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Montag, 22. Mai 2023

Die Erben


Originaltitel: Die Erben
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Walter Bannert

Inhalt:

Sie haben aus der Geschichte nichts gelernt. Sie sind die unseligen Erben des III. Reiches. Auch heute noch begeistern sich Jugendliche, aus allen Schichten der Gesellschaft, für das nationalsozialistische Gedankengut - dieser brisante Film vermittelt schockierende Einblicke in die paramilitärische Ausbildung der "Erben"; deckt schonungslos die Praktiken der "Ehemaligen" auf und enthüllt die potentielle Macht der radikalen "Rechten". 

Review:

1983: Der österreichische Teenager Thomas kommt aus einem Elternhaus, was wohl nicht gerade das beste ist: Die Mutter ist herrisch und der Vater traut sich nicht sich gegen seine Frau etwas aufzulehnen. Im Laufe der Zeit lernt Thomas den jungen Charly kennen, der sich in rechtsradikalen Kreisen rum treibt und ihn mit rein in das Geschehen zieht. Die von dem älteren Bonzen Fürst geführte Nachwuchsorganisation "Nationale Einheitspartei" schart junge Leute um sich, um sie in die nationale Bewegung ein zu führen, was mit Öffentlichkeitsarbeit und einem eigenen Treffpunkt verbunden ist. Als die "Nationale Einheitspartei" das gewalttätige Treiben der beiden Jungs nicht mehr weiter toleriert, werden sie Teil der Wehrsportgruppe "Jugendschutz", die das Maß der Gewalttätigkeit etwas höher legt. 

Der Hintergrund zu Bannert´s Skandalfilm ist klar: Er soll die Leute davor warnen in rechtsradikale Kreise abzudriften und veranschaulicht, was passieren kann, wenn dies dann doch geschieht. Ein Film in dieser Forma gab es in den frühen 80ern nahezu noch keine, auch weil es zu der Zeit noch recht wenige Skinhead-Gruppierungen gab, da es im ganzen Film keinen einzigen Glatzenträger gibt. Auch scheint es, dass die nationalen Bewegungen damals mehr von älteren Damen und Herren ausging, die junges Blut um sich scharen wollten. Der Film versucht aufzuzeigen, dass die Nähe zu politischen Extremen oftmals aus ihrem Gefühl der Entfremdung, Ausgrenzung und erzwungenen Ziellosigkeit Kapital schlagen. Was natürlich nicht immer der Fall ist, weil oftmals auch eine politische Überzeugung dahinter steckt, der Wunsch, etwas verändern zu wollen. 

Wie manches in dem Film dargestellt wird, lässt scheinen, dass Leute der nationalen Bewegung ziemlich frauenverachtend zu sein scheinen, was meiner Ansicht nach eher weniger der Fall ist, da Frauenfeindlichkeit keine politischen Hintergründe hat, sondern in jeder Szene oder Gesellschaft vor zu finden ist, egal wessen Geistes Kind man ist oder welcher Religion angehört oder oder oder. Der Film versucht letztendlich eher zu vermitteln, dass alle rechts-nationalen Menschen einer der größten Unholde sind, jedoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass es überall Idioten gibt. 

Der Release in den Kinos damals stand auch unter keinem guten Stern, denn der Bannert und diverse Kinos standen unter der Bedrohung von Leuten aus der nationalen Bewegung, sprich: Oftmals wurde der Film dementsprechend aus dem Vorführprogramm genommen, um schlimmeres zu verhindern. Ob dies dann auch die Gründe sind, dass der Film es bisher nur in den USA auf DVD geschafft hat, ist fraglich. In Deutschland und in Österreich gibt es ihn bisher nur auf VHS, was ich etwas schade finde, denn sehenswert ist er allemal, ganz gleich wie man zu dem Inhalt steht.