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Dienstag, 30. Januar 2024

Dead Baby Mutilation


Originaltitel: Dead Baby Mutilation
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Heroinjunkie zerstückelt totes Baby in der Badewanne

Review:

2015 wollte der Schweizer Juval Marlon ins Filmgeschäft einsteigen und dreht seinen ersten fünf-minütigen Sicko-Kurzfilm DEAD BABY MUTILATION. Tatsächlich geht der Film in eine eher experimentelle Schiene und ist komplett in schwarzweiß gehalten, um so etwas wie eine Atmosphäre aufkommen zu lassen. Es beginnt mit einem Typen, der sich eine Spritze Heroin(?) ansetzt und ins Bad geht. In der Badewanne befindet sich ein totes Baby, was von dem Typen zerstückelt wird und anschließend Teile der Babyleiche frisst. Fertig ist der Film. 

Bei dem Titel könnte man eher davon ausgehen, das es sich um einen Track von Cannibal Corpse handelt anstatt eines Films. Wohl falsch gedacht. Was ich mir vorstellen kann, was aber nicht sein muss, das hier Einflüsse aus El Gore´s Snuff Tape-Erstlingen vorhanden sein könnte. Der Grindcore-Track zu Beginn des Filmes, alles findet im Bad in einer Badewanne statt, hat mich doch sehr daran erinnert. Inhaltlich wird der Kurzfilm nicht jedermanns Sache sein, wer trotzdem auf kontroverses Filmgut steht, sollte nach Thomas Binder´s BABY BUTCHER Ausschau halten. Zu finden ist DEAD BABY MUTIALTION als Bonusfilm auf der DVD von TORTURE FETISH.



 

Sonntag, 12. November 2023

American Guinea Pig: Bloodshock


Originaltitel: American Guinea Pig: Bloodshock
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Marcus Koch

Inhalt:

Ein namenloser Mann findet sich gefangen und an einen Stuhl gefesselt wieder. Schnell macht er die Bekanntschaft eines Arztes, der ihn von nun an einer brutalen Folter aussetzt. Die Qualen, die der Gefolterte dabei erleiden muss, werden von Mal zu Mal schlimmer und lassen ihn ein völlig neues Level an Schmerz empfinden. Sein einziger Trost ist eine ebenso namenlose Frau, die wie er in dieser Hölle aus Schmerz gefangen ist.

Review:

Nach dem großen Erfolg von AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE erschien ein Jahr darauf der Nachfolger namens AMERICAN GUINEA PIG: BLOODSHOCK. Das Projekt wurde von Spezialeffekt-Spezialist Marcus Koch geführt, während von Stephen Biro das Drehbuch zum dem Film kommt. BLOODSHOCK ist etwas ganz anderes als das, was einem der Zusatztitel womöglich suggeriert. Ein Blutschock ja, aber kein Inferno wie es der erste Teil war, sondern eher ein halluzinatorisch-experimentelles Werk, was mich inhaltlich als auch vom Stil her sehr stark an den unoffiziellen Guinea Pig-Teil LUCKY SKY DIAMOND erinnert hat. Die wenigsten werden den Film kennen, so empfiehlt es sich, wenn man ihn in die Finger bekommt, sich ihn zuerst anzuschauen und danach AGP:Bloodshock, so wird man den Vergleich besser verstehen. 

Der Film behandelt das Schicksal eines Mannes, der in Gefangenschaft eines Arztes und seiner Pfleger gerät. Zur ärztlichen Behandlung gehören Foltermethoden aller Art, anfänglich auch noch im Duett mit den Pflegern, die im weiteren verlauf des Filmes mehr oder weniger verschwinden, aber sich eine neue Person dazu gesellt: Eine Frau. Auch sie gehört zu den "Patienten" des Arztes, die viel ertragen muss und steht mit dem männlichen Opfer in Briefchen-Kontakt innerhalb ihrer Zellen durch die Zellenwände. Der Hintergrund der Tortur seitens des Arztes ist, dass er adrenalingetränkte Blut der Patienten konsumieren kann, es wie eine Droge für ihn ist. Im Laufe der Zeit entwickeln die beiden Gepeinigten jedoch Gefühle zueinander.

Wie schon angesprochen habe, fand ich hier Parallelen zu LUCKY SKY DIAMOND, aber es lassen sich auch Verbindungen zu dem Originalfilm GUINEA PIG: DEVIL´S EXPERIMENT nicht absprechen, da hier die Folter vordergründig ist, aber nicht in einem Exzess wie FLOWERS OF FLESH AND BLOOD/BOUQUET OF GUTS AND GORE verläuft. Bei meiner Erstsichtung war ich damals sogar etwas enttäuscht von dem Film, weil mir dieses ganze Schwarz-Weiß nicht zusagte, heute komme ich schon eher damit klar, weil dieses farblose dem Film eine bizarr-verstörende Komponente gibt und ihm zu dem Meisterwerk macht, was er ist. Leider kommen viele darauf nicht klar und verkennen die Lage, weil sie es lieber haben, wenn der ganze Film in Farbe wäre, aber genau das würde es zu einem monotonen Brei machen, der nicht zum Gesamtkonzept passt. 

Das große Finale ist natürlich eine extrem verstörende Angelegenheit, die mittels Farbton des Filmes, der Musik und den fetischisierten Szenen gemischt aus Erotik, Sex, literweise Blut, tiefen  Schnittwunden und einem angemessenen Gehalt an Innereien zu einem Augenschmaus für jeden machen, der sich stramm durch den Film gearbeitet hat. Ein Film, der komplett anders wie der Erstling ist und eine dünne Handlung aufweist und das Konzept ganz anders angeht und doch so gleichartig faszinierend ist. Dazu kommt noch im Abspann ein finales Endfinale, was einen mit fragenden Augen zurück lässt. Definitiv einer der wenigen Experimentalfilme, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen würde. 





 

Dienstag, 8. August 2023

Thanatomania


Originaltitel: Thanatomania
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Siehe Review!

Review:

Nach PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT und EINÖDE DER PEINIGER ist man mit dem Namen Jörg Wischnauski bestens bekannt und so weiß ich um seine Kunst des Schauspielerns. Ich weiß nicht was es genau ist, aber er hat eine einzigartige Art sein Können unter Beweis zu stellen, nach dem was ich bisher mit ihm gesehen habe. Ein weiterer annehmlich klingender Name im Untergrundsektor ist der Filmemacher Rene Wiesner, dessen Name man auch schon bei einigen filmischen Werken zu Gesicht bekommen hat. 

2023 erschien die neueste Kreation von Rene, was den Namen THANATOMANIA trägt. Als eine Thanatomanie bezeichnet man den krankhaften Glauben, dazu bestimmt zu sein, das man zum sterben bestimmt ist. Und das spiegelt den Inhalt des Filmes ziemlich gut wieder. Protagonist Peter gehört zu der Sorte, die keine Freunde haben, ihr Leben in der Einsamkeit fristen, dem Alkohol verfallen sind und ungewöhnliche Hobbys haben, in seinem Fall ist es der Tod. In einem Album sammelt er Fotos von toten Tieren, bevorzugt Sex mit Frauen die sich tot stellen sollen oder hat so manche unhygienische Eigenschaft an sich die schlichtweg ekelhaft sind.

Das Thema Tod ist in der Schaffenphase von Rene Wiesner nichts neues mehr und gilt schon so gut wie als sein Markenzeichen. Bei THANATOMANIA haben wir es mit einem Film zu tun, der mich, auch wenn für manche der Vergleich etwas abstrakt wirken mag, etwas an Filme von Marian Dora erinnert, jedoch ohne den Anteil an brutaler Gewalt oder sonstigen Dora-typischen "Entgleisungen" wie man sie kennt, es ist aber stellenweise der Filmstil an sich und das hat mir sehr gut gefallen. THANATOMANIA zeichnet sich durch eine deprimierende Atmosphäre aus, die von dem Musiker Musica Non Grata perfekt unterstrichen wird. 

Ein paar wenige persönlicher Schmunzler meinerseits gab es auch und zwar im Bezug auf die ´Schleichwerbungen´ zu diversen Mondos in Form von eingerahmten Postern zu SHOCKING ASIA, AFRICA ADDIO oder DAS IST AMERIKA und selbstverständlich GESICHTER DES TODES, die im Film ein schlimmes Schicksal ereilt. Dennoch schön zu sehen, dass es Würdiger des Mondofilms gibt und sie nicht explizit alle als Un-Filme sehen, die keine Daseinsberechtigung haben. 

Laut der Filmographie von Rene ist das sei erster Langfilm der sehenswert ist, wenn man mit seinem Stil und der Thematik was anfangen kann. Auch wenn es ein Film über den Tod ist, sollte man keinen Film erwarten, der mit brutalen Szenen um sich wirft, es ist an manchen Stellen eher das Gezeigte, was etwas anstößig erscheinen mag, aber nichts was in die Kategorie "Schockierend" geht. Zudem noch ein großes Lob an Jörg Wischnauski der manches über sich entgehen lassen muss, sowas machen wohl auch nicht alle mit. 


 

Freitag, 16. Juni 2023

Guinea Pig: Lucky Sky Diamond


Originaltitel: Rakkî sukai daiamondo
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Izo Hashimoto

Inhalt:

Eine junge Frau namens Yoko findet sich in einem Kellergewölbe wieder. Von ihrer Schwester und einem Arzt auf Drogen gesetzt, wollen diese sie von einer psychischen Erkrankung heilen. Doch was Yoko nicht ahnt ist, dass sie verschleppt wurde und die Entführer ganz andere grausame Pläne mit ihr haben.

Review:

Die GUINEA Pig-Reihe ist in hiesigen Zeiten nichts mehr unbekanntes mehr, nahezu jeder Splatterfan der was auf sich hält, hat sie schon gesehen, zumindest aber schon was davon gehört, was unter anderem auch den amerikanischen Ablegern der GUINEA PIG-Reihe zu verdanken ist, die ein Remake der Reihe darstellen wollen/sollen, die sicherlich in US-Kreisen zum guten Ton gehören, siehe AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE. Die Original-Reihe besteht offiziell aus sechs Teilen, zwei "Dokumentationen" und einem Zusammenschnitt aus den Teilen "Devil´s Experiment" und "Flowers of Flesh and Blood", was unter dem Zusatztitel "Slaughter Special" erschienen ist. Doch es gibt noch einen versteckten Bruder der Reihe, der zwar nicht offiziell zur Reihe gehört, aber als inoffizieller siebter Teil angesehen wird: LUCKY SKY DIAMOND. 

In den Wirren dieses Filmes begleiten wir Yoko durch ihre persönliche, in der sie sich wiederfindet, in dem sie wohl von ihrem Freund und ihrer Schwester entführt wurde. Ihr zukünftiges "Zuhause" stellt eine Art Klinikum dar, was eher einem verlassenen Ort gleicht, der wohl auch sehr isoliert von der Zivilisation zu sein scheint. Von Zeit zu Zeit wird sie von schrecklichen Visionen heimgesucht, in denen ihr Körper von innen heraus zerfällt und der gesamte Raum um sie herum mit Blut bedeckt ist. In Wirklichkeit leidet das Mädchen jedoch überhaupt nicht unter Wahnvorstellungen, und ihre Visionen werden pharmakologisch durch ein paar Ärzte hervorgerufen, die eine Art Freude daran haben, ihr Opfer zu foltern. Das Mädchen versucht, ihren Peinigern zu entkommen, aber das ist keine so leichte Aufgabe, vor allem, als sie auf der Straße auf eine mysteriöse, in Pappe „gekleidete“ Gestalt trifft.

Man kann sagen was man will, aber der Film ist ein sehr bizarrer und seltsamer Film, be dem man am Ende nicht weiß, was der Sinn dahinter ist. Eine Mischung aus Surrealismus, Paranoia, Groteske und Wahnsinn bilden die Eckpfeiler dafür definitiv. Die ganze Revue aus Farben und Klängen, die noch dazu blutgetränkt ist und die wir in diesen mehreren Dutzend Minuten erleben, ist eine Mischung, die man nicht oft findet und die eine ziemlich bleibende Spur im Gedächtnis hinterlässt. Allem voran das ewig gehende Geschrei von Yoko, was mitunter nervenzehrend sein kann, hinterlassen ihre Spuren. Der Film ist sowohl hinsichtlich der Gore-Effekte als auch der Szenografie sehr solide gemacht, was die erstaunliche Atmosphäre, die uns während der Vorführung begleitet, perfekt unterstreicht. Der Atmosphäre ist sehr wohl geschuldet, dass der Film seinem Kürzel LSD gerecht wird, denn so stelle ich mir einen geistigen Horrortrip auf LSD vor, wenn die Psyche in Kombination mit der Substanz aufs extremste eskaliert. 

Splatterfans die die Original-Reihe verehren dürfen einen Blick riskieren, aber sollten kein beinhartes Splatterfest erwarten, wie man es von der Reihe kennt, und doch gibt es trotzdem ein paar blutige Gore-Szenen zu bestaunen. Allenfalls sei der Film eher Leuten empfohlen, die auf experimentale Filme stehen, die zudem eine verstörende Atmosphäre bevorzugen. Warum es LSD bis heute noch nicht offiziell auf DVD geschafft hat, weiß ich nicht, denn unter Untergrund-Fans hätte er Potenzial, denn schlecht ist er nicht, definitiv nicht. Auf mich hatte er zudem eine ganz spezielle Wirkung, die sich erst im Nachhinein gezeigt hat und zwar haben mich manche Sachen bis in meine Träume heute Nacht verfolgt und das hat bisher noch kein Film geschafft. Hört sich jetzt vielleicht wirr an, ist aber kein Witz! Daher hat GUINEA PIG: LUCKY SKY DIAMOND einen besonderen Platz in meinem Leben verdient bzw. sich erarbeitet. 


 

Samstag, 29. April 2023

What´s wrong with you?


Originaltitel: What´s wrong with you?
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sebastian Zeglarski

Inhalt:

Ein Mann wird durch einen Schicksalsschlag vollkommen aus der Bahn geworfen. Sein Leben gerät aus den Fugen, als er mit den Abgründen seiner Seele konfrontiert wird. Seine Existenz besteht nur noch aus Wahnvorstellungen und Albträumen.

Review:

Der deutsche Untergrund-Filmemacher Sebastian Zeglarski hat 2019 einen Film erschaffen, der sich etwas von dem abgrenzt  was man sonst so von ihm kennt. Wenn man bedenkt, dass man seinerseits sonst nur Schlachtplatten gewohnt sind, die für den hiesigen Gorebauern ein wahres Freudenfest sein dürfen, wird bei WHAT´S WRONG WITH YOU? eine ruhigere Schiene eingeschlagen, die sich wie gesagt zwar von einen anderen Werken abhebt, aber deshalb nicht schlechter geworden ist, eben mal was neues, man muss sich ja schließlich weiter entwickeln in manchen Sachen und kann nicht nur starr auf einem Standpunkt stehen bleiben. 

Wir begleiten in dem Film einen Mann, der von Sebastian selber gespielt wird, bei dem wohl derzeitig alles schlecht läuft...So macht es den Eindruck, anhand der Rückblenden, die man zwischendurch zu sehen bekommt. Komplett aus der Bahn geworfen wird er, als er anfängt Filme zu schieben, in denen sich seine Wahnvorstellungen und Alpträume mit der Realität vermischen und er immer tiefer in seine seelischen und tiefsten Abgründe abrutscht. Zudem erscheint ihm ständig ein maskierter Typ..Ob der Maskierte sein Alter Ego in einer transzendentalen Welt ist, die in diese Welt gekommen ist? 

Ich unterscheide inzwischen zwischen den Begriffen Amateur und Independent: Als Amateurfilme würde ic eher die "schlechter" umgesetzten Filme bezeichnen, deren Inhalt billig produziert wurde und man ihnen das auch ans sieht, bei Independent-Produktionen sieht man den Filmen definitiv an, dass die Umsetzung, die Effekte und Bearbeitung samt allem was dazu gehört, schon etwas professioneller abgelaufen sind und WHAT´S WRONG WITH YOU? gehört mit Sicherheit in den Independent-Bereich, was man dem Film selbst nur zu gut ansehen kann. 

Es gibt diese Szenen, bei denen man sich noch an A FUCKING CRUEL NIGHTMARE zurück erinnert, und zwar die, in denen man sich in einem Raum befindet, der mit Alufolie ausgekleidet ist und es ziemlich derb zur Sache geht, sprich: Mit der Bohrmaschine im Kopf des Protagonisten rum bohren, den Kopf der Freundin des Mannes mit dem Hammer bearbeiten usw., aber auch der maskierte Typ bzw. die anderen maskierten Leute, die man im Wald antrifft, gehören dazu und lassen Erinnerungen wach werden, was für mich persönlich schon sowas wie Zegarskis Markenzeichen darstellen, im positiven Sinne natürlich.

Der Ablauf des Filmes ist sehr surreal an manchen Stellen, während die Abläufe die tagtäglich bei dem Protagonisten ablaufen eher alltäglich und nach dem dem dritten mal dezent zu gewöhnlich sind, da freut man sich schon eher drauf, bis es wieder los geht mit den Träumen, Halluzinationen oder wie man diese Segmente bezeichnen will. Dennoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass diese Alltags-Szenen sogar wichtig sind um Verständnis aufbringen zu können, warum der Mann überhaupt solche Gedankengänge mit sich führt. 

Wie schon erwähnt ist das ein eher ruhigeres Werk von Sebastian, weiß aber trotzdem mit eine gesunden Dosis Härte aufzuweisen die brutal, aber sehr gut von den Effekten her, umgesetzt worden sind. Allgemein bleibt Sebastian seinem experimentiellem Stil treu und erschuf einen Mix aus Experimentalfilm, Surrealfilm, Splatterfilm und Melancholie, bei der die ausgewählte Musik von Axl Wild Productions, European Breakwdown und Donner Music ihren atmosphärischen Zusatz erzeugen. Wer also mal was neues interessantes sehen will, ohne Lust auf ständiges Torture Porn-Gematsche zu haben, darf sich nur zu gerne an WHAT´S WRONG WITH YOU?  bedienen, weil es eine ganz neue Seite seitens des Regisseurs ist, die er uns zu zeigen hat.


 

Dienstag, 21. Juni 2022

The Pig Who Vomits Her Guts Out Stabbed & Cut Bloody Desires

Originaltitel: The Pig Who Vomits Her Guts Out Stabbed & Cut Bloody Desires
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Lucyfur Dahmer

Inhalt: 

Grindcore-Fetisch Video mit Filthina Pig in der Hauptrolle

Review:

In Zeiten wie diesen ist nahezu alles möglich, die Welt verändert sich, wird immer verrückter und ein Ende ist nicht in Sicht. Selbiges gilt auch für die Filmindustrie und man darf gespannt sein was noch alles kommen wird. In der heutigen Zeit gab und gibt es eine Reihe obskurer Videoproduktionen wo man sich fragt, was für eine Art Individuum hinter den Videos nur stecken mag. Das beste Beispiel bilden hier wohl die Japaner, insbesondere im Fetisch-Bereich, da gab es schon vieles wie zum Beispiel TERRIBLE MEAL, GUSOMILK, VOMIT ENEMA ECSTASY X, die Genki Genki-Reihe, die GSKD-Trilogie und vieles mehr, es war für jeden was dabei. Da sollte es nicht weiter verwundern, wenn es ausserhalb des Landes der aufgehenden Sonne Nachahmer gibt, die auf den selben Zug aufspringen und ähnliche Werke der Menschheit ins Gesicht knallen wollen, eine Persönlichkeit davon hört auf den Namen Filthina Pig. 

Sie hat es geschafft ein sehr experimentell angehauchtes, halbstündiges Video zu produzieren, was seinem Filmtitel alle Ehre macht. Es ist eine Mischung aus diversen Fetischen bestehend aus Emetophilie und Scarification, man könnte unter Umständen noch eine kleine Prise Red Shower dazu zählen. Der Zuschauer dieses Werkes bekommt allerhand zu sehen, was seinen Durst nach seinem Fetisch stillen dürfte, beispielsweise wird an einem Kruzifix rum geleckt, tief in den Rachen geschoben bis zum Erreichen des Würgereizes, es wird gekotzt, die Kotze mit Ramen-Nudeln im Mixer püriert und getrunken, ein paar Piercing-Einlagen dürfen auch nicht fehlen oder geritzt, um mit dem Blut ein Filthina Pig-Portrait zu färben. Mit dem eigenen Blut versteht sich. 

Unterlegt wurde das Video mit Musik von Blucifer der Grindcore-Kapelle XPXMXSX, was dem ganzen Video eine geniale Stimmung gibt. Als Produzent und Regisseur zeichnet sich Lucyfur Dahmer verantwortlich, der mir bisher noch unbekannt war. Alles in allem war der Film für mich eine weitere groteske Erfahrung in der Unterwelt der absonderlichen Filmes, aber ich muss dazu noch sagen, ich bereue es nicht, weil ich in den meisten Fällen offen für was neues bin. 



Sonntag, 19. Juni 2022

La Tristesse

Originaltitel: La Tristesse
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Vivian Kay Quinetero

Inhalt:

Experimentielles Untergrundkino von Embryo House!

Review:

Experimentielle Filme waren ehrlich gesagt noch nie mein Ding, jedoch bestätigen Ausnahmen die Regel. Zu LA TRISTESSE bin ich gekommen, weil die Regisseurin Vivian Kay Quintero einen Aufruf gestartet hat, um für ihren neuen Film eine Review zu verfassen. Meine Maxime lautet: Der frühe Vogel fängt den Wurm, somit hab ich ihr gleich nach dem wach werden eine Nachricht geschrieben, dass ich mich gerne bereit erkläre ihr Werk unter die Lupe zu nehmen, was nach 2 Tassen Kaffee auch bestens funktioniert hat. 

Es ist schwierig in diesem Film eine Handlung auszumachen, denn die gibt es soweit nicht. Nach Angaben von Vivian soll sich jeder selber darüber ein Bild machen, was er in den Film rein interpretiert. Auf mich hat der Film einen sehr melancholischen Eindruck gemacht, die vor allem durch die Einsamkeit der Darstellerin hervor gerufen wird. Sie wirkte sehr traurig und nachdenklich, aber sie trug auch selbstdestruktive Tendenzen zutage. Ihr einzigster Freund und naher Vertrauter scheint ihr Kater, der auf den Namen Augusto hört zu sein. 

Der Film an sich wurde mit Industrialmusik von White e Gardenia unterlegt, die dem Film eine sehr düstere Atmosphäre verleiht und mich persönlich sehr angesprochen hat. Insbesondere der Abspannsong von CoffinBirth hat mich sehr beeindruckt, weil es eine düster-traurige Melodie ist, die abgespielt wird. Einen kleinen Schmunzler hatte ich selbstredend auch im Gesicht, als die Kamera in die phantastische Sammlung an Filmen geschwenkt wurde, Titel wie MARTYRS, NUTSACK, DOG DICK oder CARCINOMA dürften jedem Untergrundfan wohl bekannt sein. Solche Menschen erwecken in mir selbstverständlich sofortige Sympathie, weil man es mit Kennern zu tun hat. Das Bild wurde mit Flimmern bearbeitet, dass der Eindruck eines alten Video suggeriert wird, was erstklassig erscheint. 

Der Film entstand unter Zusammenarbeit mit Embryo House, Marcus Koch, den Dancing Corpse Studios und diversen anderen Namen, die mir nicht weiter bekannt sind. Schön ist auch zu sehen, dass Vivian Mitglied der Unearthed Films & A Baroque House-Crew ist, da weiß man sofort was einem filmisch erwartet: Pures Untergrundkino, was nur für eine kleine Masse an Zuschauern gedacht ist. 

Die Weltpremiere zu LA TRISTESSE ist am 21. Juni 2022 auf dem Discord-Kanal Quality Violent Cinema um 6 Uhr morgens! Wer Interesse hat, sollte sich schnell in der Gruppe einfinden, um der Premiere beizuwohnen. Ich bedanke mich zutiefst bei Vivian, dass sie mir ein Exemplar ihres Filmes vorab via E-Mail geschickt hat um eine Review zu schreiben, ein weiterer dank geht auch an Filthina Pig, ohne sie wäre nicht auf den Film aufmerksam geworden! 

Zum Server von Quality Violent Cinema geht es hier lang: Quality Violent Cinema


Freitag, 17. Juni 2022

Necrophile Passion

Originaltitel: Necrophile Passion
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Tom Heidenberg

Inhalt:

Einsam und allein, von seiner Freundin verlassen, nachdem er Monate lang von ihr wie Dreck behandelt worden ist, findet ein Mann im Wald eine Frauenleiche. Sein Gewissen sagt ihm, er soll die Polizei rufen, doch etwas Dunkles in Ihm drin befiehlt ihm die Leiche mitzunehmen und seine Begierde an ihr zu stillen. Sein Leben ist ein Trümmerhaufen und nur die Liebe zu der Leiche gibt ihm Kraft. Doch mit seiner Exfreundin hat er noch nicht abgeschlossen und es wird Zeit ein für alle male seine Rache zu vollziehen. Wer wird in dieser Dreiecksbeziehung am Ende triumphieren? Mann, Frau oder doch die Leiche?

Review:

Filme mit dem Thema Nekrophilie gab es schon immer eher weniger. Es war und ist nach wie vor immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft, umso schöner ist es, wenn sich Regisseure dem Thema annehmen und Filme darüber machen. Die wohl bekanntesten Vertreter dieser Kategorie bilden wohl Jörg Buttgereit´s Horror-Romanzen NEKROMANTIK 1 und 2. So sollte es nicht weiter verwundern, dass er diesbezüglich eine große Anhängerschaft um sich herum aufgebaut hat, zum anderen aber auch, weil er einer der ganz großen in der deutschen Independentszene war und ist. In der heutigen Zeit bekommt man im extremeren Filmsektor zwischendurch öfters mal das besagte Thema serviert und NECROPHILE PASSION ist ein Film davon, der dieses Thema bestens beleuchtet und filmisch umsetzt. 

In NECROPHILE PASSION dreht es sich um einen Mann, der von seiner Ex-Freundin wie das aller Letzte behandelt wurde und seitdem ein einsames Leben führt. Beim Spaziergang im Wald findet er eine Frauenleiche und will erst mit seinem Handy die Polizei rufen, lässt es aber doch sein und entscheidet sich, die Leiche mit nach Hause zu nehmen. Allein mit der Leiche verspürt er ihr gegenüber eine verbotene Liebe, doch zeitgleich will er auch noch mit seiner Frau abrechnen. 

Der Dreh zu NECROPHILE PASSION war für Regisseur Tom Heidenberg mit einer Menge Stress, Ärger, Zeitverschwendung und mehr verbunden. 2007 haben die Dreharbeiten begonnen und es schien fast wie ein Fluch auf dem Film zu lasten, nachdem es ständige Besetzungswechsel gegeben hat, weil ständig jemand aus dem Projekt ausgestiegen ist. Doch wohl der herbste Rückschlag musste Tom verbuchen, als die damalige Hauptdarstellerin aus dem Projekt ausgestiegen ist, nachdem es soweit beendet war und sie verbot das Material zu veröffentlichen. Doch zum Glück ging alles gut und man konnte 2012 Günther Brandl von Brandl Pictures verpflichten, der dann auch die nötigen Darsteller herbei geschafft hat, die dem Projekt dann auch treu geblieben sind.

Für die Filmmusik wurde Rene Bidmon verpflichtet, der den Film mit klassischer Musik untermalt, die sehr gut zu dem Film und der Atmosphäre des Filmes passt. Man schafft es nicht weg zu sehen, man schafft es aber auch nicht weg zu hören, weil man komplett im Bann von NEROPHILE PASSION ist. Es ist nicht die Art von Film wo man meinen könnte, dass es bitterböse zur Sache geht, es geht eher in die Richtung Ekel/Extrem/Experimentalfilm mit einem guten Schuss Gore. Man muss Tom Heidenberg zu Gute halten, dass er ein extrem talentierter Regisseur ist, aber leider viel zu wenig Zeit damit verbringt Filme zu machen, wie er mit PARAPHILIA, der ein Jahr später erschienen ist und sowas wie das Sequel zu NECROPHILE PASSION darstellt, bewiesen hat.

 


The Suffering Bible 2

Originaltitel: Dead Butterfly - The Prophecy of Suffering Bible
Herstellungsland: Italien
Herstellungsjahr: 2019
Regie: Davide Pesca

Inhalt:

Ein Film in fünf Akten. Ein Engel, gefangen zwischen der Welt des Lichts und der Welt des Fleisches, verloren in einer Hölle gefräßiger und wahnsinniger Seelen, die ihren Wünschen nachjagen. Der Weg der Menschheit zwischen Geburt und Tod: ein dunkler Ozean der Sünde, in dem wir nur Schiffbrüchige sind, die sich an den Wahnsinn unserer Entscheidungen klammern.

Review:

Der zweite Teil von THE SUFFERING BIBLE ist vom Aufbau wie der erste Teil, hat mir persönlich aber besser gefallen. Woran das jetzt konkret gelegen hat, kann ich nicht genau sagen, ehrlich nicht. In der Rahmenhandlung sehen wir einen Mann der bandagiert ist und sich quasi selber foltert mit Nadeln bis er sich zum Ende die Bauchdecke auf reißt. Die Umsetzung ist hier sehr gut geworden und hat auch wieder einen sehr experimentiellen Stil wie schon das Couple beim ersten Teil.

Auch hier bekommt man wieder 5 Kurzgeschichten präsentiert die die Darstellung von Schmerz und Tod beinhalten. Gleich im ersten Kurzfilm stellt man fest, dass dieses mal mehr geredet wird. Es dreht sich um eine Frau, die eine mysteriöse grüne Flüssigkeit bekommt samt einer Art Brille und diese Flüssigkeit konsumiert und die Brille anschließend aufsetzt. Anscheinend hat sie wohl viel durch gemacht und verspricht sich hier die Erlösung für alles, die sie auch bekommt. Wie? Das kann ich beim besten Willen nicht verraten, wird aber definitiv geil umgesetzt.

In der zweiten Geschichte foltert eine Frau einen Mann der angekettet ist. Ob man das jetzt Folter in diesem Sinne sagen kann, lasse ich mal dahin gestellt. Gut tut sie ihm auf jeden Fall nicht. Es fängt an, dass sie ihm die Zunge abmontiert und mit der Zunge über ihren Körper fährt...dann kommt noch eine Runterhol-Szene ihrerseits bis sie sich das Sperma einverleibt und ein Kind gebärt und da kommen Parallelen zu CRADLE OF FEAR auf, mehr möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, schaut es euch selbst an!

In der dritten Geschichte erlebt ein Mann, der durch den Wald geht das Ergebnis dessen, was passieren kann, wenn man (seine eigene Frau womöglich) jemanden ermordet. Unter Umständen kommen die Toten in Form eines Geistes zurück und machen mit einem kurzen Prozess.

In der vierten Geschichte bekommen wir eine geniale Voodoo-Geschichte serviert, die ich so auch noch nicht gesehen habe und sehr cool rüber kommt.

Zu guter Letzt haben wir noch die Abschlussgeschichte einer Dame, die von Dämonen für ihr irdisches Versagen in der Hölle gefoltert wird.

Dead Butterfly ist ein gelungenes Sequel zum ersten Teil geworden was sich durchaus sehen lassen kann. Die Art Kunst die Davide Pesca betreibt ist einerseits außergewöhnlich, aber auch in Verbindung mit dem hohen Blood & Violence-Anteil sehr gut umgesetzt. Auch hat er als Spezialeffektespezialist sein ganzes Können unter beweis gestellt und ich hoffe, dass zum krönenden Abschluss einer ungeplanten Trilogie noch ein dritter Teil erscheint, der dann hoffentlich die ersten beiden Teile in den Schatten stellt!



The Suffering Bible

Originaltitel: The Suffering Bible
Herstellungsland: Italien
Herstellungsjahr: 2018
Regie: Davide Pesca

Inhalt:

Geschichten aus der Bibel werden zu grotesken visuellen Geschichten verzerrt, die durch ihre einfallsreichen, aber ebenso erschreckenden Wendungen des Vertrauten gekennzeichnet sind.

Review:

Davide Pesca scheint in Italien kein unbekannter Regisseur von Independent-Gore-Filmen zu sein, wenn man sich seine Filmographie anschaut. Bisher kannte ich ihn noch nicht, auch noch keines seiner Werke, weswegen mir nichts anderes als ein Blindkauf bei Black Lava Entertainment übrig blieb und ich mir die Filme THE SUFFERING BIBLE  und THE SUFFERING BIBLE 2 angeschafft habe. Den ersten Teil habe ich mir Bravour "durchstanden", um davon berichten zu können.

Der Film bildet sich durch 5 Akte, in denen jeder Akt eine eigene "Geschichte" hat. In Akt 1 "My only God" geht es um eine enttäuschte Freundin, die so wie es aussieht, von ihrer besten Freundin verlassen worden ist. Um ewig mit ihr zusammen zu bleiben, hat Sie sie entführt, bringt sie um, schneidet sich selbst den Bauch auf um sich auf sie zu legen. Ende.

In Akt 2 "San Thomas" bekommen wir einen Mönch(Ich denke mal, das es ein Mönch ist) zu sehen, der sich selber vor einem Kruzifix geißelt, Jesus vor dem Kreuz erscheint und der Mönch ihm das Herz heraus zieht und sich am Ende selber den Hals zerkratzt, wie es scheint und stirbt.

In Akt 3 "In the Name of the Father"sehen wir eine Frau, die die Bibel anbetet und sich vor ihre selber verstümmelt incl. Herausschneiden ihrer Genitalien.

In Akt 4 "The Pact" bekommen wir eine Frau zu sehen, die eine andere Frau bei einem bizarren Ritual verstümmelt.

In Pakt 5 "The Redemption Of Lost Souls", der mir persönlich am besten gefallen hat, sehen wir 2 Typen die so Maleroveralls tragen, die drei Leute, jeweils eine Frau, einen Mann mittleren Alters und einen älteren Mann foltern.

Die Rahmenhandlung bilden eine Frau und ein Mann, die nach dem Adam und Eva-Prinzip miteinander verbunden sind mittels einer Schlinge. Beide sind eingewickelt in Bandagen und kriechen nackt durch den Wald mit verbundenen Augen um am Ende zueinander zu finden und zu sterben.

Womit ich bei diesem Film am wenigsten was anfangen konnte, war die experimentielle Schiene, mit der Davide Pesca hier auftrumpft. Es gehört aber auch dazu gesagt, dass die visuelle Gewalt einen definitiv gefallen könnte, wenn man auf extremes Untergrund-Horrorkino abfährt und das er was kann, hat er bewiesen, am meisten in Sachen Spezialeffekte hat er was drauf, weil sie ziemlich eklig gemacht sind und ihre Wirkung bei dem ein oder anderen nicht verfehlen. Was auch positiv ausgefallen ist, ist die musikalische Untermalung den ganzen Film über, es handelt sich um Industrial-Musik die einen durch die Reise durch das Grauen begleitet. Der blasphemische Unterton, den ich hier zu verspüren glaubte war das I-Tüpfelchen bei dem ganzen Unterfangen.