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Samstag, 13. Januar 2024

Godzilla Minus One


Originaltite: Gojira -1.0
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr:: 2023
Regie: Takashi Yamazaki

Inhalt:

Japan in der Nachkriegszeit. Aus "NULL" wird "MINUS" .Überlebe und leiste Widerstand! Godzilla taucht unerwartet in Japan auf, das nach dem Krieg ohnehin in Schutt und Asche liegt. Werden die verzweifelten Menschen einen Weg finden zu überleben und zurückzuschlagen? 

Review:

Man kann, darf und sollte GODZILLA MINUS ONE  als das Gegenstück des 1954 erschienenen GODZILLA betrachten, in dem Godzilla sein Debüt gab und 70 Jahre lang Japan und die Welt in Angst und Schrecken versetzt. Unzählige Filme, mal hart, mal soft, mal für Kinder sind bisher erschienen und eine Ende scheint noch lange nicht Sicht. Der letzte große Streich aus Japan war SHIN GODZILLA aus dem Jahre 2016 und es sollte 7 Jahre lang dauern, bis es seitens Toho grünes Licht für eine neue Verfilmung gab. Und eins ist sicher: GODZILLA MINUS ONE hat es in sich und so hat man den König der Monster noch nicht gesehen. In diesem Jahr feiert Godzilla sein 70. Jubiläum und es grenzt fast schon an ein Wunder, das er nicht zum Jubiläum veröffentlicht wurde, sondern ein Jahr davor. Kein Problem, umso früher, umso besser, denn im April steht schon der nächste Streich GODZILLA X KONG: THE NEW EMPIRE an und innerhalb eines Jahres erscheinen keine Godzillafilme gleichzeitig aus Japan und den USA.

Bekannterweise ist Godzilla das Ergebnis von Atombombentests im Pazifik, ein Dinosaurier der zu einer noch gefährlicheren Echse mutiert ist und nur eins kennt: Die pure Zerstörung! So auch hier, nur mit dem Unterschied, das der nukleare Aspekt hier weit runter gespielt wurde und man sich auf Japans Nachkriegskrise konzentriert, bei der die nationale Identität Japans im Vordergrund steht, die durch den Kamikazepilot Koichi dargestellt wird, der vorgibt, einen Motorschaden zu haben, um nicht sein Leben opfern zu müssen. Nach dem krieg und beim Aufbau Tokios findet er ein Waisenbaby und ein Mädchen, mit dem er seine Familie gründet und es scheint soweit alles in Ordnung zu sein, bis auf die finanziellen Probleme, die ihn begleiten, weswegen er einen Job an nimmt, bei dem es darum geht, übriggebliebene Minen zu entsorgen. Die größere Gefahr lässt nicht lange auf sich warten und ein alter Bekannter seinerseits taucht aus den Meeren wieder auf: Godzilla! Jetzt liegt es unter anderem auch an ihm, dem Monster den Kampf anzusagen. 

Fakt ist: GODZILLA MINUS ONE knallt ordentlich! Selten hat man das Monster in so einer ungewohnten Brutalität gesehen wie hier. Im Gegensatz zu anderen Verfilmungen geht es ihm nicht darum, die Menschheit vor anderen Monstern zu beschützen oder die Ordnung in der Umwelt wieder herzustellen, sondern sein Anliegen ist, so viel Chaos und Zerstörung anzurichten wie nur möglich und das funktioniert hier bestens. Er fegt wie ein nuklearer Sturm durch Tokio und hinterlässt nichts als Schutt und Asche und es scheint als ob jedes Hochhaus, jeder Krümel der Stadt nur ein Staubkorn ist, was keinen Mehrwert oder Halt besitzt. Godzilla stellt eine einzigartige Metapher für die nukleare Verwüstung und Krieg dar, wie man es selten gesehen hat und es wirkt fast beängstigend, mit welchem Wumms! er eine Schneise der Verwüstung hinterlässt. Im Zusammenspiel mit dem allseits bekannten Godzilla-Soundtrack erfährt man hier ein einzigartiges Wunderwerk, was schon lange überfällig war. 

Ein großes Vergnügen bereitet der Aufbau der Geschichte und der Hauptcharaktere, für die man sich ins Zeug gelegt hat, sie ausgedehnt zu erzählen und den Protagonisten ein Gesicht zu geben. Solche Dinge fehlen oftmals größeren Filmproduktionen, aber nicht hier.  Takashi Yamazakis Liebe zu dem Monsterurgestein ist klar zu erkennen, aber er verschwendet nichts, was nur den Hauptstar des Filmes, Godzilla, in den Vordergrund rücken lässt, denn was für ihn ebenso wichtig war, ist eine Charakterisierung der Menschen und der Aufbau von einer Dramaturgie, um dem Zuschauer zu fesseln, was dafür sorgt, das man kräftig mit fiebert und schlussendlich nur das beste für jeden Einzelnen erhofft. Nicht ausser Acht gelassen wird zudem auch eine Antikriegsbotschaft, die nicht nur Japan, sondern uns alle betrifft. Kriege sind nie gut und enden immer im schlimmsten Übel, was einem passieren kann, und doch werden sie weltweit geführt. 

Fazit: Godzilla ist zurück und so wie hier hat man ihn noch nie gesehen. Eine erschreckende und denkwürdige Darstellung des Monsters wie sie nur aus Japan, von Toho kommen kann. Nach einer Erklärung  Takashi Yamazakis, wollte er Godzilla so drastisch und gruselig darstellen, was ihm auch bestens gelungen ist. Das Design spricht Bände und es ist eine Mischung aus dem Horror des krieges und einer Ehrfurcht, die man vor ihm hat, was eine perfekte lebendige Verkörperung der Schrecken des Atomkrieges darstellt. Und nicht zu verachten sind seine Handlungen, aus der die Wut und die Rache eines Stücks Natur hervor spricht, weil es der Mensch war, der eben dieses Geschöpf hervor gebracht hat. Der einzigste Kritikpunkt meinerseits ist die sparsame Präsenz von Godzilla, die meiner Meinung nach gerne öfters anwesend hätte sein dürfen. Man darf gespannt sein, was seitens Toho noch alles auf uns zu rasen wird, denn das will es noch nicht gewesen sein. 


 

Freitag, 17. Juni 2022

Ilsa - She Wolf of the SS

Originaltitel: Ilsa: She Wolf of the SS
Herstellungsland: Deutschland, USA
Herstellungsjahr: 1975
Regie: Don Edmonds

Inhalt:

Während des Zweiten Weltkriegs leitet Ilsa als pervers brutale SS-Kommandeurin ein Konzentrationslager. Die Gefangenen werden gefoltert und für grausame wissenschaftliche und medizinische Experimente missbraucht. Als Ilsa sich in einen gefangenen Amerikaner verliebt, nutzt dieser die Affäre und zettelt einen Gefangenenaufstand an...

Review:

Ich erinnere mich noch gut und gerne an die zeit zurück, als ich damals im zarten Alter von 21 Jahren das Filme sammeln angefangen habe. Vieles habe ich neu für mich entdeckt, viele spannende Genres kennen gelernt und eins davon war das Exploitation-Genre mit seinen ganzen Unterkategorien, die es für mich damals bereit gehalten hat. Ich gebe nur zu gerne zu, dass das Genre unter anderem einen großen Reiz auf mich aus übte, weil es teilweise sehr übertrieben dargestellt wurde und zum einen: Wer mag es nicht, wenn es nackte Haut zu sehen gibt? Einer dieser Filme, sogar mein erster Exploitationfilm überhaupt war ILAS SHE-WOL OF THE SS!

In diesem ersten Teil der Trilogie haben wir es mit einer Lagerkommandantin zu tun, die der SS unterstellt ist und sich nicht zu schade dafür ist, das ein oder andere Experiment durchzuziehen, nur um zu beweisen, dass Frauen härtere Bandagen tragen und besser für den Kriegseinsatz geeignet sind. Selbstverständlich verkehrt sie auch gerne mal mit den männlichen Gefangenen, um sie anschließend kastrieren zu lassen, bis es ein Amerikaner schafft ihr Lust zu stillen.

Summa summarum haben wir einen wilden Mix aus Frauengefängnisfilm, Naziploitation und eine stabile Prise Horror. Entstanden ist der Film innerhalb von 9 Tagen am Set zu EIN KÄFIG VOLLER HELDEN. Wieviel Dollar für die Produktion ausgegeben worden sind, kann ich aus dem Stegreif nicht sagen, aber viel dürfte es nicht gewesen sein, was man an den Utensilien in puncto Gestaltung teilweise schon anmerkt. Originell fand ich ehrlich gesagt die Musik, mit der man teilweise konfrontiert wird: NS-Propagandamusik wie zb. das Horst Wessel-Lied und Konsorten, gibt dem Film eine gewisse Atmosphäre und Stil, auch wenn ich die damalige Zeit von damals nicht glorifizieren will, das wohl angemerkt.

Als ich mich auf die Suche nach Infos gemacht habe, stellte ich fest, dass der Einfluss aus der damaligen Zeit groß war, was die Hauptfigur des Films angeht. Bei unserer Ilsa handelt es sich um eine, sozusagen, milde Version der damals berühmt-berüchtigten "Hündin von Buchenwald": Ilse Koch. Wie ich schon gelesen habe, muss diese Frau wohl direkt aus der Hölle selbst kommen und nahezu unübertroffen sein was Folter, Mord aus Lust und Spaß und diverse andere Dinge betrifft, eine Sadistin vor dem Herrn eben.

ILSA - SHE-WOLF OF THE SS ist zwar nicht der erste Naziploitationfilm der auf die Menschheit los gelassen wurde, aber mit hoher Sicherheit der berüchtigste und in seiner Daseinsform definitiv berechtigt, weil es pures exploitatives Grindhouse-Kino der Extraklasse ist. Ich denke es brauchte in den 70ern schon Eier, wenn man mit dem Film angeben wollte, da es mehr oder weniger ein kleiner, böser Video Nastie ist und man den nur zu gern von der Bildfläche verschwinden gesehen hätte, wenn man bedenkt, was es in den 70ern für Produktionen gab.


Men behind the Sun

Originaltitel: Hak Taai Yeung 731
Herstellungsland: Hongkong
Herstellungsjahr: 1988
Regie: Mou Tin-Fei

Inhalt:

"Men Behind the Sun" erzählt die wahre Geschichte des japanischen Konzentrationslagers 731, einem bakteriologischen Versuchslabor in der Mandschurei zur Zeit des 2. Weltkriegs. Die Japaner führen mit inhaftierten Chinesen und Weissrussen grausame Experimente durch, um die Folgen ihrer schrecklichen Errungenschaften zu testen. Mittelpunkt des Films ist eine Gruppe japanischer Kinder, die zu willenlosen Kampfmaschinen erzogen werden sollen und von ihren Lehrern beigebracht bekommen, wie sie mit den Untermenschen, den "Marutas" (jap. für "Feuerholz") umzugehen haben. Das alles geschieht unter der Führung des sadistischen und unmenschlichen Generals Jiro Ishii, der, wie es der Film zum Ende hin andeutet, nach dem Krieg von den Amerikanern geschützt und zu eigenen Zwecken verwendet wurde. Im Gegensatz zu Ishii handelt der Sicherheitschef des Lagers, Takamura, nicht aus bloßer Boßhaftigkeit. Er glaubt fest an den wissenschaftlichen Nutzen der Arbeit, die im KZ geleistet wird und verteidigt sie, als am Ende das Lager vernichtet werden soll, mit seinem Leben.

Review:

Dieses Wochenende habe ich mich das erste mal an die MEN BEHIND THE SUN-Filme heran getraut. Warum es so lange gedauert hat, kann ich nicht wirklich sagen, vermutlich weil in den ganzen Jahren mangelendes Interesse vorhanden war, obwohl ich dem Asia-Genre viel abgewinnen kann in puncto Asia-Splatter, aber man hebt sich manches doch noch auf um diese Filme nach längerer Reife zu sehen und genau das war wohl hier der Fall. Hätte ich die Filme vor über 10 Jahren schon gesehen, wäre ich wohl bitter enttäuscht gewesen, dass es nicht das Splatterfest gewesen ist, was ich mir erhofft hätte. Man sollte zum aktuellen Zeitpunkt wissen, dass ich nun 34 Jahre alt bin und ich durchaus gereift bin, was Filme betrifft. Früher hätten Filme mit historischem Anteil nicht viel Platz bei mir gefunden, heute schon eher, je nachdem um was es sich dreht.

In MEN BEHIND THE SUN wird die Einheit 731 näher beleuchtet bzw. thematisiert, die in der Zeit des zweiten Weltkrieges agierte. Es handelte sich um eine Einheit die von dem Mikrobiologen und Generalleutnant Ishii Shirō geleitet wurde und für diverse Experimente an damaligen gefangenen Russen, Amerikanern, Chinesen usw. verantwortlich waren.

Der Film besticht dadurch, dass er nicht nur physische Härte darstellt, sondern auch psychische Härte zur Schau stellt. Die Jungsoldaten werden beispielsweise darauf getrimmt, dass alles nicht-japanische sogenannte "Marutas" sind, was im Film als Baumstämme bezeichnet wird, kurz gesagt will man damit verdeutlichen, dass alle "Feinde" Japans nichts anderes als Untermenschen sind, deren Leben keinen Wert hat, und genau so handeln die Jungsoldaten, aber auch die Doktoren, Wissenschaftler usw...Den Jungsoldaten wird aufgetragen einen Chinesen zusammen zu schlagen, um zu zeigen dass sie das recht des Stärkeren haben, anderweitig wird eine Frau im -25 Grad kalten Freien gefesselt, ihre Arme mit eiskalten Wasser überschüttet bis sich Eiszapfen bilden, um ihre Arme anschließend in heißes Wasser zu tauchen um dann ihre haut quasi abzuziehen. Um genau dieselbe frau handelt es sich auch, deren Baby am Anfang des Filmes genommen wird und im Schnee erfroren lassen wird...

Des Weiteren wird ein stummer Junge in einen Operationssaal gelockt um ihn zu betäuben und anschließend aufzuschneiden. Was an dieser Szene meines Erachtens etwas Hardcore ist, ist die Tatsache, dass man dafür einen echten Leichnam eines Jungens zur Verfügung gestellt bekommen hat. Ich persönlich und wie auch viele andere Eltern würden das definitiv nicht übers Herz bringen, den Leichnam des eigenen Kindes für einen Film dieser Art zur Verfügung zu stellen. Der Höhepunkt der Grausamkeiten stellt für viele Zuschauer die Szenerie dar, in der eine Katze lebendig in eine Kammer mit einem Meer aus Ratten rein geworfen und von den Ratten im wahrsten Sinne des Wortes zerfressen wird. Da hätten wir das leidliche Thema des Tiersnuffs wieder, sofern der Begriff hier passt. Ich bin klarer Gegner bei solchen Dingen, da kein Tier für einen Film sterben sollte.

Was den Film so atemberaubend und verstörend macht sind nicht die Effekte die er mit bringt, sondern die Realität, dass all dies wirklich geschehen ist. Wenn man bedenkt, dass ähnliches in Auschwitz geschehen ist, dürfte es so manchem kalt den Rücken runter laufen und aus heutiger Sicht kann man froh sein, dass man nicht mehr in dieser Zeit lebt oder dem ganzen selber beiwohnen muss. Es wird sogar gemunkelt, dass Ishii in Fort Detrick stationiert war, um bei der Entwicklung von Biowaffen für die US-Streitkräfte zu helfen. Es wird weiter behauptet, dass er während des Koreakrieges an die Front reiste, kurz bevor biologische Waffen gegen Amerikas Feinde eingesetzt wurden.

Von meiner Seite aus bekommt der Film eine klare Empfehlung, weil er alles in allem gut gemacht ist und das Thema nicht in Vergessenheit geraten sollte. Auch ist das Thema Einheit 731 megaspannend, wie ich finde und als Interessierter über diverse Gräuel die sich auf der Welt ereignen hat mich der Film sehr gut unterhalten.