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Mittwoch, 4. Oktober 2023

In den Krallen des Hexenjägers


Originaltitel: The Blood on Satan´s Claw
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Piers Haggard

Inhalt:

Der junge Bauer Ralph Gower gräbt beim Pflügen einen menschenähnlichen Schädel aus, der mit einem Fell überzogen ist. Überzeugt davon, dass er einen Dämon befreit hat, bittet er den Richter des Dorfes um Hilfe. Doch als beide an den Fundort zurückkehren, ist das bizarre Objekt spurlos verschwunden. Fortan geschehen unheimliche Dinge: Die Kinder der Gemeinde verfallen einer okkulten Macht und werden zu fanatischen Jüngern der schönen Angel, die alles andere als himmlische Absichten hat. Mit Hilfe menschlicher Opfer will sie dem Teufel wieder zu seiner monströsen Gestalt verhelfen. Der Richter wird zum unerschrockenen "Hexenjäger" und formiert eine Gruppe tapferer Dorfbewohner, um dem Satanskult und seiner Anführerin ein Ende zu machen. 

Review:

Beim Kauf des Filmes, war ich erst der Ansicht, dass es sich um einen Film über die Hexenverfolgung handeln würde, denn der Titel IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS lässt darauf schließen. Bei der Erstsichtung stellte sich heraus, dass der Film nur bedingt mit der Thematik was zu tun hatte, was aber zu keiner Enttäuschung meinerseits führte, da es einer dieser Gothic-Horrorfime ist, der sich im Mittelalter abspielt und sehr an die großbritannischen Hammer-Filme erinnert die man als Cineast zu schätzen weiß. Sehr interessant ist auch, dass der Film zu einem kurzlebigen Subgenre gehört, gar als das Paradebeispiel dafür gilt, was zum Subgenre des Folk Horrors gehört. 

Die Story des Filmes ist zudem auch wie geschaffen, für einen Film der das mysteriöse behandelt: In eine englischen Dorf entdeckt Ralph Gower einen schrecklich deformierten Schädel, der nicht ganz menschlich aussieht. Aus Angst vor dem Übernatürlichen bittet er den örtlichen Richter um Hilfe, doch seine Entdeckung ist verschwunden. Zeitgleich bekommen Teile der Bevölkerung fellige große Flecken auf der Haut und es scheint, als ob hexenhafte Rituale abgehalten werden von einer gewissen Angel Blake. 

Wynne-Simmons schafft ein herausragendes historisches Stück, indem er dem Drehbuch zu IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS ein wesentliches Maß an historischer Tiefe verleiht. Jedes Detail im Film schafft es, eine Authentizität zu vermitteln, die niemals nachlässt. Die harte Realität des Lebens in der Zeit, die der Film nachahmt, wird selbst in den unbedeutendsten Aspekten gut dargestellt. Es gibt zum Beispiel eine Szene, in der ein Arzt einem Fieberkranken mitteilt, dass er eine Vene öffnen will, um die Krankheit auszubluten. Obwohl das heute ziemlich verrückt klingt, war es im 17. Jahrhundert gängige Praxis. Durch die starke Betonung der Genauigkeit bis ins kleinste Detail gelingt es Haggard, den Betrachter in einen anderen Zeitrahmen zu versetzen.

Die trübe, aber auch unheilvolle Atmosphäre kann der Glanzarbeit des Kameramanns zugeschrieben werden. Es gibt keine Szene in der mal die Sonne scheint, sondern es ist schon der Standard, das dauerhaft graue Wolken hängen und dem Gesamtbild eine hoffnungslose Atmosphäre verleihen. Zudem besticht auch der Drehort, der seinen Teil dazu beiträgt, damit man bloß nicht auf die Idee kommt, es gäbe Friede, Freude, Eierkuchen. Und wer weiß, ob im 18. Jahrhundert wirklich alles so schön war, war zu der Zeit die Hexenverfolgung quasi schon vorbei, aber das Misstrauen immer noch groß. 

Freunde des klassischen Okkult-Horrors und der Hammer Studios sollten, wenn nicht schon geschehen dringend ein Auge auf dieses großbritannische Schmuckstück werfen, weil es inhaltlich perfekt in die damalige Zeit passt, als hinter satanischen Riten zeitgleich auch Hexereien gesehen wurden, was nach heutigen Maßstäben Quatsch ist. 


 

Freitag, 28. April 2023

The 18th Angel - Im Namen des Bösen


Originaltitel: The Eighteenth Angel
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: William Bindley

Inhalt:

Der Teufel will auf die Erde. Vater Simeon und sein abtrünniger Orden versuchen eben diesen den Weg zu bereiten. Dazu werden 18 bildschöne Kinder genötigt, die wie Engel aussehen. Um diese Anzahl herbeizuschaffen, muß auf der ganzen Welt gesucht werden. Eines der Kinder findet Vater Simeon selbst in Bosten. Um es aber nach Italien zu locken muß ersteinmal die Mutter sterben, so daß die Tochter ihren Willen bekommt und mit dem Vater nach Italien reist, um den ihr angebotenen Model-Job anzunehmen. In dem Ort in der Nähe von Rom angekommen, geschehen dort merkwürdige Sachen, die den Vater veranlassen mit seiner Tochter abreisen zu wollen. Dies allerdings paßt dem Orden, der auch in diesem Ort ansässig ist, gar nicht...

Review:

Eine Prophezeihung besagt, dass die Rückkehr Satans von 18 körperlichen Wesen beschleunigt werden könnte, so schließen sich etruskische Mönche einem Gentechniker an, um die perfekten Exemplare künstlich herzustellen. So viel zur Vorgeschichte...Weiter geht es mit Lucy und ihrem Vater, die ihre Frau und Mutter durch einen mysteriösen Unfall verloren haben, nachdem sie sich mit einem Ertrusker getroffen hat. So ziehen sie nach ihrem Tod von Amerika nach Italien, genauer gesagt nach Rom. 

Dort angekommen, will Lucy ihre Umgebung erkunden und bekommt dort auch die Möglichkeit einen Modelkurs zu machen, was ihrem Vater negativ aufstößt. In der Nähe ihres Wohnortes befindet sich ein etruskisches Kloster, in dem geheime Rituale statt finden und sich besagter Gentechniker unter den Mönchen befindet. In dem Gebäude befinden sich genau 17 hirntote Mädchen die unwissentlich, warum überhaupt, am Leben erhalten. Lucy soll Mädchen Nummer 18 bei dem ganzen werden. 

Für das Drehbuch des Filmes war David Seltzer tätig, der auch schon die Drehbücher zu DAS OMEN und IM ZEICHEN DER LIBELLE geschrieben hat. Wäre ein anderer Drehbuchschreiber an der Sache dran gewesen, hätte man meinen können, dass es sich einen Abklatsch zu DAS OMEN handeln könnte. Mit hat die Story dahinter sehr gut gefallen, weil sie mich ein Stück weit sofort an END OF DAYS mit Arnold Schwarzenegger erinnert hat und ich allgemein mit Okkult-Horror was anfangen kann. Aber man muss auch dazu sagen, dass THE 18TH ANGEL  auch wie ein warm gemachter Aufguss von DAS OMEN rüber kommen könnte auf manchen Zuschauer, weil die Parallelen sehr deutlich sind. 

Vom Teufel gesandte Killertiere, hier sind es Katzen, das biblische Ende der Welt, ein altes Kloster mit einem finsteren Orden und/oder Dienern des Teufels, die Geburt Satans in Form eines kleinen Kindes, hat man alles schon gesehen bis dato und stellt nichts neues dar, wo einem die Kinnlade runter klappen würde. An sich funktioniert der Film gut und ist auch schaubar, aber wird wohl für die meisten eine eher langweilige Kopie von DAS OMEN betrachtet werden. 

Der Grund dass ich mich für ein Review zu THE 18TH ANGEL entschieden war unter anderem der, dass es den Film bisher noch nicht auf DVD oder gar Bluray in deutschen Landen geschafft hat. Ob in absehbarer zeit nach was nach kommt, halte ich für unwahrscheinlich, wobei dem Film eine Auswertung in HD sicherlich gut tun würde, denn als unterhaltsamer Spielfilm taugt der Film definitiv.