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Sonntag, 21. April 2024

A Guads Neix Joah


Originaltitel: A Guads Neix Joah
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: David Mayrhofer

Inhalt: 

2 Freunde wollen gerade mit der Silvesterfeier beginnen, als der Streit um eine Flasche Wein eskaliert.

Review:

Was schreibt man über einen Kurzfilm, der nur 10 Minuten geht? Viel gibt es da nicht, auf was man eingehen könnte. 2005 kam David Mayrhofer, vermutlich Chef des damaligen Produktionsteams Blutbad Productions aus Österreich, auf Idee einen Kurzfilm zu drehen, der sich mit dem Thema Silvester und einem Mord beschäftigt. 

Zwei Freunde sitzen an Silvester in der Bude und gönnen sich eine Flasche Wein. Einer der beiden hat Blut geleckt und mehr von dem Wein getrunken, als er hätte sollen. Das seinem Kumpel schon, um seinen Kumpel zu töten, was auch mittels eines kleinen Beils umgesetzt wird. 

Der einzigste Spezialeffekt ist in dem Film der, als dem Kumpel der Arm abgehackt werden soll, was nicht ganz so funktioniert und nur eine tiefe Fleischwunde bleibt. In Amateurfilmkreisen reicht das jedoch schon aus um komplett daran zu sterben. Mit 10 Minuten hat man gewiss keinen Film vor sich, bei dem man sich durch kämpfen muss und hat ihn auch schnell hinter sich. Mir persönlich hat der SCHLAMPEN SCHLÄCHTER zwar besser gefallen, aber ich habe die Sichtung auch nicht bereut. Ein kleiner Snack für zwischendurch, mehr nicht. 

 

Samstag, 23. März 2024

Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm


Originaltitel: Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Elmar Weihsmann

Inhalt: 

Eine Horde Bikinigirls ersäufen einen Kunstmaler, der alsbald als Monster wieder auftaucht und jede Menge Bikinigirls und Surferboys aufschlitzt. Um den Spuk zu beenden wird vom Gemeinderat die FBI-Agentin NUTASCHA NUTS angeheuert, doch die Morde gehen weiter.

Review:

Das Internet beschreibt den Film als österreichischen Trash-Horror. Horror? In gewisser Weise ja, eher für den Zuschauer, wenn er die 91 Minuten irgendwie rum bringen muss. Trash? Wenn man Amateurfilme gelegentlich als Trashfilme bezeichnen mag, dann trifft der Begriff auch hier voll zu. Verantwortlich für den Film sind die Österreicher Stefan Peczelt und Elmar Weihsmann. Beide eher unbekannte Filmemacher, mit jeweils 4 Filmen in ihrer Filmographie, wobei Elmar Weihsmann´s THRILL bei Insidern zu den bekannteren Filmen zählen dürfte. 

Liest man sich die Inhaltsangabe durch, bekommt man Bock auf einen Strandhorror und freut sich auf einen Film zu stoßen, der Anfang der 2000er im Amateurbereich gedreht wurde. Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung am Ende auch. Leider war der Film nicht das, was ich mir darunter vorgestellt habe. Nein, er war sehr viel schlechter. Was hier fehlte, war eine vernünftige Umsetzung der Handlung. Über die schlechte Schauspielerei kann ich hinweg sehen, damit wird man immer im Amateurgenre konfrontiert, wobei die neueren Produktionen oftmals schon begabtere Darsteller beinhalten. 

Gedreht wurde in Feldkirchen (Österreich) in alten Zimmern, alten Bruchbuden und an Ufern des Sees in Schleichenfeld, um zu versuchen, sowas wie ein Beach Feeling aufkommen zu lassen, was nur bedingt funktioniert. Leider wirken die Darstellungen der Darsteller sehr schlecht und emotionslos zum Teil, da fragt man sich schon, ob die Darsteller aus Zwang oder am Spaß am filmen mit gemacht haben. Nachdem man es aber geschafft hat, eine gute Stunde durch zu halten, trägt dieses schweißtreibende Geschäft die ersten Früchte: Ein Zombieangriff, der nicht schlecht geraten ist und dem Film etwas Tempo verleiht, wenn auch nur kurz. 

Nach diesem Zombieangriff ist von den Zombies eine lange Weile nicht mehr zu sehen bis es ihrerseits zu einem Angriff auf eine kleine Gartenparty kommt und etwas Horrorfeeling aufkommt. Entgegen dem Titel ist der Film eher ein Amateurfilm mit Zombiehorror-Elementen, der mit Slasher-Spitzen gespickt ist, mehr auch nicht. Als Rarität kann der Film gerne in der Sammlung bleiben, da es sich um ein sehr seltenes und unbekanntes Stück Amateurfilm handelt, was ich bisher nirgendwo gesehen habe, geschweige denn eine Rezension. Sollte man zufällig auf den Film stoßen, sollte man es sich gut überlegen ob man ihn wegen des Filmes wegen oder Seltenheit in die Sammlung stellt, ich empfehle zweiteres. 



 

Mittwoch, 31. Januar 2024

Komm nach Wien, ich zeig dir was!


Originaltitel: Komm nach Wien, ich zeig´ dir was!
Herstellungsland: Österreich, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Rolf Thiele

Inhalt: 

Mizzi – dies ist der Name des ewig Weiblichen in Gestalt einer vorgeblich „typischen“ Wienerin, die über die Jahrhunderte durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste so manches Mal den Lauf der Geschichte gelenkt oder beeinflusst hat. Mizzi, das ist in dieser Zeitreise jedes Mal eine andere, hübsche Wienerin, die in jeder der Episoden mit vollem Körpereinsatz das Ihre tut, um die martialischen „Herren der Welt“ zu becircen, auf das diese sich mehr der Liebe in den Boudoirs als dem Krieg auf dem Schlachtfeld und der Eroberung hingeben mögen.

Review:

Es ist schon schade, was im Zeitalter von High Definitin, revolutionärer Technik und dem Aufstieg modernerer Medien und Abstieg alter Medien alles in Vergessenheit gerät. Wenn sich weiterhin keiner darum kümmert, das manche Filme nochmal neu aufgelegt werden, gelten sie irgendwann mal als filmhistorische Museumsstücke, die nur noch exzessiven Sammlern bekannt sind, die sich thematisch mit solchen Schmuckstücken auseinandersetzen. Einer von vielen Filmen ist die deutsch-österreichische Softie-Schmuddel-Komödie KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! aus dem Jahre 1970. Regie zu dieser erotisch-komödiantischen Revue ist Rolf Thiele. Ex-NSDAPler, studierter Philosoph und Soziologe, Mitgründer der Filmaufbau GmbH Göttingen, deren Ziel es war/ist, in einer Zeit (Nachkriegszeit) der materiellen und geistigen Trümmer zum Neuaufbau der Kultur in Deutschland beizutragen.

Im Sommer 1969 entstand der Film in den österreichischen Städten Wien, Salzburg, Mauterndorf und am Attersee. Für das Drehbuch zeichnet sich der Autor Joachim Fernau verantwortlich, der auf Grund seiner Vergangenheit als Kriegsberichterstatter der Waffen-SS, ein umstrittenes Dasein führte. Inhaltlich führt uns der der Sprecher Dietmar Schönherr durch die geschichtlichen Episoden, die Hauptprotagonistin Mizzi während des Filmes durchläuft. Mizzi stellt die menschliche Verkörperung der "typischen" Wienerin dar, deren Einfluss durch die gesamte Epoche der österreichischen als teilweise deutschen Geschichte geht. Durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste hat sie oftmals den lauf der Geschichte beeinflusst und gelenkt, was hier in erotischer Absicht zur Schau gestellt wird. 

Es beginnt zur Zeit der römischen Herrschaft über Mitteleuropa zur Zeit der Spätantike, bevor es in die Zeit der Pest und Verwüstung weiter geht. Anschließend führt die Zeitreise in die Zeiten des Wiener Kongresses in den Jahren 1814/1815, Sigmund Freud bekommt man zu Gesicht bevor es in die dunkle Geschichte Europas über geht und Mizzi es mit dem deutschen Reichskanzler Adolf Hitler zu tun bekommt, der bekanntlich österreichischer Herkunft ist. Abschließend endet die Reise in der Nachkriegszeit in der Mizzi die Ereignisse, die zur Wiedererlangung der österreichischen Souveränität im Jahre 1955 führen, beiwohnt. 

Ich muss zugeben, ich habe mich mit der Geschichte Österreichs noch nie befasst, aber fand diese Art von geschichtlicher Unterhaltung nicht schlecht, besonders von der Umsetzung her. Innerhalb der geschichtlichen Episoden in denen sich Mizzi befindet, bekommt man eher das Gefühl, sich einen historischen Film anzuschauen anstatt eines Erotikfilms. Denn Erotik wird hier nur leicht dosiert eingesetzt, da  hat man schon wesentlich erotischere Filme aus den 1970ern gesehen. Für die Bauten und Kostüme war Maleen Pacha zuständig, die sehr detailgetreu gearbeitet hat und  einem das Gefühl eines historischen Films gegeben hat. Die Kino-Uraufführung fand am 4. Februar 1970 in Stuttgart statt, was mich als gebürtiger Oberschwabe besonders freut, wenn ein uralter Film im schönen Baden-Württemberg uraufgeführt wurde. 

Etwas schmunzeln musste ich als die Epoche des zweiten Weltkrieges im Film angebrochen ist, weil Hitler höchstpersönlich zu sehen ist und von Achim Hammer dargestellt wurde. Man kann dem ganzen durchaus einen satirischen Aspekt vorwerfen, weil böse Zungen behaupten, man hätte im Bezug auf die Thematik der Türkenbelagerung und des dritten Reiches eine bestimmte Botschaft dahinter gehabt, was aber absoluter Blödsinn ist. 

Leider hat es KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! nie  weiter als auf VHS geschafft. Die einzigsten bekannten Video-Kassetten die bekannt sind, sind VHS der Labels Atlas Video, Famous Er und Monte Video. Wie es bei unserem österreichischen Nachbarland mit Veröffentlichungen aus sieht, weiß ich nicht. Fazit zu diesem Schmankerl aus einer wundervollen Zeit des deutschen Films: Es ist kein Meilenstein und auch kein Ernst Hofbauer-Film, aber für ein einmalige Sichtung, durchaus interessant. Wer hier einen Erotikfilm sucht, der an andere Klassiker aus diesem Jahrzehnt anknüpfen kann, wird hier am Ende wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, denn allzu schmutzig geht es hier nicht zu und macht nur einen kleinen Teil dessen aus, als was der Film bezeichnet wird. 




 

Sonntag, 26. November 2023

Das Wiener Kettensägenmassaker


Originaltitel: Das Wiener Kettensägenmassaker
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Martin Nechvatal

Inhalt:

Ein maskierter Killer macht Jagd auf die Kinder einer Plattenbausiedlung, um sie mit seiner Kettensäge in der nahe gelegenen Gstettn brutalst zu ermorden und danach genüßlichst ihr Fleisch zu verspeisen.

Review:

Wien in Österreich 1993: Ein noch junger Martin Nechvatal entschied sich einen Splatterfilm zu drehen, der zeitgleich eine Hommage an Tobe Hooper´s TEXAS CHAINSAW MASSACRE sein soll und ließ sich nicht lumpen, seine Idee umzusetzen. Was dabei heraus gekommen ist, ist ein viertelstündiger Amateursplatterfilm der Fans des Originals und Amateursplatter-Enthusiasten gefallen dürfte. Die Story kann man denk ich mal in einem Satz zusammen fassen: Leatherface geht auf die Jagd auf Leute, tötet sie mit einer Kettensäge oder drückt die Köpfe seiner Opfer in aus Bäumen rausragendes Holz wie man es aus einem Lucio Fulci-Film kennt.

Wie man der IMDB entnehmen kann, waren die Darsteller samt Regisseur zum Zeitpunkt der Dreharbeiten aktive Ministranten der Rennbahnwegkirche. Irgendwie nice, wenn man bedenkt, was die Herren für einen Film gemacht haben, der alles andere als christlich ist. Gedreht wurde in der Siedlung zwischen der Rennbahnweg-Kirche und dem Kagran-Friedhof in Wien. Fraglich ist da nur, was sich die Leute dabei gedacht haben, wenn ein Maskierter mit einer Kettensäge durch die Siedlung rennt, zudem auch viele tierische Innereien zum Einsatz gekommen sind, die die Krönung des Visuellen bilden. 

Keine Hochglanzleistung, da es sonst kein Amateursplatterfilm wäre, aber ein geiler Kurzfilm der mich angesprochen hat. Wenn man sich vor Augen hält, aus welchem Jahr der Film stammt, macht es umso mehr Spaß ihn zu sehen, weil damals noch die geilen Amateursplatterstreifen gedreht worden sind, was man heutzutage nur noch selten zu Gesicht bekommt, bis auf ein paar Ausnahmen natürlich, die ihrem Weg treu geblieben sind. 


 

Schlampen Schlächter


Originaltitel: Schlampen Schlächter
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: David Mayrhofer

Inhalt:

Am 13. Dezember will Andreas seine Freundin zum Jahrestag nach der Arbeit mit Blumen überraschen. Zu Hause angekommen, ahnt er nichts von dem, was ihn wenige Sekunden später erwarten wird...

Review:

Schlampen Schlächter stammt aus einer zeit, in der das Goreh-Hound.at-Forum noch aktiv und belebt war und zu meinen ersten Foren gehörte, bei dem ich mich regelmäßig rum trieb um auf dem neuesten Stand in der Horror/Splatter-Szene zu sein als auch über die neuesten Projekte innerhalb des Amateursplatter-Universums gewahr zu werden. So lernte man auch diverse Filmemacher kennen, die kleinere Produktionen vertrieben haben, unter anderem die Jungs von Blutbad Productions aus Österreich dessen Kopf David Mayrhofer war und mit anderen Filmen einen kleinen Namen in der Untergrund-Szene hatte. 

Beim 2006 erschienenen SCHLAMPEN SCHLÄCHTER dreht es sich um die klassische Story wie man sie vermutlich selber schon erlebt oder davon gehört hat: Freundin geht mit einem anderen Kerl fremd. Als Freund fickt man sich den Kopf und...Ja, was macht dann am Besten? Klarer Fall! Man bringt die Schlampe gleich um und so handhabt es auch der Protagonist Andreas im Film, nachdem er seine Freundin in flagranti erwischt und wartet bis sie allein in der Wohnung ist. Er bindet sie im Keller an einen Stuhl und foltert sie so lange, bis nichts mehr davon übrig ist. 

Das ganze Szenario läuft in knapp 25 Minuten ab und geht recht schnell vorbei. Das einzigste nervtötende ist dieses Gewimmer des Mädchens die ganze Zeit, nach vielen, ewig scheinenden Minuten die nicht zu Ende gehen wollen, fühlt man für sie kein Mitleid mehr, sondern eher das Gegenteil und dementsprechend ist nicht sie die Leidende sondern der Zuschauer, der dieses Gejammer ertragen muss. Das ist auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film, der Rest passt: blutige Effekte, Laufzeit, Darstellung des ganzen, Handlung ist auch recht flott von A-Z. Der Film selber ist schwer zu bekommen, es sei denn man findet einen, der die DVD dazu verkauft. Für einen kleinen Zwischenstop ins deutschsprachige Amateursplatter-Metier glatt zu empfehlen. 


 

Montag, 22. Mai 2023

Die Erben


Originaltitel: Die Erben
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Walter Bannert

Inhalt:

Sie haben aus der Geschichte nichts gelernt. Sie sind die unseligen Erben des III. Reiches. Auch heute noch begeistern sich Jugendliche, aus allen Schichten der Gesellschaft, für das nationalsozialistische Gedankengut - dieser brisante Film vermittelt schockierende Einblicke in die paramilitärische Ausbildung der "Erben"; deckt schonungslos die Praktiken der "Ehemaligen" auf und enthüllt die potentielle Macht der radikalen "Rechten". 

Review:

1983: Der österreichische Teenager Thomas kommt aus einem Elternhaus, was wohl nicht gerade das beste ist: Die Mutter ist herrisch und der Vater traut sich nicht sich gegen seine Frau etwas aufzulehnen. Im Laufe der Zeit lernt Thomas den jungen Charly kennen, der sich in rechtsradikalen Kreisen rum treibt und ihn mit rein in das Geschehen zieht. Die von dem älteren Bonzen Fürst geführte Nachwuchsorganisation "Nationale Einheitspartei" schart junge Leute um sich, um sie in die nationale Bewegung ein zu führen, was mit Öffentlichkeitsarbeit und einem eigenen Treffpunkt verbunden ist. Als die "Nationale Einheitspartei" das gewalttätige Treiben der beiden Jungs nicht mehr weiter toleriert, werden sie Teil der Wehrsportgruppe "Jugendschutz", die das Maß der Gewalttätigkeit etwas höher legt. 

Der Hintergrund zu Bannert´s Skandalfilm ist klar: Er soll die Leute davor warnen in rechtsradikale Kreise abzudriften und veranschaulicht, was passieren kann, wenn dies dann doch geschieht. Ein Film in dieser Forma gab es in den frühen 80ern nahezu noch keine, auch weil es zu der Zeit noch recht wenige Skinhead-Gruppierungen gab, da es im ganzen Film keinen einzigen Glatzenträger gibt. Auch scheint es, dass die nationalen Bewegungen damals mehr von älteren Damen und Herren ausging, die junges Blut um sich scharen wollten. Der Film versucht aufzuzeigen, dass die Nähe zu politischen Extremen oftmals aus ihrem Gefühl der Entfremdung, Ausgrenzung und erzwungenen Ziellosigkeit Kapital schlagen. Was natürlich nicht immer der Fall ist, weil oftmals auch eine politische Überzeugung dahinter steckt, der Wunsch, etwas verändern zu wollen. 

Wie manches in dem Film dargestellt wird, lässt scheinen, dass Leute der nationalen Bewegung ziemlich frauenverachtend zu sein scheinen, was meiner Ansicht nach eher weniger der Fall ist, da Frauenfeindlichkeit keine politischen Hintergründe hat, sondern in jeder Szene oder Gesellschaft vor zu finden ist, egal wessen Geistes Kind man ist oder welcher Religion angehört oder oder oder. Der Film versucht letztendlich eher zu vermitteln, dass alle rechts-nationalen Menschen einer der größten Unholde sind, jedoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass es überall Idioten gibt. 

Der Release in den Kinos damals stand auch unter keinem guten Stern, denn der Bannert und diverse Kinos standen unter der Bedrohung von Leuten aus der nationalen Bewegung, sprich: Oftmals wurde der Film dementsprechend aus dem Vorführprogramm genommen, um schlimmeres zu verhindern. Ob dies dann auch die Gründe sind, dass der Film es bisher nur in den USA auf DVD geschafft hat, ist fraglich. In Deutschland und in Österreich gibt es ihn bisher nur auf VHS, was ich etwas schade finde, denn sehenswert ist er allemal, ganz gleich wie man zu dem Inhalt steht. 





 

Freitag, 31. März 2023

Antithese


Originaltitel: Antithese
Herstellungsland: Deutschland, Österreich
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Thomas Binder, Jonas Sommer

Inhalt:

Findet man in einem alten Buch eine mysteriöse Inschrift, so sollte man sie lieber nicht laut vorlesen. Besonders dann nicht, wenn man die Hauptfigur in einem Horrorfilm ist. Diese Erfahrung muss auch Schriftsteller Stephen machen, der mit seiner Freundin Mia der Großstadt entflieht um in Ruhe an seinem neuen Horrorroman zu arbeiten. Die ersten Seiten sind schnell gefüllt, doch als ein weiterer Autor die Bühne betritt, nimmt die Geschichte eine wahrhaft dämonische Wendung…

Review:

Seit TANZ DER TEUFEL wissen wir doch alle, dass man suspekte Sprüche aus uralten Büchern am besten nicht laut vor liest, denn das Ergebnis dessen sollte jedem bekannt sein...Antithese entstand unter der Produktionsleitung von Jonas Sommer und dem Labelchef Thomas Binder. 2014 fing Thomas an, die Filmcrew zusammen zu stellen, zu der sich Jonas Sommer dazu gesellte und das Drehbuch schrieb. 2017 war dann die endgültige Fertigstellung und Veröffentlichung des Filmes.

In ANTITHESE geht das Liebespaar, bestehend aus Stephen und Mia in ein österreichisches Landhaus um Urlaub zu machen. Stephen versucht dort seinen Horrorroman zu schreiben, während Mia sich eher langweilt, jenseits der Zivilisation. Nachdem er einen Spruch aufgesagt hat, den er aus einem uralten Buch hat, geht in Mia etwas vor was nicht natürlich ist.

Der Hauptdrehort war ein Landhaus in Österreich, zudem wunderschöne Aufnahmen entstanden sind. Und wie es sich für einen Kurzfilm normalerweise gehört, geht auch die Geschichte recht schnell von statten. Was ich total vermisst hab, war ein etwas besseres Makeup von Mia, was sie dämonischer wirken gelassen hätte, aber da wir es mit einer Low Budget-Produktion zu tun haben, drücke ich gerne mal eine Auge zu. Lediglich am Ende gibt es einen höheren Blutgehalt, als Stephen sich die Kehle durch schneidet.

Sehr gelungen war die Alptraum-Sequenz die sehr atmosphärisch rüber kommt. Vom Licht und der gruseligen Atmosphäre samt der Darstellerin erinnerte mich die Sequenz stark an das Musikvideo zu "Mother North" von Satyricon. Ob das so beabsichtigt war oder nicht, wissen wohl nur die Produzenten, einen großen Pluspunkt  einerseits gibt es dafür auf jeden Fall, weil mir die alten Sachen von Satyricon bestens gefallen, insbesondere das Musikvideo. 

Kurz und knapp gesagt hat mich der Film trotz manchen Dingen die ich vermisst habe gut unterhalten. Als einen direkten Horrorfilm würde ich ANTITHESE nicht einordnen, sondern eher als ein Drama mit Horrorelementen, weil die Geschichte im Gesamten irgendwo doch traurig ist, weil Mia den Trip überlebt und am Ende ihren Freund verliert. 


 

Samstag, 16. Juli 2022

Sturmgewehr


Originaltitel: Sturmgewehr
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Ein Geschäftsmann namens Brand bedient seine Kunden mit Mordvideos. Aber er macht sie nicht selber, die Arbeit machen andere. Zwei Männer müssen ein Mädchen aus einem Behindertenheim entführen und foltern. Ein Marathon aus Schmerz und Sadismus nimmt seinen Lauf.

Review:

Wenn man an die Schweiz denkt, fallen einem vermutlich erstmal typische Dinge wie Raclette, Alpen oder Rolexuhren ein. Für Filme ist die Schweiz nicht wirklich so bekannt, es sei denn, man hat was mit Splatterfilmen bzw. Untergrundfilmen zu tun, da können einem höchstens Filme wie BLUTGEIL oder noch ZÜRI METZGETE in den Sinn kommen. Ein etwas neueres Gesicht in der Szene ist Juval Marlon, der für seine Filme namens DEAD BABY MUTIALTION oder TORTURE FETISH manchem ein Begriff sein dürfte. Mir ist er erst richtig mit Sturmgewehr bekannt geworden. Zwar hört ich schon vor Jahren von TORTURE FETISH, aber leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen den Film zu sehen. 

STURMGEWEHR ist mitunter deshalb so berühmt-berüchtigt geworden, weil der Film in Deutschland seit 2018 der erste beschlagnahmte Film war. Ob diese Beschlagnahme gerechtfertigt ist, soll jeder für sich selber entscheiden. ich bin definitiv kein Freund davon, ganz egal wie abartig ein Film sein mag. STURMGEWEHR rockt auf jeden Fall, soviel steht fest. Anhand der ganzen inszenatorischen Provokation die der Film bietet, wundert es mich nicht, dass das Geschrei groß war und es so gekommen ist wie es kommen musste. 

Es ist ein reiner Torture Porn auf Amateurniveau vor dem Herrn. Inhaltlich hat Juval wohl alles versucht auszuloten was nur ging, denn das Endprodukt ist ein dreckiger, nihilistischer und frauenverachtender Köter von einem Film, der zu schockieren weiß. Was in der erstem Hälfte etwas langatmig werden könnte, da die Hälfte mehr aus Interviews besteht, wird es in der zweiten Hälfte brutal, blutig und gemein. bei der Folterung des behinderten Mädchens merkt man den Einfluss von GUINEA PIG 2, gegebenenfalls auch American GUINEA PIG Teil 1, auch weil die Effekte geil umgesetzt wurden und die Kamera zünftig drauf hält. Richtig derb wird es beim zweiten Opfer, die zudem noch schwanger ist und es ihr auch nicht anders ergeht. Unter Umständen hätte man noch mit einbauen können, dass man einen Fötus oder Embryo raus reißt, aber ich denke, das hätte dann doch zu sehr am Budget gekratzt, wäre aber für mich als Sickofreak eine wahre Augenweide gewesen! Nicht falsch verstehen, ich bin nicht schwangeren- oder kinderfeindlich, aber ich mag das schockierende in derartigen Filmen! ;)

Ziemlich überraschend kam dann noch die Folterung eines dritten und zwar des Komplizen der beiden Täter. Hat für eine kleine Überraschung gesorgt und wurde auch sehr blutig in die Tat umgesetzt. Sehr amüsierend fand ich im Film über die Dialoge. Es war der pure Hass auf die ganze Menschheit, der einem entgegen gepfeffert wurde und das macht den Film für mich zu einem genialen Kleinod Schweizer Independent-Splatterfilm-Kunst! Ob der Film als abstoßend zu betrachten ist oder nicht, sollte auch jeder für sich entscheiden, aber am besten ist es, sich einfach solche Filme nicht rein zu ziehen, wenn man eh von vornerein ein Problem mit dem Dargestellten hat. Und letztendlich ist es nur ein Film! Mir hat er bestens gefallen und ich freue mich ganz klar noch mehr aus dem Schweizer Untergrund zu hören und zu sehen!


Freitag, 17. Juni 2022

Necrophile Passion

Originaltitel: Necrophile Passion
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Tom Heidenberg

Inhalt:

Einsam und allein, von seiner Freundin verlassen, nachdem er Monate lang von ihr wie Dreck behandelt worden ist, findet ein Mann im Wald eine Frauenleiche. Sein Gewissen sagt ihm, er soll die Polizei rufen, doch etwas Dunkles in Ihm drin befiehlt ihm die Leiche mitzunehmen und seine Begierde an ihr zu stillen. Sein Leben ist ein Trümmerhaufen und nur die Liebe zu der Leiche gibt ihm Kraft. Doch mit seiner Exfreundin hat er noch nicht abgeschlossen und es wird Zeit ein für alle male seine Rache zu vollziehen. Wer wird in dieser Dreiecksbeziehung am Ende triumphieren? Mann, Frau oder doch die Leiche?

Review:

Filme mit dem Thema Nekrophilie gab es schon immer eher weniger. Es war und ist nach wie vor immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft, umso schöner ist es, wenn sich Regisseure dem Thema annehmen und Filme darüber machen. Die wohl bekanntesten Vertreter dieser Kategorie bilden wohl Jörg Buttgereit´s Horror-Romanzen NEKROMANTIK 1 und 2. So sollte es nicht weiter verwundern, dass er diesbezüglich eine große Anhängerschaft um sich herum aufgebaut hat, zum anderen aber auch, weil er einer der ganz großen in der deutschen Independentszene war und ist. In der heutigen Zeit bekommt man im extremeren Filmsektor zwischendurch öfters mal das besagte Thema serviert und NECROPHILE PASSION ist ein Film davon, der dieses Thema bestens beleuchtet und filmisch umsetzt. 

In NECROPHILE PASSION dreht es sich um einen Mann, der von seiner Ex-Freundin wie das aller Letzte behandelt wurde und seitdem ein einsames Leben führt. Beim Spaziergang im Wald findet er eine Frauenleiche und will erst mit seinem Handy die Polizei rufen, lässt es aber doch sein und entscheidet sich, die Leiche mit nach Hause zu nehmen. Allein mit der Leiche verspürt er ihr gegenüber eine verbotene Liebe, doch zeitgleich will er auch noch mit seiner Frau abrechnen. 

Der Dreh zu NECROPHILE PASSION war für Regisseur Tom Heidenberg mit einer Menge Stress, Ärger, Zeitverschwendung und mehr verbunden. 2007 haben die Dreharbeiten begonnen und es schien fast wie ein Fluch auf dem Film zu lasten, nachdem es ständige Besetzungswechsel gegeben hat, weil ständig jemand aus dem Projekt ausgestiegen ist. Doch wohl der herbste Rückschlag musste Tom verbuchen, als die damalige Hauptdarstellerin aus dem Projekt ausgestiegen ist, nachdem es soweit beendet war und sie verbot das Material zu veröffentlichen. Doch zum Glück ging alles gut und man konnte 2012 Günther Brandl von Brandl Pictures verpflichten, der dann auch die nötigen Darsteller herbei geschafft hat, die dem Projekt dann auch treu geblieben sind.

Für die Filmmusik wurde Rene Bidmon verpflichtet, der den Film mit klassischer Musik untermalt, die sehr gut zu dem Film und der Atmosphäre des Filmes passt. Man schafft es nicht weg zu sehen, man schafft es aber auch nicht weg zu hören, weil man komplett im Bann von NEROPHILE PASSION ist. Es ist nicht die Art von Film wo man meinen könnte, dass es bitterböse zur Sache geht, es geht eher in die Richtung Ekel/Extrem/Experimentalfilm mit einem guten Schuss Gore. Man muss Tom Heidenberg zu Gute halten, dass er ein extrem talentierter Regisseur ist, aber leider viel zu wenig Zeit damit verbringt Filme zu machen, wie er mit PARAPHILIA, der ein Jahr später erschienen ist und sowas wie das Sequel zu NECROPHILE PASSION darstellt, bewiesen hat.