Originaltitel: Gespenster-Geschichten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: George Moorse, Wolfgang Panzer
Inhalt:
Siehe Review
Review:
Im Rahmen meiner derzeitigen Serienmarathons bin ich auf eine Serie gestoßen, die im damaligen West-Deutschland gedreht und produziert wurde und auf den Namen GESPENSTER GESCHICHTEN hört. Wer jetzt denkt, dass die Serie mit der gleichnamigen Comicserie zu tun hat, den muss ich enttäuschen, das hat sie nicht. Regie führten die Regisseure George Moorse und Wolfgang Panzer, während die Drehbücher von Reiner Erler stammen, der für 5 der 6 Geschichten verantwortlich war. Die Originalgeschichten entstammen aus den Federn diverse Autoren, deren Geschichten in den Jahren zwischen 1864-1969 erschienen sind. Erstmalig ausgestrahlt wurde die Serie 1984 beim WDR, der auch die Serie produziert hat.
"Gehostet" wird jede Folge von Wolfgang Büttner, der in einem alten Sessel am Ofen sitzt und stets einen Gegenstand aus jeder Folge bei sich hat und jede Folge kurz einleitet, bevor es los geht. Im übrigen ein sehr charmanter älterer Herr, der für diese Rolle sehr geeignet war, passend zu der Zeit in der die Serie entstand.
Die erste Gesichte trägt den Namen "Die Brücke nach Fenders" und handelt von einem Kerl, der Bekanntschaft mit 2 Gespenstern macht, von denen er bis dato noch nicht weiß, das sie welche sind. Nach einem Tee erfährt der Kerl, das der Gespenstermann einem Justizmord zum Opfer fiel und sich nach all den Jahren an dem dafür verantwortlichen Staatsanwalt rächen will. Angeblich entstammt die Geschichte einem Autor namens John MacLaughlin, jedoch lassen sich darüber absolut keine Informationen finden, die die Herkunft untermauern.
In der zweiten Geschichte namens "Die Verschwörung" geht es um einen Mann, der Bekanntschaft mit einer Geisterkutsche macht, die drei Damen vergangener Tage beinhaltet. Trotz seiner Überzeugung, das es sowas nicht geben kann, muss er sich zeitig eingestehen, das mit den Passagierinnen etwas nicht stimmt. Die Originalgeschichte entstammt der Feder von Amelia Edwards aus dem Jahre 1864.
Die dritte Geschichte, "Ambrose Temple", ist eine Liebesgeschichte, in der eine ältere Lady mit ihrer vermutlich gleichaltrigen Schwester in ihrem Elternhaus einen Liebesbrief eines ´Verflossenen´ findet, der auf mysteriöse Weise in das Haus gekommen ist. Einem Schwur nach, den eine der Schwestern dem früheren Geliebten gegeben hat, holt er sie nach genau 50 Jahren wieder, auch wenn er bis dahin schon gestorben ist. Eine nette Story entnommen aus dem 1945 erschienen Buch "The Demon Lover and Other Stories" von Elizabeth Bowen.
"Das Gesicht", die wohl unspektakulärste Episode innerhalb der Serie. Eine Frau wird von ständigen Alpträumen geplagt in dem sie immer ein Gesicht sieht. Auf einer Auktion erkennt sie das Gesicht auf einem Gemälde wieder und endet alsbald auf dem Friedhof auf mysteriöse Art und Weise. Entnommen der Geschichte "The Face" von Edward Frederic Benson aus dem Jahre 1924.
"Die Affenpfote": Ein ehemaliger Seargent erzählt einer ärmlichen dreiköpfigen Familie von seiner merkwürdigen Begegnung mit einem Zauberer in Indien. Von diesem Zauberer hat er eine Affenpfote bekommen, die dem Besitzer drei Wünsche erfüllt. Jedoch setzt er alles dran, das niemand mehr die Pfote in die Hände bekommen kann, weil sich die Wünsche wie ein Fluch auswirken und schmeißt sie ins Feuer. Das Oberhaupt der Familie rettet die Pfote und begeht alsbald seinen schlimmsten Fehler den man nur machen kann. Im Original unter dem Titel "The Monkey’s Paw" im Jahre 1902 von William Wymark Jacobs erschienen.
Die sechste Geschichte, die ich eher langweilig fand, "Im Schatten des Zweifels", handelt von zwei Eheleuten die Begegnung mit einem anderen Pärchen machen. Jedoch stimmt etwas mit diesem Pärchen nicht und man muss bald fest stellen, das etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Besonders als zum Schluss hin ein Foto auftaucht, was nach logischer Schlussfolgerung nicht existent sein sollte. Nach der Kurzgeschichte "Gespenster" von Marie Luise Kaschnitz aus dem Jahre 1969-
Das reizende an der Serie ist, das sie komplett ohne Blut auskommt, aber nicht langweilig ist und herrlich atmosphärisch. Nebelschwaden, nette Make Up´s, charmante Darsteller, teilweise gruselige als auch zeitgenössische Kulissen geben den Episoden den Pfiff den sie brauchen. Mit einer Gesamtlaufzeit von knapp drei Stunden kann man sich die Serie durchaus an einem Sonntag Mittag anschauen, bestenfalls an einem düsteren Abend um ein gruseliges Feeling aufkommen zu lassen. Klare Empfehlung meinerseits wer Grusel- als auch Horrorserien mag die zudem noch Old School sind.