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Freitag, 19. Januar 2024

Rocktober Blood - An der Schwelle zum Wahnsinn


Originaltitel: Rocktober Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Beverly Sebastian

Inhalt:

Billy E. Harper ist tot - hingerichtet für kaltblütigen Mord. Er war ein gefeierter Superstar - ein musikalisches Genie - der heißeste Rockstar der 80er. In seiner Band lebt seine Musik weiter. Lynn Starling, seine frühere Geliebte, ist Lead-Sängerin. Sie empfängt plötzlich dämonische Botschaften aus der Hölle - von Billy! Er kehrt zurück aus dem Reich der Toten zurück und killt alle, die sich ihm in den Weg stellen. Für Lynn hat er sich die sadistischsten Quälereien ausgedacht: Er treibt sie genüsslich in den Wahnsinn. Verrückt vor Angst sucht sie an seinem Grab die Bestätigung für seinen Tod. Horror überfällt sie, als sein verfaulter Leichnam ihr blutrünstig entgegen starrt. Sie will fliehen, aber es gibt kein Entkommen. Ihr letztes Konzert wird vom Tod dirigiert: Eine Blutoper beginnt.

Review:

Beverly Sebastian ist eine der wenigen Filmemacherinnen der großartigen VHS-Zeiten gewesen, die Anfang der 1970 den Versuch unternommen hatte ein paar wenige Filme zu machen. Manche sind ihr sogar richtig gut gelungen und kann man heutzutage als VHS-Kultfilme bezeichnen wie die Drive In-Kracher HETZJAGD IM SUMPF oder ABRECHNUNG IM DSCHUNGEL, die ich beide total feier´ und zu den Ausnahmeerscheinungen gehören, wenn mal eine Frau auf dem Regiestuhl saß. ROCKTOBER BLOOD war ihr einziger Versuch, einen Genrefilm zu machen, der sich dem Thema des Heavy Metal-Horrorfilms beschäftigte. In den 1980ern gab es eine Menge Vertreter dieser Sparte, wobei mein absoluter Favorit aus dem Bereich erst in den 1990ern gedreht wurde, SHOCK EM DEAD, der unter dem deutschen Verleihtitel DER PAKT MIT DEM TEUFEL veröffentlicht wurde. 

Die Story hört sich zwar gebräuchlich an, aber die Umsetzung haperte etwas. Während er ein neues Album aufnimmt, wird Billy Eye Harper, Leadsänger der Band Rocktober Blood, verrückt und bringt alle anderen im Studio um. Die Einzige, die fliehen kann, ist die Sängerin Lynn Starling. Vier Jahre später, zwei Jahre nach Billys Hinrichtung, kehrt Lynn als neue Leadsängerin von Rocktober Blood auf Tour zurück. Billy scheint jedoch wieder am Leben zu sein und quält sie. Obwohl alle darauf bestehen, dass Billy tot ist, ist Lynn sicher, dass er von den Toten zurückgekehrt ist und die Menschen um sie herum tötet.

An sich ist ROCKTOBER BLOOD gar nicht schlecht und hätte etwas mehr Potenzial gehabt, wenn man die Darstellung von Billy anders gestaltet hätte und eventuell seine Storyline geändert hätte. Zur Klärung muss ich etwas spoilern: Während alle der Ansicht sind, das Billy auf dem elektrischen Stuhl gelandet ist, gab es eine Verwechslung und es wurde Billys Zwillingsbruder hingerichtet, während Billy in Freiheit war. Man hätte die Zwillingsgeschichte raus lassen sollen und einen Supernatural-Heavy Metal-Horror daraus machen können und geschickterweise hätte man dementsprechend Billy anders gestalten können, in dem man sich ran gesessen hätte und ein dämonisches Make Up entworfen hätte, was in die Richtung seiner Live Auftritt-Maske gewesen wäre. Aber so geistert Billy im ganz normalen Dress durch den Film und haut einen eben nicht vom Hocker, was ich etwas schade finde, weil das VHS-Cover hat mir besseres suggeriert.

All das bedeutet nicht, das der Film schlecht ist und für die Tonne wäre. Anschaubar ist er schon und für einen eher blutarmen Horrorfilm, weist er anfänglich trotzdem ein paar Slasher-Elemente auf, die gefallen. Erst zum Schluss hin, als der Live-Auftritt der Band Rocktober Blood statt findet, gibt es nochmal etwas Blut zu sehen, das war´s dann auch schon. Man kann von einem gewöhnlichen Horrorfilm sprechen, den man anschauen kann, aber nicht gänzlich von Bedeutung wäre. Er hat eine gute 80er Jahre-Atmosphäre aufzuweisen, darstellerisch gibt es auch nichts auszusetzen, aber das war´s dann auch schon. Ich denke, bei einer Punktevergabe würde ich hier zwischen 3-4 Punkte vergeben, eher 4, weil man hat schon schlimmeres gesehen.