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Donnerstag, 25. Januar 2024

Frankensteins Höllenbrut


Originaltitel: Chikyû kôgeki meirei: Gojira tai Gaigan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Der Cartoonist Gengo tritt eine Stelle im Vergnügungspark "Welt-Kinder-Land" an. Dort lernt er die junge Machiko kennen, deren Bruder spurlos aus dem Spielzeugland verschwunden ist. Es stellt sich heraus, dass der Park in die Hände von Außerirdischen gefallen ist. Sie wollen die Menschheit vernichten, weil ihr eigener Planet an Umweltzerstörung zu Grunde gegangen ist. Der Präsident des Parks, ein 17-jähriges mathematisches Genie und seine Sekretärin Kubota sind in Wirklichkeit Aliens, die sich in Menschenkörpern eingenistet haben. Sie schicken die Monsterechsen Gigan und King Ghidorah auf die Erde, die Tokio in Schutt und Asche legen. Die Waffen der Menschen sind wirkungslos gegen die Monster aus dem All. In höchster Not aktiviert man die menschenfreundlichen Monster Godzilla und Angilas.

Review:

Der zwölfte Film im großartigen Godzilla-Franchise erschien 1972 und wurde mitten im zweiten Monster-Boom produziert und begründete die Toho Champion-Festival-Reihe, in der Godzilla gegen andere Monster kämpft und darum wetteifert, der Monster-Champion zu werden. In diesem Teil wird Godzilla als Monster der Gerechtigkeit dargestellt, weil er es mit zwei fiesen Geschöpfen, Gigan und King Ghidorah, zu tun bekommt, die von Ausserirdischen Kreaturen in Menschengestalt auf die Erde geholt werden. Zu den umstritteneren Dingen, die der Film beinhaltet, gehören die cartoonhaften Sprechblasen, die während der Szenen auftauchen, in denen sich Godzilla mit Angilas unterhält. Zwar nicht jedermanns Sache, aber irgendwie doch ganz nett und einen Schmunzler wert gewesen. 

Das Schlagwort zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lautete: „Besiege die bösen Monster des Universums! Godzilla, gib dein Bestes und beschütze die Erde!“ Und darum geht es auch im Film: Wie schon so oft versuchen  Ausserirdische die Erde zu zerstören bzw. in diesem Fall versuchen sie eher die Menschheit zu vernichten, in dem sie versuchen Godzilla von der Monsterinsel zu holen und ihn mittels eines Aufbaus, was ihm ähnlich sieht, zu töten. Hilfe erhoffen sie sich von den Monstern Gigan und King Ghidorah, die sich im weiteren Verlauf gegen Godzilla und Angilas behaupten müssen, aber sang- und klanglos verlieren. Das ganze Geschehen der Ausseriridischen geschieht unter dem Deckmantel eines Freizeitparks für Kinder. 

Der neueste Streich der Macher war Gigan! Gigan ist ein interessantes Monster, aber auch definitiv eines der seltsamsten in der Godzilla-Reihe. Er ist wie ein kybernetischer Vogel mit Angelhaken und einer Kreissäge auf der Brust. Sein Aussehen wird durch sein einzelnes Auge, das wie eine rote Sonnenbrille aussieht, perfekt abgerundet. Man bekommt während den Kämpfen zwischen ihm und Godzilla mit Godzilla durchaus Mitleid, als Gigan, so wie es scheint, einen Teil von Godzillas Schädel spaltet. Aber Godzilla wäre nicht Godzilla, wenn er nicht sehr schnell wieder genesen würde und zum Gegenangriff über geht. Hier und da ist sogar ein wenig Blut zu sehen, und es scheint wirklich so, als hätte Godzilla irgendwann während des angemessen dramatischen, wenn auch etwas langwierigen Finales die Nase voll. 

Die Charaktere sind recht sympathisch und ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, bei dem jeder seine Eigenarten hat. Auch kommt das Thema Umweltverschmutzung wieder auf, wenn nicht so offensichtlich wie bei FRANKENSTEINS KAMPF GEGEN DIE TEUFELSMONSTER. Wohldosiert eben. Musikalisch gibt es hier die volle Ladung Gänsehaut, da sie besonders bei den Kampfszenen zwischen den Monstern sehr gut passt und an manchen Stellen die Hoffnung unterstreicht, das die beiden Helden den Kampf gewinnen wollen. Neu wurde für den Film nichts komponiert, sondern aus älteren Teilen übernommen, was mich persönlich nicht gestört hat. Ein Großteil der städtischen Zerstörungen und Monsterschlachten besteht aus Archivmaterial, so wurden Szenen aus vorherigen Filmen benutzt, was aber, wie ich finde, nicht allzu sehr ins Gewicht fällt oder das Sehvergnügen schmälert. 

Fazit: Für andere ein absolutes NoGo, für mich ein kleines Highlight: Der Small Talk von Godzilla und Angilas. Man weiß, das die Japaner manchmal merkwürdige Einfälle haben, also warum es nicht ausprobieren. ich kann jedoch auch verstehen, dass das bei vielen auf Missgunst gestoßen ist und man sich gefragt hat: Was soll der Bullshit? Gut, das man das nicht zum Standard gemacht hat. Ansonsten bleibt alles wie (fast) immer: Grandioser Kaiju-Film, neues Monster und wieder exzellente, unterhaltsame Monsterkämpfe. 




 

Mittwoch, 3. Januar 2024

King Kong gegen Godzilla


Originaltitel: Gojira tai Mechagojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

"Wenn ein schwarzer Berg über den Wolken am Himmel erscheint, wird ein riesiges Ungeheuer auftauchen und versuchen, die Welt zu zerstören. Wenn aber der rote Mond untergegangen ist und die Sonne im Westen aufgeht, dann werden zwei weitere Monster auftauchen und die Menschheit retten." So lautet die uralte Weissagung aus einer Höhle auf Okinawa, und so wird es geschehen. Japans Monsterikone Godzilla im Kampf mit seinem titanstählernden Ebenbild. Ein farbenprächtiger Taumel der Vernichtung.

Review:

Ein besserer Titel, geht man dem Inhalt nach, wäre gewesen: Godzilla vs. The Planet of the Apes! Und wieder so ein irreführender Titel, bei dem beim zuhören bzw. lesen, der Verdacht versteht, das sich Godzilla wieder im Kampf mit dem Riesenaffen handelt. Doch die Wahrheit ist, das Godzilla es mit einem ganz neuen Gegner zu tun bekommt, der ihm anfänglich erst mal ähnlich, gar wie ein Zwilling von ihm aus sieht, bevor sein Gegner sich seiner haut entledigt und eine Roboterversion von Godzilla zum Vorschein kommt. Das Motto bei der Veröffentlichung am 21.März 1974 war: "Springe durch den Weltraum und feuere Raketen ab! Der erstaunliche Godzilla, dessen gesamter Körper eine Waffe ist, ist aufgetaucht!" Ob sich der Sprung gelohnt hat? Ganz klares Ja! Nach den eher harmlosen Teilen hat man es zu Godzillas 20. Jubiläum krachen lassen und Jun Fukuda hat bewiesen, das er auch Godzillafilme der härteren Art machen kann. 

Geschichtlich hat man sich auch was einfallen lassen: Es beginnt, das Godzilla aus der Erde bricht und anfängt alles zu zerstören, was Angilas aus der Erde hervor hebt, der es mit seinem Kumpel aufnehmen will, aber schwer verletzt von dannen ziehen muss. Es ist auch schon einem aufgefallen, das an der Sache was nicht stimmen, was dadurch bewiesen wird, das der echte Godzilla auftaucht und sich Mechagodzilla stellen will. Doch ganz allein schafft er es nicht und die letzten Nachfahren des Azumi-Geschlechts müssen ihren Kaiju-Helden King Caesar erst erwecken, bevor er zum Einsatz kommen kann. So kommt es zu den obligatorischen Kämpfen zwischen den Riesenmonstern, während sich die Menschen mit einer Horde ausserirdischer Affen rumschlagen muss, von denen Mechagodzilla stammt. 

Das Drehbuch wurde von Hiroyasu Yamaura geschrieben, der zum ersten Mal an einem Toho-Werk teilnahm. Yamaura erhielt telefonisch direkt eine Anfrage von Direktor Jun Fukuda, der Grund für seine Ernennung ist jedoch unklar. Yamaura erinnerte sich, dass er zwar froh war, an der Godzilla-Serie teilnehmen zu können, da er sie bewunderte, sich aber nicht damit zufrieden gab, Godzilla als Helden darzustellen. Auch sonst gab es während der Produktionsphase viele Unklarheiten, wann Mechagodzilla auftauchen sollte, in welchem Film, weil es mehrere Titel zur Auswahl gab. Klar war jedoch von vornerein, das der Film ein erwachsenes Publikum ansprechen sollte. Zum Glück! Und man hat sich nicht lumpen lassen, denn Toho gab den Befehl heraus, auch blutige Szenen zum Einsatz kommen zu lassen, was dem Film einen gewissen Grad an Härte gibt und sehr einladend ist. 

Fazit: Godzilla is back und zwar auf eine ganze andere Art und Weise und das ist auch gut so. Für Kinder produzierte Filme mögen zwar schön und gut sein, aber ich persönlich bevorzuge im Reich der Kaijus doch eher richtige Hau drauf-Action. Mit „Godzilla vs. Mechagodzilla“ findet das Franchise endlich wieder Fuß und Regisseur Jun Fukuda beweist endlich, dass er bei einer soliden Fortsetzung Regie führen kann, nachdem er zuvor vier kleinere Fortsetzungen geleitet hatte. Und der Erfolg des Filmes gab ihm recht, da Mechagodzilla so beliebt wurde, das anschließend ein zweiter Teil gedreht wurde.