Originaltitel: X
Herstellungsland: USA
Herstellungsjahr: 2022
Regie: Ti West
Inhalt:
1979 im Süden der USA: Ein Filmteam erreicht ein abgelegenes Bauernhaus im tiefsten Texas, um einen Porno zu drehen. Davon haben Regisseur R.J. (Owen Campbell), seine für den Sound zuständige Freundin Lorraine (Jenna Ortega) sowie Schauspieler Jackson Hole (Scott Mescudi) und die Stripperinnen Maxine (Mia Goth) und Bobby-Lynne (Brittany Snow) ihren Gastgebern (Stephen Ure und erneut Mia Goth) jedoch nichts erzählt. Dabei handelt es sich um ein isoliertes, älteres Ehepaar, das besonders großen Wert darauf legt, dass es ihren Gästen gut geht. Als jedoch die Nacht hereinbricht, wird das schon leicht aufdringliche Verhalten des Paares plötzlich zusehends gewalttätig...
Review:
X ist ein neuer und feiner Beitrag um Bezug auf Hommages an die 70er Jahre-Horrorfilme des neuen Jahrtausends. Als Verantwortlicher für den Film zeichnet sich Ti West aus, der nicht zum ersten mal auf dem Regiestuhl sitzt, sondern schon ein paar bekanntere Filme der Nachwelt hinterließ, bspw: CABIN FEVER 2, ROOST - ANGRIFF DER FLEDERMÄUSE oder jeweils eine Folge zu den Serien THE EXORCIST und SCREAM. Auch gab es eher komödialere Werke von ihm wie IN A VALLEY OF VIOLENCE, hatte damit aber in den Kinos weniger Erfolg, was das Finanzielle betrifft...trotz dass der Film gute Kritiken bekam. Danach war erstmal eine Schluss mit Kinofilmen und er verschwand in der Versenkung um nun mit X sein Comeback zu feiern.
Inhaltlich dreht es sich um eine Gruppe Pornodarsteller samt Regisseur und Kameramann mit Freundin, die nach Texas fahren um in einer runter gekommenen Hütte einen Porno mit Stil und Klasse zu drehen. Doch alsbald werden sie nach und nach dezimiert...Von wem, lasse ich hier mal offen, weil ich ungern spoilern will und dem Leser das vergnügen nehmen will, wer wohl der Mörder ist.
Der Film spielt im Jahre 1979. Zu einer Zeit in der Pornos so langsam aber sicher immer mehr im kommen waren und sich bezahlt machten. Man spürt gleich zu Beginn des Filmes, dass man dem TEXAS CHAINSAW MASSACRE Tribut zollen wollte...im Verlauf des Filmes kommen noch weitere altbekannte Filme hinzu wie Eaten Alive von Tobe Hooper oder Alfred Hitchcocks PSYCHO. Sehr reizend fand ich den Stil des Bildes, was dem Film eine finstere Atmosphäre gibt und es stets düster bleibt, man fühlt sich die ganze Zeit wie in einem TEXAS ChAINSAW MASSACRE-Film, jedoch ohne Leatherface und blutige Eskapaden, für die die Reihe bekannt ist. Lediglich das alte Pärchen vermittelt dem ganzen noch etwas von der TEXAS CHAINSAW MASSACRE-Atmosphäre.
Apropos altes Pärchen: Der alte Howard stellt den Vermieter der räudigen Bruchbude dar, der den angehenden Pornodarstellern eher feindlich gesinnt ist, genau so seine Frau, die wie man später erfährt, noch ziemlich lüstern ist trotz ihres hohen Alters. Aber auch hier werde ich nicht mehr verraten.
Leider braucht der Film extrem lange bis er endlich mal in Fahrt kommt, bis dahin bekommt man etwas nackte Haut und ein paar Sexszenen zu sehen, bei denen man nicht all zu viel sieht. Positiv wäre aber trotzdem zu vermerken, dass man sich Zeit lässt, die Figuren vorzustellen und das nicht zu knapp, so hat man Zeit, sie besser kennen zu lernen. Erst ab der Hälfte rum geht der Spaß dann so langsam los und es passiert der erste Kill.
Für mich persönlich waren die Kills zwar zu soft, aber in Ordnung. Man muss bedenken dass X eine Freigabe ab 16 bekommen hat, nachdem Capelight in Revision gegen die KJ-Freigabe gegangen ist. Nun, meines Erachtens hätte man die Kills fieser und brutaler darstellen können, gegebenenfalls aber auch mehr ausreizen, insbesondere in der Szene, in der Lorraine im Keller eingesperrt wurde. Da erhoffte ich mir schon etwas mehr, eine kleine, aber feine Foltereinlage oder sowas, denn danach sah es erst aus, als sie im Keller umher irrt und einen Mann nackt an Ketten hängen sieht und davor schon ziemlich zugerichtet wurde. Aber das spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder und tut dem Film keinen Abbruch.
Wie ich in positivster Weise erfahren habe, wird zu X noch ein Prequel namens Pearl kommen, summa summarum wird es auf eine Trilogie hinaus laufen und ich hoffe doch mal sehr, dass gerade das ältere Paar näher beleuchtet wird, weil man über die beiden so gut wie fast gar nichts erfährt. Mich hat der Film trotz seine knapp zweistündigen Laufzeit gut unterhalten, obwohl ich bei Filmen der Neuzeit meistens skeptisch bin, weil man eh schon alles gesehen hat und wurde hier nur in puncto Gewaltdarstellung etwas enttäuscht, aber das war es auch. Ich freue mich jedenfalls auf die Trilogie und bin gespannt, was Ti West uns da noch herzaubern wird.
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