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Dienstag, 23. Januar 2024

Mondo Magic


Originaltitel: Magia nuda
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni, Guido Guerrasio

Inhalt:

In dieser Dokumentation werden Rituale und Lebensweisen in ganz Afrika und Südamerika gezeigt. Über Bizarre Rituale, Jagdszenen und Schlachtungen von Tieren, bis zu Festen und Tänze werden zur Schau gestellt. Dem Zuschauer werden die Bräuche des ursprüngliche Afrika und Südamerika schonungslos näher gebracht, die Kulte, welche seid Urzeiten dort üblich sind. Doch mancher wird bei einigen Szenen der Dokumentation einen Ekel verspüren. Denn gezeigt werden des weiteren extrem langen und brutalen Jagd- und Ausweidungsszenen, kleine Hunde, die an die Brust genommen werden, Völkergruppen, die sich mit Urin von Kühen einschmieren, oder ihren ganzen Arm in deren Geschlechtsteile schieben, beziehungsweise ihren Kopf auf die Intimzone einer Kuh pressen. Und da wären noch harmlose Berichte und Aufnahmen von Wunderheilern, die mit bloßen Händen operieren können und Szenen, wo bei jungen Frauen festgestellt wurde, ob sie ihre Jungfräulichkeit schon abgelegt haben, natürlich mit Applaus und Händeschütteln der Angehörigen, wenn das Resultat positiv herauskam.

Review:

MONDO MAGIC ist einer dieser Ausnahme-Mondos die sehr lehrreich erscheinen und über die Traditionen und Rituale von primitiven Stämmen Afrikas, Lateinamerikas und Asiens berichten. Gedreht von den Castiglioni-Brüdern und Guido Guerrasio, erschien das Werk 1975 in Italien und kam 1977 in die deutschen Kinos. Bei vielen Zuschauern, die ausserhalb des schwarzen Kontinents beheimatet sind, mag das Gesehene Ekel und Brechreiz hervorrufen, denn manches ist nicht ganz einfach zu verdauen. Für die "Protagonisten" des Filmes, gehört das Treiben jedoch zum seligen Alltag seitdem sie das Licht der Welt erblickt haben. 

MONDO MAGIC unterscheidet sich radikal von modernen populären ethnografischen Filmen. Dabei handelt es sich um eine äußerst naturalistische und brutal dargestellte Realität des Alltagslebens einer Reihe von Stämmen in Afrika, im Amazonasgebiet und in Asien. Blut, Sex, Magie, Drogen. Hier gibt es keine Zensur oder politische Korrektheit. Es sei nicht empfohlen, sensible Personen sowie diversen Moralisten den Film vorzuführen, um eine Krise der Moral und der hohen Spiritualität zu vermeiden. Zu den gewagtesten Szenen gehören Elefantenschlachtungen, ein Culligunis zwischen mensch und Tier, sexuelle Rituale, die einer Vergewaltigung sehr nahe kommen, Selbstverletzungen, mit Tierurin gewaschene Kinder um Insekten abzuwehren und vieles mehr. 

Zu den harmloseren Bildern gehören malerische magische Rituale, indigene Menschen vom Amazonas die größere Würmer essen, eine leidende Paarung zweier Schildkröten und das Alltagsleben der Menschen. Leider gibt es auch Aufnahmen beispielsloser Gewalt gegen Tiere, bei denen man sich nur den Kopf schütteln kann, aber es ebenso dort verankert ist wie bei uns die Schlachtung von Tieren, um sie anschließend zu essen. Es schenkt sich somit nicht viel gegenüber der modernisierten Gesellschaft ausserhalb einer Welt, die noch fern der Moderne ist. Den Film an sich würde ich eher Mondo-Sammlern empfehlen, die schon von so manchem Mondo abgehärtet sein dürften. Eventuell könnte er auch was für Leute was sein, die sich mal abseits des ganzen Mainstreams bewegen wollen und in eine bizarre Welt eintauchen wollen, wie sie letztendlich direkt neben uns existiert. 

Fazit: MONDO MAGIC ist einer der besseren Mondofilme die ich bisher gesehen habe und vermag auch zu unterhalten, wenn man sich mit den Aufnahmen anfreunden kann, so seltsam sie auch erscheinen mögen. Dem Sprecher nach zu urteilen wird hier auch weitgehendst versucht ernst zu bleiben ohne sarkastische oder ausbeuterische Kommentare von sich zu geben, was für den Film spricht. Sollte jemals eine deutschsprachige Veröffentlichung erscheinen, was ich sehr hoffe, aufgrund der Tatsache, das es eine deutsche Kinoaufführung gab, wäre es sehr begrüßenswert, wenn man eine möglichst vernünftige Veröffentlichung an den Mann bringen würde.