Originaltitel: Shûdan jisatsu: Saigo no bansan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Toshiya Ueno
Inhalt:
Da ist ein biederer Mann an die 40, der einfach keine Frau finden will. Eine junge Mutter gefangen in einer gewalthaltigen Beziehung, der die Tochter verweigert wird. Eine junge Pornodarstellerin die ihr ihrem nicht wirklich an ihr interessierten Freund nachrennt. Ein introvertierter junger Mann, der einfach keinen Anschluss ans Leben findet, und ein Schulmädchen das sich ihre Freundinnen mit teuren Geschenken erkauft die sie angeblich von ihrem älteren Liebhaber bekommt. Fünf einsame Seelen die sich in einem Chatroom zum kollektiven Selbstmord zusammen finden und sich schließlich in einer Wohnung treffen um gemeinsam ihre letzten Stunden zu verbringen.
Review:
Eine menschliche Mischung aus einem Mädchen, was sich ihre Freundschaft zu Schulkameradinnen aus Geschenken erkauft, einem Mann, der eher zurück gezogen von allem lebt, einem Mädchen, was nur für die niederen Beweggründe ihres Freundes da ist, eine junge Mutter, die in einer Beziehung seitens ihres Freundes null Rechte hat und einem Mann , der Probleme mit der Frauensuche hat finden über einen Online-Chat zueinander, um ihren gemeinsamen Suizid zu planen und auszuführen.
Das ist die Geschichte hinter dem Nippnfilm AMBIGUOUS der 2003 erschienen ist. Der Film gehört der Sparte des Pinku Eiga an, in Japan ein Filmgenre, was als eine Mischung aus Kunst und Erotikfilm angesehen wird und mit hundertprozentiger Sicherheit jeden Schmuddel- und Pornofan enttäuschen wird, da sich das Publikum für solche Film sehr von besagten Konsumenten von eben genannten Genres unterscheidet. Zugegebenermaßen habe ich nicht oft, gar nie das Vergnügen eines Pinku Eiga-Films zu kommen, weil dieses Genre bisher an mir vorbei gegangen ist. Jedoch war mir die Existenz dessen bekannt.
Der Film regt womöglich zum Nachdenken an, weil er aufzeigt wie es manchmal sein kann auf der Welt. Es gibt eben nichts geschenkt und wenn man was haben will, muss man was dafür tun, jedoch ist es immer die eine Sache was man tut und die andere, für wen. Die betroffenen Charaktere des Filmes waren bis zum Ende des Filmes in tiefste Depressionen verwurzelt, so hat es den Anschein, denn einen Suizid begeht man nicht zum Spaß. Das Leben hält auch nicht immer die besten Karten für einen bereit, jedoch sollte man lernen, in solchen Phasen des Lebens damit umzugehen.
AMBIGUOUS präsentiert das hier in einer wundervollen Art und Weise, in dem es im ersten Drittel zeigt, woher die Beweggründe dieser suizidalen Gedanken kommen. Im zweiten Drittel kommt der Zusammenschluss der Charakter, was bei einem Abendmahl mündet und es doch sehr menschlich zu geht, ohne in den eigenen Gedanken fest zu hängen und zu versinken, bis auf eine, die sich kurz vor dem final geplanten Suizid das Leben nimmt. Als der Rest dann soweit ist, gibt man sich noch gegenseitig seinen/ihren sexuellen Gelüsten hin bis es bei allen vieren ´Klick´ macht und alle fest stellen, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat und alle aus ihrem persönlichen Alptraum aufwachen und für ihre Sache und ihr Leben kämpfen.
Wer sich mit japanischen Filmen mit düsterer Thematik auseinandersetzt, wird wohl eher denken, dass das Ende der Charakter der kollektive Selbstmord sein wird. Ist aber nicht der Fall, es gibt ein Happy End mit einer klaren Ansage, das man über den Tellerrand schauen sollte, weil das Leben mehr zu bieten hat als Schmerz, Trauer, falsche Freunde, Einsamkeit und so weiter. Ein wahrlich gut gemachtes Drama mit dezenten Erotikversatzstücken, die nicht ins räudige abdriften, sondern den Charakteren zusätzlichen Charakter verleihen. Unterm Strich ein sehr guter Film, der bei einer Länge von einer knappen Stunde nicht langweilig ist.