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Freitag, 17. Juni 2022

La Orca - Gefangen, geschändet, erniedrigt

Originaltitel: La Orca
Herstellungsland: Italien, Spanien
Herstellungsjahr: 1976
Regie: Eriprando Visconti

Inhalt:

Drei Männer kommen aus unterschiedlichen Richtungen zusammen, setzen sich in ein Auto und entführen ein Mädchen unmittelbar vor ihrer Schule. Zwei von ihnen bringen Alice (Rena Niehaus), nachdem sie den Wagen gewechselt haben, zu einem einsam gelegenen Bauernhof, wo Michele (Michele Placido) auf sie aufpassen soll. Weder er noch die zwei anderen Männer haben Kontakt zu den Eltern Alices. Sie erhalten ihre Befehle und Informationen von einem blinden Pianisten, der als Kontaktmann dient.

Als sich die Entführung mehr als zwei Wochen statt der angeblichen drei Tage hinzieht, werden die Männer nervös. Vor allem Michele, der die meiste Zeit allein mit Alice an dem abgelegenen Ort verbringt, beginnt, sich nicht mehr an die Regeln zu halten...

Review:

Ausserhalb des italienischen Horrorfilms, gibt es auch andere Filme mit denen ich mich bestens anfreunden kann. Einer davon ist der sagenhafte Film LA ORCA - GEFANGEN, GESCHÄNDET, ERNIEDRIGT. Zu meiner "Schande" muss ich sogar gestehen, dass ich mit Krimis relativ wenig anfangen kann, aber dieser hier hat mir gezeigt, dass es sich immer lohnt, mir persönlich untypischen Genres in denen ich mich sonst so bewege, eine Chance zu geben und ich wurde nicht enttäuscht.

Inhaltlich dreht es sich um ein Schulmädchen, was von Rena Niehaus eindrucksvoll gespielt wird, was von drei Kriminellen entführt wird. Als ob das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist, fordern sie von ihrem wohlhabenden Stiefvater ein Lösegeld, was jedoch nicht auf Anhieb aufbringbar ist und sich die Gefangenschaft so in die Länge zieht. Da der Anführer des Trios ständig bei ihr bleibt, entwickelt er allmählich Gefühle für das Mädchen, was dem Ganzen nicht abgeneigt ist.

In der Tat hat mich der Cast sehr angesprochen, da man es mit Könnern zu tun hatte. Die Darsteller kommen sehr authentisch rüber und geben einem das Gefühl, als stünde man live vor Ort des Geschehens. Was den Film ausmacht, ist eine ruhige Erzählweise, die man bei dem Zusatztitel des Films nicht denken würde, weil er sich nach etwas mehr Action und Gewalt anhört, nach denen man vergeblich sucht. Aber das braucht er auch nicht, da der Film von seinen Darstellern und dem Ambiente lebt, was er zu bieten hat. Unter Umständen würde ich eher noch behaupten, dass dem Film ein paar extra Erotikszenen gut getan hätten um ihn noch würziger zu gestalten.

Vom selben Regisseur, Eriprando Visconti, wurde ein Jahr darauf der Film WILDE FRÜCHTE aka OEDIPUS ORCA gedreht, der das Sequel zu LA ORCA darstellt. In diesem Film wird das Leben nach der Entführung näher beleuchtet. Leider habe ich bisher keine Veröffentlichung finden können und laut OFDB gibt es wohl nur eine VHS, was das ganze nicht einfacher macht.