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Dienstag, 13. Februar 2024

Die gnadenlosen Sieben


Originaltitel: La Belva dalla calda pelle
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Fontana

Inhalt:

7 Söldner erhalten den Auftrag , einen britischen Gouverneur zu töten. Im Boot landen sie illegal in Afrika, führen den Auftrag durch, aber hungrig und betrogen und vergessen finden sie alle auf dem Rückmarsch den Tod. 

Review:

DIE GNADENLOSEN SIEBEN entstammt der Feder Bruno Fontana, der den Originalroman "Time of the wild beasts" geschrieben hat. So war es ihm irgendwann dann auch ein Anliegen, seinen eigenen Roman zu verfilmen, was er auch tat. Unter dem Titel LA BELVA DALLA CALDA PELLE wurde das Actiondrama auf Zypern gedreht und im Sommer 1983 veröffentlicht. Weiter handelt es sich um einen weiteren Film mit Laura Gemser, der aufgrund ihres schauspielerischen Daseins als einen weiteren Black Emanuelle-Teil in den USA vermarktet, wohl dem nicht so ist. Der dortige Titel lautete: EMANUELLE, QUEEN OF THE DESERT. Weil ich in Spanien eine VHS bestellen wollte, aber bis zum Betrag, das überhaupt verkauft wird noch ein paar Euro gefehlt haben, hab ich mich für die spanische VHS zu DIE GNADENLOSEN SIEBEN entschlossen, der unter dem Titel OPERACION NICARAGUA vermarktet wurde. 

Zum Inhalt, der ist tatsächlich gar nicht schlecht und weist auch harte Szenen auf. Eine Gruppe Söldner wird auf einer Insel abgeschmiert, in dem sie von anderen Söldnern angegriffen werden, die sich auf dem Schiff befinden. Der Kommandant wurde an den Beinen verletzt und wird von den Söldnern getragen, so gut es geht. Doch nach einer Zeit verstirbt er und gibt einem der ruhigeren Söldner das Kommando. Nach einem Marsch findet man ein bewohntes Bauernhaus, bei dem man zum Dank für die Gastfreundlichkeit ermordet und die Tochter vergewaltigt, anschließend umgebracht wird. Doch ein Racheengel namens Sheila lässt nicht lange auf sich warten und schnappt sich einen nach dem anderen, der ihre Schwester umgebracht hat. 

Interessanterweise ist das Fontana´s einzigster Film den er gedreht hat und meiner Meinung nach war durchaus Potential vorhanden. Die Gegend in der gedreht wurde war trostlos, heiß von der Sonne, steinig mit vielen Hügeln. Das Geisterdorf, in dem die Mannschaft landet setzt dem ganzen noch eins drauf, in dem es wie so ein symbolischer Ort wirkt und den Film die ganze Laufzeit über in eine Magie hüllt. Übersetzt heisst der Originaltitel "Das Biest mit der warmen Haut", was sich auf die rätselhafte Sheila bezieht, die glänzend von Laura Gemser verkörpert wird. Und wie schon öfters es der Fall war, sah man auch ihren Ehemann Gabriele Tinti in manchen italienischen Produktionen und auch hier passen die beiden wie gewohnt sehr gut ins Bild. 

Sehr aufstoßend war eine Szene im Film, die wahrscheinlich ein Mitgrund ist, warum es innerhalb Deutschlands und vermutlich in diversen anderen Ländern zu Zensurproblemen gekommen ist. Die Gewalt könnte es auch sein, aber ich denke eine Vergewaltigung mit anschließendem Mord an einer 14-jährigen wiegt schwer auf und die resultierende Selbstjustiz-Thematik macht es dann auch nicht besser, damit ein Film wie dieser ohne zu meckern ungeschnitten durch die Zensur kommt. War eben noch zu dieser Rape n Revenge-Zeit, in der Filme wie ICH SPUCK AUF DEIN GRAB und DAS LETZT HAUS LINKS noch angesagt waren und die Leute vom Hocker gerissen haben. 

Fazit: Unter´m Strich ein astreiner Söldnerfilm, der ordentliche Spannung bietet, wenn auch manches voraussehbar ist, wie zum Beispiel, warum Sheila auf die Jagd nach den Söldnern geht. Ansonsten bietet der Film ein paar härtere Gewaltszenen, besonders die Vergewaltigung, die großteils mehr zu hören als zu sehen ist, hat ordentlich in den Schädel gedrückt. Sonst hat der Film einen guten Unterhaltungswert und wird hoffentlich alsbald mal in einer ungeschnittenen Fassung in High Definition veröffentlicht!



 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle


Originaltitel: Violenza in un carcere femminile
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Mattei als Vincent Dawn

Inhalt:

Zusammen mit einigen anderen weiblichen Häftlingen wird die schöne Laura, verurteilt wegen Prostitution und Drogen-Besitz, in das berüchtigte Gefängnis von Santa Caterina gebracht. Sehr schnell merkt Laura, dass sie in eine Hölle der Grausamkeiten und des Sadismus geraten ist: Vergewaltigungen, Schlägereien, Intrigen und Verrat stehen auf der Tagesordnung. Die Vorgänge im Gefängnis werden immer grauenvoller. Als man entdeckt, dass Laura eine Journalistin ist und Informationen nach draußen gibt, will man sie ermorden! Doch kurz vorher gelingt es Laura aus dem Gefängnis zu entfliehen. Doch sie kann den Verfolgern nicht entkommen. Unter strenger Bewachung wird sie zusammen mit ihrem Fluchthelfer Dr. Morin in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht. Hier erlebt Laura eine Überraschung.

Review:

Wie schade es doch ist, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, um zumindest so manchen Vertreter meines favorisierten Subgenres, dem Frauenknastfilm, im Kino anzuschauen. Bestenfalls in einem runtergekommenen Bahnhofskino, was sehr zum Flair der Filme passen würde. Sehr gut in diese Bahnhofskinowelt passen natürlich auch sämtliche Filme mit der Exploitation-Queen Laura Gemser, zu der es unter ihrem "Künstlernamen" eine ganze Serie gibt. Ob man LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE dazu gehört, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Es besteht das Gerücht, das der Film nichts mit der eigentlichen Reihe zu tun hat und von den Verleihern als einen Black Emanuelle-Titel ausgegeben wurde, um kräftig Kohle zu machen. Klar, dumm ist die Idee nicht, der Name Black Emanuelle ist unter Kennern ein beliebter Filmtitel, bei dem man nicht weit gehen muss, wer hier an vorderster Front steht in der Schauspielerei. 

Zur Handlung: Die Fotojournalistin Emanuelle gibt sich als Drogendealerin aus und lässt sich in ein Gefängnis einsperren, um über die Gewalt zu berichten, der die Insassen ausgesetzt sind. Als sie entdeckt wird, muss sie schlimme Zeiten durchmachen, zum Beispiel wird sie angegriffen und in Einzelhaft gesperrt, wo sie von einem Rudel Mäuse angegriffen und verletzt wird. Folter und Vergewaltigungen durch Insassen und des Direktors stehen in der Hausordnung der Haftanstalt und vieles mehr. Aber dank der Hilfe des inhaftierten Dr. Moran wird es mit der Opferbereitschaft einiger Insassen gelingen, die Gewalt anzuzeigen und die Verantwortlichen verhaften zu lassen.

Wie man bestimmt schon weiß, braucht man von einem Bruno Mattei-Film keine Hochglanzarbeit erwarten, denn im Grunde sind es Schundfilme, die mit kleinem Budget gedreht wurden, gespickt mit ein paar nackten Frauenleibern und so etwas wie einer Story. Ob man seine Filme mag, bleibt jedem selber überlassen. Ich mag seinen Stil, Filme zu machen. Man muss auch sagen, das er in den 1970ern und 1980ern oftmals den richtigen Riecher hatte, sich an ein Subgenre zu haften und etwas zu kredenzen. Bei dem Film handelt es sich um einen Exzess aus Gewalt, Perversität, Psychoterror, Drama, Gefängnisfilm und einem guten Schuss Erotik. Mattei zielte darauf ab, das Women in Prison-Genre neu zu beleben, nachdem die Hochzeit dessen in den 1970ern war und allmählich zu Ende gegangen ist. 

Man erkennt die Unterschiede, die man aus einem Joe D´Amato-Film kennt ganz deutlich: Fallen bei einem D´Amato die Hüllen noch und nöcher, hält man sich hier zurück und richtet den Fokus auf die Gewalt, denen die Frauen innerhalb dieser Zuchthausmauern ausgesetzt sind. Das Set an dem gedreht wurde passt haargenau wie die Faust aufs Auge. So stellt man sich in seinen dunkelsten Träumen wohl ein Gefängnis vor: Kalt, roh, dreckig, von Gott verlassen. Dazu gesellen sich noch dementsprechende Charaktere, die das Leben da drin nicht einfacher machen. Und der Bodensatz der Menschheit geht hier bis zu einer höheren Stelle des Gefängnisses: Der Direktion. Man denkt sich auch nur, was das alles für ein perverser, missratener Haufen ist und wünscht ihnen nach Abschluss des Filmes alles erdenklich schlechte während ihres Gefängnisaufenthalts. 

Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich mit diesem Subgenre bzw. dem Genre des Exploitationfilms beschäftigt, wird den Film vermutlich schon kennen, andernfalls gilt Nachholbedarf. Auch punktet Luigi Ceccarelli mit einem beeindruckenden Score, der für diese Zeit im italienischen Film typisch ist und hier sehr gut passt, um manche Spannungslöcher auszustopfen und mittels der Musik manchen Szenen Spannung zu geben. Schade, das solche Filme heutzutage nicht mehr möglich sind. Umso erfreulicher ist es dann, wenn sich Labels solchen Perlen annehmen.



 

Sonntag, 19. November 2023

Black Emanuelle


Originaltitel: Emanuelle nera
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Bitto Albertini

Inhalt:

Die Reporterin Mae Jordan, besser bekannt als Emanuelle reist nach Nairobi, um dort Landschaftsaufnahmen zu machen. Aufgenommen wird sie vor Ort von dem Ehepaar Gianni und Ann Danieli. Aber schnell stellt sich heraus, dass die kesse Emanuelle neben ihren Fotos auch ganz andere Sachen im Kopf hat.

Review:

BLACK EMANUELLE aus dem Jahre 1975 gilt als einer der repräsentativsten Filme des exotischen Erotik-Genres angesehen, nicht ganz unschuldig dürfte daran die Exploitation-Ikone Laura Gemser sein, die mit diesem Film ihren Durchbruch in der Filmlandschaft erlangte. Auch aus privater Sicht verhalf ihr der Film zur Glückseligkeit, da sie am Set mit Gabriele Tinti zusammen arbeitete, der später ihr Ehemann werden sollte. Der Film selber ist der Startschuss der darauf hin folgenden Black Emanuelle-Saga, die insgesamt 6 Filme umfasst. Jedoch wird der Name Black Emanuelle auch bei weiteren Filmen benutzt, um den Film für den Zuschauer schmackhaft zu machen. 

Black Emanuelle ist nicht nur der erste Film der sehr langen Saga, sondern wahrscheinlich auch der beste auf rein erotischer Ebene. Hier und da gibt es innerhalb der Reihe Filme, die vielleicht inhaltlich interessanter, aber aus erotischer Sicht selten so sorgfältig kuratiert sind. Als der Film 1975 in die Kinos kam, erlangte er den Respekt amerikanischer Kritiker, die feststellten, dass „selbst die erotischsten Szenen einen erheblichen künstlerischen Wert haben“. Der Film konzentriert sich eigentlich ausschließlich auf Erotik, denn  Handlung ist fast nicht vorhanden: Emanuelle stellt sich einer Gruppe von Menschen vor und lernt sie nach und nach, einen nach dem anderen, „im biblischen Sinne“ kennen. 

Abgerundet wird der Film mit Musik von dem italienischen Komponisten Nico Fidenco, die zum Film und Zeitgeist passen. Von den Drehorten wurde den ganzen Drehs über Nairobi auserwählt, nur wenige Schauplätze wurden in Rom benutzt für den Dreh, so kommt auch ein exotisch-sommerlicher Flair, der den Zuschauer in kälteren Regionen bzw. kalten Jahreszeiten in wärmere Gefilde transportiert. Zu den größten Werken, die Laura Gemser beinhalten, kann man BLACK EMANUELLE nicht zählen, weil man als Filmkenner schon bessere Filme mit ihr gesehen hat, aber dennoch sollte man zumindest einmal einen Blick riskieren, um sich ein Bild zu verschaffen, wie die Anfangsjahre der Indonesierin verlaufen sind mit denen sie so berühmt geworden ist. 

Fazit: Wer mehr auf Erotik anstatt einer Handlung steht, macht hier nichts falsch. ich habe durchaus etwas mehr Handlungsspielraum vermisst, aber war auch nicht gelangweilt vom Film, weil er ein Top-Set aufweist, Grindhouse-lastig ist vom Bild und reizende Bilder anzubieten hat, die jedem Sexploitation-Gierling gefallen dürften.