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Freitag, 16. Juni 2023

Guinea Pig: Lucky Sky Diamond


Originaltitel: Rakkî sukai daiamondo
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Izo Hashimoto

Inhalt:

Eine junge Frau namens Yoko findet sich in einem Kellergewölbe wieder. Von ihrer Schwester und einem Arzt auf Drogen gesetzt, wollen diese sie von einer psychischen Erkrankung heilen. Doch was Yoko nicht ahnt ist, dass sie verschleppt wurde und die Entführer ganz andere grausame Pläne mit ihr haben.

Review:

Die GUINEA Pig-Reihe ist in hiesigen Zeiten nichts mehr unbekanntes mehr, nahezu jeder Splatterfan der was auf sich hält, hat sie schon gesehen, zumindest aber schon was davon gehört, was unter anderem auch den amerikanischen Ablegern der GUINEA PIG-Reihe zu verdanken ist, die ein Remake der Reihe darstellen wollen/sollen, die sicherlich in US-Kreisen zum guten Ton gehören, siehe AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE. Die Original-Reihe besteht offiziell aus sechs Teilen, zwei "Dokumentationen" und einem Zusammenschnitt aus den Teilen "Devil´s Experiment" und "Flowers of Flesh and Blood", was unter dem Zusatztitel "Slaughter Special" erschienen ist. Doch es gibt noch einen versteckten Bruder der Reihe, der zwar nicht offiziell zur Reihe gehört, aber als inoffizieller siebter Teil angesehen wird: LUCKY SKY DIAMOND. 

In den Wirren dieses Filmes begleiten wir Yoko durch ihre persönliche, in der sie sich wiederfindet, in dem sie wohl von ihrem Freund und ihrer Schwester entführt wurde. Ihr zukünftiges "Zuhause" stellt eine Art Klinikum dar, was eher einem verlassenen Ort gleicht, der wohl auch sehr isoliert von der Zivilisation zu sein scheint. Von Zeit zu Zeit wird sie von schrecklichen Visionen heimgesucht, in denen ihr Körper von innen heraus zerfällt und der gesamte Raum um sie herum mit Blut bedeckt ist. In Wirklichkeit leidet das Mädchen jedoch überhaupt nicht unter Wahnvorstellungen, und ihre Visionen werden pharmakologisch durch ein paar Ärzte hervorgerufen, die eine Art Freude daran haben, ihr Opfer zu foltern. Das Mädchen versucht, ihren Peinigern zu entkommen, aber das ist keine so leichte Aufgabe, vor allem, als sie auf der Straße auf eine mysteriöse, in Pappe „gekleidete“ Gestalt trifft.

Man kann sagen was man will, aber der Film ist ein sehr bizarrer und seltsamer Film, be dem man am Ende nicht weiß, was der Sinn dahinter ist. Eine Mischung aus Surrealismus, Paranoia, Groteske und Wahnsinn bilden die Eckpfeiler dafür definitiv. Die ganze Revue aus Farben und Klängen, die noch dazu blutgetränkt ist und die wir in diesen mehreren Dutzend Minuten erleben, ist eine Mischung, die man nicht oft findet und die eine ziemlich bleibende Spur im Gedächtnis hinterlässt. Allem voran das ewig gehende Geschrei von Yoko, was mitunter nervenzehrend sein kann, hinterlassen ihre Spuren. Der Film ist sowohl hinsichtlich der Gore-Effekte als auch der Szenografie sehr solide gemacht, was die erstaunliche Atmosphäre, die uns während der Vorführung begleitet, perfekt unterstreicht. Der Atmosphäre ist sehr wohl geschuldet, dass der Film seinem Kürzel LSD gerecht wird, denn so stelle ich mir einen geistigen Horrortrip auf LSD vor, wenn die Psyche in Kombination mit der Substanz aufs extremste eskaliert. 

Splatterfans die die Original-Reihe verehren dürfen einen Blick riskieren, aber sollten kein beinhartes Splatterfest erwarten, wie man es von der Reihe kennt, und doch gibt es trotzdem ein paar blutige Gore-Szenen zu bestaunen. Allenfalls sei der Film eher Leuten empfohlen, die auf experimentale Filme stehen, die zudem eine verstörende Atmosphäre bevorzugen. Warum es LSD bis heute noch nicht offiziell auf DVD geschafft hat, weiß ich nicht, denn unter Untergrund-Fans hätte er Potenzial, denn schlecht ist er nicht, definitiv nicht. Auf mich hatte er zudem eine ganz spezielle Wirkung, die sich erst im Nachhinein gezeigt hat und zwar haben mich manche Sachen bis in meine Träume heute Nacht verfolgt und das hat bisher noch kein Film geschafft. Hört sich jetzt vielleicht wirr an, ist aber kein Witz! Daher hat GUINEA PIG: LUCKY SKY DIAMOND einen besonderen Platz in meinem Leben verdient bzw. sich erarbeitet.