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Donnerstag, 29. August 2024

Taro! Tokyo Demon War


Originaltitel: Taro! Tokyo makai taisen
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Teruyoshi Ishii

Inhalt:

Basierend auf dem japanischen Volksmärchen Momotaro schildert es die Aktivitäten von Schülern der Mittelstufe, die mit der Verschwörung einer neuen religiösen Bewegung konfrontiert werden.

Review:

Im Rahmen meiner Suche nach Tokusatsu-Filmen, die man rezensieren kann bin ich auf den unbekannten Film TARO! TOKYO DEMON WAR aus dem Jahre 1991 gestoßen. Fündig wurde ich auf Youtube, wo er inklusive englischer Untertitel zur Verfügung steht, falls sich einer für den Film interessieren sollte. Die Geschichte beruht auf einer japanischen Sage, bei der es um einen jungen Kerl namens Momotarō geht, der die Welt vor dem Bösen als auch vor diversen Ungeheuern rettet oder gegen sie kämpft. Hört sich fast schon wie das Grimm´sche Märchen "Von einem der auszog das Fürchten zu lernen" an, nur mit dem Unterschied, das Momotarō aus einem Pfirsich schlüpft und von den Eheleuten, die den Pfirsich finden, groß gezogen wird. 

Bei meinen Recherchen wird der Film als Horror-Fantasyfilm bezeichnet. Meines Erachtens würde ich das Horror weg lassen und eher auf einen Jugend-Fantasyfilm tippen, der mit etwas Abenteuer und Mystery garniert ist. Die Story erzählt die Geschichte eines Jungen namens Taro, der bei einer Idol-Show vorspricht. Er selber zweifelt an sich, aber eine Art Sekte will ihm unter die Arme greifen und bietet ihm die Chance auf einen Plattenvertrag. Beim Grundtakt den er ihrerseits hört, verfällt er in eine Art Trance und redet in einer unbekannten Sprache. Nach und nach stellt sich heraus, das eine Verschwörung im Gange ist, bei der um eine uralte Rasse zum Vorschein kommt, gegen die Momotarō am Ende kämpfen muss, um die Welt zu retten. 

Nun, so genial wie das Filmposter ist, so mager ist der Film um ehrlich zu sein. Man muss sich über eine Stunde durch den Film kämpfen, bis es zum Finale mit dem Monster kommt. Davor geschieht erst mal nicht viel. Die einzige Ausnahme ist eventuell die Szene mit diesen kleinen Minischweinchen ie aber sehr kurz gehalten ist. Der große Showdown folgt gegen Ende, als sich Momotarō mit der Kreatur messen muss, die wie eine Spargelversion des Wishmasters aus sieht. Der Film scheint eher gemacht worden zu sein, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, was auch in Ordnung war, wenn man mit diesem Wissen an den Film ran geht. 

Veröffentlicht wurde der nur in Japan auf VHS, wie ich heraus finden konnte. Netterweise wurde der Anzug des Monsters von Shinichi Wakasa, der bei mehreren GODZILLA-Filmen der Millenium-Reihe für die Spezialeffekte verantwortlich war. Die Gesamthöhe des Anzugs betrug 3 Meter und sah optisch nicht schlecht aus, wie schon angemerkt, sehr Wishmaster-ähnlich, aber leider viel zu kurz im Film zu sehen. Da hätte gerne mehr gehen können. Alles in allem war mir der Film eine Sichtung wert, weil es ein sehr unbekanntes Stück japanischen Zelluloids ist und Tokusatsu-Fans gerne mal einen Blick riskieren können. Nur der englische Filmtitel ist sehr trügerisch, denn eine satte Dämonenaction sucht man hier vergebens. 


 

Montag, 26. August 2024

Die Gruft des Grauens


Originaltitel: Grave of the Vampire
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: John Hayes

Inhalt:

Es ist Mitternacht als Leslie und Paul die Party einer Freundin verlassen. Ihr Weg führt sie am alten Friedhof vorbei, auf dem sie als Kinder gespielt haben. - Doch plötzlich öffnet sich die Gruft eines Mörders. - Am nächsten Morgen steht die Polizei vor einem Rätsel. Man findet Paul ermordet und Leslie vergewaltigt auf. Leutnant Mason versucht den Fall aufzuklären, doch auch er wird ermordet. Monate später bringt Leslie ihren Sohn James zur Welt. - Jeder, der mit ihm in Berührung kommt, findet ein grausames Ende. Leslie kann es nicht glauben, sie hat einem Vampir das Leben geschenkt.

Review:

In Ausnahmefällen kann es nicht schaden, wenn man vor einem Kauf erstmal auf Streaming zurückgreift, ob es ein Film wert ist, sich ihn in die Sammlung zu stellen. So war es auch bei dem 1972 erschienen Vampirfilm DIE GRUFT DES GRAUENS. Da ich von WMM bisher nur sehr wenig gesehen habe und auch weiß, das es eher so B-Movies sind, bin ich dementsprechend etwas vorsichtig, man kauft die Katze schließlich nicht im Sack. Enttäuscht wurde ich von dem Werk definitiv nicht, auch wenn er sehr blutleer ist, dafür aber mehr von seiner 70er Jahre-Atmosphäre lebt. 

Die Handlung ist schnell erklärt: Ein Pärchen chillt auf dem Friedhof, woraufhin Er seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, dem Sie nur zu gerne zustimmt. Kurz darauf entsteigt ein Vampir, Caleb Croft – im Leben ein Serienvergewaltiger und Mörder, jetzt ein Vampir, aus seiner Gruft und tötet den Kerl und vergewaltigt seine Freundin. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, was sich nur von Blut ernährt. 30 Jahre später ist das Baby zu einem starken, erwachsenen Mann heran gereift und kämpft innerlich mit seinem Schicksal und versucht mit allen Mitteln seinen biologischen Vater zu finden, dem er die Schuld am Tod seiner Mutter gibt. Er wird fündig und es braucht seine Zeit, bis er davon überzeugt ist, das er es auch wirklich ist, bevor er ihm den Garaus macht. 

Von Regisseur John Hayes kam mir bisher noch nicht viel vor´s Auge, die einzige Ausnahme bildet die erste Episode der Horror-Serie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT. bekannt wurde er ab den 70ern für seine B-Movies, Exploitationfilme und paar Erotikfilme, die er drehte. Selbst einen Oscar war er 1959 für seinen Kurzfilm THE KISS nominiert. Für Leute, die eher auf geldschwerere Filme stehen wird der Film eher nichts sein, da er recht unspektakulär daher kommt, weil er so vorhersehbar ist. Darunter leidet eben auch die Spannung und man muss sich manchmal durch den Film ´kämpfen´ anstatt man ihn genießen kann. Nichtsdestotrotz hat er seine Momente und dürfte Freunden des schlechten Geschmacks sicherlich gefallen. 

Die Darsteller wirken etwas hölzern und versuchen aus ihren Rollen wohl das beste draus zu machen, nicht wirklich zum Film beiträgt. Eher hatte ich den Eindruck, das es sich um einen ´misslungenen´ Rachefilm handelt und die Vampirgeschichte zur Nebensächlichkeit verkommt, auch wenn sie immer mal wieder auftritt. Das traurige ist, das der Film einen sehr guten Start hinlegt, aber dann zügig von seinem Tempo verliert, was aber nicht bedeutet das der ganze Film schrottreif ist, sondern eben etwas mehr Würze hätte vertragen können. Aber um ihn einmal gesehen zu haben, reicht es vollkommen. Ob ich mir die DVD noch nachträglich hole, wird sich zeigen. Mehr als 10 Euro würde ich dafür nicht ausgeben.  

Samstag, 10. August 2024

Gespenster-Geschichten (TV-Serie 1985)


Originaltitel: Gespenster-Geschichten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: George Moorse, Wolfgang Panzer

Inhalt:

Siehe Review

Review:

Im Rahmen meiner derzeitigen Serienmarathons bin ich auf eine Serie gestoßen, die im damaligen West-Deutschland gedreht und produziert wurde und auf den Namen GESPENSTER GESCHICHTEN hört. Wer jetzt denkt, dass die Serie mit der gleichnamigen Comicserie zu tun hat, den muss ich enttäuschen, das hat sie nicht. Regie führten die Regisseure George Moorse und Wolfgang Panzer, während die Drehbücher von Reiner Erler stammen, der für 5 der 6 Geschichten verantwortlich war. Die Originalgeschichten entstammen aus den Federn diverse Autoren, deren Geschichten in den Jahren zwischen 1864-1969 erschienen sind. Erstmalig ausgestrahlt wurde die Serie 1984 beim WDR, der auch die Serie produziert hat. 

"Gehostet" wird jede Folge von Wolfgang Büttner, der in einem alten Sessel am Ofen sitzt und stets einen Gegenstand aus jeder Folge bei sich hat und jede Folge kurz einleitet, bevor es los geht. Im übrigen ein sehr charmanter älterer Herr, der für diese Rolle sehr geeignet war, passend zu der Zeit in der die Serie entstand. 

Die erste Gesichte trägt den Namen "Die Brücke nach Fenders" und handelt von einem Kerl, der Bekanntschaft mit 2 Gespenstern macht, von denen er bis dato noch nicht weiß, das sie welche sind. Nach einem Tee erfährt der Kerl, das der Gespenstermann einem Justizmord zum Opfer fiel und sich nach all den Jahren an dem dafür verantwortlichen Staatsanwalt rächen will. Angeblich entstammt die Geschichte einem Autor namens John MacLaughlin, jedoch lassen sich darüber absolut keine Informationen finden, die die Herkunft untermauern.

In der zweiten Geschichte namens "Die Verschwörung" geht es um einen Mann, der Bekanntschaft mit einer Geisterkutsche macht, die drei Damen vergangener Tage beinhaltet. Trotz seiner Überzeugung, das es sowas nicht geben kann, muss er sich zeitig eingestehen, das mit den Passagierinnen etwas nicht stimmt. Die Originalgeschichte entstammt der Feder von Amelia Edwards aus dem Jahre 1864.

Die dritte Geschichte, "Ambrose Temple", ist eine Liebesgeschichte, in der eine ältere Lady mit ihrer vermutlich gleichaltrigen Schwester in ihrem Elternhaus einen Liebesbrief eines ´Verflossenen´ findet, der auf mysteriöse Weise in das Haus gekommen ist. Einem Schwur nach, den eine der Schwestern dem früheren Geliebten gegeben hat, holt er sie nach genau 50 Jahren wieder, auch wenn er bis dahin schon gestorben ist. Eine nette Story entnommen aus dem 1945 erschienen Buch "The Demon Lover and Other Stories" von Elizabeth Bowen. 

"Das Gesicht", die wohl unspektakulärste Episode innerhalb der Serie. Eine Frau wird von ständigen Alpträumen geplagt in dem sie immer ein Gesicht sieht. Auf einer Auktion erkennt sie das Gesicht auf einem Gemälde wieder und endet alsbald auf dem Friedhof auf mysteriöse Art und Weise. Entnommen der Geschichte "The Face" von Edward Frederic Benson aus dem Jahre 1924.

"Die Affenpfote": Ein ehemaliger Seargent erzählt einer ärmlichen dreiköpfigen Familie von seiner merkwürdigen Begegnung mit einem Zauberer in Indien. Von diesem Zauberer hat er eine Affenpfote bekommen, die dem Besitzer drei Wünsche erfüllt. Jedoch setzt er alles dran, das niemand mehr die Pfote in die Hände bekommen kann, weil sich die Wünsche wie ein Fluch auswirken und schmeißt sie ins Feuer. Das Oberhaupt der Familie rettet die Pfote und begeht alsbald seinen schlimmsten Fehler den man nur machen kann. Im Original unter dem Titel "The Monkey’s Paw" im Jahre 1902 von William Wymark Jacobs erschienen. 

Die sechste Geschichte, die ich eher langweilig fand, "Im Schatten des Zweifels", handelt von zwei Eheleuten die Begegnung mit einem anderen Pärchen machen. Jedoch stimmt etwas mit diesem Pärchen nicht und man muss bald fest stellen, das etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Besonders als zum Schluss hin ein Foto auftaucht, was nach logischer Schlussfolgerung nicht existent sein sollte. Nach der Kurzgeschichte "Gespenster" von Marie Luise Kaschnitz aus dem Jahre 1969-

Das reizende an der Serie ist, das sie komplett ohne Blut auskommt, aber nicht langweilig ist und herrlich atmosphärisch. Nebelschwaden, nette Make Up´s, charmante Darsteller, teilweise gruselige als auch zeitgenössische Kulissen geben den Episoden den Pfiff den sie brauchen. Mit einer Gesamtlaufzeit von knapp drei Stunden kann man sich die Serie durchaus an einem Sonntag Mittag anschauen, bestenfalls an einem düsteren Abend um ein gruseliges Feeling aufkommen zu lassen. Klare Empfehlung meinerseits wer Grusel- als auch Horrorserien mag die zudem noch Old School sind. 

Freitag, 8. März 2024

Bloodrunner Zero 2


Originaltitel: Bloodrunner Zero 2
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Sade Sato

Inhalt:

Fortsetzung zum ersten Teil

Review:

Nach dem eher blutigen ersten Teil, ließ Sade Satô Gnade walten und baute im zweiten Teil so etwas wie eine Geschichte mit ein. Auch hier hat das Thema der Selbstverletzung seinen Platz, kommt aber nicht so explizit und oft zum Einsatz wie im ersten Teil. Der große Schritt in die richtige Richtung seitens Satô´s war, das er mit dem zweiten Teil einen atmosphärisch-mysteriösen Kurzfilm erschaffen hat. Mir sind Filme wie die ganzen RING-Teile bekannt, sagen mir aber nicht sonderlich zu. Ähnlich gestaltet ist BLOODRUNNER ZERO 2 auch, gefällt mir aber auch besser wie die "Originale". 

Es beginnt mit dem Mädchen Zero, gespielt von Zero Syoujyo, was auf der Straße liegt und nach kurzer Zeit aufsteht und einen Zettel vom Haus ab macht. Nach dem sie das Haus betreten hat, findet sie darin einen Spiegel in dem sie von einer Gestalt entdeckt wird. Anschließend verwandelt der Film sich in einen alptraumhaften Film, der sehr an die RING-Filme erinnert. In diesem Fall kann man das als positiv bezeichnen, weil mir die ganze Düsternis, die auf einmal präsent wird, bestens gefallen hat. 

Zero windet und wendet sich, bevor sie beginnt sich selber an der Oberweite zu berühren, bis in der nächsten Szene schon ein Baby zu sehen ist, was sie stillt und im Arm hält. Parallel dazu fängt sie an, ihre Unterarme mit einem Messer zu ritzen, ihr Blut zu lecken und mit dem blutigen Lippen das Baby auf den Mund zu knutschen. Nach dieser "Alptraumsequenz" rennt sie wieder raus zur Straße, bleibt sitzen und blättert in einem Büchlein rum. 

Fazit: Wer mehr auf japanische Geisterfilme oder dergleichen steht, kann sich den Film besorgen. Man sollte mit der Ritzer-Sequenz zumindest klar kommen. Ansonsten bietet der Film nicht wirklich was, was man gesehen haben müsste. Für einen Untergrund-Film aus dem fernen Osten geht der Film natürlich vollkommen in Ordnung. 


 

Mittwoch, 6. März 2024

Das Unheimliche


Originaltitel: The Uncanny
Herstellungsland: Kanada, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Denis Héroux

Inhalt:

Der Schriftsteller Wilbur Gray besucht seinen Verleger Frank Richards. Thema des Abends ist das neue Buch des Autors über Katzen. Darin wird die These vertreten, dass diese Tiere teuflische Geschöpfe sind, die Unheil bringen. Anhand drei schauerlicher Geschichten aus den Jahren 1912, 1936 und 1975, die sich an den unterschiedlichsten Orten zugetragen haben, versucht Wilbur seinen Herausgeber zu überzeugen.

Review:

Wilbur Gray versucht den in Montreal lebenden Verleger Frank Richards davon zu überzeugen, sein Buch zu drucken, was zum Inhalt hat, das eine Katzenverschwörung gegen die Menschen im Gange ist. Zur Untermauerung seiner Thesen, zitiert Gray mehrere Fallstudien: Eine wohlhabende Frau hat damit zu kämpfen, das ihr Neffe samt Dienstmädchen hinter ihrem Erbe her sind. Nach einem Versuch, ein wichtiges Dokument an sich zu reißen, erleben die beiden ihr wahres Wunder. Im zweiten Fall erleben wir ein Waisenmädchen, was Probleme in ihrer neuen Familie hat, besonders ihre Cousine macht ihr das Leben schwer, aber sie weiß sich mittels schwarzmagischer Tricks zu helfen. Der dritte Fall handelt von Horrorschauspieler Valentine De'ath und seiner Geliebten, die sich verschworen haben, seine Frau zu töten, aber ohne ihre Katze gerechnet haben.

Bei DAS UNHEIMLICHE ging Milton Subotsky einen ganz anderen Weg. Nachdem er Amicus aufgelöst hatte, arbeitete er 1977 mit dem kanadischen Regisseur Denis Héroux zusammen, um den Film zu produzieren. Zwar war das Interesse an Horror-Anthologien erloschen, hinderte aber nicht daran bei dem Projekt einzusteigen. So entstand die kanadisch-britische Produktion DAS UNHEIMLICHE, was sich thematisch mit Katzen auseinandersetzt. Die Idee dahinter ist gar nicht so schlecht, weil Katzen allgemein teilweise mysteriöse Tiere sind und perfekt in einen Horrorfilm rein passen, so auch hier. An was es scheitert: Der Inhalt der Geschichten zum Teil. 

Die erste Geschichte sprach mich am meisten an, weil sie auch von der Umsetzung her ordentlich ist und ein paar gute Horrorszenen beinhaltet, die man bei den anderen beiden Geschichten leider vermisst. Die zweite Geschichte wird nur von den Rückprojektionseffekten am Schluss gerettet, macht ansonsten nichts groß her. Die dritte Geschichte ist ein totaler Reinfall und schon fast nicht mehr sehenswert, auch wenn Donald Pleasence mit von der Partie ist. Im Allgemeinen merkt man die Einflüsse von Subotsky, aber auch die retten den Film nicht mehr. Es ist nicht so, dass DAS UNHEIMLICHE ein totaler Ausfall ist, aber ich habe mehr erwartet und zumindest wird man in der ersten Hälfte des Filmes halbwegs gut unterhalten. 

Fazit: Es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht überall wo Amicus drauf steht, ist auch Amicus drin. Geht man mit anderen Voraussetzungen an den Film, kann er bei manchem Zuschauer sogar mehr Spaß machen. Der Schrecken, der hier von dem Film aus geht ist zwar handzahm, weist der Film trotzdem ein paar wenige nette Elemente auf, die unvergesslich bleiben werden. 


 

Die Tür ins Jenseits


Originaltitel: From Beyond The Grave
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Eine Sammlung von vier kurzen Horrorgeschichten, die sich um ein britisches Antiquitätengeschäft und seinen mysteriösen Besitzer drehen.

Review:

Der Besitzer eines Antiquitätenladens verspricht bei allen Gegenständen, die er verkauft, ein kleines "Extra". Soviel zur Rahmenhandlung. In der ersten Geschichte geht es um Edward Jeffries, der einen Spiegel für seine Wohnung kauft, eine Seance abhält und von einem Mann besessen wird, der quasi im Spiegel wohnt. In der zweiten Geschichte Freundet sich Christopher Lowe mit einem Straßenhändler an und beginnt eine Affäre mit der seltsamen Tochter des Mannes. Die Tochter zeigt ihm, wie er mit einer Voodoo-Puppe seine nörgelnde Frau loswerden kann. In der dritten Geschichte trifft ein Mann in einem Zug auf alte Madame Orlov, die ihm sagt, dass er einen Elementargeist auf seiner Schulter hat. Als er dabei ertappt wird, wie er seine Frau erwürgt, ist er gezwungen, die Dienste von Madame Orlov in Anspruch zu nehmen, um den Geist auszutreiben. In der vierten Geschichte kauft ein Mann eine antike Tür und stellt fest, dass sie in die Zeit Karls I. zurückreicht.

1974 erschien die vorerst letzte Horror-Anthologie von Amicus, denn bis zur nächsten vergehen sechs Jahre, bevor MONSTER CLUB erscheint. DIE TÜR INS JENSEITS war das Regiedebüt von Kevin Connor, der im Genrekino und im US-Fernsehen zu einem bescheidenen Namen werden sollte. Der Film selber gehört leider nicht zu den besten Werken die unter dem Dach von Amicus entstanden sind, erfüllt aber trotzdem halbwegs seinen Zweck mit bescheidenem, aber uneinheitlichem Erfolg. Der Film umfasst vier Episoden, deren Motto im Gesamtkontext wohl lautet, das man einen Ladenbesitzer nicht betrügen sollte. 

Wie die anderen Episodenfilme von Amicus ist auch dieses hier nicht allzu gruselig, sondern schmeichelt eher mit dem Grusel, ohne zu exzessiv zu werden. Was die Filme im Gesamten lohnenswert macht, ist das gute Schauspiel der Darsteller und die fantasievolle, leicht düstere und unheimliche Atmosphäre, die in den verschiedenen Geschichten gut hervorgerufen und aufrechterhalten wird. Dafür war Amicus damals bis heute berühmt und wird es auch immer sein, ganz gleich ob es Parallel noch Hammer Films gibt oder nicht. Vergleicht man DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK mit DIE TÜR INS JENSEITS machen sich auch besonders technische Entwicklungen bemerkbar im Laufe der Zeit, man geht mit der Zeit und bleibt nicht in einer Thematik stecken in dem man sich bspw. nur auf mittelalterliche Wesen wie Vampire, Werwölfe und dergleichen beschränkt. 

Fazit: Eine nette Zusammenstellung aus Horrorgeschichten, die mit ihrer netten Grafik und den skurrilen Charakteren besonders einladend sind. Das größte Kino geht an Peter Cushing, der mit seinem Charme dem Film das gewisse Etwas gibt. In Deutschland ist der Film bisher nicht erschienen, weswegen man auf Importe zurück greifen muss. Fans von Episodenhorror und allgemein Amicus/Hammer Films-Fans sollten hier fündig werden, wenn es nach Unterhaltung gelüstet. 


 

Montag, 4. März 2024

In der Schlinge des Teufels


Originaltitel: The Vault of Horror
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Roy Ward Baker

Inhalt:

Fünf Männer treffen sich in einem Aufzug, um von ihren Alpträumen zu erzählen.

Review:

1973: Ein Aufzug bringt fünf Männer in einen Kellerraum statt zu ihrem Ziel. Während sie dort warten, erzählen sie einander von ihren seltsamen Träumen. Die erste Geschichte handelt von einem Mann, der seine Schwester wegen ihres Erbes ermordet. Was er nicht weiß: Sie ist eine Vampirin. In der zweiten Geschichte bringt eine Frau ihren Mann um, der ständig nur am nörgeln ist. In der dritten Geschichte reist ein Magier nach Indien, um eine neue Hauptattraktion für seine Auftritte zu finden und wird dabei auch fündig. In der vierten Geschichte Täuscht ein Mann mit einer Droge seinen Tod vor um Versicherungsgelder zu bekommen. Doch die Pläne des Schicksals sehen anders aus. In der fünften Geschichte verschlägt es einen Mann nach Haiti, der die Magie dazu nutzt, um sich an anderen zu rächen. 

1973 erschien von Amicus der Anthologiehorrorfilm IN DER SCHLINGE DES TEUFELS, der ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Amicus darstellt. IN DER SCHLINGE DES TEUFELS war ein geringerer Aufwand als GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Regisseur Roy Ward Baker, der zuvor für Amicus die schöne Anthologie ASYLUM - IRRGARTEN DES SCHRECKENS gedreht hatte, hat ein Gespür für Atmosphäre und oft grausige Schockeffekte. Der sechste Anthologiehorrorfilm war die thematische Fortsetzung von Amicus‘ überaus erfolgreichen GESCHICHTEN AUS DER GRUFT und verwendete auch hier die beliebten Storys aus den EC Comics. 

Die Besetzung hat auch hier wieder gestimmt, wobei es meiner Meinung nach an Darstellern fehlte, die dem ganzen Film den letzten Schliff gegeben hätten. Nichts desto trotz zählt der Film zu den besseren Filmen, die Amicus hervor gebracht haben. Manche Geschichten hätten locker für einen längeren Kurzfilm gereicht, passen trotzdem aufgrund ihrer Kürze bestens in den Gesamtfilm. Die Geschichten selber entstammen den Shock SuspenStories- und den Tales from the Crypt-Comics, und nichtm, wie es der Originaltitel andeutet, den Vault of Horror-Comics. 

Ich kann es nicht anders sagen, aber man sollte sich auch diesen Film schleunigst anschauen, wenn noch nicht getan. Besonders Anhänger von Horror/Grusel-Kurzfilmen als auch Anthologiehorrorfans kommen hier auf ihre Kosten. In Deutschland wurde der Film bisher nur auf VHS veröffentlicht, was sehr nach einer Veröffentlichung auf Bluray schreit. Solche Schätze dürfen und sollten nicht vergessen werden, weil sie zu den Filmen gehören, die immer wieder Spaß machen und man sich öfter als nur einmal anschauen kann. 


 

Asylum - Irrgarten des Schreckens


Originaltitel: Asylum
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Roy Ward Baker

Inhalt:

Eine abgelegene Anstalt für Geisteskranke. Hier bewirbt sich der junge Dr. Martin für eine freie Stelle. Die Aufnahmeprüfung gestaltet sich jedoch als abenteuerlich - sie besteht darin, sich von vier verschiedenen Wahnsinnigen jeweils eine Geschichte erzählen zu lassen und so den ehemaligen Anstaltsleiter zu erkennen. Wenn er das schafft, dann bekommt er die Stelle. Zu spät muss er erkennen, dass er gefangen ist - im Irrgarten des Schreckens.

Review:

Dr. Martin bewirbt sich in einer Anstalt für unheilbare Geisteskranke als Psychologe. Nach Ankunft erfährt er, das Anstaltsleiter Dr. Starr verrückt geworden ist. Um den Job zu bekommen, muss Dr. Martin heraus finden, wer von den folgenden Verrückten Dr. Starr ist, der sich für jemanden anderes hält. Zu den Geschichten, die von vier Geisteskranken erzählt wird: 

Geschichte 1: Frozen Fear: Walter tötet seine Frau Ruth, damit er an ihr Geld kommen und mit seiner Geliebten Bonnie zusammen sein kann. Er zerhackt Ruths Körper in Stücke und legt diese in eine Tiefkühltruhe. Die abgetrennten Körperteile erwachen dann wieder zum Leben, um ihm und Bonnie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Geschichte 2: The Weird Tailor: Der verarmte Schneider Bruno nimmt eifrig den Auftrag des mysteriösen Mr. Smith an, einen Anzug für seinen Sohn anzufertigen. Der Anzug soll aus einem seltsam glänzenden Material gefertigt werden und Bruno erhält die genaue Anweisung, dass er erst nach Mitternacht gefertigt werden darf. Als er den Anzug jedoch abliefert, stellt Bruno fest, dass Smith ihn für eine okkulte Zeremonie zur Auferweckung seines Sohnes von den Toten benötigt. 

Geschichte 3: Lucy Comes To Stay: Barbara wird aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen und kommt zu ihrem Bruder George. Dann erscheint Barbaras lästige Freundin Lucy und drängt sie zum Töten. Geschichte 4: Mannequins of Horror: Martin interviewt Dr. Byron, der glaubt, dass er die von ihm geschaffenen Modellfiguren mit seinem Geist erfüllen und zum Leben erwecken kann.

Ende der 1950er Jahre wurde die britische Produktionsfirma Amicus ins Leben gerufen, die sich einen Namen mit mehreren Anthologiehorrorfilmen machte. Neben diversen Psychothrillern und Science Fiction-Filmen, erschuf man auch mehrere Gruselhorrorfilme, die zu den Markenzeichen von Amicus gehören. Es darf gesagt werden, das ASYLUM zu den besseren Filmen gehört, die von Amicus produziert wurden. Auch hier entstammt das Drehbuch von der Ikone Robert Bloch, der schon das Drehbuch zu Hitchcocks PSYCHO geschrieben hat. Das Tempo hält sich bei ASYLUM gut und wird nie zu langatmig oder driftet in langweilige Gefilde ab. Auch sind die erzählten Geschichten nicht uninteressant und wissen, wie man den Zuschauer bei Laune hält. 

Fazit: Definitiv ein weiteres Muss, wenn man sich mit Anthologiehorror oder den Werken von Amicus befasst. ASYLUM ist ein weiterer stimmungsvoller Gruselhit aus den 1970er Jahren, der zu gefallen weiß und seine Anhängerschaft haben wird. Wer sich noch nicht mit dem Film auseinandergesetzt hat, sollte das dringend nach holen, denn die Enttäuschung wird garantiert niedrig bis gar nicht vorhanden sein und aufgrund seines charmanten Stils gehört der Film in jede Sammlung, die was auf sich hält, ohne jeden Zweifel!

Totentanz der Vampire


Originaltitel: The House That Dripped Blood
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Peter Duffel

Inhalt:

Inspektor Holloway verhört bei seinen Ermittlungen nach einem verschwundenen Horrorfilm Darsteller A.I. Stoker, den Makler eines alten Hauses, das der Gesuchte zuletzt bewohnte. Stoker erzählt ihm von einem unheimlichen Fluch, der auf dem "Haus, das Blut tropft", lastet: Alle bisherigen Bewohner sind auf schreckliche Weise zu Tode gekommen. Es treten auf: Eine Hexe im Grundschulalter, die Figur eines Wachsfigurenkabinetts, die einer kürzlich verstorbenen Frau erschreckend ähnlich sieht, und ein verwunschener Umhang, der seinen Träger in einen Vampir verwandelt. 

Review: 

Nach dem eher durchschnittlichen FOLTERGARTEN DES DR. DIABOLO erschien 1971 ein weiterer Anthologie-Horrorfilm der den deutschen Titel TOTENTANZ DER VAMPIRE trägt.  Wieder einmal wurde der Autor Robert Bloch gebeten, seine eigenen Geschichten zu adaptieren, dieses Mal ein gruseliges Quartett, das sich mehr oder weniger um ein Stück englisches Anwesen dreht, das im Mittelpunkt schrecklicher Ereignisse zu stehen scheint. Die Rahmenhandlung behandelt dieses mal einen  Inspektor von Scotland Yard ´der hinzugezogen wird, um das Geheimnis um den verschwundenen Filmstar Paul Henderson zu lüften. So führt es ihn zu dem Immobilienmakler und Polizisten Martin, der ihm in vier Geschichten erzählt, warum das Haus, um das es grob geht, schuldig ist, am Tod anderer Leute. 

In der ersten Geschichte Method For Murder dreht es sich um einen Thrillerautor, dessen Romancharakter wirklich wird und für mehrere Morde verantwortlich ist. Was der Autor nicht weiß: Das ganze ist ein perfides Spiel seiner Ehefrau, um ihn aus dem Weg zu räumen, doch ganz geht ihr Plan nicht auf. In der zweiten Geschichte, Waxworks, führt die Hauptattraktion Salome, eine weibliche Wachsfigur in einem Wachsfigurenkabinett, die eine starke Faszination auf die Besucher ausübt. Doch sie ist nicht alleine, denn der Besitzer führt nicht wirklich was gutes im Schilde. In Geschichte Nummer drei, Sweet to the sweet bekommen wir ein kleines Mädchen serviert, was über schwarzmagische Fähigkeiten verfügt. In der vierten Geschichte dreht es sich um einen Umhang, der seinen Besitzer zu einem Vampir macht. 

TOTENTANZ DER VAMPIRE ist definitiv wieder ein besserer Film aus dem Hause Amicus. Es ist die Art gruseliger Leckerbissen, die man den meisten Altersgruppen zeigen kann, um sie für Horrorfilme zu begeistern, ohne dass es danach zu größeren Konsequenzen kommt. Zwar ist der Film frei von Gewalt und Blut, glänzt aber mit einer reichlich vorhandenen Atmosphäre, guten Kurzgeschichten und ebenso guiten Darstellern, die man schon aus vorherigen Werken von Amicus kennen dürfte. Die größte Überraschung war Ingrid Pitt in ihrer Rolle als Vampirin, die besonders gut zu solchen Rollen passt. 

Fazit: Man kann fast schon sagen, dass das mein Lieblingsfilm in der ganzen Anthologieserie von Amicus ist. Der Film ist eine wunderbare Anthologie, die auf wunderbare Weise das Makabre mit einem düsteren, komödialen Touch mischt. Mag zwar manchem nicht gefallen, hält sich der komödiale Teil begrenzt und driftet nie zu sehr ab. Man mag die Spezialeffekte als kitschig abtun, sollte man aber Bedenken aus welchem Jahr der Film stammt und das er mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Portmanteau-Films ist. Große Klasse, die man so nie wieder zu Gesicht bekommen wird!


 

Der Foltergarten des Dr. Diabolo


Originaltitel: Torture Garden
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

Ein ganz besonderes Folterinstrument hat laut Jahrmarktsattraktion Dr. Diabolo die Macht, Menschen vor dem Bösen in ihrer Zukunft zu warnen. Als den skeptischen Zuschauern die Gier und Brutalität, die sie zu verbergen versuchen, vor Augen geführt werden, verliert einer der Anwesenden die Nerven und tötet Diabolo. Nachdem das Publikum davongelaufen ist, stellt sich heraus, dass der vermeintliche Mord Teil der Show ist. Einer der Kunden ist jedoch zurückgeblieben, um einen Handel mit Diabolo, alias dem Teufel, abzuschließen. 

Review:

Bei einer Karnevalsausstellung führt Dr. Diabolo fünf Kunden in ein Hinterzimmer, wo er ihnen Einblicke in ihre Zukunft bietet. Die Geschichten sind folgendermaßen aufgeteilt: Enoch: Colin Williams geht zu seinem Onkel, entschlossen, an sein Vermögen zu kommen. Er hält die Medizin seines Onkels zurück, um ihn zu zwingen, ihm zu sagen, wo das Geld ist, doch stattdessen stirbt der Onkel. Danach trifft Colin die Katze Balthazar, die mit ihm spricht und verlangt, dass er im Gegenzug weitere Morde durchführt, um ihm zu zeigen, wo das Glück ist. Terror over Hollywood: Die aufstrebende Schauspielerin Carla Hayes strebt entschlossen eine Rolle in einem Film an. Nach der Besetzung verliebt sie sich in ihren Hauptdarsteller, den langjährigen Star Bruce Benton. Dann findet sie das Geheimnis der jugendlichen Langlebigkeit von Filmstars heraus – dass sie durch Roboter-Doppelgänger ersetzt werden. Mister Steinway: Die Journalistin Dorothy Endicott interviewt den introvertierten Konzertpianisten Leo. Sie geraten in eine romantische Beziehung, doch als sie versucht, Leo von seinem geliebten Flügel Utopie abzubringen, wird dieser eifersüchtig. The Man Who Collected Poe: Ronald Wyatt, ein engagierter Edgar Allan Poe-Sammler, besucht Lancelot Canning, einen der bedeutendsten Poe-Sammler der Welt. Canning betrinkt sich und zeigt ihm seine geheime Sammlung unveröffentlichter Poe-Werke. Dann macht Wyatt die schockierende Entdeckung, dass Canning Poe wieder zum Leben erweckt hat, um neue Geschichten zu schreiben.

Mit dem ersten Episodenhorror DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK hatte Amicus großen Erfolg, weswegen anschließend ein Nachfolgefilm unter der Führung von Freddie Francis produziert worden war. Für das Drehbuch war Robert Bloch zuständig, der mit Hitchcocks PSYCHO bekannt wurde. Explizit für den FOLTERGARTEN DES DR. DIABOLO adaptierte Bloch mehrere seiner 1950 veröffentlichten Kurzgeschichten in ein Drehbuch. Zur späteren zeit sah man Bloch auch in nachfolgenden Filmen als Drehbuchautor. Zugegebenermaßen ist der Film eher schwächer als die Anthologien die danach kommen sollten, büßt aber nichts von seiner "Magie" ein, für die Amicus bekannt werden sollte. Auch wenn man denken könnte, das in dem Film Foltersequenzen vorkommen, ist dem nicht so. 

Amicus brachte für diesen Film mehrere bekannte Gesichter zusammen: Peter Cushing, Jack Palance und Burgess Meredith sind ein Teil davon, retten den Film aber nur bedingt. Die wohl beste Adaption ist die Geschichte mit und über Edgar Allen Poe. Doch trotz mancher Schwächen, würde ich den Film nicht als schlecht abtun, hier fehlt unter´m Strich einfach das gewisse Etwas. Inhaltlich sind die Geschichten trotzdem nett anzusehen, besonders die Episode mit dem Klavier sagte mir zu. Fans von Gruselfilmen aus älterer Zeit werden trotz allem einen Gefallen an dem Film finden, weil er wie gewohnt mit Atmosphäre und Charme punkten kann. Man verspürt eine große Vertrautheit und Nostalgie bei solchen Filmen, die vieles wett machen und man nicht das Gefühl hat, seine Zeit zu verschwenden. 

Fazit: Nicht der beste Film von Amicus, aber immerhin trotz aller Umstände sehenswert genug, um seinen Spaß daran zu haben. Ein jüngeres Publikum wird sich eventuell eher gelangweilt fühlen, weil es eher altmodischer Horror ist, aber genau das das ist, was man als Fan von Old School Horror sehen will. Die einzigen negativen Punkte sind die etwas schwache zweite Geschichte und das dezent langsame Tempo bei der dritten Geschichte, ansonsten ein durchweg ordentlicher Film, der seine Daseinsberechtigung hat und für Anthologiehorrorfans bestens geeignet. 


 

Sonntag, 3. März 2024

Lurking Fear - Kreaturen des Grauens


Originaltitel: Lurking Fear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: C. Courtney Joyner

Inhalt:

John Mortens saß 5 Jahre unschuldig im Gefängnis. Nach seiner Entlassung eröffnet ihm ein Bestattungsunternehmer ein unverhofftes Erbe. Auf einer Karte ist der Weg zu einem alten Friedhof beschrieben, der sich in der Kleinstadt "Lefferts Corner" befindet. Doch er ist nicht der einzige, der auf das Geld scharf ist. Ungebetene Gäste tauchen auf und man verbringt eine Nacht in einem alten Haus, welches direkt neben dem Gottesacker liegt. Es bricht eine Nacht des Schreckens herein, da unter dem Haus grauenhafte Kreaturen leben, die nun langsam zu den Lebenden emporkriechen.

Review:

John Martense wird nach einer fünfjährigen Haftstrafe wegen eines Verbrechens freigelassen, von dem er behauptet, dass er es nicht begangen hat. Der Bestatter Knaggs überzeugt ihn, dass das Vermögen der Familie Martense auf dem Friedhof in Lefferts Corners begraben liegt. John kehrt nach Lefferts Corners zurück, um nach dem Geld zu suchen, als sich eine Gruppe Einheimischer in der Kirche verbarrikadiert, entschlossen, die Dinge, die unter dem Friedhof lauern, ein für alle Mal zu zerstören. Zur gleichen Zeit treffen der britische Gangster Bennett und zwei seiner Schläger ein, die das Geld an sich nehmen wollen. Inmitten der angespannten Auseinandersetzung geraten die Kreaturen unter dem Friedhof in Bewegung.

THE LURKING FEAR aus dem Jahre 1923 entstammt der Feder von H.P. Lovecraft, die in vier Ausgaben der Zeitschrift Home Brew veröffentlicht worden ist. In der Geschichte flüchten eine Truppe Leute in das verlassene Martense-Anwesen, was von dämonischen Kreaturen bewohnt wird. Die Kreaturen selber wohnen im Untergrund des Anwesens und wie sich im weiteren Verlauf der Geschichte heraus stellt, sind die Kreaturen die degenerierten Überreste der Familie Martense. Die Geschichte bildete schon andernorts die Grundlage für Verfilmungen wie den 1989 erschienen Horrorfilm DARK HERITAGE von David McCormick.

Berücksichtigt man den Anfang des Filmes, lässt es einen auf einen unterhaltsamen Film hoffen, der im Verlauf leider an Tempo einbüßt und eher von einem Horrorfilm abdriftet und sich damit beschäftigt, mehrere Personen in einer Kirche zusammen zu rotten, die sich streiten, während zwischendurch ein Angriff der Kreaturen vonstatten geht. Man wird das Gefühl nicht los, das man innerhalb der "langweiligen" Sequenzen versucht, den Film mit irgendwas auszufüllen bevor es ans eingemachte geht. Produzent Charles Band hatte bei der Produktion wohl eher die Hoffnung auf einen zweiten Erfolgsfilm ala FROM BEYOND - ALIEN DES GRAUENS, was aber nicht ganz so geklappt hat. 

Geschichtlich wurden ein paar Änderungen vor genommen, in dem man das Martense-Herrenhaus durch eine Kirch ersetzt hat, was wohl aus Kostengründen geändert wurde. Auch haben die Charaktere nichts mehr mit den Charakteren der Originalgeschichte zu tun. Die Geschichte um einen Familienschatz wurde eingebaut, um die Geschichte voran zu bringen. Erst in den letzten 20 Minuten nimmt der Film Fahrt auf, in dem man den Kreaturen freien lauf lässt und  damit auch zur Erkenntnis gelangt, was es mit den Kreaturen auf sich hat. Man kann die Besetzung natürlich nicht schlecht reden, weil sie positiv ins Geschehen passt und jeder seinen Teil dazu beiträgt, um wenigstens einen halbwegs guten Film zu kredenzen. 

Zugegeben, die Kreaturen sehen schon gut aus und tragen die Unterschrift diverser Full Moon-Filme, die man unter tausenden erkennen würde. Zwar ist LURKING FEAR kein großer Reißer innerhalb des Full Moon-Universums, aber auch kein allzu schlechter Film, den die Bands produziert haben. Alle paar Jahre kann man sich ihn gerne mal ansehen, weil er im Gegensatz zu heutigen Full Moon-Produktionen doch zu den besseren Werken gehört, aber eben nicht an andere Filme ran kommt, die man schon bestaunen durfte.  


 

Geschichten aus der Gruft (1972)


Originaltitel: Tales from the Crypt
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

In der düsteren Gruselatmosphäre einer ausweglosen Katakombe erfahren fünf verirrte Touristen auf grausame Weise, zu welchen Verbrechen sie fähig sind und welche Konsequenzen ihnen drohen: Ein irrer Mörder als Weihnachtsmann, ein verstümmelter Toter auf dem Weg zu seiner großen Liebe, böse Nachbarn, die einen armen Mann in den Tod treiben, eine Statue, die geheimste Wünsche erfüllt und die grausame Rache der Bewohner eines Blindenheimes – in den Gewölben des Grauens werden abgründigste Phantasien und Niederträchtigkeiten mörderische Realität. 

Review:

Bei einer Höhlenexpedition verirren sich fünf Menschen. In einer Höhle treffen sie auf einen Mönch, der Geschichten über ihre Zukunft erzählt. 

Geschichte 1: STILLE NACHT; BLUTIGE NACHT: Eine Ehefrau tötet an Weihnachten ihren reichen Mann. Nur blöd, dass zur selben Zeit ein aus der Psychiatrie entflohener Mörder sein Unwesen treibt. 

Geschichte 2: SPIEGELBILD DES TODES: Carl Maitland verlässt seine Frau und seine Kinder für seine Geliebte, um anschließend mit dem Auto zu verunglücken. Als er sich aus dem Wrack erhebt, rennt jeder, dem er begegnet, entsetzt davon. 

Geschichte 3: POETISCHE GERECHTIGKEIT: Ein Vater und sein Sohn haben das Gefühl, dass ein freundlicher alter Witwer, der als Müllsammler arbeitet, den Ton in ihrer Nachbarschaft verfälscht und eine Hetzkampagne gegen ihn führt. Dies treibt den alten Mann dazu, sich zu erhängen. Doch am Valentinstag ein Jahr später kehrt der alte Mann aus dem Grab zurück, um seine eigene poetische Rache zu üben. 

Geschichte 4: DREI WÜNSCHE: Der Geschäftsmann Ralph Jason steht am Rande des finanziellen Ruins. Seine Frau benutzt eine chinesische Figur, die dem Träger drei Wünsche erfüllt, um ein Vermögen zu erbitten. Sie erhalten es, doch Ralph wird auf dem Weg, es abzuholen, getötet. Dann wünscht sie Ralph zurück ins Leben – nur um festzustellen, dass sein Körper einbalsamiert wurde.

Geschichte 5: SCHARFER DURCHGANG: Der ehemalige Armeemajor William Rogers wird neuer Direktor eines Blindenheims. Anschließend nimmt er drastische finanzielle Kürzungen beim Heizen und bei der Lebensmittelrationierung der Bewohner vor, während er selbst ein Leben in Luxus führt. Als er die Bitten der Blinden ignoriert, zu leiden, üben sie eine schreckliche Rache.

EC Comics, Educational Comics, haben sich einen Namen mit den Geschichten aus der Gruft-Auflagen gemacht. Man muss nicht allzu weit denken können, um zu wissen, welchen Einfluss die Comic-Serie auf die Filmwelt hatte. Neben den Geschichten aus der Gruft gab es auch die Reihen zu The Haunt of Fear und The Vault of Horror, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Milton Subotsky und Max J. Rosenberg, die Amicus Productions leiteten, wollten an den Erfolg der Horrorfilme von den Hammerfilm Studios anknüpfen und machten ihr eigenes Ding mit Amicus. Im Jahre 1972 erschien dann der vierte Horroranthologiefilm GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. 

Ich kann mich hier schwer entscheiden, ob der Film zu den besseren oder schlechteren Anthologien von Amicus gehört, weil mir alle veröffentlichten Filme sehr gut gefallen und ich mich nicht entscheiden kann, welcher Film wohl der bessere oder schlechtere ist. Was hier auffällig ist, das es in einer Episode zu drastischen Gore-Szenen kommt, die für damalige Verhältnisse sicherlich gewagt gewesen waren. Nach dem der Film so erfolgreich war, drehte man umgehend einen weiteren Film, der den Namen ASYLUM - IRRGARTEN DES SCHRECKENS trug und nicht schlechter war, wie das gesamte Anthologie-Repertoire, was Amicus aufzubieten hatte. 

 

Die Todeskarten des Dr. Schreck


Originaltitel: Dr. Terror´s House of Horrors
Herstellungsland: Großbritannien
Erschjeinungsjahr: 1965
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

Fünf Reisende begegnen in einem Zug einem unheimlichen Fremden namens Dr. Schreck. Dieser lässt sie mit Hilfe seiner Tarot-Karten einen Blick in ihre Zukunft werfen - die für alle tödlich enden wird. 

Review:

DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK war die erste von mehreren Grusel-Anthologien aus dem Hause Amicus Productions, was der Produktionsfirma den Weg ebnete, mit den Hammerfilm Studios in Konkurrenz zu gehen. Mit dem Film legte Amicus auch gleich das Format fest, in dem nachfolgende Anthologiefilme erscheinen sollten. Wie man es kennt, ist die Auswahl der Geschichten ein Mix aus guten und weniger guten Filmen, wobei die Bewertung in den Augen des Betrachters liegt. Mir haben einschließlich der Rahmenhandlung alle Geschichten gefallen und haben mich sehr gut unterhalten. Besonders die Geschichte mit den "lebenden" Pflanzen hat mir besonders gut gefallen. 

Fünf Männer besteigen in London einen Zugwaggon in Richtung der fiktiven Stadt Bradley und werden von einem sechsten begleitet, dem mysteriösen Doktor Schreck, der einen Stapel Tarotkarten dabei hat. Während der Reise öffnet der Arzt sein Tarotkartenpaket, das er sein „Haus des Schreckens“ nennt und enthüllt das Schicksal jedes einzelnen Reisenden. Dies bietet den Rahmen, um fünf Horrorgeschichten zu erzählen. 

Die erste Geschichte handelt von einem Werwolf, der nach über 200 Jahren keine Ruhe findet. In der zweiten Geschichte kommt es zum Kampf zwischen Mensch und Weinrebe. Die dritte Geschichte beleuchtet einen Musiker, der die Warnungen eines Voodoo-Mitglieds in den WInd schießt und sein blaues Wunder erlebt. In der vierten Geschichte bekommt ein Kritiker schmerzhaft zu spüren, das ein abgetrenntes Körperteil nicht immer für immer tot ist. Und zu guterletzt gibt es noch eine Vampirgeschichte um die Ohren, die dem Zuschauer das gruseln lehren soll. 

Amicus Productions unter der Leitung von Milton Subotsky und Max J. Rosenberg war in den 1960er Jahren das erfolgreichste von mehreren Unternehmen, die versuchten, den von Hammer ausgelösten englischen Horrorboom nachzuahmen. Mit mehreren Horror/Gruselfilmen als auch zahlreichen Psychothrillern markierten die Anthologiefilme das Markenzeichen von Amicus, mit denen die Firma auch berühmt und bekannt wurde. Nach der Auflösung von Amicus erstellte Milton Subotsky im Alleingang eine weitere Horror-Anthologie: MONSTER CLUB von 1980. 

Bei den TODESKARTEN DES DR. SCHRECK wurden Geschichten aufgearbeitet, die die Jahre zuvor schon in Spielfilmen zur Ansprache kamen. Vampire, Werwölfe, Voodoo sind bis dato schon lange nichts neues gewesen, auch das Thema der Pflanzen, die zum Angriff übergehen wurde schon 1962 in BLUMEN DES SCHRECKENS verarbeitet. Spätere Amicus-Anthologiefilme wurden in Bezug auf Geschichte und Ideen viel anspruchsvoller. Aufgrund der Leichtigkeit der Episoden, bietet das Gesamtprodukt zwar nicht viel Atmosphäre, wobei die einzige Ausnahme die Geschichte "Die Hand ohne Körper" die atmosphärischste sein dürfte. 

Fazit: Auch wenn der Inhalt im Jahre 2024 schon mehrmals durch gekaut wurde, stellt der erste Anthologiefilme von Amicus ein schönes Stück Filmgeschichte zum Thema Horror/Grusel/Fantasy-Anthologien dar, das man durchaus gesehen haben muss, wenn man solche Filme mag. Ich persönlich stehe total auf Horror-Anthologien und versuche alles, was es zu diesem Thema gibt, unter den Nagel zu reißen. Ich denke, das wirkliche Markenzeichen des Filmes ist, das Peter Cushing zu sehen ist, der eine Vielzahl an Anhängern hat und mit seinem darstellerischen Können, den Film zu einem Kleinod im Horrorgenre macht. 


 

Montag, 22. Januar 2024

Dead Continue


Originaltitel: Dead Continue
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Ralf Höhne

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

10-minüter Kurzfilm von Ralf Höhne aus dem Jahre 2010, der mit mehreren Festivalpreisen ausgezeichnet wurde. Es dreht sich um den Autor Steven Hawking, der der Hektik der Großstadt entflieht und in einem Landhaus eine Schreibmaschine vorfindet inklusive 50 Seiten eines Romans, der nicht beendet wurde. Inhaltlich handelt der Roman von einer Frau, die im Keller gefesselt gefangen gehalten wird und versucht, sich frei zu bekommen. Doch irgendetwas stimmt nicht mit dem Roman. Dinge, die soeben geschehen sind, wie zum Beispiel dass sich Hawking im Keller eine Flasche Rotwein holt, stehen in der letzten Zeile des Romans. Wer kann das geschrieben haben? Die Schreibmaschine selber? Auch steht auf einmal drin, das sich der Autor nochmal in den Keller begibt, was auch so statt findet und er auf das Mädchen stößt, was sich befreien konnte. 

Schneller Snack für zwischendurch, der mehr Dramatik und etwas Mystery aufzuweisen hat. Ralf Höhne hat schon ein paar wenige Kurzfilme gedreht, verschwand 2015 aber wieder in der Versenkung, ohne das man jemals wieder was von ihm gehört hat. Potenzial hat er sicherlich, denn schlecht fand ich DEAD CONTINUE nicht und aus der kurzen Geschichte, hätte man bestimmt auch eine verlängerte Version machen können, ohne das es ein offenes Ende gibt, bei der sich der Sprecher aus dem Off die Frage stellt, wer die Geschichte nun zu Ende schreibt. 




 

Sonntag, 21. Januar 2024

Die Mühle der versteinerten Frauen


Originaltitel: Il Mulino delle Donne di Pietra
Herstellungsland: Italien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: Giorgio Ferroni

Inhalt:

Der junge Student Hans von Arnim reist zum bekannten Bildhauer Professor Wahl , der in einer Windmühle auf einer Insel nahe Amsterdam lebt, um über dessen Wirken und Werk zu schreiben. Hans verliebt sich in Wahls hübsche Tochter Elfie , die an einer mysteriösen Krankheit leidet. Sie stirbt, doch Hans sieht sie kurze Zeit später wieder in der Mühle umherwandeln. Was hat der unsympathische Dr. Loren Bohlem damit zu tun, und warum sehen die von Professor Wahl geschaffenen Frauenskulpturen so lebensecht aus? 

Review:

Unter der Regie von Giorgio Ferroni erschien 1960 DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN via Erstaufführung in den italienischen Kinos. Was damals das besondere an dem Streifen war: Es war, laut Angaben, der erste farbige Horrorfilm, der in die italienischen Kinos kam. Der Film fängt eine farbenfrohe Gothic-Sensibilität ein, die den Zuschauer an frühe Hammer Studios-Produktionen erinnert, ein klassischen Gothic-Film, der eine Welt impliziert, in der alle möglichen Schrecken und Monster existieren können. Das geschehen spielt um die Wende im 20 Jahrhundert und handelt von einem jungen Kunststudenten, Hans van Harnim, der auf einem abgelegenen Ufer in Holland ankommt. Sein Weg führt ihn zu Professor Wahl, bei dem er eine wissenschaftliche Arbeit über Wahl schreiben will. Wahls ´Lebenswerk´ ist ein Karrussel, was aus Figuren besteht, die Frauen in ihrer letzter Stunde zeigen. Wahls Tochter Elfie hat auf Hans eine fast anziehende Kraft, jedoch leidet sie unter einer seltsamen Krankheit. Auch sonst scheint es sehr merkwürdig in Wahls Mühle zu zu gehen. 

Lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der Dank der Schauspieler so eine standhaft und gruselige Atmosphäre aufzuweisen hat. Die Handlung fängt erst sanft an, mündet aber nach und nach auf schleichende Art und Weise zu einem schauerlichen Horrorfilm, der noch weitab der Extreme ist, die in den kommenden Jahren innerhalb des Horrorgenres aufkommen mag. Die Geschichte ist ganz klar die, eines Mad Scientists, der im Auftrag eines Mannes handelt, der seiner Tochter das Leben retten will. Kann man verstehen. Doch wohin mit den ganzen Opfern? Das regelt Papa Wahl ganz einfach: Sie werden zu Figuren für sein Karussell verarbeitet, die sie bei einem Todeskampf, verschiedene Darstellungen von Hexen auf dem Scheiterhaufen, gehängten Frauen, Giftmördern und einer Darstellung von Kali zeigen. Nachtaufnahmen der Mühle betonen ihre Unheimlichkeit und machen sie zu einem schaurig-schönen Ort. 

Der Film lebt von dem Inhalt bestehend aus Elementen wie Krankheit, Wahnsinn, Mysterium, Mord, Halluzination, Albtraum, bizarren wissenschaftlichen Experimenten, dunklen Umgebungen und einer finsteren Mühle, ein kleines nebliges Dorf und das Verschwinden von Frauen. Unweigerlich erinnert der Film an Klassiker wie DAS KABINETT DES PROFESSOR BONDI und summa summarum hat man jederzeit das Gefühl oder gar die Hoffnung, das Vincent Price hier noch auftauchen könnte. Nachtaufnahmen der Mühle betonen ihre Unheimlichkeit und machen sie zu einem schaurig-schönen Ort. Die Darstellung der Halluzinationen, die Hans erleidet empfand ich auch als sehr gelungen. Wenn man sich in das Jahr 1960 zurück versetzt, kann man sich gut vorstellen, das diese Art von Tricktechnik dem Zuschauer einen ordentlichen Schauer über den Rücken gejagt hat. 

Fazit: Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte es nach holen, sich DIE MÜHLE DER VERSTEINERTEN FRAUEN anzuschauen. Inzwischen ist der Film auch für kleineres Geld zu bekommen, nachdem das deutsche Label Pidax Film ihn auf Bluray veröffentlicht hat. Davor war er nur via Subkultur Entertainment in HD beziehbar oder auf DVD via NEW. Zu Videozeiten gab es noch eine Videoveröffentlichung von Toppic, die ich nur zu gerne in der Sammlung hätte, aber das wohl ein ewiger Traum sein wird. Denn preislich dürfte das über dem liegen, was ich als Videosammler bezahlen würde. Bereut habe ich den Film definitiv nicht, denn er hat genau das, was ich von so einem alten Schinken erwarte und zudem noch richtig Spaß gemacht!


 

Montag, 17. April 2023

Galerie des Grauens


Originaltitel: Gallery of Horror
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: David L. Hewitt

Inhalt:

Episodenhorror: 1. Einem Ehepaar wird ein Haus vermacht - auf diesem liegt allerdings ein uralter Fluch. 2. Skrupellose Wissenschaftler erwecken als Experiment eine Leiche wieder zum Leben, allerdings war der Tote ein Serienkiller. 3. Der Kampf Graf Draculas gegen einen Werwolf. 4. Ein toter erwacht wieder zum Leben um Rache an seiner Frau zu nehmen. 5. Ein Vampir durchstreift das London des frühen 19. Jahrhunderts, immer auf der Suche nach Opfern um seinen Blutdurst zu stillen.

Review:

Die Schreckensgallerie des Doktor Terror, wenn ich es nicht besser wüßte, dürfte das einer der ersten Anthologie-Horrorfilme sein, die damals produziert wurden. Man berichtige mich, wenn ich damit falsch liege. Ich kann mit Episodenhorrorfilmen durchaus sehr viel anfangen, weil sie zumeist kurzweilig und interessant für mich sind, aber auch Spaß machen. Geschuldet ist diese Vorliebe Filmen wie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT, GESCHICHTEN DIE ZUM WAHNSINN FÜHREN oder der besten Horrorserie ever: GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Produziert wurde der Film 1967 mit einem kleineren Budget in den Vereinigten Staaten. 


Es werden dem Zuschauer 5 Geschichten präsentiert, die allesamt mit dem Thema Grusel, Horror, Flüche, diverse Figuren aus der Welt des Horrors zu tun haben. Umrandet wird jede Geschichte von einem Sprecher, der in ein paar Sätzen dem Zuschauer nahe bringt, was einem im folgender Sequenz erwartet. 

In der ersten Geschichte dreht es sich um ein Paar, was ein Schloß gekauft hat. Was sie nicht wissen, ist, dass das Schloss mit einem Fuch verbunden ist, der in einer verhexten Uhr steckt

In der zweiten Story geht es auf Vampirjagd. Leider ist vieles vorhersehbar, weswegen es keine großen Überraschungsmoment gibt, aber dennoch unterhaltsam.

Geschichte Nummer Drei hat mir von allen am besten gefallen. Es zeigt auf, was passieren kann, wenn man seinen Mann für jemanden anderen umbringt. Man kehrt als Untoter einfach zurück und nimmt fürchterliche Rache.

Die vierte Geschichte ist sehr an Frankenstein angelehnt, aber meines Erachtens der größte Heuler unter allen 5 Geschichten. 

Bei Nummer Fünf bekommen wir einen etwaigen Dracula-Aufguss präsentiert, der annehmbar war, aber das Rad nicht neu erfunden hat. 

Die Geschichten beruhen auf den Comics die den Namen "Creepy" von Russ Jones tragen die ab den 1964ern im Warren Publishing Verlag erschienen sind. Wie der Film zu manchen schlechten Kritiken gekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Zugegeben, man hätte stellenweise mehr draus machen können, aber aus atmosphärischer Sicht ist er doch ganz charmant und perfekt für einen Gruselabend gemacht. Es ist der Charme eines Gruselhorrorfilms aus den 60ern der den Film aus macht. Ich fand den Film im Gesamten recht unterhaltsam und habe es genossen dem Treiben zuzuschauen. 



 

Das Vermächtnis des Professor Bondi


Originaltitel: A Bucket of Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Der arme Walter Paisley wäre für sein Leben gern ein angesehener Künstler, doch leider fehlt ihm dazu jegliches Talent, was seinen Bildhauerambitionen nicht entgegen kommt. Folglich muß er seine Brötchen auch als Gehilfe und Tellerwäscher in dem Künstlercafe "Yellow Door" verdienen, wo er von Literaten, Malern und anderen Künstlern stets umgeben ist. Als er eines Nachts versehentlich die Katze seiner Vermieterin umbringt, weiß er sich nicht anders zu helfen, als sie mittels Ton und Gips in ein Kunstwerk zu verwandeln - das im Cafe am nächsten Tag wie eine Bombe einschlägt. Doch der Erfolg hat seine Schattenseiten, denn ein Undercover-Cop-Duo auf der Jagd nach Heroin führt schließlich zu einer ersten menschlichen Leiche, die ein noch gefeierteres Schaustück abgibt. Und plötzlich sieht sich Walter in der Lage, irgendwie noch mehr Leichen zu produzieren, damit er seinen Künstlerplatz an der Sonne behalten kann.

Review:

DAS VERMÄCHTS DES PROFESSOR BONDI ist eine Horrorkomödie aus der Schmiede des B-Movie-Masterminds Roger Corman, den ich im übrigen sehr verehre und ihn als als einen göttlichen Auswuchs in der B-Film-Welt betrachte! Entstanden ist der Film 1959 in der Zeit der Beatnik-Kultur der 50er Jahre. Nur mit einem Budget von 50.000 Euro ausgestattet, wurde der Film in nur 5 Tagen produziert und abgedreht und beinhaltet die Geschichte eines jungen Mannes, der gerne jemand wäre, aber zu diesem Zeitpunkt ´nichts´ ist, bis es ihm mehr oder weniger aus Zufall gelingt, aus sich selber einen großen Namen als Bildhauer zu machen. Das Geheimnis dahinter ist, dass seine Modelle im wahrsten Sinne mit inbegriffen in seinen Künsten sind, was erst viel später ans Tageslicht kommt.

Der Film war Corman´s erste Zusammenarbeit mit Charles Griffith in puncto Comedy, was danach folgte waren Filme wie EIN KLEINER HORRORLADEN und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA. Ich würde den Film eher weniger als einen Horrorfilm bezeichnen, weil in der heutigen Zeit versteht man unter Horrorfilmen möglicherweise was anderes, das andere ist, dass der Komödienanteil zu hoch ist, wenn dann würde ich den Film eher als eine Gruselkomödie bzw. eine makabere Komödie bezeichnen, wenn man sich auf den Inhalt beschränkt.

Der Erfolg des Films beruht auf einer perfekten Balance zwischen den Talenten, die dazu beigetragen haben, und der Tatsache, dass Corman im Wesentlichen ein Regisseur war, dessen Ehrgeiz es war, sein Vermögen durch primitive Kunst zu machen. Abgesehen von seinen Poe-Adaptionen ist dies zweifellos eines der bessere Werke des Regisseurs. Obwohl es im Film kaum einen sympathischen Charakter gibt, gibt es viele interessante, was es einfacher macht, sie als Menschen zu erkennen. Im Grunde ein smarter Film von Corman, aber nicht sein berühmtester bei seiner nahezu unzähligen Auswahl an Filmen.