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Donnerstag, 5. September 2024

Ameisen - Die Rache der schwarzen Königin


Originaltitel: It Happened at Lakewood Manor
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Scheerer

Inhalt:

Neben Lakewood Manor, einem altehrwürdigen Hotel, wird ein neues Kasino unter der Aufsicht des Vorarbeiters Mike gebaut. Bei der Aushebung des Fundaments zerstört er einen Bau einer Kolonie von Killerameisen. Losgelassen auf die Menschheit, werden die Ameisen todbringend, da sie giftige Insektizide in der Nahrung zu sich genommen haben, die in das Erdreich eingedrungen waren. In einer wütenden Masse wimmelnd, stürzen sich die nun giftigen Ameisen auf ihr nächstgelegenes Opfer - die Einwohner von Lakewood Manor. Nach einer Reihe wilder Angriffe, in denen die Ameisen einige Menschen töteten, gelingt es ihnen, eine Gruppe von Leuten in dem Hotel gefangen zu halten. Die entsetzten Menschen flüchten in das oberste Geschoß des Hotels. Draußen versuchen Polizei und Feuerwehr die Ameisen zurückzuhalten. Sie ziehen einen Graben um das Hotel. Gasolin wird in den Graben gegossen und angezündet. Ein meterhohes Feuer soll die Ameisen fernhalten. Während das Feuer vor dem Hotel wütet, kämpfen die eingeschlossenen Leute um ihr Leben.

Review:

Die goldenen 70er haben nicht nur einmal einwandfreie Tierhorrorfilme hervor gebracht, die bestens unterhalten. Bezieht man sich auf Ameisenhorrorfilme ist auch hier Facettenreichheit geboten. Es scheint, als ob die kleinen unscheinbaren Wesen schon immer das Potenzial hatten, als mordende Monster zu dienen. Die "Hauptschuld" daran trägt der 1954 erschienene FORMICULA; bei dem Riesenameisen die Menschheit bedrohen. Exakt dasselbe Thema wurde dann auch in BIG´s IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN aufgegriffen, der ebenfalls wie die schwarze Königin 1977 erschien. Wer von den beiden zuerst da war, ist mir leider nicht bekannt, tippe aber darauf das es die Riesenameisen waren und man an diesem Erfolg anknüpfen wollte. 

Geschichtlich merkt man dem Film an, das es eine reine TV-Produktion war, dementsprechend hat man sich mit dem Drehbuch nicht so wirklich die Mühe gemacht, etwas investigatives einzubauen. Das Lakewood Manor Hotel, dessen Aussenbereich derzeit renoviert wird, wird zu Beginn Schauplatz eines Todes seitens der Bauarbeiter. Man weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was die Ursache dafür ist. Nach mehreren Angriffen seitens der Ameisen stellt der Bauarbeiterchef fest, das es sich um Ameisen handeln könnte und versucht das an die Öffentlichkeit im Hotel zu bringen. Als er anfänglich noch belächelt wird, gräbt er die Stelle des Unfalls um und sorgt dafür, das Scharen von Ameisen das Hotel überfallen und es zum Kampf ums Überleben kommt. 

Drehbuchautor Guerdon Trueblood scheint wohl ein Faible für Tierhorror zu haben, war das Drehbuch nicht das erste im Bezug zum Thema angriffslustige Tiere im Film und schrieb auch die Drehbücher zu DER WEISSE HAI 3, TARANTELN: TÖDLICHE FRACHT und MÖRDERBIENEN GREIFEN AN. Das Ziel war es nicht, das Genre neu zu erfinden und Dank des Budgets verspürt man die Nähe eines typischen B-Movies, der mit billigen, aber charmanten Effekten arbeitet und eine unterhaltsame Geschichte liefern. Die Botschaft hinter dem Film sollte klar sein: Haltet unsere Umwelt als auch Natur sauber und euch passiert nichts. 

Glücklicherweise gehört der Film zu den Werken, die trotz einer guten Laufzeit von eineinhalb Stunden keine Langeweile aufkommen lassen. Als Zuschauer ist man gespannt auf die nächsten Schritte und fiebert fast schon mit, das alles gut ausgehen möge. Die Musik tut ihr übriges, um den Nervenkitzel zu wahren, wenn eine Front Ameisen durch den Bildschirm krabbelt und man fast schon das Gefühl hat, es krabbelt auf einem selber rum. Seitens Filmjuwelen darf man sich in Deutschland über eine Veröffentlichung auf Bluray freuen, was 2024 erschienen ist und ein liebevolles Kleinod in jeder Tierhorrorsammlung ist.


 

Samstag, 2. März 2024

King Serpent Island


Originaltitel: She Wang Dao
Herstellungsland: China
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Huanxiang Chen

Inhalt:

Auf einer tropischen Insel wird die ausgestorben geglaubte Schlangenart der Titanpython entdeckt. Der ehemalige Special Force-Soldat Chen Zheng begibt sich mit seinem Team auf die Reise, um Daten zu sammeln und die Insel zu einem Naturschutzgebiet zu machen. Dort angekommen treffen sie nicht nur auf gigantische Reptilien, sondern auch auf eine bewaffnete Bande von kriminellen Tierfängern. 

Review:

In dieser Geschichte geht es um die Nachkommen von Snake King, die sich mit Tierschutzexperten zusammenschließen, um gegen eine Schwarzmarkt-Schlangenjägerbande zu kämpfen, die von Immobilienentwicklern auf Snake King Island gekauft wurde. Um die Schlangenkönigsinsel zu entwickeln, hat der gewinnorientierte Jin Estate-Entwickler viel Geld bezahlt, um die von Kim Lao Si angeführte Schwarzmarkt-Schlangenjägerbande zu kaufen, um die Insel von der Schlange zu befreien. Chen Zhengs Ziel ist es, die Existenz der legendären Titanpython, der Königin der Schlangen, zu bestätigen. Er tat sich mit dem Tierschutzexperten Zhou Xiao Xiao zusammen, um Kim Lao Si zu bekämpfen und ums Überleben zu kämpfen. Was auf Snake King Island passiert ist, ist eine ständige Herausforderung. 

Tierhorror aus China sieht man auch nicht gerade oft in diesen Tagen. Und wenn doch, erinnern die Filme eher an Produktionen aus dem Hause The Asylum. Ab wann diese Welle des Tierhorrors in China los ging, lässt sich nicht sagen, einige Titel sind mir aber die letzte Zeit unter die Nase gekommen, zumeist Chinaware wie DEEP SEA MUTANT SNAKE, THE PYTHON oder KING OF SNAKE. Regisseur Huanxiang Chen arbeitete 2020 schon mal an einem Film namens KING OF SNAKE und versuchte sich im Tierhorror, was ihm auch gelang. Zumindest einen Film zu drehen. 2021 erschien dann KING SERPENT ISLAND seinerseits und stellt seinen bis dato neuesten Output dar. Auch hier siedelt man sich im Terrain des Riesenschlangenfilms an und versucht sowas wie die chinesische Version von Anaconda dar zu stellen. 

Etwas geboten bekommt man hier nur bedingt. Wer sich darauf einlassen kann, das der Film mehr Low Budget als alles andere ist, wird hier vielleicht seinen Spaß haben oder auch nicht. Die Darstellerriege ist No Name, wie es meistens üblich in solchen Produktionen ist. Dementsprechend steht das Overacting im Vordergrund, vielleicht etwas abzulenken. Die Schlangen sehen exakt aus wie auf dem Filmposter bzw. dem DVD-Cover: Aus dem Computer, billig und angriffslustig. Mich persönlich stört es nicht, wenn ein Riesenvieh aus dem Computer stammt, es sei denn, es handelt sich um größere Produktionen. Bei solchen Filmen wie diesem ist mir von vorneherein schon klar, wie es um die Spezialeffekte gestellt ist, daher hab ich auch wenig Schmerz damit, wenn man auf CGI zurück greift. 

Leider punktet der Film inhaltlich weniger damit ein Tierhorrorfilm zu sein, sondern setzt mehr auf Schurkenkämpfe und Tierschützerdrama. Die Schlangen sieht man leider nicht sehr oft, was etwas schade ist, denn die hätte man gerne öfters ins Bild bringen können. So bleibt am Ende nur ein weiterer Film, der sich als einer der "schlechtesten Filme aller Zeiten" nennen darf, Dank seines Trashfaktors, den er inne halt, trotzdem seine Daseinsberechtigung hat. Empfehlen kann man den Film nur Leuten, die auf die ganzen Asylum-Monsterfilme abfahren. Jeder andere sollte die Finger lassen, bei der Hoffnung auf einen Schlangen-Blockbuster ala ANACONDA.



 

Sonntag, 11. Februar 2024

Mörderhaie greifen an


Originaltitel: Shark´s Treasure
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Cornel Wilde 

Inhalt:

Auf dem Meeresgrund findet der Taucher Ben eine antike Goldmünze. Wie sich herausstellt gehört sie zu einem Schatz der spanischen Flotte, weshalb sich ein Bergungsteam schnell findet. Bei der Bergung stellt sich dann heraus das neben einer Gruppe entflohener Schwerverbrecher auch Mörderhaie ihr Unwesen treiben. 

Review:

Cornel Wilde´s 1975 erschienener Tierhorrorfilm MÖRDERHAIE GREIFEN AN gehört zu den eher unbekannteren Filmen, von denen man nicht oft hört oder sieht. Warum? Die frage lässt sich ganz einfach beantworten: Exakt im selben Jahr erschien der Hai-Klassiker DER WEISSE HAI und raubt Wilde dementsprechend die Show, weil es der bessere Haifilm ist. Nichts destotrotz würde ich die Mörderhaie ebenso als sehenswert bezeichnen. Das Drehbuch wurde ende der 1960er Jahre von Wilde selber geschrieben, zudem führte er nicht nur Regie, sondern spielt auch eine der Hauptrollen. 

Die Geschichte handelt um  ein abenteuerlustiges Team auf hoher See, was auf der Suche nach einem Schatz einer spanischen Flotte ist, aber im weiteren Verlauf zusätzlichen Besuch von Piraten und Haien bekommt, was die Sache nicht leicht macht. Nun, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, wird er manchen sicherlich Spaß machen. Im Vergleich zum weißen Hai, bietet der Film echte Haie, die den Film authentischer machen. Der Fokus des Films auf praktischen Dreharbeiten vor Ort ohne Spezialeffekte oder Greenscreens wird gewürdigt, da die wunderschönen Naturschauplätze und die umfangreichen Unterwasseraufnahmen dem Film ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit verleihen, selbst wenn Wildes Handlung zeitweise ins Stocken gerät.

Das titelgebende Tier, das eigentlich der Star des Filmes sein sollte, kommt hier weniger oft vor. Wenn, dann nur wenn man sich mal schnell unter Wasser begibt, um nach dem Schatz zu sehen. Wird zwar für Tierhorrorfreunde etwas enttäuschend sein, für Abenteuerfilmfans jedoch ein Festessen, weil hier mehr wert auf die Handlung an Board gelegt wird anstatt unter Wasser. Im Großen und Ganzen ist dieser vergessene, verlorene Filmschatz also ein anständiger Film, auch wenn er viele überlange Szenen durchstehen musste, um an das sprichwörtliche Gold zu gelangen. Im Gegensatz zu Steven Spielbergs Bitte, niemals Land zu zeigen, sind in diesem dritten Akt, während die Jungen an den Händen gefesselt und bedroht werden, Landstriche sichtbar, so dass wir uns nicht wirklich wie in DER WEISSE HAI ganz da draußen fühlen. 

Fazit: Durchaus spannender und nicht zu verachtender Beitrag, der öfters mal im Fernsehen gezeigt wurde, aber auch schon wenige, hochwertige Veröffentlichungen genossen hat. Tierhorror-, Action-, Abenteuer- und Hai-Fans dürfen gerne mal ein Auge riskieren, sollten ihre Erwartungen jedoch anpassen. 

 


 

Mittwoch, 29. November 2023

Beginning of the End


Originaltitel: Beginning of the End
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Bert I. Gordon

Inhalt:

Die Journalistin Audrey Ames versucht einen Schwarm gigantischer Grashüpfer aufzuhalten, der aus einem außer Kontrolle geratenen Experiment auf einer Farm in Illinois hervorgegangen ist.

Review:

Bert I. Gordon hat es wieder gemacht! und zwar genau im Jahre 1957 produzierte und inszenierte er den Science Fiction-B-Movie BEGINNING OF THE END! Die inhaltliche Zusammensetzung dreht sich um einen Agrarwissenschaftler, der mit Hilfe von Strahlung erfolgreich riesige Gemüsesorten anbaut. Doch es kommt wie es kommen muss: Heuschrecken kommen in den Genuß des Gemüses und wachsen zu gigantischer Größe heran und fangen an Chicago anzugreifen. Was jetzt noch hilft ist die Nationalgarde und die US-Armee, die den Bestien den Kampf ansagt. Ganz gelingt ihnen das nicht, so werden sie mit Hilfe eines Paarungsrufes an den Michigansee gelockt, um sie schlussendlich zu ersäufen. Die letzte bestehende frage nach der erfolgten Mission wäre dann nur, ob nicht weitere, andere Tiere in den Genuss der Pflanzen gekommen sind. 

Ich hatte das vergnügen den Film in einer colorisierten Version zu sehen, was mir um Längen besser gefallen hat als eine schwarzweiße Version, weil es "realistischer" rüber gekommen ist. So wagte ich mich an Gordon´s zweiten Film ran, trotz das böse Zungen die Spezialeffekte schlecht redeten. Dem Film ging der große Erfolg von Formicula voraus und wer wäre besser dazu geeignet, einen weiteren rieseninsektenfilm zu machen als Gordon? Richtig: Niemand! Die Spezialeffekte hat er selber in seiner Garage gemacht und ging demselben Beispiel vor, was er schon bei KING DINOSAUR benutzt hat: Man nehme ein paar Tiere und platziert sie vor Fotos, in dem Fall Fotos von großen Gebäuden usw., lässt sie krabbeln und filmt das ganze. Zum Einsatz kam eine Heuschreckenart, die weder fliegen noch hüpfen können und hey, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. 

Gordon hat sich die 200 Insekten in Texas besorgt, wovon am Ende mickrige 12 Stück übrig geblieben sind, nachdem sie angefangen haben, sich selber zu fressen. Zu dem Zeitpunkt schaltete sich auch das Landwirtschaftsministerium ein, um zu überwachen, das es ausschließlich nur männliche Heuschrecken waren, damit sie sich nicht vermehren. Arg viel Budget stand Gordon damals nicht zur Verfügung und man musste die Sache nehmen, wie sie kam und damit arbeiten und ich würde nicht behaupten, das der Film schlecht geworden ist, im Gegenteil, sein Debütfilm fand ich schlechter. Es gibt auch eine ganze Menge Stockmaterial, hauptsächlich von Explosionen und Militär, und es ist sehr kreativ eingesetzt und funktioniert, ohne zu stören. 

Das nächst-clevere ist die Erzählweise des Filmes, man hat zum Glück eine Romanze aussen vor gelassen und sich darauf beschränkt, den Film so gut es geht, actionreich zu gestalten und das Endprodukt ist durchaus sehenswert geworden. Gordon wusste, was er tat: Eine schnelle und verrückte Unterhaltung für ein Monster-hungriges Publikum bieten, was heutzutage leider nicht bekannt genug ist bei uns. Es ist zwar nicht der originellste Film, den das Riesen-Tierhorror-Universum zu bieten hat, aber dennoch ein cooles, trashiges Kleinod für jeden, der sich mit Tiermonsterfilmen anfreunden kann. 


 

Freitag, 3. November 2023

Marabunta - Killerameisen greifen an


Originaltitel: Legion of Fire: Killer Ants!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Jim Charleston, George Manasse

Inhalt:

Ein Insektenforscher, eine Lehrerin und der örtliche Sheriff kämpfen gegen gefährliche Killerameisen, die Tod und Verderben über eine idyllische Stadt in Alaska bringen. Ein Pärchen auf Hochzeitsreise verschwindet, Tierkadaver werden schnell ausgeweidet, und von Trend Murdoch bleibt nur noch das Skelett, obwohl sein Blut noch nicht einmal getrocknet ist. Jim analysiert die Ameisenreste und macht seine schockierende Entdeckung. Es handelt sich um eine Marabunta, eine Killerameise aus dem Dschungel Brasiliens. Das Ameisenheer bewegt sich unaufhaltsam auf die Stadt zu.

Review:

MARABUNTA war einer meiner ersten frühen Tierhorror-Erfahrungen als junger, wachsender Cineast, der damals in einer VOX-Ausstrahlung zu sehen war. Wie sehr sich die Wahrnehmung im Laufe der Jahre verändert, habe ich mit der gestrigen Sichtung wieder mal fest gestellt. Damals war ich zarte 13 Jahre alt, als ich vor dem Bildschirm saß und dieses Krabbelwerk begeistert verfolgte und heute stelle ich nahezu schon enttäuschend fest, dass von der damaligen Magie nicht mehr viel übrig ist. Am allerschlimmsten empfand ich sogar, dass die Ameisen CGI-Kreationen sind, damals erschienen sie mir schon real. Trotz dem ganzen bricht es dem Film keinen Zacken aus der Krone, weil er für eine TV-Produktion gar nicht so schlecht ist, es jedoch aber bei dieser letzten Sichtung bleiben wird, weil es noch genug andere Film zu begutachten gibt. 

Angesichts der Machart liegt es klar auf der Hand, dass das ein billiger Trashfilm aus den End-Neunzigern ist, der damals für FOX TV produziert wurde und als ein kleiner Snack für zwischendurch dienen kann. Die Story ist nicht groß ausgefeilt, denn man hat sie schon zigmal anderweitig und mit anderen Tieren gesehen, ja, selbst eine Prise Lovestory wurde noch hinzugefügt. Man kann schon fast von einer Tradition sprechen, dass sich am Ende des Filmes immer ein Paar aus der drohenden Situation heraus bildet. 

Richtig dämlich ist das Ende des Filmes, bei dem eine ganze "Stadt" in die Luft gejagt wird, um den Ameisen Einhalt zu gebieten. Und die Ameisen, die es überleben ziehen sich für ein gutes Jahrzehnt in den Untergrund zurück, so die Aussage des Entomologen. Ok, alles klar, demnach müssen die Ameisen einen Kalender haben, bei dem Generationen nach ihnen wissen, wann sie wieder zu zu schlagen haben, in der Zeit kriegt man locker eine weitere Stadt auf die Beine, die man anschließend wieder platt machen kann. Wie man sieht, braucht man nach eine größeren Logik nicht fragen. 

Fazit: Netter Tierhorror-Trasher, den man sich anschaut um seine Gedanken wieder aufzufrischen, sofern das Interesse da ist. Man hat schon besseres, aber auch schon schlechteres gesehen. Glücklicherweise bekommt man die DVD für ein paar Euros um sie anschließend wieder zu verkaufen oder gleich zu verschenken. 


 

Frogs - Killer aus dem Sumpf


Originaltitel: Frogs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: George McCowan

Inhalt:

Der an einen Rollstuhl gefesselte, betagte Millionär Jason Crockett lädt wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag alle Familienmitglieder auf seine Insel ein. Der alte Griesgram macht seinen potenziellen Erben mit giftigen Kommentaren das Leben schwer und bekämpft auch alle tierischen Bewohner seines Eilandes - mit giftigen Chemikalien. In diesem Jahr muss Crockett besonders zulangen, denn eine Froschinvasion sucht seine Insel heim. Im Gegensatz zu seiner Familie, die auf sein Vermögen spekuliert, lassen sich die hüpfenden Amphibien jedoch nicht alles gefallen und erweisen sich als extrem mörderisch: Die Tierwelt schlägt zurück - und beginnt, ein Familienmitglied um das andere auszulöschen. 

Review:

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt DIE FRÖSCHE als einen makaberen Horrorfilm, dessen kritische Absichten in Ekelszenen untergehen. Ob der Ekel auf die Vielzahl der Frösche und anderes Getier bezogen ist, mag man für sich selber entscheiden. Der größere Ekel stellen eher die Menschen dar, die aus reinem Vergnügen am Kapitalismus in Kauf nehmen, das Naturgebiete zerstört werden und dementsprechend wichtiger Lebensraum für manche Tiere zu Grunde gerichtet werden. So darf man sich nun fragen, wer oder was jetzt ekelhafter ist: Ein paar wenige Tiere, deren Ruf manchmal schlecht ist aufgrund von Mythen, Legenden und Sagen oder der Mensch, dessen Egoismus manchmal so groß ist, weil er womöglich noch denkt, das ein dicker Kontostand ihn unsterblich machen?

Die Familie des schwerreichen Jason findet sich in seinem Anwesen ein, um seinen Geburtstag zu feiern sowie auch sonst wichtige Festtage dort gefeiert werden. Empfindlich gestört wird sie duch die Unkenrufe, die laut sind und von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Zu allem Überfluss findet sich durch Zufall auch noch der Presssefotograf Picket Smith ein, der nach und nach Spuren findet, die dazu beitragen das sumpfige Gebiet zu zerstören. Mahnend wendet er sich an Jason, doch der alte Mann bleibt stur, während die Natur langsam anfängt, sich zu rächen. 

DIE FRÖSCHE ist ein unterhaltsamer als auch angenehmer Öko-Tierhorrorfilm, bei dem die Message bis in die heutige Zeit noch aktuell und gültig ist: Schützt unsere Natur und macht sie nicht weiter kaputt; oder: Rettet was noch zu retten ist, den von Jahr zu Jahr fallen immer mehr Teile der Natur dem gewissenlosen Menschen zum Opfer, so darf man froh sein, dass es trotz allem auch einen Widerstand gibt, der nicht ins extremistische abdriftet, wobei: Ausnahmen bestätigen die Regel. 

Der Film selber ist mit Top-Darstellern besetzt, allem voran Ray Milland, dessen Rolle als den Mann mit den Röntgenaugen meine favorisierteste Rolle seinerseits ist. Schauplatz des Filmes ist eine unbenannte sumpfige Gegend im Louisiana-Stil. Was mir aufgefallen ist, dass bei dem Film (gewollt oder ungewollt) rassistische Untertöne auftauchen, die jedoch nicht explizit zur Ansprache durch Dialoge kommen, es macht sich dennoch bemerkbar, wenn die Dienerschaft aus Schwarzen besteht. Man darf und sollte jedoch nicht vergessen, dass der Film aber auch schon über 50 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeiten damals noch etwas anders waren, zudem die Rollen dennoch prominent besetzt sind. 

Sehr irreführen ist das Kinoplakat, was einen Frosch mit einer menschlichen Hand im Maul zeigt. Zu sehen gibt es solche Szenen (leider) nicht, trotzdem kann es einem komisch werden, wenn man zum Ende des Filmes die Heerscharen an Fröschen sieht, die das Haus und die Gegend belagern. Es ist ein schleichender Prozess seitens der Natur, bis nahezu alle aus der Gegend vertrieben sind und wurde perfekt umgesetzt inklusive dem Stock Footage-Material was aus zahlreichen Aufnahmen von Tieren besteht, die in waldigen Sümpfen beheimatet sind. 

Fazit des Ganzen: Klare Empfehlung! 



 

Samstag, 14. Oktober 2023

Barracuda


Originaltitel: Barracuda
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Harry Kerwin

Inhalt:

Zerfleischte Meerestiere werden mehr und mehr an den Strand eine kleinen Fischerdorfes gespült. Niemand hat eine Erklärung dafür. Nur eine paar Studenten finden heraus das giftige Substanzen ins Wasser gelangen. Doch die übrigen verhaltensauffälligen Meeresbewohner sind nicht ihr einziges Problem.

Review:

Ein Film, der seinem Titel alles andere als gerecht wird. Wer denkt, es mit einem ausgefeilten Tierhorrorfilm zu tun bekommen, wird unterm Strich gnadenlos enttäuscht sein, denn ausschließlich mit Killerfischen hat der Film weniger zu tun. Schrauben wir mal einen Gang zurück und bezeichnen den Film eher als einen Öko-Horror, das trifft bei Weitem besser zu. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem waschechten Tierhorror nach Art des weissen Hais, hätte BARRACUDA sicherlich gehabt, wenn auch eher im unteren Durchschnitt angesiedelt. 

Die Geschichte, die der Film aufgreift ist nach heutigen Maßstäben nichts ungewöhnliches: Ein streng geheimes Regierungsexperiment führt zu tödlichen Barracuda-Angriffen an den Stränden einer kleinen Küstenstadt, die früher für ihren Hummer bekannt war. Ein Meeresbiologe und ein Sheriff decken eine Verschwörung auf, in der ein psychisch instabiler ehemaliger Kriegsmediziner Pionierarbeit in der Erforschung von Hypoglykämie und ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten leistet. Fertig. 

Man könnte über den Film schimpfen oder ihn gar als eine Gurke bezeichnen, was er mit Sicherheit auch in etwa ist, aber eine angenehme Gurke, die nicht ganz unspannend ist und auch kurzweilig daher kommt, wenn man keine großen Erwartungen hat und/oder sich darauf eingestellt hat, einen Film über einen Killerfisch zu bekommen. Denn die besagten Barrakudas kommen zwar zwischendurch mal vor, machen aber nicht das Gesamtpaket aus. Es ist eher ein Öko-Thriller gemischt mit dezentem Krimi der in einen Verschwörungsfilm gegen dreiviertel des Filmes mündet. 

Barracuda, auch bekannt als THE LUCIFER PROJECT(Was im übrigen null Sinn ergibt), wurde von Wayne Crawford und seinem Kumpel Harry Kerwin, dem Bruder von William Kerwin, geschrieben, inszeniert und produziert , der im Film den Sheriff spielt. Obwohl er normalerweise in die Reihe der echten Tierhorrorfilme eingeordnet wird, macht BARRACUDA eine Biegung nach links und bleibt inhaltlich nahezu vergessen. Trotz dem ganzen Wirrwarr ein netter Film, der Spaß machen kann, wenn man damit klar kommt. 




 

Donnerstag, 21. September 2023

Terror Serpent


Originaltitel: Thunder of Gigantic Serpent
Herstellungsland: Hongkong, Taiwan
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Godfrey Ho

Inhalt:

Die Formel für eine Gen-Manipulation riesigen Ausmaßes geht verloren, als eine internationale Terroristengruppe versucht, sich ihrer zu bemächtigen. Auch der Erfinder wird bei dem Angriff auf die Laboratorien umgebracht. Die Spuren sind zunächst verwischt. Als aber eine harmlose kleine Schlange, die ein Kind im Terrarium hält, plötzlich ein Monster wird, das die Stadt und Bucht bedroht, werden auch Terroristen und Polizei wieder aufmerksam...Ein Höllenkampf beginnt. 

Review:

Was haben die Filme TERROR SERPENT und STORY OF RICKY gemeinsam? Kann man die beiden überhaupt vergleichen? Ja, kann man, wenn man es auf genau drei Aspekte bezieht: Sie sind beide aus Hongkong, die deutsche Synchronisation ist total verrückt und drittens: Das Acting in beiden Filmen ist komplett überdreht und inhaltlich Trash pur. Und bei der Terrorschlange wird schon in den ersten Minuten klar, in welche Richtung der Film geht. Godfrey Ho war eher dafür bekannt, massenhaft Ninjafilme raus zu boxen, doch 1988 wollte er sich mal in Kaiju-Gefilde ran wagen, was ihm durchaus gelungen ist, wenn man trash-affin ist. 

Es geht um eine Formel, die Pflanzen vergrößern kann, die aber für Tiere angewendet werden soll. Nur blöd, dass der Formelgründer ab dieser Stelle nix mehr zu melden hat und die Formel von einer Terroristenbande gestohlen wird und bei einer Verfolgungsjagd verliert, die daraufhin von einem kleinen Mädchen gefunden wird und sie an ihrer Schlange austestet. So kommt es wie es kommen muss: Die Schlange wird größer und größer und riesengroß und macht sich in altbekannter Godzilla-Manier los, um Hongkong ein klein wenig zu verwüsten. 

Was an dieser Stelle erwähnt werden sollte, ist die Tatsache, das Godfrey Ho Szenen aus einem anderen Film namens Da she wang geklaut hat und sie hier eingefügt hat, denn die Schlangenszenen sind aus besagtem Film, der Rest wie Kämpfe und Schießereien sind von Ho, so hat er kurz und bündig aus zwei Filmen einen Film gemacht und ihn als neues Monsterspektakel angepriesen. Aber hey, alles gut, es ist ihm durchaus gelungen, etwas reizendes zu erschaffen und Fans von Tierhorror, Kaiju- und Trashfilmen werden begeistert sein, insbesondere Trashfilm-Liebhaber, die mal was völlig abgedrehtes sehen wollen. 

Die deutsche Synchronisation ist natürlich komplett bescheuert in puncto Dialoge und lädt oftmals zum lachen ein, selbiges gilt natürlich für das überzogene Acting der Darsteller. Sehr cool ist wie die Schlange gestaltet wurde. Im Normalzustand naturgroß, nach dem ersten Kontakt mit der Formel locker auf Anacondagröße gewachsen, bis sie dann bei dritten mal einen Riesenschub erfährt und zu gigantischer Größe heran wächst. Sehr nett anzusehen, als auch witzig, weil das kleine Mädchen und die Schlange nach wie vor bestens miteinander befreundet sind bevor es dann zum Kampf mit Düsenjets und Bombern kommt. 



 

Mittwoch, 2. August 2023

Sharkman


Originaltitel: Hammerhead - Shark Frenzy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Michael Oblowitz

Inhalt:

Auf einer abgelegenen Insel im Stillen Ozean führt Dr. King geheime Experimente mit Stammzellen durch. Pharmazeut Whitney Feder zeigt Interesse an Kings Arbeit und reist mit einem Untersuchungsteam an, um sich die Ergebnisse zeigen zu lassen. Mit dabei ist auch Amelia, die einst mit Kings Sohn Paul verlobt war, bevor dieser an Krebs starb. Sie ahnt nicht, dass es King gelungen ist, Pauls Stammzellen mit denen des aggressiven Hammerhais zu kreuzen.

Review:

SHARKMAN ist ein Gentechnik-Horrorthriller aus dem Jahre 2005, mit dem Inhalt eines verrückten Wissenschaftlers, der die Stammzellen seinen krebskranken Sohnes mit der DNS eines Hammerhais modifiziert und daraus eine Kreatur aus halb Mensch, halb Hammerhai erschafft. Im weiteren Verlauf, lädt er die "Schuldigen" auf seine Insel ein, die er für die Schuldigen des Todes seines Sohnes hält, um sie Paul zum Fraß vorzuwerfen, was jedoch nicht gelingt. Paul schafft es aus seinem Aquarium auszubrechen, um für Unruhe und ein Haufen Toter zu sorgen. 

Michael Oblowitz´ für den Sender Syfy produzierter Film erntete erstmals eher durchwachsene Kritiken, hat sich aber im Laufe der Jahre bei manchem Horrorfan als kleiner Kultfilm entwickelt, dem man nicht vorwerfen kann, dass er absoluter Bullshit ist. Stellenweise schon, stellenweise nicht. Ich gehe stark davon aus, dass wenn ein Film für Syfy produziert wird, dass man im Voraus schon weiß, dass man keinen Blockbuster erwarten sollte. Verständlich ist natürlich, dass er wie einer der allseits bekannten The Asylum-Filme rüber kommt, bei dem die schauspielerischen Leistungen zu wünschen übrig lassen, die Effekte auch. 

Auch ich hätte in puncto Effekte eine Menge zu schimpfen, weil es mich manchmal derb abgenervt hat, dass man den Haimann nicht komplett sieht, wenn er zuschlägt, im Ganzen vielleicht ein paar mal, wo man ihn aber auch nur von hinten sieht. Man darf anmerken, dass der Anzug gut aus sieht und man sich wünscht, die Vorderseite auch mit gestaltet hätte, weil die Vorderseite der Kreatur nur via CGI erzeugt wurde, was ich sehr schade finde. Es gab 1998 mal diesen Film, CREATURE - TOD AUS DER TIEFE nennt er sich und selbst da hat man es geschafft, die Kreatur oftmals in leibhaftiger Größe zu präsentieren. 

Für viele Fans von Jeffrey Combs, dürfte der Film ein Grund zur Sichtung gewesen sein, weil er in die Rolle eines durchgeknallten Wissenschaftlers einfach passt und so beginnt der Anfang der Enttäuschung zusehends, es sei denn, man hat ein halbwegs dickes Fell, was durchschnittliche Filme betrifft. Nun gut, was soll´s? Man kann es nicht jedem recht machen. Für einen abendfüllenden Film taugt SHARKMAN nur bedingt was, wenn man sich mehr erhofft, ansonsten ist er mehr was für Creature Movie-Fans was. 


 

Montag, 22. Mai 2023

Play Dead


Originaltitel: Play Dead
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Peter Wittman

Inhalt:

Es ist wie ein Alptraum! Die hübsche Audrey ist nach dem Tod ihrer Eltern am Rande der Verzweiflung. Es ist als ob ein Fluch über ihrer Familie liegen würde. Audrey's Tante Hester Ramsay schenkt ihr als neuen treuen Weggefährten den Rottweiler Greta. Kurze Zeit später kommt auch Audrey's Bruder Stephan auf mysteriöse Weise ums Leben. Audrey's Alptraum findet kein Ende, immer mehr Menschen werden zerfleischt und ermordet. Hat der Satan sie verdammt und seinen Höllenhund nach ihr geschickt?

Review:

Die junge Audrey hat den Schicksalsschlag hinter sich, dass ihre Eltern verstorben sind. Das sie das in die Verzweiflung treibt, scheint wohl klar. So bekommt sie von ihrer Tante Hester einen Rottweiler geschenkt, der sie von dem ganzen Drumherum etwas ablenken soll. Doch im Laufe der Zeit kommt es zu mysteriösen Todesfällen, die beinhalten, das erst ihr Bruder stirbt, dicht gefolgt von ihrem Freund. Die einzigste die wohl was von dem ganzen hat, scheint ihre Tante Hester zu sein. 

PLAY DEAD, der auch unter dem Namen SATAN´S DOG bekannt ist, ist ein verstaubter, amüsanter Tierhorror-Trasher, der 1983 von Peter Wittman kredenzt wurde und erst drei Jahre später von Troma veröffentlicht wurde. Da ich selber bisher wenige Filme mit dem Inhalt eines killenden Rottweilers kenne, kann ich ach keine großen Vergleiche erziele, welche zu den besseren gehören, aber für meinen Erstling PLAY DEAD kann ich frohen Mutes sein, dass mir dieses Horror-Gebelle gefallen wird, auch weil ich insgesamt kein Kostverächter des Tierhorrors bin. 

In PLAY DEAD wurde Mystery mit Tierhorror, Gruselfilm und einer gesunden Dosis Trash gemischt und heraus kam ein Machwerk, was seine Fans und seiner Hater hat. Ich denke, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, fühlt man sich gut unterhalten, auch wenn der Film keine allzu große Hausnummer ist und mitunter vorhersehbar ist. Der Plot ist natürlich nichts Neues und versucht auch nicht aufzuwarten, dass was sinnvolles dabei raus kommt. Selbiges gilt für die Darsteller die eher durchschnittlich sind. 

Was ich vermisst habe, ist ein vernünftiges Ende, weil man nicht weiß, wie der weitere Vorgang mit Audrey sein wird, die ´abgeführt´ wird und der Hund von Hester in eine fiese Falle gelockt und somit umgebracht wird. Alles in allem ist PLAY DEAD ein brauchbarer Film, den man, wenn man auf Tierhorror steht, gesehen haben sollte, entgegen den mehr negativen Kritiken, kann er unterhalten und Trashfans werden hier sicherlich ihren Spaß dran haben. 


 

Donnerstag, 27. April 2023

Der Rattengott


Originaltitel: Izbavitelj 
Herstellungsland: Jugoslawien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Krsto Papic

Inhalt:

Die Weltwirtschaftskrise hat auch Jugoslawien fest im Griff. Auch dem Philosophiestudenten Ivan geht es nicht gut, als er von seiner Vermieterin auf die Straße gesetzt wird. Als er im Stadtpark auf einer Bank übernachten will, zeigt ihm der Parkwächter, ein alter Bekannter, ein leerstehendes Gebäude. Doch dort kommt er hinter eine Verschwörung der Rattenmenschen, die finstere Absichten hegen. Von nun an schwebt Ivan in Lebensgefahr, doch findet er Unterstützung bei Professor Boscovic und seiner hübschen Tochter Sonja... wird es ihnen gelingen, die drohende Machtübernahme durch die Rattenmenschen zu verhindern?

Review:

DER RATTENGOTT ist einer dieser seltsamen Überbleibsel des Prager Frühlings, der sich ein halbes Jahrzehnt später als Kroatischer Frühling ausbreitete, als sich das osteuropäische Kino den wütenden New Waves der 1960er Jahre anschloss und begann, die alte Ordnung der Dinge zu kritisieren. Der Film basiert auf dem Roman "Der Rattenfänger" des Russen Alexander Grin der von 1880 bis 1932 gelebt hat. 

Er spielt nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei, als hohe Arbeitslosigkeit herrscht und politische Extremisten um Anhänger buhlen. Der Professor liest in einem älteren Buch, dass es eine übernatürliche Riesenratte geben muss, die sich der Menschen bedient und sie in Riesennager verwandelt, die eine menschliche Gestalt annehmen können. So erstellt er ein Serum, was die Rattenmenschen bekämpfen soll und wird von einer von ihnen ermordet, weswegen sein Gehilfe Ivan sich der Meute stellt. 

Als direkten Horrorfilm kann man DEN RATTENGOTT nicht bezeichnen, eher als einen düsteren Thriller mit phantastischen Elementen, der Parallelen zu diversen anderen Filmen hat. Inszeniert wurde der Film von Krsto Papic, der, soweit ich das beurteilen kann, ein Filmemacher ist, der in seiner Heimat Kroatien hohes Ansehen genießt und zu Lebzeiten im Ausland eine gewisse Anerkennung erlangt hat. Mir dünkte die ganze Zeit, dass der Hintergrund zu dem Film, ein ziemlich politischer sein dürfte, weil ,wie manches rüber kommt, kenne ich aus einem Propagandafilm aus dem dritten Reich. Jedoch denke ich nicht, dass das der Grund des Regisseurs war, diesen Film zu machen, sondern eher das Gegenteil. 

An dieser Stelle sollte es leicht zu verstehen sein, worum es in diesem Film geht. Es ist eine Kritik an den Faschismus, der Bürokratie und der wachsenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jugoslawien zu dieser Zeit ein sozialistischer Staat war, aber ich denke, man sollte vorsichtig sein, den Film als direkte Anklage gegen die Umstände in Jugoslawien im Jahr 1976 zu bezeichnen. Ich meine, der Film scheint sich alle Mühe zu geben, Ort und Zeit agnostisch zu halten. Der Film wurde in Zagreb gedreht, das heute als Hauptstadt Kroatiens dient, aber er zeigt nie auf, dass er in Zagreb spielt. Man weiß, dass er irgendwo in Europa spielt, weil es mehrere Hinweise darauf gibt, dass das Land, das im Film zu sehen ist, in Europa liegt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, welches Jahr es ist, und es gibt keine offensichtlichen Hinweise in Autos oder Kleidungsformen, die verwendet werden könnten, um eine Zeit zu bestimmen. Es könnte genauso 1976 oder 1936 geschehen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Klassiker DIE DÄMONISCHEN einen großen Einfluss auf das Werk hatte, sprich: Inspiration! Bis zu seiner Erstveröffentlichung auf DVD, ist der Film laut OFDB bisher nur in Deutschland und dem damaligen Jugoslawien auf VHS erscheinen, jedoch muss ich dem entgegen stimmen, da es auch in anderen Teilen der Welt VHS-Veröffentlichungen zu dem Film gab und zwar in Schweden von dem VHS-Label Videorama unter dem Titel ROTAT, in Dänemark unter dem Titel ROTTEKLANEN, sogar auf einer schwedischen Betamax unter dem Namen RATS. So unbekannt, wie man meinen könnte, ist der Film dann doch nicht. 

Der einzigste Wermutstropfen den ich vergießen musste, ist, dass ich mir mehr so etwas wie einen Art Tierhorrorfilm darunter vorgestellt habe. Mehr Riesenrattenmonster zum Beispiel, denn hier wurde das Fell eher angedeutet und Rattenzähne eben künstlich im Mund der Darsteller eingebaut, was das Vergnügen dezent geschmälert hat, aber der Film alles in allem sehr unterhaltsam war, was auch der paranoiden Atmosphäre zu verdanken war, die der Film aufweist.




 

Dienstag, 11. April 2023

Blood Beach - Horror am Strand


Originaltitel: Blood Beach
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Jeffrey Bloom

Inhalt:

In Höhlen unter einem amerikanischen Strandgebiet hat sich eine Riesenkrake eingenistet und fischt jetzt mittels Tentakeln von unten nach sich ahnungslos sonnenden Ausflüglern, bis ein besonders mutiger und ihnen zum Allheilmittel Dynamit greift.

Review:

Als was kann man BLOOD BEACH bezeichnen? Als Treibsand-Horror oder doch eher Tierhorror? Tierhorror klingt bei diesem 1980er B-Movie etwas zu fehl am Platz, auch wenn der Übeltäter ein unter dem Sand lebender Oktopus ist, den man im gesamten Film über gerade mal höchstens eine Minute zu sehen bekommt und selbst das nicht mal komplett. Belassen wir es dabei, dass es sich um einen Treibsandhorrorfilm handelt, der auch etwas vom Kuchen des weißen Hais ab haben wollte.

Jeffrey Bloom, der Mann hinter der dem Film ersann sich, das es am Strand von Santa Monica zu verschiedenen Vermisstenfällen kommt. Leider bleiben alle Fälle soweit spurlos und die Polizei rätselt und macht alles dafür um die Fälle aufzuklären. Jedoch erfolglos. Erst im Laufe des Filmes fühlt man dem ganzen Strand auf den Zahn und stellt fest, dass es sich um einen riesigen Oktopus handelt, der im Normalfall schon längst ausgestorben sein müsste. 

Vielerorts kommt der Film schlecht weg, was nicht weiter verwundert, weil man sich durch eine Ewigkeit "quälen" muss, bis man das Urvieh überhaupt erst zu sehen bekommt. In der Zeit bis dahin gibt es viel Gerede, Vermisstenfälle, Sandkuhlen die sich trichterförmig nach unten bewegen und ein gähnende Leere, bis zum nächsten Vermisstenfall. Was mich nicht gestört hat, war der dezente Unterhaltungsfaktor. Ich kann mich nicht den Leuten anschließen, die den Film verteufeln, was gefehlt hat, war einfach mehr Monsteraction, das ist alles. Andernfalls muss man sich mit dem 80er Jahre-Charme und den zynischen Kommentaren von Sergeant Royko begnügen, den der Film zu bieten hat.

Groß bewerben kann und will ich den Film nicht, weil er viele Zuschauer enttäuschen würden, wenn sie nur das Wort "Riesenkrake" lesen würden. Selbst ich hab mir mehr davon erhofft, aber bin auch nicht enttäuscht darüber, dass der Film so leer gewesen ist. Was ich den Machern aber hoch anrechnen muss, ist der legendäre Soundtrack den man ständig im Hintergrund hört. Gibt dem Film die nötige Bedrohung, wenn die Bestie wieder zuschlägt und hört sich zudem noch saugeil an. Alles in allem ist BLOOD BEACH nicht nur Horror am Strand, sondern auch für des manchen Zeit und Nerven.


 

Sonntag, 10. Juli 2022

3-Headed Shark Attack


Originaltitel: 3-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Das Umweltverschmutzung katastrophale Auswirkungen haben kann, bestreitet heute wohl niemand mehr, aber was hier durch das Meer schwimmt und für Angst und Schrecken sorgt ist wohl das gruseligste aller Abnormitäten... es ist ein Hai mit drei Köpfen... drei Köpfe mit Mäulern voller Rasiermesser scharfen Zähnen, die vor nichts und niemanden halt machen - vor allem nicht vor jungen Frauen in Bikinis und deren Freunden. In solchen Situationen können nur besondere Menschen helfen... wie der waghalsige Großwildjäger Burns, der sich der mordlüsternen Bestie in den Weg stellt.... 

Review:

3-HEADED SHARK ATTACK ist leider einer dieser Filme bei denen Schauspieler mit spielen, die man aus besseren Filmen kennt. Explizit rede ich hier von Danny Trejo, den man hier bewundern darf. Aber immer der Reihe nach. Christopfer Ray der schon den ersten Film gemacht hat, scheint wohl Lust auf einen zweiten Teil gehabt zu haben und entschloss sich umgehend, dem Hai einen dritten Kopf zu verpassen und fertig war das Vieh. Leider fehlt hier das gewisse Etwas, was es beim ersten Teil gab und ich möchte gar noch behaupten, dass es schlichtweg auch die Darstellung des Weibes schönster Pracht ist, die hier fehlt und dem Film eine gewisse Würze gegeben hätte. 

Geschichtlich stellt der Film nichts neues dar, sondern eher das übliche: Es dreht sich um Umweltverschmutzung, die so manche Kreatur des Wassers mutieren lässt wie wir am Anfang erfahren. Sodann geschieht es auch, dass auch ein Hai davon nicht verschont bleibt und einen dritten Kopf dabei entwickelt. Und schon kann die Jagd auf die Menschen bzw. den Hai los gehen. 

Der Hai an sich sah schon cool aus, das lässt sich nicht bestreiten, aber das war es auch schon. Den Rest kann man soweit ganz vergessen, bis auf die eine Szene in der man Danny Trejo zu Gesicht bekommt und er mit der Machete den mittleren Kopf des Haies abhackt und aus seinem Boot entsteigt. Innerlich hab ich das Ganze natürlich total gefeiert, wurde aber gleich darauf bitter enttäuscht, als der Hai doch noch lebt und Danny gefressen hat. Noch schlimmer: Es wuchsen ihm noch 2 weitere Köpfe nach. So war der 5-Headed Shark wahrscheinlich schon beschlossene Sache. 

Bei den Charakteren hat man sich auch nicht viel Mühe gegeben, da sie total klischeehaft sind und man jeden Schritt der gemacht wird voraussehen kann. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Film so gut wie verschwendete Zeit ist, Danny dazu missbraucht wurde um den Film zu vermarkten bei Veröffentlichung und das war es auch. Schade eigentlich, denn der erste Teil hat noch echt gerockt. 



2-Headed Shark Attack


Originaltitel: 2-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Unter Leitung von Professor Babish begibt sich eine Gruppe geistig fehlgeleiteter „Studenten“ zur Klassen- und Studienfahrt auf den Pazifik, um sich dort intensiv dem Studium frühneuzeitlicher Nautik und der Leiber der Damen zu widmen. Als das Boot einen toten Tiefseehai rammt und so fahruntauglich wird, beginnen sich die Probleme der Gruppe zu summieren. Gestrandet auf einem untergehenden Atoll, bedroht von Seebeben und Tsunamis, lauert die potenzierte Bedrohung in Form eines zweiköpfigen Mörderhais im lauen Flachwasser um sich am Buffet zu laben… 

Review:

Was kommt dabei heraus wenn man einen Haufen Bikinigirls, Beach Boys und einen doppelköpfigen Hai unbekannten Ursprungs in einen Topf wirft? Genau: 2-HEADED SHARK ATTACK! Wenn man bedenkt wer der Macher dieses Haiabenteuers ist, braucht man sich auch nicht weiter wundern, denn niemand geringeres als der Sohn des bekannten Filmemachers Fred Olen Ray saß oder schwamm auf dem Regiestuhl. Mit dabei von der Partie waren zudem noch weitere bekannte Gesichter wie Carmen Electra oder die Tochter der Wrestling-Legende Hulk Hogan, Brooke Hogan, die man schon in Sand Sharks bewundern durfte...und nicht nur wegen ihres ´Talents´ zum schauspielern.

Entstanden ist der Haitrasher in der B-Movie Schmiede The Asylum, die weltweit bekannt sein durfte. Zuerst war geplant, dass der zweite Kopf des Hais mit der Stirn des anderen verbunden ist, aber man hat sich glücklicherweise umentschieden, weil das sonst womöglich beknackt aussehen würde. Zudem findet man, wenn man genau aufpasst ein paar Logiklöcher wie zum Beispiel beim Ende des Films, als der linke Kopf weg geblasen wurde und der besagte Kopf dann kurze Zeit später wieder dran ist und der rechte Kopf fehlt, einfach herrlich solche Patzer. 

Man kann sich denken, dass der Film zahlreiche Einflüsse hat wie zum Beispiel diverse Haifilme oder eben auch Filme wie PIRANHA 3D oder PIRANHA 3DD. Wer sich mit derartigen Filme anfreunden kann, wird hier seinen Spaß haben, denn was würde besser zusammen passen als reichlich Titten und ein Monsterhai der sich der Körbchengröße nach durch frisst? Nur schade, dass der Nachfolgefilm dann schon wieder nach lässt.



Montag, 27. Juni 2022

Konga


Originaltitel: Konga
Herstellungsland: Großbritannien/USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: John Lemont

Inhalt:

Der Londoner Botaniker Charles Decker (Michael Gough) bringt aus dem Dschungel einen netten kleinen Schimpansen mit. Das drollige Tier wächst durch Deckers Experimente mit Wachstumssäften zu Gorillagröße heran. Der skrupellose Wissenschaftler benutzt die enorme Stärke des Tieres, um seine Feinde aus dem Weg zu räumen. 

Review:

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass KONGA ein Art Abklatsch von KING KONG ist, ist es aber nicht, jedenfalls nicht ganz. Die erste Stunde bemerkt man nicht viel eines King Kong-Klons, weil der Film mehr ein Aufbau aus einem Thriller und Tierhorror ist. Es beginnt mit einem Professor, der mit seinem Piloten einen Absturz in Uganda hat und erstmal ein Jahr als verschollen gilt, bis er wieder in auftaucht mit Wurzeln einer Pflanze, deren Saft dafür sorgt, noch größer zu wachsen. Zudem hat er ein Schimpansenbaby namens KONGA dabei, was in bäldiger Kürze als sein Experiment und Komplize für seine Missetaten dient und damit endet, dass KONGA als Riesenaffe in den letzten 15 Minuten durch die Stadt wütet und getötet wird. 

KONGA ist einer dieser Filme aus den frühen 60ern, die eine Menge Charme dieses Jahrzehnts versprühen und durchaus zu unterhalten wissen. Wenn man sich darauf einlassen kann, dass man es hier eben nicht mit einem Art King Kong zu tun hat, wird einem der Film richtig viel Spaß machen. In der Geschichte geht es zudem auch noch um einen Professor der sich in eine seiner Schülerinnen verliebt hat und zudem jeden seiner Konkurrenten mittels dem KONGA , der inzwischen zu einem Gorilla mutiert ist, auszuschalten. Sehr herrlich trashig kommt dabei das Gorillakostüm daher, was einerseits für damalige Verhältnisse billig aus sieht, aber trotzdem seinen zweck erfüllt. 

Technisch gesehen ist seine Regie gut, aber es fehlt auch jede Vorstellungskraft oder Fokussierung, er wusste, was für einen Film er machen wollte und machte sich daran, das und nur das zu tun. Das Drehbuch ist auch ziemlich durchschnittlich und ist ziemlich typisch für diese Filme ohne große Überraschungen. An sich ist der Film recht durchschnittlich, aber für Freunde des trashigen Tierhorrors ein ganz klares Pflichtprogramm. Es ist ein Film, der weder sehr gut, aber auch nicht schlecht ist und für damalige Verhältnisse eine kleine, aber feine Perle des Monsterfilms.