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Montag, 9. September 2024

Thanksgiving - Es ist angerichtet


Originaltitel: Thanksgiving
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Eli Roth

Inhalt:

Nachdem Unruhen am Black Friday in einer Tragödie enden, terrorisiert ein mysteriöser, vom Thanksgiving-Fest inspirierter Killer die Einwohner von Plymouth in Massachusetts - der Geburtsstätte des berüchtigten Feiertags. Ein Einwohner nach dem anderen muss dran glauben. Wird die Stadt den Killer finden und den Feiertag überleben?

Review:

Was Eli Roth hier wieder auf die Menschheit los gelassen hat, ließ mir von Anfang bis zum Ende das Wasser im Mund zusammen laufen. Die Idee hinter dem Film, die schon in Roth´s Kindheit erste Formen an nahm, entstand 2007 während des Grindhouse Double Features zu PLANET TERROR und DEATH PROOF, in dem man einen Fake Trailer zu THANKSGIVING bastelte. Der Trailer kam beim Volk natürlich so gut an, das es nach einem Spielfilm schrie, was zu der Zeit noch unmöglich erschien, weil die passende Geschichte dazu fehlte. In der Zwischenzeit hat sich Roth eben mit den Produktionen zu INGLORIOUS BASTERDS oder THE GREEN INFERNO beschäftigt und ließ sein Projekt zu THANKSGIVING nebenher reifen. Bis es 2023 veröffentlicht wurde.

Roth hat such in der Horror-Szene der Masse bei vielen Zuschauern und Fans einen Platz im Herzen gesichert, gehört er schließlich zu den Könnern der Filmemacher, von denen man nur selten enttäuscht, so wie auch hier. Man erkennt die starke Inspiration zu den guten, alten 80er-Slasherfilmen, die man liebt und verehrt, wenn man was auf sich hält. Auch in puncto Storyline ließ man sich nicht lumpen und stellt dem Zuschauer John Carver vor, der aus historischer Sicht dafür bekannt war, das er der erste Unterzeichner des historischen Mayflower-Vertrags, der erste Gouverneur der Plymouth-Kolonie und der Mann, der Frieden mit der indianischen Wampanoag-Gemeinschaft aushandelte, war. 

Thanksgiving ist ein amerikanischer Feiertag, traditionell am vierten Donnerstag im November gefeiert, bei dem Familien zusammen kommen, ordentlich gegessen wird, ebenfalls traditionell Truthahn, Kartoffelbrei und Preiselbeersoße. Der folgende Freitag darauf ist der allseits beliebte "Black Friday", an dem viele Geschäfte Rabatte anbieten und die Shoppinglust der Kunden ausreizen. An dieser Stelle sei noch erwähnt, das dafür gesorgt werden will, das die Weihnachtsshoppingsaison eingeleitet werden soll. So beginnt der Film gleich damit, das einkaufswütige Kunden sich um ein Waffeleisen schlagen und es diesbezüglich auch zu Todesfällen kommt. Ja, um ehrlich zu sein, exakt so stelle ich mir manche Leute vor, wenn es darum geht, abzustauben. Seitens Roth aus ein satirischer Blick auf die Konsumkultur, wenn Black Friday eingeläutet wird. 

Aufgrund der tragischen Ereignisse in dem Einkaufszentrum hat sich eine langzeitige Trauer über die Stadt gelegt, bei manchem auch Hass auf ebenjene Anwesenden, die an diesem Tag dabei waren, wenn auch nur anwesend. Das hat zur Folge, das sich einer, der sich besonders davon ge- und betroffen von der ganzen Sache fühlt und macht, auf die Jagd geht. Und an vorderster Opfer-Front stehen natürlich eine Menge Teenager, die dem Killer zum Opfer fallen. Eben eine gesunde Mischung aus allem, denn der Bodycount im Allgemeinen kann sich sehen lassen und es wird nicht gerade zimperlich damit umgegangen, um seinen Schmerz des tragischen Verlustes, über den man erst viel später erfährt, zu kompensieren. 

Garniert wird der Film mit prisenhaften Darbietungen aus Komödie, die aber nie zu sehr ins Gewicht fällt, Mystery, reichlich Horror und einem ordentlichen Thrill, der mich gut gefesselt hat. Ich gebe nur zu gerne zu, das ich mich bei Mainstream-Horror immer wieder mal schwer tue und dem "Subgenre" so gut es geht aus dem Weg gehe, aber ich kenne auch einige Werke von Eli Roth und bin mir um seiner Schaffenskunst als Regisseur bewusst, weswegen ich THANKSGIVING im Hinterkopf behalten habe und froh darüber, dem Film eine Chance gegeben zu haben, denn Enttäuschung sieht anders aus. 

Also große Klasse empfand ich die sportlichen Kills, die der Film zu bieten hat und vieles mal was neues war, aber es auch für manchen hart ins Gericht ging. Ebenfalls geht ein großer Pluspunkt an die Auflösung, wer jetzt nun wirklich der Killer ist. Mein Verdacht lag anfänglich auf zwei Personen, deren Namen ich unerwähnt lasse, um spoilerfrei zu agieren, war zutiefst überrascht, wer denn nun wirklich hinter der Maske steckte und das Gefühl, was ich am Anfang hatte in Sachen "Da geht doch was!", hat sich dann wiederum bestätigt. Solche Filme feier ich, bei dem man am Ende doch noch damit überrascht wird, das der Killer jemand ist, den man am wenigsten auf dem Schirm gehabt hätte. 

Fazit: 2025 soll die Fortsetzung zu THANKSGIVING kommen und ich freue mich schon sehr darauf. So wie es bei HOSTEL der Fall war, war die Fortsetzung HOSTEL 2 ebenfalls ein megageiles Stück Horrorfilm, was bei den meisten gut angekommen ist. So erhoffe ich mir bei der Fortsetzung zu THANKSGIVING eine noch wildere und blutigere Action, die nur zu gerne den Hahn aufdrehen darf. THANKSGIVING an sich sei uneingeschränkt jedem empfohlen, der mit den Arbeiten von Roth im Durchschnitt mehr anfangen kann und Anhänger des Künstlers ist. Eine willkommene Abwechslung im Gegensatz zu manchem Schmodder, den man einem immer mal wieder vorsetzt! 


 

Mittwoch, 4. September 2024

Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland


Originaltitel: Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Michael A. Simpson

Inhalt: 

Maria ist auf dem Weg zum Feriencamp "New Horizons", als sie plötzlich von einem Müllabfuhrwagen überrollt und getötet wird. Angela, die Fahrerin, gibt sich als Maria aus und trifft mit den anderen Besuchern im Camp ein. Niemand weiß, dass Angela "Erzieherin" in einem nahegelegenen Camp war, in dem 13 Besucher auf schreckliche Weise von ihr verstümmelt und ermordet wurden. Niemand ahnt, wieviel Hass sich hinter ihrem lachenden Gesicht verbirgt. Ein abgrundtiefer Hass auf alle Camp-Besucher, die zusammen fröhliche Ferien verleben wollen, aber in Angelas Augen vorlaute und verdorbene Teenager sind, denen man nur mit besonders ausgefallenen "Methoden" den entsprechenden Gehorsam beibringen kann. Und Angela macht sich lächelnd an ihr grausames Werk - bis nur noch zwei Besucher übrigbleiben.

Review:

Während zwischen dem ersten und dem zweiten Teil 5 Jahre lagen, liegt zwischen dem zweiten und dem dritten Teil gerade mal ein Jahr im Bezug auf die Veröffentlichung. Hier führte wie bei Teil 2 Michael A. Simpson Regie, nur merkt man, das es hier mit der Produktion etwas zu schnell von statten ging. Grund dafür ist, das man den dritten Teil zeitgleich mit dem zweiten Teil gedreht hat. Inhaltlich geht es auch hier wieder um dieselbe Thematik: Angela nistet sich in eine Truppe Camper ein, indem sie sich als Maria ausgibt, die sie gleich zu Beginn mit einem Lastwagen tötet und treibt ihr Spiel weiter, in dem sie alle, naja fast alle, tötet. Einen nach dem anderen. 

Als Fortsetzung der Reihe fehlt hier leider das gewisse Etwas, was man auch gleich zu Beginn merkt. Die Darsteller sind nicht das gelbe vom Ei, Pamela Springsteen als Angela hat mir im zweiten Teil auch besser gefallen, aber es gibt einige nette Kills zu sehen, die zudem nicht von schlechten Eltern sind und keine Kopien der Kills aus den Vorgängern sind. Wenn man die Messerattacken beiseite lässt. Man muss den SLEEPAWAY CAMP-Filmen zugutehalten, dass sie oft originelle und grausame Morde hervorgebracht haben, nur sind sie hier nicht sehr drastisch. Da hat mir Teil 2 schon mehr Spaß gemacht. 

Man hätte sich nach dem zweiten Teil eine kleine Pause verschaffen sollen, bevor man an den dritten Film ran geht, das hätte ihm sicherlich gut getan. Was hier an der Story und dem Horror fehlt, wurde damit ausgeglichen, das man etwas beknackten Humor mit eingebaut hat. Alles fühlt sich sehr hastig von der Produktion her an, was einem den Spaß nimmt. So verwundert es wahrscheinlich nicht weiter, das die  Produktionsfirma Double Helix Films nur ein paar Jahre später pleite ging. Eigentlich schade, denn Potenzial wäre da gewesen, nur nicht vernünftig genutzt. 

Fazit des Ganzen: Ein einmaliges anschauen ist definitiv drin und SLEEPAWAY CAMP-Fans werden sich auch amüsieren und unterhalten fühlen. Wer wert auf besseres legt, wird vielleicht enttäuscht darüber sein, das der Film eher wie ein TV-Horrorfilm erscheint, der zumindest gute Kills hat und nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umgeht. 


 

Sleepaway Camp 2: Unhappy Campers


Originaltitel: Sleepaway Camp 2: Unhappy Campers
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Michael S. Simpson

Inhalt:

In einem Ferien-Camp treibt ein grausamer Mörder sein Unwesen, wobei es immer die unartigen Teenager sind, deren Körper entstellt aufgefunden werden. Als Täter entpuppt sich eine sittenstrenge Aufseherin des Lagers - der Mörder aus dem ersten Teil, der nach einer Geschlechtsumwandlung untergetaucht war. Das Grauen hält erneut Einzug.

Review:

1988 war kein schlechter Jahrgang für Horrorfans. Der Remake von DER BLOB erschien, die HOBOGOBLINS erblickten parallel zu mir das Licht der Welt und Angela Baker kehrte wieder zurück, um sich durch das nächste Campinglager zu morden. Besser hätte es nicht laufen können. Der Film spielt fünf Jahre nach dem original, Angela war in der Zwischenzeit in einer Nervenheilanstalt, bekam reichlich positive Gutachten, das mit ihr alles wieder in Ordnung ist und man vergönnte ihr sogar eine Geschlechtsumwandlung, die sie zu einer hundertprozentigen Frau machte. Im Campinglager ihres Onkels bekam sie eine Einsatzstelle, die sie im Verlauf des Filmes auch verliert und sich auf einen mörderischen Rachefeldzug begibt. 

Als Darstellerin tauschte man Felissa Rose mit Pamela Springsteen aus, die bis zu diesem Zeitpunkt schon Erfahrungen im Filmbusiness als Darstellerin gesammelt hatte und eine gute Figur abgibt. Rose wollte diesen Part leider nicht übernehmen, da sie mit dem schwarzhumorigen Inhalt nicht ganz so einverstanden war.  Im Unterschied zum Original setzt man zwar hier auf etwas mehr Witz, aber auch mehr Brutalität, die dem Film gut getan hat, damit er nicht zu einer reinen Horrorkomödie verkommt und dem Genre eines Campslashers nach wie vor treu bleibt. Netterweise wurden Anspielungen auf ein paar Horrorfilm-Killer mit eingebaut, die da wären Leatherface, Freddy Krüger und Freitag der 13. 

SLEEPAWAY CAMP 2 ist keine ganz schlechte Fortsetzung. Einige der Todesfälle sind recht einfallsreich und der Film wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als schwarzer Humor ein Element des Genres war. Außerdem gebührt Pamela Springsteen ein großes Lob dafür, dass sie als Angela alles gegeben hat. Fraglich war zu der Zeit, wie die Geschichte wohl im dritten Teil weiter geht, da ein offenes Ende vorhanden war, bei dem Angela die Flucht gelang und sie mit einem Auto, in dem sie zuvor die Besitzerin gekillt hat, fliehen konnte. 

Fazit zu diesem netten 80er-Slasher-Schmankerl: In den meisten Fällen wird der zweite Teil runter gemacht, aufgrund den komödialen Versatzstücken, die der Film beinhaltet. Meine Meinung ist, das der Film dennoch als sehenswert zu betrachten ist und definitiv Spaß macht und keine Langeweile auf kommt. Ich denke, den Zuschauern hat die großzügige Portion schwarzer Humor nicht wirklich zugesagt, da sie beim Originalfilm nicht wirklich vorhanden war. Nun gut, Geschmäcker sind verschieden. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Empfehlung an alle, die den Film bisher noch nicht gesehen haben.


 

Sleepaway Camp


Originaltitel: Sleepaway Camp
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Robert Hiltzik

Inhalt:

In einem amerikanischen Feriencamp muss eine junge Frau erleben, wie ihr Vater und ihr Bruder einen schrecklichen Unfall erleiden. Acht Jahre später kommt sie aus Zufall an den Ort des Grauens zurück, und plötzlich ereignet sich eine Serie von Morden, der die Kinder des Camps zum Opfer fallen.

Review:

Die Erstsichtung eines in den 1980ern entstandenen Camp-Slashers verlief trotz kleineren Bedenken tadellos und ich bin erfreut, das ich in den Hochgenuss dieses Films gekommen bin, wenn auch zu spät. Fraglich für mich ist, wie der genaue Stand der Veröffentlichungen überhaupt ist, weil es innerhalb von Deutschland nur Bootlegs oder geschnittene Fassungen gibt. Besteht daran kein Interesse, oder gilt der Film als zu langweilig oder was ist da los? Fragen über Fragen, auf deren Antworten ich sicher noch erste Ergebnisse finden werde. 

Der Film selber entstand im Zuge der besten Zeiten für Slasherfilme! Er erzählt die Geschichte eines Mädchen namens Angela, dessen Familie bei einem Bootsunfall um´s Leben gekommen ist. Seitdem wohnt sie bei ihrem Cousin und ihrer Tante, die etwas an der Klatsche zu haben scheint. Geplant ist, das die beiden auf einen Campingurlaub für Jugendliche gehen, um etwas Spaß zu haben. Soweit, so gut. Während der ganzen Sommerferien wird Angela meist nur von den anderen Mädchen und Jungs gemobbt, daraus resultieren diverse Morde, die auf Angela´s Kappe gehen. 

SLEEPAWAY CAMP spielt sich wie der typische Teenie-Horrorfilm ab. An dieser Stelle gilt aber zu beachten, das hier mehr Sympathie herrscht wie bei seinem Vorgänger FREITAG DER 13. Man möge mich nicht falsch verstehen, ich bin FREITAG DER 13. nicht ablehnend gegenüber eingestellt, aber gegenüber SLEEPAWAY CAMP fehlt da einfach der Pfiff, den ich hier ausmachen konnte. Und für eine Low Budget-Produktion hat SLEEPWAY CAMP einfach das gewisse Etwas, was mir bestens gefallen hat. Besonders das Ende war Top, zumal das ab Mitte des Filmes spaßeshalber sogar mein Gedanke war, als Angela angestresst wird, das sie nie mit den anderen Mädchen unter die Dusche geht. 

Wenn man sich für eine deutschsprachige Veröffentlichung/Fassung entscheidet, wird man oftmals aus dem grinsen nicht drum herum kommen, weil die Dialoge teilweise irrwitzig sind, ohne dass sie ins komödiale abdriften. Ebenfalls sind manche Darstellungen ziemlich übertrieben und unfreiwillig komisch, passen aber wie die Faust auf´s Auge. Der einzigste Kritikpunkt den ich habe, wäre, das mir etwas zu wenig Blut geflossen ist. Zwar sind die Kills halbwegs einfallsreich und passen gut rein, aber bei einem Slasher erwarte ich mir dann doch etwas mehr von dem roten Lebenssaft. 

Fazit: Definitiv einer der besseren 80er-Slasherfilme den ich bedingungslos empfehlen kann. Es gibt keinen Grund dem Film keine Chance zu geben, falls man ihn noch nicht kennt, denn bereuen wird man es nicht. Ein cleverer und grausamer Film der gute Tötungsszenen beinhaltet und mit guten Schauspielern aufwartet, die den Film maßgeblich aufgrund ihrer Aktionen aufwertet. Wünschenswert wäre, wenn sich im besten Fall mal ein deutsches Label um den Film kümmert und ihm den notwendigen Glanz eines schönen Releases verleiht, den der Film verdient. 




 

Samstag, 24. August 2024

Bikini Bloodbath Christmas


Originaltitel: Bikini Bloodbath Christmas
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Im wahren Weihnachtsgeist legen die Mädchen ihre Rivalität und ihren Selbsterhaltungstrieb beiseite und laden alle zu einer großen Weihnachtsfeier ein. Auf mysteriöse Weise verschwinden Menschen auf der Party zu Tode. Wer könnte sie töten? Es könnte jeder auf der Party sein! Wer wird leben? Wer wird sterben? Von wem werden die Oberteile abfallen? Und vor allem: Wer wird den epischen Eierlikör-Wrestling-Kampf gewinnen?

Review:

Ho Ho Ho, hier kommt der Weihnachtsmann oder was? So oder so ähnliche dürften die Macher Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour gedacht haben, als sie das Drehbuch geschrieben und Regie geführt haben. Beide saßen auch hier auf dem Regiestuhl wie sie es schon bei den Vorgängerfilmen getan haben und man fragt sich ernsthaft, ob es pure Absicht ist, das man die Filme so schlecht produziert hat oder ob da was anderes dahinter steckt. Hatte ich bei den Vorgängerfilmen noch etwas Freude daran, besonders bei BIKINI BLOODBATH, ist hier die Luft endgültig raus. Da retten auch die Ladys hier nichts mehr, sind sie noch so schön anzuschauen. 

Der thematische Schwerpunkt wird auf die Weihnachtszeit verlegt, sonst bleibt alles weiterhin bestehen, wie man es schon kennt. Inklusive Weiberparty, bei der irgendwann der Killerkoch auftaucht. Normal müsste er doch tot sein, wurde ihm bei BIKINI BLOODBATH CAR WASH die Rübe abgeschlagen, aber er schafft es immer wieder sich aus den Gräbern zu erheben. Hat System nach Art von Michael Myers, ganz klar. 

Zur Handlung lässt sich folgendes sagen:  Die Bikini-Bloodbath-Mädchen sind zurück und arbeiten nun in einem Marihuana-Kaufhaus namens „Snotlocker“, während sie sich ständig mit ihren christlichen Rivalen auf der anderen Straßenseite herumschlagen, die im „The Underground Deli“ arbeiten. In der Zwischenzeit ist Chefkoch Death wieder einmal aus dem Grab zurückgekehrt, um an den Feiertagen für Chaos zu sorgen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Man muss die ersten beiden Teile nicht kennen, um dem hier folgen zu können. Aufgekochter Brei, der nicht mehr schmeckt, aber es dennoch halbwegs "wert" war, ihn aus Komplettierungsgründen anzuschauen. War ehrlich gesagt hart, durch zu halten, trotz einer Laufzeit von etwas über 70 Minuten und bin froh, das ich die Trilogie durch habe. 


 

Samstag, 23. März 2024

The Wood of No Return


Originaltitel: The Wood of No Return
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998/1999
Regie: Kurt Perzl, Michael Valentin

Inhalt:

Einige Jugendliche feiern in einer verlassenen Waldhütte eine Party. Dass dort ein Serienkiller sein Unwesen treiben soll, interessiert sie dabei nicht weiter. Als es jedoch zum ersten Mord durch den Killer kommt, merken sie, dass es wohl doch kein Schauermärchen war. 

Review:

Am 31. Oktober 1998/1999 erschien der Amateurhorrorfilm THE WOOD OF NO RETURN. Ein besseres release-Datum hätte es auch nicht gegeben, für das sonderbare Werk. Zur Handlung braucht man nicht viel sagen, denn die ist schon zigmal durch gekaut worden, aber um trotzdem ein paar Worte zu verlieren: Mehrere jugendliche machen sich auf in den Wald um Party zu machen. Saufen und kiffen sind an der Tagesordnung und wie es im jungen Alter so ist, geht der Knigge aus verbaler Sicht auch ziemlich schnell flöten. In der Zwischenzeit taucht ein maskierter Killer auf, der sich die ersten Opfer schnappt, bevor er selber gekillt wird und als Zombie wieder zurück kehrt. 

Großer Pluspunkt geht an den filmischen Einsatz von Flat Eric, bei dessen Anblick ich sofort wieder den Ohrwurm "Flat Beat" von Mr. Oizo im Kopf habe und im Musikvideo Flat Eric der Hauptdarsteller ist. Der Film selber ist absolutes Amateurniveau, wie man es noch aus VIOLENT SHIT-Zeiten kennt. Das Bild ist grottenschlecht, aber irgendwie auch passend zu dem ganzen Amateur-Bereich, mich persönlich stört sowas nur selten. Als störend empfand ich eher die schlechte Tonlage, bei der man fast nichts verstand von dem Gesagten. Die Spezialeffekte sind, wie sollte es anders sein, sehr billig gewesen, aber auch hier hab ich meinen Spaß daran, denn bei solchen Filmen erwarte ich sogar billige Spezialeffekte. 

Kategorisch kann den Film als Amateur-Slasherfilm einstufen, denn nichts anderes ist er. Wobei ich sagen muss, dass er auch einen ziemlich hohen Komödien-Anteil hatte in mancher Hinsicht, das es eher schon eine Art Horrorkomödie auf tiefstem Amateurniveau ist. Nun gut, recht machen kann man es eh nicht jedem und Geschmäcker sind ebenso verschieden. Obgleich der Film nichts besonderes war, bereue ich die Sichtung nicht. Ob die Saarländer noch in irgendeiner Form aktiv sind, ist mir zum heutigen Tage nicht bekannt. 



 

Sonntag, 25. Februar 2024

Blutgarten


Originaltitel: Blutgarten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Alexander Klutzny

Inhalt: 

Die neuen Besitzer einer Gartenanlage fallen einem irren Killer zum Opfer. Und mit ihnen die Gäste ihrer Einweihungsfeier.

Review:

BLUTGARTEN stammt aus dem Jahre 1998 und ist von Alexander Klutzny. Hinzufügend: Es ist sein erster und letzter Film. Warum es keine weiteren Projekte mehr gab, ist nicht bekannt. Weitere Infos sind leider sehr begrenzt, weil ich gerne mehr erfahren hätte. Es beginnt bei schönem Wetter auf einer Wiese, wahrscheinlich ein Garten. Zusammen mit ihren Gästen wird das neue Anwesen gefeiert und ordentlich befeiert. In der Zwischenzeit tauchen zwei irre Killer auf und versuchen, jeden auf der Gartenparty in die Finger zu kriegen und zu ermorden. 

Der Film ist zwar selten, aber nicht das allergrößte Highlight. Auf der anderen Seite: Würde ich ihn als Amateurhorrorfan nicht kennen, würde ich ihn mir trotzdem anschauen. Nur um ihn mal gesehen zu haben. BLUTGARTEN erfindet das Rad nicht neu und ist nur einer unter vielen Amateur-Horror/Splatterfilmen, der es in den 1990ern in Deutschland auf eine begrenzte Stückzahl auf VHS geschafft hat. In Eigenproduktion versteht sich. Vermutlich ist es ein Projekt unter Freunden, was ein schnelles Ende nahm oder man nur einmal einen Film drehen wollte. 

Die Darsteller sind laienhaft, die Killer haben eine komische, emotionslose Stimme, die Effekte sind billig und das Acting naja. Klingt zwar alles nach einem schlechten Film, ist er auch, aber ich habe schon weitaus schlechteres gesehen, wo ich mich auch durch kämpfen musste, das war hier nicht der Fall. Eine kleine Perle der 90er kurz vor der Jahrtausendwende. Wenn man drauf stößt, kann man sich die 36 Minuten gerne die zeit nehmen und rein schauen, viel falsch macht man nicht. Ausgesprochen nur Zuschauer dieses speziellen Genres. 




 

Blutbad 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Blutbad 2 - Die Rückkehr
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Andreas Wespe

Inhalt: 

Ein maskierter Killer zieht durch die Gegend um Menschen zu töten. 

Review:

1995: Wenn die Angaben im Internet stimmen, erschien der erste Teil 1993, was ich aber etwas anzweifle, weil die Darsteller aus dem ersten Teil nicht arg viel älter aussehen also im zweiten Teil von BLUTBAD. Wie dem auch sei. Der maskierte Killer ist zurück und dieses mal hat er auch mehr Zeit bekommen, um ihm zu huldigen. So gesehen ist der zweite Teil die Langfassung des ersten Teils, denn arg viele Veränderungen gibt es hier nicht. Die Darsteller sind immer noch die selben, es gibt Dialoge, die den Zuschauer unter anderem darüber informieren, das die Polizei 15.000 Mark aussetzt, die zur Findung des Killers dienen, aber auch kurze zwischenmenschliche Dialogszenen. 

Das ganze Taschengeld wird wahrscheinlich nur in Spezialeffekte investiert worden sein, was man merkt. Mir haben die Effekte gefallen, erwarten darf man natürlich nichts großartiges. Auch musikalisch hat man sich hier wieder diversen Soundtracks bedient, unter anderem NIGHTMARE ON ELM STREET. Eins der Lieder war mir bekannt, jedoch nicht, zu welchem Film es gehörte. Auch die Laufzeit ist hier etwas länger und man bekommt einen 30-minütigen Kurzfilm geboten. Im Gegensatz zum ersten teil kann man hier sogar von einem Film sprechen. War der erste Teil nur eine kurze Aneinanderreihung von Morden seitens des Killers, gibt es hier sogar eine kurze Geschichte dazu. 

Darstellerisch und künstlerisch befindet man sich hier auf Laienniveau, was anhand dem Alter der Jungs kein Grund ist, den Film schlecht zu machen. Tatsächlich findet man, wenn man solche Filme mag, Spaß an dem Film, was auch der Musik geschuldet ist, die im Hintergrund ertönt, keine Frage. Zum anderen ist es die coole als auch jugendliche Machart des Filmes, in dem mehr Herzblut steckt als in manchen Blockbustern! Darum: Zugreifen, wenn man die Möglichkeit hat, an die Filme von Andi Wespe zu kommen. Ein Amateurslasher durch und durch!




 

Montag, 22. Januar 2024

Violent Shit 2: Mother Hold My Hand


Originaltitel: Violent Shit 2: Mother Hold My Hand
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Andreas Schnaas

Inhalt: 

Nach Karl the Butcher ist nun Karl jr. in die Fußstapfen seines Vaters getreten und meuchelt unschuldige Waldpassanten. Angeleitet wird Karl jr. dabei von seiner nicht minder debilen Mutter, zu der er eine äußerst 'innige' Beziehung pflegt... Ab hier heißt das Motto "Guts and Gore, Splatter and More!"

Review:

20 Jahre nach den Morden von Karl the Butcher geht die Session in die nächste Runde. Karl Junior ist am Start und lebt bei seiner wahnsinnigen Adoptivmutter, die dafür sorgt, das er in die Fußstapfen seines Vater tritt und eine blutige Schneise innerhalb einer ländlichen Gegend hinterlässt. Zwischendurch kommt Karl Junior nach Hause um sich auszuruhen und die perversen Geschichten seiner Adoptivmutter an zu hören, auch haben die beiden eine sehr intime Beziehung zueinander, was das ganze abscheulicher macht. Zum Schluss hin gibt es nochmal ein Wiedersehen mit dem Journalisten Herr X Glas, der zu Beginn des Filmes zu sehen war und berichtet, dass man in der Behausung des Mörders Karl Berger den abgetrennten Kopf seiner Adoptivmutter und fünfzehn zerstückelte Leichen gefunden wurden. Vom Mörder selber fehlt jede Spur. 

Ehrlich gesagt, wo der erste Teil noch ein richtig geiler Kracher war, zeigen sich hier leichte, lahme Züge. Es liegt daran, das hier komödiantische Züge vorzuweisen sind, die das geschehen zwar witzig machen und man sogar was zu lachen hat aufgrund der Stumpfheit, aber ich nicht immer für so etwas empfänglich bin. Aber das soll den Film nicht schmälern, denn er bietet andere Vorzüge, die mir wie beim ersten Teil schon ausserordentlich gefallen haben. Es werden Gliedmaßen abgesägt, Eingeweide aus den Bäuchen gerissen, ein Hodensack mit dem Fleischhaken heraus gerissen. Schnaas hat sich von seinen Ideen her, möglichst kontroverses Material mit ein zu bauen, nicht lumpen lassen und allerlei in den Film eingebaut. Was vielleicht nicht ganz so zu Karl passt, wäre die gepitchte Synchronisation selber, die Karl etwas minderbemittelt wirken lässt und ihm was von dem brutalen Wesen nimmt. 

Sehr ansprechend ist auch das Erzähltempo, so das man nicht unbedingt von Langeweile überschwemmt wird und ständige Action das Bild repräsentieren. Schnaas scheint sich auch mehr Mühe gegeben zu haben, als es um die Mischung für das Kunstblut ging. Das sieht hier viel realistischer aus als es bei VIOLENT SHIT der fall und ich finde, das macht schon was aus. Eine Handlung wird man hier mit Sicherheit nicht erwarten brauchen, denn um das geht es hier nicht, sondern um möglichst viele Gewaltszenen zu zeigen und in puncto räudigerer Szenen der damaligen deutschen Zensur den Mittelfinger zu zeigen. Das I-Tüpfelchen dürfte wahrscheinlich noch das tabubrechende Thema des Inzests sein, was hier betrieben wird. Allgemein erinnert der Film etwas an den Tromafilm MUTTERTAG, der eine recht ähnliche Handlung aufzuweisen hat. 

Fazit: VIOLENT SHIT 2: MOTHER HOLD MY HAND ist exakt das, was man als Amateursplatterfan sehen will. Stumpfe und rohe Gewalt, dämliche Dialoge und eine gehörige Portion Verdorbenheit wie man es bis dato nur selten in einem Film dieser Art gesehen hat. Klar, der Film im Gegensatz zum ersten Teil eine gewisse Weiterentwicklung und das sollte er auch sein. Es wäre zu schade, wenn man sich als Regisseur nicht weiter entwickeln würde. Wer jedoch nichts mit derartiger Kost anfangen kann, sollte lieber das Weite suchen, denn die technische Umsetzung ist zwar billig umgesetzt, aber für das, was man produziert hat auf jeden Fall sehenswert, vorausgesetzt man ist von solchen Filmen schon abgehärtet. 



 

Dienstag, 5. Dezember 2023

Scream Queen


Originaltitel: Scream Queen
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Brad Sykes

Inhalt:

Linnea spielt Malicia Tombs, eine bekannte Horrorschauspielerin, die unter mysteriösen Umständen bei einem Autounfall ums Leben kommt, nachdem sie das Set ihres neuesten Films verlassen hat. Fans und Kollegen reflektieren gleichermaßen über ihr Leben. Doch jemand glaubt, sie sei ermordet worden und macht sich auf den Weg, sich für ihren Tod zu rächen!

Review:

SCREAM QUEEN wird von dem US-amerikanischen Untergrund-Label damit beworben, das es ein verschollener Linnea Quigley-Film ist. Ob der Film nun wirklich über 20 Jahre verschollen war, lässt sich nicht genau sagen, ich habe keine Infos dazu gefunden. Jedoch fing die Produktion unter der Regie von Brad Sykes und dem Produzenten David Sterling 1998 an und endete 2002, ab da verliert sich die Spur des Filmes, der seitdem auch nicht veröffentlicht wurde, bis jetzt! Visual Vengeance hat 2022 schon mal einen als verschollen gegoltenen Linnea Quigley-Film veröffentlicht und in diesem Jahr den nächsten, was ich als Linnea Quigley-Fan vollkommen begrüße! Ein weiterer Grund, das ich mir das Release gekauft hab ist, weil ich es mir zur Aufgabe gemacht habe, jedes release von Visual Venegance in die Sammlung zu stellen, weil mir das Label sympathisch geworden ist, nach ihrer Veröffentlichung zu NECRO FILES (Das Necro Files-Kondom ist das Schmuckstück an der Veröffentlichung. :D)

In SCREAM QUEEN spielt die charismatische Linnea Quigley die Rolle der Horrorfilm-Darstellerin Malicia Tombs, die nach einem Filmdreh zu dem Film Scream Queen die bei einem mysteriösen Autounfall stirbt. Nach einiger Zeit gehen die Beteiligten von Scream Queen ihrem Leben nach und erhalten nach und nach eine seltsame Einladung in ein Herrenhaus, weil jemand Scream Queen fertig sehen will und wohl viel Geld dafür bezahlt. So treffen sich alle Beteiligten bei einem Abendessen in dem Herrenhaus um in den Genuss zu kommen eine alte Bekannte wieder zu treffen: Malicia! Und so fällt ihr einer nach dem anderen zum Opfer. 

SCREAM QUEEN ist ein netter SOV-Film, von dem ich eher gedacht hätte, das er mich langweilen würde, tat er aber nicht. Ich hab zwar schon besseres gesehen aus diesem Bereich, aber als schlecht würde ich ihn keinesfalls bezeichnen. Ein positiver Aspekt ist natürlich die Anwesenheit von Linnea, sonst würde wahrscheinlich kein Hahn nach dem Film krähen und würde vermutlich für ein paar Dollars in Walmart-Kaufhäusern angeboten werden. Somit hatte man Glück, das sich ein Label erbarmte, den Film unter seine Fittiche zu nehmen und auf Bluray zu veröffentlichen mit massig Extras. Man sollte noch dazu erwähnen, dass dies der Debütfilm von Brad Sykes ist uind man ihm mögliche Fehler verzeihen möge. Ich kenne tatsächlich ein paar seiner Werke, insbesondere CAMP BLOOD 1&2, die ich im übrigen nach all den Jahren immer noch feier´. 

Sehr geil fand ich die umgewandelte Version von Nancy Sinatras Klassiker "These Boots Are Made for Walkin'", der hier "This Chainsaw´s made for cutting" heisst und dieselbe Melodie, aber einen etwas horrormäßigeren Text beinhaltet, der das Thema Kettensägen behandelt. Reinhören kann man in den Track hier: Linnea Quigley & Men In Skirts - This Chainsaw's Made For Cutting. Zwar nicht der Musikstil, auf den ich abfahre, aber klingelt mir nach wie vor immer noch im Hirn und wird mit Sicherheit öfters bei mir laufen, so viel steht fest. 

Fazit: Mit wenig bis gar keinem Budget hat Sykes es trotzdem hin gebracht, einen netten Film zu machen, der zwischendurch seine Längen hat, aber den meisten Shot On Video- als auch Linnea Quigley-Fans gefallen dürfte, der auch, wenn auch sehr selten, seine blutigen Momente und nette Kills hat, wenn Linnea zum Einsatz kommt. Gut an der Veröffentlichung war für mich, das englische Untertitel vorhanden waren, damit ich dem Film folgen konnte, auch sonst hat sich das Release als kein Fehlkauf erwiesen. 







 

Donnerstag, 16. November 2023

Fuck the Devil


Originaltitel: Fuck the Devil
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Michael Pollklesener

Inhalt:

Ein bösartiger Geist, der in einer VHS-Kassette von „Evil Dead 2“ gefangen ist, nimmt Besitz von einem kleinen Jungen und schickt ihn auf einen blutigen Amoklauf.

Review:

1990 in Deutschland: Ein noch junger Michael Pollklesener, der zudem Horrorfan ist, kommt auf die Idee in die Stapfen seiner Vorbilder zu treten und einen Film zu machen. Zu einer zeit, in der in Deutschland eine kleine Welle los getreten wurde, in dem junge, fast schon kinderhafte Filmemacher die Kameras in die Hand genommen haben um drauf los zu filmen, eine Story einzubauen und aus dem bisschen Taschengeld was man bekommen hat, die Spezialeffekte zu kaufen. Es war die Liebe zum Horrorfilm der sämtliche Leute voran getrieben hat und kleine, aber feine Klassiker erschaffen haben. 1990, da fallen mir auf Anhieb neben Michael noch die Namen Maik Ude, Andreas Schnaas, Olaf Ittenbach oder Andreas Bethmann ein, die zu der Zeit schon den ersten Film im Kasten hatten, teilweise schon ein Jahr früher.  Umso schöner ist es natürlich, das manche Filme nicht in Vergessenheit geraten und quasi in einer Premium-Version neu aufgelegt werden, wie FUCK THE DEVIL 1&2!

Es handelt von einer verfluchten Evil Dead 2-VHS, deren böser Geist in den den Körper von Michael einfährt. So kommt es schließlich, dass er sich mordend und metzelnd durch das ganze Haus bahnt und vor nichts und niemanden Halt macht. Es war schon von Anfang, als man das Kleinkind auf dem Bildschirm sah, dass es den Film nicht lange überleben würde, denn man wollte wahrscheinlich für einen kleinen Skandal sorgen, der zu der Zeit noch funktioniert hat im Gegensatz zu heute, wo nahezu jeder schon abgestumpft genug ist bei solchen Szenen. Insgesamt ist FUCK THE DEVIL ein wahrhaftiger Amateur-Horror-Trasher der den einen langweilen wird, aber dem harten Kern des Amateursektors sehr gefallen dürfte, mich mit eingeschlossen. Der Film hat diese endlos geile 90er Jahre-Amateurfilm-Atmosphäre, die einem Film aus dieser zeit einen unglaublichen Charme verleiht!

Sehr cool kommt das Casio-Geklimper rüber, der im Hintergrund spielt, weil es irgendwie Musik ist, die einem noch anfängt zu gefallen und man sich komplett in den Film fallen lassen kann. Sehr schön ist auch die Idee dahinter, dass TANZ DER TEUFEL ein Einfluss zu dem Geschehen war. Die Szene als der Deadite durch die Bude geistert und das Geräusch dabei, bei dem der Geräuschemacher kurz selber nicht ernst bleiben konnte sind wahre Perlen für die Ohren und zeigen nur auf, wie viel Spaß beim drehen herrschte. Die Kills sind billig, aber fallen dezent blutig aus, insbesondere beim letzten Opfer geht es dann ans Eingeweide anstatt ans Eingemachte. ;) Die Effekte sind allesamt handgemacht, sehen aber nicht echt aus, was dem Film aber keinen Zacken aus der Krone bricht. Vorab-abschließend sollte man noch erwähnen, dass die Szenen aus TANZ DER TEUFEL 2 im Fernsehen zu sehen sind, geblurrt wurden, um damit rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg zu gehen.

Fazit: Einer meiner deutschen Untergrund-Lieblinge endlich in einer vernünftigen Veröffentlichung, die uns AGFA & Bleeding Skull! zur Verfügung gestellt haben. Wenn ich dran denke, dass es vielleicht noch mehr Filme aus dem deutschen Sektor treffen könnte, wird mir ganz warm ums Herz. FUCK THE DEVIL ist definitiv einer der Knaller der 1990er, den man in seiner Sammlung haben sollte. So wie die Bluray heute eingetrudelt ist, habe ich sofort alles stehen und liegen lassen um in den Genuss dieses Kleinods zu kommen, was mir bis vor vielen Jahren nur als eine Bootleg-DVD vorlag. 







 

Freitag, 20. Oktober 2023

Curse of the Puppetmaster


Originaltitel: Curse of the Puppet Master
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Dr. Magrew, hat das Puppenkabinett der lebenden Puppen ersteigert und will hinter das Geheimnis kommen. Seine Tochter Jane verliebt sich in den Automechaniker Robert. Ihr Vater will den neuen Freund in seine Versuche mit einbeziehen. Zusammen mit ihm, oder besser gesagt durch ihn, möchte er eine neue Menschenrasse erschaffen. Doch den Puppen gefällt sein Plan nicht wirklich. Schaffen sie es, den verrückten Dr. Magrew aufzuhalten? 

Review:

4 Jahre nachdem man dachte, dass es vorbei mit der Reihe ist, erschien der sechste teil, der den Namen CURSE OF THE PUPPET MASTER trägt und hier geht man den Weg eines Horrorfilms, bei dem unsere kleinen Freunde mordend durch den Bildschirm ziehen, wie man es von ihnen erwartet. Zwar nicht dauerhaft, aber wenn, dann ziemlich blutig, das steht fest. Man wollte dem Fan der Filme einen neuen Anreiz bieten und hat es auch geschafft in die Kategorie des Slasherfilms abzudriften, was der Regie, die von David DeCoteau geführt wurde, durchaus gelungen ist, wenn auch böse Zungen behaupten, dass der Film schlecht sei, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. 

Die Story dreht sich um einen Kerl, über dessen Herkunft nicht viel bekannt ist und ein tristes Dasein fristet und bei einem "Puppenspieler" anfängt zu arbeiten, in dem er eine neue Puppe schnitzen soll. Was er nicht weiß, dass seine Seele dazu dienen soll, der neuen Puppe Leben einzuhauchen. In der Zwischenzeit gibt es eine nebensächliche Lovestory und einen blutigen Kill, seitens Blade und Tunneler. Achja, am Ende wird noch etwas Blut vergossen, nachdem die Puppen mit den Plänen ihres "Meisters" nicht ganz so einverstanden sind, nachdem eh schon alles zu spät ist und die Seele des jungen Kerls in die neue Puppe installiert wurde. 

Was ich dem Film negativ ausstelle, ist das abrupte Ende, bei dem man nicht weiß ob und wie es weiter geht. Man hätte es noch um ein paar Minuten Filmlänge besser ausarbeiten können, aber nicht so. Im Gesamten, je nach Geschmackssache, ist der Film unterhaltsam und weist auch in Sachen Brutalität ein paar nette Szenen auf, mehr aber auch nicht. Auch ist die Geschichte eine ganz eigene, ohne Bezug auf die Vorgängerfilme zu nehmen, was auch kein Problem für mich darstellte, weil es dann schon etwas neues war, ohne immer das gleiche zu wiederholen. 

 

Montag, 25. September 2023

Scarecrow


Originaltitel: Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Emmanuel Itier

Inhalt:

Der scheue Teenager Lester, der permanenten Angriffen durch Mitschüler, Mädchen und dem asozialen Freund seiner Mutter ausgesetzt ist, lernt Judy, die Tochter des Sheriffs kennen und freundet sich mit ihr an. Als er sie jedoch dabei erwischt, wie sie einen anderen Jungen küsst, ist seine Schmerzgrenze erreicht. Er bricht einen Streit mit dem Freund seiner Mutter vom Zaun. Doch das Ganze gerät außer Kontrolle. Lester wird auf brutale Weise getötet und aufgehängt an einem gespenstigen Baum mitten auf einem Maisfeld zurückgelassen. Ein Jahr später, nach einer Reihe von Morden, entdeckt Judy, dass Lesters Geist, gefangen in einer Vogelscheuche, die Peiniger von damals verfolgt und nach Rache sinnt. Sein Jagdgebiet ist das Maisfeld und das Töten findet um Mitternacht seinen Höhepunkt. Als sich die Todesfälle häufen, beschließt Judy etwas gegen diese böse Kreatur zu unternehmen, bevor sie sein nächstes Opfer wird. Aber wie soll sei etwas töten, was bereits tot ist?

Review:

Wer hätte gedacht dass der Low Budget-Film SCARECROW von 2002 mit dem Zahnarzt-Horrorfilm THE DENTIST Verbindungen enthält? Der Regisseur Emmanuel Itier arbeitete als beratender Produzent an Stuart Gordon´s Seite, als der Film THE DENTIST produziert wurde. Wenn man THE DENTIST kennt, schöpft man vermutlich Hoffnungen, dass SCARECROW genau so durch geknallt, aber auch genauso genial ist, doch muss ich leider jeden enttäuschen, der sich jetzt die Hände reibt, dem ist bittererweise nicht ganz so, es sei denn, man ist schwerst trash-anfällig wie ich. 

Die Handlung liest sich ähnlich wie die des Originals: Ein High School-Schüler hat im Laufe seines Lebens, eher schon von Geburt an die Arschkarte gezogen: Seinen Vater kennt er nicht, seine Mutter steigt mit jedem ins Bett und in der Schule wird er nur gehänselt und gemobbt. Die Krönung für ihn ist, dass das Mädchen, in das er verliebt ist und die sich für ihn immer einsetzt im Vollsuff einen anderen küsst. So kommt es, dass er nach Hause geht, Stress mit seiner Mutter hat, die gerade von einem Typen gevögelt wird, es zum Streit kommt und dabei umgebracht wird. Sein Geist setzt sich in der Vogelscheuche, die beim Tatort steht, fest und der Rachefeldzug beginnt. 

So, zur Storyline kann man sagen, dass sie brauchbar ist, ein Rachefilm mit etwas Horror eben und einem Schuss Übernatürlichem. Was nicht brauchbar ist, sind die darstellerischen Interaktionen und der restliche Inhalt, von dem es nicht viel gibt außer eine sarkastisch sprechende Vogelscheuche die auf die Jagd geht und viel zu wenigen Spezialeffekten, die den Film zu einem Genuss machen würden. 

Was mir aber an dem Film gefallen hat und ja, ich mag den Film sogar wirklich: Er hat eine trashige Ader. Man kann sagen, das der Film so schlecht ist, das er schon wieder geil ist, denn die Vogelscheuche bleibt nicht nur einfach dort wo sie hin gehört, sie wandert umher, sucht und tötet jeden, hat immer einen "netten" Spruch auf Lager und sieht auch optisch reizend aus. Befremdlich wirkt es dennoch, wenn sie einfach mal mitten auf dem Weg auftaucht und sein Opfer tötet. Kitschiger Horror, den man nicht allzu ernst nehmen braucht und schon gar nicht, wenn man einen ernsthaften Film erwartet. Meine Meinung: Wirklich nur für B-Movie-Fans des schlechten Geschmacks zu empfehlen!


 

Sonntag, 17. September 2023

Jack-O


Originaltitel: Jack-O
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Steve Latshaw

Inhalt:

Vor langer, langer Zeit wurde ein Zauberer getötet, aber er schwor Rache an den Stadtbewohnern, die ihn getötet hatten, insbesondere an Arthur Kellys Familie. Arthur hatte ihm die letzten Gnaden erwiesen, als er als Mr. Jack, der Kürbismann, wieder zum Leben erwachte. Die Kellys sind im Laufe der Jahre immer beliebter geworden, und als einige leichtgläubige Teenager versehentlich Jack-O loslassen, muss der junge Sean Kelly ihn irgendwie aufhalten, da seine Vorstadtwelt angegriffen wird und die Fluktuationsrate steigt.

Review:

Halloween-Freaks aufgepasst: wenn ihr für Halloween einen B-Movie sucht, der so schlecht ist, das er irgendwo doch wieder geil ist, dann solltet ihr euch JACK-O dick in den Kalender schreiben, mit dem Hauptgrund ihn zu sehen, weil er vom Style her den geilsten Vogelscheuchenkiller ever hat. Man nehme eine Vogelscheuche und setzt einen dicken, fetten Kürbiskopf als Kopf drauf und schon hat man Jack-O. Achja, als zweiten Grund sollte man Scream Queen Linnea Quigley benennen, die jedem eingefleischten Horrorfan ein Begriff ist, und nicht sein sollte! Und um Punkt drei auch gleich zu benennen, damit nichts durcheinander kommt: Ja, es ist ein Slasherfilm der perfekt zur Nacht des Grauens passt. 

Worum geht´s? Wie immer um die übliche Scheiße, die einem widerfährt, wenn er zurück kommt, um sich an allen zu rächen, die für seinen Tod verantwortlich sind: Um einen Hexer, der von den Vorfahren der Kellys erhängt wurde und kurz vor seinem Tod einen Dämon beschworen hat, der zurück kommen möge um den Nachfahren der Kellys Feuer unter´m Arsch zu machen. Erweckt wird Jack-O durch drei, wie könnte es auch anders sein, Teenagerauf dem Friedhof. 

Der Film hätte auch aus den 80ern sein können, so wie er aussieht, aber entstanden ist er tatsächlich Mitte der 90er und hat eine Menge Charme zu bieten, wie man es von manchen Slasherfilmen aus dem Slasherjahrzehnt der 80er kennt. Unter anderem haben wir es auch Fred Olen Ray zu verdanken, der für das Drehbuch und Co-Produktion verantwortlich war und wo Fred Olen Ray drin steht ist auch Fred Olen Ray drin, was man am allerbesten an einer speziellen Szene mit Linnea Quigley, die hier übrigens als Kindermädchen fungiert, merkt, auf die ich aber nicht näher eingehen will, um nicht unnötig zu spoilern. Wer sie aber kennt, weiß, das Freizügigkeit ihr zweiter Name ist. 

Lasst euch nicht von den negativen Kritiken täuschen, es mag sein, dass der Film nicht das ist, was viele womöglich erwartet haben, dennoch hat er einen gewissen Unterhaltungswert und ist es wert ihn zumindest einmal gesehen zu haben. Am allermeisten deswegen, um in den Genuss des Killers zu kommen. Bewaffnet ist er, sehr unüblich, mit einer Sense und geht innerhalb der fiktiven Kleinstadt Oakmoor Crossing auf die Jagd und schlitzt soweit jeden auf, denen er habhaft werden kann. Der einzigste der ihm einen Strich durch die Rechnung machen kann ist der kleine Sean Kelly. 

Bisher ist der Film in deutschsprachigen Ländern nicht erhältlich, was ich etwas schade finde, denn das Zeug innerhalb der CMV Trash Collection veröffentlicht zu werden hätte er durchaus. Aber wer weiß, vielleicht kommen wir irgendwann noch in den Genuss, da in den USA schon länger eine Bluray zu dem Film erschienen ist. Freunde von cheesigem Trash-Horror sollten hier mal einen Blick riskieren, man wird nicht enttäuscht werden.




 

Psycho Scarecrow


Originaltitel: Psycho Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Steve Galler

Inhalt:

Eine auf Tonband aufgezeichnete Nachricht eines ermordeten Mädchens erzählt von der schrecklichen Nacht, in der sie und ihre Freunde mitten in einem verwunschenen Maisfeld festsaßen.

Review:

Es ist immer wieder erstaunlich, auf was für Filme man trifft, wenn man sich vornimmt, Filme nach einem bestimmten Thema zu suchen und auch fündig u werden. Bei meiner Suche nach Vogelscheuchenhorrorfilmen bin ich auf PSYCHO SCARECROW gestoßen, der mir bisher gänzlich unbekannt war. Der Film entstand in den späten 1990ern unter der Regie von Steve Galler und lässt sich i die Sparte der Low Budget-Slasherfilme stecken, denn nix anderes ist er. Und hey, ich würde den Film fast schon als eine kleine, billige, schrullige Perle des Low Budget-Horrors bezeichnen, denn man hat schon weitaus schlechteres gesehen. 

Es beginnt damit, dass sic eine junge Dame vom Hochhaus stürzt und zwei Polizisten eine Audiokassette finden mit Aufnahmen ihrerseits, in dem sie die Erlebnisse beschreibt, die zu ihrem Selbstmord geführt haben. Die Hauptgeschichte bildet eine Gruppe junger Erwachsener, die auf einer verlassenen Farm Party machen und es zu einem tödlichen Unfall kommt. Lloyd, der das Opfer des Unfalls ist wird kurzerhand in eine Vogelscheuche gestopft, Kürbiskopf über den Kopf gestülpt und an seinen Platz ins Feld zurück gestellt. Nur blöd, dass die Gegend von Flüchtlingen der Hexenverfolgung von Salem früher bewohnt war und eben dieses Maisfeld verflucht zu sein scheint. Denn Lloyd kehrt zurück von den Toten und macht sich auf mit einer Axt auf die Jagd nach seinen ehemaligen "Freunden".

Man liest es vermutlich schon raus, aber die Geschichte wurde von DIE NACHT DER VOGELSCHEUCHE inspiriert und so ein etwa spielt sich das ganze auch ab. Man darf hier keine großartige Produktion erwarten und noch weniger einen blutigen Slasherfilm. Ich betrachte ihn eher als einen Hobbyfilm, der durchaus zu unterhalten weiß, aber auch stellenweise winzige Längen aufweist, bei denen man hofft, dass es doch endlich weiter gehen möge. Gerade die Polizistenszenen sind relativ unbedeutend, da macht es mehr Spaß der Gruppe zuzuschauen wie sie auf der Flucht vor der Vogelscheuche sind. 

Sehr trashig sieht die Vogelscheuche an sich aus, der Kürbiskopf erinnert eher an einen Würfel als einen Kürbis, sieht unterm Strich trotzdem recht nett aus. Was ich an dem Film bemängeln muss, ist, das er durchweg in der Nacht spielt und man sich so manches dazu denken muss. Wahrscheinlich war das Budget zu gering als dass man unter Tag gedreht hätte und im Bezug auf die Spezialeffekte was herzaubern konnte. Jetzt stellt sich die Frage, welchem Publikum man den Film empfehlen könnte. Meiner Meinung nach jedem, der auch schlechtere Slasherfilme mag, sofern man nicht gerade einen Kultfilm wie Freitag der 13. und Co erwartet. 


 

Sonntag, 16. Juli 2023

Klischee - Mörderisches Halloween auf Mallorca


Originaltitel: Klischee - Mörderisches Halloween auf Mallorca
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Marcel Walz

Inhalt:

Die attraktive Dilana versucht Ihren untreuen Freund Sanchos zu vergessen. Aus diesem Grund verbringt sie mit Ihren Freundinnen ein Wochenende auf einer abgelegenen Finka im Süden Spaniens. Doch die Freuden sind schnell verflogen, denn ein geistesgestörter Killer hat es auf die Mädchen abgesehen. Von Blutlust getrieben macht er erbarmungslos Jagd auf sie. Gibt es einen Ausweg aus dieser „Touristenfalle“?!

Review:

KLISCHEE ist Marcel Walz´ sechster Film in seiner kreativen Schaffensphase und vermag doch recht zu unterhalten. Kennengelernt habe ich die Filme des Regisseurs durch sein Torture Porn-Werk LA PETITE MORT 2010, was mich ziemlich faszinierte und ich mir den ein und anderen Walz-Film für die Sammlung angeschaffen habe. Klischee stand beispielsweise nun zig Jahre ungesehen in der Sammlung und weil ich derzeit auf dem Modus bin mir ein paar Amateurhorrorfilme rein zu ziehen, wurde es auch längstens Zeit mir diesen Slasherfilm zu Gemüte zu führen. 

Die Story ist recht einfach, nahezu schon klischeehaft wie der Name des Filmes wohl andeuten will: Ein maskierter Killer treibt auf Mallorca sein Unwesen und schlachtet sich durch bzw. nimmt sich die hauptsächlich weiblichen Protagonistinnen vor. Im Gegensatz zu Walz´ Erstlingen ROAD RIP und CAMP CORPSES merkt man hier eine deutliche Steigerung in Sachen Produktion und Umsetzung und verlässt den amateurhaften Bereich und wirkt für Frühverhältnisse schon weitaus professioneller. 

Was ich KLISCHEE hoch anrechne ist der Spannungsgehalt, der unter anderem mittels der Musik bzw. den Geräuschen unterstrichen wird und dazu beiträgt, das überhaupt erst Spannung entsteht. Da bricht es der Krone auch keinen Zacken raus, wenn sich die Darstellerinnen dezent dümmlich anstellen und auf ängstlich machen, wobei trotzdem gesagt werden muss das die schauspielerischen Leistungen nicht schlecht sind und manche der Darstellerinnen wohl schon etwas Erfahrung gehabt haben dürften. 

Der Killer erinnert während des Filmes etwas an Michael Myers: Schwarze Klamotten, weiße Maske, lautlos und mit einem langen Messer in der Hand, und so wird sich eben durch gemetzelt bis es in der letzten viertel Stunde zu einer fast voraussehbaren Überraschung kommt, zu der ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehe, um nicht zu spoilern, jedoch ist die Überraschung durchaus gelungen und setzt dem Film das I-Tüpfelchen auf. KLISCHEE stellt mitnichten einer der sehenswerteren Filme von Marcel Walz dar und kann man sich durchaus mal gönnen. 


 


 

Dienstag, 20. Juni 2023

Torso - Die Säge des Todes


Originaltitel: I Corpi presentano tracce di violenza carnale
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Sergio Martino

Inhalt:

Eine italiensiche Universität der Kunstgeschichte wird von seltsamen Morden heimgesucht - die Tat eines Serienkillers. Der Satan in Menschengestalt stranguliert seine bildschönen, weiblichen Opfer um sie dann bestialisch zu zerstückeln. Panische Angst ergreift die jungen Studentinnen der Fakultät und so sehen Jane und drei ihrer Freundinnen nur einen Ausweg vor dem Grauen. Die Gefährtinnen fliehen in ein malerisches Provinzdorf um ihre Sorgen hinter sich zu lassen und schon bald kehrt der Alltag ein. Es könnte ein malerischer Urlaub sein, wäre die Bestie nicht auf ihrer Fährte.

Review:

Zugegeben: Mit Giallo-Filmen bin ich im Laufe meiner Sammler- und Filmleidenschaft noch nicht ganz so warm geworden, aber mir sind Giallos auch nicht unbekannt und ich konnte schon manchen zu Gesicht bekommen. Man steinige mich jetzt bitte nicht, weil ich keinen großartigen Titel nennnen kann, weil es einfach zu wenige gab, aber ich werde mich dieser Thematik nach der zweiten Sichtung von Torso (Die letzte ist schon um die 7-8 Jahre her) mehr widmen, weil ich allmählich Angst habe, dass ich diesbezüglich einige Werke verpasse. 

Torso behandelt das Thema eines maskierten Serienkillers, der Freude daran hat, junge, hübsche Universitätsschülerinnen zu strangulieren und um sie anschließend zu zerstückeln. So beschließen sich ein Teil der Studentinnen auswärts Urlaub zu machen, jedoch ist ihnen der Killer auf der Spur. 

Wen man den Namen kennt, der hinter dem Regiestuhl zu diesem Film steht, dann weiß der Fan italienischer Filme sofort Bescheid, dass es jemand ist, der ein wahrer Könner ist: Sergio Martino! Was himmle ich den Mann für sein Schaffen manchmal an, aber eher wegen Titeln wie DIE WEISSE GÖTTIN DER KANNIBALEN, INSEL DER NEUEN MONSTER 1 & 2 oder manchem Schmuddelfilm, den er der Nachwelt beschert hat. Nach heutigen Maßstäben mögen manche Filme seinerseits nichts für Leute sein, die nach der Jahrtausendwende das Licht der Welt erblickt haben, für uns alte Hasen sind seine Werke doch eher Filme die uns nach an die gute, alte Zeit zurück denken lassen, bei der man noch Charme, Solidität und Herzblut für sein Tun und Handeln verspürt. 

TORSO ist einer der Filme, der schon früh die Slasher-Thematik mit an Board nimmt, lange Zeit bevor Größen wie Michael Myers, Jason Voorhees usw. die Leinwände übernehmen und obwohl es weit entfernt vom erzählerischen Genie und den Gelenken von Argento und Fulci ist, ist es ein Kandidat für einen der besten Titel der italienischen Giallos der siebziger Jahre. Das Set strotzt vor italienischem Charme der 1970er Jahre und beeindruckt mit wunderschönen Landschaften und städtischen Bauten, bei der man sich nahezu schon darin  verlieren kann. Ein weiteres großes Plus sind die Darstellerinnen, die ausnahmslos in ihre Rollen und dem "Klischee" von Studentinnen passen und der filmischen Thematik den Glanz verleihen, wie man es von einem Italo-Giallo auch erwartet. 

 Martino kombiniert eine solide Handlung, typisch für den italienischen Giallo, verstärkt durch gewalttätige Morde im Thriller-Stil, und durch ein mörderisches Motiv, das durch starke psychotisch-sexuelle Obertöne gekennzeichnet ist, wie es andererseits auch schon zu anderen Zeiten (oft mit guten Ergebnissen) möglich war geschätzt im Stil der italienischen Giallos. Es sollte auch beachtet werden, wie blutig die Morde sind: In anderthalb Stunden Film werden wir Zeuge von Strangulationen, mit Klingen geöffneten Schlitzen im Bauch der Opfer, mit Fingern zerschmetterten Augen, bereits leblosen und dennoch verwüsteten Körpern. All dies ermöglicht es Martino, die gewalttätigsten Szenen von TORSO mit einer ebenso unnatürlichen wie wunderschönen scharlachroten Farbe zu färben, die die tödlichen Wunden der armen Opfer in Strömen ergießen lässt. Nicht umsonst gilt TORSO als einer der gewalttätigsten italienischen Giallo aller Zeiten. 

Ich kann mich der Fangemeinschaft von Sergio Martino anschließen und seine Werke hoch in den Himmel loben, weil er ein exzellenter Regisseur ist, von dem man auch heute noch eine Scheibe davon abschneiden kann, wie man einen unterhaltsamen Film macht und wie man es bestenfalls nicht machen sollte, wenn man einen Erfolg aus seinem Schaffen heraus holen will. Es mag durchaus schade erscheinen, dass er ein hohes Alter erreicht hat und dementsprechend nicht mehr in der Lage ist, Filme zu machen, doch anderweitig hat es auch seine Vorteile, so bleiben seine Filme für immer unvergessene Werke zu denen man nach wie vor aufschauen kann und in den Genuss der wohl mitunter besten Filme aller Zeiten aus Italien kommt. 


 

Mittwoch, 10. Mai 2023

Axegrinder


Originaltitel: Axegrinder
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: David Palmieri

Inhalt:

Ein Campingausflug für 20-Jährige geht furchtbar schief, als sich ein verrückter Serienmörder und ein psychisch obdachloser Kerl einladen.

Review:

´Ich frage mich doch glatt, wie ein 2006 erschienener Film aus dem David Sterling-Lager an mir vorbei gehen konnte, wo ich doch ein großer Fan der CAMP BLOOD-Reihe bin und diversen weiteren Werken aus der Sterling-Schmiede. Für den Großteil der Masse werden die Filme eh nichts sein, weil man dafür definitiv etwas mit US-amerikanischen Independent-Filmen anfangen können muss, sonst wird man sich wahrscheinlich zu Tode langweilen...oder auch nicht. Wer die CAMP BLOOD-Filme schon scheiße fand, braucht eigentlich auch gar nicht weiter lesen, weil die AXEGRINDER-Filme in die gleiche Kerbe schlagen.

Die Story ist nahezu dieselbe wie die bei den CAMP BLOOD-Filmen: Junge Leute gehen in den Wald zum campen, vögeln, Party machen und werden nach alter Backwood Slasher-Manier einer nach dem anderen abgeschlachtet, fertig! Auch trägt einer der Killer eine Clownsmaske und einer Axt, der andere Killer ist ein waldansässiger Obdachloser, der seinen, man bedenke, SEINEN!!! Wald beschützen will und jeden umbringt, der sich hier verirrt. 

Sehr blutig ist das ganze leider nicht, aber es gibt trotzdem Blut zu sehen und ein paar nette Kills. Auf das Drehbuch und die Schauspielkunst muss man nicht eingehen und wäre auch etwas übertrieben, es als grottenschlecht zu bezeichnen, denn es nicht neu, dass derartige Verfehlungen nichts neues in der Indie-Szene sind. Witzig ist trotzdem allemal. Es gibt sogar eine kleine, aber feine Hommage an Laura Gemser-Fans und zwar heisst Cassie Daniels im Film tatsächlich Laura Gemser, was wohl aufzeigen soll, dass Regisseur David Palmieri ein kleiner Fanboy der inonesischen Schauspielerin ist. Eine weitere Bekanntheit, die mir aufgefallen ist, wäre Bernadette Pérez die ich bei WEREWOLF IN A WOMEN´S PRISON und JOLLY ROGER: DAS MASSAKER VON CUTTER´S COVE begutachten konnte. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Wer mit CAMP BLOOD warm geworden ist, sollte sich genötigt fühlen, sich AXEGRINDER rein zu ziehen. Die Reihe umfasst bisher 6 Teile, wobei der sechste Teil den Zusatz 666 trägt, ganz nach alter Sterling-Manie. Weitere Rezensionen zur Reihe werden folgen! 


 

Samstag, 22. April 2023

A Night to Dismember


Originaltitel: A Night to Dismember
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Doris Wishman

Inhalt:

Eine Frau aus einer "verfluchten" Familie wird aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen, und bald tauchen zerstückelte Leichen auf.

Review:

Bei A NIGHT OF DISMEMBER frat man sich anhand des Inhalts auf was und wem wirklich ein Fluch gelegen ist: Auf der Familie oder auf dem Film an sich? Aber mal langsam der Reihe nach. Bei dem Film handelt es sich um eine Frau, die aus einer verfluchten Familie stammt, die in eine Psychiatrie eingewiesen wird und irgendwann wieder entlassen wird. Nach ihrer Entlassung tauchen immer mal wieder zerstückelte Leichen auf. So viel zum Plot des Filmes. 

Produziert wurde er von der Sexploitation-Produzentin Doris Wishman im Jahre 1979, man kennt sie womöglich aus anderen ihrer Produktionen wie TEUFLISCHE BRÜSTE oder EIN SUPERHEIßES DING. Es war ihr erster Ausflug in das Horror/Slasher-Genre ihrerseits, nachdem Filme wie HALLOWEEN große Erfolge verbuchen konnten, wagte auch sie sich an dieses Genre, von dem sie sich einen großen Erfolg versprach. Dumm nur, dass es zu einer Tragödie während der Feinschliff-Produktionen kam, denn laut ihrer eigenen Aussage, wurden im Fotolabor mehrere Filmrollen zerstört. Anderen Zungen nach, wurde das Filmmaterial an eine Firma namens Movielab geschickt. Movielab hatte aber viele finanzielle Probleme, was dazu führte, dass einer der Mitarbeiter die Firma in Brand steckte und das gerade zu der Zeit, als sämtliches Filmmaterial zu A NIGHT TO DISMEMBER im Besitz der Firma war und somit 60% des Materials zerstört wurden.

Das Ende vom Lied war, das Wishman Outtakes dazu benutzte um den Film zu komplettieren, was dazu wiederum führte, dass der Film so gut wie keine vernünftige und nachvollziehbare Handlung aufweisen konnte. Um den Finanzierung des Filmes zu sichern, drehte sie vorerst einen Trailer zu dem Film, der dem Finanzier so gut gefallen hat, dass er eine stattliche Summe springen ließ um den Film zu produzieren. Selbst Wishman bezeichnet die Summe als eine "saftige Anzahlung für die Fertigstellung des Films". 

Gedreht wurde zum größten Teil in den Wohnung von Wishman und ihren Freunden. Zum Teil gibt es auch Außenaufnahmen in Wäldern und Friedhöfen zu sehen, damit der Film nicht allzu monoton wurde. Einige der Darsteller waren Freunde von Wishman, zudem konnte man die 80er Jahre-Pornodarstellerin Samantha Fox mit an Bord holen, die sich sich für die Rolle der Hauptprotagonistin verausgabte.

Alles in allem stand die Produktion des Filmes wahrlich unter keinem Stern und war letztendlich das reinste Desaster. Das was man im Endprodukt zu sehen bekommt, ist ein handlungsfreier Slasherfilm mit zum Teil wirklich guten Szenen, die zudem sehr blutig und brutal ausgefallen sind. Zu den Highlights des Filmes gehören die Einsätze mit Äxten die nicht selten sind und zudem sehr blutig ausfallen, es werden Finger mit der Axt abgehackt, Köpfe abgehackt, es werden mit der Axt Köpfe eingeschlagen oder ein mit dem Schraubenzieher abgestochener Typ vegetiert in einem Kühlschrank vor sich hin. 

Wäre das ganze "Theater" drum herum nicht gewesen, wäre durchaus ein solider Slasherfilm entstanden, so ist es umso trauriger, dass das Schicksal diesbezüglich seinen eigenen Kopf bei dem ganzen hatte und der guten Miss Wishman einen ziemlich großen Strich durch ihre Rechnung gemacht hat. Für das was davon übrig blieb, kann man sich dennoch halbwegs erfreuen und wenn man nichts großartiges erwartet, macht der Film stellenweise Spaß.