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Sonntag, 12. November 2023

American Guinea Pig: Bloodshock


Originaltitel: American Guinea Pig: Bloodshock
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Marcus Koch

Inhalt:

Ein namenloser Mann findet sich gefangen und an einen Stuhl gefesselt wieder. Schnell macht er die Bekanntschaft eines Arztes, der ihn von nun an einer brutalen Folter aussetzt. Die Qualen, die der Gefolterte dabei erleiden muss, werden von Mal zu Mal schlimmer und lassen ihn ein völlig neues Level an Schmerz empfinden. Sein einziger Trost ist eine ebenso namenlose Frau, die wie er in dieser Hölle aus Schmerz gefangen ist.

Review:

Nach dem großen Erfolg von AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE erschien ein Jahr darauf der Nachfolger namens AMERICAN GUINEA PIG: BLOODSHOCK. Das Projekt wurde von Spezialeffekt-Spezialist Marcus Koch geführt, während von Stephen Biro das Drehbuch zum dem Film kommt. BLOODSHOCK ist etwas ganz anderes als das, was einem der Zusatztitel womöglich suggeriert. Ein Blutschock ja, aber kein Inferno wie es der erste Teil war, sondern eher ein halluzinatorisch-experimentelles Werk, was mich inhaltlich als auch vom Stil her sehr stark an den unoffiziellen Guinea Pig-Teil LUCKY SKY DIAMOND erinnert hat. Die wenigsten werden den Film kennen, so empfiehlt es sich, wenn man ihn in die Finger bekommt, sich ihn zuerst anzuschauen und danach AGP:Bloodshock, so wird man den Vergleich besser verstehen. 

Der Film behandelt das Schicksal eines Mannes, der in Gefangenschaft eines Arztes und seiner Pfleger gerät. Zur ärztlichen Behandlung gehören Foltermethoden aller Art, anfänglich auch noch im Duett mit den Pflegern, die im weiteren verlauf des Filmes mehr oder weniger verschwinden, aber sich eine neue Person dazu gesellt: Eine Frau. Auch sie gehört zu den "Patienten" des Arztes, die viel ertragen muss und steht mit dem männlichen Opfer in Briefchen-Kontakt innerhalb ihrer Zellen durch die Zellenwände. Der Hintergrund der Tortur seitens des Arztes ist, dass er adrenalingetränkte Blut der Patienten konsumieren kann, es wie eine Droge für ihn ist. Im Laufe der Zeit entwickeln die beiden Gepeinigten jedoch Gefühle zueinander.

Wie schon angesprochen habe, fand ich hier Parallelen zu LUCKY SKY DIAMOND, aber es lassen sich auch Verbindungen zu dem Originalfilm GUINEA PIG: DEVIL´S EXPERIMENT nicht absprechen, da hier die Folter vordergründig ist, aber nicht in einem Exzess wie FLOWERS OF FLESH AND BLOOD/BOUQUET OF GUTS AND GORE verläuft. Bei meiner Erstsichtung war ich damals sogar etwas enttäuscht von dem Film, weil mir dieses ganze Schwarz-Weiß nicht zusagte, heute komme ich schon eher damit klar, weil dieses farblose dem Film eine bizarr-verstörende Komponente gibt und ihm zu dem Meisterwerk macht, was er ist. Leider kommen viele darauf nicht klar und verkennen die Lage, weil sie es lieber haben, wenn der ganze Film in Farbe wäre, aber genau das würde es zu einem monotonen Brei machen, der nicht zum Gesamtkonzept passt. 

Das große Finale ist natürlich eine extrem verstörende Angelegenheit, die mittels Farbton des Filmes, der Musik und den fetischisierten Szenen gemischt aus Erotik, Sex, literweise Blut, tiefen  Schnittwunden und einem angemessenen Gehalt an Innereien zu einem Augenschmaus für jeden machen, der sich stramm durch den Film gearbeitet hat. Ein Film, der komplett anders wie der Erstling ist und eine dünne Handlung aufweist und das Konzept ganz anders angeht und doch so gleichartig faszinierend ist. Dazu kommt noch im Abspann ein finales Endfinale, was einen mit fragenden Augen zurück lässt. Definitiv einer der wenigen Experimentalfilme, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen würde. 





 

American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore


Originaltitel: American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Stephen Biro

Inhalt:

Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter werden auf dem Nachhauseweg von einem Maskierten entführt. Ihre Endstation befindet sich in einer Lagerhalle, in der sie unter Drogen gesetzt und zu Tode gefoltert werden. Kameramänner filmen das Ganze, denn die Frauen sind Opfer einer Snuff-Film Produktion.

Review:

Im US-amerikanischen Filmsektor des extremeren Kinos gibt es so einige Namen, die jedem Gorehound einschlägig bekannt sind. Zu den wohl bekanntesten gehören Stephen Biro, Gründer und Mastermind des Labels Unearthed Films. Doch neben den Tätigkeiten eines Labelbosses betreibt er auch noch die Produktion Regie von Filmen und schreibt Drehbücher. 2014 erschien sein Debütfilm AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE und huldigte damit der japanischen GUINEA PIG-Filmreihe, die ebenso bei Unearthed Films veröffentlicht wurde und heutzutage ein begehrtes Sammlerobjekt darstellt. Am ehesten ist AGP mit dem zweiten GUINEA PIG: FLOWERS OF FLESH AND BLOOD vergleichbar, bestenfalls als ein Remake zu bezeichnen, weil die Handlung, sofern man eine ausfindig macht, dieselbe ist.

Zwei Frauen werden von drei Männern entführt und in einer verlassenen Halle auf zwei Operationstischen fest gemacht. Nach der Injektion von Drogen und einem muskellähmenden Präparat, was dafür sorgt, das sie so lange wie möglich bei Bewusstsein bleiben, werden die beiden Frauen langsam, Stück für Stück, zerstückelt und das ganze unter dem Kommando des "Regisseurs" gefilmt. Bei dem Kameramann handelt es sich, wie man im Laufe des Films fest stellt, um ein weiteres "Opfer", da seine beiden Kinder in der Gewalt des Filmteams stehen. 

Wenn man sich die Namen des ganzen Filmteams durchliest, die bei diesem Projekt involviert waren, stellt man als Gorehound schnell fest, dass hier hochkarätige Namen vertreten sind, die dem ganzen beiwohnten. Marcus Koch, der die Spezialeffekte beisteuerte, Jim van Bebber, der als Kameramann fungiert oder die mir nicht unbekannte Ashley Lynn Caputo. Und über allem sitzt auf dem Regiestuhl und als Produzent Stephen Biro. Bei so einem Schwadron kann man davon ausgehen, dass unterm´s Strich etwas heraus kommt, was jenseits von Gut und Böse ist und das ist es auch. Bei AGP handelt es sich um einen exzellenten Fake Snuff-Film, der inhaltlich Grenzen überschreitet, pervers, fies und ultrabrutal ist! 

Die, die der Film interessiert dürften ihn schon gesehen haben, womit ich näher auf den Inhalt eingehen kann, wer ihn noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich den Film von ganzem Herzen, vorausgesetzt man kommt mit dem Inhalt klar, der unter anderem aus folgenden Delights for the eyes besteht: Das Zerstückeln mit der Säge, Haut wird dem Körper abgezogen, der Brustkorb wird aufgeschnitten, der Schädel waagerecht aufgeschnitten, ach und noch vieles mehr um es komplett aufzuzählen. Es geht insgesamt definitiv ans Eingemacht und ist ein schwer zu verdauendes Unterfangen, was seinem Namen Bouquet of Guts and Gore ausnahmslos gerecht wird! Für einen reizenden, aber durchaus kraftvollen Hirnfick sorgt zudem noch das Ende des Filmes, der für den Zuschauer  die abschließende Faust in die Fresse sein dürfte!

Bei dem ganzen Gekröse ist es kein Wunder, das die deutschen Jugendschutzbehörden nicht lange auf sich warten ließen und einen Beschlagnahmebeschluss raus gejagt haben. Mich hätten die Gesichter und die persönlichen Kommentare des Gremiums bei Sichtung des Filmes nur zu gerne interessiert, hehe. 

Fazit: AGP wird seiner Hommage an das Original zu 100% gerecht und geht noch einen Schritt weiter und stellt ein klares Untergrundmeisterwerk dar, wie es nur wenige auf die Reihe bekommen würden, insbesondere bei den Spezialeffekten und den Ideen, die hier verarbeitet wurden. So steht es auch ausser Frage, warum und wieso im Nachhinein noch mehrere Teile umgesetzt wurden, die zwar nichts mehr mit der japanischen Originalreihe zu tun haben, aber nicht minder brutal sind.