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Sonntag, 11. August 2024

Mansion of the living Dead


Originaltitel: La Mansión de los muertos vivientes
Herstellungsland: Spanien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Jess Franco

Inhalt:

Vier Kellerinnen machen Urlaub auf den Kanarischen Inseln. Die vier Mädels sind einander so zugetan, dass sie - kaum angekommen - glatt übereinander herfallen. Mitten in der wilden Orgie klopfen plötzlich untote Templer an ihre Tür und möchten bei dem wilden Treiben mitmischen.

Review:

Bei den deutschen Alternativtiteln DIE AUFERSTEHUNG DER REITENDEN LEICHEN, DIE RESIDENZ DER REITENDEN LEICHEN und DAS SCHLOSS DER REITENDEN LEICHEN könnte man schnell den Eindruck bekommen, das man in der Quadrilogie von Ossarios Reitenden als auch Schwimmenden Leichen-Filmen einen Film vergessen hat, um daraus eine Pentalogie zu kredenzen. Jedoch hat Jess Franco´s Werk recht wenig bis nahezu gar nichts mit den Originalen aus Portugal zu tun. Es ging den Verleihern eher darum, dank fremder Lorbeeren eine große Käuferschaft an Land zu ziehen, mehr nicht. So manches enttäuschtes Gesicht hätte ich gerne gesehen, wenn anstatt eine Horde reitender Leichen mehr barbusige Damen und weniger Untoter zu sehen war. 

Angeblich basiert die Verfilmung auf den gleichnamigen Roman aus der Feder Francos, wohlangemerkt sei aber, das der Roman nie existiert hat. Seine berühmte Worten waren mal: „Ich bin ein Voyeur, und ich will davon nicht ›geheilt‹ werden – daher mein gigantisches Vergnügen, Sexszenen zu erfinden, sie zu dirigieren, sie zu sehen und sie obendrein zu filmen.“ Und man merkt diese Umtriebigkeit in jedem seiner Filme an, so auch hier. Man könnte ihm fast schon eine gewisse Feindseligkeit gegenüber der Frau an sich unterstellen, da sie hier nur dazu bestimmt sind, als Sexobjekte ohne weiteren Sinn dahinter zu sein.

Die Geschichte folgt vier Damen, die beruflich in einer Tittenbar arbeiten und sich einen Urlaub in Gran Canaria in einem fast vergessenen Resort-Hotel gönnen. Bewohnt wird es hauptsächlich von dem Hotelbetreiber, der zeitgleich mit seinem Gärtner aus der Zeit der Tempelritter stammt und man ihnen ihr "Alter" nicht unbedingt ansieht. Beide sind dafür verantwortlich, die Damen in die Krypta zu locken, wo sich die anderen Untoten von ihnen auf ihre eigene Art und Weise "nähren" können. 

Zugute muss man franco halten, das er hier ein nettes Exploitationwerk in die Welt geschleudert hat, die jedem Exploitationfan das Wasser im Munde zusammen laufen lassen. Ansehnliche Damen, eine zum Sommer einladende Kulisse, den typischen Franco´schen Charme hinzuaddiert und miese Spezialeffekte ergeben einen typischen Film, wie man es von Europas Exploitation-Großmeister kennt. Sehr enttäuscht wird man von den Untoten sein, die nur eine Totenkopfplastikmaske und Kutten tragen. Gibt dem Film aber etwas trashiges, was ich sehr begrüßenswert fand. 

Fazit zu dem Ganzen: Direkte Horrorfans sollten sich den Film nicht anschauen, weil sie sehr enttäuscht wären, das nicht von dem vorzufinden ist, wonach es sich anhört. Freunde der seichteren Kost könnten schon eher einen Blick riskieren, denn das was Franco-Fans von seinen Filmen erwarten, wird hier auch geboten, und das nicht gerade wenig. Jedoch wird es nie zu explizit, allerhöchstens in sehr kurzen Szenen. Innerhalb von Deutschland gibt es nach aktuellem Stand noch keine Bluray, was sehr bedauerlich ist, da von Severin Films schon eine erschienen ist. Somit bleibt nur zu hoffen, dass dann und wann mal eine deutschsprachige Auswertung erscheint. 


 

Sonntag, 24. März 2024

Angriff der Deichzombies


Originaltitel: Angriff der Deichzombies
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Andre Voss

Inhalt: 

Der total verstörte Kim läuft Sascha vors Auto und erzählt ihm eine unglaubwürdige Geschichte, was mit ihren Freunden geschehen sei. Belustigt weist Sascha ihn erst einmal ab und will es mit eigenen Augen sehen, was dort in diesem Wald von statten geht. Und Tatsächlich! Untote treiben im Wald ihr Unwesen, worauf Sascha in Windeseile Waffen für die Vernichtung der Zombies besorgt. Doch es kommt alles anders als erwartet. 

Review:

Vierlanden im Jahre 2004: Nach seinem AXE KILLER und dem VIERLÄNDER SCHAUFEL MASSAKER, reichte es Andre Voss noch nicht und schmiss im selben Jahr in dem das VSM erschien, seinen ersten Zombiefilm hinterher. Leider sprach mich der Film nicht ganz so an, wie ich es mir erhofft habe auf Grund des Filmtitels, empfand ihn aber auch nicht als absolute Gurke. Die Ursprungsversion des Filmes ging 6 Minuten, wie eine knapp 40-minütige Version zustande gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Das Produktionsteam hinter dem Film nannte sich Deichland Pictures.

Thematisch bewegt man sich auf dem selben Terrain wie schon viele, viele Zombiefilme es zuvor getan haben: Zombies greifen an und man versucht sich dagegen zu wehren. Der große Standard-Kampf um´s Überleben beginnt...Wie schon so oft. Gedreht wurde zum größten Teil im Wald, wo man so ordentlich die Sau raus lassen konnte. Wer den Film anschauen will, sollte kein Meisterwerk erwarten, denn das ist der Film nicht. Die Spezialeffekte waren ordentlich blutig und man geizte nicht damit, reichlich Kunstblut zum Einsatz zu bringen. Störend war lediglich der Ton, der sehr schwer zu verstehen war, wenn man nicht genau hin hörte. 

Fazit: Eine seltene Un-Perle des deutschen Untergrunds, bei der es sich nur für den inneren Kreis des deutschen Untergrundfilms halbwegs lohnen würde, danach zu suchen. Man verpasst nichts und kann getrost darüber hinweg sehen, wenn man sich thematisch nicht damit auseinandersetzt. Ansonsten viel Spaß beim suchen. 
 

Samstag, 23. März 2024

Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm


Originaltitel: Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Elmar Weihsmann

Inhalt: 

Eine Horde Bikinigirls ersäufen einen Kunstmaler, der alsbald als Monster wieder auftaucht und jede Menge Bikinigirls und Surferboys aufschlitzt. Um den Spuk zu beenden wird vom Gemeinderat die FBI-Agentin NUTASCHA NUTS angeheuert, doch die Morde gehen weiter.

Review:

Das Internet beschreibt den Film als österreichischen Trash-Horror. Horror? In gewisser Weise ja, eher für den Zuschauer, wenn er die 91 Minuten irgendwie rum bringen muss. Trash? Wenn man Amateurfilme gelegentlich als Trashfilme bezeichnen mag, dann trifft der Begriff auch hier voll zu. Verantwortlich für den Film sind die Österreicher Stefan Peczelt und Elmar Weihsmann. Beide eher unbekannte Filmemacher, mit jeweils 4 Filmen in ihrer Filmographie, wobei Elmar Weihsmann´s THRILL bei Insidern zu den bekannteren Filmen zählen dürfte. 

Liest man sich die Inhaltsangabe durch, bekommt man Bock auf einen Strandhorror und freut sich auf einen Film zu stoßen, der Anfang der 2000er im Amateurbereich gedreht wurde. Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung am Ende auch. Leider war der Film nicht das, was ich mir darunter vorgestellt habe. Nein, er war sehr viel schlechter. Was hier fehlte, war eine vernünftige Umsetzung der Handlung. Über die schlechte Schauspielerei kann ich hinweg sehen, damit wird man immer im Amateurgenre konfrontiert, wobei die neueren Produktionen oftmals schon begabtere Darsteller beinhalten. 

Gedreht wurde in Feldkirchen (Österreich) in alten Zimmern, alten Bruchbuden und an Ufern des Sees in Schleichenfeld, um zu versuchen, sowas wie ein Beach Feeling aufkommen zu lassen, was nur bedingt funktioniert. Leider wirken die Darstellungen der Darsteller sehr schlecht und emotionslos zum Teil, da fragt man sich schon, ob die Darsteller aus Zwang oder am Spaß am filmen mit gemacht haben. Nachdem man es aber geschafft hat, eine gute Stunde durch zu halten, trägt dieses schweißtreibende Geschäft die ersten Früchte: Ein Zombieangriff, der nicht schlecht geraten ist und dem Film etwas Tempo verleiht, wenn auch nur kurz. 

Nach diesem Zombieangriff ist von den Zombies eine lange Weile nicht mehr zu sehen bis es ihrerseits zu einem Angriff auf eine kleine Gartenparty kommt und etwas Horrorfeeling aufkommt. Entgegen dem Titel ist der Film eher ein Amateurfilm mit Zombiehorror-Elementen, der mit Slasher-Spitzen gespickt ist, mehr auch nicht. Als Rarität kann der Film gerne in der Sammlung bleiben, da es sich um ein sehr seltenes und unbekanntes Stück Amateurfilm handelt, was ich bisher nirgendwo gesehen habe, geschweige denn eine Rezension. Sollte man zufällig auf den Film stoßen, sollte man es sich gut überlegen ob man ihn wegen des Filmes wegen oder Seltenheit in die Sammlung stellt, ich empfehle zweiteres. 



 

Montag, 12. Februar 2024

Hellblock 13


Originaltitel: Hellblock 13
Erscheinungsjahr: 1999
Herstellungsland: USA
Regie: Paul Talbot

Inhalt:

Eine zum Tode Verurteilte bekommt Besuch von ihrem Henker, der vorher gerne mit seinen Opfern redet, um sein Gewissen zu beruhigen. Die Verurteilte erzählt ihm drei gruselige Geschichten und am Ende ist alles anders als erwartet.

Review:

Ein Anthologiefilm aus dem Hause Troma klingt für jemanden wie mich vielversprechend, weil ich so einige Filme von Troma mag und bisher wenige Enttäuschungen zu verbuchen hatte. HELLBLOCK 13 aus dem Jahre 1999 wurde von Paul Talbot geschrieben, produziert und inszeniert. Talbot ist kein Großer der filmschaffenden Szene, weist seine Filmographie grad mal 3 Filme auf, die sich ebenfalls mit dem Anthologie-Spektrum beschäftigen: CAMPFIRE TALES von 1991 und FREAKSHOW von 1995. Bei HELLBLOCK 13 ist die Rahmenhandlung, das die Gefangene Mörderin Tara in ihrer Zelle auf den Tod wartet und Besuch von dem Henker bekommt und ihn drei Geschichten erzählt. Das sehenswerte daran ist, das der Henker von Original-Leatherface Gunnar Hansen gespielt wird. 

In der ersten Geschichte handelt es sich um eine junge Mutter, die ihre Kinder ertränkt hat um ihren bescheuerten Freund zu beeindrucken. Auch die Polizei kommt hinter ihr dunkles Geheimnis und versucht sie zu vernehmen. Sie ist nicht gerade gut im lügen, schafft es aber trotzdem, anschließend auf freien Fuß zu kommen. Bevor die Polizei die Beweise ausgraben und sie wegen Mordes verhaften können, tauchen ihre Opfer aus ihrem wässrigen Grab auf, um sich zu rächen. Diesen Teil des Filmes würde ich als einen Kurzausflug in das Zombiegenre bezeichnen, weil die Kinder aus dem Wasser auftauchen und Rache an ihrer Mutter ausüben. Das Make Up der Zombies ist gut und die Effekte auch nicht schlecht und ordentlich blutig. 

In der zweiten Geschichte begleiten wir Ehefrau Heidi, die von ihrem Ehemann nur runter gemacht und geschlagen wird. Aus ihrer Verzweiflung heraus sucht sie sich Rat bei einer (männlichen) Hexe, die ihr ein Rezept für ein Gebräu gibt, was das Problem lösen soll. Gesagt, getan. Sie kocht das Zeug auf, eine schleimige, grüne Brühe, und mischt etwas davon in sein Bier. Nach seinem Umtrunk verwandelt er sich in ein großes Fettsack-Monster, schlägt ihr mit einer Schelle den Kopf ab und fertig ist die Geschichte. Nette Story, nette Effekte die sehr Troma-like sind, jedoch verfehlt das Ende sein Ziel. Im Normalfall hätte Heidi überleben sollen und nicht andersrum. Aber hier nach Logik zu fragen, sollte man sich ersparen. Dennoch unterhaltsamer Mittelteil des Filmes. 

In der dritten Geschichte geht es um eine Bande Biker, die ein Faible für Voodoo-Magie haben. Dies führt dazu, das sie nach Mexiko reisen, aber vorweg Big Rhonda besuchen wollen, ein verstorbenes Bikerbabe, was auch während ihrer zeit als Tote nicht davor zurück schreckt, zwischendurch Polizisten an den Kragen zu gehen. Beim Opferritual der Biker wird in einem Kelch Blut aufgefangen, um es Rhonda ins Maul zu schütten. Während der Bikerparty mit viel Alkohol, Lesbensex und brummenden Schädeln kehrt Rhonda als lebende Leiche zurück und metzelt sich mit ihrer Machete durch die illustre Runde, auch wenn es nur einen trifft. Auch hier ein klarer Zombiefilm mit einer "gutaussehenden" Rhonda, die herrlich verfault aus sieht, mit röhrenden Geräuschen glänzt und sich nicht zu schade ist, die Machete auf blutige Art und Weise zu schwingen. 

HELLBLOCK 13 macht mit Sicherheit jedem Spaß, der auf die alten trashigen Horrorfilme der 90er steht. Positiv zu betrachten ist hier, das es sich um einen Horror-Anthologiefilm wie Creepshow handelt und mit blutigen Szenen, gut gemachten Spezialeffekten und albernen Dialogen und schlechter Schauspielkunst aufwartet. Die Anthologie hat ein angenehmes Tempo und die Geschichten lassen nie lange auf sich warten, was den Film kurzweilig macht und keine Langeweile aufkommt. Debbie Rochon als gestörte Gefangene macht auch ziemlich viel Spaß und passt perfekt in ihre Rolle, ganz zu schweigen von Gunnar Hansen, der eine Menge Spaß dabei hatte, so großkotzig zu sein. 



 

Dienstag, 30. Januar 2024

Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz


Originaltitel: Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Drei Hobby-Einbrecher stehlen das „Buch des Wurzelfurz“, das Tote wieder zum Leben erwecken soll. Als einer von ihnen bei einem Feuergefecht mit der Polizei getötet wird, nutzen die anderen beiden das Buch, um ihn von den Toten zurückzuholen. Ihr Plan funktioniert, aber der wiederbelebte Freund verwandelt sich in ein tollwütiges Monster, das nach Menschenfleisch hungert. Bald bricht die Hölle los und im „Brunstelwald“ wimmelt es wieder von Untoten.

Review:

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Erfolg von ZÖMBEL so groß war, das er einen zweiten Teil gerechtfertigt hätte. Vorstellbarer ist es aber, das die Tollmais-Crew so viel Spaß am ersten Teil hatte, das man sich drauf und dran gemacht hat, zwei Jahre später einen weiteren teil fertig zu stellen, was auch umgesetzt wurde. Die Geschichte dreht sich um den Dämon Wurzelfurz, der eine Anleitung geschrieben hat, mit der man Zombies erwecken kann. Erschienen ist die Anleitung als Buch, nach Art des Necronomicons aus Tanz der Teufel. In der Gegenwart wird dieses Buch von drei freunden geklaut und nach einer Schießerei mit der Polizei gleich mal ausprobiert, was natürlich fatale Folgen hat. 

Auch hier war der ursprungsplan so gedacht, das der Film nur für den engeren Freundeskreis bestimmt war, ab er es trotzdem eine Kopie in die Öffentlichkeit geschafft hat. Glücklicherweise! Denn sonst käme man niemals in den Genuß, dieses kurzweiligen Filmes, der mir sogar besser als der erste Teil gefallen hat. Viele Veränderungen gab es im Gegensatz zu ZÖMBEL nicht: Es speilt sich der größte Teil wieder im Wald ab, zwischendurch gibt es Szenen, in denen zwei Zombiejägerinnen in ihrem Büro zu sehen sind und reihenweise splattrige Szenen, mit handgemachten Effekten natürlich. Im Gegensatz zu manchen Amateursplatterfilmen sind die Effekte hier auch wieder richtig gut geworden und versprechen dem Fan ein ordentliches Splatterfest mit reichlich Spaß, Metal (Heavy Metal, Death Metal, Trash Metal) und blutigem Gekröse. 

Ein weiteres Plus ist der oftmals schwarze Humor, der manchmal in politische Unkorrektheit über geht im Bezug auf den heutigen Woke-Wahnsinn, der zur Zeit stattfindet. Wer den Film noch nicht kennt, sollte dringend die Augen danach offen halten. Ich denke auch, das selbst Leute ihren Spaß an dem Treiben haben, die weniger mit dem Amateursektor zu haben, aber auf komödiale Unterhaltung stehen. 



 

Zömbel


Originaltitel: Zömbel
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Ein mehr als verwirrter Wissenschaftler namens Psoicheldoc hat ein Serum entwickelt, mit dessen Hilfe er totes Gewebe wieder reanimieren kann. Es dauert nicht lange, bis der gesamte Brunstelwald mit Zombies bevölkert ist...Ob es einer kleinen Gruppe von Wagemutigen gelingt, sie zu vernichten? 

Review:

Zur Geschichte: Ein verrückter Wissenschaftler entwickelt ein Serum, was Tote wieder zum Leben erweckt. Seine Intention dahinter ist, mit diesem Serum eine Zombiearmee zu gründen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wagemutig stellt sich ihm eine Bande Metalheads entgegen und leistet erbitterten Widerstand. Das Brunstelwald-Massaker nimmt fortan seinen lauf. 

Anfang der 2000er wurde ZÖMBEL von einer Schweizer Gruppe jungen Leuten die sich musikalisch in der Metal-Szene tummeln, produziert und gedreht. Wenn man sich mit dem deutschsprachigen Amateursplatter-Genre befasst, wird einem der Film wohl ein Begriff sein. Gemacht wurde er nur für die Beteiligten, fand aber dennoch seinen Weg in die Aussenwelt, was dazu führte, das eine Menge Bootlegs davon kursieren und immer mal wieder veröffentlicht wird. Große Probleme scheint das ganze wohl nicht zu machen, denn immer mal wieder tauchen Releases des Filmes auf. Das Produktionsteam, das hinter dem Projekt stand, nannte sich Tollmais Entertainment und ob es sie noch gibt, ist mir unbekannt, zumindest ist mir bekannt, das der Regisseur Al Spicher heutzutage Musiker in einer Band ist. 

Inhaltlich ist der Film das, was einem Fan von Amateursplatter das Herz höher schlagen lässt: Viele Splattereffekte, irrwitzige Dialoge, eine hanebüchene Story und viel Spaß. Es beginnt schon zu Beginn des Filmes, das ein Zombie eine kurze Erklärung zu einem Serum abgibt, was Tote wieder lebendig macht und dann geht es auch schon los. Der Großteil spielt sich im Wald ab und erinnert an Untergrund-Kracher wie VIOLENT SHIT, BLUTNACHT 1 & 2 oder die DER HENKER-Filme. Unterlegt wird der Film mit Heavy Metal-Musik ala Iron Maiden. Nicht wirklich mein Geschmack was Metal betrifft, passt aber bestens zum Film, keine Frage. 

Wem empfiehlt man den Film? Die Frage beantwortet sich im Verlauf der Review wahrscheinlich von selber. Man muss nicht unbedingt auf Splatter stehen, aber zumindest mit Amateur was anfangen können, denn der Comedy-Inhalt ist hier sehr hoch und macht auch wirklich Bock sich den Film dann rein zu ziehen. Ein Partyfilm ohnegleichen, der durchaus zu gefallen weiß und mit gut gemachten, wenn auch billigen Spezialeffekten aufwartet. Aber hey, scheiß drauf, Amateursplatterfans werden hier trotzdem ihre Freude dran haben. 


 

Montag, 22. Januar 2024

Blutgericht der Zombies


Originaltitel: Blutgericht der Zombies
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Robert Kletschka, Stefan Schipke

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

BLUTGERICHT DER ZOMBIES scheint wohl eine Hommage an George Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD & DAWN OF THE DEAD zu sein, weil der 10-minütige Horror-Kurzfilm komplett in schwarzweiß gehalten ist. Entstanden ist er 2001 unter der Regie von des Produktionsteams Moonlight Production und verläuft komplett dialoglos. Die erste Hälfte findet im Wald statt, in dem ein Junge von einem Zombie angegriffen wird und selber zu einem Zombie wird, während es im Mittelteil zu einem Machetenangriff auf einen Zombie kommt, bevor das letzte Drittel wieder im Wald statt findet und es dort nochmal zu einem Machetenkill gegen einen Zombie kommt. Unterlegt ist der Film soundtechnisch mit düsteren Klängen, um eine ebensolche Atmosphäre aufkommen zu lassen und einem schauerlichem Geschrei was von einem Art Monster kommen könnte.






 

Black Blood Forest


Originaltitel: Black Blood Forest
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Daniel Sittenhöfer

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

2013 erschien der 18-minütige Horror-Kurzfilm BLACK BLOOD FOREST von dem Schwarzwälder Independent-Team Blackwood Production. Man hat sich hier darauf fixiert einen Wald und Wiesen-Slasher mit Zombiehorror-Elementen zu machen, der auch gut funktioniert und kurzweilig daher kommt. Die Geschichte dreht sich um eine Camper-Gruppe bestehend aus drei Kerlen und einem Mädchen, die in den Wald fahren um zu campen, kiffen und Bier zu trinken, was man eben halt in seiner Jugend so macht. Auf dem Weg zu ihrem Zeltplatz treffen sie auf einen alten Einsiedler, der die Camper davor warnt, weiter in den Wald zu gehen, weil bisher viele Leute verschollen sind. Das hält sie natürlich nicht auf und sie laufen direkt ins Verderben. Der wäldliche Platz ist in der Nähe eines alten Truppenübungsplatzes der Wehrmacht und einer der Wehrmachtssoldaten kehrt als Zombie zurück, um sich die Leben der Camper zu nehmen. 

Relativ unblutig, bis auf das viele Blut, das den Bach rot verfärbt, kann man sich den Film anschauen und verspürt auch keine Langeweile. ich hab zumindest auf ein blutigeres Spektakel gehofft, besonders als der Wehrmachtszombie das erste mal kurz zu sehen ist. Und so bleibt es leider auch. Der Zombie bleibt nur kurz auf dem Bildschirm und schon folgt der Schnitt. Die Morde geschehen im Off und man bekommt nur die Schreie der Opfer mit. Kommt atmosphärisch rüber, jedoch bin ich der Ansicht, man hätte dem Zombie eine größere Bühne für seine Auftritte geben können, denn das Kostüm und Make Up waren optisch erste Klasse für einen Low Budget-Amateurstreifen.




 

Donnerstag, 2. November 2023

Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen


Originaltitel: Shock Waves
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Ken Wiederhorn

Inhalt:

Im Zweiten Weltkrieg experimentierten deutsche Wissenschaftler an einem neuen Menschentyp, der jeglichen Umweltbedingungen trotzen konnte. Sie erschufen so eine neue menschenähnliche Rasse von lebenden Robotern, die sogenannten SS-Todesbrigaden, welche mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten waren. Die nahezu unverwundbaren untoten Truppen der Nazis verbreiteten auf dem Schlachtfeld Angst und Schrecken und zerstörten mit bloßen Händen alles was sich ihnen in den Weg stellte. Da diese unmenschlichen Kampfmaschinen unkontrollierbar waren, sich regelmäßig selbst dezimierten und keine Befehle von ihren Vorgesetzten entgegennahmen, ja diese sogar als potentielle Beute betrachteten, wurden die Uniformierten nach Kriegsende in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und in Küstennähe mitsamt einem Schiff versenkt. Die legendären Kampfmeldungen der alliierten Truppenverbände gerieten über die Jahre in Vergessenheit. In der Gegenwart kommt infolge eines Seebebens das versenkte Schiffswrack wieder zum Vorschein. Der Vorfall reaktiviert die experimentell veränderten SS-Kampfsoldaten zu neuem Leben, die instinktgetrieben aus den Untiefen entsteigen und die Jagd auf die Lebenden eröffnen.

Review:

Als der Nazi-Zombie-Horrorfilm DEAD SNOW 2009 erschien, war das für manchen der neueste Schrei der eine kleine Welle auslöste, bei dem sich mehrere Regisseure dran versuchten, eine ähnliche Thematik aufzugreifen. Reisen wir aber mal ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte zurück, stellt man fest, dass das ganze gar nicht so neu ist, sondern nur schlummerte. Im Jahre 1981 ließ Jess franco eine Horde Nazizombies auf die Leute los, doch den Anfang machte der 1977 erschienene Film SHOCK WAVES von Ken Wiederhorn. 

Schiffsreisende stoßen aufgrund eines Seebebens auf eine verlassene Insel, die von einem ehemaligen SS-Kommandanten bewohnt wird. Allmählich stellen die Besucher fest, dass sie nicht alleine auf der Insel sind, sondern bekommen zusätzlich Besuch von gezüchteten Nazizombies, die während des zweiten Weltkrieges zu Supersoldaten umfunktioniert wurden. 

Ich würde nicht behaupten, dass der Film die erste klasse besetzt, aber doch hat er einen unterhaltsamen Mehrwert, bei dem Peter Cushing auch seinen Teil dazu beiträgt, weil ich ihn hier in einer eher aussergewöhnlichen Rolle sehe. Mir sind eher Fantasy-, Science Fiction oder anderweitige Horrorfilme mit ihm bekannt, so hat es mir durchaus gefallen, ihn als einen ehemaligen Nazi-Kommandanten zu sehen, dessen Rolle er auch meisterhaft gespielt hat. Der nächste positive Punkt an dem Film wäre die unglaublich dichte Atmosphäre, die er zu bieten hat. 

Aber was ist mit den Zombies? Die sind absolut außergewöhnlich im Gegensatz zu dem was man sonst so im Zombiegenre sieht. Das auffälligste ist wohl, dass sie nicht diese verrottete Design haben, sondern noch recht menschlich aussehen und eine gräuliche Verfärbung aufweisen. Auch sind sie sehr verletzungsresistent und schmerzfrei und hart im nehmen. Was man vielleicht vermisst, dass es zu blutigen Szenen ihrerseits kommt, aber das kann man verzeihen. Sehr cool ist auch das Erscheinen bzw. Auftreten ihrerseits, weil sie einem ein Gefühl der seichten Angst als Zuschauer vermitteln. 

Der Drehort tut auch sein übriges um sein Soll zu erfüllen. Die Kulisse einer einsamen, tropischen Insel ist nicht einzigartig, SHOCK WAVES nutzt die Kulisse jedoch, um der hellen, sonnigen Landschaft ein echtes Gefühl des Schreckens zu verleihen. Tropische Nazi-Zombies mögen auf dem Papier albern klingen, in SHOCK WAVES sind sie jedoch eine wirksame und kreative Bedrohung. So ist SHOCK WAVES der entweder gefällt oder enttäuscht. Fans von atmosphärischen Zombiefilmen, werden ihn wohl eher feiern, jedoch hat man als Gorehound das Nachsehen. 



 

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Zombie 4 - After Death


Originaltitel: After Death
Herstellungsland: Italien, Philippinen
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Claudio Fragasso

Inhalt:

Südamerika – ein Alptraum wird wahr. Es begann ganz harmlos. Sechs unternehmungslustige Teens wollen ihren Urlaub mit Spaß und Abenteuer verbringen, doch sie müssen sehr schnell die grausame Erfahrung machen, dass der legendäre Fluch über „Cat Island“ blutige Realität ist: Das einst an derv Pest verstorbene Inselvolk ist auferstanden – als menschenfressende Untote! Das tropische Paradies wird zum Grauen, die lebenden Toten beginnen ihre brutale Schlacht. Ihre auserwählten Opfer flüchten sich in eine versteckte Grotte. Was sie nicht ahnen können: Sie haben das Tor zur Hölle entdeckt.

Review:

Regisseur Claudio Fragasso bezeichnet diesen Film als den „letzten Atemzug“ der italienischen Zombiefilme und irgendwie muss ich ihm da zustimmen, man merkt an dem Film schon, dass die besten Jahre des italienischen Zombiefilms vorbei waren. Hier wurde mehr Trash als Zombiefilm produziert und das verspürt man in jeder Minute, die der Film vor sich hin rasselt. Gleich vorweg: Man sollte meine Meinung zu diesem Machwerk nicht falsch verstehen, im Gegenteil, ich feier den Film sogar sehr, würde ihn aber auch nicht mit Werken von Lucio Fulci gleich oder auf eine Ebene stellen, das würde schon an Blasphemie grenzen. 

Die Geschichte bei ZOMBIE 4 - AFTER DEATH ist ganz einfach gestrickt: Es fängt mit einer Voodoo-Session an, die schon einleitet wie der der restliche Film wird. Grund hierfür ist ein misslungenes "Experiment", bei dem Wissenschaftler gegen den Krebs ankämpfen wollen, das aber den Tod der Voodooprister-Tochter zur Folge hat, der daraufhin ziemlich sauer ist und das Tor zur Hölle öffnet. Die einzige die bei dem ganzen Wahnsinn entkommt, ist ein kleines Mädchen, was 20 Jahre später wieder mit einer Truppe Soldaten zurück kehrt, um nach Überlebenden zu suchen. Doch so wie es geplant war, läuft es dann doch nicht, weil eine Horde Untoter den Suchenden das Leben schwer macht. 

Nach Romero´s ZOMBIE, auch unter DAWN OF THE DEAD bekannt, wollte man in Italien bei dem ganzen Treiben mit machen und schuf ZOMBI 2, bekannt unter WOODOO - DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES, sodann folgten noch ZOMBI 3, die eigentlich unter der Mitführung von Lucio Fulci entstanden wäre, aber seitens von ihm vorzeitig aufgegeben wurde, so dass Fragasso alleine da stand und anschließend ZOMBIE 4 - AFTER DEATH, auch unter der Hand von Fragasso entstanden. ZOMBIE 4 sollte man als keinen Nachfolgefilm von einem der benannten Teile betrachten, weil es sich um einen eigenständigen Film handelt. 

Irgendwie denke ich mir immer noch, dass der Film hier vielen Einflüssen unterlegen war, da hätten wir zum einen TANZ DER TEUFEL, zum anderen Lamberto Bava´s DÄMONEN 1 & 2 und zum anderen eventuell ZOMBIES UNTER KANNIBALEN, wenn man sich die Zombies anschaut, die zudem eher wie Ninjakrieger oder Mitglieder einer Black Metal-Band aussehen. Von der Synchronisation will ich gar nicht anfangen, die könnte aus einem schlechten, das er schon wieder geil ist-Trashfilm stammen, die aber so schlecht es sich anhört, richtig viel Spaß macht und Herzen von Trash- und B-Moviefans höher schlagen lässt, einschließlich mir. 

Fragasso ist in der Vertonung von Action- und Horrorszenen gelassen und in der Lage, einem Produkt, das für rein kommerzielle Zwecke geschaffen wurde, filmische Würde zu verleihen. Wir stehen zwar nicht vor einem denkwürdigen Film, das steht fest, aber die Vollversion ist insgesamt sehenswert. Ernst zu nehmen ist das Ganze natürlich nicht, aber wer mal wieder Bock hat auf ein unterhaltsames, bescheuertes Trashkino, sollte hier die Augen stets offen halten, denn enttäuscht wird man sicherlich nicht. 


 

Dienstag, 20. Juni 2023

Born Dead - Die blutige Party des Dr. Mengele


Originaltitel: Born Dead
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Olaf Zanetti, Simon Spachmann

Inhalt:

Die Partygänger rund um Koka Bud sind auf der Suche nach einer Party Location, als sie in ein vermeintlich verlassenes Haus einbrechen, beginnt für jeden einzelnen das nackte Überleben! 

Review:

Seit längerem verstaubt die große Hartbox der Untergrund-Produktionsschmiede Garden of Gore bei mir in der Sammlung und nach langer Zeit habe ich mich endlich mal ran gewagt, mir das ganze Szenario anzuschauen was Simon Spachmann uns da beschert hat. Ein dickes Plus an der Veröffentlichung ist, dass es sich um die große Hartbox zu BACKWOOD: THE BARN MASSACRE handelt, bei der der erste Teil BACKWOOD CARNAGE dabei ist, den ich aber schon via Black Lava Entertainment in er Sammlung stehen habe und die beiden BORN DEAD-Teile dabei sind, auf die ich schon seit längerem scharf war. Angefangen habe ich dementsprechend der Reihe nach und zwar mit BORN DEAD. 

Eine Gruppe um ein paar Partymacher ist auf der Suche nach der passenden Location um ein paar Lines bolivianischen Zuckers rein zu  ziehen und Party zu machen und stoßen auf das Haus des Techno-DJs Josef Mengele, in dessen Räumlichkeiten sie sich auch begeben. So kommt es zu den Feierlichkeiten, als auch nahezu zu den ersten Morden seitens Zombies und des Grandmasters Josef Mengele. 

Mit einer Laufzeit von um die 22 Minuten ist der Film der perfekte Snack für zwischendurch, keine Frage. Simon Spachmann ist zudem ein Neuling des deutschen Independent-Untergrunds, der sich im Laufe der letzten Jahre einen kleinen Namen gemacht hat mit seinen Filmen. Ein weiterer hinter dem Projekt ist Olaf Zanetti, der mir bisher noch relativ unbekannt ist, ich aber meine Augen offen halten werde, denn mit diesem Film hat man mich etwas angefixt. Die Geschichte hat mir besonders gut gefallen, weil ich für naziploitatives anfällig bin und die Idee dahinter gar nicht so schlecht fand. 

Gespielt wird Josef Mengele von Marco Klammer, der Filmenthusiasten kein Unbekannter sein sollte und die Rolle passt zu ihm ohne jeden Zweifel. Sehr löblich fand ich die Spezialeffekte die keine Wünsche übrig lassen, sei es das Design der Zombies oder den Gore-Effekten. Um es kurz und bündig zu sagen: Wer was mit eigenbrötlerischen Splatter-Kurzfilmen anfangen kann, sollte hier die Augen offen halten. Der Film ist zwar nichts neues, aber auch nicht allzu schlecht, da hat man schon sich selber ersparenderes gesehen.


 

Montag, 22. Mai 2023

Oase der Zombies


Originaltitel: La Tumba de los muertos vivientes
Herstellungsland: Spanien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Jess Franco

Inhalt:

Robert Blabert und ein paar seiner Freunde suchen in ihren Ferien in der nordafrikanischen Wüste nach dem legendären Schatz, den Rommels Truppen während ihres Rückzuges im Zweiten Weltkrieg zurücklassen mussten. Bei dem Versuch ihn auszugraben, erwachen die dort begrabenen Landser zu neuem Leben. Lediglich ein Liebespaar kann dem einsetzenden Massaker der Zombies entkommen.

Review: 

Nach dem Robet vom Tod seines Vaters erfahren hat, macht er sich mit seinen Studenten-Freundin auf nach Afrika, um einen Schatz zu bergen, den die Truppen von Wüstenfuchs Erwin Rommel dort in einer Oase zurück lassen mussten, nachdem es zu Angriffen gegen sie kam. Doch sie werden nicht alleine dort sein, da die untoten Soldaten auferstehen, um ihren Schatz zu verteidigen. So kommt es zu einem Kampf ums nackte Überleben gegen die Nazi-Zombies. 

Zugegeben: Ich bin großer Fan von Filmen von Jess Franco, aber auch ich bin auch nur ein Mensch und habe beileibe auch nicht alles auf dem Schirm. so hat es mich bei der Erstsichtung des Filmes gefreut, dass Jess Franco auf dem Regiestuhl saß und ich mir keine Hoffnungen auf ein Jenseits-Meisterwerk machen musste, bei dem ich am Ende schwer enttäuscht sein würde. Jess Franco´s Filme waren, was mir seinerseits an Filmen bekannt ist, noch nie allzu große Feuerwerke, aber haben dennoch einen starken Unterhaltungswert, wenn man auf B-Filme dieser Art steht. Dazu gehört dann auch die OASE DER ZOMBIES. 

Nach dem großen Erfolg von George Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD überschwemmten Zombiefilme aus aller Herren Länder die Welt und jeder versuchte mehr oder weniger an dem Erfolg anzuknüpfen. Neu hingegen waren Filme in denen Nazi-Zombies zum Vorschein kamen. Der erste Film zur diesbezüglichen Thematik war der 1977er Film SHOCK WAVES, gefolgt von der OASE DER ZOMBIES, DIE NACHT DER ZOMBIES, der im Selben Jahr wie die OASE DER ZOMBIES erschien und um nicht zu vergessen der SUMPF ER LEBENDEN TOTEN. Jahrelang war dann erst mal Ruhe damit und man bekam nur das übliche Zombie-Gematsche an den Mann gebracht bis 2007 der erste Neo-Nazizombiefilm an den Mann in Form von OUTPOST ging, dem sich der norwegische Horrorkracher DEAD SNOW und ein paar weitere Vertreter anschlossen. 

OASE DER ZOMBIES ist in seinem Gesamtkonstrukt eher ein lahmerer Vertreter des Zombie-Genres. Warum? Weil er ziemlich lange braucht um in Fahrt zu kommen und wenn schon ein gewisses Tempo erreicht ist, ebbt es auch genau so schnell wieder ab. Kann für manchen Zuschauer leicht nervig werden, wenn er etwas mehr Action wünscht, aber das nur mal am Rande. Ein weiteres Manko ist das Design der Zombies. Ich meine, dass ich die schlechtesten Zombies in D´Amatos IN DER GEWALT DER ZOMBIES gesehen habe, die hier haben aber alles bisher gesehen gnadenlos getoppt, am meisten der "Zombie", bei dem Mann schon auf blindem Auge erkennt, dass es nur eine Maske ist, die in die Kamera gehalten wird...Trägt aber dazu bei, dass trashiges Feeling entsteht, wenn man es mag. Nur schade ist es trotzdem in allem, weil es mir besser gefallen hätte, wenn sie ihre Uniformen und einen Stahlhelm an gehabt hätten. 

Kurz und knapp gesagt ist Franco mit diesem nicht sein größtes Werk gelungen, er aber dennoch seine Daseinsberechtigung hat, weil es eben ein Franco-Film ist und Franco wohl der produktivste Regisseur der Welt war, der jemals gelebt hat. Mit knapp 200 Filmen, die er auf die Beine gebracht hat, gebührt ihm diese Ehre definitiv zurecht, ganz egal, ob manche Filme gut oder schlecht waren, aber ich sage immer noch, dass das erst mal einer nach machen muss und ich denke, das wird noch eine Weile brauchen. Für beinharte Franco- und Zombiefans ist der Film natürlich Pflichtprogramm, um ihn zumindest einmal gesehen zu haben, allen anderen rate ich davon ab, weil er nicht jedem gefallen wird. 



 

Donnerstag, 27. April 2023

eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet


Originaltitel: eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Shaman Benefit Network

Inhalt:

Eine zombievirusverseuchte e-Mail ruft eine rasch um sich greifende Epidemie aus Zombifizierung und innovativen Tötungsdelikten hervor.

Review:

Achja, lang, lang ist´s her. Irgendwie erinnert mich der Film an 2016, als ich mit ein paar Kumpels einen Zombiefilm drehen wollte und das ganze gründlichst in die Hose ging weil wir alle mit Schweineblut voll waren, aber im Laufe des Drehtages irgendwie zu viel Bier in uns rein geschüttet haben, dass das Ende ein Gang zum McDonalds war und an dem Tag das halbe Dorf drin saß, weil es schönes Wetter war und wir angeschaut wurden als wären wir vom anderen Stern. Wilde, geile Spätjugend alt in der man bis dato auch nur Flausen im Kopf hatte. So oder so ähnlich musste das damals ausgesehen haben, wie es die Jungs in diesem Film präsentieren.

Der Film beschreibt, was passiert, wenn man in Kontakt mit einem zombifizierten Internetvirus kommt, den man via E-Mail bekommt. Man wird selber zum Zombie und latscht mordend durch den Park um so viele Leute zu zombifizieren oder zu töten...

Die Entstehung des Filmes liegt schon ein paar Jahre, eher schon Jahrzehnte zurück und zwar befinden wir uns im Jahre 2001, als ein paar Ladys und Gentleman auf die Idee kamen, einen eigenen Film zu drehen...Wie es eben viele zu der zeit davor und danach schon gemacht haben. Heraus gekommen ist ein knapp 24-minütiger Splatter-Kurzfilm zum Thema Zombiefilm. Und Nein, ich würde nicht behaupten, dass der Film schlecht ist, wobei das jeder für sich selber beurteilen möge, weil Amateursplatterfilme sind entweder geliebt oder gehasst. Der Spaß stand wohl an erster Stelle bei dem Projekt, was man nach dem Abspann sehen und hören kann. also stellt der Film nichts ernst zu nehmendes, sondern eher ein Spaßprojekt dar. 

Begleitet wird der nahezu ´sprachlose´ Film von verwirrender, elektronischer Musik, deren Genrename ich nicht benennen kann, weil mir so eine Art von Gestampfe fern liegt, da schmeichelte es mir schon mehr, als härtere Metal-Töne anschlugen und dem ganzen Geschehen gerechter wurden. Ein weiterer Pluspunkt ist der Filmtitel. Auf der einen Seite total beknackt, aber eben so, dass er schon wieder geil ist und man sich fast gar nichts darunter vorstellen kann, aber eben nur fast. Kurzweilige Unterhaltung der bei Bier und Chips und einer gehörigen Portion Humor zu gefallen weiß, voraus gesetzt man mag Filme aus dem Bereich. 



 

Montag, 24. April 2023

Necronos - Tower of Doom


Originaltitel: Necronos - Tower of Doom
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marc Rohnstock

Inhalt:

Necronos - Tower of Doom erzählt die Geschichte eines mächtigen Dämons namens Necronos, welcher im Auftrag des Teufels eine Armee aus Untoten unter der Führung von grausamen Kampfdämonen, sogenannten Berserkern, erschaffen soll. Um dies zu erreichen braucht Necronos verschiedene makabre "Zutaten". Als getreuen Diener bekommt Necronos vom Teufel einen Blutdämon namens Goran zur Seite gestellt und eine mächtige Hexe, die mittels ihrer Fähigkeiten die Auserwählte, eine jungfräuliche Hexe finden soll. 

Review:

Nachdem Necronos im Mittelalter hingerichtet wurde, beschließt er sich in die Gegenwart zurück zu kehren, um nach einer Jungfrau suchen zu lassen, die man dem Teufel opfern kann. So schickt er seinen Handlanger Goran los um Menschen u entführen, die man im Anschluss gleich noch foltert, tötet und den ein und anderen den gefangenen Zombies verfüttern kann. Soll ja schließlich im wahrsten Sinne des Wortes Hand und Fuß haben. Auch eine Hexe wird hinzu gezogen, um die besagte Jungfrau ausfindig zu machen. Nachdem die vermeintliche Jungfrau gefunden worden ist, stellt sich heraus, dass nicht sie die Auserkorene ist, sondern ihre Schwester. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. 

Nach dem Lars Rohnstock erst kürzlich verblichen ist, wollte ich ihm die auf meine Art und Weise die letzte Ehre erweisen, um mir eines der Werke anzuschauen und zu besprechen, bei dem er in einer gewissen Art und Weise bei getragen hat, auch wenn der Hauptmann der Produktion sein Bruder, Marc Rohnstock ist. NECRONO - TOWER OF DOOM ist in der Szene allgemein als ein sehr blutrünstiges Epos bekannt, was einen mit über 2 Stunden auch ordentlich in die Mange nimmt. Es ist einer dieser Film, die ordentlich ausser Rand und Band sind und nahezu schon mit Filmen wie BRAINDEAD oder PREMUTOS - DER GEFALLENE ENGEL mithalten können. Der Unterschied dazu ist nur, dass NECRONOS eine Art Hommage an die alten Hexenverfolgungsfilme sein könnte, wie man sie kennt und oftmals auch liebt. 

Der Film stellt bisher das größte Projekt des Teams von Infernal Films Unlimited dar und man merkt in jeder Minute Filmlaufzeit, dass jeder an seiner Rolle und dem Projekt Spaß hatte und jeder alles gegeben hat, wie er nur konnte. Spezialeffekte betreffend war der Verbrauch auch recht hoch, und wenn ich sage hoch, meine ich auch hoch: 300 Liter Filmblut, 100 Meter künstliche Gedärme und 500 Gramm künstliche Spinnweben sprechen, denke ich mal, schon eine eindeutige Sprache und kamen gezielt zum Einsatz. Ich meine, der Film trieft nur noch davon ohne Ende und ist ein über zweistündiges Splatter-Horror-Feuerwerk wie man es nur selten zu sehen bekommt. 

Wenn man schon genug Independent-Produktionen aus deutscher Hand gesehen hat, wird man hier viele bekannte Gesichter sehen: Unter den mir bekannteren gehörten Manoush, Thomas Kercmar, Mario Zimmerschmitt, Andreas Schnaas, Andreas Pape oder Timo Rose. Aber auch aus der Pornoszene konnte man jemanden für den Dreh gewinnen: Luna B., die schon in mehrere Hardcore-Produktionen beteiligt war. Ob es noch mehr davon gibt, kann ich auf Anhieb nicht sagen, aber den Anschein hat es, was ja kein Fehler ist. 

Wer also auf Filme wie PREMUTOS steht und NECRONOS noch nicht kennt, sollte hier alsbald ein Auge drauf werfen, man wird es nicht bereuen. Derzeit ist der Film beim Troma-Shop erhältlich, weil die schwedische Veröffentlichung schon seit Jahren ausverkauft ist. Es existiert auch noch eine geschnittene FSK 16-Veröffentlichung, von der ich die Finger lassen würde, weil über eine Stunde vom Material fehlt. Zudem gibt es auch nich eine 141 Minuten lange Extended-Version, die aber bislang leider noch nicht veröffentlicht wurde. Ob es jemals soweit kommt, steht noch in den Sternen.


 

Samstag, 22. April 2023

17 A Mezzanotte


Originaltitel: 17 A Mezzanotte
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Diverse italienische Regisseure

Inhalt:

17 gruselige Geschichten vor Mitternacht.

Review:

17 A Mezzanotte ist eine italienische Hommage an diverse Epsiodenhorrorfilme der 0er Jahre nach Art von CREEPSHOW, GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT und GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Arrangiert wurden 17 italienische Kurzfilm-Regisseure, die allesamt ihr Können unter Beweis gestellt haben, um der Welt etwas neues in Puncto Episodenhorror zu hinterlassen. Die ´Rahmenhandlng´ des Filmes ist, genau 17 Minuten vor Mitternacht jeweils einen Kurzfilm zu präsentieren, was visuell damit bestätigt wird, dass für jede Minute vor Pukt 12 Uhr nachts ein Kurzfilm zu sehen ist. 


Die Regisseure sind allesamt dem Independent-Horror-Genre anzusiedeln, die sich in jedem ihrer Kurzfilme mit den Themen des 80er Jahre-Horrorkinos befassen. Es ist insgesamt alles dabei, was das Herz begehrt: Zombies, Vergewaltigern, Psychopathen, Dämonen, Geister, Selbstmörder und vieles mehr. Verantwortlich für dieses geniale Projekt ist der italienische Independent-Regisseur Davide Pesca, der das Projekt 2015 ins Leben gerufen hat und 17 Segmente miteinander zu einem Langfilm verbunden hat.

Wer an dem Film Interesse hat, kann ihn sich komplett ungeschnitten auf Youtube anschauen und dem Genuss diverser Künstler frönen, die leidenschaftlichen Spaß an ihrer Arbeit und ihrem Hobby haben.


 


 







 


 

Donnerstag, 20. April 2023

Meat Market

 


Originaltitel: Meat Market
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Brian Clement

Inhalt:

Die Erde wird von Zombies belagert. Zwei Kopfgeldjäger kämpfen sich durch das apokalyptische Szenario, in der Hoffnung der Lage Herr zu werden. Überraschende Unterstützung bekommen sie dabei von Vampiren, denen das Blut der Zombies überhaupt nicht zusagt... 

Review:

Kanada steht im neuen Jahrtausend vor einem der größten Probleme, die die Menschheit nur treffen können: Eine Zombie-Invasion. So machen sich zwei Kopfgeldjäger, drei Vampirinnen und ein mexikanischer Wrestler auf die Jagd, um die Welt zu retten. Zudem ist für das ganze Debakel zusätzlich noch ein Wissenschaftler daran schild, der den Untoten Nanobots installiert, die den Zombies ein kollektives Bewusstsein verleihen. Der Kampf von Mensch gegen Untote Monster beginnt...


So viel zum Plot. Man liest dem Drehbuch schon heraus, dass man sich nicht viel Mühe dazu gegeben hat und bei der Umsetzung sieht es auch nicht besser aus. MEAT MARKET ist ein klarer Vertreter des SOV-Universums, der von Brian Clemens geleitet und produziert wurde. Was ich dem Film nicht absprechen kann, ist der Style der Zombies, die so richtig schön vermodert aussehen, sowohl als auch die Spezialeffekte sind dem Machder des Filmes gut gelungen, da er auf gute Goreeffekte gesetzt hat, die schön blutig aus fallen. Lediglich war es das aber auch schon, was dem Film ein paar Gnadenpunkte ein bringt. 

Zu den Minuspunkten gehören die knöchernen Darsteller und deren Dialoge, die richtig müllig sind. Selbst das Acting hätte besser sein können bzw. man hat es in manchen Amateurproduktionen schon besser gesehen, da reissen es auch die Sexszenen auch nicht mehr raus, die gegen dreiviertel des Filmes eingefügt wurden. Ich finde die Idee hinter dem Film ist gar nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass ein Kopfgeldjägertrupp mit Vampiren und einem Mexi-Wrestler gegen eine Horde Untoter antreten sollen, aber wenn es im Gesamten an der Umsetzung scheitert, ist es die Zeit nicht wert, die man sich für einen Film nimmt. Bis ich mir die anderen beiden Teile vornehme, wird also sehr viele Zeit vergehen und ich werde einen guten Tag haben müssen, bis aufs weitere bin ich diesbezüglich bestens bedient und hole mir mein Fleisch lieber wieder wo anders. 


Freitag, 31. März 2023

Arbeit für alle


Originaltitel: Arbeit für alle
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Matthias Vogel, Thomas Oberlies

Inhalt:

Das revolutionäre neue Regierungsprogramm ermöglicht es jungen Menschen, älteren Menschen bei der Erfüllung ihrer beruflichen Pflichten zu helfen, selbst wenn diese Pflicht … außergewöhnlich ist.

Review:

Auf den Film ARBEIT FÜR ALLE bin ich via Letterboxd gestoßen, weil ich nach neuem Filmmaterial gesucht habe und mich das Cover mit dem blutenden Arbeitsamt-Zeichen sofort angesprochen hat. Der Film entstand 2008 unter der Regie von Matthias Vogel und Thomas Oberlies. Beides Amateurfilm-Regisseure aus Deutschland, die zudem schon ein paar kleinere Projekte hinter sich haben. Thomas Oberlies wird dem geneigten Amateurfilm-Kenner bestimmt ein Begriff sein mit seinem Film BESINNLICHES GEMETZEL.

Inhaltlich dreht es sich bei ARBEIT FÜR ALLE um ein Pilotprojekt seitens des Bundesministeriums, bei dem junge Menschen beschäftigt werden, um älteren Menschen zu helfen ihren Beruf weiter aus zu üben. Was der junge Mann bis zum Kennenlernen des älteren Mannes noch nicht weiß: Sein zu betreuender Kunde ist Zombiejäger. 

Ehrlich gesagt erinnert mich der Film etwas an den Kultfilm STAPLERFAHRER KLAUS. Auch in einem dokumentarischen Stil gedreht, wird hier das Genre des Zombiehorror und Splatterfilms miteinander verwoben und ein kurzer, knackiger Film präsentiert. Es fängt soweit alles recht harmlos an, bis es zum ersten Einsatz mit dem Hauptprotagonisten und seinem älteren Kunden kommt bei dem es auf eine Zombiejagd in einem Gebäude geht. Sehr geil fand ich, dass die Splattereffekte soweit reichlich vorhanden und handgemacht waren.

Mit einer kurzen Laufzeit von 12 Minuten macht man nicht viel falsch damit und hat eine kleine, aber feine Unterhaltung für zwischendurch. Der Film auch auf dem Kurzfilmfestival 2009 in Landshut und gewann sogar den damaligen Publikumspreis. Verdient, würde ich mal behaupten, weil er gut umgesetzt wurde, kurzweilig und seine splattrigen Momente hat. 


 

Samstag, 25. März 2023

Der Fluch der reitenden Leichen

 


Originaltitel: Curse of the Blind Dead
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Raffaelle Picchio

Inhalt:

Italien im 14. Jahrhundert: In einem grausamen heidnischen Ritual soll dem Satan ein neugeborenes Leben geopfert werden. Doch bei der Ausführung des Rituals werden die Tempelritter, eine dunkle Bruderschaft, im letzten Moment von den Bewohnern eines nahegelegenen Dorfes aufgehalten. Die Frevler werden kurzerhand geblendet und anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kurz vor ihrer Hinrichtung schwören die Ritter jedoch, aus ihren Gräbern zurückzukehren und an den Einwohnern des Dorfes grausame Rache zu nehmen. Viele Jahrhunderte später, in einer postapokalyptischen Zukunft: Ein Mann und seine schwangere Tochter geraten in die Fänge einer Sekte, welche die Bruderschaft der Tempelritter wieder auferstehen lassen will. Konfrontiert mit der Sekte und dem drohenden Unheil versuchen sie, die Mitglieder der Sekte und die Templer ein für alle Male in die Hölle zu verbannen…

Review:

Die jüngere Generation wird mit einem Titel der sich DER FLUCH DER REITENDEN LEICHEN nennt, vermutlich nichts anfangen können. Horrorfans älteren Semesters wohl eher. Was waren das noch Zeiten damals, als Filme wie die reitenden Leichen durch den Fernseher ritten und dafür sorgten, dass es der Großteil der Darsteller nicht überlebt. So dürfte es verständlich sein, dass ein Typ wie ich in einem Meer aus Euphorie nahezu ertrunken ist, als ich hörte dass es einen neuen Teil um die Zombie-Templer gibt, wenn auch dieses mal  nicht aus Portugal, sondern aus Italien. 

Raffaelle Picchio hat sich für den neuen Teil verantwortlich gemacht und übernahm die Regie dazu. Bekannt ist er durch seinen Film MORITURIS geworden. Interessanterweise hat er aber nicht versucht einen atmosphärischen und relativ unblutigen Ableger zu kredenzen, sondern ein kleines Splatterfeuerwerk erschaffen, was jedem Gorehound gefallen dürfte. Aber immer der Reihe nach. 

Zu Beginn des Filmes wohnen wir ein paar Templern bei einer schwarzen Messe bei, die kein Problem damit haben ein Neugeborenes Baby dem Teufel zu opfern. Nach ihrer Gefangennahme der Dorfbewohner werden ihnen in altgewohnter Manier die Augen ausgebrannt und sie selber ins ewige Fegefeuer geschickt. Doch kurz vor ihrer Hinrichtung schwören sie, aus ihren Gräbern zurück zu kehren und Rache zu nehmen. Nach ein paar Hundert Jahren, in einer postapokalyptischen Welt stoßen wir auf einen Vater und seine Tochter, die in die Hände einer Sekte gelangen und sowohl als auch lassen die Templer nicht lange auf sich warten und das große Schlachtfest kann los gehen. 

Wer darauf erpicht ist, einen atmosphärischen Gothic-Horror zu sehen wird enttäuscht werden. Hier geht es blutig zur Sache, vom Gore-Gehalt ganz zu schweigen. Blut und Eingeweide werden massenhaft verströmt, Körper werden zerrissen, Stacheln werden entfernt, und ja, um dem ganzen noch eins drauf zu setzen: Auch ein Baby wird in zwei Teile zerrisse als wäre es Zuckerwatte. Die Gewalt der reitenden Leichen ist hier wahllos und sehr blutig. 

Die Templerzombies wurden extra für die Neuzeit aktualisiert und der heutigen Zeit angepasst. Sie sehen herrlich finster aus und wirken zudem sehr ernst, ohne ins Lächerliche abzudriften. Geschichtlich wird der Film recht mager gehalten, aber ich denke, dass die Geschichte eher hintergründig anstatt dem Visuellen was man hier angeboten bekommt. Das bekommt man auch seitens der Darsteller zu spüren die eher mittelmäßig sind. 

Laut IMDB soll der Film ein Remake des ersten Teils, DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN, sein. Kann man so sehen, wenn nicht dieser Aspekt wäre, dass der Film in einer postapokalyptischer Zukunft spielt, was mich dezent störte, weil ich kein großer Fan von Post-Apokalypsen bin. Aber egal, unterhaltsam war der Film sicher, bis auf die nahezu fehlende Story kann man sich den Film gut und gerne anschauen, allein die krassen Szenen die hier zu sehen sind, sind es allemal wert. 




Mittwoch, 15. März 2023

Don´t Move! Don´t Breathe! Don´t Make A Sound! They´re Coming! Die Geschichte der Reitenden Leichen

 Don´t Move! Don´t Breathe! Don´t Make A Sound! They´re Coming! 

Die Geschichte der Reitenden Leichen


1972 kam ein Film in die Kinos, der damals noch nicht wusste, dass er in der heutigen Zeit einen solchen Kultstatus erreichen würde. Im Originaltitel unter dem Namen LA NOCHE DEL TERROR CIGO (Übersetzt: Nacht des blinden Schreckens), im englischen unter TOMBS OF THE BLIND DEAD und im deutschsprachigen Raum unter DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN bekannt, schrieb der Film samt seinen Nachfolgern Geschichte. 

Zur Vorgeschichte: 

Im Mittelalter versucht eine Gemeinschaft von Tempelrittern im mittelalterlichen Portugal mittels satanischen Ritualen zur Unsterblichkeit zu gelangen. Hierfür war eine Reise in den Orient nötig, um hinter das Geheimnis einer schwarzen Magie zu kommen, auch genannt: Das Geheimnis des Untods. Somit verschreiben sie sich einem luziferianischen Kult, in dem es vonnöten ist das Blut von Jungfrauen zu trinken. Mit der Zeit werden die Templer von den Dörflern "gefangen" genommen und umgebracht, zudem werden ihnen ihre Augen mit Feuer ausgebrannt, damit sie nie wieder was sehen können, selbst nach dem Tod nicht. Das Ganze wird seitens der Dorfbewohner als Fluch vermarktet. Als ob das noch nicht alles ist, werden den Templern nach ihrem Tode die Augen von Krähen heraus gepickt, nur zur Sicherheit. Da de Templer aber hinter das Geheimnis des Untods gekommen sind, ist es ihnen vergönnt, sich jede Nacht aus ihren Gräbern zu erheben und menschliches Blut zu trinken.



Enstanden ist der von Amando de Ossorio spanisch-portugiesische Film unter den Einflüssen von George A. Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD von 1968 und Gustavo Adolfo Bécque´s Kurzgeschichte EL MONTE DE LAS ÁNIMAS aus dem Jahre 1862. In der Geschichte von EL MONTE DE LAS ÁNIMAS dreht es sich um diverse Missgeschicke einer Gruppe von Männern und Frauen, die in einer verlassenen mittelalterlichen Stadt auf einen uralten Fluch stoßen. Der Film gliedert sich in die filmische Kategorie des "Fantaterrors" ein, was in spanischen 1970ern bezeichnend für eine Mischung aus Fantasy und Horror steht.


Der Film sammelt eine Reihe von Einflüssen, die ihm seinen Charakter als einzigartiges Produkt des Horrorkinos verleihen. Es war die damals angewandte Mechanik, dezente blutige Einlagen und eine sanfte Prise Erotik, die den Film zu dem machen was er ist: Exklusiv! Man wertschätzt zudem auch die Einlagen von Bécquers Werke wie Leyendas, insbesondere in der Erscheinung der Templerleichen, die weitgehendst direkt aus den Geschichten von EL MONTE DE LAS ÁNIMAS und EL MISERE extrahiert wurden, um den Filmen den nötigen Schauer zu übertragen. Zusätzlich kommen noch weitere Legenden über den Orden der historischen Templer und eine Prise orientalischer Mystik. 

Gedreht wurde der Film in Portugal und Spanien und das bezeichnende dafür sind die sehr atmosphärischen Orte, die dazu verwendet wurden. In Portugal wurde in Lissabon in de Gemeinden Estoril, Palmela, Sesimbra und Setúbal gedreht. In Spanien weitete man seine Drehorte in Madrid aus. Als Schauplätze des Geschehens dienten dort das Kloster El Cercón. Die Ruine die hierzu verwendet wurde, befindet sich in Valdeiglesias auf dem Templerfriedhof.


Nur ein Jahr später, im Jahre 1973 erschien dann schon der zweite Teil namens EL ATAQUE DE LOS MUERTOS SIN OJOS (Übersetzt: Angriff der augenlosen Toten), und unter dem deutschen Titel DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN. Hier macht sich schon mehr Leben bemerkbar in puncto Darsteller und auch Drehorte. 

Inhaltlich wagen es sich die reitenden Leichen in die Stadt, in der gerade ein großes Fest statt findet. In dem Fest wird das 500. Jubiläum nach der Niederlage gegen die Templer gefeiert. Sehr spannend war der Anfang des Filmes, in dem gezeigt wird, wie es zu dem Sieg gegen die Templer kam und ihnen die Augen ausgebrannt wurden. 500 Jahre später öffnen sich wieder mal die Gräber und sie reiten in die Stadt um Angst, Terror und Schrecken zu verbreiten. 


Obwohl der Film an den Kinokassen weniger Wirkung hatte als sein Vorgänger, war der Film ein kommerzieller Erfolg, der es Ossorio ermöglichte, für einen dritten Teil zu unterschreiben. Ossario ist mit dem zweiten Teil gelungen, einen besseren zweiten Teil eines Filmes zu drehen, als es der erste war. Meine persönliche Meinung ist auch, dass DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN der bessere Teil der ersten beiden ist. Es handelt sich um keine Fortsetzung zum ersten Teil, sondern kann als einen eigenständigen Teil angesehen werden, der jedoch lebendiger ist und auf die Vorgeschichte visuell besser eingeht. 

1974 dann, erschiEn der dritte Teil der Saga um die Templer. Im deutschsprachigen Raum unter dem Namen DAS GEISTERSCHIFF DER SCHWIMMENDEN LEICHEN bekannt, im Original als EL BUQUE MALDITO, was übersetzt "Das verfluchte Schiff" heisst.


 Zwei Models, die sich für eine Werbekampagne auf einem Schiff auf hoher See befinden, verschwinden, nachdem sie eine seltsame, in Nebel gehüllte Galeone ohne Besatzung entdecken. Der Schöpfer der Kampagne und sein Team machen sich auf die Suche nach den Mädchen und finden das Geisterschiff selbst. Nachdem sie an Bord gegangen sind, entdecken sie an Bord die Särge mehrerer Tempelritter, die wieder zum Leben erweckt werden und die ungebetenen Gäste töten.

Der dritte Teil ist wohl der unbeliebteste Teil der Reihe, weil er mit einem sehr kleinen Budget gedreht wurde und dementsprechend nicht viele Schauplätze zur Verfügung standen bis auf ein paar Studiogänge und eine alte Schiffskulisse. Ein weiterer Knackpunkt wird wohl sein, dass es der unblutigste Teil der Reihe ist, was ihn meiner Meinung nach nicht schlechter macht. Der Film kann was und zwar aus dem Grund heraus, dass er sehr atmosphärisch ist und definitiv mit seinen Vorgängern mit halten kann. Was auch nach Beendigung des Filmes auffällt, ist, dass Nacktszenen komplett weg gelassen wurden. 


1975 erschien dann der vierte Teil der Tetralogie unter dem Namen LA NOCHE DE LAS GAVIOTAS, was wiederum übersetzt "Die Nacht der Möwen" heisst, und unter dem deutschen Titel DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN. Wie schon bei den drei Vorgängern befand sich auch hier wieder Amando de Ossorio auf dem Regiestuhl. 

Die Handlung beginnt im Mittelalter und zeigt eine Gruppe von Tempelrittern, während sie satanische Opfer bringen. Als nächstes lassen sich in der heutigen Zeit ein Arzt und seine Frau in einer alten Küstenstadt nieder. Von den Einheimischen kalt empfangen, entdecken sie kurz darauf ein seltsames Ritual, das die Einwohner praktizieren und bei dem eine junge Frau geopfert wird. Als Ergebnis dieser Aktion werden die Zombie-Templer wieder lebendig und beginnen, Menschen zu jagen und versuchen, sie zu töten.


Im Nachhinein ist der Film nichts Neues, was seinen Inhalt betrifft und nachdem man sich 3 Teile mit dem nahezu gleichen Inhalt angeschaut hat, möchte man meinen dass der vierte Teil hinterher hinkt. Nein! Tut er nicht! Definitiv nicht! Auch wenn man schon weiß, dass die Reitenden bzw. schwimmenden Leichen-Filme nichts für Splatterfans ist, ist er für Freunde des atmosphärischen Horrors umso mehr was und das ist der Film zu 100%. Auch geschichtlich ist der Film richtig gut geworden und lässt keine Langeweile aufkommen. 

Kommen wir mal zu dem was die Filme insgesamt so sehr atmosphärisch macht: Den Soundtrack! Verantwortlich im ersten Teil hat sich hier Anton García Abril, der auch der Macher des Main Theme-Songs ist, den man in allen vier Teilen benutzte. Der Soundtrack macht einen wunderbaren Job, um die Gefühle von Spannung und Schrecken zu verstärken, die durch die Umgebungen und die Kinematographie, die im Film verwendet werden, erzeugt werden. Antón García Abrils Hintergrund in der Kammer- und Vokalmusik wird im Soundtrack zu DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN deutlich, das Hauptthema des gesamten Films besteht aus eindringlichen gregorianischen Gesängen, alles dunkle Vocals mit einem Hauch von Echo.


Es wirkt dezent verstörend und passt wirklich zur Gesamtatmosphäre des Films. Der Rest des Soundtracks ist eine erstickende und erschütternde Partitur, viele dröhnende Geräusche, unterbrochen von Knallen und Klirren und dem einen oder anderen Schrei. Es wirkt sehr effektiv und völlig anders als viele andere Horror-Soundtracks aus derselben Zeit. Der Soundtrack hat es wirklich geschafft, den Reitenden Leichen-Filmen eine unverwechselbare klangliche Signatur zu verleihen.

Ein weiterer großer Pluspunkt die viel dazu beitragen, dass einem das Gruseln gelehrt wird sind die einmaligen Kostüme und Masken der Templer. Sie erinnerten mich etwas an die Zombiemaskeraden von Andrea Bianchis DIE RÜCKKEHR DER LEBENDEN TOTEN. Vom Style her sind die Templer sehr vermodert, aber eher noch mumifiziert, zumal sie auch ein sehr skelettartiges Aussehen aufweisen. Ihre Umhänge tun ihr übriges dabei. Interessant ist auch die Tatsache dass sie, nachdem sie nichts sehen können, auf ihr Gehör angewiesen sind und ihr Gehör ihnen dabei dienlich ist, an ihr "Futter" zu kommen, sofern es sich nicht gerade leise verhält.