Originaltitel: Hellblock 13
Erscheinungsjahr: 1999
Herstellungsland: USA
Regie: Paul Talbot
Regie: Paul Talbot
Inhalt:
Eine zum Tode Verurteilte bekommt Besuch von ihrem Henker, der vorher gerne mit seinen Opfern redet, um sein Gewissen zu beruhigen. Die Verurteilte erzählt ihm drei gruselige Geschichten und am Ende ist alles anders als erwartet.
Review:
Ein Anthologiefilm aus dem Hause Troma klingt für jemanden wie mich vielversprechend, weil ich so einige Filme von Troma mag und bisher wenige Enttäuschungen zu verbuchen hatte. HELLBLOCK 13 aus dem Jahre 1999 wurde von Paul Talbot geschrieben, produziert und inszeniert. Talbot ist kein Großer der filmschaffenden Szene, weist seine Filmographie grad mal 3 Filme auf, die sich ebenfalls mit dem Anthologie-Spektrum beschäftigen: CAMPFIRE TALES von 1991 und FREAKSHOW von 1995. Bei HELLBLOCK 13 ist die Rahmenhandlung, das die Gefangene Mörderin Tara in ihrer Zelle auf den Tod wartet und Besuch von dem Henker bekommt und ihn drei Geschichten erzählt. Das sehenswerte daran ist, das der Henker von Original-Leatherface Gunnar Hansen gespielt wird.
In der ersten Geschichte handelt es sich um eine junge Mutter, die ihre Kinder ertränkt hat um ihren bescheuerten Freund zu beeindrucken. Auch die Polizei kommt hinter ihr dunkles Geheimnis und versucht sie zu vernehmen. Sie ist nicht gerade gut im lügen, schafft es aber trotzdem, anschließend auf freien Fuß zu kommen. Bevor die Polizei die Beweise ausgraben und sie wegen Mordes verhaften können, tauchen ihre Opfer aus ihrem wässrigen Grab auf, um sich zu rächen. Diesen Teil des Filmes würde ich als einen Kurzausflug in das Zombiegenre bezeichnen, weil die Kinder aus dem Wasser auftauchen und Rache an ihrer Mutter ausüben. Das Make Up der Zombies ist gut und die Effekte auch nicht schlecht und ordentlich blutig.
In der zweiten Geschichte begleiten wir Ehefrau Heidi, die von ihrem Ehemann nur runter gemacht und geschlagen wird. Aus ihrer Verzweiflung heraus sucht sie sich Rat bei einer (männlichen) Hexe, die ihr ein Rezept für ein Gebräu gibt, was das Problem lösen soll. Gesagt, getan. Sie kocht das Zeug auf, eine schleimige, grüne Brühe, und mischt etwas davon in sein Bier. Nach seinem Umtrunk verwandelt er sich in ein großes Fettsack-Monster, schlägt ihr mit einer Schelle den Kopf ab und fertig ist die Geschichte. Nette Story, nette Effekte die sehr Troma-like sind, jedoch verfehlt das Ende sein Ziel. Im Normalfall hätte Heidi überleben sollen und nicht andersrum. Aber hier nach Logik zu fragen, sollte man sich ersparen. Dennoch unterhaltsamer Mittelteil des Filmes.
In der dritten Geschichte geht es um eine Bande Biker, die ein Faible für Voodoo-Magie haben. Dies führt dazu, das sie nach Mexiko reisen, aber vorweg Big Rhonda besuchen wollen, ein verstorbenes Bikerbabe, was auch während ihrer zeit als Tote nicht davor zurück schreckt, zwischendurch Polizisten an den Kragen zu gehen. Beim Opferritual der Biker wird in einem Kelch Blut aufgefangen, um es Rhonda ins Maul zu schütten. Während der Bikerparty mit viel Alkohol, Lesbensex und brummenden Schädeln kehrt Rhonda als lebende Leiche zurück und metzelt sich mit ihrer Machete durch die illustre Runde, auch wenn es nur einen trifft. Auch hier ein klarer Zombiefilm mit einer "gutaussehenden" Rhonda, die herrlich verfault aus sieht, mit röhrenden Geräuschen glänzt und sich nicht zu schade ist, die Machete auf blutige Art und Weise zu schwingen.
HELLBLOCK 13 macht mit Sicherheit jedem Spaß, der auf die alten trashigen Horrorfilme der 90er steht. Positiv zu betrachten ist hier, das es sich um einen Horror-Anthologiefilm wie Creepshow handelt und mit blutigen Szenen, gut gemachten Spezialeffekten und albernen Dialogen und schlechter Schauspielkunst aufwartet. Die Anthologie hat ein angenehmes Tempo und die Geschichten lassen nie lange auf sich warten, was den Film kurzweilig macht und keine Langeweile aufkommt. Debbie Rochon als gestörte Gefangene macht auch ziemlich viel Spaß und passt perfekt in ihre Rolle, ganz zu schweigen von Gunnar Hansen, der eine Menge Spaß dabei hatte, so großkotzig zu sein.