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Mittwoch, 11. September 2024

X-Tro - Nicht alle Außerirdischen sind freundlich


Originaltitel: Xtro
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Harry Bromley Davenport

Inhalt:

Der kleine Tony wird Zeuge, wie sein Vater Sam eines Nachts von Außerirdischen entführt wird. Seitdem plagen ihn furchtbare Albträume. Nach mehreren seltsamen Zwischenfällen taucht Sam plötzlich wieder auf, ohne eine Erinnerung daran, was mit ihm passiert ist. Doch Sam hat sich auf unerklärliche Weise verändert und er hat einen teuflischen Plan. Schon bald benimmt sich auch Tony merkwürdig. Als es zu den ersten Todesopfern kommt, wird klar, dass bösartige Mächte am Werk sind. Verzweifelt nimmt Tonys Mutter den Kampf gegen die fremde Bedrohung auf. 

Review:

Um einen genaueren Vergleich anstellen zu können, sollte ich mir vielleicht irgendwann die kommenden Jahre oder gar Jahrzehnte E.T. - DER AUSSERIRDISCHE nochmal anschauen, denn so oder so ähnlich kam mir X-TRO vor. Warum? Ganz einfach erklärt: Ein außerirdisches Wesen tritt in das Leben einer Familie ein. Besonders angetan von dem Alien ist der Junge, der drei Jahre zuvor seinen Vater verloren hat durch eine Alien-Entführung. Ab hier entfernen wir uns bei dem Vergleich. Es folgen verrückte Bilder, der zurückkehrende Vater entpuppt sich als Alien, der fleißig auf seine Art Nachkommen schaffen will und Schleim, Blut und eine ordentliche Dosis Bizarrheit bestimmen den Bildschirm. 

Das ist also X-TRO des Briten Harry Bromley Davenport aus dem Jahre 1982. Hat fast schon den Anschein als wollte er ALIEN gleich mit kopieren oder sich zumindest ein Stück des Erfolgskuchen unter den Nagel reißen. Nun, meiner Meinung nach ergibt der Film nicht wirklich Sinn, weil die Szenen wie ineinander geworfen wirken, von X-TRO keine Rede im Film ist und auch Fragen offen bleiben. Beispielsweise was mit der Französin passiert, die in diesem Kokon gefangen ist. Überlebt sie es oder schlüpft aus ihr noch so ein Alien raus? Wieso sieht der Vater samt Sohn aus wie Skeletor gegen Schluß? Was passiert mit den restlichen Alien-Eiern am Ende? Nun gut, vielleicht die Sache mit den Alien-Eiern in Teil 2 beantwortet. 

Was sich vielleicht bis hierher eher durchwachsen anhört, ist nicht schlecht gemeint. Freunde reizender Spezialeffekte kommen auf ihre Kosten und dürfen gleich zu Beginn eine genial aussehende Kreatur begrüßen, die nach ALIEN-Tradition gleich mal seine Zunge in einen Damenkörper fahren lässt und sein Aliensperma rein pumpt! Ja, rein pumpt! So schlüpft der verloren geglaubte Vater auch gleich als Erwachsener aus dem Körper der Dame. Telefonhörer schmelzen in seiner Hand oder es gibt zwischendurch mal blutigen Schleim. Nur Szenen mit dem tanzenden Clown fand ich zu albern, während der mannsgroße Actionman, der die Nachbarin killt von grotesk bis gruselig reicht. 

Fazit: Durchschnittlicher Film, der mit kleinem Budget gedreht wurde, aber nette Spezialeffekte aufzuweisen hat. Die Story ist eher so lala bis halbwegs brauchbar. Ich hätte mir nur mehr Alien-Szenen gewünscht samt mehr Einsatz ebensolcher Kreaturen. Hätte man anders anpacken sollen, aber fand den Film auch nicht schlecht. Wird aber wohl eher bei einer einmaligen Sichtung bleiben. 


 

Donnerstag, 5. September 2024

Nekro Fuck Maniac


Originaltitel: Nekro Fuck Maniac
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: John Shaw

Inhalt:

Ein geisteskranker Kerl hat seinen Spaß mit einer Leiche und Leichenteilen.

Review:

NEKRO FUCK MANIAC ist einer der seltensten Shot On Video-Filme aus dem englischen Untergrund. Erschienen 2017 auf DVD-R seitens des Regisseurs, wurde er nur noch einmal von dem damaligen deutschen Untergrundlabel Gorecollector´s Films veröffentlicht, anschließend nie wieder. Warum, ist mir nicht bekannt, wird aber wohl seine Gründe haben. Eventuell wegen des sehr verstörenden Inhalts? Wer weiß. Sehenswert ist der Film allemal, wenn man auf Hardcore Sickos steht. 

In der knappen Stunde begleiten wir einen Kerle, den ich mal Maniac nenne, der in seinem Raum, in dem er sich befindet, eine verrottete Leiche auf einem Seziertisch liegen hat. Es beginnt damit, das die Leiche von dem Maniac sexuell missbraucht und vergewaltigt wird. Danach geht die Party erst richtig los. Es wird an ihr herum geschnitten, die Organe entfernt und siehe dar, auch ein ungeborenes Baby kommt zum Vorschein, dem es auch nicht besser ergeht und missbraucht wird, zumindest nicht sexuell, aber an der Nabelschnur bzw. dem Langdarm aufgehangen zu sein, scheint zum guten Ton zu gehören. 

Nachdem der Maniac damit fertig ist, geht es mit einem abgeschnittenen Kopf weiter, dem die Schädeldecke entfernt und das Hirn heraus genommen wird, bevor der Hohlraum des Schädels ebenfalls sexuell missbraucht wird. Selbiges passiert mit dem abgetrennten Kopf danach, ohne sexuellen Missbrauch. Im Kern ist der ganze Film eine abartige Perversion und Gorefest, was jedem Gorehound das Wasser im Munde zusammen laufen lässt und alles andere als ein Familienfilm. Besonders stechen die sehr gut gemachten Spezialeffekte vor, die sehr an El Gore´s SNUFF TAPE ANTHOLOGY erinnern.

Gehalten wird der komplette Film in schwarzweiß, was ich als kleinen Minuspunkt bezeichne, weil mir Farbe lieber gewesen wäre und das die Schockwirkung nochmal um einiges angehoben hätte. Gerade mal 58 Minuten geht das ganze Spektakel und wird mit elektronischen Geräuschen und auch mal Death Metal unterlegt. Regisseur John Shaw ist in Insiderkreisen kein Unbekannter in der Szene und hat schon ein paar anderweitige filmische Experimente hervor gebracht, die jedoch ebenso schwer zu finden sind, das man es fast schon aufgibt danach zu suchen. Trotzdem eine hartes Stück Film, der bei höherem Bekanntheitsgrad sicherlich polarisieren würde.


 

Mittwoch, 6. März 2024

Das Unheimliche


Originaltitel: The Uncanny
Herstellungsland: Kanada, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Denis Héroux

Inhalt:

Der Schriftsteller Wilbur Gray besucht seinen Verleger Frank Richards. Thema des Abends ist das neue Buch des Autors über Katzen. Darin wird die These vertreten, dass diese Tiere teuflische Geschöpfe sind, die Unheil bringen. Anhand drei schauerlicher Geschichten aus den Jahren 1912, 1936 und 1975, die sich an den unterschiedlichsten Orten zugetragen haben, versucht Wilbur seinen Herausgeber zu überzeugen.

Review:

Wilbur Gray versucht den in Montreal lebenden Verleger Frank Richards davon zu überzeugen, sein Buch zu drucken, was zum Inhalt hat, das eine Katzenverschwörung gegen die Menschen im Gange ist. Zur Untermauerung seiner Thesen, zitiert Gray mehrere Fallstudien: Eine wohlhabende Frau hat damit zu kämpfen, das ihr Neffe samt Dienstmädchen hinter ihrem Erbe her sind. Nach einem Versuch, ein wichtiges Dokument an sich zu reißen, erleben die beiden ihr wahres Wunder. Im zweiten Fall erleben wir ein Waisenmädchen, was Probleme in ihrer neuen Familie hat, besonders ihre Cousine macht ihr das Leben schwer, aber sie weiß sich mittels schwarzmagischer Tricks zu helfen. Der dritte Fall handelt von Horrorschauspieler Valentine De'ath und seiner Geliebten, die sich verschworen haben, seine Frau zu töten, aber ohne ihre Katze gerechnet haben.

Bei DAS UNHEIMLICHE ging Milton Subotsky einen ganz anderen Weg. Nachdem er Amicus aufgelöst hatte, arbeitete er 1977 mit dem kanadischen Regisseur Denis Héroux zusammen, um den Film zu produzieren. Zwar war das Interesse an Horror-Anthologien erloschen, hinderte aber nicht daran bei dem Projekt einzusteigen. So entstand die kanadisch-britische Produktion DAS UNHEIMLICHE, was sich thematisch mit Katzen auseinandersetzt. Die Idee dahinter ist gar nicht so schlecht, weil Katzen allgemein teilweise mysteriöse Tiere sind und perfekt in einen Horrorfilm rein passen, so auch hier. An was es scheitert: Der Inhalt der Geschichten zum Teil. 

Die erste Geschichte sprach mich am meisten an, weil sie auch von der Umsetzung her ordentlich ist und ein paar gute Horrorszenen beinhaltet, die man bei den anderen beiden Geschichten leider vermisst. Die zweite Geschichte wird nur von den Rückprojektionseffekten am Schluss gerettet, macht ansonsten nichts groß her. Die dritte Geschichte ist ein totaler Reinfall und schon fast nicht mehr sehenswert, auch wenn Donald Pleasence mit von der Partie ist. Im Allgemeinen merkt man die Einflüsse von Subotsky, aber auch die retten den Film nicht mehr. Es ist nicht so, dass DAS UNHEIMLICHE ein totaler Ausfall ist, aber ich habe mehr erwartet und zumindest wird man in der ersten Hälfte des Filmes halbwegs gut unterhalten. 

Fazit: Es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht überall wo Amicus drauf steht, ist auch Amicus drin. Geht man mit anderen Voraussetzungen an den Film, kann er bei manchem Zuschauer sogar mehr Spaß machen. Der Schrecken, der hier von dem Film aus geht ist zwar handzahm, weist der Film trotzdem ein paar wenige nette Elemente auf, die unvergesslich bleiben werden. 


 

Die Tür ins Jenseits


Originaltitel: From Beyond The Grave
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Eine Sammlung von vier kurzen Horrorgeschichten, die sich um ein britisches Antiquitätengeschäft und seinen mysteriösen Besitzer drehen.

Review:

Der Besitzer eines Antiquitätenladens verspricht bei allen Gegenständen, die er verkauft, ein kleines "Extra". Soviel zur Rahmenhandlung. In der ersten Geschichte geht es um Edward Jeffries, der einen Spiegel für seine Wohnung kauft, eine Seance abhält und von einem Mann besessen wird, der quasi im Spiegel wohnt. In der zweiten Geschichte Freundet sich Christopher Lowe mit einem Straßenhändler an und beginnt eine Affäre mit der seltsamen Tochter des Mannes. Die Tochter zeigt ihm, wie er mit einer Voodoo-Puppe seine nörgelnde Frau loswerden kann. In der dritten Geschichte trifft ein Mann in einem Zug auf alte Madame Orlov, die ihm sagt, dass er einen Elementargeist auf seiner Schulter hat. Als er dabei ertappt wird, wie er seine Frau erwürgt, ist er gezwungen, die Dienste von Madame Orlov in Anspruch zu nehmen, um den Geist auszutreiben. In der vierten Geschichte kauft ein Mann eine antike Tür und stellt fest, dass sie in die Zeit Karls I. zurückreicht.

1974 erschien die vorerst letzte Horror-Anthologie von Amicus, denn bis zur nächsten vergehen sechs Jahre, bevor MONSTER CLUB erscheint. DIE TÜR INS JENSEITS war das Regiedebüt von Kevin Connor, der im Genrekino und im US-Fernsehen zu einem bescheidenen Namen werden sollte. Der Film selber gehört leider nicht zu den besten Werken die unter dem Dach von Amicus entstanden sind, erfüllt aber trotzdem halbwegs seinen Zweck mit bescheidenem, aber uneinheitlichem Erfolg. Der Film umfasst vier Episoden, deren Motto im Gesamtkontext wohl lautet, das man einen Ladenbesitzer nicht betrügen sollte. 

Wie die anderen Episodenfilme von Amicus ist auch dieses hier nicht allzu gruselig, sondern schmeichelt eher mit dem Grusel, ohne zu exzessiv zu werden. Was die Filme im Gesamten lohnenswert macht, ist das gute Schauspiel der Darsteller und die fantasievolle, leicht düstere und unheimliche Atmosphäre, die in den verschiedenen Geschichten gut hervorgerufen und aufrechterhalten wird. Dafür war Amicus damals bis heute berühmt und wird es auch immer sein, ganz gleich ob es Parallel noch Hammer Films gibt oder nicht. Vergleicht man DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK mit DIE TÜR INS JENSEITS machen sich auch besonders technische Entwicklungen bemerkbar im Laufe der Zeit, man geht mit der Zeit und bleibt nicht in einer Thematik stecken in dem man sich bspw. nur auf mittelalterliche Wesen wie Vampire, Werwölfe und dergleichen beschränkt. 

Fazit: Eine nette Zusammenstellung aus Horrorgeschichten, die mit ihrer netten Grafik und den skurrilen Charakteren besonders einladend sind. Das größte Kino geht an Peter Cushing, der mit seinem Charme dem Film das gewisse Etwas gibt. In Deutschland ist der Film bisher nicht erschienen, weswegen man auf Importe zurück greifen muss. Fans von Episodenhorror und allgemein Amicus/Hammer Films-Fans sollten hier fündig werden, wenn es nach Unterhaltung gelüstet. 


 

Montag, 4. März 2024

In der Schlinge des Teufels


Originaltitel: The Vault of Horror
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Roy Ward Baker

Inhalt:

Fünf Männer treffen sich in einem Aufzug, um von ihren Alpträumen zu erzählen.

Review:

1973: Ein Aufzug bringt fünf Männer in einen Kellerraum statt zu ihrem Ziel. Während sie dort warten, erzählen sie einander von ihren seltsamen Träumen. Die erste Geschichte handelt von einem Mann, der seine Schwester wegen ihres Erbes ermordet. Was er nicht weiß: Sie ist eine Vampirin. In der zweiten Geschichte bringt eine Frau ihren Mann um, der ständig nur am nörgeln ist. In der dritten Geschichte reist ein Magier nach Indien, um eine neue Hauptattraktion für seine Auftritte zu finden und wird dabei auch fündig. In der vierten Geschichte Täuscht ein Mann mit einer Droge seinen Tod vor um Versicherungsgelder zu bekommen. Doch die Pläne des Schicksals sehen anders aus. In der fünften Geschichte verschlägt es einen Mann nach Haiti, der die Magie dazu nutzt, um sich an anderen zu rächen. 

1973 erschien von Amicus der Anthologiehorrorfilm IN DER SCHLINGE DES TEUFELS, der ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Amicus darstellt. IN DER SCHLINGE DES TEUFELS war ein geringerer Aufwand als GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Regisseur Roy Ward Baker, der zuvor für Amicus die schöne Anthologie ASYLUM - IRRGARTEN DES SCHRECKENS gedreht hatte, hat ein Gespür für Atmosphäre und oft grausige Schockeffekte. Der sechste Anthologiehorrorfilm war die thematische Fortsetzung von Amicus‘ überaus erfolgreichen GESCHICHTEN AUS DER GRUFT und verwendete auch hier die beliebten Storys aus den EC Comics. 

Die Besetzung hat auch hier wieder gestimmt, wobei es meiner Meinung nach an Darstellern fehlte, die dem ganzen Film den letzten Schliff gegeben hätten. Nichts desto trotz zählt der Film zu den besseren Filmen, die Amicus hervor gebracht haben. Manche Geschichten hätten locker für einen längeren Kurzfilm gereicht, passen trotzdem aufgrund ihrer Kürze bestens in den Gesamtfilm. Die Geschichten selber entstammen den Shock SuspenStories- und den Tales from the Crypt-Comics, und nichtm, wie es der Originaltitel andeutet, den Vault of Horror-Comics. 

Ich kann es nicht anders sagen, aber man sollte sich auch diesen Film schleunigst anschauen, wenn noch nicht getan. Besonders Anhänger von Horror/Grusel-Kurzfilmen als auch Anthologiehorrorfans kommen hier auf ihre Kosten. In Deutschland wurde der Film bisher nur auf VHS veröffentlicht, was sehr nach einer Veröffentlichung auf Bluray schreit. Solche Schätze dürfen und sollten nicht vergessen werden, weil sie zu den Filmen gehören, die immer wieder Spaß machen und man sich öfter als nur einmal anschauen kann. 


 

Asylum - Irrgarten des Schreckens


Originaltitel: Asylum
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Roy Ward Baker

Inhalt:

Eine abgelegene Anstalt für Geisteskranke. Hier bewirbt sich der junge Dr. Martin für eine freie Stelle. Die Aufnahmeprüfung gestaltet sich jedoch als abenteuerlich - sie besteht darin, sich von vier verschiedenen Wahnsinnigen jeweils eine Geschichte erzählen zu lassen und so den ehemaligen Anstaltsleiter zu erkennen. Wenn er das schafft, dann bekommt er die Stelle. Zu spät muss er erkennen, dass er gefangen ist - im Irrgarten des Schreckens.

Review:

Dr. Martin bewirbt sich in einer Anstalt für unheilbare Geisteskranke als Psychologe. Nach Ankunft erfährt er, das Anstaltsleiter Dr. Starr verrückt geworden ist. Um den Job zu bekommen, muss Dr. Martin heraus finden, wer von den folgenden Verrückten Dr. Starr ist, der sich für jemanden anderes hält. Zu den Geschichten, die von vier Geisteskranken erzählt wird: 

Geschichte 1: Frozen Fear: Walter tötet seine Frau Ruth, damit er an ihr Geld kommen und mit seiner Geliebten Bonnie zusammen sein kann. Er zerhackt Ruths Körper in Stücke und legt diese in eine Tiefkühltruhe. Die abgetrennten Körperteile erwachen dann wieder zum Leben, um ihm und Bonnie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Geschichte 2: The Weird Tailor: Der verarmte Schneider Bruno nimmt eifrig den Auftrag des mysteriösen Mr. Smith an, einen Anzug für seinen Sohn anzufertigen. Der Anzug soll aus einem seltsam glänzenden Material gefertigt werden und Bruno erhält die genaue Anweisung, dass er erst nach Mitternacht gefertigt werden darf. Als er den Anzug jedoch abliefert, stellt Bruno fest, dass Smith ihn für eine okkulte Zeremonie zur Auferweckung seines Sohnes von den Toten benötigt. 

Geschichte 3: Lucy Comes To Stay: Barbara wird aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen und kommt zu ihrem Bruder George. Dann erscheint Barbaras lästige Freundin Lucy und drängt sie zum Töten. Geschichte 4: Mannequins of Horror: Martin interviewt Dr. Byron, der glaubt, dass er die von ihm geschaffenen Modellfiguren mit seinem Geist erfüllen und zum Leben erwecken kann.

Ende der 1950er Jahre wurde die britische Produktionsfirma Amicus ins Leben gerufen, die sich einen Namen mit mehreren Anthologiehorrorfilmen machte. Neben diversen Psychothrillern und Science Fiction-Filmen, erschuf man auch mehrere Gruselhorrorfilme, die zu den Markenzeichen von Amicus gehören. Es darf gesagt werden, das ASYLUM zu den besseren Filmen gehört, die von Amicus produziert wurden. Auch hier entstammt das Drehbuch von der Ikone Robert Bloch, der schon das Drehbuch zu Hitchcocks PSYCHO geschrieben hat. Das Tempo hält sich bei ASYLUM gut und wird nie zu langatmig oder driftet in langweilige Gefilde ab. Auch sind die erzählten Geschichten nicht uninteressant und wissen, wie man den Zuschauer bei Laune hält. 

Fazit: Definitiv ein weiteres Muss, wenn man sich mit Anthologiehorror oder den Werken von Amicus befasst. ASYLUM ist ein weiterer stimmungsvoller Gruselhit aus den 1970er Jahren, der zu gefallen weiß und seine Anhängerschaft haben wird. Wer sich noch nicht mit dem Film auseinandergesetzt hat, sollte das dringend nach holen, denn die Enttäuschung wird garantiert niedrig bis gar nicht vorhanden sein und aufgrund seines charmanten Stils gehört der Film in jede Sammlung, die was auf sich hält, ohne jeden Zweifel!

Totentanz der Vampire


Originaltitel: The House That Dripped Blood
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Peter Duffel

Inhalt:

Inspektor Holloway verhört bei seinen Ermittlungen nach einem verschwundenen Horrorfilm Darsteller A.I. Stoker, den Makler eines alten Hauses, das der Gesuchte zuletzt bewohnte. Stoker erzählt ihm von einem unheimlichen Fluch, der auf dem "Haus, das Blut tropft", lastet: Alle bisherigen Bewohner sind auf schreckliche Weise zu Tode gekommen. Es treten auf: Eine Hexe im Grundschulalter, die Figur eines Wachsfigurenkabinetts, die einer kürzlich verstorbenen Frau erschreckend ähnlich sieht, und ein verwunschener Umhang, der seinen Träger in einen Vampir verwandelt. 

Review: 

Nach dem eher durchschnittlichen FOLTERGARTEN DES DR. DIABOLO erschien 1971 ein weiterer Anthologie-Horrorfilm der den deutschen Titel TOTENTANZ DER VAMPIRE trägt.  Wieder einmal wurde der Autor Robert Bloch gebeten, seine eigenen Geschichten zu adaptieren, dieses Mal ein gruseliges Quartett, das sich mehr oder weniger um ein Stück englisches Anwesen dreht, das im Mittelpunkt schrecklicher Ereignisse zu stehen scheint. Die Rahmenhandlung behandelt dieses mal einen  Inspektor von Scotland Yard ´der hinzugezogen wird, um das Geheimnis um den verschwundenen Filmstar Paul Henderson zu lüften. So führt es ihn zu dem Immobilienmakler und Polizisten Martin, der ihm in vier Geschichten erzählt, warum das Haus, um das es grob geht, schuldig ist, am Tod anderer Leute. 

In der ersten Geschichte Method For Murder dreht es sich um einen Thrillerautor, dessen Romancharakter wirklich wird und für mehrere Morde verantwortlich ist. Was der Autor nicht weiß: Das ganze ist ein perfides Spiel seiner Ehefrau, um ihn aus dem Weg zu räumen, doch ganz geht ihr Plan nicht auf. In der zweiten Geschichte, Waxworks, führt die Hauptattraktion Salome, eine weibliche Wachsfigur in einem Wachsfigurenkabinett, die eine starke Faszination auf die Besucher ausübt. Doch sie ist nicht alleine, denn der Besitzer führt nicht wirklich was gutes im Schilde. In Geschichte Nummer drei, Sweet to the sweet bekommen wir ein kleines Mädchen serviert, was über schwarzmagische Fähigkeiten verfügt. In der vierten Geschichte dreht es sich um einen Umhang, der seinen Besitzer zu einem Vampir macht. 

TOTENTANZ DER VAMPIRE ist definitiv wieder ein besserer Film aus dem Hause Amicus. Es ist die Art gruseliger Leckerbissen, die man den meisten Altersgruppen zeigen kann, um sie für Horrorfilme zu begeistern, ohne dass es danach zu größeren Konsequenzen kommt. Zwar ist der Film frei von Gewalt und Blut, glänzt aber mit einer reichlich vorhandenen Atmosphäre, guten Kurzgeschichten und ebenso guiten Darstellern, die man schon aus vorherigen Werken von Amicus kennen dürfte. Die größte Überraschung war Ingrid Pitt in ihrer Rolle als Vampirin, die besonders gut zu solchen Rollen passt. 

Fazit: Man kann fast schon sagen, dass das mein Lieblingsfilm in der ganzen Anthologieserie von Amicus ist. Der Film ist eine wunderbare Anthologie, die auf wunderbare Weise das Makabre mit einem düsteren, komödialen Touch mischt. Mag zwar manchem nicht gefallen, hält sich der komödiale Teil begrenzt und driftet nie zu sehr ab. Man mag die Spezialeffekte als kitschig abtun, sollte man aber Bedenken aus welchem Jahr der Film stammt und das er mit Sicherheit einer der Höhepunkte des Portmanteau-Films ist. Große Klasse, die man so nie wieder zu Gesicht bekommen wird!


 

Der Foltergarten des Dr. Diabolo


Originaltitel: Torture Garden
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

Ein ganz besonderes Folterinstrument hat laut Jahrmarktsattraktion Dr. Diabolo die Macht, Menschen vor dem Bösen in ihrer Zukunft zu warnen. Als den skeptischen Zuschauern die Gier und Brutalität, die sie zu verbergen versuchen, vor Augen geführt werden, verliert einer der Anwesenden die Nerven und tötet Diabolo. Nachdem das Publikum davongelaufen ist, stellt sich heraus, dass der vermeintliche Mord Teil der Show ist. Einer der Kunden ist jedoch zurückgeblieben, um einen Handel mit Diabolo, alias dem Teufel, abzuschließen. 

Review:

Bei einer Karnevalsausstellung führt Dr. Diabolo fünf Kunden in ein Hinterzimmer, wo er ihnen Einblicke in ihre Zukunft bietet. Die Geschichten sind folgendermaßen aufgeteilt: Enoch: Colin Williams geht zu seinem Onkel, entschlossen, an sein Vermögen zu kommen. Er hält die Medizin seines Onkels zurück, um ihn zu zwingen, ihm zu sagen, wo das Geld ist, doch stattdessen stirbt der Onkel. Danach trifft Colin die Katze Balthazar, die mit ihm spricht und verlangt, dass er im Gegenzug weitere Morde durchführt, um ihm zu zeigen, wo das Glück ist. Terror over Hollywood: Die aufstrebende Schauspielerin Carla Hayes strebt entschlossen eine Rolle in einem Film an. Nach der Besetzung verliebt sie sich in ihren Hauptdarsteller, den langjährigen Star Bruce Benton. Dann findet sie das Geheimnis der jugendlichen Langlebigkeit von Filmstars heraus – dass sie durch Roboter-Doppelgänger ersetzt werden. Mister Steinway: Die Journalistin Dorothy Endicott interviewt den introvertierten Konzertpianisten Leo. Sie geraten in eine romantische Beziehung, doch als sie versucht, Leo von seinem geliebten Flügel Utopie abzubringen, wird dieser eifersüchtig. The Man Who Collected Poe: Ronald Wyatt, ein engagierter Edgar Allan Poe-Sammler, besucht Lancelot Canning, einen der bedeutendsten Poe-Sammler der Welt. Canning betrinkt sich und zeigt ihm seine geheime Sammlung unveröffentlichter Poe-Werke. Dann macht Wyatt die schockierende Entdeckung, dass Canning Poe wieder zum Leben erweckt hat, um neue Geschichten zu schreiben.

Mit dem ersten Episodenhorror DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK hatte Amicus großen Erfolg, weswegen anschließend ein Nachfolgefilm unter der Führung von Freddie Francis produziert worden war. Für das Drehbuch war Robert Bloch zuständig, der mit Hitchcocks PSYCHO bekannt wurde. Explizit für den FOLTERGARTEN DES DR. DIABOLO adaptierte Bloch mehrere seiner 1950 veröffentlichten Kurzgeschichten in ein Drehbuch. Zur späteren zeit sah man Bloch auch in nachfolgenden Filmen als Drehbuchautor. Zugegebenermaßen ist der Film eher schwächer als die Anthologien die danach kommen sollten, büßt aber nichts von seiner "Magie" ein, für die Amicus bekannt werden sollte. Auch wenn man denken könnte, das in dem Film Foltersequenzen vorkommen, ist dem nicht so. 

Amicus brachte für diesen Film mehrere bekannte Gesichter zusammen: Peter Cushing, Jack Palance und Burgess Meredith sind ein Teil davon, retten den Film aber nur bedingt. Die wohl beste Adaption ist die Geschichte mit und über Edgar Allen Poe. Doch trotz mancher Schwächen, würde ich den Film nicht als schlecht abtun, hier fehlt unter´m Strich einfach das gewisse Etwas. Inhaltlich sind die Geschichten trotzdem nett anzusehen, besonders die Episode mit dem Klavier sagte mir zu. Fans von Gruselfilmen aus älterer Zeit werden trotz allem einen Gefallen an dem Film finden, weil er wie gewohnt mit Atmosphäre und Charme punkten kann. Man verspürt eine große Vertrautheit und Nostalgie bei solchen Filmen, die vieles wett machen und man nicht das Gefühl hat, seine Zeit zu verschwenden. 

Fazit: Nicht der beste Film von Amicus, aber immerhin trotz aller Umstände sehenswert genug, um seinen Spaß daran zu haben. Ein jüngeres Publikum wird sich eventuell eher gelangweilt fühlen, weil es eher altmodischer Horror ist, aber genau das das ist, was man als Fan von Old School Horror sehen will. Die einzigen negativen Punkte sind die etwas schwache zweite Geschichte und das dezent langsame Tempo bei der dritten Geschichte, ansonsten ein durchweg ordentlicher Film, der seine Daseinsberechtigung hat und für Anthologiehorrorfans bestens geeignet. 


 

Sonntag, 3. März 2024

Geschichten aus der Gruft (1972)


Originaltitel: Tales from the Crypt
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

In der düsteren Gruselatmosphäre einer ausweglosen Katakombe erfahren fünf verirrte Touristen auf grausame Weise, zu welchen Verbrechen sie fähig sind und welche Konsequenzen ihnen drohen: Ein irrer Mörder als Weihnachtsmann, ein verstümmelter Toter auf dem Weg zu seiner großen Liebe, böse Nachbarn, die einen armen Mann in den Tod treiben, eine Statue, die geheimste Wünsche erfüllt und die grausame Rache der Bewohner eines Blindenheimes – in den Gewölben des Grauens werden abgründigste Phantasien und Niederträchtigkeiten mörderische Realität. 

Review:

Bei einer Höhlenexpedition verirren sich fünf Menschen. In einer Höhle treffen sie auf einen Mönch, der Geschichten über ihre Zukunft erzählt. 

Geschichte 1: STILLE NACHT; BLUTIGE NACHT: Eine Ehefrau tötet an Weihnachten ihren reichen Mann. Nur blöd, dass zur selben Zeit ein aus der Psychiatrie entflohener Mörder sein Unwesen treibt. 

Geschichte 2: SPIEGELBILD DES TODES: Carl Maitland verlässt seine Frau und seine Kinder für seine Geliebte, um anschließend mit dem Auto zu verunglücken. Als er sich aus dem Wrack erhebt, rennt jeder, dem er begegnet, entsetzt davon. 

Geschichte 3: POETISCHE GERECHTIGKEIT: Ein Vater und sein Sohn haben das Gefühl, dass ein freundlicher alter Witwer, der als Müllsammler arbeitet, den Ton in ihrer Nachbarschaft verfälscht und eine Hetzkampagne gegen ihn führt. Dies treibt den alten Mann dazu, sich zu erhängen. Doch am Valentinstag ein Jahr später kehrt der alte Mann aus dem Grab zurück, um seine eigene poetische Rache zu üben. 

Geschichte 4: DREI WÜNSCHE: Der Geschäftsmann Ralph Jason steht am Rande des finanziellen Ruins. Seine Frau benutzt eine chinesische Figur, die dem Träger drei Wünsche erfüllt, um ein Vermögen zu erbitten. Sie erhalten es, doch Ralph wird auf dem Weg, es abzuholen, getötet. Dann wünscht sie Ralph zurück ins Leben – nur um festzustellen, dass sein Körper einbalsamiert wurde.

Geschichte 5: SCHARFER DURCHGANG: Der ehemalige Armeemajor William Rogers wird neuer Direktor eines Blindenheims. Anschließend nimmt er drastische finanzielle Kürzungen beim Heizen und bei der Lebensmittelrationierung der Bewohner vor, während er selbst ein Leben in Luxus führt. Als er die Bitten der Blinden ignoriert, zu leiden, üben sie eine schreckliche Rache.

EC Comics, Educational Comics, haben sich einen Namen mit den Geschichten aus der Gruft-Auflagen gemacht. Man muss nicht allzu weit denken können, um zu wissen, welchen Einfluss die Comic-Serie auf die Filmwelt hatte. Neben den Geschichten aus der Gruft gab es auch die Reihen zu The Haunt of Fear und The Vault of Horror, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Milton Subotsky und Max J. Rosenberg, die Amicus Productions leiteten, wollten an den Erfolg der Horrorfilme von den Hammerfilm Studios anknüpfen und machten ihr eigenes Ding mit Amicus. Im Jahre 1972 erschien dann der vierte Horroranthologiefilm GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. 

Ich kann mich hier schwer entscheiden, ob der Film zu den besseren oder schlechteren Anthologien von Amicus gehört, weil mir alle veröffentlichten Filme sehr gut gefallen und ich mich nicht entscheiden kann, welcher Film wohl der bessere oder schlechtere ist. Was hier auffällig ist, das es in einer Episode zu drastischen Gore-Szenen kommt, die für damalige Verhältnisse sicherlich gewagt gewesen waren. Nach dem der Film so erfolgreich war, drehte man umgehend einen weiteren Film, der den Namen ASYLUM - IRRGARTEN DES SCHRECKENS trug und nicht schlechter war, wie das gesamte Anthologie-Repertoire, was Amicus aufzubieten hatte. 

 

Die Todeskarten des Dr. Schreck


Originaltitel: Dr. Terror´s House of Horrors
Herstellungsland: Großbritannien
Erschjeinungsjahr: 1965
Regie: Freddie Francis

Inhalt:

Fünf Reisende begegnen in einem Zug einem unheimlichen Fremden namens Dr. Schreck. Dieser lässt sie mit Hilfe seiner Tarot-Karten einen Blick in ihre Zukunft werfen - die für alle tödlich enden wird. 

Review:

DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK war die erste von mehreren Grusel-Anthologien aus dem Hause Amicus Productions, was der Produktionsfirma den Weg ebnete, mit den Hammerfilm Studios in Konkurrenz zu gehen. Mit dem Film legte Amicus auch gleich das Format fest, in dem nachfolgende Anthologiefilme erscheinen sollten. Wie man es kennt, ist die Auswahl der Geschichten ein Mix aus guten und weniger guten Filmen, wobei die Bewertung in den Augen des Betrachters liegt. Mir haben einschließlich der Rahmenhandlung alle Geschichten gefallen und haben mich sehr gut unterhalten. Besonders die Geschichte mit den "lebenden" Pflanzen hat mir besonders gut gefallen. 

Fünf Männer besteigen in London einen Zugwaggon in Richtung der fiktiven Stadt Bradley und werden von einem sechsten begleitet, dem mysteriösen Doktor Schreck, der einen Stapel Tarotkarten dabei hat. Während der Reise öffnet der Arzt sein Tarotkartenpaket, das er sein „Haus des Schreckens“ nennt und enthüllt das Schicksal jedes einzelnen Reisenden. Dies bietet den Rahmen, um fünf Horrorgeschichten zu erzählen. 

Die erste Geschichte handelt von einem Werwolf, der nach über 200 Jahren keine Ruhe findet. In der zweiten Geschichte kommt es zum Kampf zwischen Mensch und Weinrebe. Die dritte Geschichte beleuchtet einen Musiker, der die Warnungen eines Voodoo-Mitglieds in den WInd schießt und sein blaues Wunder erlebt. In der vierten Geschichte bekommt ein Kritiker schmerzhaft zu spüren, das ein abgetrenntes Körperteil nicht immer für immer tot ist. Und zu guterletzt gibt es noch eine Vampirgeschichte um die Ohren, die dem Zuschauer das gruseln lehren soll. 

Amicus Productions unter der Leitung von Milton Subotsky und Max J. Rosenberg war in den 1960er Jahren das erfolgreichste von mehreren Unternehmen, die versuchten, den von Hammer ausgelösten englischen Horrorboom nachzuahmen. Mit mehreren Horror/Gruselfilmen als auch zahlreichen Psychothrillern markierten die Anthologiefilme das Markenzeichen von Amicus, mit denen die Firma auch berühmt und bekannt wurde. Nach der Auflösung von Amicus erstellte Milton Subotsky im Alleingang eine weitere Horror-Anthologie: MONSTER CLUB von 1980. 

Bei den TODESKARTEN DES DR. SCHRECK wurden Geschichten aufgearbeitet, die die Jahre zuvor schon in Spielfilmen zur Ansprache kamen. Vampire, Werwölfe, Voodoo sind bis dato schon lange nichts neues gewesen, auch das Thema der Pflanzen, die zum Angriff übergehen wurde schon 1962 in BLUMEN DES SCHRECKENS verarbeitet. Spätere Amicus-Anthologiefilme wurden in Bezug auf Geschichte und Ideen viel anspruchsvoller. Aufgrund der Leichtigkeit der Episoden, bietet das Gesamtprodukt zwar nicht viel Atmosphäre, wobei die einzige Ausnahme die Geschichte "Die Hand ohne Körper" die atmosphärischste sein dürfte. 

Fazit: Auch wenn der Inhalt im Jahre 2024 schon mehrmals durch gekaut wurde, stellt der erste Anthologiefilme von Amicus ein schönes Stück Filmgeschichte zum Thema Horror/Grusel/Fantasy-Anthologien dar, das man durchaus gesehen haben muss, wenn man solche Filme mag. Ich persönlich stehe total auf Horror-Anthologien und versuche alles, was es zu diesem Thema gibt, unter den Nagel zu reißen. Ich denke, das wirkliche Markenzeichen des Filmes ist, das Peter Cushing zu sehen ist, der eine Vielzahl an Anhängern hat und mit seinem darstellerischen Können, den Film zu einem Kleinod im Horrorgenre macht. 


 

Freitag, 12. Januar 2024

Deep Fear - Tauch um dein Leben


Originaltitel: Deep Fear
Herstellungsland: Großbritanninen, Malta
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Marcus Adams

Inhalt:

Die Tauchlehrerin Naomi rettet nach einem Sturm zwei Schiffbrüchige aus dem Meer. Doch diese erweisen sich als kaltblütige Narco-Gangster, die Naomi gewaltsam zwingen, nach einer Schiffsladung Kokain zu tauchen. Die Aufgabe ist lebensgefährlich, denn das Wrack liegt mitten im Jagdrevier eines Rudels tödlicher Haie.

Review:

Da hätten wir mal wieder einen weiteren von unzähligen Filmen, in denen Haie als die größte Bedrohung der Meere gelten. Die Zeiten sind zwar schon lange vorbei, in denen man mit einem Haifilm die Leute hinter´m Ofen vor lockt, doch ab und zu klappt diese Masche ganz gut, inklusive mir. Mir haben Filme, in denen das Grauen im Meer statt findet schon seit eh und je gefallen und daran wird sich auch die nächsten 30 Jahre nichts ändern. Beim 2023 produzierten und erschienenen DEEP FEAR fällt einem sofort etwas auf, wenn man besagte Filme kennt: Die Ähnlichkeit der Story zu dem Actionthriller INTO THE BLUT mit Jessica Alba und dem verblichenen Paul Walker. Ein Liebespaar begeistert sich für die Meere bzw. das Tauschen, auf hoher See trifft man auf Drogendealer, speziell Kokaindealer und man versucht sich aus diesem Strudel der Gewalt und des Überlebens raus zu holen, Ende der Geschichte. 

Das diese Ähnlichkeit noch nirgends zur Ansprache kam, wundert mich, denn das war das erste als ich mir vor der Sichtung den Plot durch gelesen habe. So ließ ich mich überraschen, weil mir die Geschichte gut gefallen hat, doch taugt auch die Umsetzung? Ja, definitiv. Zwar erfindet DEEP FEAR das Rad nicht neu, aber schlecht ist der Film auch nicht und die Tatsache, das Haie zum Einsatz kommen, macht den Film schon schmackhaft. Schön ist, das die Haie nicht die vordergründige Gefahr darstellen, sondern die Hauptgefahr von den Drogendealern ausgeht, deren Gesinnung es ist, das die psychoaktive Ware so schnell wie möglich vom Meeresboden auf´s Schiff der Hauptprotagonistin kommt, damit man es an den Mann bringen kann, und man geht nicht ganz zimperlich mit der Besitzerin der des Boots um, dreht es sich schließlich um Kokain im Wert von einer Million. 

Regisseur Marcus Adams lässt den Film in der ersten halben Stunde gemähchlich anfangen und konzentrieren sich auf die Pläne von Naomi und zwischenmenschlichen Beziehungskram, bevor es auf hohe See geht. Da wird kommt es dann zum Erstkontakt mit zwei Schiffbrüchigen, die sich alsbald nicht als das entpuppen, was sie vorgeben zu sein. So steigt dann dann auch schon die Spannung und man könnte fast schon mit fiebern, wobei man eh schon weiß, das die Guten am Ende gewinnen. Gedreht wurde auf Malta, was schöne Aufnahmen bietet und einen sommerlichen Flair mit einbaut. In der aktuell kalten Jahreszeit eine willkommene Abwechslung. Was nicht ganz zu 100% ins Bild passt, ist die Hauptdarstellerin Mãdãlina Ghenea, die mich etwas an eine rumänische Version von Gina Lisa erinnert aufgrund vielen Schönheitsoperationen. Man sieht es ihr an, das sie im richtigen Leben eher auf Laufstegen unterwegs ist, hat aber seit 2011 dennoch in mehreren Filmproduktionen mit gespielt. Jedoch würde ich ihr die Rolle als Berufstaucherin nicht ganz abnehmen, aber gut. Für manches männliche Auge gewiss ein Hingucker. 

Fazit: Nicht gerade das größte Highlight des Jahres 2023, aber auch kein trauriger Tropf, den man unbeachtet lassen müsste. Freunde des Actionfilms und Thrillers dürfen gerne ein Auge riskieren, aber keinen Knaller erwarten. Unterhaltsam ist der Film dennoch, keine Frage. Ein Minuspunkt muss ich vergeben, weil meine Hoffnung in einer Szene kurz angestiegen ist, das nun etwas passiert, wovon man fast schon träumen könnte: Als der Hai in eine große Packung Kokain rein beisst! Wie sehr hätte ich es gefeiert, wenn er aufgrund der Überdosierung fortan das Geschehen beschriftet hätte, in dem er total drauf zur größten Gefahr schlechthin geworden wäre, aber man will nicht wählerisch sein. Alles in allem ein sehenswerter Film mit einer gesunden Portion Action, Thrill und etwas Meereshorror. 


 

Sonntag, 31. Dezember 2023

Caprona 2 - Menschen, die die Zeit vergaß


Originaltitel: The People That The Time Forgot
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Auf der Suche nach ihrem verschollenen Landsmann Bowen Tyler verschlägt es die Expeditionsgruppe um Wissenschaftler Norfolk, Fotografin Charlotte und Expeditionsleiter Ben auf die urzeitliche Insel Caprona. Noch immer leben dort neben Dinosauriern noch einige urzeitliche Stämme, sogar ein aktiver Vulkan spukt regelmäßig Feuer. Tatsächlich gelingt es der Expedition, Tyler aufzuspüren. Doch bevor man auch zur Rettung schreiten kann, bricht auf der Insel die Hölle los.

Review:

Die Suche nach Tylor ging 1977 in die nächste Runde, bei der sich eine Gruppe Abenteurer auf die Suche auf Caprona macht und allerlei skurrile Begegnungen macht: Dinosaurier, ein Steinzeitmädel und einem samuraiartigen Kriegerstamm. Das Originaldrehbuch entstammt dem Roman The People That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, ebenso aus dem Jahre 1918. Inszeniert wurde der nachfolgerfilm von von Kevin Connor im Auftrag und Kooperation von Amicus Productions und vertrieben von American International Pictures, die für eine Menge phantastischer Filme bekannt sind. Was den Film von seinem Vorgänger unterscheidet, ist, das man sich hier mehr auf die Bewohner von Caprona konzentriert und das ganze eher ein Barbaren-Fantasy-Spektakel ist anstatt ein richtiger Dinosaurierfilm. Lässt ihn somit nicht an Teil 1 ran kommen, ist aber dennoch sehenswert. 

Die Spezialeffekte sind relativ uneinheitlich und Dinosaurier tauchen hier weniger auf als im ersten Film, aber es wird dem Zuschauer doch so einiges geboten, die der Unterhaltung dienen. Man gibt sich die Mühe, die Charaktere ordentlich zu entwickeln und punktet mit einer guten Besetzung. Hervorstechend sind Patrick Wayne, den man im selben Jahr noch als Hauptdarsteller bei SINDBAD UND DAS AUGE DES TIGERS zu Gesicht bekommt und mit Dana Gillespie wollte man ein Steinzeitmädchen einbauen, was man als eine Hommage zu Raquel Welch betrachten kann, die dem getreuen Steinzeitfilmfan in EINE MILLION JAHRE VOR UINSERER ZEIT im Gedächtnis geblieben sein dürfte. 

Die Drehorte wurden auf die kanarischen Inseln verlegt, die eine exzellente Kulisse abgeben und für eine Urzeitwelt nur zu perfekt sind und eine Top-Kulisse für Filme dieser Art bilden. Einen großartigen Trashfaktor ergeben die Dinosaurier als auch die Stadt der Schädel und die Einwohner, die Nargas, die an Fantasy-Samurais erinnern. Der Film ist eine liebevolle Ode,  an eine bescheidene, aber reine und ehrliche Vielfalt des fantastischen Kinos und seiner literarischen Wurzeln. Zu wenig Budget für Harryhausen´s Stop Motion-Effekte machten sich hier definitiv bezahlt und man setzt auf Puppen, animatronische Effekte, Gemälde um Landschaften zu simulieren, bedeuten aber zeitgleich nette Unterhaltung, insbesondere aus nostalgischer Sicht, als die Filmwelt von frei von CGI-Effekten oder zu viel Technik war. 

Fazit: Wenn man Barbaren, Indiana Jones, Dinosaurier und viel Fantasy in einen Topf wirft, kommt am Ende sowas wie Caprona 2 raus. Wenn man sich darauf einlassen kann, das der Film nicht an den ersten Film ran kommt, aber trotzdem seine Vorzüge hat, wird man viel Spaß an dem Werk haben. Vielleicht hätten ein paar mehr Dinosaurier dem Film gut getan, setzen ihn aber nicht auf eine Stufe, die den Film unanschaubar macht. McClure ist hier als derselbe Charakter aus dem ersten Film zurück, da es nur darum geht, ihn zu retten, weicht der Film ziemlich jedoch vom ursprünglichen Roman ab und McClures Charakter stirbt. Der gesamte Aufbau des Films war auf eine kitschige barbarische Art der frühen 80er Jahre eigentlich recht gut, aber für das Universum dieses Films einfach nicht gänzlich geeignet.


 

Samstag, 30. Dezember 2023

Caprona - Das vergessene Land


Originaltitel: The Land That Time Forgot
Herstellungsland: USA, Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Kevin Connor

Inhalt:

Im Jahr 1916 tobt der erste Weltkrieg auch auf den Ozeanen. Das deutsche U-Boot U33 versenkt einen britischen Frachter, von dem sich nur eine Handvoll Überlebende retten können, darunter der Amerikaner Tyler und die Biologin Clayton. Als das U-Boot seine Batterien wieder auflädt, erobern die Briten in einem Handstreich das U-Boot, doch als sie sich an die Briten wenden wollen, nehmen diese sie unter Feuer. Tyler will daraufhin nach Amerika fahren, doch die Deutschen sabotieren den Kompass, woraufhin man in antarktische Gefilde gerät - und dort an eine mysteriöse Vulkaninsel mit reichlich Vegetation. Das ist das schon einmal beschriebene Land "Caprona", in welchem die Besatzung jede Menge Dinosaurier und andere Urzeittiere entdeckt und nicht zuletzt auch mehrere Stämme von Höhlenmenschen, die sich bekriegen.

Review:

In grauer Vorzeit als man noch ein junger Knirps war und sich für den Weg des Cineasten entschieden hat, waren Filme wie CAPRONA, MÖRDERSAURIER, DER LETZTE DINOSAURIER oder GWANGIS RACHE das entscheidende TV-Programm, das man sich ansah, sofern es ausgestrahlt wurde. Solche Ausstrahlungen gehören leider schon lange der Vergangenheit an, ebenso wie die Dinokreaturen die man in diesem sagenhaften Abenteuer-Fantasyeops bewundern kann. Basierend auf dem Roman The Land That Time Forgot von Edgar Rice Burroughs, was im Jahre 1918 erschien, wurde der Film 1974 produziert und innerhalb von 16 Wochen abgedreht. Seitens Amicus Productions wurden zusammenhängend mit CAPRONA DER SECHSTE KONTINENT und CAPRONA 2 - MENSCHEN DIE DIE ZEIT VERGAß produziert. 

Zur Story: Während des ersten Weltkrieges wird ein Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert, was zur Folge hat, das die Überlebenden das U-Boot einnehmen. nach anfänglichen Streitereien, stellt man fest, das man vom Kurs abgekommen ist, den man anvisiert hatte und beschließt, das Kriegsbeil vorerst nieder zu legen. So erreicht man die vergessene Insel Caprona, auf der die Urzeit stehen geblieben zu sein scheint und man versucht das U-Boot zu reparieren, was auch gelingt, aber es kommt zur Meuterei, bei der zwei der Passagiere auf der Insel gelassen werden und dort ihr Leben verbringen werden. Jedoch nicht ohne eine Nachricht an die Außenwelt in Form einer Art Flaschenpost zu hinterlassen. 

Wer sich mit einem Dinotrasher wie CAPRONA anfreunden kann, wird bestens bedient, insbesondere aus nostalgischer Sicht, weil hier die Spezialeffekte liebevoll gemacht wurden, die Dinosaurier Marionetten sind oder anhand von Fäden durch die Luft fliegen, der Schauplatz eine ansehnliche Flora darbietet und Monstertrash- und Actionurgestein Doug McClure verpflichtet werden konnte, hier mit zu spielen. Die Helden und ihre primitiven Freunde kämpfen gegen fleischfressende Riesenreptilien, bekommen es mit einer Horde Steinzeitmenschen zu tun und zum Schluss hin mit ausbrechenden Vulkanen, alles so wie man es sich vorstellt, wenn es urzeitlich werden soll. 

Fazit: CAPRONA ist ein absolut unterhaltsamer Abenteuerfilm mit einem wirkungsvollen Eröffnungsdrittel und einigen unterhaltsamen Dinosaurier-Sequenzen, obwohl er durch das Drehbuch dezent enttäuschend ist, das nicht so viel Charakterisierung aufbaut, wie es hätte sein können, gehört CAPRONA trotzdem zu den besseren Filmen, die aus dem Imperium der Dinosaurierfilme kommen. 



 

Mittwoch, 4. Oktober 2023

In den Krallen des Hexenjägers


Originaltitel: The Blood on Satan´s Claw
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Piers Haggard

Inhalt:

Der junge Bauer Ralph Gower gräbt beim Pflügen einen menschenähnlichen Schädel aus, der mit einem Fell überzogen ist. Überzeugt davon, dass er einen Dämon befreit hat, bittet er den Richter des Dorfes um Hilfe. Doch als beide an den Fundort zurückkehren, ist das bizarre Objekt spurlos verschwunden. Fortan geschehen unheimliche Dinge: Die Kinder der Gemeinde verfallen einer okkulten Macht und werden zu fanatischen Jüngern der schönen Angel, die alles andere als himmlische Absichten hat. Mit Hilfe menschlicher Opfer will sie dem Teufel wieder zu seiner monströsen Gestalt verhelfen. Der Richter wird zum unerschrockenen "Hexenjäger" und formiert eine Gruppe tapferer Dorfbewohner, um dem Satanskult und seiner Anführerin ein Ende zu machen. 

Review:

Beim Kauf des Filmes, war ich erst der Ansicht, dass es sich um einen Film über die Hexenverfolgung handeln würde, denn der Titel IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS lässt darauf schließen. Bei der Erstsichtung stellte sich heraus, dass der Film nur bedingt mit der Thematik was zu tun hatte, was aber zu keiner Enttäuschung meinerseits führte, da es einer dieser Gothic-Horrorfime ist, der sich im Mittelalter abspielt und sehr an die großbritannischen Hammer-Filme erinnert die man als Cineast zu schätzen weiß. Sehr interessant ist auch, dass der Film zu einem kurzlebigen Subgenre gehört, gar als das Paradebeispiel dafür gilt, was zum Subgenre des Folk Horrors gehört. 

Die Story des Filmes ist zudem auch wie geschaffen, für einen Film der das mysteriöse behandelt: In eine englischen Dorf entdeckt Ralph Gower einen schrecklich deformierten Schädel, der nicht ganz menschlich aussieht. Aus Angst vor dem Übernatürlichen bittet er den örtlichen Richter um Hilfe, doch seine Entdeckung ist verschwunden. Zeitgleich bekommen Teile der Bevölkerung fellige große Flecken auf der Haut und es scheint, als ob hexenhafte Rituale abgehalten werden von einer gewissen Angel Blake. 

Wynne-Simmons schafft ein herausragendes historisches Stück, indem er dem Drehbuch zu IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS ein wesentliches Maß an historischer Tiefe verleiht. Jedes Detail im Film schafft es, eine Authentizität zu vermitteln, die niemals nachlässt. Die harte Realität des Lebens in der Zeit, die der Film nachahmt, wird selbst in den unbedeutendsten Aspekten gut dargestellt. Es gibt zum Beispiel eine Szene, in der ein Arzt einem Fieberkranken mitteilt, dass er eine Vene öffnen will, um die Krankheit auszubluten. Obwohl das heute ziemlich verrückt klingt, war es im 17. Jahrhundert gängige Praxis. Durch die starke Betonung der Genauigkeit bis ins kleinste Detail gelingt es Haggard, den Betrachter in einen anderen Zeitrahmen zu versetzen.

Die trübe, aber auch unheilvolle Atmosphäre kann der Glanzarbeit des Kameramanns zugeschrieben werden. Es gibt keine Szene in der mal die Sonne scheint, sondern es ist schon der Standard, das dauerhaft graue Wolken hängen und dem Gesamtbild eine hoffnungslose Atmosphäre verleihen. Zudem besticht auch der Drehort, der seinen Teil dazu beiträgt, damit man bloß nicht auf die Idee kommt, es gäbe Friede, Freude, Eierkuchen. Und wer weiß, ob im 18. Jahrhundert wirklich alles so schön war, war zu der Zeit die Hexenverfolgung quasi schon vorbei, aber das Misstrauen immer noch groß. 

Freunde des klassischen Okkult-Horrors und der Hammer Studios sollten, wenn nicht schon geschehen dringend ein Auge auf dieses großbritannische Schmuckstück werfen, weil es inhaltlich perfekt in die damalige Zeit passt, als hinter satanischen Riten zeitgleich auch Hexereien gesehen wurden, was nach heutigen Maßstäben Quatsch ist. 


 

Dienstag, 3. Oktober 2023

Amityville Scarecrow 2


Originaltitel: Amityville Scarecrow 2
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Adam Cowie

Inhalt:

Seit den Ereignissen des ersten Films ist ein Jahr vergangen, und die Überlebenden stehen kurz davor, das Lager wieder zu eröffnen. Doch etwas Unheimliches lauert. Und es ist nicht alles so, wie es scheint.

Review:

AMITYVILLE SCARECROW 2 macht allein schon aus dem Grund mehr Spaß, weil hier Camp-Slasher-Elemente mit eingebaut wurden und nicht auf diesen Zug aufspringt, eine Geisterhaus-Geschichte zu erzählen, wie man es sonst kennt, wenn das Wort Amityville im Titel steckt. Es handelt sich lediglich um eine Fortsetzung des ersten teils, die die Geschichte weiter führt. 

Ein Jahr nach den Vorfällen in dem geerbten Camp sind die Töchter drauf und dran, das Camp auszubauen und zu wiedereröffnen, doch spielt auch hier wieder ein Antagonist in Firm einer Vogelscheuche mit, die das Unterfangen behindern will. 

Was diesen Film hier besser macht als den ersten Teil ist das anständige Drehbuch. Die Geschichte ist zwar nicht neu, aber inhaltlich hat man es drauf abgesehen, einen netten Indie-Camp Slasher zu kredenzen, der den Film sehenswerter macht. Gerade die Slasher-Elemente gehen hier etwas härter zur Sache und wie könnte es auch anders sein? Auch für das männliche Auge wurde vorgesorgt und ein paar Nudie-Elemente mit eingebaut. Und was ganz wichtig ist: Es gibt auch mehr Einsätze von der Vogelscheuche, die ihr Geschäft ordentlich verrichtet und nicht ganz unzimperlich ist. 

Keine Sorge, es kein neuer Höhepunkt im Horrorgenre, aber wenn man auf Independent Steht, ein sehenswerter Film, der seine Momente hat, mehr aber auch nicht. Nach allem was ich bisher im Vogelscheuchenhorror gesehen habe, aber einer der etwas besseren Filme, dem man ruhig eine Chance geben kann. 


 

Amityville Scarecrow


Originaltitel: Amityville Scarecrow
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Jack Peter Mundy

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Mutter finden sich zwei Schwestern als Besitzerinnen eines geschlossenen Sommercamps wieder. Bald erfahren die Schwestern die dunklen und tödlichen Geheimnisse, die sich vor vielen Jahren im Sommercamp ereigneten. Und die Legende von...Der Vogelscheuche.

Review:

Anhand des Filmtitels sollte man schon vorgewarnt sein, dass das ein Film ist, der nicht zu gebrauchen ist. Könnte man meinen. Ausnahmsweise haben wir es aber doch mit einem etwas "besseren" Vertreter zu tun, als man meinen könnte, denn als Familiendrama gepaart mit Vogelscheuchenhorror geht der Film locker durch und schafft es sogar, in die Kategorie "Halbwegs sehenswert" seinen Platz zu finden. Englischkenntnisse um mitzukommen, vorausgesetzt, andernfalls eine ordentliche Inhaltsangabe aus dem Internet fischen und schon macht der Film halbwegs Spaß. 

Die Storyline kennt man vermutlich aus dem realen Leben wie sie sich so oft abspielt: Frau ist verheiratet, aber der Typ verliebt sich in die Schwester und heiratet sie. Der familiäre Haussegen hängt demnach schiefer wie schief. Dennoch kommt es zu einem Zusammentreffen beide Parteien samt Töchter, weil geklärt werden muss, wie es mit dem Campingplatz der Mutter weiter geht. Achja, dann gibt es noch eine Vogelscheuche die auch noch was zu sagen hat, fertig ist der Film. 

Jack Peter Mundy ist zwar nicht das größte Licht am Filmehimmel, aber man merkt, das er versucht hat, sich halbwegs Mühe zu geben, etwas brauchbares für die Nachwelt zu hinterlassen. Die Story ist einfach, die Umsetzung ebenso, aber nichts besonderes. Wer besseres gewohnt ist, würde die Darsteller vermutlich als schlecht bezeichnen, doch ich habe schon wesentlich schlechteres gesehen, daher ein Gnadenpunkt meinerseits für die Darsteller. 

Leider lässt der Gewaltanteil sehr zu wünschen übrig, was aber schon vorhersehbar war. Ein großes Minus ist das Tempo des Filmes, eine knappe Stunde lang muss man sich mit den innerfamiliären Problemen rumschlagen bis die Vogelscheuche endlich auftaucht und die Meute etwas aufwirbelt. Und da hilft nur eins: Trotz den Umständen zusammen halten und überleben oder abnippeln. Man entscheidet sich logischerweise für´s Erste und schafft es auch teilweise zu überleben. Kann man sich anschauen, stellt aber nichts verpflichtendes dar. 


 

Montag, 2. Oktober 2023

The Curse of Halloween Jack


Originaltitel: The Curse of Halloween Jack
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Andrew Jones

Inhalt:

Nach einem brutalen Massaker an der Stadtbevölkerung durch den legendären Killer Halloween Jack am 31. Oktober verbietet der neue Bürgermeister von Dunwich künftig alle Halloween-Feierlichkeiten. Doch zwei Jahre nach den Morden beschließt eine Gruppe rebellischer Jugendlicher, sich den Machthabern zu widersetzen und ihre eigene private Halloween-Party zu organisieren. Sie wissen nicht, dass in einem Waldgebiet in der Nähe eine Sekte namens „Die Herren von Samhain“ ein Blutopfer bringt, um den längst verstorbenen Halloween-Jack wiederzubeleben. Als der berüchtigte Mörder wieder zum Leben erwacht, bekommen die Sekte und die feiernden Teenager viel mehr, als sie erwartet hatten.

Review:

Andrew Jones ist einer dieser Filmemacher, die es wahrscheinlich nicht lernen oder einsehen wollen, dass sie wahre Nichtskönner in ihrer "beruflichen" Wahl sind. Wie schon im Review zum ersten Teil angesprochen, hat er zwar eine große Filmographie, aber die ist ausschließlich nur mit mülligen Schrottproduktionen bestückt, die man weder kennen noch gesehen haben muss. So darf man sich gewahr sein, das der zweite Teil vom Halloween Jack in die gleiche grottige Kerbe schlägt und es sich nichts geändert hat. 

Kurz zum Inhalt: Eine Möchtegern-Satanistenbande die sich "The Lords of Samhain" nennt, beschwört Jack wieder herauf. Somit geht in Dunwich, nachdem vom Bürgermeister nach dem letzten Massaker ein Halloweenparty-Verbot ausgesprochen wurde, eine Halloweenparty los und auch Jack ist mit von der Partie. 

Es scheint, als ob Jones es in seinen Produktionen so aussehen lassen will, dass sich der Film in Amerika abspielt und um ahnungslose Käufer anzulocken werden oftmals bekannte Filmtitel oder teile davon in die Filmtitel verwurstet, andernfalls würde kein Hahn danach krähen und das ist auch gut so, denn für derartige Filme braucht man seine kostbare Lebenszeit nicht verschwenden. Der einzige Pluspunkt geht an das Kostüm der Killervogelscheuche, das wars aber auch schon, alles was diesen Film betrifft, kann man auch getrost aus dem review des ersten Teils entnehmen, weil es weder was neues oder sonstig brauchbares im Nachfolger gibt. 



 

The Legend of Halloween Jack


Originaltitel: The Legend of Halloween Jack
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Andrew Jones

Inhalt:

Die verschlafene Küstenstadt Dunwich ist dabei, die wahre Bedeutung von Rache zu erfahren. Während sich die Bewohner auf die jährliche Halloween-Feier vorbereiten, ahnen sie noch nicht, dass ihre scheinbar perfekte Stadt ein schuldiges Geheimnis verbirgt. Ein Jahr zuvor nahm eine Gruppe von Bürgerwehren die Sache selbst in die Hand, als der berüchtigte Kriminelle Jack Cain seiner Verurteilung entging. Nachdem sie Kain gefoltert und getötet hatten, begruben sie seinen Leichnam im örtlichen Maisfeld und schlossen einen Pakt, seinen Namen nie wieder auszusprechen. Nun, an dem Tag, an dem der Schleier zwischen Lebenden und Toten am dünnsten ist, beginnt eine mysteriöse Erscheinung das Land zu heimsuchen und brutale Vergeltung an der Bürgerwehr auszuüben. So beginnt die Legende von Halloween Jack.

Review:

Andrew Jones ist ein walisischer Filmemacher, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Independentfilme im Horrorbereich zu bewerkstelligen. Was ihn auszeichnet, oder auch nicht, das mag jeder für sich selber entscheiden, ist, dass seine Filme inhaltlich auf geistigen Eigentums anderer beruhen. Zur Auswahl aus seiner Filmographie gehören NIGHT OF THE LIVING DEAD: RESURRECTION, THE LAST HOUSE ON THE CEMETERY LANE, AMERICA POLTERGEIST 5 oder die ROBERT THE DOLL-Filme, die auf einer verfluchten Puppe basieren. Wie man sieht, wird hier Filmkunst zu Filmschrott verwurstet, so auch Frank De Felitta´s DARK NIGHT OF THE SCARECROW nicht davon verschont. 

Bis auf ein paar namentliche Änderungen wie zum Beispiel, dass sich das Geschehen in Dunwich (Ein Schelm, wer böses denkt!) abspielt und es auch Verweise auf Haddonfield gibt, ist der Film nahezu eine exakte Kopie des Originals von 1981. Mehr braucht man über den Inhalt nicht wissen, weil es nicht mehr zu sagen gibt. 

Umgesetzt wurde das ganze richtig schlecht, zumindest der Anfang war geil, indem man Ausschnitte aus CARNIVAL OF SOULS, NOSFERATU, NIGHT OF THE LIVING DEAD, WHITE ZOMBIE und DAS KABINETT DES DOKTOR CALIGARI zusammen gewürfelt hat, danach ist es vorbei. Man darf sich durch knapp eineinhalb Stunden gähnende Langeweile quälen, wobei zwischendurch mal die geschundene Seele in Form einer Vogelscheuche auftaucht und den Tätern seines Ablebens den Garaus macht und sich anschließend noch auf der schlechtesten Film-Halloweenparty ever rumtreibt und auch dort ein blutleeres Blutbad hinterlässt.  

Glücklicherweise werde ich nur noch in den Un-Genuss des zweiten Teils des Filmes kommen, ab danach hat sich der Rest der Filmographie des Regisseurs für mich glücklicherweise erledigt. Mir ist immer wieder unklar, ob manche Regisseure Filme oder puren Schrott machen wollen, sprich: Ob die Produktionen absichtlich so schlecht gehalten werden und bei einer derartigen filmographischen Größe frage ich mich, wie solche Leute es schaffen, ständig mehr auf den Markt zu werfen. Gibt es für sowas wirklich Fans? Wer weiß. Möglich ist alles, schließlich stehe ich auch total auf die Creature Feature-Movies von The Asylum. 


 

Freitag, 29. September 2023

Curse of the Scarecrow


Originaltitel: Curse of the Scarecrow
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Louisa Warren

Inhalt:

Nachdem June und Carl als Kleinkinder miterlebt hatten, wie ihre Eltern ermordet wurden, hüteten sie ihr ganzes Leben lang ein tödliches Geheimnis, ein Geheimnis, das niemand glauben wird. Jahre später kehrt June nach dem mysteriösen Selbstmord ihres entfremdeten Bruders Carl zurück, um das Haus der Familie zu untersuchen. Während sie über das Gelände geht und das Haus bewohnt, erfährt June, dass die Vogelscheuche, die gekommen ist, um ihre Familie mitzunehmen, wieder einmal unterwegs ist und Rache an der Stadt sinnt.

Review:

CURSE OF THE SCARECROW ist ein britischer Horrorfilme aus dem Jahre2018, der unter der Regie von Louisa Warren entstanden ist und besser in der Versenkung verschwunden wäre anstatt dass man ihn jemals veröffentlicht hätte. Warren hatte sich schon öfters daran versucht, aus beliebten Klassikern des Horrorfilms etwas zu kreieren, beispielsweise zwei Leprechaun-Adaptionen, jedoch ist auch daran kläglich gescheitert. Ich meine, wenn man schon weiß, dass man seine Fähigkeiten woanders besser einsetzt, sollte man es irgendwann auch merken, dass es nur verschwendete Zeit ist, wenn man Zeit in Projekte rein steckt, die am Ende doch nichts sind. 

Die Geschichte um die Protagonistin ist schnell erzählt und ebenso banal: June und Carl haben als Kleinkinder erlebt, wie ihre Eltern getötet wurden. So blieb das Geschehen jahrelang ihr dunkles Geheimnis. Nachdem sich ihr Bruder selber ermordet hat, kehrt June zurück in ihr Elternhaus um der Sache auf den Grund zu gehen. Nach ihrer Ankunft erfährt sie dann, dass eine Vogelscheuche zurück gekehrt ist um sich auch den Rest ihrer Familie zu holen, weil sie nach Rache dürstet. 

Was auf den ersten Blick brauchbar klingt, wurde schlecht umgesetzt, ganz einfach. Man muss sich durch den ganzen Film quälen, um am Ende festzustellen, dass die ganzen 84 Minuten verschwendete Lebenszeit waren, weil nahezu nichts passiert und man ewig drauf wartet, bis die besagte Vogelscheuche zum Einsatz kommt und wenn sie mal ihren Auftritt hat, passiert auch da nichts wirkliches, was der Rede wert wäre. Ja, manchmal sind die Cover zu manchen Filmen weitaus besser als der Film selber, was nichts neues darstellt. 

Ich will die Frau hinter dem Film auch nicht schlecht reden, denn mir ist bewusst, dass es sich um einen Low Budget-Film handelt und mag dieses Genre total, aber bin immer noch der Meinung, dass wenn man was auf die Beine stellen will, sollte man auch versuchen, das bisschen Geld was zur Verfügung steht an die richtigen Stellen zu platzieren und das wurde hier gründlichst versemmelt. Ein Pluspunkt geht trotzdem für die Vogelscheuche an sich raus, die leider viel zu selten zu sehen ist und wenn doch, dann wird es unblutig und lahm. Daher: Finger weg von diesem Film!