Posts mit dem Label Niederlande werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Niederlande werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 3. September 2024

Necrophobia


Originaltitel: Necrophobia
Herstellungsland: Niederlande
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Edwin Visser & Frank van Geloven

Inhalt:

Nach dem Tod seiner Frau verfällt Mark in eine schwere Depression. Er verliert den Lebensmut, bis er eine wunderschöne Frau kennenlernt, mit der er ausgeht. Eines Nachts, als Mark in ihrem Haus nach dem Badezimmer sucht, entdeckt er einen seltsamen dunklen Keller.

Review:

NECROPHOBIA aus dem Jahre 1995 ist ein holländischer Versuch, Jörg Buttgereit´s NEKROMANTIK zu imitieren. Man darf mich nicht falsch verstehen, ich rede nicht davon das Edwin Visser & Frank van Geloven einen Klon daraus zu basteln, aber man gibt sich Mühe, nahezu im selben Fahrwasser mit zufahren. Und Ja, wenn man den Film großzügig bemisst, haben sie es auch geschafft! Die Geschichte handelt von einem Mann, der seine Frau bei einem tödlichen Unfall verloren hat und davon Depressionen bekommt. Das hat zur Folge, das er seinen Lebensmut verliert, bis er eine geheimnisvolle Frau auf dem Friedhof kennen lernt, mit der er ausgeht. Als Mark eines nachts in ihrem Haus aufwacht, entdeckt er einen mysteriösen Keller in ihrem Haus, der ein grausamen Geheimnis verbirgt. 

Ich muss zugeben, das ich mit einer größeren Erwartungshaltung an den Film ran gegangen bin und etwas enttäuscht bin, das es zu keiner Interaktion von Tot mit lebendig gekommen ist. Schade eigentlich, aber bedeutet nicht, das es mir nicht wert gewesen war, dem Film meine Zeit zu schenken. Der Anfang knallt ordentlich rein, bei dem eine Frau davon träumt, das Sie in einem Sarg lebendig begraben wird und erst befreit wird, als ein Grabräuber mit einer Kettensäge den Sarg öffnet und ihr den Schädel mit einer Schaufel zerteilt! Yeah, der erste Eindruck ist immer der beste Eindruck, demzufolge ließ ich den Film laufen. 

Die Macher schaffen es eine stimmige Atmosphäre einzufangen, die sehr an Nekromantik erinnert. Sehr hervorheben muss ich die Kellerszenen, die dank Ketten, Rauch und Blaulicht sehr an HELLRAISER erinnern, was ich mal als eine Hommage bezeichnen Würde. Achja, Hommages scheinen wohl die Steckenpferde der Macher gewesen zu sein, denn der dritte Film, an den tributiert wird wäre...ein sehr beliebter Lucio Fulci-Film. Ich verrate absichtlich nicht was genau geschieht, aber richtige Fulci-Fans werden es zu 100% heraus hören! Film Nummer Vier dem man hier Tribut wollt wäre noch das TEXAS CHAINSAW MASSACRE. Warum? Stichwort: Kettensäge und so, man möge sich den Film selber einverleiben, dann bleibt wenigstens die Überraschung. 

Die Geschichte fand ich auch nicht schlecht, auch wenn sie nichts besonderes darstellt. Aber das Gesamtprodukt passt und nur das zählt. Splatterfans dürfen hier gerne mal ein Auge darauf werfen, denn es gibt auch ein paar sehr blutige Szenen zu bestaunen, die effektetechnisch nicht von schlechten Eltern für einen Indie-Film sind. Bisher gibt es keine deutschsprachige Veröffentlichung. Auch sonst scheint der Film nur in Holland auf einer Video-CD und VHS veröffentlicht worden zu sein, was ich sehr schade finde. Wenn man die Mischung aus einem Giallo, Horror und etwas Drama mag, wird man von diesem kleinen, unbekannten Schätzchen nicht enttäuscht werden! 


Montag, 18. September 2023

Nosferatu - Phantom der Nacht


Originaltitel: Nosferatu - Phantom der Nacht
Herstellungsland: Deutschland, Niederlande, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Werner Herzog

Inhalt:

Wismar im 19. Jahrhundert: Jonathan Harker wird nach Transsilvanien geschickt, um mit einem gewissen Graf Dracula den Kaufvertrag für ein Wismarer Haus abzuschließen. Dort angekommen erwartet ihn das pure Grauen.

Review:

NOSFERATU - PHANTOM DER NACHT ist die zweite Zusammenarbeit von Klaus Kinski und Werner Herzog und stellt laut Herzog eine Hommage an das Original von 1922. Es hört sich für manchen sehr komisch an, wenn man einen altmodischen Film mit dem Stil den man vom Original kennt, neu verfilmen will und so sind Zweifel auch berechtigt, doch wie es nicht anders sein kann, hat es Werner Herzog geschafft ein sehr atmosphärisches Werk zu erschaffen, was mit dem Original mit halten kann. 

Wer das Original kennt, wird mit hoher Sicherheit einige Sequenzen in Herzogs Nachverfilmung wieder erkennen, denn er verwendet teilweise die gleichen Aufbauten und auch das Aussehen der Charaktere hat sich kaum verändert. Der Graf ist immer noch der monströseste und hässlichste von ihnen und kaum der charmante Verführer, den die meisten Leute in den amerikanischen und anderen Hollywood-Interpretationen der Geschichte in ihm erkennen. Kinski spielt den Vampir nahezu im gleichen Stil wie damals Max Schreck, nur mit dem Unterschied,  dass er auch einige Dialoge ausspricht. Aber vor allem ist es immer noch ein Film, bei dem es vor allem auf die Optik und die Atmosphäre ankommt, und im Wesentlichen bleibt der Film dem Original weitgehend treu.

Dennoch war es für mich etwas seltsam zu sehen, dass dieser Film die meiste Zeit offensichtlich in den Niederlanden spielt. Es hat nichts mit der Geschichte zu tun und wurde wahrscheinlich aus Budgetgründen hier gedreht und weil es authentischer alt und englischartiger aussah als alle deutschen Städte, von denen einige auch im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört wurden. Aufgrund der Tatsache, dass der Film größtenteils in den Niederlanden gedreht wurde, sind auch viele recht bekannte niederländische Schauspieler in diesem Film zu sehen, wenn auch in einigen sehr kleinen Rollen. 

Für den musikalischen Anstrich kommt Musik von Richard Wagner, Florian Fricke, Charles Gounod und Popol Vuh zum Einsatz. Besonders die Musik von Popol Vuh ist unverkennbar, wenn man noch den Soundtrack aus AGUIRRE; DER ZORN GOTTES in den Ohren hat, einfach unverkennbar! Herzogs Version von Nosferatu ist, wie ich finde, eine der besten Vampirverfilmungen, die ich bisher gesehen habe, aber nicht die beste. Platz Eins belegt nach wie vor immer noch NOSFERATU IN VENEDIG, der unangefochten auch einer der atmosphärischsten Vampirfilme ist, den die Welt gesehen hat. Dennoch gebührt Herzog auch für seine Version von Nosferatu ein sehr großes Lob und ist mit diesem Film ein weietres mal in die Filmgeschichte eingegangen.