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Samstag, 14. Oktober 2023

Straße zum Jenseits


Originaltitel: Across 110th Street
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Barry Shear

Inhalt: 

Cops gegen Killer: Abrechnung in Harlem. Drei Schwarze in Polizeiuniform überfallen die Zahlstelle einer Unterwelt-Gang und erbeuten 300000 Dollar. Bei dem Wahnsinnscoup schießen die Gangster sieben Männer, Mafiosi und Polizisten nieder. Am Tatort trifft der altgediente Harlem-Cop Frank Mattelli auf den schwarzen Polizeidetektiv Pope. Captain Mattelli fühlt sich ausgebootet und will den Fall auf seine Art klären. Während die beiden Polizisten ihren Privatkrieg austragen, beginnt New Yorks Unterwelt zu brodeln. Für Mafia-Boss Don Gennarro und “Doc” Johnson, Führer der schwarzen Harlem-Gang, geht es um die Macht jenseits der 110. Straße. In den Häuserschluchten von New York beginnt eine blutige Jagd auf die Geldräuber.

Review:

STRASSE ZUM JENSEITS ist ein 1972 entstandener Kriminal-Actionfilm, der aus der gleichnamigen Novelle von Wally Ferris entstammt. Man kann gut und gerne behaupten, dass der Film einer der gewalttätigsten Filme aus den 1970ern ist, wenn man das Genre des Horror- und Splatterfilms aussen vor lässt. So wie auch damals sind auch heute noch viele der Themen, die in dem Film behandelt werden aktuell: Rassismus, Kriminalität, Armut und Reichtum, es hat sich im Laufe der letzten 50 Jahre nicht all zu viel verändert. 

Im Film dreht es sich um drei Verbrecher, die eine Transaktion eines Syndikats verhindern, bei der der Mafia 300.000 Dollar durch die Lappen gehen und das will sie nicht auf sich sitzen lassen. Zu dem ganzen gesellen sich noch ein weißer, eher rassistisch angehauchter Polizist, der kurz vor der Pension steht und ein schwarzer Polizist, der alles dafür tun würde, also fast alles, um Anerkennung zu bekommen. Beide versuchen und geben ihr Bestes, den Fall zusammen abzuschließen, bevor ganz Harlem in einer Fülle von Gewalt und Blut durchtränkt wird. 

Meiner Meinung nach ist der Film ein unterschätzter Thriller aus den 1970ern, der dank Wicked Vision in der Black Cinema Collection endlich die nötige Anerkennung bekommt, die er verdient. Es handelt sich um einen recht dreckigen Kriminalfilm mit einer ordentlichen Dosierung Drama und Thriller, der zudem von guten Darstellern verkörpert wird, aber auch sehr gute Drehorte wie das originale Harlem benutzt, um der ganzen Szenerie seine nötige Authentizität zu verleihen. Ich denke, anders wäre das auch nicht möglich gewesen, galt Harlem damals noch als das Dreckloch von um den Central Park und New York. 

Man kann den Film nicht als puren Blaxploitationfilm betrachten, denn das ist er nicht und es fehlt auch zu viel von dem übertriebenen Inhalt, den man aus Exploitationfilmen kennt. Ich denke, der Film sollte damals eher zum Denken anregen, auch weil die Jahre vor der Veröffentlichung für die schwarze Bevölkerung ziemlich hart war und es auch in der Unterwelt nicht besser aussah und man sich beweisen musste, bevor man sang- und klanglos unterging. Korruption, Rassismus und das totale Chaos sind hier an der Tagesordnung und unterm Strich hat keiner von den ganzen Beteiligten erlösende Eigenschaften.