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Sonntag, 21. April 2024

Die Rache des Mark S.


Originaltitel: Die Rache des Mark S. 
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Timo Rose

Inhalt: 

Mark S. sinnt auf Rache, nachdem eine Bande einer Samhain verehrenden Kannibalensekte seine Schwester vergewaltigt und ermordet.  

Review:

Timo Rose gehört wie viele andere deutsche Indie-Filmemacher auch zu der Sorte, die schon in Teenie-Jahren die Kameras in die Hand genommen und Filme gemacht haben. Besonders im Amateurbereich gibt es viele Perlen zu entdecken, wenn man mit diesem Genre warm geworden ist. Im Jahre 1998 erschien Rose´ dritter Film, der bisher nur auf Video veröffentlicht wurde. Was kaum irgendwo angesprochen wurde: Der Film wurde zudem auch noch von der ehemaligen BPJM indiziert aufgrund der Vergewaltigung und der Gewalt, die meines Erachtens eher seltener gezeigt wurde. 


Die Geschichte behandelt eine dreiköpfige Sekte, die sich wie Anhänger der Black Metal-Szene schminken und teilweise kleiden, wenn sie unter sich sind. Zu ihrem weiteren Repertoire gehört, dass sie jedes Jahr an Halloween eine schwangere Frau vergewaltigen und töten. Als ob das noch nicht reicht, wird auch noch Kannibalismus betrieben. Ihr nächstes Opfer ist die hochschwangere Schwester von Mark. Nachdem er heraus findet, was mit seiner Schwester passiert ist, begibt er sich auf einen Feldzug und kommt der Wahrheit auf die Spur, was die Freundschaft zwischen ihm und seinen Kumpel angeht. 

Ich denke, wenn man den Film etwas restaurieren würde, wäre das Seherlebnis ein ganz anderes. Es würde den Film wahrscheinlich sogar besser machen als er jetzt schon ist. Für das, das es Timo Rose´s dritter Film ist, fand ich ihn gar nicht so schlecht. Wenn man Rose-Filme kennt, weiß man zumindest, was einen im Schnitt erwartet. Viel Gewalt, große Schnauzen und dezenten Horror, das alles auf Low Budget-Basis. Mark wird von Rose selber gespielt, was man sofort hört. Da es bis dato noch keine Zusammenarbeit mit Olaf Ittenbach gab, lag der Gore-Anteil recht niedrig bzw. beschränkte sich nur auf eine ordentliche Szene. Der Rest war eher so lala, also sollte man keinen Splatterfilm erwarten, eher einen Thriller auf Amateurniveau. 

Fazit: Unterhaltsamer, mittelmäßiger Rose-Streifen, der definitiv mal ausgebessert werden sollte, weil das Bild total dunkel ist und das das Sehvergnügen schmälert, ansonsten nicht von schlechten Eltern und allemal nur was für Rose- und Amateurfilmfans. 

Freitag, 15. März 2024

Söldner des Todes


Originaltitel: Horror Safari
Herstellungsland: Philippinen, Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Alan Birkinshaw

Inhalt:

Tief im Dschungel der Philippinen haben drei japanische Offiziere Gold versteckt, welches sie im 2. Weltkrieg geraubt hatten. 36 Jahre später ermordet Rex Larson die Offiziere, um so an eine Karte zu gelangen, in der das Versteck eingezeichnet ist. Mit dem Geld eines Millionärs wird eine Expedition ausgerüstet, um das Gold zu bergen. Doch es stellt sich heraus, dass einer der Gruppe die anderen eiskalt umlegt, um das Gold für sich alleine zu haben.

Review:

1945 während des zweiten Weltkrieges: Eine kleine Gruppe japanischer Soldaten ist mit einer Kiste voller Gold im Dschungel auf den Philippinen unterwegs. Sie verstecken die Kiste in einer Höhle und werden anschließend bis auf drei Soldaten nach und nach von den Kannibalen getötet. Nach 36 Jahren wird der Oberst von Rex Larson aufgespürt. Bei dem Oberst handelt es sich um den Verantwortlichen für die damals schief gegangene Mission. Zusätzlich ist er im Besitz der Karte die zum Gold führt. Nachdem Larson den Oberst umgebracht und sich die Karte angeeignet hat, geht es darum, Geld für eine Expedition zu organisieren. Da kommt der reiche Douglas Jefferson ins Spiel, der das Geld samt Träger und diverses anderes Zeug zur Verfügung stellt, sich aber auch für den Abenteurer Mark Forrest entscheidet, der die Truppe durch den Dschungel führen soll, zeitgleich aber Larsons Erzfeind ist. So startet eine Reise in den philippinischen Dschungel mit einer illustren Runde und das große Sterben kann beginnen...

Rückblickend auf die Filmographie des neuseeländischen Regisseurs Alan Birkinshaw war nichts dabei was mir bekannt war, bis auf die Science Fiction-Serie SPACE COPS: TATORT DEMETER CITY. Die Serie war einer meiner Lieblingsserien in meiner Kindheit, die auf RTL damals ausgestrahlt wurde. 1982 erschien von Alan Birkinshaw der Abenteuerfilm SÖLDNER DES TODES, der im Original den Titel HORROR SAFARI bzw. den treffenderen Titel SAFARI SENZA RITORNO trägt, was übersetzt ´Safari ohne Wiederkehr´ bedeutet. Egal nach was sich der Film nun anhören mag, es ist und bleibt ein Abenteuerfilm, der thematisch in die Kerbe eines Dschungelschatzjagd-Films einschlägt und allgemein einen starken Unterhaltungswert hat. 

Man verspürt schnell, das es sich um einen Film mit einem kleineren Budget handelt, sonst wäre stellenweise vermutlich mehr drin gewesen. Sehr ansprechend ist die Besetzung die von Bond-Bösewicht Harold Sakato über Exploitation-Expertin Laura Gemser bis hin zu Schauspiel-Workaholic Stuart Whitman. Das Jahr 1982 war für Laura Gemser eins der produktivsten Jahre von vielen bei ihr, da sie nach SÖLDNER DES TODES anschließend bei ATOR - HERR DES FEUERS & FRAU DOKTOR KANN´S NICHT LASSEN zu sehen ist, davor noch in drei weiteren Filmen mit gewirkt hat. Nur wirkt sie hier irgendwie dezent Fehl am Platz und es erscheint merkwürdig sie hier zu sehen. Passend jedoch zum Set des Filmes, sofern Alan Birkinshaw vor Drehbeginn EMANUELLE UND DIE LETZTEN KANNIBALEN gesehen hat. 

Was dem Film noch gut getan hätte, wäre etwas mehr Action und Nervenkitzel gewesen. Man ist nicht gelangweilt vom Geschehen, aber man merkt, das der Film vor sich hintreibt und das Tempo mal in die Höhe geht als auch wieder zurück. Auch fühlt man sich eher an einen Kannibalenfilm zu Beginn erinnert, was sich besonders an den "Markenzeichen" eines Kannibalenfilms widerspiegelt, weil es zwei exquisite Szenen gibt, die ich so nicht erwartet hätte. Im Grunde ist SÖLDNER DES TODES einer der Filme, den man sich anschaut, wenn man billige Filmproduktionen aus den 1980ern mag und auch seinen Spaß daran findet. Besonderen Anklang sollten die namhaften B-Movie-Legenden beim Zuschauer finden, die hier mitwirken. 

Zu guter Letzt möchte ich an dieser Stelle noch in eigener Sache die schönen Veröffentlichungen von Astro Filmworks loben. Die Idee eines Premium Medienbuches finde ich gar nicht schlecht, besonders die Eigenschaft einer inneren Tasche für die ganzen Gimmicks wie Picture-Cards, Poster und das Booklet selber. So hat man alles dort wo es hin gehört und fliegt nicht irgendwo herum oder geht verloren. Das Mediabook selber macht von der Verarbeitung her auch einen ordentlichen Eindruck, so gibt es nichts zu beklagen. 

Sonntag, 17. September 2023

Anthropophagus II (2022)


Originaltitel: Anthropophagus 2
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Dario Germani

Inhalt:

Kann ein Abenteuer zum schlimmsten Albtraum aller Zeiten werden? Einige Universitätsstudenten lassen sich von ihrem Lehrer überreden, ein Abenteuer in einem Anti-Atom-Bunker zu erleben, um nützliche Informationen für ihre Abschlussarbeiten zu erhalten. Die Temperamente und Unterschiede, die sich aus der heterogenen sozialen Herkunft der Mädchen ergeben, sorgen für ein interessantes, aber gleichzeitig auch kompliziertes Wochenende. Ein finsterer Hausmeister begleitet sie ins Herz des Bunkers, der als einer der sichersten Orte der Welt gilt und aus dem sie vierundzwanzig Stunden lang nicht herauskommen können. Inmitten von Staunen und Unruhe campen die Frauen in einem stinkenden, improvisierten Schlafsaal. Doch in der Nacht verschwinden zwei von ihnen. Nora, die Lehrerin, koordiniert die Forschung, die die Gruppe bald in einen tödlichen Strudel ziehen wird, der durch den Wahnsinn eines wilden Anthropophagen entsteht.

Review:

1980 erschien Joe D´Amato´s ANTHROPOPHAGUS, der in Deutschland in den frühen 1980ern für mächtiges Entsetzen sorgte, weil es zu einem gesundheitlichen Zwischenfall kam, bei dem einer der Prüfer das Kotzen bekam. So kam es zur Beschlagnahme. Selbst das Kinoplakat, auf dem der Menschenfresser zu sehen ist, wie er seine eigenen Gedärme frisst wurde damals bis 2006 indiziert. Seit 2022 ist der Film wieder runter vom Index und frei erhältlich. 

1981 erschien der Nachfolger, der unter den Namen ABSURD, ROSSO SANGUE oder ANTHROPOPHAGUS 2 bekannt wurde und auch ihn ereilte zeitig die Beschlagnahme durch deutsche Zensurbehörden. 1999 erschien dann ein Remake des Amateursplatter-Regisseurs Andreas Schnaas, was bei den Fans und Zuschauern gemischt Gefühle hinterließ, die einen liebten den Film, die anderen hassten ihn. Ich gehöre zu ersteren Gruppierung und finde das Remake fast schon besser als das Original. 

2022: Dario Germani, der weitgehendst als Kameramann beruflich tätig ist, wagte es, eine Neuauflage zu tätigen und bezeichnete den Film als ein Reboot des Originals. Und ja, verdammt nochmal, er hat ziemlich gut abgerissen mit dem Film. Was Germani hier abgeliefert hat, würde D´Amato, sofern es sein Ziel war einen derben Splatterfilm zu drehen, die Tränen in die Augen treiben. Andernfalls dürfen Horror- und Splatterfans ihre Augen und Ohren offen halten, weil der Film im Oktober in Deutschland in ein paar Kinos präsentiert wird. 

Der Inhalt ist der des Originals nicht unähnlich: Mehrere Studentinnen machen einen Wochenendtrip in einer Gegend, in der sich eine Militärbunkeranlage befindet und dort hinein verschlägt es sie auch. Was aber niemand von ihnen ahnt, ist, dass sie nicht alleine sind, denn der Bunker wird noch von einem Menschenfresser bewohnt, der sich nach und nach eine nach der anderen von ihnen holt. 

Besonders hervor zu heben ist die klaustrophobische Atmosphäre, die hier herrscht, die zudem noch von dem bedrückenden Score von Simone Pastore unterstrichen wird. Man wird diesbezüglich vollkommen in den Film rein gezogen und erst wieder ausgespuckt, wenn der Abspann runter rasselt. Was ich Germani auch anrechnen muss, dass er es geschafft hat, Spannung aufkommen zu lassen, weil man nie genau weiß, wer wohl die nächste sein wird, die in den Krallen des Menschenfressers landet. Und wenn es so weit ist, wird er nicht zimperlich sein mit seinen Opfern. Beim zuschauen merkt man, dass sich Germani teilweise an diversen Torture Porn-Filmen orientiert hat, denn milde geht es garantiert nicht zu. 

Da das Auge bekanntlich auch mit isst, wird sich der Gorehound an den gut gemachten Effekten erfreuen können, die sehr realistisch und blutige als auch brutal ausgefallen sind. Leider gibt es auch ein paar kleinere Kritikpunkt zu negativisieren: Man erfährt nicht viel über die Studentinnen und noch weniger über den Menschenfresser, sprich: Gar nichts. Man hätte zumindest irgendwas kurzes, bündiges einbauen können, womit wir es zu tun haben und wo seine Wurzeln liegen, so bleibt er nur ein missgestalteter Killer, dessen Auftrag es ist, alles und jeden zu killen, der in den Bunker kommt. 

Ich bin schon gespannt wie die deutsche Synchronisation ausfallen wird, denn die englische war nicht wirklich der Hit, aber ist auch nebensächlich, denn die Vordergründe liegen bei der Atmosphäre, dem nicht allzu schlechten Schauspiel der Protagonisten, der Spannung und den blutigen Effekten, da kann man gerne mal ein Auge zudrücken. Von meiner Seite aus gibt es ein klares High Five für den Film und ich freue mich schon auf eine deutsche Auswertung eines Labels, was sich dem Film annimmt, obwohl ich bezweifle, das er komplett ungeschnitten durch die FSK kommt. 




 

Sonntag, 25. Juni 2023

Amazonas - Gefangen in der Hölle des Dschungels


Originaltitel: Nudo e Selvaggio
Herstellungsland: Italien, Brasilien
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Michele Massimo Tarantini

Inhalt: 

Kevin befindet sich in Brasilien um geologische Ausgrabungen zu unternehmen. Nachdem er Ärger mit den Einheimischen hat, chartert er, zusammen mit einer kleinen Touristengruppe, einem Fotografen, zwei Fotomodellen und einem ausgemusterten Söldner, ein Flugzeug, um zurück in die Zivilisation zu fliegen. Nach einer Notlandung im Amazonasgebiet muss die zusammengewürfelte Gruppe sich unzähligen Gefahren der grünen Hölle stellen. Krokodile, Piranhas und Treibsand erwarten sie schon. Als sie noch auf Kannibalen stoßen, stehen ihre Chancen aus der verdammten Wildnis zu kommen sehr schlecht.

Review:

Die gestrige Erstsichtung von AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS war mitnichten eine für mich "bewusstseinserweiternde" Erfahrung wie es sie schon lange nicht mehr gab. Man möge sich fragen, von welchem Bewusstsein ich spreche? Ich würde salopp von meinem Exploitation-Bewusstsein sprechen, weil dieses Genre nach dem Horror, ggf. Splatter, mein nächstes favorisiertes Genre ist was ich liebe und vergöttere. Wenn solche filmischen Ableger dann auch noch italienischer Herkunft sind, dann fallen bei mir Weihnachten und Geburtstag definitiv auf einen Filmlänge und AMAZONAS hat es definitiv geschafft, mein Exploitation-Herz höher schlagen zu lassen.

In den 80ern war es in Italien gang und gebe, dass man weitreichend ausbeuterische Filme ans Land spülen ließ, die dem Mainstream den Mittelfinger entgegen streckten, zu den bekannteren Vertretern gehören bekannterweise Kannibalenfilme, die ihre Liebhaber und Hasser haben. Ein weiteres beliebtes Genre ist das der italienischen Erotikkomödien, die die Filmlandschaften würzten mit allerlei Ergüssen. Was passiert aber wenn man diese beiden Kategorien miteinander vermischt und einen guten Schuss Women in Prison-Thematik mit rein schmeisst? Dann kommt genau so wie Nudo e Selvaggio, Der wohl aus Marketinggründen auch unter dem Titel CANNIBAL FEROX 2 veröffentlicht wurde. Was waren wohl die Gesichter lang, als sich heraus stellte, dass es sich nicht um einen Kannibalenschocker wie CANNIBAL FEROX handelt. 

Sehr "originell" fand ich die Storyline dahinter: Ein Universitätsprofessor samt Töchterlein, ein Paläontologe der eher wie Terence Hill rüber kommt, Graf Pornobalken samt seinen zwei Grazien, ein Vietnam-Kriegsveteran und seine Botox-überflutete Noch-Ehefrau gehen zusammen auf große Reise ins Tal der Dinosaurier, weil man sich das Sperrgebiet rein ziehen will. Während des Fluges kommt es zum Absturz, ein Teil stirbt und man ist von der Aussenwelt abgeschnitten und versucht aus der grünen Hölle heraus zu kommen, was aber auch nicht so einfach ist, weil man es mit Kannibalen, Piranhas, Schlangen, Krokodilen und einem Minenbesitzer samt Sklaven und der schwarzen Aphrodite höchstpersönlich zu tun bekommt. So nimmt das Unheil seinen Lauf und man darf dem lässigen Treiben beiwohnen.

Was man dem Film lassen muss und wofür ich vermutlich für viele spreche ist das Ausbleiben von unnötigen Tiersnuff-Szenen, das ist das eine, das andere ist diese unfreiwillige Komik in den Dialogen, die für manchen Grinser sorgen dürften. War das gewollt oder nicht? Weiß ich nicht, genial war und ist es trotzdem. Ein weiteres großes Plus ist die Mixtur aus Kannibalenfilm, Bambus-Frauengefängnisthematik, Sleaze und Bud Spencer-Gekloppe und davon gibt es reichlich. Man versucht erst gar nicht zu denken, sondern überlässt den Darstellern die Bühne und dem was sie fabrizieren, auch wenn die Leistung eher mittelmäßig ist, gibt das dem Film eine gesunde Portio Trash wie man sie anderweitig sehen konnte. 

Der Film entstand als Koproduktion zwischen Italien und Brasilien und wurde mitten im brasilianischen Amazonas-Dschungel gedreht. Sehr interessant finde ich die Besetzung der Kannibalen, die aus Angehörigen der brasilianischen Armee, die sich zu der Zeit im Urlaub in Brasilien befand. So wirken die Kannibalen edler als wie man es sonst aus Vertretern des Kannibalen-Universums kennt. Unterm Strich stellt AMAZONAS genau das dar, was ich in einem Exploitationfilm sehen will: Räudige Darsteller, einen schicken Drehort der an die Bestzeiten des italienisches Kinos ran kommt, übertriebene Actings bei dem man sich als "Normaler Mensch" hinterher nur den Kopf schüttelt und für´s Auge, sowohl weiblich als auch männlich ist auch genug vorhanden, so dass es nicht zu übertrieben ist. Italien ist und bleibt nach wie vor meinerseits immer noch die Nummer Eins unter den Filmen, bei denen es nie langweilig wird und für jeden etwas dabei ist, ganz klar! 



 

Montag, 11. Juli 2022

The Green Inferno


Originaltitel: The Green Inferno
Herstellungsland: USA, Kanada, Chile
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Eli Roth 

Inhalt:

Die Studentin Justine (Lorenza Izzo) hat ihr ereignisarmes Leben satt. Das Studentenleben in New York bietet kaum noch Erfüllung. Um einmal im Leben politisch aktiv zu sein, für eine höhere Sache zu kämpfen und etwas bewegen zu können schließt sie sich Alejandro (Ariel Levy) und seiner ökologisch orientierten Aktivistengruppe an. Verliebt und von Tatendrang und Protestparolen beseelt bricht Justine mit der Gruppe in den peruanischen Dschungel auf um gegen die Regenwaldrodung und für den Schutz eines zivilisationsfern lebenden Eingeborenenstamms zu protestieren. Stress und Gefahr während der Protestaktion erweisen sich jedoch als banal im Vergleich zu dem, was der Gruppe noch bevorsteht. Denn auf dem Rückflug stürzt ihr Flugzeug über der grünen Hölle ab. Fernab der Zivilisation entpuppen sich die einzigen schutzbietenden Menschen im unwegsamen Urwald als natives Kannibalenvolk…

Review:

Filmemacher Eli Roth ist eher dafür bekannt härtere Filme zu machen, mit seinen HOSTEL-Filmen hat er bestens bewiesen, dass er was kann. Umso größer war für mich die Freude zu sehen, dass er sich ins Kannibalen-Genre wagt und wurde definitiv nicht enttäuscht, auch wenn ich eher etwas brachialeres erwartet habe. In der heutigen zeit einen Kannibalenfilm zu machen grenzt nahezu schon an ein Wunder, zumal die besten Zeiten des Kannibalenfilms schon seit 40 Jahren rum vorbei sind. Aber man sollte dennoch immer offen für was neues sein und nicht ständig der alten Zeit hinterher trauern, das dachte sich Eli Roth wahrscheinlich auch. 

Im Film begleiten wir eine junge Gruppe von Weltverbesserern, die sich auf den Weg nach Peru machen, um gegen die Abholzung und Zerstörung des Regenwaldes zu protestieren. Nach einem gelungenen Aufstand kommt es beim Rückflug zu einem Unfall und sie stürzen mitten im Regenwald ab und sind den dort nativen Einwohnern des Regenwaldes schutzlos ausgeliefert und werden nach und nach abgeschlachtet. 

Man erkennt hier klare Einflüsse von Klassikern wie LEBENDIG GEFRESSEN, CANNIBAL HOLOCAUST oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Roth beweist diesbezüglich sein kreatives Talent wie man am besten zeigt, wie man Menschen auf möglichst brutale Art und Weise tötet. Das wird natürlich erst ab der zweiten Hälfte des Filmes demonstriert, in der ersten Hälfte wird einem eine tiefgründige Story präsentiert die nach wie vor immer noch aktuell ist und ausgesprochen gehört. Sehr interessant finde ich die Idee, einen indianischen Stamm dazu zu bewegen in einem Abenteuerfilm mit Horrorelementen mit zu spielen. Roth hat dem Stamm den Film CANNIBAL HOLOCAUST gezeigt und sie empfanden den Film mehr als eine Komödie anstatt einen Horrorfilm, zumal sie von TV und der modernen Technik bisher noch nicht viel in ihrem Leben gesehen haben. 

Interessant waren die Farbmarkierungen der Indianer: Gelb stellt sozusagendie Ältesten dar, die den Stamm anführen, schwarz stellt den einzigsten Headhunter dar und die roten sind die normalen Bewohner des Stammes. Im Zusammenspiel mit dem kräftigen Grün des Regenwaldes stellt das ganze eine Top-Farbenkombination dar, die ich nach der Sichtung von THE GREEN INFERNO bei den zahlreichen italienischen Kannibalenurvätern doch glatt vermisse. Zusammenfassend gehört gesagt, dass ich den Film nicht als Horror- oder Splatterfilm betrachte, sondern eher, wie schon oben angesprochen als einen Abenteuerfilm mit Horrorelementen. Erstklassiges Kannibalenkino der Neuzeit, mehr gibt es nicht zu sagen. 




Montag, 27. Juni 2022

Cannibal - Aus dem Tagebuch des Kannibalen


Originaltitel: Cannibal
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Marian Dora

Inhalt:

„Der Mann“ ist auf der Suche. Auf der Suche nach Männerbekanntschaften. Doch als die Kontaktwilligen den wahren Grund seiner Suche herausfinden, ziehen sie entsetzt ab. Bis er in einem Internetforum einen Seelenverwandten trifft: „Das Fleisch“. Sie treffen sich, verbringen eine leidenschaftliche Nacht miteinander und vollziehen dann den Grund ihres Treffens: „Der Mann“ will töten. „Das Fleisch“ will sterben.

Review:

CANNIBAL war mein erster Marian Dora-Film und ich habe es bis heute nicht bereut weitere Werke von Marian kennen lernen zu dürfen. Der Mann hat einfach was drauf und weiß, kontroverse Filme anspruchsvoll zu verpacken. CANNIBAL behandelt die Geschichte hinter dem Kannibalen von Rothenburg. Ich weiß noch nur zu gut, wie ich damals jeden Zeitungsschnipsel sammelte und mir die Nachrichten rauf und runter gesehen habe, als dieser Film raus kam. Es war durchaus ein gefundenes Fressen für Medien aller Art, denn sowas erlebt man nicht allzu oft in Deutschland. Man kann sogar sagen, dass Meiwes der Grund für mehrere künstlerische Aspekte war, die dank im erschienen sind in mehreren Bereichen der Unterhaltung, sei es Musik oder Filme.

Bevor ich CANNIBAL kennen gelernt habe, hatte ich erstmal den Film Rothenburg auf dem Schirm, weil ich davon gehört hab, dass Meiwes gegen eine Verfilmung über ihn vor gegangen ist. Mein Gedanke war, dass das ein ziemlich brachialer Film sein müsste, wurde aber sang- und klanglos bitter enttäuscht. Irgendwann bin ich dann auf CANNIBAL gestoßen, von dem ich bis dato auch nur hörte, dass er ziemlich brutal sein soll. Nun, was soll man sagen? Ich wurde dieses mal nicht enttäuscht.

Die Hauptdarsteller waren Carsten Frank und Victor Brandl, die eine erstklassige Schauspielkunst bewiesen haben. Wahrscheinlich liegt das mehr daran, dass sie unter der Leitung von Marian Dora standen, denn zusätzlich kommt den ganzen Film über eine "untergrundige" Atmosphäre zum Vorschein, die den Film teilweise dreckig und düster macht. Dazu kommen noch Gay Porn-Anleihen und gegen Ende ein krasses Gorefest, was einfach nur noch eklig ist, wenn man weiß, dass das Gezeigte alles der Realität entspricht. In Deutschland wurde der Film 2007 nach Paragraph 184a StGB (Gewaltpornographie) beschlagnahmt, was mich wenig wundert, aber auch zugleich wütend auf die deutsche Zensurbehörden stimmt, denn CANNIBAL ist ein Meisterwerk!

Es ist wie es ist und eins ist Fakt: Marian Dora ist ein Künstler vor dem Herrn! Er hat schon oft bewiesen, dass er nicht der typ ist, der sich gerne unter die Menschen begibt und einesteils kann ich es auch verstehen, denn wahrscheinlich würde er zu viele hohle Fragen beantworten müssen im Bezug auf seine Filme und somit bleibt er sowas wie ein Mythos des deutschen Independent-Untergrunds!


Sonntag, 26. Juni 2022

Die weisse Göttin der Kannibalen


Originaltitel: La Montagna del dio cannibale
Herstellungsland: Italien, Sri Lanka
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Sergio Martino

Inhalt:

Als das Expeditionsteam des Wissenschaftlers Henry Fielding auf seiner Forschungsreise in Neu-Guinea verschollen scheint, werden nach einiger Zeit alle Suchaktionen eingestellt und Fielding für tot erklärt. Doch Helen glaubt nicht an den Tod ihres Mannes, reist nach Neu-Guinea und startet mit dem Landeskenner Edward Foster eine weitere Suchexpedition. Als sie auf den Kannibalenstamm der Puca stoßen, nimmt die Suche eine dramatische Wendung...

Review:

Wie bei so vielen Video Nasties der 70 und 80er ist es nur eine berechtigte Frage wieso so mancher Film verboten wurde, einer dieser Filme wäre die WEIßE GÖTTIN DER KANNIBALEN. ich meine, der Film ist bei Weitem nicht so extrem wie diverse andere Vertreter namens Lebendig gefressen oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Aber wie man die ehemalige BPJS kennt, werden die schon einen Grund dafür gehabt haben, jedenfalls keinen vernünftigen der eine Beschlagnahme rechtfertigt. Von allen Kannibalenfilmen ist die weiße Göttin neben RACHE DER KANNIBALEN mein All Time-Favorite Movie aus diesem Genre.

In der Handlung versucht Susan ihren vermissten Ehemann zu finden., Zusammen mit ihrem Bruder Arthur und einem Professor machen sie sich auf den Weg in den Urwald in Neu Guinea zu einem verfluchten Berg. Unterwegs treffen sie in einem Eingeborenendorf Manolo, der sich der Truppe anschließt. Unterwegs verstirbt der Professor und angekommen bei den Kannibalen stirbt der Bruder von Susan, während sie und Manolo gefangen genommen und gefoltert werden bis ihnen die Flucht gelingt. 

Aufgrund der langen Laufzeit bekommt man einiges geboten: Wunderschöne Naturaufnahmen, altbekannte Tiersnuff-Szenen, über die ich an dieser Stelle kein weiteres Wort verliere, weil dieses Thema schon zur Genüge ausgeschlachtet wurde in der heutigen Zeit, eine winzige Prise Erotik und selbst eine Sodomie-Szene darf hier nicht fehlen. Ja, so mancher hat ein Problem mit solchen Szenen, ich weniger, weil genau solche Dinge erst die Würze im Film sind. Man sollte mich nicht falsch verstehen, ich halte auch nichts von Tiersnuff oder Sodomie, aber man muss zugeben, dass solche Szenen einen Film erst zu einem größeren Bekanntheitsgrad verhelfen. 

Gedreht wurde der Film in Sri Lanka von Sergio Martino, der für Filme wie Insel der neuen Monster, Paco-Kampfmaschine des Todes oder die Säge des Teufels verantwortlich ist. Ich mag die Filme von Sergio eh total und somit sollte es nicht weiter verwundern, dass die weiße Göttin einer meiner Lieblinge von ihm ist.