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Sonntag, 28. Januar 2024

Godzilla vs. Mechagodzilla II


Originaltitel: Gojira vs Mekagojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Takao Okawara

Inhalt:

Aus Trümmern künstlich hergestellt und aufgebaut, stellt Mechagodzilla die ultimative Waffe gegen Godzilla dar. Das hochtechnisierte, atombetriebene und diamantengepanzerte Monster wird von den Menschen als neue ultimative Waffe gegen Godzilla eingesetzt. Gleichzeitig wird auf einer gesperrten Insel, durch atomare Strahlung verseucht, von einem Forscherteam ein riesiges Ei entdeckt und für Forschungszwecke mitgenommen. Doch als aus dem Ei Baby-Godzilla schlüpft, machen sich Rodan und Godzilla auf den Weg, um ihren Schützling aus der Hand der Menschen zu befreien. Doch das soll verhindert werden, denn Baby-Godzilla ist bereits ein beliebtes Forschungsobjekt und wird von dem übermächtigen Mechagodzilla verteidigt. Ein gigantischer Kampf bricht los.

Review:

Die Schlagworte für den 20. Godzillafilm lauteten: „Mit dieser Schlacht wird alles enden.“ und „ Die Geburt eines Königs am Ende des Jahrhunderts. Alle haben auf diese Schlacht gewartet.“ Aus diesem Film geht die Anti-Godzilla-Einheit G-FORCE vor, die dazu erschaffen wurde, um Japan von Godzilla zu schützen. Hauptwaffe der Verteidigungseinheit stellt Mechagodzilla dar, eine metallene Konstruktion mit allerhand Waffen installiert. Der Regisseur für Spezialeffekte, Koichi Kawakita, erklärte, dass die G-Force-Einstellung die Einführung von Superwaffen ermöglichte, die den Toho-Spezialeffekten der Showa-Ära ähnelten. Zu Beginn erscheinen die Überreste des Mecha-Königs Ghidorah, der in GODZILLA VS. KING GHIDORAH von Godzilla besiegt wurde, was die Kontinuität der Geschichte unterstreicht.

Andererseits wird Godzilla, obwohl es den Kampf zwischen der Menschheit und Godzilla darstellt, nicht als Bösewicht behandelt, sondern als Symbol der Natur. Godzilla ist in diesem Werk das erste in der Heisei-Reihe, das mit klaren emotionalen Ausdrücken dargestellt wird, wie zum Beispiel, dass er verletzt wird, um seine Freunde zu beschützen, und durch seine Beziehung zu Baby Godzilla, seinem einzigen Verwandten, wird er als Bösewicht dargestellt, aber Am Ende ist er zu einer Präsenz geworden, in die sich das Publikum hineinversetzen kann. Das Design von Baby, stammt von Shinji Nishikawa, weil Produzent Shogo Tomiyama keinen Minilla wollte, sondern eher was, was Godzilla ähnelt. 

Es ist nicht unüblich in der Heisei-Staffel, das ein alter Feind Godzillas zurück gebracht, um es aussehen zu lassen, als wäre es das erste Zusammentreffen. Hier entschied man sich für Mechagodzilla, dem Titan aus Eisen, das Roboter-Gegenstück Godzillas. Zu dem ganzen gesellt sich noch Rodan, der Flugsaurier, der ebenso darauf bedacht ist, Baby-Godzilla zu schützen, wie Godzilla selber. 

Sehr eindrucksvoll sind die Schlachten der Monster. Selten hat man es so krachen lassen wie hier und das kommt auch beim Zuschauer sehr gut an. Man ist quasi ständig von Monstern umgeben, aber noch mehr von den ganzen epischen Schlachten, bei denen kein Stein auf dem anderen stehen bleibt. Mechagodzilla sieht viel schlanker aus als zuvor und verfügt über ein beeindruckendes Waffenarsenal: den Mega Buster, die Plasmagranate, den Schockanker und den G-Crusher. Allerdings schwächt die Tatsache, dass er Menschen darin hat, die Vorstellung, dass er tatsächlich ein Monster ist, ab. Rodan sieht entäuschenderweise wie ein normaler Pteranodon aus und verursacht keinen großen Schaden mehr durch Schwingen seiner Flügel, obwohl er immer noch in der Lage ist, Dinge zu zerstören, indem er einfach darüber fliegt.

Fazit: Eine der brachialeren Filme in der Heisei-Staffel, die eine Menge Action mit eingebaut hat und zu unterhalten weiß. Auch Rodan bekommt hier ein besseres Design zur Verfügung gestellt als 1956. Wer also kein großes Interesse an philosophischen, wissenschaftlichen, politischen oder okkulten Themen hat, darf sich, wenn noch nicht gesehen, auf den Film freuen. Action- und Monsterfreunde bekommen hier die volle Ladung Godzilla, das einem nicht langweilig wird. Besonders hervor heben möchte ich das Aussehen von Godzillas Nachwuchs, bei dem man sich von einer kinderfreundlichen Version entfernt hat und man hätte bei behalten sollen in der Millenium-Staffel. 





 

Samstag, 27. Januar 2024

Godzilla - Kampf der Saurier-Mutanten


Originaltitel: Gojira vs Mosura
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Takao Okawara

Inhalt: 

Durch den Einschlag eines Kometen im Pazifischen Ozean erwacht Godzilla von neuem. Gleichzeitig entdeckt eine wissenschaftliche Expedition auf einer Insel Mothras Ei. Das Ei wird nach Japan geschafft, aber auf dem Weg dorthin von Godzilla angegriffen. Doch auch Mothras böser Zwilling Battra erwacht und macht sich auf den Weg nach Japan. Es beginnt eine gigantische Schlacht zwischen den drei Monstern, während das Militär verzweifelt versucht, die Mutationen vom Festland zu vertreiben, um Tokio vor einer neuen Katastrophe zu schützen. 

Review:

„Eine große, bunte Schlacht" lautete das Schlagwort bei der Veröffentlichung des 19. Godzillafilms bei erscheinen am 12. Dezember 1992 in Japan. Nach 26 Jahren war es wieder soweit: Mothra kehrt zurück und versucht die Menschheit vor Godzilla zu retten. Als Maß für das Familienpublikum drehte sich das menschliche Drama um die Geschichte der Wiederherstellung der ehelichen Beziehung zwischen Takuya und Masako, was vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Ein weiteres Kernthema war die Zerstörung der Natur, Zivilisationen vor der Geburt der Menschheit und durch den Willen der Erde geschaffene Monster. In puncto Monster gibt es hier ein Debüt-Auftritt von Battra, was die dunkle Seite von Mothra darstellt und anfänglich auch eins von Mothras Gegnern parallel zu Godzilla ist. 

In der Geschichte wird ein Mothra-Ei gefunden, was nach Tokio transportiert werden soll. Den Transport könnte man als eine glatte Hommage an King Kong durch gehen lassen, Während des Transports taucht Godzilla auf und liefert sich ein Match mit der Mothra-Larve, bis andernorts und bei den beiden Monster eine Battra-Larve auftaucht und sich dem Kampf anschließt. Im weiteren Verlauf schlüpfen die beiden Larven und versuchen sich erst gegenseitig zu bekämpfen, bis Godzilla ein marschiert und die beiden Kaiju-Motten Godzilla den Endkampf ansagen. 

Neue alte Wesen sind die Cosmos, kleine Wesen aus einer längst vergangenen Zeit von vor 12000 Jahren. Die Ureinwohner der Erde, verehren Mothra als Schutzgottheit und haben eine fortschrittliche Zivilisation ohne Diskriminierung und Konflikte aufgebaut. Als jedoch einige Wissenschaftler ein Wetterkontrollgerät entwickelten und versuchten, das Wetter zu manipulieren, wurde das Leben auf der Erde wütend, weil es spürte, dass es in Gefahr war, und erschuf Battra, um den Kosmos anzugreifen. Mothra kämpfte gegen Battra, um Cosmos zu schützen, und versenkte es im eisigen Meer im Norden, aber Battra zerstörte das Wetterkontrollgerät und es kam zu einer riesigen Überschwemmung, sodass nur Mothra und einige der Cosmos zurückblieben, die auf einem hohen Berg Zuflucht suchten. Sie entkamen und Ihr Kontinent wurde zerstört.

Ursprünglich war seitens der Macher geplant, Mothra gegen Bagan antreten zu lassen, bis man sich entschied das ein Godzilla vs. Mothra-Film doch die bessere Entscheidung ist. Parallel dazu war auch der Plan, einen Godzilla vs. Gigamoth-Film zu drehen, was auch nie dazu kam, weil die Merchandising-Rechte zwischen Toho und RKO Pictures unklar waren. Ein alternativer Plan wäre gewesen, eine Fortsetzung mit King Ghidorah zu drehen, was auch nicht zustande kam, weil es sonst eine Art Reihe mit Ghidorah geworden wäre, was man nicht wollte. So beschloss man sich, Mothra und Battra in den Film zu holen. 

Technisch gesehen ist der Film ein wahrahftiger Special Effects-Leckerbissen! Die Strahlen die Mothra und Battra gegen Godzilla abfeuern, Godzillas radioaktiver Kotzstrahl und die Monster an sich und ihre lang andauernden Kämpfe machen den Film zu einem phantastischen Kaiju-Highlight. Nicht zu vergessen die sozialkritische Botschaft, die Umwelt sauber zu halten. Wird zwar nie bei den Leuten ankommen, aber ein weiterer (erfolgloser) Versuch war es dennoch wert. 


 

Godzilla - Duell der Megasaurier


Originaltitel: Gojira tai Kingu Ghidora
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

In der Gegenwart landet ein UFO in Japan. Heraus steigen Menschen aus der Zukunft, die die Japaner warnen, dass die Welt in der Zukunft von Godzilla zerstört wird. Um das zu verhindern, soll in der Vergangenheit das Reptil, das durch die Atomtests zu Godzilla mutiert, außer Reichweite geschafft werden. Doch der Schein trügt, denn die Menschen aus der Zukunft setzen stattdessen drei kleine Drachen aus, die dann zu dem gefürchteten dreiköpfigen King Ghidorah werden. Es beginnt ein Kampf quer durch Raum und Zeit, um die Monster aufzuhalten und das Gleichgewicht der Mächte wiederherzustellen.

Review:

Die Promosätze des 18. Werkes aus der Godzilla-Serie und den zweiten Film der Heisei-Staffel lauteten „Die größte Schlacht am Ende des Jahrhunderts hat begonnen.“ und „Ich werde nie gegen dich allein verlieren!“. Zwar nichts besonderes, wenn man im Jahre 2024 auf die Reihe zurückblickt, denn Godzilla hatte es anschließend mit größeren Schlachten zu tun als nur gegen King Ghidorah allein, aber das konnte man damals wahrscheinlich noch nicht wissen und man wollte auch den Film vermarkten. Das Licht der Welt erblickte er am 14. Dezember 1991 und war ein Gedenkfilm zum 60. Jahrestag von Toho. Man muss schon sagen, die Godzillafilme stecken immer wieder voller Überraschungen. Liest man sich den Plot des Filmes durch, bekommt man umgehend das Gefühl, das hier altes Gulasch neu aufgewärmt wird. UFOs und Aliens, die Japan an den Kragen wollen und wie immer am Start: Ein Monster, was schon bekannt war und unser Freund Godzilla eben. 

Doch hier denkt man falsch, wenn man meint, das es sich nur um einen Aufguss einer alten Geschichte drehen würde. Tatsächlich ist die Geschichte neu und man wird in die zeit zurück versetzt als Godzilla noch ein Dinosaurier war, quasi bekommt man hier zum ersten mal im Verlauf den Ur-Godzilla zu sehen, Godzillasaurus. Regisseur und Drehbuchautor Kazuki Omori war demnach nicht umsonst stolz auf seine neueste filmische Schöpfung, den er als Höhepunkt von Tohos Spezialeffektfilmen, darunter Monster, Science-Fiction und Kriegsgeschichten, sah. Seit 1972 sind 19 Jahre vergangen und exakt vor dieser Anzahl an Jahren kam es das letzte mal zum Kampf zwischen Godzilla und dem dreiköpfigen Drachen. Hier kam es zur ersten Einzelkonfrontation in der Serie. Durch die Verwendung beliebter Monster aus der Vergangenheit soll eine Fangemeinde von zwei Generationen entstanden sein, mit Eltern, die in ihrer Kindheit die Showa-Serie gesehen haben und die Serie mit ihren Kindern genießen.

Hervorstechend ist, das es sich hier um den ersten Toho-Film handelt, der das Thema Zeitreisen als Schlüsselgeschichte in einem Film verwendet. Zwar kam es zu Kritiken, weil ein Zeitparadoxon aufzuweisen war, jedoch wollte Omori die Kraft des Films zu nutzen, um den Menschen beim Anschauen kein Unbehagen zu bereiten. Neu ist hier die Entstehung von King Ghidorah: Dieses mal ist es kein ausserirdischer Drache, der von Ausserirdischen geschickt wird, um beistand zu leisten, sondern Ghidorah entstand hier durch drei kleine Mini-Ghidorahs die auf der Insel, auf der Godzilla entstand, ausgesetzt wurde. Godzilla selber wird weg teleportiert und durch die radioaktive Strahlung verschmelzen die drei Mini-Ghidorahs zu King Ghidorah. Man muss bedenken, das es sich um das Jahr 1944 handelt, in dem die Mini-Ghidorahs auf der Insel ausgesetzt wurden. Das Wasserstoff-Bombardement findet also erst noch statt. 

Trotz seines großen Erfolgs des Filmes, ließen auch Kontroversen nicht lange auf sich warten, weil in den USA gemunkelt wurde, das es sich um eine antiamerikanische Hetze handeln würde, weil Godzillasaurus die amerikanischen Soldaten im Film weg gefegt hat. Zudem wurde kritisiert, das die feindlichen Futuristen westlich-aussehende Menschen sind, wobei eine davon japanischer Abstammung war, aber eher für die Japaner war im Gegensatz zum Rest. Meine Meinung zu dem ganzen wäre, das es durchaus verständlich ist, wenn dem wirklich so wäre. Politische Spannungen werden gerne mal in einem Film verarbeitet, warum auch nicht? Omoris Worte diesbezüglich waren aber, das der Film nicht dafür gedacht war oder ist, um eine antiamerikanische Stimmung zu verbreiten. 

Fazit: Sehr tolle Geschichte und ausnahmslos inhaltlich wirklich mal was neues, mit dem man bei Erstsichtung damals wahrscheinlich nicht gerechnet hätte, auf was für Ideen man in den Toho Studios kommt. Sehr bemerkenswert ist, das die Monsterszenen hier deutliche länger gehen als wie man es sonst kennt und das finde ich natürlich sehr begrüßenswert. Die Idee das es eine weibliche Heldin gibt war auch nicht verkehrt, sonst hätte das feminine Volk vermutlich nicht lange auf sich warten lassen, zu kritisieren. 




 

Freitag, 26. Januar 2024

Godzilla - Der Urgigant


Originaltitel: Gojira tai Biorante
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

Als Wissenschaftler geheime Gen-Experimente an einer resistenten Pflanze fortsetzen, kommt es zu einem Zwischenfall. Die unkontrollierte Mutation aus resistenten Pflanzenzellen und Godzilla-Genen entwickelt sich zu einer gefährlichen Bedrohung, einem ganz neuen Monster: Biollante. Gleichzeitig befreien Terroristen Godzilla aus dem Vulkan. Die Spezialeinheit "G-Force" hat nun alle Hände voll zu tun, die Riesenechse an der erneuten Zerstörungsorgie zu hindern und setzt dafür die Superwaffe "Super-X2" ein. Doch Godzilla kommt den Menschen zu Hilfe und stellt sich den Kampf gegen die mutierende Riesenpflanze. Aber Biollante entpuppt sich als tödliche Gefahr für das Monster.

Review: 

Die Schlagworte des neuesten und sechszehnten Godzilla-Filmes GODZILLA VS. BIOLLANTE lauteten "Super Godzilla, geboren aus Godzilla-Zellen!", und „Wer gewinnt, wird zum größten Feind der Menschheit.“ So durfte man bis zur Sichtung des knapp zweistündigen Monsterspektakels gespannt bleiben, wer wohl der absolute Feind der Menschheit bleiben wird, stellte dieser Teil nach der Rückkehr des Monsters den Startschuss der Versus-Reihe dar, bei der Godzilla Film für Film einen neuen Gegner zur Verfügung gestellt bekam. Es handelt sich um eine direkte Fortsetzung des Vorgängerwerks GODZILLA 1984, die den Ursprung der Heise-Staffel von Godzilla markiert. Zusätzlich zu einem offenen Aufruf zur Einreichung origineller Ideen für dieses Werk wird Koichi Kawakita Akiyoshi Nakano ersetzen, der für das vorherige Werk verantwortlich war, ebenso wie der Sonderregisseur Kazuki Omori, der an DISCIPLES OF HIPPOCRATES und anderen mitgearbeitet hat.

Einen weiteren Startschuss wird mit diesem Film auch die Hellseherin Miki Saegusa haben, die wir in weiteren Filmen der Heisei-Staffel sehen werden und mit ihren psychisch-paranormalen Fähigkeiten anwesend sein wird. Neu ist, das Godzilla als "besondere Katastrophe und Gefahr" für das japanische Volk eingestuft wird und mittels vier Alarmstufen Alarmbereitschaft ausgelöst wird. Man entfernt sich von dem kinderfreundlichen Inhalt wie es noch bei der Showa-Staffel der Fall war und liegt den Schwerpunkt auf auf "Godzilla gegen die Selbstverteidigungskräfte".

Zur Geschichte: Nach einem Überfall ausländischer Agenten, kommt die Tochter des Gentechnikers Shiragami ums Leben. So entwickelt er aus Zellen Godzillas und seiner Lieblingsrose den Superklon Biollante. Godzilla, erweckt, durch die mittels Bomben hervorgerufenen Eruptionen des Vulkans, in dem er hätte sterben sollen, erscheint auf der Bildfläche und lässt nicht lange bitte, quer durch Osaka zu marschieren und das übliche Unheil anzurichten. Jegliche Waffen sind gegen die Riesenechse machtlos und die letzte Hoffnung liegt auf Biollante. 

Dieser Teil gehört schon seit meiner Kindheit zu meinen Lieblingsteilen, weil mich das Design von Biollante schon seit eh und je fasziniert hat und mich stark an das Monster aus dem 1986 erschienen japanischen Splatterkurzfilm von GUZOO: THE THING FORSAKEN BY GOD von Kazuo 'Gaira' Komizu erinnert. Da stellt sich mir die Frage, ob man sich das Design von Biollante von dort abgeschaut hat? Möglich wäre es, denn die Ähnlichkeit ist verblüffend. Interessant fand ich die Namensgebung von Biollante, die angeblich für die Pflanzengeister der nordischen Mythologie stehen soll, was natürlich nicht stimmt. Es dauerte lange, bis man sich einig war wie Biollante aussehen soll und bei genauerer Betrachtung erkennt man eine kleine Hommage an den Film LITTLE SHOP OF HORRORS, der sich abzeichnet als Biollante ihr Maul aufreisst. Ursprünglich war geplant, Biollantes letzte Momente in einer Animation darzustellen, in der sie im Himmel verschwindet, nachdem sie Godzilla verschluckt hat. Der Anime und die Live-Action passten jedoch nicht gut zusammen und der Film wurde gestrichen. Zu finden ist die Szene auf der japanischen DVD im Bonusmaterial. 

Zu der Hintergrundidee des Filmes gehört, das Produzent Tanaka glaubt, dass Gentechnik und Wissenschaft eine Bedrohung für die Menschheit darstellen werden, genau wie die Atombombe und die Atomwaffen, und er wollte das Werk unterhaltsamer gestalten, indem er zeitgenössische Elemente einbezog, wie das nukleare Element im ersten Werk. Laut Omori forderte Tanaka, dass der Film als Actionfilm genossen werden sollte. Andererseits mochte Omori politische Fiktion und dachte auch darüber nach, was passieren würde, wenn seine Generation Soldaten werden würde, also stellte er sich Godzilla als einen Kriegsfilm der Neuzeit mit politischen und militärischen Elementen vor. 

Das einzigste was ich etwas vermisst habe, war eine Erklärung wie Godzilla den Fall in den Vulkan überleben konnte, nachdem er bei seiner Rückkehr hätte sterben sollen, in dem er in einen Vulkan abstürzt und vermeintlich in der Lava stirbt. Aber sich bei einem Godzillafilm solche Fragen zu stellen ist fast schon unnötig, da in der 1984er-Version eh schon klar gestellt wurde, das Godzilla unsterblich ist und sich diese Aussage nach all den Jahren auch bewahrheitet hat. Mit diesem Teil haben die Macher einen unterhaltsamen Film erschaffen mit einem der kreativsten Monster überhaupt und bildeten einen starken Auftakt zu einer neuen Staffel mit einem der größten Stars der Filmgeschichte: Godzilla! 






 

Donnerstag, 25. Januar 2024

Godzilla 1984


Originaltitel: Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Koji Hashimoto, R.J. Kizer

Inhalt:

Ein gigantischer Vulkanausbruch, begleitet von einem Sturm, lässt Godzilla erwachen. Ein kleines Fischerboot kommt dem Monster zu nahe. Nur der Biologiestudent Okumura überlebt die Begegnung. Nach seiner Rettung erzählt er den Behörden von seinem bedrohlichen Erlebnis. Um eine Panik zu verhindern, wird ein Nachrichtenstopp verhängt. Doch als Godzilla ein russisches U-Boot versenkt, droht durch die angespannte politische Lage ein globaler Vernichtungsschlag. Die Japaner unterrichten schließlich die beiden Weltmächte über den wahren Hintergrund der Bedrohung. Gemeinsam versucht man, das Riesenmonster aufzuhalten, bevor es Tokio in Schutt und Asche zerlegt. 

Review:

Am 15.12.1984 war es endlich so weit: Knappe zehn Jahre sind vergangen, nachdem der letzte Godzilla-Film erschienen ist und es war lange ruhig um den King geworden. Der erste Godzillafilm lag schon dreißig Jahre zurück und man arbeitete mit Hochdruck an einem neuen Film, der zum 30. Jubiläum erscheinen sollte. Produzent Tomoyuki Tanaka nahm Kontakt zum Godzilla-Erfinder Ishiro Honda und dem Komponisten Akira Ifukube auf und horchte aus, ob Interesse bestünde, sich nochmal auf den Regiestuhl zu setzen und die Musik dafür zu komponieren. Die Antwort war wohl wie ein Schlag in die Magengrube: Nein. So wurden Koji Hashimoto und Teruyoshi Nakano angefragt, die beide bejahten und die Produktion ging los. Die Schlagworte des Filmes hallten um die Welt: 

„Jetzt erwacht eine große Romanze!“, „Der neueste Godzilla-Film, der auf der ganzen Welt lange erwartet wurde, bricht das Schweigen von 30 Jahren!", „Friss Japan oder zerstöre die Erde!“, „80 Meter lang, 50.000 Tonnen, ein gigantisches Monster, das den Archipel zerreißt“, „Niemand kann ihn jetzt aufhalten!“, „Er lebt doch noch!“

GODZILLA war der Beginn einer neuen Ära, einer neuen Staffel, nachdem die Showa-Ära beendet war. Dies war der Startschuss für die Heisei-Ära und meines persönlichen Empfindens die beste Staffel, dicht gefolgt von der Millenium-Ära. Die Geschichte des Filmes beschreibt den erneuten Angriff von Godzilla auf Tokio, nachdem er vor 30 Jahren das Land verwüstete und seitdem Ruhe war. Es gibt demnach keine Verbindungen zu den Filmen aus der Showa-Reihe, sondern kann man als Reboot, als die Rückkehr des Monsters gelten lassen. Demnach wurde Godzilla als stärkster Gegner der Menschheit auserkoren, bei dem es um jeden Preis um die Existenz von Tokio geht. 

Gleich zu Beginn verspürt man sofort, das der Dreh- und Produktionsstil ein ganz anderer war. Düsterer, beklemmender, ein feiner Hauch von Horror liegt in der Luft, was man zu spüren und zu sehen bekommt. Es beginnt mit einem Schiff und mehreren halb verrotteten Leichen und einer Monsterassel namens Shokkiras, die zum Angriff übergeht. Shokkiras ist ein Meerespilz, der auf Godzillas Schuppen lebt und dank der Radioaktivität Godzillas zu einer gigantischen Größe von einem Meter heran gewachsen und dank seines Panzers extrem hart im nehmen. Kommt man mit diesem Monster in tödlichem Kontakt, endet es damit, dass es seinen Opfern das ganze Blut aussaugt, wie hier bestens dargestellt wird. Anschließend kommt es zum ersten Sichtkontakt mit Godzilla und ab da ist geht die Session dann schon so gut wie los. 

Das Gesamtprodukt verlässt den Weg eines Monsterfilms und wird nach Art des 1973 erschienen Films DER UNTERGANG JAPANS und EARTHQUAKE - FLAMMENDES INFERNO IN TOKIO von 1980 als ein panischer Science-Fiction-Katastrophen-Film dargestellt, wie man es zuvor noch nicht gesehen hat. Es stand wohl von vornerein fest, das man so ein Spektakel nicht in 70-80 Minuten verpacken kann, weswegen der fertige Film eine Laufzeit von knapp zwei Stunden aufweist. Gekonnt wurde die damalige internationale Situation am Ende des Kalten Krieges wider gespiegelt und enthält Hinweise auf die Bedrohung durch sowjetische Atom-U-Boote in den Gewässern vor Japan.

Godzillas Design wurde hier komplett rundum erneuert und sieht fieser, böser und angsteinflößender aus. Seine Größe von 80 Metern passen enorm zu den Zerstörungseskapaden innerhalb Tokios, die er anrichtet. Auch bekommt man einen guten Eindruck seiner Größe, wenn die Kameraeinstellung so eingestellt ist, das Menschen vor Godzilla zu sehen sind. Für die Musik wurde Reijiro Koroku arrangiert, der sie komponierte und dem Film einen völlig neuen Touch gibt, aber nicht uninteressant zu hören ist und dem ganzen eine Weltuntergangs-Atmosphäre gibt, besonders als es unklar ist, ob Tokio seitens Godzilla komplett zerstört wird oder es dank einer Atomrakete zum Exodus kommt, die aus dem Weltall los jagt, um Godzilla zu töten. 

Sehr sentimental ist der Schluss des Filmes, als Godzilla in den vulkanischen Abgrund stürzt und erbittert seine letzten Todesschreie ausstößt. Ich kann mich noch sehr gut an die damalige Kabel Eins-Ausstrahlung erinnern im jüngsten Alter, bei der mich exakt dieses Ende eine Weile nachverfolgt hat, sprich: Es hat seine Wirkung nicht verfehlt. Im Ganzen ist der Film ein actiongeladenes Meisterwerk und der Anfang einer neuen Serie, die weg von dem kinderbezogenen Inhalt geht und einen Monsterkracher nach dem anderen liefert. Mit GODZILLA aus dem Jahre 1984 hat man definitiv die beste Entscheidung über die Weiterführung des Monsters getroffen, die man hätte treffen können. Denn daraus resultieren noch viele weitere schöne Stunden, die man sicherlich niemals bereuen wird!


 

Frankensteins Höllenbrut


Originaltitel: Chikyû kôgeki meirei: Gojira tai Gaigan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Der Cartoonist Gengo tritt eine Stelle im Vergnügungspark "Welt-Kinder-Land" an. Dort lernt er die junge Machiko kennen, deren Bruder spurlos aus dem Spielzeugland verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass der Park in die Hände von Außerirdischen gefallen ist. Sie wollen die Menschheit vernichten, weil ihr eigener Planet an Umweltzerstörung zu Grunde gegangen ist. Der Präsident des Parks, ein 17-jähriges mathematisches Genie und seine Sekretärin Kubota sind in Wirklichkeit Aliens, die sich in Menschenkörpern eingenistet haben. Sie schicken die Monsterechsen Gigan und King Ghidorah auf die Erde, die Tokio in Schutt und Asche legen. Die Waffen der Menschen sind wirkungslos gegen die Monster aus dem All. In höchster Not aktiviert man die menschenfreundlichen Monster Godzilla und Angilas.

Review:

Der zwölfte Film im großartigen Godzilla-Franchise erschien 1972 und wurde mitten im zweiten Monster-Boom produziert und begründete die Toho Champion-Festival-Reihe, in der Godzilla gegen andere Monster kämpft und darum wetteifert, der Monster-Champion zu werden. In diesem Teil wird Godzilla als Monster der Gerechtigkeit dargestellt, weil er es mit zwei fiesen Geschöpfen, Gigan und King Ghidorah, zu tun bekommt, die von Ausserirdischen Kreaturen in Menschengestalt auf die Erde geholt werden. Zu den umstritteneren Dingen, die der Film beinhaltet, gehören die cartoonhaften Sprechblasen, die während der Szenen auftauchen, in denen sich Godzilla mit Angilas unterhält. Zwar nicht jedermanns Sache, aber irgendwie doch ganz nett und einen Schmunzler wert gewesen. 

Das Schlagwort zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lautete: „Besiege die bösen Monster des Universums! Godzilla, gib dein Bestes und beschütze die Erde!“ Und darum geht es auch im Film: Wie schon so oft versuchen  Ausserirdische die Erde zu zerstören bzw. in diesem Fall versuchen sie eher die Menschheit zu vernichten, in dem sie versuchen Godzilla von der Monsterinsel zu holen und ihn mittels eines Aufbaus, was ihm ähnlich sieht, zu töten. Hilfe erhoffen sie sich von den Monstern Gigan und King Ghidorah, die sich im weiteren Verlauf gegen Godzilla und Angilas behaupten müssen, aber sang- und klanglos verlieren. Das ganze Geschehen der Ausseriridischen geschieht unter dem Deckmantel eines Freizeitparks für Kinder. 

Der neueste Streich der Macher war Gigan! Gigan ist ein interessantes Monster, aber auch definitiv eines der seltsamsten in der Godzilla-Reihe. Er ist wie ein kybernetischer Vogel mit Angelhaken und einer Kreissäge auf der Brust. Sein Aussehen wird durch sein einzelnes Auge, das wie eine rote Sonnenbrille aussieht, perfekt abgerundet. Man bekommt während den Kämpfen zwischen ihm und Godzilla mit Godzilla durchaus Mitleid, als Gigan, so wie es scheint, einen Teil von Godzillas Schädel spaltet. Aber Godzilla wäre nicht Godzilla, wenn er nicht sehr schnell wieder genesen würde und zum Gegenangriff über geht. Hier und da ist sogar ein wenig Blut zu sehen, und es scheint wirklich so, als hätte Godzilla irgendwann während des angemessen dramatischen, wenn auch etwas langwierigen Finales die Nase voll. 

Die Charaktere sind recht sympathisch und ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, bei dem jeder seine Eigenarten hat. Auch kommt das Thema Umweltverschmutzung wieder auf, wenn nicht so offensichtlich wie bei FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER. Wohldosiert eben. Musikalisch gibt es hier die volle Ladung Gänsehaut, da sie besonders bei den Kampfszenen zwischen den Monstern sehr gut passt und an manchen Stellen die Hoffnung unterstreicht, das die beiden Helden den Kampf gewinnen wollen. Neu wurde für den Film nichts komponiert, sondern aus älteren Teilen übernommen, was mich persönlich nicht gestört hat. Ein Großteil der städtischen Zerstörungen und Monsterschlachten besteht aus Archivmaterial, so wurden Szenen aus vorherigen Filmen benutzt, was aber, wie ich finde, nicht allzu sehr ins Gewicht fällt oder das Sehvergnügen schmälert. 

Fazit: Für andere ein absolutes NoGo, für mich ein kleines Highlight: Der Small Talk von Godzilla und Angilas. Man weiß, das die Japaner manchmal merkwürdige Einfälle haben, also warum es nicht ausprobieren. ich kann jedoch auch verstehen, dass das bei vielen auf Missgunst gestoßen ist und man sich gefragt hat: Was soll der Bullshit? Gut, das man das nicht zum Standard gemacht hat. Ansonsten bleibt alles wie (fast) immer: Grandioser Kaiju-Film, neues Monster und wieder exzellente, unterhaltsame Monsterkämpfe. 




 

Mittwoch, 24. Januar 2024

Frankenstein und die Monster aus dem All


Originaltitel: Kaijû sôshingeki
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Im Jahr 1999 hat die menschliche Gesellschaft Kriege und Krankheiten hinter sich gelassen. Auch die Bedrohung durch urweltliche Monster wie Godzilla und Rodan besteht nicht mehr. Die Ungeheuer wurden auf der Insel Ogasawara in einer Art Reservat untergebracht und stehen unter ständiger Beobachtung durch führende japanische Wissenschaftler. Doch die Erde steht plötzlich einer großen Katastrophe gegenüber, als sich Außerirdische vom Planeten Kilaak der Monster bemächtigen und sie die Hauptstädte der Erde angreifen lassen. Godzilla in New York! Rodan über Moskau! Mothra in Peking! Wie soll man die Ungeheuer wieder unter Kontrolle bringen und die Macht der Kilaaks besiegen? 

Review:

Am 1. August 1968 wurde der neunte Film All Monsters Attack in Japan veröffentlicht. Der Film vereint Kaiju- samt Science Fiction-Elemente, was anschließend noch öfters folgen wird und gilt als einer der großen Vorläufer des Konzepts eines Themenparks in späteren Godzillafilmen. Neben der Darstellung der Aktivitäten des für damals modern gestalteten Forschungsraumschiffs Moonlight SY-3 ist der Schauplatz in naher Zukunft angesiedelt. Bei der Geschichte geht es um Ausserirdische vom Planeten Kilaak, die es schaffen, die Monster um Godzilla, in ihre Gewalt zu bringen, was dazu führt, das sie weltweite Angriffe auf Großstädte ausführen. Das Ziel der Kilaaks ist die Übergabe der Welt an sie, da sie eine neue Weltordnung aufbauen wollen. Doch die Erdlinge setzen alles daran, sich dem ganzen entgegen zu setzen, was nach vielem Ärger mit den Kilaaks am Ende funktioniert, unter anderem auch in Zusammenarbeit mit den Monster um Godzilla, die sich gegen King Ghidorah und einem Feuermonster behaupten müssen. 

FRANKENSTEIN UND DIE MONSTER AUS DEM ALL, so der deutsche Titel, ist ein wahrhaftiges Schlachtfest der Giganten, besonders weil ganze elf Monster aus dem Godzilla-Universum zum Einsatz kommen und ihr bestes geben, um den Zuschauer zu unterhalten. Zu kürzeren Auftritten kommt es nur von Baran und Baragon, der Rest ist insbesondere im Kampf gegen King Ghidorah öfters zu sehen. Bei den ausserirdischen Kilaakern handelt es sich um eine Lebensform mit einer fortgeschrittenen wissenschaftlichen Zivilisation, die im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter lebte. Sie erscheinen den Erdlingen als Humanoide Wesen mit einem Helm und Umhang. Die wahre Identität ist eine kleine mineralische Lebensform und ihr ursprüngliches Aussehen ist die eines Steines von der Größe eines menschlichen Kopfes. Ihre größte Schwäche sind niedrige Temperaturen.

Der Film wurde zur Erinnerung an Tohos zwanzigsten Kaiju-Film produziert und war als Godzillas letzter Film angedacht, weswegen auch das Budget nochmal deutlich angehoben wurde, was auch die Vielzahl der Monsterauftritte erklärt. Auch war es der letzte Film der unter der Führung des erfahrensten Godzilla-Teams produziert wurde. Hier führten Ishiro Honda und Spezialeffekt-Spezialist Eiji Tsuburaya die Ruder, was man dem Film auch anmerkt. Die Geschichte spielt in einer fernen Zukunft, man bedenke, es war das Jahr 1968, sprich: man ging nahe ans Millenium, bei dem man es vermutlich noch eher für möglich gehalten hätte, das es zur Jahrtausendwende zu ausserirdischen Kontakten käme. So sprach nicht dagegen, wenn man im Film eine Alien-Invasion herauf beschwört, bei der eine Vielzahl an Kaiju-Monster Abhilfe schaffen muss. 

Die Elemente die dem Film zugrunde liegen, sind die perfekte Formel für einen Godzillafilm und vermögen auch sehr gut zu unterhalten. Die Kämpfe der Monster sind nach wie vor der Augenschmaus des Filmes, auf den man wzar etwas warten muss, aber es lohnt sich. Bis dahin bekommt man einen Science Fiction-Film mit seichten Thriller-Elementen geboten, der zudem noch mit der nötigen Portion Kaiju gewürzt ist, die die halbe Welt platt machen. Das der große Unbekannte "Frankenstein" benannt wurde, war etwas störend, aber nicht verwunderlich, da man damals ein großes Faible dazu hatte, das Wort "Frankenstein" in irgendeiner Art und Weise bei Godzillafilmen zu benutzen. Nichtsdestotrotz gehört dieser Teil zu einem der besten Godzillafilme im ganzen Franchise. 



 

Donnerstag, 23. November 2023

Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer


Originaltitel: Gojira, Ebira, Mosura: Nankai no Daikettō
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Auf der Suche nach seinem Bruder gerät Ryota, zusammen mit seinen Freunden auf die Insel Letchi. Dort finden sie eine geheime Fabrik, in der eine Geheimorganisation hochmoderne Kampfmittel herstellt, um damit die Weltherrschaft zu erlangen. Als die drei Freunde entdeckt werden, erwecken sie auf ihrer Flucht eine Riesenechse mit einem umgebauten Blitzableiter. Diese zerstört die Anlage, doch die Flucht von der Insel scheint unmöglich, da der Strand von einer Riesenkrabbe und einer gigantischen Libelle bevölkert wird.

Review:

FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER ist der siebte Film in der Godzilla-Saga und der erste etwas magere Film überhaupt, der nicht so ganz an die Vorgänger ran kommt, aber immer noch anschaubar ist. Es behandelt eine Truppe von jungen Menschen, die auf einer Südseeinsel landen, auf der eine Geheimorganisation namens Roter Bambus haust und heimlich schweres Wasser, den Rohstoff für Wasserstoffbomben, herstellt. Die Insel wird von dem Krebsmonster Ebirah bewacht, so wird von den Schiffbrüchigen Godzilla erweckt, der gegen Ebirah zusammen mit Mothra kämpfen soll. 

Der Film, der eher ein Monster-Actiondrama ist, unterscheidet sich völlig von dem traditioneller Monsterfilm und Godzilla bildet hier ein neutrales Monster, das weder ein Feind noch ein Verbündeter der Menschen ist. Auch lässt man es aus, dass hier Städte zerstört werden, wie es sonst der Fall ist. Der neueste Höhepunkt bildet mit Sicherheit Ebirah, die sehr geil in der Gestaltung umgesetzt wurde und auch im Format des "Mensch im Kostüm" gemacht wurde, zudem gibt es noch einen kurzen Auftritt eines gigantischen Kondors, der stellvertretend für King Kong zum Einsatz kommt, der eigentlich für den Film geplant war, und eine Hommage an den Pterodactyl aus Jing Kong darstellt. 

Nach diesem Film wurde die Insel, auf der die Drehorte statt fanden, für weitere Drehorte benutzt und diente als Hauptschauplatz für weitere Godzilla-Filme. Auch neu an diesem Film ist, das hier das erste mal ein anderer Regisseur am Werk war: Jun Fukuda! Und es war nicht das letzte mal, das er sich den Spaß annimmt und einen Godzillafilm drehte. Interessanterweise war während der Drehbuchphase geplant, das anstelle Godzillas King Kong den Kampf gegen Ebirah auf nimmt, was aber verworfen wurde. So wurde Godzilla Charakteränderung auch von den Kindern wohlwollend aufgenommen und war einer der Gründe dafür, dass sich die Showa-Serie danach in eine Richtung verlagerte, die sich an Kinder richtete.

Fazit: Net grad das, was man sonst so kennt, aber auch nicht unbedingt Schrott. Eher der Anfang, bis auf weiteres etwas familiäres auf die Beine zu stellen, bevor es im weiteren Verlauf der Serie dann wieder ordentlicher zur Sache geht. 



 

Sonntag, 19. November 2023

Monster des Grauens greifen an


Originaltitel: Gezora · Ganime · Kameba: Kessen! Nankai no daikaijû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Mittels einer Raumkapsel gelangt eine außerirdische Lebensform auf die Erde und gelangt auf eine kleine Insel. Die Lebensform besitzt die Fähigkeit, in die Körper von Tieren einzudringen und diese auf monströse Größe anwachsen zu lassen. Dummerweise soll auf der Insel eine Ferienanlage entstehen, und deshalb ist ein Team aus Ingenieuren, Fotographen und Managern vor Ort. Diese müssen sich nun diversen Monstern stellen. 

Review:

1970 drehte Ishiro Honda einen Monsterfilm, der ausschließlich nichts mit Godzilla und Co. zu tun hatte, aber dennoch in das Genre des Kaiju-Films gehört. Zu den Monsterstars des Filmes gehören der riesige Gewöhnliche Tintenfisch Gezora, 30 Meter groß und 25.000 Tonnen schwer, der riesenhafte Karuisigani Ganime, der mit einer Größe von 20 Meter und 12.000 Tonnen Gewicht aufwartet und die Riesen-Fransenschildkröte Ganema, ausgestattet mit einer Größe von 20 Metern und einem Gewicht von 28.000 Tonnen. Es war der erste Tokusatsu-Film, der nach dem Tod des Spezialeffekte-Künstlers Eiji Tsuburaya veröffentlicht wurde, der leider zu Beginn der Dreharbeiten verstarb. Übernommen wurde die Arbeit der Spezialeffekte von Tsuburaya Lieblingsschüler Sadamasa Arikawa. 

Die Story ist natürlich hanebüchen und nichts besonderes: Ein ausserirdischer Parasit in Form eines "Schleiers" parasitiert ein Raumschiff und stürzt ins Meer in der Nähe einer Insel. Der Schleier manifestiert sich in diverse Meeresbewohner, die auf der Insel zum Angriff übergehen. 

Traurigerweise kommt es nicht zu einem Kampf der Giganten, was wohl für viele die schlechte Nachricht gewesen sein dürfte, die von dem Film gehört haben. Auch, weil es Werbefotos gibt, in denen alle drei zu sehen sind und einen Dreikampf suggerieren. Dennoch hat der Film einen enormen Unterhaltungswert für all jene, die japanischen Riesenmonsterfilmen frönen. Es ist der klassische Trashfilm, den man sich zwischendurch mal anschauen kann, kommt aber nicht wirklich an Godzilla und Co. ran. Es ist nichts von dem epischen Gefühl der frühen Godzilla-Filme zu spüren, nichts von dem Gefühl einer uralten Rachekraft, die durch die Dummheit und dem stürmischen Versuch der Menschheit, sich selbst zu zerstören, wiederbelebt wurde. Es gelingt dem Film nicht einmal, die wissentliche Albernheit der damals neueren Godzilla-Filme aufzubringen, denen völlig der Sinn für Spaß und absurde Versatzstücke fehlt, die selbst den düstersten Beitrag zumindest sehenswert machten.

Wie es schon in der Tradition von Kaiju-Filmen zutiefst verankert ist, stecken in allen Monstern gewöhnliche Menschen, die sich nur einen Gummianzug drüber gestülpt haben und am eindruckvollsten wird das bei Gezorra umgesetzt, der auch die Fähigkeit hat, an Land zu kommen und sein Unheil dort anzurichten. bei den anderen beiden bekommt leider nicht die volle Kraft, die sie inne haben, zu sehen, und bleiben eher hinter Gezorra stecken und büßen etwas von ihren Auftritten ein. Im Endeffekt ein eher durchschnittlicher Film, der zwar halbwegs Spaß macht, aber nicht an das ran kommt, wofür japanische Kaijufilme stehen.


 

Befehl aus dem Dunkel


Originaltitel: Kaijû daisensô
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Die Astronauten Glenn und Fuji sollen den Planeten Alpha 707 erkunden. Von "Nummer 1", dem Anführer der Alphas, erfahren sie, dass die wissenschaftlich überlegenen Alpha-Bewohner von dem dreiköpfigen, geflügeltem Riesenreptil Ghidorah bedroht werden. Glenn und Fuji werden von den Alphas gebeten, ihnen die Ungeheuer Godzilla und Radon zu überlassen, um sich mit deren Hilfe von der Herrschaft Ghidoras zu befreien. Nachdem der Weltsicherheitsrat eingewilligt hat, schaffen die Alphas die beiden Monster auf ihren Planeten. Nun aber enthüllen sich die wahren Absichten: Um zu überleben, benötigen sie dringend das irdische Wasser und wollen mit drei Monstern ausgerüstet, die Erde erobern. Ein furchtbarer Kampf um die Erde beginnt.

Review:

1965 wollten die Toho Studios zwei Genres miteinander vermischen und ein Effektegewitter los lassen, wie es das damals nur selten zu sehen gab: Science Fiction und Monsteraction gewürzt mit einer Prise Spionagefilm, bei dem der Inhalt die Verteidigung der Erde darstellt. Wohl angemerkt erschien im selben Jahr auch der erste Gamera-Film, bei dem noch unbekannt war, welche Reichweite Gamera noch haben wird. Sozusagen war das der zweite Startschuss in einer Reihe von japanischen Monsterfilmen, die die Kinos noch heimsuchen werden. Die im Film auftauchenden Monster sind allesamt Fortsetzungen vorheriger Werke, aber im Bezug auf die Geschichte liegt der Schwerpunkt auf dem Drama zwischen den Erdlingen und den Außerirdischen und nicht auf der Konfrontation zwischen den Monstern. Dieses Werk war das erste und letzte Mal in der Showa-Reihe, dass Godzilla von der Erde flog und eine aktive Rolle einnahm.

In der Story dreht es sich um zwei Astronauten, die auf den alle 17.000 Jahre die Erde umkreisenden Planeten Alpha 707 mit der Rakete reisen. Dort werden sie vom Anführer der Einwohner gebeten, ihnen Godzilla und Rodan im Kampf gegen Ghidorah zur Verfügung zu stellen, was auch prompt umgesetzt wird. Was jedoch noch niemand ahnt, dass das ein hinterlistiges Speil seitens der Ausseriridischen ist, um die Menschheit von der Erde zu tilgen. SO kommt es zum großen Showdown, bei dem nur einer gewinnen kann. 

Eine große Debatte brach los, das teilweise Szenen aus früheren Kaiju-Filmen hier verwendet wurden, so meinte Ishiro Hoinda zu diesem Thema folgendes: "Wenn Sie Filmmaterial aus früheren Produktionen wiederverwenden, können Sie Ihr Budget für Spezialeffekte einsparen. Fans beschwerten sich jedoch, dass etwas nicht stimmte. Es schmeckte nicht frisch. Selbst wenn Sie das Publikum für einen Moment täuschen können, wird niemand kommen, um sich den Film anzusehen, wenn der Trick aufgedeckt wird. Wenn das passiert, denken die Studios: „Spezialeffektfilme werden sich nicht mehr verkaufen.“ Es ist nur natürlich, dass in dieser Zeit keine guten Werke geschaffen werden konnten … es ist eine Tragödie." Dies war der erste Film, bei dem Henry G. Saperstein an der eigentlichen Entstehung des Films beteiligt war und die Hälfte der Unterstützung für den Film leistete. Dies ist auch der erste Film, in dem Godzilla vor dem Publikum einen Siegestanz aufführt. Dies ist Gegenstand vieler Debatten unter Filmemachern und Fans dieser Filme. 

Im Gesamten ist BEFEHL AUS DEM DUNKEL ein überraschend guter Film geworden, der es schätzt, seinem Zuschauer zu gefallen, vor allem wenn man sich auf den Charme bezieht, den der Film anhand seiner Spezialeffekten bedient, für die die japanische Legende Eiji Tsuburaya zuständig war. So ist die Szene in denen Godzilla und Rodan in den blauen Blasen reisen ein absolutes Highlight und schön anzusehen. Sehr nett anzusehen waren auch die Raumanzüge der Ausseriridischen, weil sie einfach schlicht und "altbacken" sind, schaut man sich Raumanzüge aus heutiger Zeit an, wenn man Aliens gestalten will. Und nach diesem Film weiß man auch, woher bei Mars Attacks die Idee stammt, die Aliens mit Störgeräuschen aus zu schalten. Grandioser Film der kurzweilig ist und einer der besseren Godzillafilmen ist, wobei ich da keinen vergleich aufstellen kann, weil alle auf ihre Art genial sind, aber BEFEHL AUS DEM DUNKEL durchaus hervor sticht. 



 

Freitag, 17. November 2023

Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah


Originaltitel: San Daikaijū: Chikyū Saidai no Kessen 
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein gewaltiger Meteorit stürzt auf die Erde, irgendwo in den Bergen Japans. Was kein Mensch ahnt: in ihm befindet sich das Weltraum-Ungeheuer King Ghidorah. Kurze Zeit später macht sich der dreiköpfige Drache auf dem Weg um Japan zu vernichten. Auch Godzilla und Rodan sind wieder erwacht und kämpfen gegeneinander ohne Rücksicht auf Verluste. Erst Mothra überzeugt die beiden sich zu dritt gegen Ghidorah zu stellen - die größte Monsterschlacht auf Erden beginnt.

Review:

FRANKENSTEINS MONSTER IM KAMPF GEGEN GIDORAH, der Titel ist nicht nur beknackt im Bezug auf Frankenstein, sondern einfach auch zu lange. Man hätte es einfach bei Ghidorah, das dreiköpfige Monster belassen können, was zumindest schon mal impliziert hätte, dass ein neues Monster im Kaiju-Reich Einzug hält. 47 Jahre lange dauerte es, bis der Film erstmals in Deutschland synchronisiert wurde, nachdem er in den japanischen Kinos anlief. Warum man sich so lange Zeit gelassen hat, weiß ich nicht. Der Film stellt das Debüt von Ghidorah dar als auch das Debüt von Godzilla, bei dem er dieses mal die Menschheit schützen muss, jedoch ist er bei diesem Kampf nicht alleine, da sich zudem noch Rodan, das Osaka-Monster und Mothra bei dem Kampf hinzu gesellen, jedoch erst nach Absprache in einer großen Monsterkonferenz der drei. 

In der Story wurden auch neben phantastischen Kaiju-Elementen auch Science Fiction-Elemente eingebaut, bei dem eine Ausserirdische die Erdenbewohner vor den Angriffen von King Ghidorah warnt. Das Ende vom Lied ist, das Ghidorah aus einem Meteoriten, der auf die Erde gestürzt ist, ausbricht und sich Godzilla, Rodan und Mothra zusammen tun müssen, weil die Menschheit sonst verloren wäre. Man munkelte, das hinter Ghidorah eine politische Message steht und er Chinas nukleare Bedrohung symbolisiere, was laut Ishiro honda nicht so ist, da es sich bei Ghidorah eher um einen Yamata no Orochi handelt, einem Drachen aus der Mythologie der Shinto, einer der Hauptreligionen Japans.  

Was für den Film an sich spricht, ist, das er einen angenehmen Rhythmus hat ohne an irgendeiner Stelle der Geschichte zu langsam zu sein. Auch darf man sich über seicht-trashige Unterhaltung freuen, beispielsweise wenn Godzilla mit Rodan kämpft, sie sich mit Steinen beschmeißen oder sich eben Kopfbälle aus Steinen zuschießen oder im "schlimmsten" Fall, als Mothra auftaucht und Godzilla mit ihren Fäden bespritzt und Rodan in hämisches Gelächter ausbricht. Aber genau da darf man gerne drüber hinweg sehen, wenn man mit dem witzigeren Parts nichts anfangen kann, denn in kommenden Filmen rund um unser Lieblingsmonster gibt es noch öfter solche Verrücktheiten, die einfach dazu gehören. Überraschenderweise hat der Film seine Wirkung bei mir nach all den Jahren nicht verfehlt, gleiches gilt auch für die anderen vier Godzillafilme, die ich im Rahmen meines Projektes gesehen habe. 

Mein Fazit zu dem ganzen ist: Die Scheiße rockt immer noch gewaltig und man wird einfach nie zu alt für einen Godzilla- bzw Kaijufilm! Es ist wie damals zu Zeiten, als Kaijus noch am Sonntag nachmittag auf Kabel 1 oder Pro 7 lieben, das Feeling kommt wieder in einem auf, die Freude, die Gänsehaut wenn Godzilla die Bühne betritt, es hat sich nichts geändert. Der Film selber ist natürlich ein weiterer Knaller aus der Honda-Schmiede, ganz klar. 


 

Godzilla und die Urweltraupen


Originaltitel: Mosura tai Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Ishirô Honda

Inhalt:

Als  nach  einem  Sturm  das  Riesenei  der Schmetterlingsgottheit Mothra an die japanische Küste  gespült  wird,  ruft  das  sogleich  windige Geschäftsleute  auf  den  Plan.  Obwohl  einige Journalisten  versuchen,  den  zwergenhaften Mädchen von Mothras Heimatinsel zu helfen, das Ei zurück  zu  bekommen,  wird  Mothras  Nachwuchs zum  Spekulationsobjekt.  Als  dann  plötzlich Godzilla  auftaucht,  ist  das  Chaos  perfekt.  Schon bald greift die erwachsene Mothra ein, um ihr Ei zu schützen, doch sie ist schon alt und hat der radioaktiven Echse nicht viel entgegen zu setzen. Doch dann schlüpfen aus dem Ei gleich zwei Raupen und der Monsterkampf geht in die Endrunde, nachdem die Armee erfolglos versucht hat, Godzilla zu stoppen. Doch sind die Raupen der Urmacht Godzillas gewachsen?

Review:

GODZILLA UND DIE URWELTRAUPEN, der im Original Godzilla vs. Mothra heisst, ist der vierte Film der Godzilla-Saga und vorerst auch der letzte, in dem Godzilla der Antagonist ist. Nach dem blühenden Erfolg von MOTHRA BEDROHT DIE WELT wurde seitens Toho entschieden, Godzilla gegen Mothra antreten zu lassen und zeitgleich einen Film zu erschaffen, der eher für ein jüngeres, zeitgleich ein familiäres Publikum gedacht war. Inhaltlich ist es die alte Geschichte von Gut gegen Böse, aber auch philosophische Fragen nach Gier, Zusammenhalt in schweren Zeiten und Vergebung spielen eine Rolle. Nicht zuletzt kommt auch mittels Infant Island das Thema des nuklearen Krieges bildlich auf den Tisch. Regie führte wie als ob es schon obligatorisch ist, Ishiro Honda, der mit dem Effektespezialisten hier zusammen arbeitete. 

Die Story handelt von einem Riesenei, was mittels eines Taifuns an Land geschwemmt wird. Es dauert nicht lange bis es von einem reichen Typen gekauft wird, um es der Öffentlichkeit vorzuführen. Doch dann tauchen die zwei Feenzwillinge von Infant Island auf, um das Ei zurück zu holen, weil es der Inselgöttin Mothra gehört, aber müssen ohne Ei zurück reisen. Plötzlich taucht Godzilla auf und begibt sich in die Stadt um seinem Zerstörungswahn freien Lauf zu lassen, während man auf der anderen Seite Infant Island auf sucht, um Nach Hilfe im Kampf gegen Godzilla zu fragen, was erst nicht gelingen will, aber im Umkehrschluss doch noch Erfolg hat. SO kommt es zum Zweikampf zwischen Godzilla und Mothra, die während des Kampfes stirbt und von nun alles von den zwei Raupen abhängt, die aus dem Ei schlüpfen.

Der Film ist als eine reine Fortsetzung von MOTHRA BEDROHT DIE WELT zu betrachten, die in einem Mothra-Spin Off endet, wenn man so will. Viele dachte immer, dass es sich um eine Fortsetzung von GODZILLA GEGEN KING KONG handelt, dem ist aber nicht so, weil hier exakt dasselbe Autoren-, Regie- und Spezialeffektteam involviert ist, was auch schon bei MOTHRA von 1961 der Fall war. Auch wenn Godzilla hier immer noch der Bösewicht ist, was dazu führt, dass Mothra und ihre Nachkommen Japan widerstrebend gegen seine Bedrohung verteidigen müssen, ist dies so ziemlich der Vorläufer für den Rest der Showa-Ära.  

Sehr eindrucksvoll ist das Set von Infant Island, was aus mehreren Skeletten besteht und besonders das Schildkrötenskelett hervor sticht, was damals große Berühmtheit erlangte. Auch heisst es, dass das Skelett von dem italienischen Mondofilm MONDO CANE inspiriert wurde und ein stummer Schrei gegen die Atomkriege darstellen soll, die viele Jahre vorher in Japan statt gefunden haben. Ein weiterer positiver Eindruck hinterlassen auch die Kämpfe zwischen Godzilla und Mothra die sehr eindrucksvoll umgesetzt wurden und keine Wünsche offen lassen, nicht umsonst gilt dieser Film als einer der besten Beiträge des Franchises. Nicht ganz unschuldig an der Größe des Filmes erachte ich auch die Musik von Akira Ifukube, die wie immer erstklassig gespielt ist und den Szenen den Touch geben, die eine Gänsehaut heraus fordert. 





 

Samstag, 4. November 2023

Godzilla - Die Rückkehr des King Kong


Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira
Herstellungsland: Japan, USA
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein schrulliger alter Wissenschaftler entdeckt auf einer Insel große Geheimnisse. Auf der Insel lebt ein wildes Volk welches einen Ca. 100 Meter großen Affen vergöttert. Den nennen sie King Kong. Neben den Riesenaffen gibt es ein weiteres wissenschaftliches Wunder. Denn da schwimmt ein riesiger Eisberg auf Japan zu, in dem ein gigantischer Dinosaurier eingefroren ist. Der Eisberg taut auf und der Saurier betritt Japan. Man nennt ihn Godzilla. Da Japan nun von den Monstern bedroht wird, versucht das Militär diese außer Gefecht zu setzen. Ohne Erfolg. Allerdings bekämpfen Godzilla und King Kong sich gegeneinander! 

Review:

DIE RÜCKKEHR DES KING KONG ist der erste Farbfilm in der Godzilla-Reihe, der in Zusammenarbeit mit Universal Pictures entstand, zugleich ist der Film auch ein Gedenkwerk zum 30-jährigen Jubiläum von Toho. Ein womöglich wichtiges Merkmal des Filmes ist, dass der Hintergrund des Atomkrieges hier abgeschafft wurde und es sich um einen reinen Unterhaltungs- und Zweikampffilm handelt, der die Kämpfe zusätzlich in eine leicht humoristische Richtung lenkt. Zum Zeitpunkt seiner Premiere lockte er 11,2 Millionen Zuschauer an und war damit der zweitgrößte japanische Film aller Zeiten. 

In der Geschichte bekommt es Godzilla mit dem Riesenaffen King Kong zu tun, der von seiner Insel weg geholt wird. Godzilla folgt zwar seinem üblichen Getrampel durch Japan, doch im Finale unterliegt er möglicherweise dem Affen, der in seine Heimat zurück kehrt. Was aus Godzilla wurde, bleibt geheim. 

Zum ersten mal wurde eine Tricktechnik angewandt, die Godzillas Feueratem bläulich-schimmernd erscheinen lassen, auch wurde hier das Konzept des Zweikampfes nach den Showdownkämpfen von Rikidozan vs. Lou Thesz in den Film eingebaut. Wenn man sich den ersten Godzillafilm angeschaut hat, wird man schnell feststellen, dass hier eine Hommage an das original eingefügt wurde, auch gibt es zahlreiche Hommages an den ersten King Kong-Film. Erwähnt sollte auch noch werden, dass es hier ein drittes Riesenmonster in Form einer Krake gibt, mit der sich King Kong auf seiner Heimatinsel rumschlagen muss. 

Bei den Fassungen erschienen lediglich drei Fassungen mit verschiedenen Laufzeiten: Die deutsche Fassung, die sich eher an der US-Fassung orientiert, einer US-Fassung sowohl als auch eine japanische Fassung, wovon die japanische Fassung die längste ist. Bei der US-Fassung wurden noch Szenen eingebaut, die ähnlich wie die Nachrichten funktionieren und beschreiben, welche Ziele man sich nun vor nimmt, zu denen auch wichtige Beobachtungen der Monster gehören. Hintergrund des Ganzen war, das man für den US-Markt eine eigene Fassung haben wollte und diverse japanische Szenen raus schnitt. 

Vom Aussehen hat sich Godzilla in eine bessere Richtung entwickelt im Gegensatz zu seinen Vorgängern und wirkt besser und weniger "gruselig" im Bezug auf die krass hervorstehenden Zähne. Nur bei King Kong hat man es etwas schleifen lassen, da das Kostüm fast lächerlich schlecht aus sieht, der Hintergrund jedoch war, das man King Kong kinderfreundlicher gestalten wollte. Nichtsdestotrotz machen die Kostüme bei beiden großen Spaß, selbst bei den Kämpfen fühlt man sich noch bestens unterhalten. 



 

Godzilla


Originaltitel: Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Im Pazifischen Ozean vor der Küste Japans verschwinden immer wieder friedlich kreuzende Schiffe. Zunächst hält man Vulkanausbrüche oder Treibminen für die Ursache der Katastrophen. Doch dann taucht eine turmhohe Echse aus dem Meer auf und marschiert auf Tokio zu - Godzilla. Die Wissenschaftler stellen fest, dass es sich hierbei um ein Wesen handelt, welches durch jüngste Atomversuche aus einem Millionen Jahre dauernden Schlaf geweckt und radioaktiv verseucht wurde. Während der Saurier eine Spur der Vernichtung hinter sich her zieht, bricht in der Bevölkerung die Panik aus, denn selbst modernste Waffen können dem Monster nichts anhaben.

Review:

„Wenn Godzilla ein Dinosaurier oder ein anderes Tier gewesen wäre, wäre er von nur einer Kanonenkugel getötet worden.“ Aber wenn er einer Atombombe gleichkäme, wüssten wir nicht, was wir tun sollen. Also habe ich die Eigenschaften einer Atombombe übernommen und sie auf Godzilla übertragen.“ SO waren die Worte des Godzilla-Erfinders Ishiro Honda und man hätte es nicht besser zur damaligen zeit, knapp einem Jahrzehnt, nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war, umsetzen können. Japan war das einzigste Land, was mit der atomaren Hölle in einer dunklen Zeitepoche zu kämpfen hatte und so gesehen musste man die ganze Misere irgendwie aufarbeiten und dafür eignete sich ein Film nur zu perfekt. 

Zu GODZILLA wurde schon viel geschrieben und man könnte der Meinung sein, das alles gesagt wurde, doch ich denke, dass man nie genug über die Nummer Eins unter den Filmmonstern sagen oder schreiben kann. Für Menschen wie mich, die mit Godzilla groß geworden sind, ist Godzilla an sich schon ein kleiner großer Teil des Lebens, der einen stets begleitet hat und man viele Erinnerungen damit verbindet, insbesondere wenn man zur Fanbase des Monsters gehört. Man könnte sagen: Was wäre eine Welt ohne Godzilla? Es würde was fehlen. 

Die Handlung ist allseits bekannt, um sie in kurzen Worten zu fassen: Ein gigantisches Tier mit prähistorischem Aussehen, entsteigt aus dem Wasser der japanischen Meere und beginnt, Schiffe und Küstendörfer anzugreifen. Panik und Angst verleiten die Menschen in die Offensive gegen das Tier zu gehen, was im Umkehrschluss dazu führt, das es immer weiter  in die Insel vordringt und auf seinem Weg durch Tokio Chaos herrscht. Zwischenzeitlich versuchen Wissenschaftler, den Ursprung des Monsters zu verstehen, und die offensichtlichste Schlussfolgerung, die aus den Beweisen, den von der Kreatur hinterlassenen Strahlungsspuren, hervorgeht, ist, dass es sich um eine Mutation handelt, die durch den Einsatz von Atomwaffen in der Region verursacht wurde.

Was einem sofort auffällt, sind die von Eiji Tsuburaya gemachten Spezialeffekte, die den Realismus in den Szenen begünstigen und einen schaudern lassen. Man stelle sich vor man säße an der Stelle der Menschen, die sich in dieser Situation befinden. Auf der anderen Seite ist es der mythologische Aspekt, der unterhält, weil man sich von einer Legende eines Seeungeheuers erzählt, die metaphorisch für eine tiefe Angst unter den Menschen steht. Es ist die Angst vor einem Atomangriff, der immer noch tief sitzt und in Form eines Monsters dargestellt wird. Mit einem damaligen Budget von rund 175.000 Dollar haben Honda und die Produktionsfirma Toho keine Ressourcen gescheut, um den Film zu drehen , der schließlich um die Welt ging und für seine pazifistische Botschaft Lob erhielt . 

Anzumerken wäre, dass die Effekte und Miniaturen nach heutigen Maßstäben amateurhaft aussehen, aber sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt und sollte man über das nötige Soundequipment verfügen, würde dies den Effekt, die Dramatik und den Horror perfekt unterstreichen. Das Ende des Filmes ist ehrlich gesagt tragisch, für beide Seiten. Halb Japan ist zerstört, ein Wagemutiger setzt sein Leben dafür ein, damit das ganze Chaos ein Ende hat und zu guterletzt erwischt es auch Godzilla eiskalt und muss sein Leben lassen. 

Fazit: Auch nach knapp 70 Jahren hat der erste Godzilla nichts von seiner Wirkung eingebüßt und bis er zu einem Hüter der Menschheit umfunktioniert wird, ist es noch ein längerer Weg, aber er kommt. Damals war es noch unsicher bzw. unbekannt, dass Godzilla eins der erfolgreichsten Protagonisten der Welt werden würde und er schafft es immer wieder auf´s Neue, die Zuschauer und Anhänger zu faszinieren. Im neuesten Fall im kommenden GODZILLA: MINUS ONE, bei dem sich so einige Kaiju-Freunde die Hände reiben und man auf eine Vielzahl an Kinoaufführungen hoffen darf. 


 

Sonntag, 30. April 2023

The Great Buddha Arrival


Originaltitel: The Great Buddha Arrival
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Hiroto Yokokawa

Inhalt:

Die Shurakuen-Buddha-Statue in Aichi springt plötzlich auf und wandert durch die Stadt Nagoya.

Review:

1934 wurde von Yoshiro Edamasa, der vielen Filmemachern als Mentor diente, ein Kaijufilm veröffentlicht, der den Namen THE GREAT BUDDHA ARRIVAL trägt. Der Film war ein sehr bedeutendes Werk, weil er einer er frühesten Daikaiju-Filme war, die es damals gab und noch lange veröffentlicht wurde, bevor der erste Godzilla-Film das Licht der Welt erblickte. Im Zuge des zweiten Weltkriegs wurde alles an Filmmaterial, was es zu dem Film gab, zerstört und gilt seitdem als verschollen. 2018 machte sich der Enkel von Edamasa zusammen mit Hiroto Yokokawa ans Werk und hauchte der Buddhastatue neues Leben ein, indem man einen Remake zu dem Film drehte. 

Die Geschichte dazu ist ganz einfach gestrickt: Ein Dokumentarfilmer namens Murata hat die Aufgabe, die Geschichte rund um den verschollenen Film „The Great Buddha Arrival“ von 1934 zu recherchieren. Muratas engagierte Reise geht von Interviews mit Menschen, dem Sammeln von Fotos des verlorenen Films und dem Verständnis, wofür der ehrgeizige Film thematisch stand. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass vor Jahren einmal eine riesige Buddha-Statue erwachte und zu laufen begann. Murata ist dazu bestimmt, Antworten zu finden, bleibt aber mit einer fortlaufenden Reihe von Fragen zurück. Das größere Chaos steht Japan aber erst noch bevor, denn es sind keine Erdbeben, die Japan heim suchen, sondern die Shurakuen-Buddhastatue erwacht zu neuem Leben und wandert durch Japan. 

Der Film hat eine sehr surreale Seite an sich, die zudem noch mit einem dokumentativen Stil gemischt wird, wie in der ersten Hälfte des Filmes. Man hat beinahe ständig das Gefühl, das die ganze Recherche auf eine wahren Begebenheit passierten Geschichte basiert, was ziemlich stellenweise ziemlich scary erscheinen mag, wenn man bedenkt, dass eine riesige Buddhastatue einfach mal anfängt, los zu marschieren. Erst ab der zweiten Hälfte geht es dann mit der Wanderung der Shurakuen-Buddhastatue los und lässt das ganze Unterfangen wie einen Mockumentary-Film wirken, was er letztendlich auch ist.  Integriert in all diesen Wahnsinn sind die Themen des Originalfilms, wie Leben und Tod und die Selbstzerstörung der Menschheit durch Krieg und Umweltschäden.

THE GRAT BUDDHA ARRIVAL ist ein perfekt umgesetztes Remake zum original, was extra für Millionen von Zuschauer inszeniert wurde, die Interesse an dem verloren gegangenen Original haben. Die wohl beste Darstellung ist die, des Dokumentarfilmes Murata, der in seiner Rolle bestens aufgeht und ein Sinnbild dafür ist, was es bedeutet Herzblut und Arbeit in seine Interessen zu stecken. Der nächste große Pluspunkt geht an die Spezialeffekte, die teils bedrohlich, teils gruselig erscheinen, wenn man darüber nachdenkt, dass sich so was wirklich mal ereignen würde. Zu sehen, dass man sich dafür organisiert, verlorene Filme neu auferstehen zu lassen, macht Hoffnung darauf, dass sich noch mehr Filmemacher an derartigen Projekten dahinter klemmen und noch die ein und andere Perle, die als verloren gilt, wieder sichtbar für das menschliche Auge zu machen.