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Montag, 26. August 2024

Dämonenbrut - Insel der Dämonen 2


Originaltitel: Dämonenbrut
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Eine Gruppe brutaler Bankräuber flieht vor der Polizei auf eine vermeintlich einsame Insel. Als die Gangster die Insel durchkämmen, entdecken sie ein Skelett mit nicht menschlichen Gebiss, sondern mit Reisszähnen. Die Freundin des Anführers der Bande schneidet sich an einem der Fangzähne und verwandelt sich in einen Dämon. Die Polizei ist den Bankräubern bereits auf den Fersen, doch treffen sie auf der Insel nicht nur auf die Gangster, sondern auch auf eine Armee von Dämonen. 

Review:

Junge, waren das damals in den 90ern noch Zeiten als deutsche Amateurhorrorfilme noch was taugten und Spaß machten. Leider nagte auch hier inzwischen der Zahn der Zeit und man sehnt sich danach, das die alten Hasen des deutschen Untergrunds nochmal die Kameras in die Hand nehmen mögen und ein paar Bretter raus hauen würden. Einer, von dem ich nur zu gerne was in der Richtung sehen wollen würde wäre Andreas Bethmann. Schon früh, als ich mit dem deutschen Amateurfilm in Kontakt kam, konnte ich von seinen Filmen nicht genug bekommen und war stets erfreut, wenn es neues Material gab. Das er was drauf hat, hat er mit dem sensationellen PRISON ISLAND MASSACRE und ROSSA VENEZIA zweifelsohne bewiesen, die weit oben auf meiner Favoritenliste stehen, was seine Filmographie anbetrifft. Was ich nach wie vor immer noch hoffe, ist, das er irgendwann mal in den Film kommt, endlich INSEL DER DÄMONEN 3 zu drehen, der im Abspann angekündigt wurde! 

2000 drehte er den Sexploitation-Horrorfilm DÄMONEBRUT, der als der zweite Teil von INSEL DER DÄMONEN gilt, aber nicht ganz mit dem ersten Teil zu tun hat. Die Geschichte handelt von einem kriminellen Pärchen die mit ihrem Komplizen samt Geisel auf eine Insel fliehen, um der Polizei zu entkommen. Parallel zu dem ganzen Geschehen geschah es, das Tentakeln aus der Hölle Frauen vergewaltigen und dafür sorgen, dass sie selber zu Dämonen werden und sich, wie es der Zufall will, ebenfalls auf der Insel befinden. So dauert es nicht lange, bis es zu den ersten dämonischen Kontakten als auch Metamorphosen kommt. 

ich habe mich bewusst für die über 2-stündige Fassung entschieden, weil meine Maxime nach all den Jahren immer noch ist, das von einem Film die längst mögliche Fassung angeschaut wird, die man bekommen kann. Es existiert zwar noch eine knapp 70-minütige Fassung, aber wer weiß was und wie viel da fehlt, dann doch lieber die Langfassung. Zu Beginn des Filmes musste ich eine Szene um ein paar Minütchen vor spulen, weil sie mir zu langwierig war(die Sauna-Szene), den Rest habe ich erfolgreich geschafft und dachte nicht, das mir dieser bei der Gemeinde ´verhasste´ Film nach knappen 15 Jahren immer noch so gut gefällt. Ich kann es selber nicht erklären, aber ich stehe auf diese billig, aber mit Herzblut gemachten Amateurhorror/Splatter-Filme, Ja, ich kann selbst Filmen von Jochen Taubert was abgewinnen, warum als nicht auch hier?

Die Idee mit den vergewaltigenden als auch Säure spritzenden Tentakeln gefällt mir ganz gut, hat sie was von manchen japanischen Tentakel-Animes- Dazu kommen noch die günstigen Spezialeffekte wie man sie eben aus Amateurhorrorfilmen aus den 90ern kennt (und liebt!) als auch die teilweise herrlichen Dialoge. Besonders die des Anführers des kriminellen Trios. Hier wird pure Erotik mit Dämonenhorror gemischt, was irgendwann mit Action-Komponenten versatzstückt wird was unter anderem eine Hommage an diverse italienische (Horror)-Filme sein soll. Man sollte, falls man sich entscheidet den Film anzuschauen, keine großartigen Hochleistungen seitens der Darsteller erwarten, denn die gibt es nicht, was im Rahmen des Genres in Ordnung ist. Bekannte Gesichter gibt es dennoch zu sehen: Anja Gebel, Katja Bienert, Jochen Taubert´s Soldatentruppe, Amateurherz, was willst du mehr?

Dank der Musik, die eingespielt wurde kommt auch tatsächlich sowas wie eine düstere Bedrohung auf, die sich sehen lassen kann. Musik macht hier halt schon viel aus und so manches wieder gut. Man mag sich fragen, warum ich den Film eher positiv bewerte. Das ist einfach erklärt: INSEL DER DÄMONEN fand selbst ich damals richtig Scheiße, würde ihn mir aber heutzutage nochmal anschauen, wie er nach all den Jahren auf mich wirkt. Bei DÄMONENBRUT spürt und sieht man eine deutliche Steigerung als auch manche Verbesserungen. DÄMONENBRUT mag zwar nicht das hellste Licht in Bethmann´s Filmographie sein, aber es lässt sich nicht abstreiten, das er unterhaltsam ist. Man muss sich halt im voraus schon im Klaren darüber sein, das es sich um ein Low Budget-Werk handelt. Zu den dicken Pluspunkten gehören meiner Ansicht nach die Tentakeln, die Geräusche der Dämonen (Schweinegrunzen), das Gesplatter, wenn es der Fall erfordert, und in gewisser Weise auch das Geschmuddel, was reichlich und viel vorhanden ist. 

Fazit: Als Partyfilm würde DÄMONENBRUT durchaus noch durchgehen und man sollte ein hartes "Nervenkostüm" mit bringen, wenn man sich sonst nur Mainstreamzeug rein pfeift und mit dem Amateurgenre nicht oder nie warm geworden ist, sonst hat es keinen wert. Irgendwann werde ich mir noch den Directors Cut anschauen um mögliche Vergleiche schaffen zu können, bis dahin hat die Dämonenbrut weiterhin einen besonderen Platz bei mir wie so viele andere Amateurfilme auch.


 

Sadi Scream Vol. 1


Originaltitel: Sadi-sukurîmu
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2007
Regie:  Masayoshi Shiki

Inhalt:

Eine Fernsehreporterin ermittelt gegen eine Organisation, die mit menschlichen Organen handelt. Ihre Ermittlungen führen sie zu einem Müllentsorgungsunternehmen, wo sie zu Tode gefoltert wird.

Review: 

SADI SCREAM VOL. 1, im Originaltitel unter dem Namen "Sadi-sukurîmu" erschienen ist ein japanischer Frauenfolter-Horrorfilm aus dem Jahre 2007. Insgesamt sind 5 Filme in der Reihe erschienen, die sich alle ähnlich sind und eine eher oberflächliche Geschichte vorzuweisen haben und der Kernpunkt darin besteht, dem Zuschauer einen deftigen Torture Porn zu präsentieren. Im Bezug auf "Porn" gilt die Devise: Im wahrsten Sinne des Wortes, weil es explizites Material im Bezug auf die weibliche Herrlichkeit zu sehen gibt, jedoch geblurrt, was einem fast schon den Spaß an der Sache nimmt. 

Die Geschichte funktioniert hier wie folgt: Eine Journalistin bekommt den Auftrag einen Kerl zu interviewen, der beruflich als Müllmann tätig ist. Um dem Interview etwas Würze zu geben, bekommt sie einen Bikini ausgehändigt und zieht sich extra heiß an, um dem Müllmann das zu entlocken, was sie wissen will. Während des Interviews sagt sie etwas, was dem Müllmann nicht ganz so passt und fängt sich eine Faust ein. So wird sie inkl. ihrer Kollegen, die das Interview via Kamera in ihrem Kleinbus überwachen, in einen Art Lagerraum entführt und wird von den Komplizen(?) des Müllmanns gefoltert, sexuell missbraucht und vergewaltigt. Das Ende vom Lied ist: Sie stirbt an ihren Verletzungen.

Kein allzu schlechter Film, jedoch mit zu vielen Längen meiner Meinung nach. In der ersten Hälfte passiert soweit gar nichts, wofür es sich lohnt, aus zu halten. Interessant wird es erst, als sie in dieser Lagerhalle sind. Dort wird einer der Aufpasser der Journalistin geköpft, was eindrucksvoll damit bewiesen wird, das der abgeschlagene Kopf durch den Lagerraum rollt. Sie selber wird gefingert, mit der Axt angeschnitten, was darin mündet, das sie einen tiefen Schnitt in den Unterleib bekommt, was zur Folge hat, das ihre Gedärme, genauer gesagt, der Langdarm raus flutscht, den sie versucht fest zu halten. Während dieser Ereignisse wird sie noch vergewaltigt. Es macht jedoch den Eindruck, das ihr das ganze zu gefallen scheint, was ziemlich makaber erscheint. 

Arg viele Infos zu dem Film findet man nicht, außer das der Mann dahinter Masayoshi Shiki ist, der schon ein paar wenige Gore-Fetischfilme gedreht hat, unter anderem HEROINE CRUEL STORY 2 und SPLATTER HEROINE 4, die in dieselbe Kerbe einschlagen wie SADI SCREAM. Kennen muss man den Film jetzt nicht unbedingt, ist aber bei Sammlern der gepflegten Untergrundkunst ein begehrtes Sammlerstück, was man sich schon mal anschauen kann. Nur sei dazu gesagt, das die gepressten Original-DVDs schwer zu bekommen und sehr teuer sind, aber alleine wegen den Covern schöne exorbitante Veröffentlichungen sind. 


 

Sonntag, 18. August 2024

Justine - Lustschreie hinter Klostermauern


Originaltitel: Justine
Herstellungsland: Frankreich, Italien, Kanada
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Claude Pierson

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Eltern, trennen sich die Wege der beiden Schwestern Justin und Juliette. Justine irrt als armes Waisenkind durch die Gegend, ständig von Keuschheit und Edelmut getrieben. Zuerst gerät sie an einen Pfandleiher, der sie des Diebstahls beschuldigt, danach an eine Räuberbande, die ihr Gewalt antut und sie schändet. Auf ihrer Flucht wird sie erneut vergewaltigt und trifft kurz danach auf zwei Homosexuelle. Die zunächst edelmütigen Herren entpuppen sich aber als sadistische Monster. Ihr Schicksal endet in einem Kloster, wo sie aber auch nicht den richtigen Frieden findet. Man vermittelt sie in die Hände eines Edelmannes, in dessen Haus Folter und Orgien auf der Tagesordnung stehen. Da trifft sie auf ihrer Schwester Juliette.

Review:

Die Geschichte von Marquis de Sade "Justine" wurde schon mehrere Male verfilmt. Der Roman selber stammt aus dem Jahre 1787, den de Sade während seiner Inhaftierung in der Bastille verfasste. Er behandelt die Geschichte zweier junger Mädchen, deren Vater bankrott ging und die Mutter an ihrer Mittellosigkeit stirbt. Juliette entschied sich, dem Leben einer Prostituierten nachzugehen, während Justine den Weg der Tugend wählte. Eine Entscheidung, die ihr ihr kurzes Leben lang teuer zu stehen kommen sollte. Egal wohin es sie verschlägt, wird sie ständig Opfer verschiedener Erniedrigungen. Ob es ein homosexuelles Pärchen, mehrere "Mönche" oder ein Chirurg, der zeitgleich Lehrer ist. Gut meint es mit ihr in der Verfilmung von Claude Pierson niemand mit ihr. 

Der ganze Film um die Person Justine, die sich hier Therese nennt ist ein einziges Trauerspiel, bei dem es Therese darum geht, ihr Heiligtum, ihre Ehre, nach bestem Bestreben zu schützen, was ihr aber nicht gelingt. Sie wandelt auf den Pfaden des Schmerzes als auch der absoluten Erniedrigung. So bringen ihre Worte, die sie an ihre zukünftigen Peiniger richtet, wenn Sie auf sie trifft, sie sei ein Waisenkind was ihr Leben lang nur Unglück erfahren habe, recht wenig. Ihre Peiniger sind nur daran interessiert, ihre eigenen sadistischen Triebe auszuleben in Form von Vergewaltigung, Peitschenhiebe, Schlägen, Gruppensex, Brandmarkierungen und vielen weiteren Perversionen, vor denen dieser Film nur so strotzt. 

Als Hauptdarstellerin für das Treiben konnte man Alice Arno an Land ziehen, die zwar in ihre Rolle passt, aber man ihr "Vorliebe", ihre Ehre zu schützen nicht immer ganz abnimmt. Liegt wohl an der Tatsache dass sie für diese Rolle nicht unschuldig genug aus sieht. Der erotische Bestandteil ist reichlich und explizit, geht aber nie ins pornographische, wobei es in manchen Szenen schon nah dran ist. Sehr ansprechend sind die kunstvollen Schauplätze und Kostüme die verwendet wurden und den Zuschauer in vergangene Zeiten mit nimmt, bei denen man wahrscheinlich froh ist, sie nicht selber mit erlebt haben zu müssen. Man merkt, das Regisseur Claude Pierson einen großen Respekt vor dem Originalroman hatte und eine nahezu originalgetreue Verfilmung drehen wollte. 

Nur zu schade, das es bisher noch keine Bluray-Veröffentlichung zu dem Film gibt. Das Bild der aktuellen Bestände an Releases erinnert eher an gute erhaltene VHS-Kopien und eine Auffrischung hätte Justine sicher mal nötig. Dennoch tut das Ganze dem Film keinen Abbruch, lediglich die etwas zu lang geratene Laufzeit von über 100 Minuten. Vermutlich musste der Film so lang sein, um vieles aus dem Roman einbauen zu können, um dem Zuschauer, der sich gerne mal einen sado-misogynen Film ansieht, eine Freude zu bereiten. Für mich war es aber über eine Stunde etwas ermüdend, ständig dasselbe vor der Linse zu haben, da hätten es 90 Minuten locker getan. 


 

Bettkanonen


Originaltitel: Bettkanonen
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Ralf Gregan

Inhalt:

Die Playboys George und Joe sitzen an der Bar einer schicken Cocktailparty und plappern über die sexuellen Eskapaden der Gäste und wie jeder von ihnen sein Vermögen erschlichen hat. Wir bekommen eine Reihe von Vignetten zu sehen, voller Ehebruch, Verführung, einem billigen Casanova und Bankräubern.

Review:

Die BETTKANONEN aus dem Jahre 1973. Einer der weniger bekannten Schmuddelfilme aus den goldenen 70ern, die es bis heute noch nicht auf DVD geschafft haben und ihr Dasein in der "verlorenen" Welt des Videouniversums fristen. Zumindest in Deutschland. In den Vereinigten Staaten erschien dieses rare Schundwerk zumindest auf DVD mit 5 anderen Titeln, die teilweise dem Kanon des deutschen  Erotikfilms zuzuordnen sind: LIEBESMARKT (1973), DIE MÖRDERKLINIK (1966), HURRA... DIE SCHULMÄDCHEN KOMMEN (1975), DIE STEWARDESSEN (1971) und THE LONERS (1972). 

Die Rahmenhandlung besteht darin, das sich ein Journalist mit seinem jüngeren Kumpel des Abends in einer Bar bei einer Cocktailparty beteiligen und genüsslich etwas trinken und an diesem Abend mehrere reiche Leute anwesend sind. Zu jeweils vier Damen hat der Journalist eine Geschichte zu erzählen, wie sie reich geworden sind. 

In der ersten Geschichte handelt es sich um eine betrügerische Ehefrau, die aus dem goldenen Käfig raus will und in die goldene Freiheit rein schlittert und sich dazu eine Masseuse zu Nutze macht, in der zweiten sorgt ein Vater dafür, das sein Jungspund endlich zu den Freuden des Lebens kommt, in der dritten Geschichte wird das Opfer einer Geiselnahme zum Schluss zu einer reichen Frau und in der vierten wird die Bedienung eines Gasthauses dank einem Trick die Alleinerbin eines Ölscheichs. 

Verantwortlich für dieses halbwegs erotische und durchschnittliche Kleinod ist Ralf Gregan, der in seiner Vergangenheit schon den ein und anderen Softsexfilm gedreht hat und sich ab 1975 anderen Filmen gewidmet hat. Die Videos dürften heute eine Seltenheit darstellen, da sie nicht sehr leicht aufzutreiben sind und auch sonst bisher nirgends großartig veröffentlicht worden sind. Aufgrund diverser ausländischer Alternativtitel wie Sänkykanuunat, Campeões na Cama oder Les cracks au lit gehe ich mal davon aus, das im Ausland eventuell was auf Magnetband rumgeistern dürfte, kann dies aber nicht gewähren. Kurzum: Zur einmaligen Sichtung in Ordnung, aber nichts, was einen absolut vom Hocker reißt. 


 

Mittwoch, 14. August 2024

Seventeen - Die Tochter meiner Freundin


Originaltitel: Kinsenas, Katapusan
Herstellungsland: Philippinen
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: GB Sampedro

Inhalt:

Provokanter Erotik-Thriller über die Affäre eines Familienvaters mit einer Schülerin. Die Welt des erfolgreichen Geschäftsmanns Conrado gerät aus den Fugen als er Beth, die sexy Mitschülerin seiner Tochter, kennenlernt. Beth steht auf ältere Männer und lässt nicht locker, bis sie Conrado verführt. Doch die anfangs unverfängliche Affäre wird zunehmend heikler, denn Beth ist unersättlich und will Conrado ganz für sich vereinnahmen.

Review:

Was für ein Titel, was für ein Film! Zugegeben, die Filme die Busch Media veröffentlicht müssen manchmal schon einem gefallen, weil sie weder Schrott, aber auch keine Blockbuster sind, aber guter Durchschnitt. Was ich bisher von dem Label gekauft habe, hat mir zumindest bestens gefallen, weil ich keine KI-Technologien oder sonst etwas in der Richtung brauche, um in den vollkommenen Film-Genuß zu kommen. Der neueste Output was veröffentlicht worden ist, hat mir persönlich bestens gefallen, dennoch hätte ich mir von manchem mehr gewünscht, darauf komme ich aber gleich zu sprechen. 

Der Mann hinter diesem Film ist GB Sampedro, wenn bei der IMDB alles mit rechten Dingen zu geht, 2007 seine ersten Schritte in der Filmwelt versucht hat und bis 2023 am Start war. Ob er inzwischen aufgehört hat oder derzeit eine künstlerische Pause macht ist mir nicht bekannt, ebenso wenig wie der Rest seiner Auswürfe. Wenn man sich seine Filmographie bis 2021 näher anschaut, fällt auf, dass er sich ab da gerne Filmen zu gewendet hat, die nicht damit geizen, junge hübsche Mädchen in ihrem besten Alter zu zeigen. Scheint wohl ein Stilmittel von ihm ab 2021 zu sein, der zu funktionieren schien. 

Mit KINSENAS, KATAPUSAN, so der philippinische Originaltitel, hat er ein sehr explizites Thema aufgegriffen, bei dem es sich um eine n Mittvierziger handelt, der beruflich ist und sich bei seinem Privatleben auch nicht beklagen kann. Frau am Start die immer kann (vermutlich nicht immer will, trotzdem dabei ist), eine Tochter die schulisch erfolgreich ist und zudem eine Arbeitskollegin, die ihm auch nicht abgeneigt ist und gerne ihre "Überstunden" mit ihm im Büro verbringt. 

Eine Änderung in seinem Leben tritt dann ein, als er die Freundin seiner Tochter auf seiner Geburtstagsparty kennen lernt und sie sich dort schon an ihn ranschmeißt. Zumindest so, das es niemanden auffällt. Grund hierfür ist, das sie auf ältere Semester steht und nichts unversucht lässt, an ihn ran zu kommen. Ihr Plan funktioniert, nur hat er kein Bock mehr auf solche Ausschweifungen, so hält sie ihn erpressbar, wie nicht anders zu erwarten. Im weiteren Verlauf erfährt man, das Beth, so der Name der Tochtersfreundin, wohl nicht ganz frisch in der Birne ist, da sie auf pharmazeutische Mittel gegen Depressionen zurück greifen muss. Erst zum Schluss des Filmes eskaliert ihre Psyche und sie...No Spoiler! 

Manche Szenen bzw. Situationen, und damit komm ich auf die Wünsche zu sprechen, kamen mir etwas unrealistisch vor. Als die Frau von Conrado ihn im Büro besuchen will, während er gerade bei der Sache mit seiner Arbeitskollegin ist, sogar halbwegs nach oben schaut, Richtung seines Büros, es aber nicht sieht, was dort abgeht. Auch die Anmachereien von Beth im Beisein anderer...Sowas muss doch irgendwie auffallen...evtl. täusche ich mich da auch. Dennoch etwas mehr Realität wäre wünschenswert gewesen, stellt aber kein Problem dar, den Film zu genießen, da es zur ´Spannung´ beiträgt. Der Erotik-Anteil ist auch ganz nett, konnte man sich nicht wirklich beschweren, jedoch liegt der Fokus nicht auf der Erotik, sondern eher auf dem dezent vorhandenen Thrill. Das Ende kam sehr überraschend, was ich nicht gedacht hätte, wie es endet, fand es aber soweit cool. Fazit: Kann man sich durchaus anschauen!




 

Sonntag, 11. August 2024

Mansion of the living Dead


Originaltitel: La Mansión de los muertos vivientes
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Jess Franco

Inhalt:

Vier Kellerinnen machen Urlaub auf den Kanarischen Inseln. Die vier Mädels sind einander so zugetan, dass sie - kaum angekommen - glatt übereinander herfallen. Mitten in der wilden Orgie klopfen plötzlich untote Templer an ihre Tür und möchten bei dem wilden Treiben mitmischen.

Review:

Bei den deutschen Alternativtiteln DIE AUFERSTEHUNG DER REITENDEN LEICHEN, DIE RESIDENZ DER REITENDEN LEICHEN und DAS SCHLOSS DER REITENDEN LEICHEN könnte man schnell den Eindruck bekommen, das man in der Quadrilogie von Ossarios Reitenden als auch Schwimmenden Leichen-Filmen einen Film vergessen hat, um daraus eine Pentalogie zu kredenzen. Jedoch hat Jess Franco´s Werk recht wenig bis nahezu gar nichts mit den Originalen aus Portugal zu tun. Es ging den Verleihern eher darum, dank fremder Lorbeeren eine große Käuferschaft an Land zu ziehen, mehr nicht. So manches enttäuschtes Gesicht hätte ich gerne gesehen, wenn anstatt eine Horde reitender Leichen mehr barbusige Damen und weniger Untoter zu sehen war. 

Angeblich basiert die Verfilmung auf den gleichnamigen Roman aus der Feder Francos, wohlangemerkt sei aber, das der Roman nie existiert hat. Seine berühmte Worten waren mal: „Ich bin ein Voyeur, und ich will davon nicht ›geheilt‹ werden – daher mein gigantisches Vergnügen, Sexszenen zu erfinden, sie zu dirigieren, sie zu sehen und sie obendrein zu filmen.“ Und man merkt diese Umtriebigkeit in jedem seiner Filme an, so auch hier. Man könnte ihm fast schon eine gewisse Feindseligkeit gegenüber der Frau an sich unterstellen, da sie hier nur dazu bestimmt sind, als Sexobjekte ohne weiteren Sinn dahinter zu sein.

Die Geschichte folgt vier Damen, die beruflich in einer Tittenbar arbeiten und sich einen Urlaub in Gran Canaria in einem fast vergessenen Resort-Hotel gönnen. Bewohnt wird es hauptsächlich von dem Hotelbetreiber, der zeitgleich mit seinem Gärtner aus der Zeit der Tempelritter stammt und man ihnen ihr "Alter" nicht unbedingt ansieht. Beide sind dafür verantwortlich, die Damen in die Krypta zu locken, wo sich die anderen Untoten von ihnen auf ihre eigene Art und Weise "nähren" können. 

Zugute muss man franco halten, das er hier ein nettes Exploitationwerk in die Welt geschleudert hat, die jedem Exploitationfan das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Ansehnliche Damen, eine zum Sommer einladende Kulisse, den typischen Franco´schen Charme hinzuaddiert und miese Spezialeffekte ergeben einen typischen Film, wie man es von Europas Exploitation-Großmeister kennt. Sehr enttäuscht wird man von den Untoten sein, die nur eine Totenkopfplastikmaske und Kutten tragen. Gibt dem Film aber etwas trashiges, was ich sehr begrüßenswert fand. 

Fazit zu dem Ganzen: Direkte Horrorfans sollten sich den Film nicht anschauen, weil sie sehr enttäuscht wären, das nicht von dem vorzufinden ist, wonach es sich anhört. Freunde der seichteren Kost könnten schon eher einen Blick riskieren, denn das was Franco-Fans von seinen Filmen erwarten, wird hier auch geboten, und das nicht gerade wenig. Jedoch wird es nie zu explizit, allerhöchstens in sehr kurzen Szenen. Innerhalb von Deutschland gibt es nach aktuellem Stand noch keine Bluray, was sehr bedauerlich ist, da von Severin Films schon eine erschienen ist. Somit bleibt nur zu hoffen, dass dann und wann mal eine deutschsprachige Auswertung erscheint. 


 

Dienstag, 6. August 2024

Sklavenmarkt der weissen Mädchen


Originaltitel: La Via della prostituzione
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Joe D´Amato

Inhalt:

Mädchenhandel! Skrupellose Verbrecher lassen blutjunge Mädchen verschwinden. Im Orient tauchen sie als namenlose Prostituierte wieder auf. Die junge amerikanische Journalistin Emanuelle kommt dem Mädchenhändlerring auf die Spur und schleicht sich bei dem reichen Amerikaner Rivetti ein. Es gelingt ihr sogar, Einblick in sein Privatleben zu nehmen. Eine junge Amerikanerin führt Emanuelle zurück nach New York. Als "stellungslose Orientalin" findet sie einen Job in Francys Marleys Luxus-Bordell. Dieses Bordell ist die Schaltstelle der Mädchenhändler. Mit der Hilfe eines Transvestiten gelingt es Emanuelle die Hintermänner zu entlarven. Für Emanuelle beginnt eine dramatische Flucht.

Review:

Für das Lexikon des internationalen Films war Sklavenmarkt der weißen Mädchen ein „Dilettantischer Sexfilm“. Nun ja, das kann man so oder so sehen, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und im Lexikon des internationalen Films wird so manche Perle grundlos negativ zerrissen. Für Sexploitation-Freunde dürfte der Film eine wahre Wonne sein, spielt doch hier die unangefochtene Göttin des Exploitationkinos, Laura Gemser, die Hauptrolle. Der letzte Teil der offiziellen Black Emanuelle-Reihe unter der Regie von Joe D´Amato spielt in Nairobi, in dem es darum geht, das Emanuelle diverse Nachforschungen über ein paar zwielichtige Typen anstellt, was darin mündet, das sie einem Frauenhändlerring auf die Spur kommt. 

Bei dieser Produktion handelt es sich nicht um die letzte Zusammenarbeit zwischen Laura und Joe, denn die ging noch bis in die 90er, bis Laura beschloss ihre Schauspielkarriere auf Eis zu legen. Bis dahin lieferte Joe D´Amato noch einige nette Sex-Kracher ab bis er sich entschied nahezu endgültig im Hardcore-Pornogenre einzusteigen und dort weiter zu machen. Der Ursprung der Emanuelle-Filme liegt zwar in Frankreich, aber die Italiener ließen sich an dieser Stelle ebenfalls nicht lumpen und wollten auch etwas von diesem köstlichen Kuchen der knisternden Erotik. Wie es fast nicht anders sein kann spielt Laura Gemser in sämtlichen Black Emanuelle-Filmen die nimmersatte Journalistin Emanuelle. 

In den Emanuelle-Filmen geht es hauptsächlich darum, wie sie die Welt bereist und mit allem schläft, was sich bewegt, und wenn man so etwas mag, dann ist dies das Beste, was es gibt. SKLAVENMARKT DER WEISSEN MÄDCHEN beinhaltet alles was man sich als Fan solcher Werke wünschen kann: Seichte Erotikszenen, die nie ins pornographische abdriften, alberne Dialoge, grandiose Musik, die man in kleinen Teilen auch aus anderen italienischen Filmen kennt, eine Storyline die wie geschaffen für so einen Film ist und eine kleine Prise Action. 

Nun, im Grunde bietet der Film, wenn man schon mehrere Black Emanuelle-Filme kennt nichts Neues und lässt sich als reine Routine betrachten. Jedoch ist er nicht uninteressant und sicherlich einen Blick wert, besonders wenn man Anhänger von Laura Gemser und/oder Joe D´Amato ist. Nur schade, das es nie zu einer Produktion in Schweden kam, wie Emanuelle es zum Schluss des Filmes "ankündigt". Doch dafür wurde man mit diversen Schwedinnenfilmen belohnt, die nicht minder schlecht sind. 



 

Caged Fury - Bestien hinter Gittern


Originaltitel: Caged Fury
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Bill Milling

Inhalt:

Die hübsche "Kat" aus Utah will in Los Angeles ihr Glück finden. Unterwegs trifft sie auf die gleichgesinnte Wanda, die in Hollywood einen Fotografen kennt. Der verschafft den Mädchen einen Termin bei einem zwielichtigen Besetzungsbüro. Als "Kat" wenig später von den Vietnamveteranen Victor und Dirk vor einer Vergewaltigung bewahrt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Kat und Wanda werden wegen angeblicher Prostitution verurteilt und im Frauengefängnis den brutalen Gelüsten der lesbischen Direktorin und ihrer Helfershelfer ausgeliefert.

Review:

Schon länger keinen WIP-Film mehr gesehen, weswegen ich mich entschieden habe, mal einen Blick auf BESTIEN HINTER GITTERN, auch bekannt als CAGED FURY zu werfen. Ich meine, ich kannte den Film schon aus grauer Vorzeit, weil mir ein paar Passagen bekannt vor kamen, aber geschadet hat es mir nicht, mir den Film nochmal anzuschauen, um darüber etwas zu schreiben. Die Geschichte ist in derartigen Filmen schon lange nichts neues mehr: Eine Frau kommt unschuldig in den Frauenknast und muss sich dort drin allem möglichen aussetzen wie lesbischen Gefängnisleitungen, sadistischen Wärtern und manchmal auch rotzfrechen Mitgefangenen. In diesem Fall wird das ganze gemixt mit etwas Horror und Trash. Und selbstverständlich darf auch hier ein großer Hauch an Erotik nicht fehlen, man will schließlich dem Zuschauer was bieten. 

Der Film ist nicht zu verwechseln mit dem 1983er-Film CAGED FURY, der hierzulande auch unter dem Namen Camp der verlorenen Frauen bekannt ist. Regie führte der Adult Video-Regisseur Bill Milling, dessen Handschrift man allein schon daran erkennt, das die Mädels nahezu alle aus einem Pornofilm stammen könnten. Dementsprechend nicht weiter verwunderlich, das die Chefin des Gefängnisses einen Faible für die jungen Biester hat und auch so mancher Wärter, im Besonderen Gregory Scott Cummins alias Spyder gerne mal Hand anlegt, wo sie nicht hin gehören....im offiziellen Sinne. Aber kann man es ihm verdenken? Eher nicht! Was ihn trotzdem zu einer widerlichen Person macht, ist sein sadistisches Auftreten, für das man ihn ab dem ersten Zeitpunkt hasst, als er das Bild betritt. 

Die Idee, dass das Gefängnis gar nicht existiert und nur dazu dient, um die Gefangenen weiter zu verkaufen und ein Jeder, seien es die Aufseher, die Richterin, die die Ladies verurteilt als auch der Staatsanwalt alle mit drin in diesem verschwörerischen Komplott stecken, macht das ganze interessant und hebt sich von manchem Vertreter dieses Genres reichlich ab. Nur gut, das zum Schluss hin eine Revolution ausbricht, an der auch der Kampfsportler Dirk Ramsey nicht ganz unbeteiligt ist, weil er sich, wie auch immer er das geschafft hat, Zugang in das Gefängnis verschafft, was zudem mitten in der Stadt ist und es bisher keiner bemerkt hat, das dort was nicht stimmt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Für Trash- als auch WIP-Fans ist der Film herrlichste Kost die auch Spaß macht. Wer einen tiefgründigeren Film sucht, wird hier vergebens danach suchen. Dennoch gebührt dem Film alleine schon wegen den bezaubernden Darstellerinnen einen Blick. Ab der ersten Minute wird schon klar in welche Richtung es geht, denn bekanntlich isst das Auge mit. Bisher gab es in Deutschland nur eine Auswertung auf VHS, während man in Übersee schon einen Schritt weiter ist und Shout Factory das Spektakel auf Bluray veröffentlicht hat. 


 

Sonntag, 4. August 2024

Frühreife Betthäschen


Originaltitel: Frühreife Betthäschen
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Ralf Gregan

Inhalt:

Dieser deutsche Sexploitation-Klassiker aus den 70er-Jahren beglückt uns mit einer Reihe sexy Vignetten, präsentiert von den Gästen eines Clubhauses, unter dem Deckmantel eines gesellschaftlich relevanten Erlebnisberichts.

Review:

Es mag Filme geben, die kennt man nicht und man findet sie in den meisten Fällen nur aus Zufall. Besonders im Bereich des deutschen Sexploitationfilms ist es immer wieder erstaunlich, auf was man stößt. Im wörtlichen Sinne natürlich. Die FRÜHREIFEN BETTHÄSCHEN ist eine Produktion unter der Regie von Ralf Gregan, der hier unter dem Pseudonym Ilja von Anutroff agierte. gedreht wurde der Film in Berlin und erschien 1972 in den deutschen Kinos, wo er nicht lange sein Dasein fristete, da er ziemlich zeitnah wegen Pornographie beschlagnahmt wurde und seitdem nicht mal im Ansatz veröffentlicht wurde. Weder auf VHS noch auf sonst einem retromedium, wie man sie heute kennt. 

Zu der Zeit hat es leider noch mehrere Filme getroffen, die unter diese falsche Ansichten eines beschlagnahmungswütigen Staatsanwalts gefallen sind, unter anderem diverse Walter Boos-Filme als auch die Erwin C. Dietrich-Produktion MÄDCHEN MIT OFFENEN LIPPEN. Ausschlaggebend für diese "Beschlagnahmungswelle" war der KRANKENSCHWESTERN-REPORT von Walter Boos. Lange hat man es versucht, das Ruder noch rum zu reißen, jedoch erfolglos. Dies führte dazu, das man den Film einfach ins Ausland verschiffte, wo er unter diversen englischsprachigen Titeln veröffentlicht wurde und man so die Möglichkeit hatte, ihn doch noch zu Gesicht zu bekommen. 

Inhaltlich bietet der Film alles andere als pornographische Elemente. Eine mittelmäßige Dosis Erotik, viel Humor und wie so üblich bei Filmen aus diesem Metier durchschnittliche Darsteller. Die inhaltliche Geschichte ist ebenfalls recht zügig erzählt. Die Rahmenhandlung ist eine Kneipe in der zwei freunde arbeiten und unter den Gästen erzählt man sich allerlei "feurige" Geschichten die sich zugetragen haben. Auch die zwei Freunde haben etwas zu erzählen, um die Rahmenhandlung ebenfalls abzurunden. Erzählt werden die Stories in mehreren Episoden, die sich durchaus sehen lassen können. Zwar hat der Film in der IMDB eine durchschnittliche Bewertung von grad mal 3,6 Punkten, jedoch sollte man sich davor nicht abschrecken lassen, denn so schlecht ist er sicherlich nicht. 

Zu den Darstellern die hier ihr Debut gaben gehören Doris Henke, die man aus mehreren Sexfilmen der goldenen 70er kennen dürfte, am ehesten aus dem Pasolini-Streifen DIE 120 TAGE VON SODOM, parallel dazu gibt es noch Gabi Heinecke, die auch kein unbeschriebenes Blatt in der Film- und Serienwelt ist. ich bin mir nicht sicher, ob der Film jedem zusagen wird, der ihn in die Hände bekommt und gehe davon aus, das er eher was für die Hardcore-Sammler des Genres ist, würde mir aber dennoch wünschen, das vielleicht irgendwann mal offiziell im deutschen Land auf DVD erscheint. Allein schon wegen der "dramatischen" Beschlagnahmungsgeschichte, die sich damals zugetragen hat. 


 

Mittwoch, 24. April 2024

Dolls Are Meant to Be Trash


Originaltitel: Dolls are meant to be Trash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Jack Mulvanerty

Inhalt:

Eine Frau verbringt ihre Tage damit, ihren Körper nach Jahren unerbittlichen Traumas zu verstümmeln. Sie sieht sich einer höllischen Realität gegenüber, als ihr eine noch härtere und unversöhnlichere Zukunft bevorsteht.

Review:

Eigentlich war der Plan, das wenn ich mit den Filmen von Jack Mulvanerty anfange, mir zuerst SCARLETT PISS PRINCESS zugänglich mache. Aber wie es im echten Leben so ist, kommt es meistens anders als geplant. mal gut, mal schlecht. In diesem Fall sehr gut! Vor mehreren Monaten bekam ich zu Review-Zwecken Jonathan Doe´s Dokumentation THE ART OF SELF-HARM und lernte dort zum ersten mal die Performance-Künstler White Gardenia kennen, die mir auch sofort mit ihren "Shows" zugesagt haben. Ich hab kein Problem damit, jemanden dabei zu zusehen, wie er/sie sich selber verstümmelt. Nicht dass das was bestimmtes bei mir auslöst, ich habe für derartige Projekte ein Auge, was eine Kunst darin sieht, wo mir wohl viele widersprechen würden, das als Kunst anzusehen, aber gut, Geschmäcker sind verschieden. 

Der aktuell 26-jährige Filmemacher hat sich Filme spezialisiert, die man dezent als Fetischfilme kategorisieren kann. Kernpunkt: Masochismus. Denn nichts anderes ist der Film, aber eben anders. Mit einer Laufzeit von einer knappen dreiviertel Stunde hat der Film eine angenehme Laufzeit, die nicht zu lang und nicht zu kurz ist. Mich stört es im Independent/Untergrund-Bereich oft, wenn manche Filmemacher extrem lange Filme drehen, weil man sich oftmals mühsam durchkämpfen muss. So kommt mir DOLLS ARE MEANT TO BE TRASH sehr gelegen. Auch wenn hier keine Handlung aufzuweisen ist, war der Film ein durch und durch geniales Erlebnis, was ich nicht bereut habe. 

Der Beginn des Filmes wird durch Puppenköpfe markiert, die eher aus einem gruseligen Horrorfilm stammen könnten und den Zuschauer grob in die Schranken weisen, das es sich hier nicht um einen Spielfilm handelt. Dann ist auch schon der Star des Filmes zu sehen: Emily E., bekannt durch frühere Produktionen mit Jack Mulvanerty. Auf einer Matratze sitzend in einem Raum, der im übrigen den kompletten Film über als Drehort dient, sitzt Emily, komplett nackt und lässt nicht lange auf sich warten und schneidet ihr mit einer Klinge mehrere Schnitte in den Arm, um das Blut zusammen zu schaben und es in einem Glas aufzufangen. Nachdem sie genug gesammelt hat, folgt eine Masturbationsszene ihrerseits, die dann von einer Kotz-Szene, in der sie sich mit ihrer blutigen Kotze einreibt, abgelöst wird. 

In der nächsten Szene ist sie wieder fein säuberlich in ihrem Raum anzutreffen und entscheidet sich mit zwei Haken und einem Gummiband, die Nase lang zu ziehen. Daraufhin folgt eine Sexszene zwischen ihr und einem Mann, den man nicht sieht. Zu ihrer Ausstattung gehört ein Spreizer in ihrem Mund. Schnitt. Die Frau scheint keine Schmerzen zu kennen, was als nächstes folgt, könnte für Piercingfans interessant sein: Sie steckt sich einen Nagel durch die Brust. Daraufhin entscheidet sie sich, beide Oberseiten ihrer Brüste mit Rasierklingen-Schnitten zu ´verschönern´ und es sind in der Tat nicht wenige Schnitte, die sie sich hinzufügt. Auch hier wird das ganze Blut zusammen geschabt und in einem Glas gesammelt. Im Anschluss leckt sie die Klinge ab, damit kein Tropfen Blut verschwendet wird, spuckt alles ins Glas und zieht die Blutsuppe mit einer Spritze auf. Das gute an der Szene ist die Musik, die ausnahmsweise mal harten Metal auffährt anstatt Elektro-Beats. 

Kurz vor Ende des Filmes pisst sie noch in die Wanne, wird von einem Mann erwürgt und bekommt mit der Spritze ihr blutiges Gemisch auf den Hals gespritzt. Ende. Fast. Der große Knall kommt dann am Ende des Filmes, wobei ich mir nach dem ganzen Film überlege, ob das, was dort zu sehen ist, auch echt ist und extra für den Film "produziert" wurde oder nicht. Es endet damit, das einem Fötus oder Embryo, die Kehle durch geschnitten wird. ich deute diese Szene mal symbolisch für den seelischen Tod von Emily, den sie in frühester Kindheit erfahren haben muss. Deute auch dies nur vorerst mal nur für die Filmfigur, da mir über Emily E. nicht wirklich was bekannt ist.

Fazit: Jack Mulvanerty rockt! DOLLS ARE MEANT TO BE TRASH ist definitiv eine Empfehlung an Fans von White Gardenia, ein Stück weit auch Lucifer Valentine, Experimental-Fans, Fetisch-Fans und alle, die auf extreme Filme stehen. Durch den gräulichen Farbton bekommt der Film die düstere Atmosphäre einer Welt in der es nur Schmerz, Hass, Vernichtung, Verachtung und keine Liebe gibt. ich bin gespannt, wie seine anderen Filme so sind, denn eins habe ich jetzt sicher: Blut geleckt. 

 

Freitag, 8. März 2024

I Love Snuff


Originaltitel: I Love Snuff
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Jean-Louis Costes, Pierog

Inhalt:

Ein S/M Pärchen in Geldnöten entführt eine junge Frau. Sie foltern die Frau und senden Videos ihrer Taten an den Freund des Opfers, um von diesem Geld zu erpressen. Allerdings freut er sich über die Videos und verlangt noch weitere. 

Review:

Heute ist mal wieder so ein Tag, an dem ich teilweise über die Untergrund-Szene mehr kotzen könnte, als das Fassungsvermögen meines Magens vermag. Man hört und sieht ständig immer dieselben Filme, wenn es um extrem verstörende, gewalttätige, kranke Filme gehen soll. Standardbeispiele sind Lucifer Valentine, A SERBIAN FILM oder der belanglose chilenische Film TRAUMA. Wieso nicht mal ein paar Stufen tiefer in den Untergrund gehen und sich mal die richtigen Drecksäcke angeln, bei denen sich vermutlich jeder "normaldenkende" Mensch den Kopf schüttelt? I LOVE SNUFF wäre da so ein Beispiel und ja, es ist definitiv eines der Paradebeispiele, die es gibt. 

Die Handlung ist recht schnell erklärt: Ein sadomasochistisches Fetisch-Ehepaar hat Geldprobleme. So kommen sie auf die Idee, jemanden zu entführen, die betroffene Person zu foltern, vergewaltigen usw., um Lösegeld beim Partner zu verlangen. Gesagt, getan. Es wird eine junge Frau entführt und die Pläne sofort in die Tat umgesetzt, das Videomaterial erhält der Freund der Entführten. Mit einer Lösegeldforderung in der Tasche zieht sich der Freund des Opfers das Video rein und findet Gefallen an dem, was er sieht. So sieht sein Plan vor, dass das Sadomaso-Pärchen ihm noch mehr Videos machen soll. 

Was will uns dieser Film sagen? Wahrscheinlich gar nichts. Denn er ist ausnahmslos nur für eine kleinere Zielgruppe gemacht worden. Zum anderen soll der Film verstören, abstoßen, schockieren, ekeln! Also was man hier zu sehen bekommt, bekommt man nur selten bis nie zu Gesicht. Ausnahmen bilden Scat-Fetisch-Videos, Natursekt-Videos, BDSM-Videos, eventuell noch diverse Sicko-Filme, die Grenzen überschreiten wollen. Hier gibt´s alles, was das Untergrundherz begehrt. Aber mitten in die Fresse, wenn man es so bezeichnen darf. 

Zu den bemerkenswerten Szenen gehören die, in der der Sub-Typ sich in Damenkleidern auf die Straße stellen muss, um als Prostituierter zu dienen, er dann auf offener vergewaltigt und ausgeraubt wird usw., anderweitig bemerkenswert sind die benannten Szenen, die aus diversen Fetischfilmen sein könnten. Man fragt sich jetzt, was daran bemerkenswert sein soll. Nun, sich ständig immer dasselbe anzuschauen langweilt mich, es darf nur zu gerne mal etwas exorbitant sein. In Verbindung mit Horror und Torture Porn natürlich genau das richtige, um mal etwas abzudriften. 

Erschienen ist der Film 1995 unter der Regie von Jean-Louis Costes und Yves Pierog. Costes ist in der französischen als auch der Untergrund-Szene kein unbekannter und gilt als ein filmischer Krawallmacher, der nur zu gerne mit seinen Filmen polarisiert. Bekannter ist er für seinen Film IRREVERSIBEL. Mit einer Laufzeit von 51 Minuten hat man den Film auch schnell durch und fragte sich am Ende nur, was die letzten 51 Minuten los war. I LOVE SNUFF ist ein Schundfilm ohnesgleichen und gehört zurecht in jede Sicko-Sammlung, weil es ein absolut räudiger Film ist, den es so nicht gibt. Nur zu schade, das aus der von Marian Dora, ein Remake zu diesem Film zu drehen, nichts geworden ist.




 

Montag, 26. Februar 2024

Frauen im Bordell


Originaltitel: Mustang: The House That Joe Built
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Goralnick

Inhalt:

Ein Dokumentarfilm über die Mädchen der Mustang Ranch, einem legalen Bordell in Nevada.

Review:

Die Mustang Ranch ist ein Bordell im Storey County, Nevada, etwa 20 Meilen östlich von Reno. Unter dem früheren ursprünglichen Eigentümer Joe Conforte wurde das Mustang Ranch Bordell, der Vorläufer der Mustang Ranch, 1971 Nevadas erstes lizenziertes Bordell. Dies führte schließlich zur Legalisierung von Bordellen in 10 von 17 Landkreisen des Bundesstaates. Die Mustang Ranch wurde 1971 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und war mit 166 Acres das größte und profitabelste Bordell Amerikas. 1977 schrieb und inszenierte Robert Goralnick einen Dokumentarfilm mit Mondonähe über dieses Bordell. In Amerika unter dem Titel MUSTANG: THE HOUSE THAT JOE BUILT veröffentlicht, erschien der Film in der Schweiz in den 1980ern auf VHS, Betamax und Video 2000. 

Es scheint sich um ein sehr kostengünstiges Filmprojekt gehandelt zu haben, weil die ganzen Drehs, wie es scheint und angegeben wird, in dem Gebäude des Mustang-Bordells statt finden. Robert Goralnick hat es geschafft, dem Film einen starken dokumentarischen, also auch einen erotischen sowie einen ausbeuterischen Touch zu geben. Es beginnt mit einer Sexszene, die dann in einer Mischung aus Erzählungen der Prostituierten, Freiern, kurzen Gesprächen mit dem Besitzer und vielen Zwischensequenzen bestehend aus Sexszenen, mündet. Bei manchen Sexszenen ertönt im Off die Stimme der Prostituierten, die zusätzlich etwas zu erzählen hat. 

Überraschenderweise fand ich den Film gar nicht so schlecht. Meine Erwartungen waren zwar niedrig, weil ich eher davon ausging, das es sich um einen lahmen Heuler der Video-Ära handelt, aber dem war nicht so. Es schien nichts gestellt und die anwesenden Personen waren authentisch genug, das man ihnen ihre Aussagen abnimmt. Ob es sich hierbei um die wirklichen Prostituierten des Bordells handelte, ist mir nicht bekannt. Wenn man dem Self-Hinweis der IMDB glauben kann, dürfte es sich um die tatsächlichen Prostituierten des Bordells handeln. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden Conforte, der damalige Bordellbesitzer, und seine Frau beide wegen Steuerhinterziehung verurteilt, wobei Conforte kurzzeitig eine Gefängnisstrafe verbüßte und später 1990 nach Brasilien floh, wo er 2019 starb. 

Fazit: Immer wieder herrlich, was man für Raritäten aus der Videozeit noch findet. Wenn man sich ernsthaft mit der Geschichte des Bordells auseinandersetzt, kommt man an dieser Dokumentation nicht ganz vorbei, da sie gar nicht so schlecht ist, wenn man sie eher als eine Exploitation-Doku betrachtet. Für eine einmalige Sichtung ganz in Ordnung und nicht zu bereuen, das ich mal ein Auge rein geworfen habe. 





 

Sonntag, 11. Februar 2024

Ausbruch der Pantherkatzen


Originaltitel: Curral de Mulheres
Herstellungsland: Brasilien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Oswaldo De Oliveira

Inhalt: 

Mit falschen Versprechungen in den Dschungel gelockt..
Unter sklavenartigen Bedingungen gefangengehalten...
Gedemütigt, zum Lustobjekt degradiert und zum Sex gezwungen...
Nun wollen sie zurück in die Freiheit!!!

Die jungen bildhübschen Mädchen versprachen sich Erfolg und einen lukrativen seriösen Job auf der Hacienda des Ehepaares Edgar und Helena. Doch dort angekommen erwartet sie die Hölle. Geschunden und erniedrigt, werden sie von dem sexbesessenen Verbrecherpaar in Käfigen zusammengepfercht. Als gefügige Sklavinnen sollen sie zahlungskräftigen Freiern zu Willen sein. Um Folter und Qual zu entgehen, wagen sie den Ausbruch der Pantherkatzen. Ein scheinbar auswegloses Unterfangen, denn vor ihnen liegt der dichte gefährliche Dschungel mitsamt seinen unliebsamen Bewohnern, hinter ihnen lauern die unbarmherzigen Verfolger.

Review:

Das wilde Kino Brasiliens präsentierte sich bei mir bisher immer als recht speziell. O TRAPALHÃO NO PLANALTO DOS MACACOS, auch bekannt unter dem Titel BRAZILIAN PLANET OF THE APES, AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS und jetzt das! Erinnerte mich inhaltlich doch sehr an benannten Amazonas-Film, bei dem Sleaze, Humor, Grindhouse-Ästhetik und eine gesunde Dosis Trash ebenfalls an erster Stelle standen. Zur Geschichte: Ein Ehepaar aus weißen Sklavenhändlern hält im brasilianischen Dschungel einen Käfig voller Frauen gefangen. Sie nutzen die Mädels, um Kunden bei Orgien zu unterhalten, bei denen sie nackt herumtanzen und die Gäste "verwöhnen" sollen. Während einer solchen Party flüchten ein paar Mädchen in den Dschungel, wo sie von Goldgräbern entführt werden, die ebenso unappetitlich sind wie die Sklavenhändler.

Den Film als direkten Women in Prison-Film zu bezeichnen, halte ich für falsch, er trägt zwar Elemente des WIP-Genres in sich, aber durch die ganzen weiteren Einfälle der Macher, kann man ihn eher als einen mittelständischen WIP-Film bezeichnen. Und das einzige "Gefängnis" in dem sich die Frauen befinden ist nichts weiter als ein Bambuskäfig mitten im Dschungel. Um den Film als Teil des WIP-Genres definieren zu können, trägt er viele Elemente des Genres in sich: Sleazige Szenen, Lesbenszenen, Duschszenen, Bitchfights, alles was ein klassischer WIP-Vertreter hat. Was ich hier schmerzlich vermisst habe, waren handfeste Folterungen der Damen, was auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film wäre.

Positiv zu verzeichnen ist, das der Film recht schäbig rüber kommt, aber zeitgleich trotzdem unterhaltsam ist. Es ist kein Spitzenfilm aus diesem Genre, aber zu verachten eben auch nicht. Die Schauplätze im Regenwald passen perfekt um eine Dschungelatmosphäre aufkommen zu lassen und tragen dazu bei, das keine Langeweile aufkommt. Interessant ist, das vom selben Regisseur auch der hierzulande beschlagnahmte Film BARE BEHIND BARS gedreht worden ist, der etwas mehr Gewalt zu bieten hat. Das Drehbuch wurde von Alfredo Palacios und Osvaldo de Oliveira unter den Namen A. Palacios und O. de Oliveira geschrieben. Palacios war nicht nur Co-Autor, sondern auch Produzent des Films. Das Drehbuch ist eine typische WIP-Geschichte und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand wirklich für das Drehbuch interessiert.

Zusammengerechnet ist AUSBRUCH DER PANTHERKATZEN ein unterhaltsamer Film voller alberner Dialoge, schlechter Synchronisation und jeder Menge Nacktheit und kommt dem Tenor eines herkömmlichen Sexploitation-Actionfilms viel näher. Wer auf solche abgefahrene Trasher abfährt und den Film noch nicht kennt, sollte unbedingt was nach holen. Zwar kommt man nicht an Oswaldo de Oliveira´s Debütfilm WOMEN BEHIND BARS ran, findet trotzdem seinen Spaß daran. 





 

Cola, Candy, Chocolate


Originaltitel: Cola, Candy, Chocolate
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Sigi Rothemund

Inhalt:

Von ihrem Freund tierisch genervt, beschließt Gaby, sich den Reiseplänen von Freundin Carmela anzuschließen. Schon am Flughafen wirft sie ein Auge auf den süßen Dr. Andreas Witzig, der mit einer schrillen Walküre an seiner Seite dasselbe Ziel ansteuert. Er soll auf Manila mit Christine von deren Bruder getraut werden. Was für eine Verschwendung, denkt sich Gaby und lässt fortan keine Gelegenheit aus, um die Hochzeit zu vereiteln und Andreas zu verführen. Das Schicksal scheint der aufgeweckten Schönen wohlgesonnen, denn der Pfarrer wird mittels Intrige kurzfristig seines Amtes enthoben. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, und so beginnt ein aufregender und amüsanter Wettkampf um die Zeit, der alle Beteiligten gehörig auf Trab hält.

Review:

Auf Wikipedia braucht man sich wahrlich nicht immer verlassen, wenn man Informationen zu einem Film sucht. Wer dort als Erotik- und Sexlustspiel den Film beschreibt, hat den Film entweder nicht gesehen oder es gibt, was ich aber weniger glaube, eine frivolere Fassung des Filmes. Da es eine derartige Fassung nicht gibt, beschränken wir uns darauf, den Film als Komödiantischen Liebesfilm zu bezeichnen, als die Sexwelle in den deutschen Kinos allmählich abebbte und derartige Produktionen weniger wurden. COLA, CANDY, CHOCOLATE ist eine Zusammenarbeit der deutschen Filmproduktionsfirmen Lisa Film und Geiselgasteig Film, die in den früheren Jahren des öfteren frivoles Filmgut produziert haben, um den Deutschen als auch Deutschlandfans in internationalen Kreisen das zu geben wonach es dürstet. 

Regie führte Sigi Rothemund, auch bekannt unter seinem Pseudonym Siggi Götz, der in den 1970ern ein paar reizende Beiträge im deutschen Erotikfilm zum Thema Jodelfilme ablieferte. Einer meiner favorisierten Filme von ihm ist GEH, ZIEH DEIN DIRNDL AUS, eine herrliche Schmuddelkomödie mit noch herrlicheren Dialogen im bayrischen Dialekt. Nach den 70ern drehte Rothemund eher jugendfreiere Filme und Serien und "wandte" sich ab vom schmuddeligen Milieu der Filmschaffenden.

Aufgrund des Inhalts trägt der Film auch den Alternativtitel DREI KESSE BIENEN AUF DEN PHILIPPINEN und beschreibt schon besser worum es sich in dem Film dreht: Zwei Freundinnen, Gaby und Carmela, Gaby von Olivia Pascal gespielt, machen Urlaub auf einer Südseeinsel. Parallel macht auch ein verlobtes Paar auf der Insel Urlaub, weil es ein paar Tage später zur Trauung gehen soll. Gaby verliebt sich in den potentiellen Bräutigam und tut alles dafür, die Hochzeit zu verhindern und an sein Herz zu kommen. Das alles führt natürlich zu viel Situationskomik, die nicht zu verachten ist. 

Erwartungsgemäß gibt es hier viel zu lachen, dank der Figuren, auf die man hier trifft. Da gäbe es einen Schimpansen, der soweit gesellschaftstauglich erzogen wurde, einen Amerikaner(?) der ständig verballert zu sein scheint, die Verlobte von Andreas die wohl die Creme de la Creme der Frauen ist, die man sich nie angeln würde. Und an den vorderen Fronten der bekannteren Darstellern sind Olivia Pascal, Herbert Fux und Ursula Buchfellner zu verzeichnen, da man sie aus manchen deutschen Produktionen kennt. Besonders hervorzuheben wäre Herbert Fux, dessen Charaktergesicht jedem bekannt sein dürfte!

Fazit: Wer mehr Wert auf Schmuddel liegt, wird hier mit Sicherheit falsch und am Ende enttäuscht sein. Dennoch spreche ich dem Film seine Daseinsberechtigung nicht ab, denn ich persönlich stehe eh auf die ganzen deutsche 70er-Komödien und bilden auch eine große Ausnahme im deutschen raum, was Filme betrifft, wenn man von diversen Amateursplatterfilmen absieht. Die 70er waren aus filmischer Sicher eben eins der Top-Jahrzehnte in mehreren Genres, wenn nicht sogar das beste, was aber in der Ansichtssache eines jeden für sich selbe verankert ist, wessen Jahrzehnt er als sein persönliches Lieblingsjahrzehnt ansieht. Zum Film: Definitiv mal einen Hingucker wert!



 

Sabine S. - Durch Liebe weg vom Stoff


Originaltitel: Une femme spéciale
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Jean-Marie Pallardy

Inhalt: 

Yasmine ist drogenabhängig und wird von ihrem Mann zum Heroinschmuggel missbraucht. Als sie jedoch ihren Mann mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie und vernichtet die gesamte Schmuggelware. Auf ihrer Flucht trifft sie einen Mann, der sie versteckt und ihr hilft, von den Drogen los zu kommen. Leider sind ihr Mann und eine Drogengang hinter ihr her. Sie schrecken vor Vergewaltigung und Mord nicht zurück!

Review:

Aus dem französischen übersetzt heisst ´Une femme spéciale´ "Eine besondere Frau". Mit diesem Filmtitel hätte man wahrscheinlich niemanden hinter dem Ofen vor gelockt, so entschied man sich 1982 zu dem etwas lieblicheren Titel SABINE S. - DURCH LIEBE WEG VOM STOFF. Marketingtaktisch nicht unklug, denn in den frühen 1980ern hielt in der Techno- und Drogenszene Ecstasy Einzug und somit gerieten Drogen wieder in die Schlagzeilen. Auch Crack und Kokain-Freebase waren ab den 1980ern stark verbreitet und der Stoff war wieder in aller Munde. Passend zum inhaltlichen des Filmes, schusterte ABC Video einen treffenden Filmtitel der zum damals aktuellen Ungeist der Zeit passte. Das rief natürlich die Jugendschützer gleich mit auf den Plan, weswegen sie den Film noch im selben Jahr der Veröffentlichung indizieren ließen, bis er 2005 deindiziert wurde. 

Die Handlung basiert auf einem Schicksal, was nicht so abwegig erscheint, das sich solche Storys auch im realen leben zutragen. Die heroinsüchtige Jasmin wird von ihrem Mann nur ausgebeutet und dazu benutzt Drogenlieferungen von A nach B zu bringen. Eines Tages erwischt sie ihren Mann in flagranti mit einer anderen und flüchtet und vernichtet anschließend die neue Drogenlieferung via Meer. Kostenpunkt der Drogen: Eine Million Dollar. Zeitgleich lernt Jasmin einen Mann kennen und es scheint alles wieder gut zu werden. Sie kommt von den Drogen weg und führt ein glückliches Leben mit ihm und seinen zwei Kindern. Doch ewig währt die Ruhe nicht, denn die Drogenhunde aus Jasmins Vergangenheit sind ihr auf der Spur und trachten nach ihrem Leben. 

Wieder so ein Film, den ich als exploitationnah bezeichnen würde, aber mit dem Genre an sich doch weniger zu tun hat. Die Geschichte lediglich, auch wenn sie trivial erscheinen mag, liest sich doch irgendwo reißerisch. Jedenfalls nicht schlecht umgesetzt, vermag es der Film zu unterhalten und holt einen über 40 Jahre zurück in eine Zeit in der der Videoboom in vollem Gange war. Nicht zu verachten ist, das man eine große Portion Dramaturgie in den Film verschifft hat, der ihn überhaupt erst sehenswert macht. Anderweitig ist der Film ein nettes Stück Eurotica, den man nicht gesehen haben muss, aber sich durchaus zu Gemüte führen kann. Die Schauplätze an denen gedreht wurde, waren in Griechenland und versprechen ein sommerliches Flair. 

Interessant ist, das Regisseur Jean-Marie Pallardy zeitgleich auch die Rolle des neuen Kerls Jean-Louis übernimmt, scheint wohl ein Workaholic gewesen zu sein. Karin Schubert kann ebenfalls aufgrund ihrer Authentizität überzeugen und bildet mit Jean-Marie Pallardy ein tolles Team, was dem Film die Würze geben. Existent zu dem Film sind eine Softcore-Fassung als auch eine Hardcore-Fassung. Da ich Softcore-Fassungen bevorzuge, war die mir vorliegende Fassung gerade recht. Für eine einmalige Sichtung war der Film in Ordnung und gehört eher zu den interessanteren Vertretern dieser Art. 

Samstag, 10. Februar 2024

Das ist Amerika


Originaltitel: This is America
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Romano Vanderbes

Inhalt:

Dokumentarfilm über bizarre und ungewöhnliche Praktiken in den USA.

Review:

Ich denke, ich brauche ab sofort keine einleitenden Worte mehr verlieren, was ein Mondofilm ist, wer die Vorreiter sind usw. Kommen wir doch gleich zur Sache und betrachten uns dieses räudige Stück Zelluloid und finden heraus was es damit auf sich hat. DAS IST AMERIKA ist zweifelsohne von dem italienischen Ur-Mondofilm MONDO CANE inspiriert worden, merkt man dem Film an, lässt sich definitiv auch nicht leugnen. Was DAS IST AMERIKA von anderen Mondofilmen unterscheidet: Es wird hier nicht darauf angelegt, so viele schockierende Szenen aus aller Welt zu zeigen, sondern eher die skurrileren Teile und Bereiche der Zivilisation der Vereinigten Statten von Amerika, Kurz: USA, zu präsentieren, von denen es so einiges gibt. 

Veröffentlicht wurde der Film 1977 in Amerika, erlangte jedoch 1978 in Europa größere Aufmerksamkeit. Die europäische Erstveröffentlichung fand zuerst in Finnland statt, anschließend Holland, Deutschland, Tschechien, Italien, Dänemark usw. Die Fassungen scheinen wohl unterschiedlich gewesen zu sein, denn die US-Fassung geht ca. 97 Minuten, dann gibt es eine spanische DVD mit einer Laufzeit von knapp 102 Minuten und die mir vorliegende deutsche VHS-Fassung, die ca. 90 Minuten aufweist. Leider sind die deutschen Fassungen gekürzt worden bis auf die Kinofassung, die 1978 ausgestrahlt wurde und die sogar mit einer Laufzeit von 105 Minuten angegeben wird. Leider existiert das Video-Label Starlight nicht mehr, ansonsten hätte man dort eventuelle Anfragen nach Informationen schicken können. 

Doch nun zum Film: Aufgebaut ist er wie ein klassischer Mondofilm und zeigt uns allerlei amerikanische Kuriositäten von denen es eine Menge gibt: Ein Autorennen, was viermal unterbrochen werden musste, weil es exakt 4 Unfälle bei diesem Wettrennen gab. Wenn man bei Vernunft ist, wird man fest stellen, das sowas höchstutopisch ist. Ansonsten zeigt uns der Film unterschiedliche Formen von Schönheitswettbewerben, bei denen die indianischen Mädchen in traditioneller indianischer Kleidung unterwegs sind, während amerikanische Frauen eher das Nacktsein bei solchen Veranstaltungen bevorzugen. Therapien gegen ungesunden Junkfood-Konsum, ob diese Mittel wirklich so funktioniert haben, lass ich mal dahin gestellt. 

Eine Drive In-Kirche soll es wohl auch im Amerika der 1970er geben, als auch diverse Anhänger des Satanismus, wobei das nicht neues in der heutigen Zeit. Bordelle mit älteren Damen für ältere Herren, eine Dildofabrik deren Firmenboss wohl einen zu gesunden (schwarzen) Humor zu haben scheint, männliche Go Go-Tänzer, Prostituierte, Sexualtherapien, Schlamm-Catchen mit Frauen, die weitgehend nur noch die Scham bedeckt haben bei ihrer Schlammschlacht, es wird auch über die "Gesundheit" von Hot Dogs Ansprache gehalten, ein Bestattungs-Drive In gibt´s auch zu sehen, Einsichten in das Leben eines polygamen Kerls, der mit seinen ganzen Verheirateten Frauen in einer Wohnung chillt bis hin zu Leuten, die sich selber einfrieren lassen. Man merkt, die Palette ist groß!

Im Jahre 2024 wird solch ein Mondofilm wie DAS IST AMERIKA es einer ist, vermutlich keinen mehr vom Hocker reißen. Damals konnte man mit manchen Dingen, die hier gezeigt werden, noch schockieren. Heute wäre sowas nicht mehr möglich, es sei denn man verschließt die Augen vor der hiesigen Welt. Zusätzlich muss natürlich dazu gesagt werden, das man manchen Szenen anmerkt, das sie extra für den Film gestellt wurden. Aufgrund der deutschen Synchronisation kann man den Film auch nicht mehr allzu ernst nehmen, dafür klingt der Sprecher eher wie aus einer Komödie. Sehr ansprechend ist das 70er Jahre-Feeling, den der Film innehat. Ein klarer Fall von einem Retro-Mondo der Extraklasse, der zudem gar nicht mal so langweilig oder schlecht ist, sondern dank seinem Trashfaktor, der all die Jahre gereift ist, ein cooler und kurzweiliger Film, der das Mondoherz höher schlagen lässt. 

Als kleines Extra, habe ich mich mal auf die Suche gemacht und auch einige interessante Filmposter, VHS-Cover usw. ausfindig machen. Das ganze hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich die Bilder und Erlaubnisse zur Nutzung zusammen hatte, freue mich aber, sie endlich zur Verfügung zu stellen. 

                 Weitere Titel: 

               - Jabberwalk 
       - Crazy Ridiculous American People
               - L´Amerique En Folie
               - L´Amerique Interdite 
       - Ta Amerika
       - La Locura Americana
               - Questa E´ L´America
               - Ez Amerika 
               - Tämä On Amerikka 
               - Taková je Amerika

Dänisches und amerikanisches Filmplakat

Französische Filmplakate

Tschechisches Filmplakat

Finnische VHS

Französische VHS

Holländische VHS

Spanische Betamax (In meinem Besitz)

Tschechische VHS 

Italienische VHS

Argentinische VHS

Französische VHS