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Sonntag, 17. September 2023

Anthropophagus II (2022)


Originaltitel: Anthropophagus 2
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Dario Germani

Inhalt:

Kann ein Abenteuer zum schlimmsten Albtraum aller Zeiten werden? Einige Universitätsstudenten lassen sich von ihrem Lehrer überreden, ein Abenteuer in einem Anti-Atom-Bunker zu erleben, um nützliche Informationen für ihre Abschlussarbeiten zu erhalten. Die Temperamente und Unterschiede, die sich aus der heterogenen sozialen Herkunft der Mädchen ergeben, sorgen für ein interessantes, aber gleichzeitig auch kompliziertes Wochenende. Ein finsterer Hausmeister begleitet sie ins Herz des Bunkers, der als einer der sichersten Orte der Welt gilt und aus dem sie vierundzwanzig Stunden lang nicht herauskommen können. Inmitten von Staunen und Unruhe campen die Frauen in einem stinkenden, improvisierten Schlafsaal. Doch in der Nacht verschwinden zwei von ihnen. Nora, die Lehrerin, koordiniert die Forschung, die die Gruppe bald in einen tödlichen Strudel ziehen wird, der durch den Wahnsinn eines wilden Anthropophagen entsteht.

Review:

1980 erschien Joe D´Amato´s ANTHROPOPHAGUS, der in Deutschland in den frühen 1980ern für mächtiges Entsetzen sorgte, weil es zu einem gesundheitlichen Zwischenfall kam, bei dem einer der Prüfer das Kotzen bekam. So kam es zur Beschlagnahme. Selbst das Kinoplakat, auf dem der Menschenfresser zu sehen ist, wie er seine eigenen Gedärme frisst wurde damals bis 2006 indiziert. Seit 2022 ist der Film wieder runter vom Index und frei erhältlich. 

1981 erschien der Nachfolger, der unter den Namen ABSURD, ROSSO SANGUE oder ANTHROPOPHAGUS 2 bekannt wurde und auch ihn ereilte zeitig die Beschlagnahme durch deutsche Zensurbehörden. 1999 erschien dann ein Remake des Amateursplatter-Regisseurs Andreas Schnaas, was bei den Fans und Zuschauern gemischt Gefühle hinterließ, die einen liebten den Film, die anderen hassten ihn. Ich gehöre zu ersteren Gruppierung und finde das Remake fast schon besser als das Original. 

2022: Dario Germani, der weitgehendst als Kameramann beruflich tätig ist, wagte es, eine Neuauflage zu tätigen und bezeichnete den Film als ein Reboot des Originals. Und ja, verdammt nochmal, er hat ziemlich gut abgerissen mit dem Film. Was Germani hier abgeliefert hat, würde D´Amato, sofern es sein Ziel war einen derben Splatterfilm zu drehen, die Tränen in die Augen treiben. Andernfalls dürfen Horror- und Splatterfans ihre Augen und Ohren offen halten, weil der Film im Oktober in Deutschland in ein paar Kinos präsentiert wird. 

Der Inhalt ist der des Originals nicht unähnlich: Mehrere Studentinnen machen einen Wochenendtrip in einer Gegend, in der sich eine Militärbunkeranlage befindet und dort hinein verschlägt es sie auch. Was aber niemand von ihnen ahnt, ist, dass sie nicht alleine sind, denn der Bunker wird noch von einem Menschenfresser bewohnt, der sich nach und nach eine nach der anderen von ihnen holt. 

Besonders hervor zu heben ist die klaustrophobische Atmosphäre, die hier herrscht, die zudem noch von dem bedrückenden Score von Simone Pastore unterstrichen wird. Man wird diesbezüglich vollkommen in den Film rein gezogen und erst wieder ausgespuckt, wenn der Abspann runter rasselt. Was ich Germani auch anrechnen muss, dass er es geschafft hat, Spannung aufkommen zu lassen, weil man nie genau weiß, wer wohl die nächste sein wird, die in den Krallen des Menschenfressers landet. Und wenn es so weit ist, wird er nicht zimperlich sein mit seinen Opfern. Beim zuschauen merkt man, dass sich Germani teilweise an diversen Torture Porn-Filmen orientiert hat, denn milde geht es garantiert nicht zu. 

Da das Auge bekanntlich auch mit isst, wird sich der Gorehound an den gut gemachten Effekten erfreuen können, die sehr realistisch und blutige als auch brutal ausgefallen sind. Leider gibt es auch ein paar kleinere Kritikpunkt zu negativisieren: Man erfährt nicht viel über die Studentinnen und noch weniger über den Menschenfresser, sprich: Gar nichts. Man hätte zumindest irgendwas kurzes, bündiges einbauen können, womit wir es zu tun haben und wo seine Wurzeln liegen, so bleibt er nur ein missgestalteter Killer, dessen Auftrag es ist, alles und jeden zu killen, der in den Bunker kommt. 

Ich bin schon gespannt wie die deutsche Synchronisation ausfallen wird, denn die englische war nicht wirklich der Hit, aber ist auch nebensächlich, denn die Vordergründe liegen bei der Atmosphäre, dem nicht allzu schlechten Schauspiel der Protagonisten, der Spannung und den blutigen Effekten, da kann man gerne mal ein Auge zudrücken. Von meiner Seite aus gibt es ein klares High Five für den Film und ich freue mich schon auf eine deutsche Auswertung eines Labels, was sich dem Film annimmt, obwohl ich bezweifle, das er komplett ungeschnitten durch die FSK kommt. 




 

Sonntag, 30. April 2023

The Great Buddha Arrival


Originaltitel: The Great Buddha Arrival
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Hiroto Yokokawa

Inhalt:

Die Shurakuen-Buddha-Statue in Aichi springt plötzlich auf und wandert durch die Stadt Nagoya.

Review:

1934 wurde von Yoshiro Edamasa, der vielen Filmemachern als Mentor diente, ein Kaijufilm veröffentlicht, der den Namen THE GREAT BUDDHA ARRIVAL trägt. Der Film war ein sehr bedeutendes Werk, weil er einer er frühesten Daikaiju-Filme war, die es damals gab und noch lange veröffentlicht wurde, bevor der erste Godzilla-Film das Licht der Welt erblickte. Im Zuge des zweiten Weltkriegs wurde alles an Filmmaterial, was es zu dem Film gab, zerstört und gilt seitdem als verschollen. 2018 machte sich der Enkel von Edamasa zusammen mit Hiroto Yokokawa ans Werk und hauchte der Buddhastatue neues Leben ein, indem man einen Remake zu dem Film drehte. 

Die Geschichte dazu ist ganz einfach gestrickt: Ein Dokumentarfilmer namens Murata hat die Aufgabe, die Geschichte rund um den verschollenen Film „The Great Buddha Arrival“ von 1934 zu recherchieren. Muratas engagierte Reise geht von Interviews mit Menschen, dem Sammeln von Fotos des verlorenen Films und dem Verständnis, wofür der ehrgeizige Film thematisch stand. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass vor Jahren einmal eine riesige Buddha-Statue erwachte und zu laufen begann. Murata ist dazu bestimmt, Antworten zu finden, bleibt aber mit einer fortlaufenden Reihe von Fragen zurück. Das größere Chaos steht Japan aber erst noch bevor, denn es sind keine Erdbeben, die Japan heim suchen, sondern die Shurakuen-Buddhastatue erwacht zu neuem Leben und wandert durch Japan. 

Der Film hat eine sehr surreale Seite an sich, die zudem noch mit einem dokumentativen Stil gemischt wird, wie in der ersten Hälfte des Filmes. Man hat beinahe ständig das Gefühl, das die ganze Recherche auf eine wahren Begebenheit passierten Geschichte basiert, was ziemlich stellenweise ziemlich scary erscheinen mag, wenn man bedenkt, dass eine riesige Buddhastatue einfach mal anfängt, los zu marschieren. Erst ab der zweiten Hälfte geht es dann mit der Wanderung der Shurakuen-Buddhastatue los und lässt das ganze Unterfangen wie einen Mockumentary-Film wirken, was er letztendlich auch ist.  Integriert in all diesen Wahnsinn sind die Themen des Originalfilms, wie Leben und Tod und die Selbstzerstörung der Menschheit durch Krieg und Umweltschäden.

THE GRAT BUDDHA ARRIVAL ist ein perfekt umgesetztes Remake zum original, was extra für Millionen von Zuschauer inszeniert wurde, die Interesse an dem verloren gegangenen Original haben. Die wohl beste Darstellung ist die, des Dokumentarfilmes Murata, der in seiner Rolle bestens aufgeht und ein Sinnbild dafür ist, was es bedeutet Herzblut und Arbeit in seine Interessen zu stecken. Der nächste große Pluspunkt geht an die Spezialeffekte, die teils bedrohlich, teils gruselig erscheinen, wenn man darüber nachdenkt, dass sich so was wirklich mal ereignen würde. Zu sehen, dass man sich dafür organisiert, verlorene Filme neu auferstehen zu lassen, macht Hoffnung darauf, dass sich noch mehr Filmemacher an derartigen Projekten dahinter klemmen und noch die ein und andere Perle, die als verloren gilt, wieder sichtbar für das menschliche Auge zu machen.


 

Freitag, 21. April 2023

Brazilian Planet of the Apes


Originaltitel: O Trapalhão no Planalto dos Macacos
Herstellungsand: Brasilien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: J. B. Tanko

Inhalt:

Eine Gruppe von Männern landet in einem Ballon auf einem Gebiet (es ist kein Planet, es ist eher wie ein Hügel), wo sprechende Affen herrschen und Menschen Sklaven sind. Die Affen versuchen, die Kerle in Affen zu verwandeln; eine Affenprinzessin verliebt sich in einen von ihnen; usw. 

Review:

Übersetzt heisst der Titel des Filmes "Der Stümper auf dem Plateau der Affen" und eine Stümperei ist der Film zynisch betrachtet auf jeden Fall. Man wird einen hart trainierten Humor brauchen, um dem brasilianischen Humor zu verstehen und zu integrieren, was vielleicht für viele Zuschauer kein Problem sein dürfte, wenn man auf Komödien steht. Entstanden ist der Film durch die brasilianische Comedy-Truppe "Os Trapalhões", die dafür bekannt waren diverse amerikanische Blockbuster zu ´remaken´ und eine Parodie daraus zu machen. 

Der Film handelt ähnlich wie das gelungenere Original aus den 1968ern: Eine kleinere Truppe Männer fliegt mit einem Ballon auf den unbekannten Planet, der eher ein Hügel anstatt ein Planet ist, auf dem die Affen wohnhaft sind und werden von ihnen fest genommen und eingesperrt. Das Ziel der Affen ist es, die Menschen zu versklaven und in Affen zu verwandeln. Aber es kommt wie es kommen muss: Die Affenprinzessin verliebt sich in einen der Menschen und versucht ihn, vor der Verwandlung zu schützen. 

Die Affenmasken der Affen sind so schlecht, dass sie irgendwo auch schon wieder gut sind, denn es handelt sich um nichts anderes als übergestülpte Faschingsmasken, auch sonst ist der Kleidungsstil sehr billig und alles andere als kriegerisch wie man es erwarten könnte. Meine vorliegende Fassung hatte glücklicherweise englische Untertitel, somit war das weitere Verständnis der Dialoge kein Problem, weswegen ich sagen kann, dass auch die Dialoge sehr komödial ausgelegt waren. Man wird seinen Spaß daran haben, wenn man auf skurrilere Filme mit einer kräftigen Portion Humor steht, wer da nicht mit halten kann, sollte die Finger davon lassen. 


 

Donnerstag, 30. März 2023

Hellraiser 2022


Originaltitel: Hellraiser
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: David Bruckner

Inhalt:

Riley, die mit ihrer Drogensucht zu kämpfen hat, und ihr neuer Freund Trevor gelangen bei einem Einbruch in ein Lagerhaus in den Besitz einer uralten Rätselschachtel, deren letzter Besitzer Roland Voight seit einiger Zeit verschwunden ist. Als Riley später damit herumspielt, öffnet sie versehentlich das buchstäbliche Tor zur Hölle: Sie beschwört die sogenannten Cenobiten herauf, eine Gruppe übernatürlicher und sadistisch veranlagter Wesen aus einer anderen Dimension. Diese lechzen nach menschlichen Opfern für den Höllengott Leviathan, der wiederum den Menschen, die ihm helfen, mächtige Gaben verspricht. 

Review:

Eine seit Jahren anhaltende Mode ist es, diverse Horrorklassiker zu remaken, zu rebooten oder Sequels zu produzieren. Bei manchen Filmen lief das ganze auch recht gut, bei manchen kam alles anders als erwartet: Nämlich vollkommener Quark. Und dann gibt es noch die Mittelschicht, die zwar nicht schlecht sind, aber auch nichts neues darbieten. Dazu gehört der 2022 unter David Bruckners Regie erschienener Film Hellraiser. 

Der Film stand von der allerersten Stunde schon unter einem schlechten Stern, da die Produktionspläne regelmäßig verworfen wurden, ständig jemand anders engagiert wurde als Regisseur usw. Auch Clive Barker hatte mitunter schon seine Hände im Spiel, zudem wollte er Doug Bradley an Board holen, der nochmals Pinhead verkörperte, aber auch das wurde nichts. Irgendwann kam man auf die Idee, einen weiblichen Pinhead zu kreieren, was wohl die sinnfreieste Idee ever war, siehe das Endergebnis. Jedoch spielt es unterm Strich eh keine Rolle, da der Pinhead der Romanversion weder männlich, noch weiblich ist, sondern ein geschlechtsloses Wesen.

HELLRAISER läuft mit einer Laufzeit von 2 Stunden ziemlich lange und man erwartet bei einer so langen Laufzeit doch ein größeres Horrorspektakel. Leider hat man es auch hier verkorkst, weil die Handlung ziemlich beengt ist, die Darsteller in der Anzahl sehr spärlich ausgewählt wurden und die Orte des Geschehens auch sehr rar besät sind. 

Sehenswert waren dennoch die Make Ups der Zönobiten, die einen Feinschliff im Gegensatz zu den Originalen bekommen haben, doch die Auftritte derer sind wohl das langweiligste was das Hellraiser-Universum zu bieten hat, da sie soweit nur rum stehen und sich auch nicht besonders bedrohlich geben. Am schlimmsten fand ich sogar, dass keine Rache ausgeübt wurde, als man Chatterer umgebracht hat. Da hätte ich schon erwartet, dass die Rache zeitig folgt, aber nichts dergleichen fand statt. Ein origineller Pluspunkt wäre aber trotzdem noch verzeichnen: Das Schlüsselelement des Filmes, der Würfel. Er wurde neu modifiziert und bleibt eben nicht nur ein Würfel, sondern ist wandlungsfähig und Auserwählte bekommen zudem noch einen Stich von ihm. 

Nun, wie soll man den Film bewerten? Ich denke, das muss wohl jeder für sich selber entscheiden. Ich bin immer noch getreuer Anhänger der ersten vier Teile, weil sie den Charme der 80er haben, einen dreckigen Look besitzen und auch effektetechnisch viel mehr raus reissen als das aktuelle Reboot. Der Film ist zwar brauchbar und man kann ihn sich einmal anschauen, aber bei dem einen Mal wird es meinerseits auch bleiben. Schade drum.




 

Samstag, 25. März 2023

Der Fluch der reitenden Leichen

 


Originaltitel: Curse of the Blind Dead
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Raffaelle Picchio

Inhalt:

Italien im 14. Jahrhundert: In einem grausamen heidnischen Ritual soll dem Satan ein neugeborenes Leben geopfert werden. Doch bei der Ausführung des Rituals werden die Tempelritter, eine dunkle Bruderschaft, im letzten Moment von den Bewohnern eines nahegelegenen Dorfes aufgehalten. Die Frevler werden kurzerhand geblendet und anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kurz vor ihrer Hinrichtung schwören die Ritter jedoch, aus ihren Gräbern zurückzukehren und an den Einwohnern des Dorfes grausame Rache zu nehmen. Viele Jahrhunderte später, in einer postapokalyptischen Zukunft: Ein Mann und seine schwangere Tochter geraten in die Fänge einer Sekte, welche die Bruderschaft der Tempelritter wieder auferstehen lassen will. Konfrontiert mit der Sekte und dem drohenden Unheil versuchen sie, die Mitglieder der Sekte und die Templer ein für alle Male in die Hölle zu verbannen…

Review:

Die jüngere Generation wird mit einem Titel der sich DER FLUCH DER REITENDEN LEICHEN nennt, vermutlich nichts anfangen können. Horrorfans älteren Semesters wohl eher. Was waren das noch Zeiten damals, als Filme wie die reitenden Leichen durch den Fernseher ritten und dafür sorgten, dass es der Großteil der Darsteller nicht überlebt. So dürfte es verständlich sein, dass ein Typ wie ich in einem Meer aus Euphorie nahezu ertrunken ist, als ich hörte dass es einen neuen Teil um die Zombie-Templer gibt, wenn auch dieses mal  nicht aus Portugal, sondern aus Italien. 

Raffaelle Picchio hat sich für den neuen Teil verantwortlich gemacht und übernahm die Regie dazu. Bekannt ist er durch seinen Film MORITURIS geworden. Interessanterweise hat er aber nicht versucht einen atmosphärischen und relativ unblutigen Ableger zu kredenzen, sondern ein kleines Splatterfeuerwerk erschaffen, was jedem Gorehound gefallen dürfte. Aber immer der Reihe nach. 

Zu Beginn des Filmes wohnen wir ein paar Templern bei einer schwarzen Messe bei, die kein Problem damit haben ein Neugeborenes Baby dem Teufel zu opfern. Nach ihrer Gefangennahme der Dorfbewohner werden ihnen in altgewohnter Manier die Augen ausgebrannt und sie selber ins ewige Fegefeuer geschickt. Doch kurz vor ihrer Hinrichtung schwören sie, aus ihren Gräbern zurück zu kehren und Rache zu nehmen. Nach ein paar Hundert Jahren, in einer postapokalyptischen Welt stoßen wir auf einen Vater und seine Tochter, die in die Hände einer Sekte gelangen und sowohl als auch lassen die Templer nicht lange auf sich warten und das große Schlachtfest kann los gehen. 

Wer darauf erpicht ist, einen atmosphärischen Gothic-Horror zu sehen wird enttäuscht werden. Hier geht es blutig zur Sache, vom Gore-Gehalt ganz zu schweigen. Blut und Eingeweide werden massenhaft verströmt, Körper werden zerrissen, Stacheln werden entfernt, und ja, um dem ganzen noch eins drauf zu setzen: Auch ein Baby wird in zwei Teile zerrisse als wäre es Zuckerwatte. Die Gewalt der reitenden Leichen ist hier wahllos und sehr blutig. 

Die Templerzombies wurden extra für die Neuzeit aktualisiert und der heutigen Zeit angepasst. Sie sehen herrlich finster aus und wirken zudem sehr ernst, ohne ins Lächerliche abzudriften. Geschichtlich wird der Film recht mager gehalten, aber ich denke, dass die Geschichte eher hintergründig anstatt dem Visuellen was man hier angeboten bekommt. Das bekommt man auch seitens der Darsteller zu spüren die eher mittelmäßig sind. 

Laut IMDB soll der Film ein Remake des ersten Teils, DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN, sein. Kann man so sehen, wenn nicht dieser Aspekt wäre, dass der Film in einer postapokalyptischer Zukunft spielt, was mich dezent störte, weil ich kein großer Fan von Post-Apokalypsen bin. Aber egal, unterhaltsam war der Film sicher, bis auf die nahezu fehlende Story kann man sich den Film gut und gerne anschauen, allein die krassen Szenen die hier zu sehen sind, sind es allemal wert. 




Montag, 18. Juli 2022

Roh


Originaltitel: Roh
Herstellungsland: Indonesien
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Susilo SWD

Inhalt:

Nadia möchte nicht, dass ihr verwitweter Vater Bramasto Astria heiratet, da sie sicher ist, dass ihre neue Stiefmutter keine gute Frau ist. Ihr Verdacht ist richtig. Nach der Hochzeit hat Astria eine Affäre mit Lukito, Bramentos schwarzmagiepraktizierendem Bruder. Astria wird dann in satanische Rituale verwickelt und dient als Lukitos Dienerin. Ihre Pflicht ist es, Menschen zu verführen und sie dann Satan zu Lukitos Gunsten zu opfern. Kann Nadia sie aufhalten?

Review:

Was kennt man an Filmen aus Indonesien? Mir fällt darauf ehrlich gesagt nicht viel ein, besser gesagt: Gar nichts. Bis auf Roh, die indonesische Version von HELLRAISER. Was sich Susilo SWD dabei gedacht hat, weiß ich  nicht, aber ich finde Idee saucool, einen Remake von HELLRAISER zu machen. Ähnliche filmische Abarten gab es in der vergangenen Zeit genug, die besten Beispiele wären die ganzen türkischen Remakes oder eher Eigeninterpretationen wie Turkish Star Wars, Turkish Super Man oder TURKISH I SPIT ON YOUR GRAVE, aber auch aus anderen Ländern gibt es so manches zu bestaunen wie O TRAPALHAO NO PLANALTO DOS MACACOS, was die brasilianische Version von PLANET DER AFFEN ist oder MAHAKAAL, was die indische Version von NIGHTMARE ON ELM STREET ist.

In Roh findet man geschichtlich nichts neues, denn HELLRAISER wurde soweit 1:1 kopiert von der Storyline, lediglich ein paar winzige Veränderungen hat man vor genommen, die aber nicht der Rede wert sind. Mich hat mehr interessiert wie man diesen Film wohl umgesetzt hat und es gibt doch ein paar Punkte die man ansprechen sollte. Da hätten wir den Typ auf dem Dachboden, der ziemlich stylish aus sieht, mit seinem eng anliegenden Ganzkörperanzug der voll mit buntem Schleim ist, der Hellraiser-Würfel ist kein Würfel, sondern eine Kugel mit einem Smiley drauf, was eher aussieht wie ein kleiner goldener Halloween-Kürbis.

Die Kettenszene ist auch vorhanden, jedoch sehr billig umgesetzt, aber nicht ganz unblutig. Was wohl das interessanteste ist, wie die Cenobiten aussehen. Naja, Pinhead ist eine Frau, die nur etwas weiß geschminkt ist, dann hätten wir noch einen Butterball-Verschnitt im Angebot, der lediglich ein beleibter Mann ist, mehr nicht und einen wahrhaftig nahezu originalgetreuen Female Cenobite, bei dem sogar diese Drähte mit am Start sind. Am Ende, als das Mädchen die Cenobiten wieder "einfängt" wird es ganz witzig, da der Female Cenobite Feuer spuckt wie ein Drache, bevor er/sie explodiert und nur ein gelber Schleim und zwei Augäpfel übrig bleiben

Yeah, lange gesucht und nun gefunden konnte ich mir den Film endlich mal rein ziehen und wurde soweit nicht enttäuscht. Klar, es ist ein durchschnittliches Remake und eine Low Budget-Produktion dazu, aber mir hat der Film sogar Spaß gemacht. Leider hatte der Film keine Untertitel und war nur im indonesischen Originalton, aber wenn man den originalen HELLRAISER schon x-mal gesehen hat, dann braucht man hier mitnichten keine Untertitel oder gar eine Synchronisation. 



Donnerstag, 7. Juli 2022

Night of the Demons


Originaltitel: Night of the Demons
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Adam Gierasch

Inhalt:

Es ist Halloween. Zeit für eine wilde Party voller Spaß und Sex. Das denkt sich auch eine Gruppe von Jugendlichen, die sich auf eine Nacht der ausschweifenden Exzesse vorbereitet. Doch sie bekommen mehr als sie je erwartet haben. Eine Horde blutrünstige Dämonen mischen sich unter das Party-Volk, um einen nach dem anderen grausam umzubringen. Aus dem anfänglichen Spaß wird blutiger Ernst. 

Inhalt:

Die Jahre von 2000-2010 waren durchaus gute Jahre was Remakes betrifft, man wurde regelrecht von einer Remake-Welle erschlagen und der größte Teil dessen, was erschienen ist war nicht schlecht. Ausnahmen bestätigen halt auch die Regel und der schlechteste Remake an den ich mich erinnere ist der Nightmare on Elm Street-Remake, aber ansonsten war ziemlich gutes zeug dabei wie zum Beispiel MY BLOODY VALENTINE, THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, THE HILLS HAVE EYES oder eben auch NIGHT OF THE DEMONS. Was hab ich mich gefreut, dass man meinen Lieblingsdämonenfilm in einem neuen Gewand betrachten darf. 

Zugegebenermaßen war ich auf der einen Seite auch erst etwas skeptisch ob das auch so hin haut, aber ich wurde nicht enttäuscht. Für Leute die den Klassiker nicht kenne, dürfte der Film vom Inhalt her bestimmt nicht neu gewesen sein: Halloweenparty, Dämonen und dazugehörige Kills. Für mich war es beileibe auch nicht neu, aber was man draus gemacht hat, war mehr oder weniger neu, aber interessant. Man hat sich soweit an die Vorlage gehalten und effektetechnisch alles gegeben, was man konnte. Sehr zu meinem Vergnügen wurde sogar die Lippenstift-Szene mit eingebaut und neu "vertont"! Auf die Charaktere wird nicht ganz so viel eingegangen, was auch gut so ist, weil das den Film nur unnötig in die Länge gezogen hätte. Eine gute Auswahl war zudem noch die Musik die man eingebaut hat, knackiger Rock der zum feiern animiert. 

Wie man sich denken kann, wurde hier alles auf neu und modern gemacht und entspricht dem Puls der damaligen Zeit. Ob das Original jetzt eine Neuauflage gebraucht hätte, sei jetzt mal dahin gestellt, aber ich persönlich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Der Film wirkt frisch gegenüber dem Original und macht einfach Spaß. Der Film bietet einen ordentlichen Gehalt an Splatter und Gewalt, professionelle Spezialeffekte und weiß zu unterhalten. Leider hat der Film die NIGHT OF THE DEMONS-Base auch gespalten und bekam teilweise schlechte Kritiken, was ich nicht nachvollziehen kann, denn als Dämonenfilm an sich funktioniert der Film erstaunlich gut.