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Montag, 24. April 2023

Bite me if you love me


Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu

Inhalt:

Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.

Review:

Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total! 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung. 

Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss. 

Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon  sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie. 

Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun  denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.


 

Montag, 10. April 2023

Ambiguous


Originaltitel: Shûdan jisatsu: Saigo no bansan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Toshiya Ueno

Inhalt:

Da ist ein biederer Mann an die 40, der einfach keine Frau finden will. Eine junge Mutter gefangen in einer gewalthaltigen Beziehung, der die Tochter verweigert wird. Eine junge Pornodarstellerin die ihr ihrem nicht wirklich an ihr interessierten Freund nachrennt. Ein introvertierter junger Mann, der einfach keinen Anschluss ans Leben findet, und ein Schulmädchen das sich ihre Freundinnen mit teuren Geschenken erkauft die sie angeblich von ihrem älteren Liebhaber bekommt. Fünf einsame Seelen die sich in einem Chatroom zum kollektiven Selbstmord zusammen finden und sich schließlich in einer Wohnung treffen um gemeinsam ihre letzten Stunden zu verbringen. 

Review:

Eine menschliche Mischung aus einem Mädchen, was sich ihre Freundschaft zu Schulkameradinnen aus Geschenken erkauft, einem Mann, der eher zurück gezogen von allem lebt, einem Mädchen, was nur für die niederen Beweggründe ihres Freundes da ist, eine junge Mutter, die in einer Beziehung seitens ihres Freundes null Rechte hat und einem Mann , der Probleme mit der Frauensuche hat finden über einen Online-Chat zueinander, um ihren gemeinsamen Suizid zu planen und auszuführen. 


Das ist die Geschichte hinter dem Nippnfilm AMBIGUOUS der 2003 erschienen ist. Der Film gehört der Sparte des Pinku Eiga an, in Japan ein Filmgenre, was als eine Mischung aus Kunst und Erotikfilm angesehen wird und mit hundertprozentiger Sicherheit jeden Schmuddel- und Pornofan enttäuschen wird, da sich das Publikum für solche Film sehr von besagten Konsumenten von eben genannten Genres unterscheidet. Zugegebenermaßen habe ich nicht oft, gar nie das Vergnügen eines Pinku Eiga-Films zu kommen, weil dieses Genre bisher an mir vorbei gegangen ist. Jedoch war mir die Existenz dessen bekannt. 

Der Film regt womöglich zum Nachdenken an, weil er aufzeigt wie es manchmal sein kann auf der Welt. Es gibt eben nichts geschenkt und wenn man was haben will, muss man was dafür tun, jedoch ist es immer die eine Sache was man tut und die andere, für wen. Die betroffenen Charaktere des Filmes waren bis zum Ende des Filmes in tiefste Depressionen verwurzelt, so hat es den Anschein, denn einen Suizid begeht man nicht zum Spaß. Das Leben hält auch nicht immer die besten Karten für einen bereit, jedoch sollte man lernen, in solchen Phasen des Lebens damit umzugehen. 

AMBIGUOUS präsentiert das hier in einer wundervollen Art und Weise, in dem es im ersten Drittel zeigt, woher die Beweggründe dieser suizidalen Gedanken kommen. Im zweiten Drittel kommt der Zusammenschluss der Charakter, was bei einem Abendmahl mündet und es doch sehr menschlich zu geht, ohne in den eigenen Gedanken fest zu hängen und zu versinken, bis auf eine, die sich kurz vor dem final geplanten Suizid das Leben nimmt. Als der Rest dann soweit ist, gibt man sich noch gegenseitig seinen/ihren sexuellen Gelüsten hin bis es bei allen vieren ´Klick´ macht und alle fest stellen, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat und alle aus ihrem persönlichen Alptraum aufwachen und für ihre Sache und ihr Leben kämpfen. 

Wer sich mit japanischen Filmen mit düsterer Thematik auseinandersetzt, wird wohl eher denken, dass das Ende der Charakter der kollektive Selbstmord sein wird. Ist aber nicht der Fall, es gibt ein Happy End mit einer klaren Ansage, das man über den Tellerrand schauen sollte, weil das Leben mehr zu bieten hat als Schmerz, Trauer, falsche Freunde, Einsamkeit und so weiter. Ein wahrlich gut gemachtes Drama mit dezenten Erotikversatzstücken, die nicht ins räudige abdriften, sondern den Charakteren zusätzlichen Charakter verleihen. Unterm Strich ein sehr guter Film, der bei einer Länge von einer knappen Stunde nicht langweilig ist.