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Sonntag, 11. Februar 2024

Planet der Monster


Originaltitel: Planet of Dinosaurs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: James K. Shea

Inhalt:

Das Raumschiff Odyssey explodiert, als es sich einen unbekannten Planeten nähert. Neun Mitglieder der Besatzung gelingt es, sich auf den Planeten zu retten. Hier begegnen sie schrecklichen Kreaturen aus einer vorsintflutlichen Zeit. Auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort werden zwei der Männer getötet, eine Frau von einer Riesenspinne angegriffen und ein anderer Mann von einem Riesensaurier verschlungen. Der überlebende Rest der Mannschaft beschließt den Monstern eine Falle zu stellen.

Review:

Ein Filmstapel wird meistens nur deswegen größer, weil man sich innerlich bewusst ist, das manche Film nicht ewig in der Sammlung bleiben, weswegen man ihre Erstsichtung weit nach hinten verschiebt. So ein Fall ist auch PLANET DER MONSTER, dessen Originaltitel PLANET OF DINOSAURS treffender klingt. Nicht, das ich den Film schlecht fände, aber eine einmalige Sichtung reicht mir, bis irgendwann mal eine Bluray erscheint. Inhaltlich ist das ganze nichts neues: Ein Raumschiff stürzt auf einem unbekannten Planeten ab, auf dem prähistorische Monster leben, und seine Passagiere müssen um ihr Leben kämpfen. Und so ein Kampf um´s Überleben kann manchmal ziemlich stressig sein, wenn es einen Antagonist in der reihe gibt. 

Im Jahre 1977 wurde der Film erstveröffentlicht und entstammt aus der Feder von Jim Aupperle und der Regie von James K. Shea. Die Filmographie von Shea ist recht klein, nahezu winzig bei nur 4 Filmen, da dürfte der planet der Monster wohl der beste Film von allen sein, wenn man auf Science Fiction-Dinotrash-Gekröse steht. Es wird versucht Elemente des Dramas mit B-Action zu verbinden, was nur bedingt funktioniert. Ich halte es jedoch für unvorstellbar, dass das ein Problem für Leute sein dürfte, die auf solche trashigen Filme stehen. Zugegeben, manchmal war es sogar mir zu trashig, was schon was zu heissen hat, aber man hat schon schlimmeres gesehen. 

PLANET DER MONSTER war James K. Sheas erste und einzige Regiearbeit in seiner sehr kurzen Karriere auf diesem Gebiet. Viel Geld wird da wohl auch nicht zur Verfügung gestanden zu haben, das meiste ging vermutlich für die Dinosaurier-Spezialeffekte drauf, die im übrigen das beste am ganzen Film waren. Man hat sich die Stop Motion-Technik zur rate gezogen und die Ergebnisse waren beeindruckend. Eine nette Hommage an den Rhedosaurus aus PANIK IN NEW YORK gibt es auch zu verzeichnen, bei der sogar Ray Harryhausen höchstpersönlich bei der Produktion im Studio war und sein Einverständnis für das Auftreten des Dinomonsters gab. 

Positiv hervorzuheben ist auch die interessante elektronische Musik von Kelly Lamers und John O'Verlin, was in bestimmten Momenten etwas deplatziert klingt, aber in den meisten Fällen ist es in Ordnung und trägt dem Spektakel einiges bei. Nur an den Dialogen hätte man noch arbeiten können, weil die zum Teil so dämlich sind, das man darüber lachen kann. Muss man aber selber gesehen haben, wenn man Fan von Filmen GWANGI´S RACHE, CAPRONA 1 & 2, ALS DINOSAURIER DIE ERDE BEHERRSCHTEN usw. ist.


 

Donnerstag, 4. Januar 2024

Die verlorene Welt


Originaltitel: The Lost World
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1925
Regie: Harry O. Hoyt

Inhalt:

Professor Challenger, von einer Expedition in das Amazonasgebiet zurückgekehrt, behauptet, dass es dort prähistorische Tiere gebe. Die Londoner Wissenschaftler, allen voran sein Kontrahent Summerlee, glauben ihm nicht. Man beschließt, gemeinsam in das geheimnisvolle Land zu reisen. Der junge Journalist Ed Malone, der Adlige Abenteurer Lord Roxton und die Tochter eines bereits verschollenen Forschers schließen sich an. Nachdem die Helden durch ein Missgeschick auf einem von der übrigen Welt abgeschnittenen Plateau gefangen sind, begegnen ihnen alle Arten von Dinosauriern: Pteranodons, Brontosaurier, Trachodons, Allosaurus, Triceratops. Nachts fällt eines der Monster über die Expedition her.

Review:

Das ist er wohl, der Urzeit-Ur-Kultfilm schlechthin der das Thema Dinosaurier beinhaltet und mit bahnbrechenden Stop Motion-Effekten aufwartet, die in ferner Zukunft noch Geschichte schreiben sollen. Unter der Regie von Harry O. Hoyt, adaptierte man den Film nach einem Roman von Sir Arthur Conan Doyle den wohl bekanntesten Dinosaurierfilm der Frühzeit der Filmgeschichte. Im Jahr 1998 wurde „The Lost World“ von der Library of Congress als „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam“ eingestuft und zur Aufbewahrung im National Film Registry der Vereinigten Staaten ausgewählt. Aufgrund seines Alters ist der Film mittlerweile gemeinfrei und für jedermann verwendbar, wie es ihm beliebt. 


Die Geschichte behandelt eine Gruppe von Wissenschaftlern, einem Jäger, einem Redakteur, der Tochter des vermissten Maple White und zwei Dienern, die ins Amazonasgebiet reisen, um zu beweisen das es auf einem bestimmten Plateau noch lebende Dinosaurier gibt. Nach ihrer Ankunft, geraten die Abenteurer durch ein Missgeschick auf einen von der Restwelt abgeschnittenen Teil des Plateaus und treffen auf eine Menge Tiere längst vergangener Zeiten. 

Das Bestiarium des Filmes ist groß, sehr groß sogar und übertrifft so manchen Dinosaurierfilm, wie man sie heute kennt. In vielen Fällen gehörte es zum guten Ton, wenn man zumindest einen Tyrannosaurus Rex, einen Triceratops und einen Pteranodon vorzuweisen hatte, hier bekommt es zusätzlich noch einen Allosaurus, einen Toxodon, Brontosaurier, Edmontosaurier und vieles mehr zu Gesicht, was den Film zu einer Ausnahmeerscheinung auf dem Dinosaurier-Sektor macht und oftmals Blockbuster wie die Jurassic Park-Filme übertrifft. Leider wird man den Film vermutlich nie so sehen, wie er ursprünglich geplant war, weil es mehrere Schnittfassungen gibt und die Produzenten nicht mehr leben.  Heutzutage gibt es Versionen, die so viele Sequenzen wie möglich aus all diesen verschiedenen Drucken kombinieren, die im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden sind, aber immer noch wenige Minuten von der ursprünglichen Kinofassung entfernt sind.

Es muss das Publikum damals wirklich beeindruckt haben, zu sehen, wie all diese Dinosaurier auf der Leinwand herumliefen, kämpften, interagierten und so weiter. Vor KING KONG gab es DIE VERLORENE WELT, und es lässt sich nicht leugnen, dass der Film aufgrund seiner Wirkung nach wie vor ein historisch wichtiger und revolutionärer Film ist. Es war wie JURASSIC PARK der 1920er Jahre. Für seine Zeit war dieser Film offensichtlich ein großes Kinoerlebnis. Es ist der erste Film überhaupt, der Stop-Motion-Effekte für seine Kreaturen verwendet. Ob man heute das Publikum mit dieser Art von Filmen beeindrucken kann, darüber lässt sich streiten. Nostalgie- und Monsterfilmfans werden eher darauf anspringen, da man eben mit solchen Filmen zum Teil auch aufgewachsen ist und man sich nur zu gerne an die zeit zurück erinnert, als ebensolche Filme an den Wochenenden noch im öffentlichen Fernsehen liefen. 




 

The Ghost of Slumber Mountain


Originaltitel: The Ghost of Slumber Mountain
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1918
Regie: Willis H. O´Brien

Inhalt:

In einem Traum blickt Onkel Jack durch ein magisches Teleskop, das dem Geist eines Einsiedlers gehört, und sieht, wie das Leben vor Millionen von Jahren aussah, einschließlich eines Kampfes zwischen prähistorischen Monstern.

Review:

Der Pionier der Tricktechnik, Willis H. O´Brien fing 1915 an, in Dinosaurierfilmen seine tricktechnischen Spezialitäten auszubauen. Der erste Film in dem man seine Effekttechnik bewundern konnte war der Kurzfilm THE DINOSAUR AND THE MISSING LINK: A PREHISTORIC TRAGEDY, ein Film der eher schon als eine Stummfilm-Urzeit-Komödie bezeichnet werden konnte. Jahr für Jahr folgten dann mehrere Filme, die sich der urzeitlichen Thematik widmeten. 1918 war es dann so weit, der Vorläufer des 1925 erschienenen DIE VERLORENE WELT war geboren und trug den Namen THE GHOST OF THE SLUMBER MOUNTAIN und ist mitnichten eine wichtige historische Besonderheit! Zum einen weil es wie schon gesagt, der Prototyp von DIE VERLORENE WELT ist und zum anderen einer der ersten, wenn nicht gar der erste, Zeitreisenfilm ist. 

Jack Holmes erzählt seinen beiden jungen Neffen eine Geschichte, die er in den Wäldern um den Slumber Mountain erlebt hat. Er und sein Partner Joe, finden bei einem Spaziergang die Hütte des verstorbenen Einsiedlers Mad Dick. Joe hat ihn einmal mit einem teleskopähnlichen Gegenstand gesehen. Nachts wird Jack von einer Stimme heimgesucht, die ihm sagt, er solle sich zur Hütte von Mad Dick auf machen, so geht er los und findet das Teleskopinstrument. Anschließend erscheint der geist von Mad Dick und und befiehlt ihm, mit dem Teleskop auf den Gipfel des Slumber Mountain zu schauen. Was er da zu sehen bekommt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: Er schaut damit in eine längst vergangene zeit von Millionen vor Jahren und bekommt prähistorische Geschöpfe und einen Dinokampf. Doch eine Minute zu lang und schon wird er von einem Tyrannosaurus Rex gejagt, dem er gerade noch so "entfliehen" kann, in dem er aus seinem Traum aufwacht. 

Der Film war zur damaligen zeit tatsächlich ein Kassenschlager und erzielte bei einem Budget von 3000 US-Dollar über 100.000 US-Dollar, was enorm war, besonders für einen Film der gerade mal etwas mehr als eine viertel Stunde geht. Die Ursprungsfassung ging 40 Minuten, jedoch ist unklar, warum er soweit runter gekürzt wurde. Vermutlich um unnötige Längen zu entfernen, da das Endergebnis so passt wie es ist. Die Stop Motion-Effekte sehen sehr gut darin aus, selbiges gilt auch für die Dinosaurier, die mit viel Liebe zum Detail hergestellt wurden, was mich nicht weiter verwundert, da Dawleys Hintergründe  Ingenieur und Amateurpaläontologe waren und er diesbezüglich viel Wissen über prähistorische Tiere hatte und sie dementsprechend gestaltet hat. Weiterhin wissenswert ist, dass das der erste Film ist, der echte Schauspieler und Stop-Motion-Kreaturen gemeinsam auf der Leinwand zeigte. Und obwohl die Spezialeffekte im Vergleich zu den heutigen CGI-Monstern primitiv sind, haben sie auch einen unbestreitbaren Charme.

In der heutigen zeit sind Spezialeffekte was selbstverständliches für den Großteil der Zuschauer. Man sollte jedoch nicht vergessen, das Spezialeffekte auch viel Zeit, Geld und Ideentum kosten und es damals noch etwas besonderes war. Man könnte vermutlich schon von etwas magischem reden, wenn es um dieses Thema geht. Es wäre schon hochinteressant zu wissen, wie das Gefühl vor über hundert Jahren gewesen ist, als man einen Film zu sehen bekam, der von dieser Art stammte. Leider wird man heutzutage viel zu sehr verwöhnt mit allem und man kann solche Kleinode fast nicht mehr schätzen, bis auf jene die sich tief mit der Materie beschäftigen und großes Interesse zeigen. 



 

The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots


Originaltitel: The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1895
Regie: Alfred Clark

Inhalt:

Dieser Kurzfilm, einer der ersten, bei dem Kameratricks zum Einsatz kamen, zeigt die Hinrichtung von Maria, der Königin von Schottland.

Review:

Immer mal wieder nehme ich mir zwischendurch vor, in die Geschichte des Films zurück zu blicken, weil mich das Thema so sehr fasziniert und ich auch etwas darüber wissen bzw. lernen will. Am meisten gefallen mir zu dem Thema eben das Produkt an sich am besten: Der Film. Heute habe ich mich dazu entschieden, nach dem ersten Film zu suchen, der Spezialeffekte benutzt. Darauf gekommen bin ich, weil ich nach dem ersten Film suchte, der Stop Motion-Effekte benutzte. Stop Motion ist zwar erst durch Ray Harryhausen so richtig bekannt worden, aber eben nicht der Erfinder dieser einzigartigen Art Spezialeffekte zu machen. Tatsächlich war es der 18-sekündige Kurzfilm THE EXECUTION OF MARY STUART aus dem Jahre 1895, damals benannte man die angewandte Tricktechnick noch Stop-Trick. Und hey, inhaltlich geht der Film definitiv als Horrorfilm durch, denn er zeigt das, was der Filmtitel vermuten lässt. 

Produziert wurde der Film von Grammophon-Erfinder Thomas Alva Edison und von Alfred Clark inszeniert. Man vermutet, das der Film sogar der erste Film war, bei dem ausgebildete Schauspieler eingesetzt wurden. Inhaltlich gibt es nicht viel zu erzählen: Man bekommt einen Henker und einige Zuschauer zu sehen und Mary Stuart, gespielt von Robert L. Thomas, der der Kopf mit einer Axt abgehackt wird. Ehrlich gesagt, das Endprodukt sieht gut aus und weiß zu gefallen und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das ganze schon fast für echt halten. Was als Opfer gedient hat, war eine Schaufensterpuppe, die gezielt zum Schnitt zum Einsatz kam. Aufgrund des Alters ist der Film inzwischen gemeinfrei und jeder kann über ihn verfügen wie er will. 

Wie man sich vermutlich selber schon denken kann, steht eine Geschichte wie man es heute kennt, eher im Hintergrund und für die damalige Zeit war es gang und gebe, Ereignisse auf Film zu produzieren, so auch hier. Die Geschichte hinter der "Story" ist die Hinrichtung der ehemaligen Königin von Schottland, Maria Stuart, im Jahre 1587, nach dem sie mehr als 18 Jahre in Gefangenschaft war. Einen Kontext sucht man in dem Werk zwar vergebens, aber für den Zuschauer im Jahre 1895 dürfte der Film ein sehr ungewöhnliches als auch fast schon gruseliges Erlebnis gewesen sein, in ein Kinetoskop zu schauen und eine Enthauptung zu sehen. 

Der Film hat einen melancholischen Stich, der gleich zu Beginn schon Spannung erzeugt, nach der gewaltvollen Mitte, endet er ruhig und triumphal . Regisseur Alfred Clark war zum Zeitpunkt der Produktion gerade mal 21 Jahre alt. Es ist ihm gelungen einen kleinen, aber feinen und vergessenen Meilenstein zu erschaffen, dessen Inhalt, der Spezialeffekt das Tor zu neuen Pforten eröffnete, an dem man sich in heutigen Tagen reihenweise ergötzen kann. Für mich persönlich ist die Stoptrick/Stop Motion immer noch die schönste Art eines Spezialeffekts in einem Film. 


 

Montag, 27. Februar 2023

Jason und die Argonauten


Originaltitel: Jason and the Argonauts
Herstelungsland: Großbritannien, USA
Erscheinungsjahr: 1963
Regie: Don Chaffey

Inhalt:

Pelias stürzt und ermordet den Monarchen Aristo und erzürnt die Göttin Hera, als er einen überflüssigen Mord begeht. Eine Prophezeiung besagt, Pelias würde von einem Mann mit nur einer Sandale gestürzt werden, und als der Recke Jason viele Jahre später Pelias vor dem Tode errettet, erkennt dieser in dem Helden sein Schicksal. In der Hoffnung, ihn dem Tode auszuliefern, fordert er ihn heraus, das sagenhafte goldene Vlies von Kolchis für sich zu reklamieren. Jason sammelt in einer Miniolympiade die besten Männer Griechenlands und läßt von dem berühmten Schiffsbauer Argos sein Schiff "Argo" bauen, mit dem er und die Argonauten sich einschiffen. Die Göttin Hera verspricht, Jason fünfmal zu helfen. Einer ihrer "Hilfen" führt die Männer zur Bronzeinsel, wo sie den gigantischen Hüter Talos erzürnen, der das Schiff fast zerstört. Als keine göttliche Hilfe mehr zu erwarten ist, befreit Jason den blinden Seher Phineas von den ihn quälenden Harpyien und erhält von ihm Hinweise, wie er durch die Symplegaden fahren kann, ohne von den schlagenden Felsen zerschmettert zu werden. Dabei fischen die Männer auch die hübsche Medea aus dem Meer. Endlich in Kolchis angekommen, will König Aeëtes das Vlies jedoch nicht übergeben - und mit der siebenköpfigen Hydra hat er ein gewichtiges Pfand in der Hand...

Review:

Ich habe mich schwer getan diesen Film zu reviewen, weil ich denke, dass zu Filmen, die unter Mitwirkung von Ray Harryhausen schon genug gesagt wurde...doch genug ist oftmals nicht genug, am wenigsten wenn es um einen der besten Spezialeffektemacher, namens Ray Harryhausen geht. Doch zunächst erklär ich noch schnell was es mit der Stop Motion-Technik auf sich hat. Erstmals angewandt wurde sie 1896 von George Melies, dem sicherlich nahezu jeder ein Begriff sein dürfte. Im Laufe der Jahre wurde diese Technik immer besser und von Ray Harryhausen in den 50ern erstmals entwickelt und verfeinert. Die Handhabung ist ganz einfach: Es werden Bilder von unbewegten Gegenständen aufgenommen und aneinander gereiht. Die Gegenstände an sich werden für jedes Bild etwas verändert, damit am Ende der Bilderreihenfolge beim abspielen der Eindruck entsteht, dass sich die Gegenstände bewegen. Eigentlich recht einfach und doch zeitaufwändig.

Kommen wir zum Film: Die 1960er Jahre waren ein sehr gutes Jahrzehnt für Fantasyfilmfreunde, zur Auswahl hätten wir HERR DER DREI WELTEN, ASCALON-DAS ZAUBERSCHWERT, DER MYSTERIÖSE DR. LAO, DAIMAJIN, BESTIEN LAUEN VOR CARACAS oder eben JASON UND DIE ARGONAUTEN. Und gerade auf diesen Film war Harryhausen am stolzesten, weil es einer seiner besten war. Ich kann da leider nicht mitreden, weil mir alle Filme von Harryhausen bestens gefallen, insbesondere die Sindbad-Filme, zu denen ich eine sehr gute Beziehung habe, weil sie in Kinderjahren wegweisend in puncto meiner cineastischer Laufbahn waren. 

Angelehnt ist der Film der griechischen Argonautensage, in der es darum geht, dass ein gewisser Iason eine Reise zur Suche nach dem goldenen Vlies antritt und dabei allerlei Gefahren überstehen muss.

An den Kinokassen floppte der Film damals eher, stieg aber dank der damaligen Kritikern zu einem Kultfilm auf, was er beileibe auch ist, ohne jeden Zweifel. Der Film lebt zum größten Teil eben von den schon angesprochenen Stop Motion-Effekten, insbesondere der Kampf mit den Skeletten ist einfach nur episch anzusehen, aber auch die Harpyen, der Titan Talos und die siebenköpfige Hydra machen eine gute Figur. Ehrlich gesagt stimmt es mich manchmal durchaus traurig, dass man heutzutage nicht mehr auf diese Technik zurück greift und alles an Effekten nur noch über den Computer macht.

Die musikalische Untermalung zu diesem Kunstwerk entstammt aus der Hand von dem amerikanischen Komponisten Bernard Herrmann, den man schon in den Filmen SINDBADS 7. REISE, DIE GEHEIMNISVOLLE INSEL oder Alfred Hitchcock´s PSYCHO, durch diesen er erst bekannt geworden war. 

Zum Ende des Filmes findet ein Gespräch zwischen Zeus und Hera statt und man hat den Eindruck, dass man hier eine Fortsetzung andeutet, doch leider kam es dank des finanziellen Misserfolges nie zu einer Fortsetzung. Schade eigentlich, denn ein weiterer Verlauf der Geschichte wäre bestimmt interessant geworden. 

Freunde von Antik- und Sandalenfilmen sollten hier definitiv einen Blick riskieren, sofern sie den Film noch nicht gesehen haben. Auch jüngerem Publikum sei der Film wärmstens empfohlen, weil der Film genau das aus macht, wofür Filmemacher stehen (sollten): Liebevolle Handarbeit, Spaß, eine nette Geschichte und hohen Unterhaltungswert. Was für die Leute heutzutage Blockbuster sind, waren Filme wie JASON UND DIE ARGONAUTEN die Blockbuster der 60er. Man wünscht sich in diesem Fall nur zu gerne in diese Zeit zurück.