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Freitag, 3. November 2023

Frogs - Killer aus dem Sumpf


Originaltitel: Frogs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: George McCowan

Inhalt:

Der an einen Rollstuhl gefesselte, betagte Millionär Jason Crockett lädt wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag alle Familienmitglieder auf seine Insel ein. Der alte Griesgram macht seinen potenziellen Erben mit giftigen Kommentaren das Leben schwer und bekämpft auch alle tierischen Bewohner seines Eilandes - mit giftigen Chemikalien. In diesem Jahr muss Crockett besonders zulangen, denn eine Froschinvasion sucht seine Insel heim. Im Gegensatz zu seiner Familie, die auf sein Vermögen spekuliert, lassen sich die hüpfenden Amphibien jedoch nicht alles gefallen und erweisen sich als extrem mörderisch: Die Tierwelt schlägt zurück - und beginnt, ein Familienmitglied um das andere auszulöschen. 

Review:

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt DIE FRÖSCHE als einen makaberen Horrorfilm, dessen kritische Absichten in Ekelszenen untergehen. Ob der Ekel auf die Vielzahl der Frösche und anderes Getier bezogen ist, mag man für sich selber entscheiden. Der größere Ekel stellen eher die Menschen dar, die aus reinem Vergnügen am Kapitalismus in Kauf nehmen, das Naturgebiete zerstört werden und dementsprechend wichtiger Lebensraum für manche Tiere zu Grunde gerichtet werden. So darf man sich nun fragen, wer oder was jetzt ekelhafter ist: Ein paar wenige Tiere, deren Ruf manchmal schlecht ist aufgrund von Mythen, Legenden und Sagen oder der Mensch, dessen Egoismus manchmal so groß ist, weil er womöglich noch denkt, das ein dicker Kontostand ihn unsterblich machen?

Die Familie des schwerreichen Jason findet sich in seinem Anwesen ein, um seinen Geburtstag zu feiern sowie auch sonst wichtige Festtage dort gefeiert werden. Empfindlich gestört wird sie duch die Unkenrufe, die laut sind und von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Zu allem Überfluss findet sich durch Zufall auch noch der Presssefotograf Picket Smith ein, der nach und nach Spuren findet, die dazu beitragen das sumpfige Gebiet zu zerstören. Mahnend wendet er sich an Jason, doch der alte Mann bleibt stur, während die Natur langsam anfängt, sich zu rächen. 

DIE FRÖSCHE ist ein unterhaltsamer als auch angenehmer Öko-Tierhorrorfilm, bei dem die Message bis in die heutige Zeit noch aktuell und gültig ist: Schützt unsere Natur und macht sie nicht weiter kaputt; oder: Rettet was noch zu retten ist, den von Jahr zu Jahr fallen immer mehr Teile der Natur dem gewissenlosen Menschen zum Opfer, so darf man froh sein, dass es trotz allem auch einen Widerstand gibt, der nicht ins extremistische abdriftet, wobei: Ausnahmen bestätigen die Regel. 

Der Film selber ist mit Top-Darstellern besetzt, allem voran Ray Milland, dessen Rolle als den Mann mit den Röntgenaugen meine favorisierteste Rolle seinerseits ist. Schauplatz des Filmes ist eine unbenannte sumpfige Gegend im Louisiana-Stil. Was mir aufgefallen ist, dass bei dem Film (gewollt oder ungewollt) rassistische Untertöne auftauchen, die jedoch nicht explizit zur Ansprache durch Dialoge kommen, es macht sich dennoch bemerkbar, wenn die Dienerschaft aus Schwarzen besteht. Man darf und sollte jedoch nicht vergessen, dass der Film aber auch schon über 50 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeiten damals noch etwas anders waren, zudem die Rollen dennoch prominent besetzt sind. 

Sehr irreführen ist das Kinoplakat, was einen Frosch mit einer menschlichen Hand im Maul zeigt. Zu sehen gibt es solche Szenen (leider) nicht, trotzdem kann es einem komisch werden, wenn man zum Ende des Filmes die Heerscharen an Fröschen sieht, die das Haus und die Gegend belagern. Es ist ein schleichender Prozess seitens der Natur, bis nahezu alle aus der Gegend vertrieben sind und wurde perfekt umgesetzt inklusive dem Stock Footage-Material was aus zahlreichen Aufnahmen von Tieren besteht, die in waldigen Sümpfen beheimatet sind. 

Fazit des Ganzen: Klare Empfehlung! 



 

Samstag, 14. Oktober 2023

Barracuda


Originaltitel: Barracuda
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Harry Kerwin

Inhalt:

Zerfleischte Meerestiere werden mehr und mehr an den Strand eine kleinen Fischerdorfes gespült. Niemand hat eine Erklärung dafür. Nur eine paar Studenten finden heraus das giftige Substanzen ins Wasser gelangen. Doch die übrigen verhaltensauffälligen Meeresbewohner sind nicht ihr einziges Problem.

Review:

Ein Film, der seinem Titel alles andere als gerecht wird. Wer denkt, es mit einem ausgefeilten Tierhorrorfilm zu tun bekommen, wird unterm Strich gnadenlos enttäuscht sein, denn ausschließlich mit Killerfischen hat der Film weniger zu tun. Schrauben wir mal einen Gang zurück und bezeichnen den Film eher als einen Öko-Horror, das trifft bei Weitem besser zu. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem waschechten Tierhorror nach Art des weissen Hais, hätte BARRACUDA sicherlich gehabt, wenn auch eher im unteren Durchschnitt angesiedelt. 

Die Geschichte, die der Film aufgreift ist nach heutigen Maßstäben nichts ungewöhnliches: Ein streng geheimes Regierungsexperiment führt zu tödlichen Barracuda-Angriffen an den Stränden einer kleinen Küstenstadt, die früher für ihren Hummer bekannt war. Ein Meeresbiologe und ein Sheriff decken eine Verschwörung auf, in der ein psychisch instabiler ehemaliger Kriegsmediziner Pionierarbeit in der Erforschung von Hypoglykämie und ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten leistet. Fertig. 

Man könnte über den Film schimpfen oder ihn gar als eine Gurke bezeichnen, was er mit Sicherheit auch in etwa ist, aber eine angenehme Gurke, die nicht ganz unspannend ist und auch kurzweilig daher kommt, wenn man keine großen Erwartungen hat und/oder sich darauf eingestellt hat, einen Film über einen Killerfisch zu bekommen. Denn die besagten Barrakudas kommen zwar zwischendurch mal vor, machen aber nicht das Gesamtpaket aus. Es ist eher ein Öko-Thriller gemischt mit dezentem Krimi der in einen Verschwörungsfilm gegen dreiviertel des Filmes mündet. 

Barracuda, auch bekannt als THE LUCIFER PROJECT(Was im übrigen null Sinn ergibt), wurde von Wayne Crawford und seinem Kumpel Harry Kerwin, dem Bruder von William Kerwin, geschrieben, inszeniert und produziert , der im Film den Sheriff spielt. Obwohl er normalerweise in die Reihe der echten Tierhorrorfilme eingeordnet wird, macht BARRACUDA eine Biegung nach links und bleibt inhaltlich nahezu vergessen. Trotz dem ganzen Wirrwarr ein netter Film, der Spaß machen kann, wenn man damit klar kommt.