Posts mit dem Label Dokumentation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Dokumentation werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 27. August 2024

The Gruesome Gore Collection


Originaltitel: The Gruesome Gore Collection
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: Unbekannt
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Shockumentary über Verkehrsunfälle, Autopsien und mehr

Review:

Auf meiner Tour durch meine Shockumentary-Sammlung bin ich heute auf ein extrem prachtvolles Stück gestoßen, was mir seit langer, langer Zeit den Atem geraubt und den Verstand durchgewirbelt hat. Diese aussage sollte man nicht so verstehen, dass es der Inhalt ist, der mich euphorisch stimmt, in diesem Fall ist es eher das Gesamtprodukt. Von wem diese Shockumentarys genau produziert wurde, ist mir gänzlich unbekannt, bis auf den Namen derer, die hinter der Veröffentlichung stecken: Dead Planet Entertainment. Der Name verspricht sehr vieles und mit gutem Gewissen kann ich behaupten, das dieses Versprechen auch eingehalten wurde. 

Ich tendiere darauf, das es sich bei THE GRUESOME GORE COLLECTION zwar um ein Mixtape handelt, wie es Hardcore-Insider in diesem ungewöhnlichen Kulturkreis sicher bestens kennen, jedoch wäre es das erste Mixtape, was meine Sinne berührt und mich in eine komplett andere Welt verschlungen hat. Der Film beginnt mit Aufnahmen eines schweren Unfalls, bei dem das Opfer im wahrsten Sinne des Wortes zerrissen wurde. Bei der zweiten Aufnahme kommt ein sehr spezielles religiöses Thema zum Einsatz, für das ich mich schon seit Längerem interessiere: Die tibetanische Himmelsbestattung. Eine Bestattungsform, bei der die Toten im wahrsten Sinne des Wortes den Geiern zum Fraß vor geworfen werden. Der buddhistische Glaube besagt diesbezüglich, das die Geier die Toten ins Bardo tragen, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt. Eine sehr schön als auch seltene Art der Bestattung im östlichen Teil der Welt.

Zu den restlichen Aufnahmen gehören weiterhin schwere Verkehrsunfälle, bei denen die Verstorbenen schwer zugerichtet sind. Auch ein paar operative Aufnahmen haben es mit rein geschafft, hauptsächlich welche, bei denen der Fuß operiert werden muss, Schienen zum Einsatz kommen, die mittels Bohrmaschine und Schrauben den Fuß zusammen halten, eine Autopsie-Aufnahme, bei der ich mich frage, was dafür verantwortlich ist, das von dem Verstorbenen das Gesicht so aufgequollen ist. Bekanntlich heißt es, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Hier kann man sagen, dass das schockierendste zum Schluss kommt und dem Zuschauer, wenn in diesem Metier unerprobt ist, die Faust richtig ins Gesicht schlägt. Die Aufnahme zeigt die Autopsie eines Neugeborenen, dessen Oberkörper schon komplett aufgeschnitten ist und in den Eingeweiden etwas gesucht wird. Sehr hart anzusehen und nicht ohne nachträglicher Wirkung auf die Mentalität. Komplett alle zu sehenden aufnahmen entstanden im asiatischen Raum, oftmals deute ich die Herkunft auf Thailand, da manche Polizisten thailändische Schriften auf ihren Uniformen tragen und andererseits auch Indien, weil bei einem Unfallhelfer ein tätowiertes Hakenkreuz auf dem Arm zu sehen ist, was allgemein als Zeichen für Glück in der Gegend bekannt ist.

Während der Sichtung ertappte ich mich oft dabei, wie ich Vergleiche mit der Shockumentary FACES OF GORE anstellte, da mir viele Aufnahmen in der Art und Weise, was für welche es sind, bekannt vor kamen. Was hier jedoch fehlt ist der sarkastisch-komödiale Off-Kommentar eines Sprechers, der seinen ´Blödsinn´ zum besten gibt. Der oder die Macher hinter diesem Film haben sich dazu entschieden einen wunderschönen Spundtrack einzubauen, der auf melancholische Klaviermusik basiert und dezente Ambient-Töne mit bringt, um das Geschehen ´abzumildern´, und dafür verdienen die Macher meinen höchsten Respekt, weil es den Film ruhiger und sanfter macht und einen gewissen Respekt an die Toten zollt, die hier zu sehen sind. Aufgrund der Schönheit und Wahl der Musik habe ich sie aus dem Video extrahiert und auf Youtube hoch geladen, denn so eine akustische Schönheit sollte nicht irgendwo im Untergrund versauern. 

Mein Fazit: Shockumentary ist nicht gleich Shockumentary und Mixtape ist nicht gleich Mixtape. In den meisten Fällen sind Mixtapes nur dazu gedacht, möglichst viele schockierende Video in schnellen Abständen zu präsentieren, um den Zuschauer möglichst bei Laune zu halten oder zu flashen. Hier bewegt sich die Kamera langsam, aber auch nah an das Geschehen ran, ohne das es zu einer Reizüberflutung kommt, die man nicht so schnell verarbeiten kann. Unabhängig von den Aufnahmen gebührt den Machern der Musik ein großes Lob, weil sie mich sehr angesprochen hat und ich allgemein auf melancholische Musik stehe und mir der Soundtrack zu diesem Film sehr gut gefallen und ein großes Vergnügen bereitet hat. 

Soundtrack auf Youtube:


Ausschnitte aus dem Film: 









Montag, 26. August 2024

Banned & Exposed 200X 2


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Mondo-Shockumentary nach Art von Gesichter des Todes

Review:

BANNED & EXPOSED 200X hat es nach dem sich ziehenden ersten Teil schon besser verstanden zu unterhalten, weil der Fokus hier auf den Tod liegt. Demzufolge passt der Zusatz-Slogan "Too Hot For Cable TV" um Weiten besser als beim ersten Teil, der eher eine Schlaftablette war. Erschienen ist der zweite Teil direkt nach dem ersten Teil im selben Jahr: 2010. Auch hier ist unbekannt, wer hinter dem Projekt steckt, ich gehe mal davon aus, das es irgendeiner war, der zu viel Langeweile hatte und eine Vintage Shockumentary produzieren wollte, die aus aneinander gereihten Aufnahmen diverser anderer Shockumentarys als auch Videos zum Thema Tod besteht. Man hat das Gefühl spätestens dann, als man merkt, das der Beginn einer neuen Szene mit dem abrupten Abbruch des Sprechers endet, auch, weil es von der Stimme her verschiedene Kommentatoren aus dem Off sind. 

Der Film beginnt mit Aufnahmen von einem großen Gebäude, in dem ein Großbrand ausgebrochen ist. Datiert wird das Geschehen mit dem 20. November 1980, bei dem 48 Leute um´s Leben gekommen sind und auch einige aus dem Fenster springen, um den tödlichen Flammen zu entgehen. Anschließend erfolgt ein Vorspann mit folgendem Inhalt: Glücklicherweise sind wir dank medizinischer Technologien in der Lage unser Wissen über den menschlichen Körper unter Mithilfe des menschlichen Körpers zu erweitern. Ich ahnte schon was nun kommt: Eine Autopsieszene, in der im Leib eines Menschenkörpers herum geschnitten und in den Eingeweiden rumflatscht wird. Sehr schön! Für Autopsieszenen war ich schon immer empfänglich, weil es ein hochinteressantes Gebilde ist, wie es in uns wirklich aus sieht. 

In der folgenden Aufnahme bekommt man eine Ranch zu sehen, die Schauplatz mehrere Morde in Mexico war. Dem Kommentator zufolge handelt es sich um den Fund des Opfers Mark Killroy, der Opfer einer satanischen Sekte war, die unter Drogen mehrere Leute getötet hat und Teile der Leichen gekocht und gegessen hat. Mark Killroy wurde damals 1989 entführt, gefoltert und von seinen Peinigern sodomisiert, bevor es mit ihm zu Ende ging. In seinem Fall wurde ihm der Kopf entfernt, das Hirn entnommen und von den Tätern verspeist. Auf einer Ranch wurde er dann dort vergraben, wo schon 14 andere Menschen vergraben wurden. Anführer dieser Sekte war Adolfo Constanzo, der seinen Anhängern erzählte, dass ihnen Menschenopfer Immunität vor den Strafverfolgungsbehörden für ihre Drogenschmuggelaktivitäten gewährten. Der Mord erregte weltweite Medienaufmerksamkeit und löste wegen der ungewöhnlichen Umstände des Verbrechens eine internationale Fahndung aus. Sämtliche Leichen werden dem Zuschauer hier vorgeführt, unter anderem auch Killroy selbst, der ausgegraben wird. 

Nach dem Killroy-Fall erfolgen Aufnahmen aus dem 5-minütigen chinesischen Kurzfilm CHINESE JUSTICE von 1937 von Mink De Ronda. Der Film zeigt die grafischen Details einer authentischen Hinrichtung verurteilter chinesischer Drogenhändler. Viel gibt es nicht zu sehen außer einer Exekution. In der nächsten Aufnahme wohnen wir dem Kameramann bei seiner Reise durch Südamerika oder Afrika bei. Mehrere Leichen liegen auf der Straß als auch in ländlichen Gebieten, es endet damit, das einem Mann in den Kopf geschossen wird. Darauf folgt wieder eine Autopsieaufnahme, in der ein Schädel gehäutet, aufgesägt und das Hirn entnommen wird. Die folgende Aufnahme könnte glatt aus einem italienischen Kannibalenfilm stammen: Eine Gruppe Kannibalen öffnet einen Körper, den Brustkorb, entfernt mehrere Organe, um sie über dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Ob diese Aufnahme real ist oder einem Film entnommen, kann ich nicht sagen, jedoch ist mir die Szene gänzlich unbekannt, daher gehe ich mal von authentischem Material aus. 

Die nachfolgenden Aufnahmen bestehen von einem asiatischen Verkäufer, der Affenköpfe in Aufbewahrungsschüsseln verkauft, Schlangen verkauft, eine Boa constrictor gehäutet und gekocht wird, einem kurzen Kapitel zum Thema Atombomben, bei dem der Fokus auf Hiroshima liegt, Schießereien, Autobomben/Bomben die in Pakistan explodieren, Straßenkrawallen in London in denen Skins und Punks gegen die Polizei kämpfen und dem krönenden Abschluss, bei dem Aufnahmen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gezeigt werden und der Kommentator etwas über die Hintergründe dieser Aufnahmen erzählt. 


 

Banned & Exposed 200X


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Billige Vintage-Shockumentary von 2010

Review:

BANNED & EXPOSED 200X ist ein nur Insidern bekannter Mondofilm, den ich dem Vintage Shockumentary-Genre zuordnen würde, aufgrund seines gezeigten Inhalts. Ich muss zugeben, das es sich um einen sehr obskuren Mondofilm handelt, von dem ich schon etwas mehr erwartet habe, aber nicht, das er eher in die Kategorie "langweilig" passen würde. Aber schließlich ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erschienen ist das rare "Schmuckstück" 2010, jedoch ist unbekannt, wer der Macher der Doku ist, als auch woher die ganzen Aufnahmen stammen. Es sind auf jeden Fall ältere Aufnahmen, die aus den 80ern stammen müssen, denn bei einem Video stand die Jahreszahl 1988 dabei, weswegen ich der Annahme bin, das ich nicht ganz unfalsch damit liege, aus welchem Jahrzehnt sie stammen.

Es beginnt mit einem Ausschnitt zum Thema Frauenboxen, die sich in einem Ring verkloppen. Im nächsten Video darf man zwei Damen betrachten, die oben ohne am Strand liegen, sich sonnen, ihre Busen streicheln, anschließend etwas rumblödeln und mit einem Ball spielen. Sinn und Zweck dieser Aufnahme sind mir unbekannt. ich kann mir vorstellen, dass es sich um private Aufnahmen handelt. Eventuell ein verflossener Ex, der diese Clips zur Verfügung gestellt hat? Nach den zwei Ladies folgt ein Vorspann mit einer Beschreibung folgenden Inhalts: Du wirst gleich einige Ergebnisse der Folgen unsicheren Fahrens sehen. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Unfällen aufgrund des Genusses von Alkohol, Drogen, wenn sie beim Fahren einschlafen oder rücksichtslosem Fahren. 

Man kann sich denken wohin die Reise geht. Es folgen Aufnahmen von Unfällen, kaputten Autos, ein paar wenigen Leichen als auch Leichenteilen. Das ist auch der erste von zwei Parts in dem Film, in dem Shockumentary-Allüren aufkommen. Danach geht es weiter mit dem Thema Tattoos. Der Erzähler erzählt irgendwas über Tattoos und dem Lifestyle der Tattooszene an sich, gefolgt von diversen Aufnahmen von Tätowierten Frauen und Männern und Tätowierern bei ihrer Arbeit manchen Körper zu bebildern. Anschließend geht das ganze wieder von vorne los wie fast zu Beginn des Filmes. 

Es gibt einen FKK-Strand zu begutachten, bei dem das Hauptaugenmerk der Kamera auf barbusige Damen liegt, wieder ein Autounfall, bei dem ein Auto in einen Zug gecrasht und verbrannt ist. Verbrannte Leiche inklusive. Wieder das Thema Tattoos, was mit dem Thema Piercings gewürzt wurde, selbst Einblick in des Weibes gepiercte Scham gibt es zu sehen, was womöglich dazu dienen soll, dem Film einen expliziten Touch zu geben. Eine weitere Aufnahme von zwei Kickboxern und zu guter Letzt eine längere Aufnahme der Unruhen in Los Angeles 1992, als vier Polizisten, die in der kalifornischen Metropole Los Angeles der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, von einem Gericht freigesprochen wurden und die schwarze Bevölkerung diesbezüglich eskalierte. 


 

Dienstag, 6. August 2024

Grausames Afrika aka Africa segreta


Originaltitel: Africa segreta
Herstellungsland: Italien, Afrika
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio

Inhalt:

Dokumentarfilm über Französisch-Äquatorialafrika, einschließlich Sequenzen über die Beschneidungsriten Erwachsener im Bariba-Stamm, das Auspeitschen junger Peuls, eine geheime Zuflucht im Dschungel, das Tätowieren Neugeborener im Haussa-Stamm, die Riten des muslimischen Tabaski-Stammes, Blutriten.

Review:

Uiuiui, was mir da wieder mittels einer virtuellen Brieftaube ins Haus geflattert ist, lässt mich zittern und beben wie schon lange nichts mehr. Im Rahmen meiner Lebensaufgabe, alle möglichen italienischen Mondofilme zu Gesicht zu bekommen als auch zu archivieren wurde mir der Film GRAUSAMES AFRIKA aus dem Jahre 1969 zugespielt. Sehr gut! Denn der Volksmund besagt: Wer suchet, der findet und wie man mich soweit kennen dürfte, suche ich solange bis ich am Ziel angekommen bin und wenn Jahre dahin ziehen! Über einen italienischen Sammler ist mir dieses seltene Schmuckstück in die Hände gelangt, weswegen ich nicht lange gewartet habe, mir den Film anzusehen, sind doch die Macher hinter diesem Kleinod niemand geringeres als die Herren Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio. 

In Deutschland lief der Film am 31. Juli 1970 in den deutschen Kinos, jedoch wie es scheint, nur in der geschnittenen Fassung von 98 Minuten. Leider fehlen auch meiner vorliegenden Fassung mehrere Minuten, was man, wenn man gut aufpasst, dann merkt, wenn der Sprecher auf einmal einen "Cut" hat und es in die nächste Szene geht. Dafür muss man auch nicht der italienischen Sprache mächtig sein, um dieses Debakel zu vernehmen. Aber sei´s drum, besser als nichts. Die ungekürzte Fassung dauert, wie ich bereits ermitteln konnte ganze 103 Minuten, ob ich an diese Fassung jemals ran kommen werde, ist derzeit noch Zukunftsmusik, aber noch ist das Kapitel AFRICA SEGRETA noch abgeschlossen. Bis auf weiteres.

Interessant zu wissen sind die Ursprünge des Filmes laut Aussagen von Guido Guerrasio. Der Vater der Castiglioni-Brüder war Lieferant von Schreibmaschinen des italienischen Vertriebs Cineriz. Beide Söhne hatten eine große Begeisterung für den afrikanischen Kontinent, was soweit ging, dass sie sich einfach das (väterliche oder eigene) Motorrad nahmen und auf und davon fuhren. Ihren Freundinnen schickten sie eine Postkarte mit der Aufschrift „Wir sind in Alassio“ oder „Wir kommen in einer Woche zurück“. In Wirklichkeit waren alle drei bereits in Afrika: Castiglioni Alfredo, Castiglioni Angelo und Pellini Oreste. Das Material für den Film entstand während einer dieser Reisen. Nach Beendigung des Drehs, präsentierte Guerrasio den Eheleuten Angelo Rizzoli und seiner Frau, die sich bei der ersten nackten Eingeborenen mit einem Gute Nacht-Abschied verabschiedete. 

Die große Frage bis hierhin lautet vermutlich, was denn der Film beinhaltet? ich würde sagen: Eine ganze Menge. Wobei manches durchaus nahezu schwer verdaulich ist und eine Erzürnung auf die Lebensform Mensch hervor ruft, besonders in den Fällen, in denen Tiere zu rituellen Zwecken bei vollem Bewusstsein die Kehle durch geschnitten wird. Nicht weiter verwunderlich, warum diverse Veganer fast schon militant auftreten. Zu den weiteren Aufnahmen gehören die Schlachtung mehrere Hühner, um sie an ein Krokodil zu verfüttern, was in einer Art Höhle lebt und wohl als "Haustier" dient, die Tätowierung eines Babys was wenige Tage alt ist auch nicht gerade ohne als auch die "Verschönerung" eines Gebisses mit Hammer und Mini-Meisel! Weitere Highlights die es wohl heute nicht mehr so zu sehen gibt wären die stundenlangen Selbstgeißelungen der jungen Teuls, eine Tam Tam-Scheidung, ein Harem von um die 50 Frauen, die Beschneidung von Erwachsenen und diversen weiteren Riten, von denen man zu der zeit vermutlich nur gehört hat. 

Alles in allem ist die angegebene Punktzahl von 6,7/10 in der IMDB nicht ungerechtfertigt. Im Laufe meines sammlerischen Daseins habe ich schon viele Mondofilme gesehen und da gab es viel Gutes als auch viel Schrott. GRAUSAMES AFRIKA kann man definitiv in die höhere Liga einordnen, der zwar eher das Weltfilmphänomen aufgreift, sich aber doch eher auf die anthropologischen Aspekte konzentriert. Eine Veröffentlichung wird man leider vergebens suchen, denn bisher ist der Film auf keinem Medium erschienen soweit mir bekannt ist. Ob es jemals was geben wird ist fraglich. Meine Hoffnung ist aufgrund der Tatsache, das er es in die deutschen Kinos geschafft hat, auch hier recht groß, im Besonderen wenn der Name Cargo Records fällt, denen man so manchen Mondofilm verdanken kann, der sonst in irgendwelchen Archiven verrottet wäre.





 

Freitag, 5. April 2024

Thomas und Marco


Originaltitel: Thomas und Marco
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Marian Dora

Inhalt: 

Ein filmisches Experiment von Marian Dora

Review:

Bisher lag mir der Dokumentarfilm THOMAS UND MARCO nur als sogenannte Börsendisc vor, die ich auf einer Auktionsplattform ersteigert habe. Nun schwebt mir vor, mir die DVD von New Film Order zu besorgen, die dieses Jahr erschienen ist. Besondere Aufmerksamkeit liegt zudem noch auf das Bonusmaterial. Seine Erstaufführung hatte der Film meines Wissens in Deutschland 2022 auf dem Weekend of Fear-Festival. Zu der zeit war es noch nicht sicher, ob der Film jemals auf DVD veröffentlicht werden würde. Ein damaliges Statement von Thomas Goersch auf Twitter, ließ nichts gutes vermuten, da die Aussage war, das der Film weder auf einem Festival noch auf DVD veröffentlicht werden würde. Glücklicherweise verlief dann doch alles anders und man kommt doch noch in den Genuss des Filmes. Für mich als Freund von Marian Dora´s Filmen ein klares Highlight. 

Man könnte sagen, das der Ursprung des Filmes die beiden Filme PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT und DAS VERLANGEN DER MARIA D. sind. Beide Filme stellen unterschiedliche Experimente des Regisseurs Marian Dora dar, in denen er heraus finden wollte, ob es bei dem Erlebtem Unterschieden gibt, wenn man einen Film innerhalb eines Hauses und den anderen in der freien Natur dreht. Nach einer Mediabook-Auflage, bei der es wie es scheint damals Probleme gab, erschienen für jeden Film jeweils eine DVD im Schuber. Beides sehr tolle Filme, besonders PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT, der bei der Erstsichtung durchaus eine kleine Faust in der Magengrube war. Im anderen Film ist Marco Klammer zu sehen, der auch etwas zu sagen hat, was die Produktion von DAS VERLANGEN DER MARIA D. betrifft. 

Beide Darsteller in THOMAS UND MARCO sind nicht gerade dafür bekannt, stillschweigend alles hin zu nehmen und tun ihren Unmut gerne mal lauthals in den sozialen Medien kund, speziell Facebook. Nicht das es mich stört oder ich was gegen einen der beiden hätte, im Gegenteil, ganz Unrecht sind manche Aussagen nicht bzw. würde ich sofort so unterschreiben. Aber das ist ein anderes Thema. Das Thema hier ist, dass beide Darsteller Einblicke in ihr Leben, ihre Psyche, ihre Sexualität, in manche Drehs, ihren Ansichten zur Welt usw. preis geben. Bei beiden ist das Thema "Depressionen" ein sehr großes Thema, was man auch merkt. Marco schildert sich, verständlicherweise, eher als der Misanthrop, während sich Thomas eher in der `Opferrolle´ bei manchen Dingen sieht. Auf Grund der krankheitsbedingten als auch der psychosozialen Hintergründe der beiden, sind die Ansichten zur Welt nicht unverständlich. 

Wenn es nicht um Thomas und Marco geht, dann geht es um Filme. Ulli Lommel kommt zur Ansprache ebenso wie Werner Herzog oder Marian Dora. Besonders interessant sind die Einblicke seitens Thomas in die Filme DEBRIS DOCUMENTAR und MELANCHOLIE DER ENGEL. Vernetzt wird das ganze mit Ausschnitten aus den Filmen, bei dem mir ein Ausschnitt besonders schwer nicht-zugesagt hat: Die Katzenszene aus MELANCHOLIE DER ENGEL. Ich muss dazu gestehen, das ich den Film bisher zweimal begonnen habe, aber nach einer halben Stunde beendet habe, weil kein Spannungsaufbau statt fand, der mich weiter gehalten hätte. Aber das ist schon mehrere Jahre her und ich gedenke MELANCHOLIE DER ENGEL nochmal eine Chance zu geben, allein schon, weil mich mehrere Szenen interessieren, für die der Film teilweise berühmt-berüchtigt ist. 

Eine weitere Besonderheit an dem Film ist der nicht-kopierbare und schöne Drehstil den Dora benutzt. Man hat nicht den Eindruck, das es sich um ein Interview-Video in dem Sinne handelt, wie man es sich vorstellt. Nein, Dora hat einen genauen Blick dafür wie er welche Szene einfängt und der Sepia-Filter tut sein übriges, um den Film nahezu schon in Kunstfilm-Höhen zu hieven. So erhält man ein interessantes als auch wunderschönes Portrait zweier Darsteller, die in (Untergrund)-Film-Kreisen eine höhere Bekanntheit haben und dem Kenner nicht unbekannt sind. Ehrlich gesagt empfand ich die Thematik des Gesprochenen als auch die Kontroverse, die sicherlich bei manchem nicht ausbleibt, durchaus unterhaltsam. Das einzigste auf was ich hätte verzichten können, wären die homo-erotischen Szenen. 

Fazit: Marian Dora hat mit diesem Film ein weiteres Mal bewiesen, das er ein Könner ist. Entweder man liebt seine Filme oder man hasst sie, so war es schon immer und wird auch so bleiben. Inhaltlich wird hier Tacheles gesprochen und kein Blatt vor den Mund genommen und das wird sicherlich bei manchem sauer aufstoßen, insbesondere Marco´s Bezüge zur Frauenwelt. Wenn man sich den Film vor nimmt, sollte man definitiv eine Menge Zeit mit bringen, denn zwei Stunden sind nicht ohne und in diesem Fall ratzfatz vorbei ohne das Langeweile aufkommt! Ein weiterer Bonus ist: Auch wenn es sich eher um ein dokumentarisches Interview handelt, gibt es Szenen, die man "nur" in einem Dora-Film findet, oder in anderweitigen Filmen für einen speziellen Kundenkreis. Man möge sich den Film selber anschauen, um sich ein Bild zu machen. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Empfehlung!

 

Montag, 26. Februar 2024

Frauen im Bordell


Originaltitel: Mustang: The House That Joe Built
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Goralnick

Inhalt:

Ein Dokumentarfilm über die Mädchen der Mustang Ranch, einem legalen Bordell in Nevada.

Review:

Die Mustang Ranch ist ein Bordell im Storey County, Nevada, etwa 20 Meilen östlich von Reno. Unter dem früheren ursprünglichen Eigentümer Joe Conforte wurde das Mustang Ranch Bordell, der Vorläufer der Mustang Ranch, 1971 Nevadas erstes lizenziertes Bordell. Dies führte schließlich zur Legalisierung von Bordellen in 10 von 17 Landkreisen des Bundesstaates. Die Mustang Ranch wurde 1971 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und war mit 166 Acres das größte und profitabelste Bordell Amerikas. 1977 schrieb und inszenierte Robert Goralnick einen Dokumentarfilm mit Mondonähe über dieses Bordell. In Amerika unter dem Titel MUSTANG: THE HOUSE THAT JOE BUILT veröffentlicht, erschien der Film in der Schweiz in den 1980ern auf VHS, Betamax und Video 2000. 

Es scheint sich um ein sehr kostengünstiges Filmprojekt gehandelt zu haben, weil die ganzen Drehs, wie es scheint und angegeben wird, in dem Gebäude des Mustang-Bordells statt finden. Robert Goralnick hat es geschafft, dem Film einen starken dokumentarischen, also auch einen erotischen sowie einen ausbeuterischen Touch zu geben. Es beginnt mit einer Sexszene, die dann in einer Mischung aus Erzählungen der Prostituierten, Freiern, kurzen Gesprächen mit dem Besitzer und vielen Zwischensequenzen bestehend aus Sexszenen, mündet. Bei manchen Sexszenen ertönt im Off die Stimme der Prostituierten, die zusätzlich etwas zu erzählen hat. 

Überraschenderweise fand ich den Film gar nicht so schlecht. Meine Erwartungen waren zwar niedrig, weil ich eher davon ausging, das es sich um einen lahmen Heuler der Video-Ära handelt, aber dem war nicht so. Es schien nichts gestellt und die anwesenden Personen waren authentisch genug, das man ihnen ihre Aussagen abnimmt. Ob es sich hierbei um die wirklichen Prostituierten des Bordells handelte, ist mir nicht bekannt. Wenn man dem Self-Hinweis der IMDB glauben kann, dürfte es sich um die tatsächlichen Prostituierten des Bordells handeln. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden Conforte, der damalige Bordellbesitzer, und seine Frau beide wegen Steuerhinterziehung verurteilt, wobei Conforte kurzzeitig eine Gefängnisstrafe verbüßte und später 1990 nach Brasilien floh, wo er 2019 starb. 

Fazit: Immer wieder herrlich, was man für Raritäten aus der Videozeit noch findet. Wenn man sich ernsthaft mit der Geschichte des Bordells auseinandersetzt, kommt man an dieser Dokumentation nicht ganz vorbei, da sie gar nicht so schlecht ist, wenn man sie eher als eine Exploitation-Doku betrachtet. Für eine einmalige Sichtung ganz in Ordnung und nicht zu bereuen, das ich mal ein Auge rein geworfen habe. 





 

Mondo Inferno - Alle Sünden dieser Welt


Originaltitel: Il pelo nel mondo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Antonio Margheriti, Marco Vicario

Inhalt:

Eigenartige Sitten und Gebräuche ferner Länder! Hochzeitsgäste aus Bomeo: Das Abendkleid ist überflüssig. Kuriosum in einem Schweizer Nachtlokal: Der zigarrenrauchende Hahn tritt trotz heftiger Proteste des Tierschutzvereins auf. Eigenartige Sitten der Papuas: Die Männer ziehen nicht das eigene Baby, sondern ihr Eheweib heran. Orientale Köstlichkeit: Striptease Spezial. Abartiger Aberglauben: Exorzismus mit einer lebenden Eule. Feine Küche Singapurs: Der Hundemetzger präsentiert seine Delikatessen. Schädelsammler mitten in Deutschland! Spanische Mutproben in engen Gassen, mit edlen Kampfstieren!

Review:

Mit MONDO CANE haben Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi was los getreten, was es zuvor so auch noch nicht gab. Und weil das ganze auch erfolgreich funktionierte, wollten auch andere Regisseure ein Stück vom Kuchen. Zwei Jahre später erschien der inzwischen recht selten gewordene Mondofilm MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT von Antonio Margheriti und Marco Vicario. ILL PELLO NEL MONDO, was übersetzte "Der Pelz der Welt" bedeutet, versucht ebenso auf die pseudodokumentarische Schiene drauf zu springen und ist in mehreren thematischen Episoden aufgeteilt. Es werden allerlei Aufnahmen auf der ganzen Welt gezeigt, die den Zuschauer entweder schockieren oder erstaunen sollen. Trotz der Einteilung im Mondo-Genre gehört der Film zu den eher softeren Mondofilmen. 

Die Regisseure haben sich nicht lumpen lassen und haben weite Teile der Welt besucht, um ihre Aufnahmen tätigen zu können. Neben Laos, Papua-Neuguinea, Hawaii, ist man auch nach Europa und Amerika gekommen. Antonio Margheriti, der anderweitige Filme gemacht hat, hat sich hier zum ersten und letzten mal an einem dokumentarischen Film versucht. Im Off ertönt standesgemäß ein Sprecher, der mal ironisch, mal sarkastisch das Gezeigte kommentiert, jedoch nicht zu sehr in härtere Töne umschlägt, wie man es aus anderen Vertretern kennt. In puncto Veröffentlichungen sieht es ziemlich mau aus, mir sind nur zwei verschiedene VHS-Veröffentlichungen bekannt, die definitiv geschnitten sind. Die Laufzeiten schwanken von 82-87 Minuten im Original, die deutschen Fassungen weisen nur +-75 Minuten auf. 

Aber was erwartet den Zuschauer eigentlich, wenn man an den Film ran kommt? Nun, es ist das übliche was man in klassischen Mondos aus diesem Jahrzehnt findet. Stierkämpfe, Schlachthöfe, Restaurants die Hundefleisch als auch lebendes Getier zum Essen anbieten, oder den Stuhl um seine Notdurften zu verrichten, gleich mit an den Tisch bringen. Bauchtänzerinnen, Schlangen deren Gift extrahiert wird, um Menschen zu retten. Frauen, die sich für Autos interessieren als auch Stripperinnen, diverse indigene Völker und ihre Riten, sowie auch einen Zigaretten rauchenden Hahn. Die Palette ist hier reichlich und viel und für jeden etwas dabei. 

Fazit: Nicht gerade das Paradebeispiel eines Mondofilms, aber definitiv sehenswert, wenn man Mondofilme mag. Mir selber lag nur eine deutschsprachige Fassung vor, weswegen ich weiß, das die Originalfassung über 80 Minuten geht. Was genau aus den deutschen Fassungen raus genommen wurde, ist mir nicht bekannt. Käme auf einen Vergleich an, wenn es zeitlich passt. Fans von Filmen wie MONDO CANE, DAS IST AMERIKA und Co. werden den Film sicher mögen. Allein aus dem Standpunkt heraus, das man lange danach suchen muss, machen den Film zu einem reizenden Kleinod für die Mondo-Sammlung.  


 

Dienstag, 20. Februar 2024

Death File: Black


Originaltitel: Desu fairu: Black
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review: 

Waren die Schauplätze im gelben Teil noch in Thailand, hat es den Death File-Helikopter im schwarzen Teil nach Brasilien verschlagen. Nach São Paulo, um genau zu sein. Begleitet unter bewaffnetem Polizeischutz reist man mit einem Auto durch die brasilianische Stadt und filmt allerlei obskures Zeug. Den Tatort eines Selbstmordes, bei dem sich der Selbstmörder im wahrsten Sinne das Hirn raus geblasen hat. Anschließend fährt man weiter. Man hält bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs seitens der Polizei, bevor es dann weiter geht, um irgendeinen Typen zu interviewen und noch eines Leichenhalle besucht. Der erste wirkliche Dampfhammer für manchen Zuschauer wird sein, als man den Leichnam eines Embryos filmt. Aufgrund Verständnisprobleme kann ich nicht sagen, um was es genau geht. Nach einem Kaffee am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Japan. 

Weitere Beiträge sind Damen, die auf einen Teller kacken und der "Gaumenschmaus" von einem Typen am Tisch gegessen wird. Zum Austausch gibt es für sie seinen Urin im Glas serviert. Ein Typ, der auf dem Dach steht und springen will/wird. Leider geht der Schnitt in die nächste Szene, so weiß man nicht, wie die Geschichte endet. Der nächste Schnitt führt uns durch die Welt der Missbildungen bei Babys, ein alter Bekannter aus dem roten Teil ist auch nochmal zu sehen. Sehr bizarr bisher, das ganze. Und so geht´s dann weiter mit Heroinschmugglern, Selbstmörder, Leute die von einem Aufzug zerrissen wurden usw. Tatsächlich ist der ganze Film mit dem gelben teil gleich zu setzen, da er inhaltlich sehr ähnlich von den Aufnahmen ist. 

Erschienen ist die VHS in Japan 1994 zum Auftakt des fünfjährigen Jubiläums der DEATH FILE-Serie. Der schwarze Teil ist der dritte Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE. Trotz des ganzen Inhalts sollte man auch diesen Teil der Serie nicht als direkte Shockumentary betrachten, sondern sich einen ordentlichen Teil Mondo dazu denken, denn es gibt wahrhaftige härtere Dokumentationen dieser Art. Ich denke der Film ist auch eher was für Mondofans, denn Gorehounds werden hier nur teilweise bedient, was schnell zu Enttäuschungen führen kann. Trotz allem ein weiterer erstklassiger Film, der wohl nur eine kleinere Zielgruppe anspricht. 

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe. 


 

Montag, 19. Februar 2024

Death File: Red


Originaltitel: Desu fairu: Red
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Mondo der DEATH FILE-Serie

Review:

Zugegeben, Cover machen bei einem Mondofilm schon viel aus und umso drastischer die Abbildungen, umso besser gefällt es dem Sammler. Unangefochten stehen bei mir die Cover der farbigen Trilogie der Serie ganz oben, weil sie zum einen total heavy sind, aber zum anderen die Realität so widerspiegeln, wie sie eben ist. Das andere ist, das es sich bei den DEATH FILE-Filmen um stellenweise begehrte Sammelobjekte handelt, besonders bei Untergrund- und Sickofans. Es ist halt was anderes, wenn man exotische Untergrundfilme in der Sammlung stehen hat, von denen der spießige Bürger vermutlich nie was gehört hat. Am 21.4.1992 wurde der neunte Beitrag der DEATH FILE-Serie in Japan auf VHS veröffentlicht. Über einen Zeitraum von drei monatlichen Abständen erschien jeweils ein Teil der Trilogie, exakt fünf Jahre nach der Veröffentlichung von DEATH FILE. Anlass die Trilogien zu veröffentlichen war der fünfte Jahrestag der Serie. 

Inhaltlich hat mir DEATH FILE: RED weniger gefallen, weil er ziemlich blutarm und weniger schockierend war, wie man es sonst kennt. Es lässt sich aber nicht abstreiten, das die Schockwirkung andernorts wunderbar funktionierte. Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum gerade bei der Autopsie-Szene Innereien verpixelt sind, der ganze Rest nicht. Was auf den Zuschauer vermutlich schockierend wirken dürfte, sind die Aufnahmen der Hungersnöte in Afrika, verschiedene Arten von Missbildungen bei Neugeborenen. Besonders hervor sticht das Baby mit der seltenen Ichthyose-Erkrankung, was zu der Zeit versucht wird, am Leben zu erhalten. Mir selber ist eine ähnliche Aufnahme aus den 1990ern nicht unbekannt, weil es damals in den frühen 1990ern eine Reportage über die Krankheit gab, die abends im Fernsehen lief. 

Weitere Aufnahmen beschränken sich auf Politiker(?) die sich stressen, Kriegen, die Vorbereitung als auch Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu, einem rumänischen Politiker, die benannten Autopsien, ein Interview mit einer Blinden usw. Das ganze ist aufgeteilt in exakt einer Stunde Laufzeit, wobei für mich persönlich nur die etwas "anstrengenderen" Videos interessant waren. Begleitet wird man von Kommentaren aus dem OFF, wobei alles auf japanische gesprochen wird und ich somit nicht weiß, was genau gesagt wird und ob der Kommentar eher sarkastisch oder ernst ist. 

Fazit: Vermutlich einer der schwächeren Teile der Serie. Ich habe bisher noch nicht alle gesehen, werde das aber je nach Lust und Laune nach holen. Bis auf ein paar interessante Szenen, hat der Film nichts allzu wichtiges zu bieten und kann getrost als Sammlerstück gelten, bei dem man inhaltlich nichts verpasst hat. 


 

Samstag, 10. Februar 2024

Das ist Amerika


Originaltitel: This is America
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Romano Vanderbes

Inhalt:

Dokumentarfilm über bizarre und ungewöhnliche Praktiken in den USA.

Review:

Ich denke, ich brauche ab sofort keine einleitenden Worte mehr verlieren, was ein Mondofilm ist, wer die Vorreiter sind usw. Kommen wir doch gleich zur Sache und betrachten uns dieses räudige Stück Zelluloid und finden heraus was es damit auf sich hat. DAS IST AMERIKA ist zweifelsohne von dem italienischen Ur-Mondofilm MONDO CANE inspiriert worden, merkt man dem Film an, lässt sich definitiv auch nicht leugnen. Was DAS IST AMERIKA von anderen Mondofilmen unterscheidet: Es wird hier nicht darauf angelegt, so viele schockierende Szenen aus aller Welt zu zeigen, sondern eher die skurrileren Teile und Bereiche der Zivilisation der Vereinigten Statten von Amerika, Kurz: USA, zu präsentieren, von denen es so einiges gibt. 

Veröffentlicht wurde der Film 1977 in Amerika, erlangte jedoch 1978 in Europa größere Aufmerksamkeit. Die europäische Erstveröffentlichung fand zuerst in Finnland statt, anschließend Holland, Deutschland, Tschechien, Italien, Dänemark usw. Die Fassungen scheinen wohl unterschiedlich gewesen zu sein, denn die US-Fassung geht ca. 97 Minuten, dann gibt es eine spanische DVD mit einer Laufzeit von knapp 102 Minuten und die mir vorliegende deutsche VHS-Fassung, die ca. 90 Minuten aufweist. Leider sind die deutschen Fassungen gekürzt worden bis auf die Kinofassung, die 1978 ausgestrahlt wurde und die sogar mit einer Laufzeit von 105 Minuten angegeben wird. Leider existiert das Video-Label Starlight nicht mehr, ansonsten hätte man dort eventuelle Anfragen nach Informationen schicken können. 

Doch nun zum Film: Aufgebaut ist er wie ein klassischer Mondofilm und zeigt uns allerlei amerikanische Kuriositäten von denen es eine Menge gibt: Ein Autorennen, was viermal unterbrochen werden musste, weil es exakt 4 Unfälle bei diesem Wettrennen gab. Wenn man bei Vernunft ist, wird man fest stellen, das sowas höchstutopisch ist. Ansonsten zeigt uns der Film unterschiedliche Formen von Schönheitswettbewerben, bei denen die indianischen Mädchen in traditioneller indianischer Kleidung unterwegs sind, während amerikanische Frauen eher das Nacktsein bei solchen Veranstaltungen bevorzugen. Therapien gegen ungesunden Junkfood-Konsum, ob diese Mittel wirklich so funktioniert haben, lass ich mal dahin gestellt. 

Eine Drive In-Kirche soll es wohl auch im Amerika der 1970er geben, als auch diverse Anhänger des Satanismus, wobei das nicht neues in der heutigen Zeit. Bordelle mit älteren Damen für ältere Herren, eine Dildofabrik deren Firmenboss wohl einen zu gesunden (schwarzen) Humor zu haben scheint, männliche Go Go-Tänzer, Prostituierte, Sexualtherapien, Schlamm-Catchen mit Frauen, die weitgehend nur noch die Scham bedeckt haben bei ihrer Schlammschlacht, es wird auch über die "Gesundheit" von Hot Dogs Ansprache gehalten, ein Bestattungs-Drive In gibt´s auch zu sehen, Einsichten in das Leben eines polygamen Kerls, der mit seinen ganzen Verheirateten Frauen in einer Wohnung chillt bis hin zu Leuten, die sich selber einfrieren lassen. Man merkt, die Palette ist groß!

Im Jahre 2024 wird solch ein Mondofilm wie DAS IST AMERIKA es einer ist, vermutlich keinen mehr vom Hocker reißen. Damals konnte man mit manchen Dingen, die hier gezeigt werden, noch schockieren. Heute wäre sowas nicht mehr möglich, es sei denn man verschließt die Augen vor der hiesigen Welt. Zusätzlich muss natürlich dazu gesagt werden, das man manchen Szenen anmerkt, das sie extra für den Film gestellt wurden. Aufgrund der deutschen Synchronisation kann man den Film auch nicht mehr allzu ernst nehmen, dafür klingt der Sprecher eher wie aus einer Komödie. Sehr ansprechend ist das 70er Jahre-Feeling, den der Film innehat. Ein klarer Fall von einem Retro-Mondo der Extraklasse, der zudem gar nicht mal so langweilig oder schlecht ist, sondern dank seinem Trashfaktor, der all die Jahre gereift ist, ein cooler und kurzweiliger Film, der das Mondoherz höher schlagen lässt. 

Als kleines Extra, habe ich mich mal auf die Suche gemacht und auch einige interessante Filmposter, VHS-Cover usw. ausfindig machen. Das ganze hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich die Bilder und Erlaubnisse zur Nutzung zusammen hatte, freue mich aber, sie endlich zur Verfügung zu stellen. 

                 Weitere Titel: 

               - Jabberwalk 
       - Crazy Ridiculous American People
               - L´Amerique En Folie
               - L´Amerique Interdite 
       - Ta Amerika
       - La Locura Americana
               - Questa E´ L´America
               - Ez Amerika 
               - Tämä On Amerikka 
               - Taková je Amerika

Dänisches und amerikanisches Filmplakat

Französische Filmplakate

Tschechisches Filmplakat

Finnische VHS

Französische VHS

Holländische VHS

Spanische Betamax (In meinem Besitz)

Tschechische VHS 

Italienische VHS

Argentinische VHS

Französische VHS




















 

Dienstag, 30. Januar 2024

Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt


Originaltitel: Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Ernst Hofbauer

Inhalt:

Pseudo-Reportagefilm von den Machern der Schulmädchenreport-Reihe, über das (angebliche) Sexualverhalten in deutschen Büros und anderweitigen Arbeitsstellen. In Episodenform erzählt und unterbrochen von allerlei schlüpfrigen Interviews usw. 

Review:

Was nicht alles in deutschen Firmen so passiert, wenn man nach diesem Reportfilm geht. Nachdem Ernst Hofbauer mit der SCHULMÄDCHEN-REPORT-Serie quasi über Nacht weltweit bekannt wurde und große Erfolge verbuchen konnte, drehte er zwischendurch auch andere Reportfilme, die inhaltlich soweit die selben waren wie seine Schulmädchen. Diese Arten von Filmen erfreuten sich in den 1970er Jahren großer Beliebtheit und die Sex-Welle nahm bis zum Ende der 70er auch kein Ende, war der Deutsche Film bis dato noch recht rar besäht, was erotische Produktionen anbetraf. Was nicht bedeutet, das es da gar nichts gab. Nach meinen Recherchen dürfte der erste deutsche Film mit einer freizügigen Thematik der 1955 (andere Quellen sagen 1958) erschienene DAS VERBOTENE PARADIES sein, der die Freikörperkultur propagierte.

Nach Oswalt Kolle war Ernst Hofbauer einer der bekannteren Regisseure, die sich für den erotischen Film interessierten und ebensolche Filme drehten. Großteils eben Reportfilme, die sich darum drehten, einen pseudo-dokumentarischen Stil aufzuweisen, in dem man Leute auf der Straße anspricht und nach verschiedenen Dingen im sexuellen Bereich befragte. Im Fall von EROTIK IM BERUF kamen dann schon mal Fragen auf, ob man sich hochschlafen würde, ob der eigene Partner in seinem Arbeitsplatz treu ist oder ob es am Arbeitsplatz schon zu sexuellen Belästigungen gekommen ist. Es ist nicht Hofbauer´s bester Film, aber für mich als Fan von reportfilmen und allgemein dem ganzen Schmuddel aus den 70ern definitiv einer der besseren Filme, der zu unterhalten weiß. 

Unterteilt ist der Film in Interviews mit Privatpersonen auf der Straße, Gewerkschaftern, Betriebspsychologen und Referenten, die jedoch gestellt waren, aber dennoch mit reichlichen ´Informationen´ glänzen. Des weiteren gibt es 11 Episoden, die dem Film den nötigen Anstrich verpassen, in denen sie kurze Geschichten rund um die Erotik am Arbeitsplatz erzählen. Die Erotik ist hier sehr rar gehalten, das man nicht wirklich viel zu sehen bekommt, was dem Film aber keinen Abbruch tut, im Gegenteil. Aus heutiger Sicht würde ich den Film sogar eher als einen halbwegs schmuddeligen Trashfilm aus der zeit der deutschen Sexwelle bezeichnen, da manche Szenen doch unfreiwillig komisch sind, besonders zu Beginn, also vor Gericht verhandelt wird, das ein Chef Unzucht betreibt und eine der älteren Zeuginnen mit ihrem österreichischen Akzent auftrumpft. 

Veröffentlicht wurde der Film unter anderem in Deutschland auf VHS von dem Video-Label VPS, Kinostart war 1971, ansonsten gibt es noch eine DVD-Box, die aber die geschnittene Fassung enthält, die mir trotz Besitz jedoch nicht geläufig ist. Veröffentlichungen gab es auch im Ausland unter den Titeln SEX IN THE OFFICE, EROS IN THE OFFICE ODER OFFICE GIRLS, vermutlich gibt es noch mehrere Titel, da ich nicht davon ausgehe, das der Film nur in den USA veröffentlicht worden ist.  Diesbezüglich müsste man Nachforschungen anstellen, weil ich mir denken kann, das bestimmt etwas in die östlichere Gegend der Erdkugel auch was rüber geschwappt ist. Den Film selber kann man mögen, muss man aber nicht. Ich persönlich fand ihn trotz allem genial und mag diese 70er Jahre-Atmosphäre, die man in deutschen aus dem Jahrzehnt so vorfindet. 



 

Dienstag, 23. Januar 2024

Mondo Magic


Originaltitel: Magia nuda
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni, Guido Guerrasio

Inhalt:

In dieser Dokumentation werden Rituale und Lebensweisen in ganz Afrika und Südamerika gezeigt. Über Bizarre Rituale, Jagdszenen und Schlachtungen von Tieren, bis zu Festen und Tänze werden zur Schau gestellt. Dem Zuschauer werden die Bräuche des ursprüngliche Afrika und Südamerika schonungslos näher gebracht, die Kulte, welche seid Urzeiten dort üblich sind. Doch mancher wird bei einigen Szenen der Dokumentation einen Ekel verspüren. Denn gezeigt werden des weiteren extrem langen und brutalen Jagd- und Ausweidungsszenen, kleine Hunde, die an die Brust genommen werden, Völkergruppen, die sich mit Urin von Kühen einschmieren, oder ihren ganzen Arm in deren Geschlechtsteile schieben, beziehungsweise ihren Kopf auf die Intimzone einer Kuh pressen. Und da wären noch harmlose Berichte und Aufnahmen von Wunderheilern, die mit bloßen Händen operieren können und Szenen, wo bei jungen Frauen festgestellt wurde, ob sie ihre Jungfräulichkeit schon abgelegt haben, natürlich mit Applaus und Händeschütteln der Angehörigen, wenn das Resultat positiv herauskam.

Review:

MONDO MAGIC ist einer dieser Ausnahme-Mondos die sehr lehrreich erscheinen und über die Traditionen und Rituale von primitiven Stämmen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens berichten. Gedreht von den Castiglioni-Brüdern und Guido Guerrasio, erschien das Werk 1975 in Italien und kam 1977 in die deutschen Kinos. Bei vielen Zuschauern, die ausserhalb des schwarzen Kontinents beheimatet sind, mag das Gesehene Ekel und Brechreiz hervorrufen, denn manches ist nicht ganz einfach zu verdauen. Für die "Protagonisten" des Filmes, gehört das Treiben jedoch zum seligen Alltag seitdem sie das Licht der Welt erblickt haben. 

MONDO MAGIC unterscheidet sich radikal von modernen populären ethnografischen Filmen. Dabei handelt es sich um eine äußerst naturalistische und brutal dargestellte Realität des Alltagslebens einer Reihe von Stämmen in Afrika, im Amazonasgebiet und in Asien. Blut, Sex, Magie, Drogen. Hier gibt es keine Zensur oder politische Korrektheit. Es sei nicht empfohlen, sensible Personen sowie diversen Moralisten den Film vorzuführen, um eine Krise der Moral und der hohen Spiritualität zu vermeiden. Zu den gewagtesten Szenen gehören Elefantenschlachtungen, ein Culligunis zwischen mensch und Tier, sexuelle Rituale, die einer Vergewaltigung sehr nahe kommen, Selbstverletzungen, mit Tierurin gewaschene Kinder um Insekten abzuwehren und vieles mehr. 

Zu den harmloseren Bildern gehören malerische magische Rituale, indigene Menschen vom Amazonas die größere Würmer essen, eine leidende Paarung zweier Schildkröten und das Alltagsleben der Menschen. Leider gibt es auch Aufnahmen beispielsloser Gewalt gegen Tiere, bei denen man sich nur den Kopf schütteln kann, aber es ebenso dort verankert ist wie bei uns die Schlachtung von Tieren, um sie anschließend zu essen. Es schenkt sich somit nicht viel gegenüber der modernisierten Gesellschaft ausserhalb einer Welt, die noch fern der Moderne ist. Den Film an sich würde ich eher Mondo-Sammlern empfehlen, die schon von so manchem Mondo abgehärtet sein dürften. Eventuell könnte er auch was für Leute was sein, die sich mal abseits des ganzen Mainstreams bewegen wollen und in eine bizarre Welt eintauchen wollen, wie sie letztendlich direkt neben uns existiert. 

Fazit: MONDO MAGIC ist einer der besseren Mondofilme die ich bisher gesehen habe und vermag auch zu unterhalten, wenn man sich mit den Aufnahmen anfreunden kann, so seltsam sie auch erscheinen mögen. Dem Sprecher nach zu urteilen wird hier auch weitgehendst versucht ernst zu bleiben ohne sarkastische oder ausbeuterische Kommentare von sich zu geben, was für den Film spricht. Sollte jemals eine deutschsprachige Veröffentlichung erscheinen, was ich sehr hoffe, aufgrund der Tatsache, das es eine deutsche Kinoaufführung gab, wäre es sehr begrüßenswert, wenn man eine möglichst vernünftige Veröffentlichung an den Mann bringen würde.