Samstag, 18. Juni 2022

Das Verlangen der Maria D.

Originaltitel: Das Verlangen der Maria D.
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Marian Dora

Inhalt:

Auf einer Reise in die Ägäis wird die zurückgezogen lebende, menschenscheue Maria D. mit den Eindrücken einer archaischen Kultur konfrontiert. Fasziniert von der Morbidität und Religiosität der auf einer Kykladeninsel lebenden Menschen beschließt sie, ihrer Einsamkeit ein Ende zu bereiten… 

Review:

DAS VERLANGEN DER MARIA  D. ist ein weiterer Titel im Zusammenhang mit dem Thema Nekrophilie, das eindrucksvoll auf visueller Ebene von Marian Dora umgesetzt wurde. Wie schon bei PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT konnte man Shivabel Coeurnoir als Hauptdarstellerin verpflichten. Zu Beginn des Filmes sehen wir Urlaubsaufnahmen von Maria und man verspürt schon am Anfang die Einsamkeit in der sie gefangen ist. Alsbald bekommt sie von einem Mann, der nicht näher beleuchtet wird eine Kiste mit einem Skelett darin. Sie verliebt sich in das Skelett wessen der frühere Besitzer ihr relativ unbekannt ist und fängt eine sexuelle Beziehung mit ihm an...Doch der Frieden währt nicht ewig, denn der Unbekannte meldet sich abermals bei ihr...

Ich habe schon ein paar Filme mit dem Tabuthema Nekrophilie gesehen, aber keiner wurde bisher auf solch eine Art und Weise gemacht wie DAS VERLANGEN DER MARIA D. Man würde hier gewiss zutiefst enttäuscht werden, wenn man ein wildes Gorefest erwarten würde, man kann sich aber auch denken, dass wenn ein Mann wie Marian Dora die Sache in die Hand nimmt, etwas ganz anderes dabei heraus kommt. 

Der Film lebt von der Einsamkeit der Protagonistin, trägt eine tiefe melancholische Ader in sich und die Erotik dazu wurde sehr anspruchsvoll verpackt. Man bekommt die Darstellerin sehr oft nackt im Liebesspiel mit dem Skelett zu sehen. Größere Dialoge gibt es keine, da die Darstellerin zumeist nur in der Kopfsprache mit dem Verblichenen redet. Sehr stilvoll fand ich auch die Musik, die dem Film ein wunderschönes Ambiente gibt. Leider erfährt man nicht sehr viel über Maria, warum sie so einsam ist, wie ihr Leben bisher verlief und wie es sich heraus kristallisierte, dass sie sich zu einem Toten hingezogen fühlen kann. Selbiges gilt auch für den Unbekannten.

Ich denke, dass das ganze damit zusammen hängt, weil der Film kein Spielfilm an sich werden sollte, sondern eher als eine Art künstlerische Darstellung mit einem sehr komplexen Thema gedacht war und das hat man auch erreicht, ohne jede Zweifel. Mit hat der Film sehr gut gefallen, auch wenn ich was komplett anderes erwartet habe! Genau das hat Marian richtig gemacht, wenn man das Thema Nekrophilie hört, denkt man sofort an altbekannte Nekrofilme, hier wurde der Spieß einmal um 180 gedreht und ein Überraschungsfilm erschaffen, den man so schnell nicht wieder vergisst. 




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