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Dienstag, 6. August 2024

Caged Fury - Bestien hinter Gittern


Originaltitel: Caged Fury
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Bill Milling

Inhalt:

Die hübsche "Kat" aus Utah will in Los Angeles ihr Glück finden. Unterwegs trifft sie auf die gleichgesinnte Wanda, die in Hollywood einen Fotografen kennt. Der verschafft den Mädchen einen Termin bei einem zwielichtigen Besetzungsbüro. Als "Kat" wenig später von den Vietnamveteranen Victor und Dirk vor einer Vergewaltigung bewahrt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Kat und Wanda werden wegen angeblicher Prostitution verurteilt und im Frauengefängnis den brutalen Gelüsten der lesbischen Direktorin und ihrer Helfershelfer ausgeliefert.

Review:

Schon länger keinen WIP-Film mehr gesehen, weswegen ich mich entschieden habe, mal einen Blick auf BESTIEN HINTER GITTERN, auch bekannt als CAGED FURY zu werfen. Ich meine, ich kannte den Film schon aus grauer Vorzeit, weil mir ein paar Passagen bekannt vor kamen, aber geschadet hat es mir nicht, mir den Film nochmal anzuschauen, um darüber etwas zu schreiben. Die Geschichte ist in derartigen Filmen schon lange nichts neues mehr: Eine Frau kommt unschuldig in den Frauenknast und muss sich dort drin allem möglichen aussetzen wie lesbischen Gefängnisleitungen, sadistischen Wärtern und manchmal auch rotzfrechen Mitgefangenen. In diesem Fall wird das ganze gemixt mit etwas Horror und Trash. Und selbstverständlich darf auch hier ein großer Hauch an Erotik nicht fehlen, man will schließlich dem Zuschauer was bieten. 

Der Film ist nicht zu verwechseln mit dem 1983er-Film CAGED FURY, der hierzulande auch unter dem Namen Camp der verlorenen Frauen bekannt ist. Regie führte der Adult Video-Regisseur Bill Milling, dessen Handschrift man allein schon daran erkennt, das die Mädels nahezu alle aus einem Pornofilm stammen könnten. Dementsprechend nicht weiter verwunderlich, das die Chefin des Gefängnisses einen Faible für die jungen Biester hat und auch so mancher Wärter, im Besonderen Gregory Scott Cummins alias Spyder gerne mal Hand anlegt, wo sie nicht hin gehören....im offiziellen Sinne. Aber kann man es ihm verdenken? Eher nicht! Was ihn trotzdem zu einer widerlichen Person macht, ist sein sadistisches Auftreten, für das man ihn ab dem ersten Zeitpunkt hasst, als er das Bild betritt. 

Die Idee, dass das Gefängnis gar nicht existiert und nur dazu dient, um die Gefangenen weiter zu verkaufen und ein Jeder, seien es die Aufseher, die Richterin, die die Ladies verurteilt als auch der Staatsanwalt alle mit drin in diesem verschwörerischen Komplott stecken, macht das ganze interessant und hebt sich von manchem Vertreter dieses Genres reichlich ab. Nur gut, das zum Schluss hin eine Revolution ausbricht, an der auch der Kampfsportler Dirk Ramsey nicht ganz unbeteiligt ist, weil er sich, wie auch immer er das geschafft hat, Zugang in das Gefängnis verschafft, was zudem mitten in der Stadt ist und es bisher keiner bemerkt hat, das dort was nicht stimmt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Für Trash- als auch WIP-Fans ist der Film herrlichste Kost die auch Spaß macht. Wer einen tiefgründigeren Film sucht, wird hier vergebens danach suchen. Dennoch gebührt dem Film alleine schon wegen den bezaubernden Darstellerinnen einen Blick. Ab der ersten Minute wird schon klar in welche Richtung es geht, denn bekanntlich isst das Auge mit. Bisher gab es in Deutschland nur eine Auswertung auf VHS, während man in Übersee schon einen Schritt weiter ist und Shout Factory das Spektakel auf Bluray veröffentlicht hat. 


 

Dienstag, 13. Februar 2024

Chained Heat - Das Frauenlager


Originaltitel: Chained Heat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Paul Nicholas

Inhalt:

Frauen landen im Gefängnis und erleben die Hölle auf Erden. Hilflos sind sie den Demütigungen der erbarmungslosen Aufseher ausgesetzt und werden zu Opfern rivalisierender Mitgefangener. Terror und Mord gehören ebenso zur Tagesordnung wie Drogenhandel und Aggression. Mit Linda Blair ("Der Exorzist") und Sybil Danning, zeichnet der Regisseur Paul Nicolas ein schonungsloses Bild des amerikanischen Strafvollzugs, bei dem das Gesetz der Gewalt regiert und Menschen zu Unmenschen werden lässt. Hier wird die Zivilisation mit Füßen getreten, bleibt das Recht auf der Strecke.

Review:

CHAINED HEAT ist mit Abstand einer der besten, wenn nicht gar der beste Frauengefängnisfilm den es gibt. Es war das Jahr 1983, als man annahm, dass das Women in Prison-Genre schon lechzend am Boden vor sich hinvegetiert. Die 70er waren vorbei und dementsprechend auch die Hochzeit des WIP-Movies. Doch in den 80ern gab es dann nochmal so eine kleine Welle Mitte der 80er Jahre und ein paar Exemplare durften das Licht der Welt erblicken. CHAINED HEAT ist einer dieser Filme der nahtlos vollgestopft ist, mit all den Eigenschaften und Kriterien die ein gesunder WIP-Film haben sollte. Dampfende Duschen, ein perverser Gefängnisdirektor der mehr Abschaum als Mensch darstellt, Gefängnisunruhen, Wärter die vergewaltigen und ein ordentlicher Spritzer Erotik. Als exquisiten Bonus wurden noch reichlich Drama- und Thriller-Elemente mit rein gestreut, um dem Film einen zusätzlichen Pfiff zu geben. 

Die Geschichte handelt von Carol, die zum ersten mal in den Un-Genuß von gesiebter Luft kommt. 18 Monate lautete das Urteil. Unglücklicherweise gerät sie in ein Gefängnis, was von zwei machtgeilen Personen geführt wird: Der Direktor, der in seinem Büro Sexfilme mit den gefangenen dreht oder sie vergewaltigt und zudem im Drogenhandel involviert ist und die Wärterin, ebenfalls im Drogenhandel mitmischt. So ist die Luft in den Zuchthausmauern von Grund auf schon dick genug. Zusätzlich muss sie sich noch gegen die Knastlöwin behaupten, die den Handlanger für den Direktor spielt. Jedoch gibt es von der Gegenseite Freundschaft für sie. Im Allgemeinen spitzt sich die Lage im Gefängnis zu und es kommt zu Morden und einer Revolte der gefangenen Frauen. 

So erfolgreich der Film an den Kinokassen war, so undurchsichtig ist der Wille der Labels den Film zu veröffentlichen, denn bislang gab es noch nicht viele Veröffentlichungen, die brauchbar wären. Viele geschnittene Versionen, R-Ratings usw. sind als das Leid der Veröffentlichungspolitik zu beklagen. Ob und wann da jemals was vernünftiges heraus kommt, steht in den Sternen. Gedreht wurde das Schmuckstück von dem deutschen Regisseur Paul Nicholas, der bis dato zwar schon Erfahrungen hatte, aber bis zu diesem Zeitpunkt erst einen Film gedreht hatte. 

Für viele Zuschauer wird es damals das Highlight gewesen sein, das Exorzistenmädchen Linda Blair eine der Hauptrollen in dem Film hat. Zusätzlich noch mit Sybil Danning an der Seite kann des was werden. Hier wurden zwei Stars zusammen geführt, die man aus heutiger Sicht wohl aus dem ein und anderen Horrorfilm der 1980er kennt und nun in einem Exploitationfilm dieser Güte? Alle Achtung! CHAINED HEAT ist ein typischer Film, den man sich leicht auf dem Titelbild der Grindhouse-Kinos auf der 42nd Avenue in New York vorstellen kann. Er spiegelt seine Zeit wider: Das sehr schmierige Thema verdrängt dennoch die schäbigeren Seiten des Genres. 


 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Bruno Mattei, Gilbert Roussell

Inhalt:

Trotz ihres Entkommens aus dem Gefängnis bringt ein korrupter Staatsanwalt die Reporterin Emanuelle zurück hinter Gitter. Inhaftierte wie Wärterinnen machen es der dunklen Schönheit nahezu unerträglich. Als vier Schwerverbrecher, darunter auch ein ehemaliger Bekannter, in das Gefängnis eingeliefert werden, reißen diese die Führung an sich und nehmen Emanuelle zusammen mit ein paar anderen Frauen als Geiseln. Es wird gemordet und vergewaltigt. Wer wird das Gefängnis, umzingelt von Polizei und Scharfschützen, lebend verlassen? 

Review:

Böse Zungen behaupten, das LAURA 2 - REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS nicht an seinen Vorgänger ran kommt. Ob das so ist, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden. Ich selber kann dem nur wenig zustimmen, weil ich beide Filme total mag und jeder für sich etwas eigenes an sich hat, was die Filme sehenswert macht. War der erste Teil noch eine gewalttätige, fast schon frauenfeindliche Spazierfahrt durch die Hölle eines Frauengefängnisses, bekommt man beim zweiten Teil eher actionhaltigere Kost geboten, die mit viel Thrill gewürzt ist und weitgehendst auf Frauenfolter verzichtet. Ob es das ist, was manchen Zuschauer vielleicht so gestört hat? Hätte Bruni Mattei wieder denselben Inhalt verfilmt, wäre nichts anderes als ein Klon des ersten Teils heraus gekommen, daher bin ich froh drum, das man sich geschichtlich auf etwas anderes fest legte, das Schauspiel aber im selben Gefängnis statt findet und sich auch die selben Darsteller eingefunden haben wie im ersten Teil. 

Emanuelle findet sich in einem korrupten Gefängnis wieder, in dem die Wärter den psychotischsten Gefangenen erlauben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und es auf sich nehmen, denen, die sich widersetzen, gewaltsamen Strafen zu auszusetzen. In diesen Schnellkochtopf kommen vier männliche entkommene Sträflinge, die vergewaltigen, morden, Geiseln nehmen und sich auf erschreckend grausame Spiele mit den Frauen einlassen, während sie gleichzeitig versuchen, mit der Polizei draußen über eine Flucht zu verhandeln.

Der Film hat einfach alles, was ich an so manchen italienischen Exploitation-Produktionen liebe: Herrliche Dialoge, einen einwandfreien Score und Top-Darsteller, die ich schon seit Jahr und Tag gerne im Italo-Kino sehe und bestaune. Hier kommt noch die Action dazu, die den Film zu einem sehenswerten Stück macht, der im ersten Drittel mehr aus einem Frauengefängnisfilm besteht, bis die werten Herren unter dem Kommando von Crazyboy steht auftauchen und Chili auf das Essen bringen. Sehr amüsant war die Darstellung von Crazyboy, der von Laura Gemser´s Ehemann Gabriele Tinti gespielt wurde und seine Rolle erschreckend gut spielt. Er hat mich sehr an Helmut Berger in DER TOLLWÜTIGE ERINNERT und diese Rolle als auch den Film finde ich extremst geil! Auch eine alte Bekannte ist hier wie schon im ersten Teil als höhere Bedienstete zu sehen: Lorraine De Selle. Wer jetzt an DIE RACHE DER KANNIBALEN denkt, liegt genau richtig.

Schauplatz des ganzen stellt wie im Vorgängerfilm dasselbe Gefängnis dar und ist nicht minder räudig oder gar besser geworden, im Gegenteil. Die Wärterinnen sind immer noch gleich sadistisch, manche Insassinnen weiterhin widerwärtige Biester, wer hier jedoch fehlt, ist Emanuelle´s Zellengenossin Pilar. Ausgerichtet für die Drive In-Heroes der 1980er Jahre, stellt der Film einer der besseren Mattei-Filme dar und insgesamt einer der besseren Women in Prison-Filme, die aus dem europäischen Raum stammen. Mit einem Zähneknirschen wird der Zuschauer vermutlich fest stellen, das Laura Gemser hier eher züchtig ans Werk geht, was der Krone keinen Zacken raus bricht, dafür ließen sich ihre Mitinsassinnen nicht lumpen. Für die musikalische Untermalung hat wieder mal Luigi Ceccarelli gesorgt, dessen Score ich hier sogar besser finde als im ersten Teil. 

Fazit: Ich denke, ich kann bei meinem Fazit für beide Filme sprechen. Klare Fälle von sehenswerten Frauengefängnis-Filmen, der erste eher auf Gewalt gegen Frauen bedacht, der zweite eher ein Mix aus allem inklusive Crime-Action, damit man sich nicht den gleichen Film zweimal hintereinander anschauen muss. Das Ehepaar Gemser/Tinti kann man sich immer wieder in ihren Filmen anschauen und man stellt fest, das es zu keinen Verlusten ihres Charmes kommt. Nicht umsonst stehen Laura 1 und 2 auf meiner Rangliste in puncto WIP-Exploitation weit oben innerhalb meiner Top Ten. 




 

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle


Originaltitel: Violenza in un carcere femminile
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Mattei als Vincent Dawn

Inhalt:

Zusammen mit einigen anderen weiblichen Häftlingen wird die schöne Laura, verurteilt wegen Prostitution und Drogen-Besitz, in das berüchtigte Gefängnis von Santa Caterina gebracht. Sehr schnell merkt Laura, dass sie in eine Hölle der Grausamkeiten und des Sadismus geraten ist: Vergewaltigungen, Schlägereien, Intrigen und Verrat stehen auf der Tagesordnung. Die Vorgänge im Gefängnis werden immer grauenvoller. Als man entdeckt, dass Laura eine Journalistin ist und Informationen nach draußen gibt, will man sie ermorden! Doch kurz vorher gelingt es Laura aus dem Gefängnis zu entfliehen. Doch sie kann den Verfolgern nicht entkommen. Unter strenger Bewachung wird sie zusammen mit ihrem Fluchthelfer Dr. Morin in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht. Hier erlebt Laura eine Überraschung.

Review:

Wie schade es doch ist, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, um zumindest so manchen Vertreter meines favorisierten Subgenres, dem Frauenknastfilm, im Kino anzuschauen. Bestenfalls in einem runtergekommenen Bahnhofskino, was sehr zum Flair der Filme passen würde. Sehr gut in diese Bahnhofskinowelt passen natürlich auch sämtliche Filme mit der Exploitation-Queen Laura Gemser, zu der es unter ihrem "Künstlernamen" eine ganze Serie gibt. Ob man LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE dazu gehört, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Es besteht das Gerücht, das der Film nichts mit der eigentlichen Reihe zu tun hat und von den Verleihern als einen Black Emanuelle-Titel ausgegeben wurde, um kräftig Kohle zu machen. Klar, dumm ist die Idee nicht, der Name Black Emanuelle ist unter Kennern ein beliebter Filmtitel, bei dem man nicht weit gehen muss, wer hier an vorderster Front steht in der Schauspielerei. 

Zur Handlung: Die Fotojournalistin Emanuelle gibt sich als Drogendealerin aus und lässt sich in ein Gefängnis einsperren, um über die Gewalt zu berichten, der die Insassen ausgesetzt sind. Als sie entdeckt wird, muss sie schlimme Zeiten durchmachen, zum Beispiel wird sie angegriffen und in Einzelhaft gesperrt, wo sie von einem Rudel Mäuse angegriffen und verletzt wird. Folter und Vergewaltigungen durch Insassen und des Direktors stehen in der Hausordnung der Haftanstalt und vieles mehr. Aber dank der Hilfe des inhaftierten Dr. Moran wird es mit der Opferbereitschaft einiger Insassen gelingen, die Gewalt anzuzeigen und die Verantwortlichen verhaften zu lassen.

Wie man bestimmt schon weiß, braucht man von einem Bruno Mattei-Film keine Hochglanzarbeit erwarten, denn im Grunde sind es Schundfilme, die mit kleinem Budget gedreht wurden, gespickt mit ein paar nackten Frauenleibern und so etwas wie einer Story. Ob man seine Filme mag, bleibt jedem selber überlassen. Ich mag seinen Stil, Filme zu machen. Man muss auch sagen, das er in den 1970ern und 1980ern oftmals den richtigen Riecher hatte, sich an ein Subgenre zu haften und etwas zu kredenzen. Bei dem Film handelt es sich um einen Exzess aus Gewalt, Perversität, Psychoterror, Drama, Gefängnisfilm und einem guten Schuss Erotik. Mattei zielte darauf ab, das Women in Prison-Genre neu zu beleben, nachdem die Hochzeit dessen in den 1970ern war und allmählich zu Ende gegangen ist. 

Man erkennt die Unterschiede, die man aus einem Joe D´Amato-Film kennt ganz deutlich: Fallen bei einem D´Amato die Hüllen noch und nöcher, hält man sich hier zurück und richtet den Fokus auf die Gewalt, denen die Frauen innerhalb dieser Zuchthausmauern ausgesetzt sind. Das Set an dem gedreht wurde passt haargenau wie die Faust aufs Auge. So stellt man sich in seinen dunkelsten Träumen wohl ein Gefängnis vor: Kalt, roh, dreckig, von Gott verlassen. Dazu gesellen sich noch dementsprechende Charaktere, die das Leben da drin nicht einfacher machen. Und der Bodensatz der Menschheit geht hier bis zu einer höheren Stelle des Gefängnisses: Der Direktion. Man denkt sich auch nur, was das alles für ein perverser, missratener Haufen ist und wünscht ihnen nach Abschluss des Filmes alles erdenklich schlechte während ihres Gefängnisaufenthalts. 

Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich mit diesem Subgenre bzw. dem Genre des Exploitationfilms beschäftigt, wird den Film vermutlich schon kennen, andernfalls gilt Nachholbedarf. Auch punktet Luigi Ceccarelli mit einem beeindruckenden Score, der für diese Zeit im italienischen Film typisch ist und hier sehr gut passt, um manche Spannungslöcher auszustopfen und mittels der Musik manchen Szenen Spannung zu geben. Schade, das solche Filme heutzutage nicht mehr möglich sind. Umso erfreulicher ist es dann, wenn sich Labels solchen Perlen annehmen.



 

Sonntag, 31. Dezember 2023

Pridemoore - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Reform School Girls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Tom DeSimone

Inhalt:

Jenny, die einzige Überlebende eines Raubüberfalls, landet im Frauenzuchthaus. Dort machen die Starken den Schwachen das Leben zur Hölle. Als sadistische Wächterin regiert Edna mit eiserner Faust. Die Oberaufseherin ist felsenfest überzeugt, ihre Gefangenen auf den rechten Weg zu führen - auch wenn sie auf halber Strecke krepieren. Misshandelt und völlig geschwächt landet Jenny auf der Krankenstation. Doch als der Selbstmord ihrer einzigen Freundin einen Aufstand der Gefangenen auslöst, setzt sie mit letzter Kraft alles auf eine Karte. 

Review:

Nach 31 Jahren, fand das Index-Leiden von REFORM SCHOOL GIRLS ein Ende, nachdem sich das deutsche Label Wicked Vision dafür eingesetzt hat, das der Film vom Index runter kommt und im November 2023 erstmalig auf HD in Deutschland veröffentlicht wird. Die Indizierung des Filmes wurde auf zweimal aufgeteilt. Die Erstindizierung fand am 31.10.1987 statt, nach der 25 Jahre-Ablauffrist wurde der Film am 28.09.2012 nochmalig folgeindiziert. Was das über unsere Zensurpolitik aussagt, muss ich nicht extra erwähnen, insbesondere wenn man sich den Inhalt des Filmes anschaut: Satirischer Frauengefängnisfilm, der mehr wie eine Action-Komödie rüber kommt als ein bierernster Frauengefängnisfilm, wie man es aus dem Subgenre des Exploitationfilms sonst kennt. 

Was den Inhalt betrifft: Jennifer, die einen netten Eindruck macht landet dank eines Überfalls seitens ihres Freundes in einer Besserungsanstalt für "schwererziehbare" Mädchen bzw. kriminelle Mädchen. Als ein Gefängnis kann man es nicht direkt bezeichnen, vom Alltag her durchaus. Der Alltag beschränkt sich darauf, das die Mädels den ganzen Tag in Unterwäsche in einem großen Raum lungern, auf dem Feld arbeiten und einer Oberaufseherin unterstellt sind, die jenseits von Gut und Böse ist. Jedenfalls kein Vergleich zu den Aufseherinnen, die man sonst aus dem Genre kennt. Jennifer muss sich mit ihren Freundinnen gegen andere behaupten, insbesondere gegen Charlie und ihren Mädchen, die vor nichts zurück schrecken, um den anderen das Leben zur Hölle zu machen, zumal sich auch Charlie unter einer Decke mit der Oberaufseherin befindet. 

Eins muss man Tom DeSimone lassen, auch wenn ich mit seinen Schwulenpornos nichts anfangen kann, hat er bei manchen Filmen doch den richtigen Riecher bewiesen und beste Exploitation-Unterhaltung raus gehauen. Erst kürzlich wurde ich mit SAVAGE STREETS bestens unterhalten und mit REFORM SCHOOL GIRLS geht es hier weiter. Mich hat es erst abgeschreckt, als ich hört, das der Film eher satirisch auf das WIP-Genre sein soll, aber als großer Fan des WIP-Genres wollte ich dem Film dennoch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht. Klar, mir fehlten durchaus die Spannungseinlagen, aber ich will mich nicht beschweren. Der Film punktete bei mir auf jeden Fall mit den grenzwertigen Dialogen, der gediegenen Brutalität, die nicht zu exzessiv wurde und dem B-Movie-Faktor, den er hat. 

Interessant für Unwissende, insbesondere Punkrockfans dürfte sein, das die Sängerin der Plasmatics, Wendy O. Williams, hier eine der Hauptrollen hat und zwar die von Charlie. Entweder scheint sie eine gute Schauspielerin zu sein oder sie gibt sich im Film genau so, wie sie es in ihrem Leben auch tat, denn ihre Kontroversen sprechen Bände und machen sie durchaus sympathisch. Nur mit der Musik selber kann ich nichts anfangen, Punkrock war noch nie mein Ding, jedoch haben die Tracks, die man während des Filmes zu hören bekommt, Ohrwurmcharakter, weil sie extremst rotzig sind und bei mir ankommen. Mir war die Band namentlich zwar bekannt, aber nie wirklich interessant, jetzt natürlich umso mehr. 

Fazit des ganzen: Respekt an Wicked Vision für den großartigen Einsatz und zum Film kann man nur sagen: Man sollte sich selber ein Bild davon machen. Hartgesottene WIP-Fans werden unter Umständen enttäuscht sein, sollten jedoch trotzdem einen Blick riskieren, weil man genug WIP-Elemente eingebaut hat, die das WIP-Herz höher schlagen lassen, versprochen. Nur die Rolle von Sybille Danning fand ich im Bezug, das sie religiösen Quatsch von sich gibt, etwas unpassend, als Direktorin der Anstalt macht sie ansonsten eine gute Figur. 




 

Freitag, 20. Oktober 2023

Im Camp der gelben Tigerinnen


Originaltitel: Yeosu 407ho 2
Herstellungsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Shin San-ok

Inhalt:

In einem abgelegenen Straflager für Frauen, weit hinter der chinesischen Mauer, ereignen sich täglich schreckliche Dinge: Der Oberaufseher des Lagers führt ein despotisches und selbstherrliches Regiment. Die kleinsten Verfehlungen der Insassinnen werden hart bestraft, alle sind der brutalen Willkür des Aufsehers ausgesetzt! Verrat und Folterungen schüren des Hass der "gelben Tigerinnen"... Da beschließen die Frauen, grausame Rache zu nehmen! Wird es ihnen gelingen, aus dem Hexenkessel des Camps auszubrechen?

Review:

CAMP DER GELBEN TIGERINNEN ist einer der schwächsten Lager-Exploitationfilme, der mir bisher unter die Augen gekommen ist. Entstanden ist der Film in den 1970er Jahren unter der Regie von Shin Sham Ok, der an den Erfolg von BAMBUSCAMP DER FRAUEN anknüpfen wollte. Leider ist dies nicht ganz gelungen, ehrlicherweise. Dennoch war es mir wert, mir den Film einmal anzuschauen, weil er der Nachfolgefilm von MÄDCHEN IM TIGERKÄFIG ist, dessen Sichtung bei mir noch aus steht. 

Die Geschichte ist ein und derselbe Brei, den man in diesem Genre immer wieder mal zu Gesicht bekommt: Frauen machen Ärger und wollen ausbrechen, werden jedoch wieder geschnappt und stehen unter der Folter des Aufsehers und den Aufsehern. Man will insbesondere die beiden Haupt-Unruhestifterinnen dazu bringen, das sie es wieder versuchen auszubrechen, um sie dann während ihrer Flucht zu erschießen. Doch ein dem zuvor kommt ein Brand im Lager. 

Was den Film von vielen anderen Vertretern dieses Genres unterscheidet, ist, das er ausschließlich komplett ohne erotischen Nacktszenen auskommt und selbst wenn es seitens der Aufseher heisst, das man sich ausziehen soll, bekommt man hier gar nichts zu sehen, was mich verwundert hat, da dass Hauptaugenmerk oftmals darauf liegt, so viel nackte Haut wie möglich zu zeigen. Auch der Gewaltanteil lässt zu wünschen übrig. Der Fokus liegt hier mehr auf der Geschichte, die nicht ganz so runter gerasselt wird, sondern gut erzählt wird und sich auch Zeit lässt bis zum Ende zu kommen. 

Es reicht den Film einmal gesehen zu haben, um ihn dann wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen, wenn man sich mit dem Thema Exploitation- und/oder Frauenlagerfilme befasst. Der Film ist nichts halbes und nichts ganzes und wird wohl sein "Leben" lang ein Dasein in der Ecke der Nischenfilme frist, nach denen kein Rabe kräht, was nicht ganz unverständlich ist. 






 

Dienstag, 8. August 2023

Die Strafe des Schweigens


Originaltitel: Cellblock Sisters - Banished Behind Bars
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Henri Charr

Inhalt:

Hinter Gittern eingesperrt wie Raubkatzen! Zwei sexy Schwestern werden bereits als Kinder für ein paar lumpige Kröten vom alkoholkranken Vater an Fremde verkauft. Auch wird die Mutter der Beiden von diesem Scheusal ermordet. Viele Jahre später wollen beide Rache! Dabei geraten die zwei ungleichen Schwestern mächtig in Schwierigkeiten. Im Frauenknast gelten andere Gesetze. Kann der sympathische Detektiv Armand die beiden aus dieser Hölle befreien...?

Review:

Deutsche Filmtitel sind bekanntlich immer so eine Sache und münden meistens in filmische Gefilden, die miteinander recht wenig bis gar nichts zu tun haben. In diesem Fall wurde aus DIE STRAFE DES SCHWEIGENS einfach PURGATORY 2 - DIE HEISSEN KATZEN VON ZELLBLOCK 7 gezaubert, um dem unwissenden Käufer eine Frauengefängnis-Trilogie vorzugaukeln, die nichts miteinander zu tun hat. An sich ist das auch nicht schlimm, denn nach dem grottenschlechten ersten Teil der PURGATORY-Reihe, wirkt der zweite Teil sehr erfrischend und verspricht einem einen reizenden Frauengefängnis-Brei wie man es kennt, liebt und erwartet. 

Geschichtlich geht es nahezu schon in die Richtung eines leichten Exploitationfilm, der ein paar nette Storys vorzuweisen hat: Zwei zu Beginn noch junge Mädchen, werden von ihrem Vater verkauft, damit er und seine Frau Geld für Heroin haben, die eine landet in Großbritannien und wird erfolgreich, die andere in Amerika und gerät auf die schiefe Bahn und landet in einer Biker Gang. Nach ihrem Wiedersehen bringt die Biker-Schwester ihren "Vater" aufgrund sexueller Übergriffe im Kindesalter um. Jedoch wird nur die brave Schwester eingesperrt, die andere folgt aber auf dem Fuße aus eigenem Antrieb.

Wer sich im Genre etwas auskennt und schon ein paar amerikanische Frauengefängnisfilme gesehen hat, darf sich schon mal leicht die Hände reiben, denn DIE STRAFE DES SCHWEIGENS hat gute Ansätze dazu und ist für einen derartigen Film brauchbar. Die Story ist zwar nicht neu, aber auch nicht langweilig, grober Durchschnitt eben. Was man merklich vermisst, wären sleazige Moment, die hier nur kurz und rar besäht eingestreut wurden, zumindest darf man sich auf eine Dusch-Szene mit anschließendem Nude Bitch-Fight freuen, wenn man wert darauf legt. Leider kommt der Gewaltgrad auch recht kurz, macht das ganze Spektakel aber ach nicht schlechter, dennoch hätte gerne mehr davon geben dürfen, ein Paradebeispiel wie man es machen kann bildet bspw. FRAUENGFÄNGNIS USA.

Sei´s drum, morgen werde ich mir noch den dritten Teil der Pseudo-Trilogie anschauen und hoffe, dass dieser zumindest an den zweiten Teil bzw. den CELLBLOCK SISTERS ran kommt, dann gebe ich mich soweit zufrieden. Als netter und kleiner, amüsanter WIP-Reisser lasse ich den Film durch gehen, denn man hat schon schlechteres gesehen.


 

Purgatory - Frauengefängnis der Hölle


Originaltitel: Purgatory
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Ami Artzi

Inhalt:

Carly und Melanie, zwei junge hübsche Amerikanerinnen, verleben unbeschwerte Ferien in Afrika. Ihr Verhängnis beginnt, als sie auf dem Weg zum Flughafen einen Anhalter mitnehmen, der bei einer Polizeikontrolle als Drogenschmuggler gestellt und auf der Flucht erschossen wird. Die zwei Frauen werden als seine Komplizinnen verhaftet und zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt. Jetzt beginnt ihre Hölle: Alle weiblichen Gefangenen sind den erbarmungslosen Attacken der Wärter und den Zudringlichkeiten des brutalen Gefängnisdirektors ausgeliefert. Zutiefst gedemütigt und gequält schwindet bereits der Überlebenswille von Melanie. Carly, die stärkere, schwört verzweifelt bittere Rache… Nur zwei Menschen sind von der Unschuld der beiden überzeugt. Gibt es überhaupt ein Entkommen aus diesem Gefängnis, genannt „Purgatory – Fegefeuer“, dessen Glut tödlich ist? 

Review:

Was macht einen klassischen Frauengefängnisfilm aus? Zur Auswahl stehen exploitative Vergewaltigungsszenen, nackte Dusch-Szenen, zwischendurch mal wilde Zickenkriege und so manche Rache, die man ausübt. Was hat PURGATORY von alledem nicht? Alles! Warum fragt man sich jetzt...Das weiß nur Ami Artzi, der für diese billige WIP-Gurke verantwortlich ist. Anhand der Geschichte, die man schon zig mal urch gekaut hat, könnte man meinen, es mit einem ziemlich guten Film zu tun hat, der aus der Ecke des Women In Prison-Genres kommt, aber leider versagt er mehr als er zu was taugt.

Zwei Mädchen machen Urlaub in Afrika und werden eines Verbrechens verurteilt, was sie nicht begangen haben: Drogenschmuggel. So werden 11 Jahre Knast fällig und man darf sich in der sogenannten Haftanstalt für Frauen, namens Purgatory, einrichten und zur Besinnung kommen. Die Aufseher beuten die Gefangenen sexuell aus und der Aufseher ist auch nicht besser und als ob das alles nicht schon genug wäre, werden sie gezwungen der Prostitution nach zu gehen. 

Mit Tanya Roberts hat man sich eine Schauspiel-Ikone ans Set geholt und wahrscheinlich lag der Hintergrund darin, mit ihrem Namen die große Kasse zu machen, was so nicht funktionieren konnte, wenn man das Endprodukt erst mal sieht. Inhaltlich bekommt man zwar etwas Sleaze, ein paar Gewalt-Szenen und das übliche Gesabbel geboten, aber wie man das ganze umgesetzt hat, lässt einen nur hoffen, dass der Film möglichst schnell endet oder man beschäftigt sich nebenher mit dem Haushalt oder was einem sonst so einfällt.

Als schlechter WIP-B-Movie funktioniert der Film auf jeden Fall, keine Frage, aber wer in den Genuss eines WIP-Krachers ala Jess Franco und Konsorten kommen will, den kann und werde ich an dieser Stelle bemitleiden müssen. Mehr gibt es zu diesem Fall nicht zu sagen. 


 

Dienstag, 20. Juni 2023

Camp der verlorenen Frauen


Originaltitel: Caged Fury
Herstellungsland: Philippinen
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Cirio H. Santiago

Inhalt: 

Das dramatische Schicksal internierter amerikanischer Frauen und die Zerstörung des Menschen durch unbarmherzige und grausame Umerziehungsmethoden fanatischer Machthaber. Doch Ihr Wille nach Recht und Freiheit ist stärker, und mit Hilfe der CIA gelingt ihnen doch noch die Flucht.

Review:

Filme aus den Philippinen sind mir bisher nur selten vor die Linsen bekommen, ehrlich gesagt dürfte das mein erster sein, wenn alles mit rechten Dingen zu geht. Kann sein, dass ich mich auch täusche, aber auf die Schnelle würde mir nichts einfallen. Was mir auch schon lange nicht mehr unter gekommen war, war ein WIP-Film, dem Kürzel für Women in Prison, auch genannt: Frauengefängnisfilm. Man braucht auf diese Thematik wahrscheinlich nicht weiter drauf eingehen, denn jeder meiner Leser sollte definitiv wissen, worum es sich handelt, sonst befindet man sich im falschen Blog, sry, Guys! :D 

Nur unterscheidet sich die Handlung hier etwas von dem, was man sonst so vorgesetzt bekommt: Hier gibt´s keine sadistisch-lesbische Direktorin, sondern ein Typ ist der Chef, und der will nicht mal Sex von seinen Gefangenen, ausser eine, die eh mit jedem bumst, des weiteren gibt es einen Gehilfen innerhalb der Wärter, die einer Gefangenen zum Ausbruch verhilft, für einen WIP-Film recht wenig nackte Haut, was aber auch kein Problem ist, und was nicht fehlen darf: Frauenfolter! Aber auch die hält sich in Grenzen, hat man in den Staaten, wenn eine Ilsa das Sagen hat, schon besser gesehen. Sehr nett fand ich die Idee, dass man hier versucht, hörige "Zombies" zu erschaffen, die man so lange foltert, bis sie soweit sind, um Selbstmord-Attentate zu verüben, die daraus bestehen, dass sich die Damen selber in die Luft jagen, was anfänglich eindrucksvoll demonstriert wird. 

Regie führte Cirio H. Santiago, der, wie ich bestaunen durfte noch mehr derartige Filme raus gebracht hat. Da wird natürlich gleich mal fleißig notiert und gesucht, denn einen Teil muss man suchen. Macht aber nichts, denn auch in puncto WIP hab ich große Pläne im Laufe der Jahre und eine Vitrine mit den meisten WIP-Filmen sollte drin sein. Was etwas enttäuschend war, ist, dass der Film von einem WIP-Film zu einem Actionfilm mit der zeit wechselt. Gerne hätte ich lieber einen durchgehenden Frauengefängnisfilm gesehen ohne dieses Hin und Her, muss aber dazu sagen, dass das vermutlich zur Story gehört, dass es zum Schluss hin dann ordentlich scheppert.

Wie dem jetzt auch sei, der Film ist nicht schlecht, aber auch kein Meilenstein in einem der exploitativsten Genres die die Zeit hervor gebracht hat. Persönlich würde ich mir eine remasterte Auflage wünschen, weil das Bild grauenhaft VHS-lastig war, womit ich auch keine allzu großen Probleme habe, aber in solchen Fällen wünscht man sich doch etwas mehr Schärfe, weil genau da fühlt man sich wie in einem anderen Film, ganz klar. Auf jeden Fall hat mich der Film in eine weitere Richtung gelenkt, wessen Werke ich in Zukunft ich auch verfolgen werde. 



 

Sonntag, 16. April 2023

Frauengefängnis USA


Originaltitel: Vendetta
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Bruce Logan

Inhalt:

Die junge Bonnie erschießt in Notwehr einen Vergewaltiger und wird anschließend wegen Totschlags zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis herrschen schreckliche Zustände und Bonnie wird nach einer Konfrontation mit der Oberaufseherin ermordet, ihr Mord wird vertuscht. Bonnies Schwester Laurie durchschaut das Ganze und lässt sich selbst in das Gefängnis einliefern um Rache zu nehmen. 

Review:

Yeah, endlich mal ein Women in Prosin-Movie bei dem nicht nur nacktes Geleibe und endlose Lesbensex-Szenen im Vordergrund stehen, sondern knallharte Catfights und dementsprechende Härte. Die Frage hinter dem Film ist, wie weit man gehen würde, um einen geliebten Menschen Todes zu rächen? Selbstjustiz ist in Deutschland eh ein schwieriges Thema, besonders im filmischen Bereich, weswegen es so hin und wieder mal zu Zensurmaßnahmen kam. Jedoch nicht bei FRAUENGEFÄNGNIS USA, der bisher immer noch nicht amtlich auf digitalem Wege veröffentlicht wurde und nur eine VHS von Vestron Video kursiert. 

Bei FRAUENGEFÄNGNIS USA, der unter dem Originaltitel VENDETTA bekannt ist, wohnen wir Laurie bei, deren Schwester ins Gefängnis kmmt und während ihrer Haft von einer Horde wild gewordenen Weibern umgebracht wird. Somit entschließt sie sich, sich selber einbuchten zu lassen um Rache an allen aus zu üben, die an dem feigen Mord beteiligt waren. Und ihr Plan geht durchaus auf. Eine nach der anderen fällt ihr zum Opfer und bekommt die Antwort auf ihre Art von Gerechtigkeit, nach dem die Behörden es nicht weiter interessiert, wie Bonnie wirklich gestorben ist. 

FRAUENGEFÄNGNIS USA geht mit einer ziemlichen Härte voran, wie ich sie in den WIP-Filmen die ich bisher gesehen habe, nicht kannte. Es ist in den meisten Fällen des Filmes ständig was los, entweder gibt es Schlägereien und/oder Kämpfe unter den Frauen, mal wird eine Hand mit dem Fleischklopfer zertrümmert oder es gibt was auf die Ohren mit den Hanteln. Sehr reizend waren zudem die hoch gestylten 80er Jahre-Frisuren, die einen sofort in die Zeit zurück reisen ließen. 

Zusammenfassend kann ich dem Film jedem nahe legen, der mit WIP-Actionfilme mehr anfangen kann und weniger wert drauf legt, erotisches ´Gesabbel´ vor der Linse zu haben. Für mich persönlich war es eine willkommene Abwechslung zu dem, was ich sonst aus dem Genre kenne und hoffe auf eine zeitnahe digitale Veröffentlichung in deutschen Landen, weil er jetzt definitiv in meiner Top Ten der Women in Prison-Filme gelandet ist!


 

Freitag, 14. April 2023

Angels Behind Bars - Die Hölle hinter Gittern des Cineversums


Der Women In Prison-Film, auch genannt: Frauengefängnisfilm, ist ein Subgenre des Exploitationsfilms, deren Entstehung im frühen 20. Jahrhundert begann und bis heute noch anhält. Zu den Inhalten solcher Filme gehören in den meisten Fällen inhaftierte Frauen, die sexuellem und körperlichem Missbrauch ausgesetzt sind. Die Haupttäter hierfür sind oftmals männliche und weibliche sadistische Gefängnisleiter, Wärter oder andere Gefängnisinsassen. Ein weiteres stichhaltiges Merkmal stellen in diesem Genre Akteure dar, die lesbischen Sex miteinander haben, auch hier sind es in den meisten Fällen die Insassinnen. 


Ursprünglich sind Women In Prison-Filme als erotische bis pornographische Filme gedacht, deren Inhalt fiktiver Natur ist. Filme dieses Genres beinhalten eine Mischung aus erotischen Abenteuern der Frauen im Gefängnis, Thriller, Drama oder in Ausnahmefällen Elemente des Horrorfilms. Das flexible Format und die Lockerung der Filmzensurgesetze in den 1960er Jahren ermöglichten es Filmemachern, extremere Fetische wie Voyeurismus Leibesvisitationen, Gruppenduschen, Catfights), sexuelle Fantasien (Lesbismus, Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei), Fetischismus (Knechtschaft, Auspeitschung, Erniedrigung) und Sadismus (Schläge, Folter, Grausamkeit) darzustellen.


Die meisten Filme über Frauen im Gefängnis verwenden die gleichen Standardcharaktere und Formeln die die Situationen betreffen. Zu den Charaktern der Insassinnen zählen, dass sie oft sarkastische Prostituierte, manipulative Verräterinnen oder eine aggressive Lesbe sind. Die weiblichen Kriminellen sind meist hypersexualisiert und fetischisieren homosexuelle Beziehungen. Die Autoritätsperson des Gefängnisses ist normalerweise eine sadistisch-grausame Frau, die selbst eine Variation der traditionellen Gefängnislesbe ist. Zu den häufigsten Szenen, die in einem Frauengefängnisfilm vorkommen, gehören folgende:

- Weibliche Gefangene werden zur Strafe mit einem Feuerwehrschlauch besprüht
- Selbstmord oder Tod einer Nebenfigur 
- Schläge durch Wachen
- Kämpfe zwischen den Gefangenen auch Catfights genannt (manchmal unter der Dusche oder im Schlamm, oft nackt)
- Eine restriktive/unbequeme Kleiderordnung haben, z. B. Barfußlaufen und/oder das Tragen knapper, freizügiger Gefängnisuniformen.
- Weibliche Gefangene, die zu Zwangsarbeit verurteilt werden (z. B. Fußböden schrubben, Kokosnüsse hacken oder Erdlöcher graben, manchmal nackt)
- Lesbische Sexszenen zwischen Gefangenen und den Wachen, Vergewaltigung oder Zwangsprostitution der weiblichen Gefangenen durch männliche Wachen
- Ein "Willkommens"-Ritual, das Gruppendurchsuchungen, das Aufgeben persönlicher Besitztümer oder das Duschen beinhalten kann (alles unter Beobachtung von sexuell benachteiligten weiblichen Insassen)
- Ein unschuldiges Mädchen (oder eine Gruppe) wird in ein Gefängnis oder eine Besserungsanstalt geschickt, die von einem männlichen oder lesbischen Wärter geleitet wird (der möglicherweise auch einen Prostitutionsring für Insassen leitet, wie in DAS FRAUENLAGER aus dem Jahre 1983.


Die Erzählung gipfelt in einer Art Rebellion, die einen Kampf, einen Ausbruchsversuch oder eine Naturkatastrophe wie einen Gefängnisbrand oder ein Erdbeben beinhalten kann. Die Geschichte endet dann mit einer Aufstands- oder Fluchtsequenz, in der die Schurken getötet und der Gefangene befreit wird. Gelegentlich ist ein neuer Insasse ein Undercover-Reporter, der Korruption untersucht, wie in BARE BEHIND BARS oder ein Regierungsagent, der geschickt wird, um einen politischen Gefangenen zu retten. Am häufigsten wird die Gefangene mit einem Mann (einem Liebhaber, Vater oder Priester) wiedervereinigt, der sie zum Guten führt, damit sie ihr Leben mit familiären und heterosexuellen Beziehungen wieder aufbauen kann.


In der Stummfilmzeit wurden nur wenige Frauen in Filmen als Hauptprotagonistinnen in Krimidramen gezeigt. Ein Stummfilmstar, der solche Rollen perfektionierte, war Priscilla Dean, vor allem in THE WICKED DARLING von 1919 und OUTSIDE THE LAW von 1920. Aber erst in den 1930er Jahren begann Hollywood, Filme zu drehen, die teilweise in Frauengefängnissen spielen, wie UP THE RIVER von 1930, LADIES THEY TALK ABOUT von 1933, GANOVENBRAUT von 1933 oder GIRLS ON PROBATION von 1938. Frauengefängnisfilme entwickelten sich in den 1930er Jahren als Melodramen, in denen jungen Heldinnen über das Gefängnis der Weg in ein rechtschaffenes Leben gezeigt wurde. Unter dem Einfluss von Pulp-Magazinen und Taschenbüchern wurden sie in dieser Zeit zu beliebten B-Movies. Erst in den 1950er Jahren, beginnend mit der Veröffentlichung von VERLORENE FRAUEN von 1950, SO JUNG UND SO VERDORBEN, ebenfalls von 1950, REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS von 1955 und THE WEAK AND THE WICKED von 1954, dass ein ganzer Film in einer Frauengefängnis gedreht wurde. Es wurden mehrere Filme über weibliche Gefangene gedreht, die während des Zweiten Weltkriegs von Deutschen und Japanern interniert wurden, darunter 2000 WOMEN von 1944 und DREI KEHRTEN HEIM von 1950.


Der Film, der das Genre in eine neue Richtung lenkte, war Jesús Francos 1964 entstandene DER HEISSE TOD, der 1969 in den USA ein großer Kassenerfolg wurde. In diesem Jahr gehörte LOVE CAMP 7 auch zu den ersten reinen Exploitation-Filmen, der die Frauencharaktere in Frauengefängnis- und Naziploitationfilmen beeinflusste. Von 1979 bis 1986 lief das erfolgreiche Frauengefängnisdrama PRISONER im australischen Fernsehens mit 692 Folgen. 1999 wurde die beliebte TV-Serie BAD GIRLS im britischen Fernsehsender ITV veröffentlicht. BAD GIRLS wandte sich vom üblichen Gefängnisdrama ab, das zuvor produziert wurde, um eine andere Perspektive auf das Leben und die Sexualität von Frauen im Gefängnis zu zeigen. Der Soziologe Didi Herman erklärt: Im Gegensatz zu anderen Mainstream-Fernsehprodukten, die möglicherweise lesbische oder schwule Charaktere in einem vorherrschenden Kontext der Heteronormativität haben, stellt BAD GIRLS lesbische Sexualität als normal, wünschenswert und möglich dar. Eine Reihe der Frauengefängnisfilme sind nach wie vor von der BBFC im Vereinigten Königreich verboten . Darunter sind LOVE CAMP 7 und FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 7 mit der Begründung, dass sie erhebliche Szenen sexueller Gewalt enthalten.


Wenn wir einen Blick auf den amerikanischen Kontinent werfen, kommen ziemliche viele Frauengefängnisfilme zum Vorschein. Traditionelle Beispiele wären MÄDCHEN HINTER GITTERN von 1982, DAS FRAUENLAGER von 1983, DIE STRAFE DES SCHWEIGENS von 1995, CAGED HEARTS von 1995, BAD GIRLS DORMITORY von 1985, UNDER LOCK - HÖLLE HINTER GITTERN von 1995 oder CAGED FEAR - EXZESSE IM FRAUENKNAST aus dem Jahre 1991. In CHAINED HEAT 2 - EXZESSE IM FRAUENGEFÄNGNIS von 1993 und RED HEAT - UNSCHULDIG IN KETTEN von 1985 werden amerikanische Touristen im Ausland eingesperrt. In beiden Filmen geht es um unschuldige Frauen, die in ausländische Gefängnisse geworfen und dort sadistischen Wärtern und brutalen Vergewaltigungen ausgesetzt werden. Mainstream-Gefängnisfilme ohne Exploitation-Inhalt, die sich mit dem Thema befassen sind die Mini-Serie BANGKOK HILTON von 1989 und BROKEDOWN PALACE von 1999, die beide in Thailand spielen und sich auf Frauen konzentrieren, die wegen Drogenschmuggels inhaftiert sind. Auch PRISON HEAT, der in der Türkei spielt, handelt von vier unschuldigen amerikanischen Frauen, die fälschlicherweise wegen Kokainbesitzes ins Gefängnis gesteckt werden.


DAS ZUCHTHAUS DER VERLORENEN MÄDCHEN von 1994 ist einer der bekannteren Frauengefängnis-Filme und hat aufgrund seines augenzwinkernden Ansatzes und der Besetzung der Horrorikone Barbara Steele als Aufseherin eine Kult-Anhängerschaft. Der Regisseur des Films, Jonathan Demme war 1972 auch Co-Autor von THE HOT BOX, in dem es um weibliche Gefangene geht, die sich befreien und eine Rebellion gegen ihre Entführer beginnen. In den 2000er sind Filme entstanden, die die klassischen Frauengefängnisfilme der 70er Jahre parodieren oder ihnen huldigen, wie Cody Jarretts SUGAR BOXX (2009) und Steve Baldersons Stuck! (2010). Beide Filme ahmen klassische Frauengefängnisfilmen nach, indem sie typische Frauengefängnis-Filmfiguren, vorhersehbare Szenen und insgesamt ähnliche Handlungen enthalten.


Italienische Exploitation-Regisseure haben Dutzende von Frauengefängnisfilmen mit weitaus deutlicherem Sex & Gewalt-Anteil produziert als die US-Amerikaner. Da hätten wir zur Auswahl Bruno Mattei´s LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE von 1982 oder Szenarios wie AUSGESTOSSEN - FRAUEN IM ZUCHTHAUS (1984) oder CAGED WOMEN - GEPEINIGT UND GEQUÄLT IM FRAUENZUCHTHAUS (1991). Hinzu kommt noch das beliebte Genre des Naziplitation was sich auf das gleiche Thema der gefangenen Frauen konzentriert, die in Kriegsgefangenenlagern misshandelt werden. Viele dieser Filme wurden Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre produziert, als die Branche immer weiter wuchs. Bekannte Vertreter hierzu wären SS CAMP 5: WOMEN´S HELL (1977), HELGA - SHE WOLF OF SPILBERG (1977), SS HELL CAMP (1977) oder LOVE CAMP 7 (1969), der den US-amerikanischen Film ILSA - SHE WOLF OF THE SS (1975) inspirierte. 


Auch im asiatischen Bereich wurden eine Vielzahl von verschiendenen Frauengefängnisfilmen produziert und auf die Menschheit los gelassen. Der Missbrauch chinesischer Frauen in japanischen Internierungs- oder Kriegsgefangenenlagern während des Zweiten Weltkriegs wird in einer Reihe von Hongkong-Filmen dargestellt. Paradebeispiele sind DAS BAMBUSCAMP DER FRAUEN (1973), STRAFLAGER DER GESCHÄNDETEN (1976) oder COMFORT WOMEN (1972). COMFORT WOMEN basiert auf wahren Begebenheiten. Chinesische Prostituierte wurden während des zweiten Weltkrieges von japanischen Soldaten entführt und für brutale wissenschaftliche Experimente im berüchtigten medizinischen Lager der Einheit 731 eingesetzt. A CHINESE TORTURE CHAMBER STORY (1994) und seine Fortsetzung basieren auf historischen Aufzeichnungen der chinesischen Qing-Dynastie. Das Thema Sex „gilt in der traditionellen chinesischen Gesellschaft meist als Tabu“, was die Filmbranche in China skandalös und bei vielen verpönt macht.


Eines der sehr frühen Beispiele des Genres in Japan begann mit DEATH ROW WOMAN, einem Noir-Drama, das 1960 vom Meister des Japano-Horrors, Nobuo Nakagawa gedreht wurde, obwohl sich die Handlung nicht vollständig auf das Gefängnis konzentriert. Danach wurden Frauengefängnisfilme oft zu einer Serie gemacht, die auf beliebten Charakteren aus Manga-Comics wie PRISONER MARIA (1995) und der JOSHU SASORI-Serie basiert, die vor allem durch die Meiko Kaji-Filme bekannt sind. Viele japanische Filme beinhalten Themen von Rache und Vergeltung mit einer Heldin, die sich an den Drogen- oder Prostitutionssyndikaten rächt, die für ihre Inhaftierung verantwortlich sind.


In dem Film SASORI VOL.1 - SCORPION (1972) kann der Zuschauer viele lebensechte Szenen von gefangenen Frauen sehen, weil japanische Regisseure ´natürlich aussehende Geschichten´ vorgeben wollen,  um die Realität der Situation zu verbessern. Viele japanische Filme enthalten diese ´natürlich aussehenden Geschichten´, weil sie auf Lebensereignissen wie den Internierungslagern basieren. 

Das Subgenre ´Jungle Jail Movie´ hat Filme, die in fiktiven Bananenrepubliken spielen, die von korrupten Diktatoren in Südamerika oder Südostasien geführt werden. Die meisten davon wurden auf den Philippinen gedreht, wo die Produktionskosten niedrig sind. Hier wird eine Gruppe jugendlicher Gefangener in einem Gefangenenlager mit Palisaden zusammengetrieben und als Sklavenarbeiter eingesetzt, um Aufgaben wie das Schneiden von Zuckerrohr oder das Graben in einem Steinbruch zu erledigen. Diese Filme beinhalten normalerweise eine Revolutionsnebenhandlung mit politischen Gefangenen, die von anderen Insassen in einem klimatischen Überfall befreit werden, bei dem die Bösewichte getötet werden. Die Schauspielerin Pam Grier spielte in mehreren philippinischen Dschungelfilmen wie Roger Corman´s THE BIG DOLL HOUSE (1971) und seiner Fortsetzung THE BIG BIRD CAGE (1972) mit. Jesus Francos SADOMANIA - HÖLLE DER LUST (1981) zeigt Szenen wie Gladiatorenkämpfe auf Leben und Tod und Gefangene, die wie Tiere in einem von Alligatoren verseuchten Sumpf gejagt werden.


Zu den verwandten Genres gehört der Nunsploitationfilm, der zeitgleich mit dem Frauengefängnisfilm entstand und sich aus den gleichen Grundelementen zusammen setzt. Die Geschichten spielen in isolierten Klöstern, die Gefängnissen ähneln, in denen sexuell unterdrückte Nonnen zu zügellosem Lesbentum und Perversität getrieben werden. Die Mutter Oberin ist normalerweise ein grausamer und korrupter Aufseher-ähnlicher Martinet. Die Nonnen werden wie Sträflinge behandelt, Regelbrecher werden ausgepeitscht oder im Stil der Inquisition gefoltert. Das hinzugefügte Element religiöser Schuld bringt Szenen des Masochismus und der Selbstgeißelung mit sich.


Zudem hat sich der Frauengefängnisfilm auch in andere Bereiche und Filmgenres wie Horror und Science-Fiction ausgeweitet. Ein bemerkenswerter europäischer Horror-Hybrid ist der spanische Film DAS VERSTECK von 1969. Ein Psychokiller lauert in einem Haus für widerspenstige Mädchen auf, das von einer harten Disziplinarin geführt wird. Dieser bahnbrechende Film hat viele andere beeinflusst, insbesondere SUSPIRIA von Dario Argento. 

Die Filme GEHIRNWÄSCHE (1979) und Hellhole (1985)  sind zwei Beispiele für eine Reihe von Horrorfilmen, in denen verrückte Wissenschaftler an Gefangenen experimentieren. WEREWOLF IN A WOMEN´S PRISON (2006) schöpft aus dem Genre der Monsterfilme. In CAGED HEAT 3000 (1995) spielt Lisa Boyle als Insassin in einem Asteroidengefängnis. Der Film enthält futuristische Akzente wie elektrische BH-Quälerei und elektrische Stromstöße mit dem Elektro-Viehstock. GEFANGENE IM WELTRAUM (1986) ist eine von mehreren Low-Budget-Weltraumsagas, die in der Zukunft spielen. HELL MOUNTAIN (1998) und CHAINED RAGE: SLAVE TO LOVE (2001) spielen beide in einer barbarischen postnuklearen Welt, in der Sklaven gezwungen sind, in den Minen zu arbeiten.


Abschließend kann man sagen, dass die Welt des Filmes ein wahrhaftiges Universum ist, was nahezu unendlich viele Vertreter verschiedener Genres und Genrebeiträge mit sich bringt. Eins meiner persönlichen, favorisierten Genres ist der Exploitationfilm in nahezu all seinen Facetten, die dieses Genre mit brigt. Seien es nun Frauengefängnisfilme, Naziploitationfilme oder viele weitere -ploitation-Vertreter. Umso schöner ist es, wenn in der heutigen Zeit zwischendurch ma derartige Beiträge an Land gespült werden wie zum Beispiel JAIL BAIT - ÜBERLEBE IM FRAUENKNAST. Denn eins ist gewiß: Die Zeit des ausbeuterischen Films ist noch lange nicht vorbei. 









Zuchthaus Hyänen


Originaltitel: Turning to Stone
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Eric Till

Inhalt:

Ein unschuldiges Mädchen wird von ihrem Freund reingelegt und endet mit einer siebenjährigen Haftstrafe wegen Drogendelikten. Jetzt muss sie die brutale Welt eines Bundesgefängnisses für Frauen überleben.

Review:

Ein Leben im Gefängnis mag für manche nicht immer so leicht sein. Man hat jeden Tag damit zu kämpfen, dass man von seiner Familie, seinen Freunden und vielen anderen Dingen weg ist, die das Leben erst erfüllt machen. Das andere ist, dass es Leute gibt die sind für den Knast gemacht, andere eben nicht. Die Hauptprotagonistin aus dem Film ZUCHTHAUS HYÄNEN gehört mit größter Sicherheit zur zweiten Gruppierung. 

Allison fährt ein, weil sie von ihrem Freund an der Grenzkontrolle mit Kokain im Stich gelassen wurde als sie aus Mexiko zurück kamen. Das Urteil hierzu war sehr hoch: 7 Jahre. Als sie ins Gefängnis gefahren wird, freundet sich die herzlichere Dunky mit Allison an und versucht ihr bei zu bringen, dass im Knast nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen ist, sondern man aufpassen muss, vor allem wenn es um schützende Dienstleistungen geht, denn: Nichts ist umsonst auf dieser Welt. So hat Alison anfänglich mit vielem zu kämpfen, bis sie sich halbwegs an den Alltag gewöhnt. 

Doch der Ärger lässt nicht lange auf sich warten und die Stallchefin muss sie vor Allisons erstem Übergriff einer Lesbe beschützen, was sie dann gleich ausnützt um von Allisons Vater, der sie regelrecht besucht, Dienstleistungen wie Drogentransporte zu verlangen. Alles natürlich im Rahmen des Schutzes. Es endet damit, dass sich Allison in die Schutzhaft verlegen lässt, weil sie die Stallchefin an die Schließer verrät. Sehr ironisch kommt dann die Aussage der Schließer, dass es Allisons Wahl war und sie nur mit "War es das?" antwortete. 

ZUCHTHAUS HYÄNEN ist nicht er klassische Women In Prison-Film wie man ihn womöglich erwartet, er ist eher ein Frauengefängnis-Drama wie es sich wahrscheinlich in vielen Knästen auf dem westlichen Kontinent abspielt: Vergewaltigungen, Körperverletzungen, Drogenhandel und machtlose Wärter scheinen an der Tagesordnung zu sein. Was hier fehlt sind die obligatorischen WIP-Markenzeichen wie herrische bis sadistische Gefängnisleitungen, Lesbenexzesse, nackte Haut und haufenweise Duschszenen. Macht aber nichts, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, kann er sogar gut unterhalten und Spaß machen. 

Bisher hat es noch kein Label geschafft oder für nötig erhalten, den Film auf DVD geschweige denn Bluray zu veröffentlichen, lediglich eine VHS macht hin und wieder mal die Runde durch die deutschen Auktionshäuser, das war es dann auch. Schade eigentlich, wie ich finde, denn schlecht ist der Film nicht, es fehlt halt als WIP-Fan der Exploitation-Anteil, ganz klar. 







 

Samstag, 16. Juli 2022

Caged Fear


Originaltitel: Caged Fear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Robert Houston

Inhalt:

Im Frauengefängnis von Oklahoma gelten eigene Gesetze. Wer nicht spurt, erfährt die Macht des Stärkeren. Die inhaftierten Frauen sind knallhart, die verschiedenen Cliquen bekämpfen sich gnadenlos. Als Kristen Bell (Kristen Cloke) im Knast ankommt, hat sie noch keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Der schwerbewachten Hölle zu entfliehen erscheint aussichtslos. Bis Kristens Freund Tommy (David Keith) mit falscher Identität im Gefängnis auftaucht. Er weist sich als neuer Aufseher aus und erschleicht sich das Vertrauen aller. Die Legitimationspapiere stammen von einem Toten, einem Mann, den Tommy kurz zuvor in einer Bar kennen gelernt hatte. Als es zu einem blutigen Zwischenfall kommt, eskaliert die Situation.

Review:

CAGED FEAR wird für manchen Women In Prison-Fan eine herbe Enttäuschung sein, denn der Film bietet nicht das, was man von einem exploitativen WIP-Film erwartet. Eher kann man den Film im Bereich des Krimi-Drama ansiedeln. Doch worum geht es überhaupt? Das ist leicht erklärt.

Die hübsche Kristen wandert unfreiwillig und unschuldig ins Frauengefängnis und muss dort den soweit harten Knastalltag über sich ergehen lassen. Der Hauptschuldige an der Misere, ihr Freund oder Ex-Freund, kann man sehen wie man will, bleibt jedoch in Freiheit und trifft zufälligerweise in einer bar auf den zukünftigen Direktor des Gefängnisses. Diesen bringt er um und gibt sich selber als neuer Direktor und des Verblichenen aus, um Kristen dort raus zu holen. 

CAGED FEAR oder JAIL FORCE, wie er auch im Originaltitel heisst ist alles andere ein Frauengefängnisfilm. Leider will uns der neue Titel etwas anderes weis machen, dem ist aber nicht so. CAGED FEAR ist wie schon oben angesprochen eher eine Mischung aus Drama, Krimi und etwas Action. Schlecht ist der Film für sein Alter nicht, das muss man ihm lassen. Die Akteure spielen ihre Rollen hervorragend, jedoch habe ich etwas mehr Intensität bei dem ganzen vermisst, zumal die Darstellung etwas zu gewohnt rüber kam. Es ist beileibe kein Film den man unbedingt gesehen haben muss, aber für eine einmalige Sichtung geht er schon klar. 

Vermissen wird man hier das, was man sonst so aus WIP-Filmen kennt: Sex, nackte Frauenleiber, das übliche eben was man schon anderweitig besser gesehen hat. Hoch anzurechnen ist dem Film, dass er durchgehend spannend ist und die Spannung in keinster Weise flöten geht. Auch in der Erzählweise geht es sehr rasant zu und man hat Spaß beim zuschauen. Zu den Darstellern kann ich nichts sagen, da sie mir weitgehendst unbekannt sind. Wer den Film komplett sehen will, ohne sich ein teures Mediabook zu kaufen oder auf die Amaray zurück zu greifen, die definitiv was falsches suggeriert, da die Dame auf dem Cover im Film nicht zu sehen ist, kann den Film auch komplett und ungeschnitten auf Youtube anschauen. Im übrigen würde dem Film eine Auswertung in HD mehr als gut tun. 




Sonntag, 10. Juli 2022

Jail Bait 2 - Kämpfen oder sterben im Frauenknast


Originaltitel: Locked Up
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Jared Cohn

Inhalt:

Mallory (Kelly McCart), eine junge amerikanische Studentin aus reichem Haus, verbringt ein Studienjahr in Thailand bei ihrem Onkel Tommy (Jared Cohn). Doch auf dem Campus ist sie, "die Amerikanerin", immer wieder Opfer brutalster Mobbing-Attacken. Als sie sich eines Tages zur Wehr setzt und eine Angreiferin schwer mit einer Eisenstange verletzt, wird sie von einem thailändischen Gericht zu zwei Jahren "Haft" in einem speziellen Erziehungsheim für junge Frauen verurteilt. Doch das "Heim" entpuppt sich schnell als brutales Frauengefängnis, das von einer äußerst sadistischen Direktorin geleitet wird. Die jungen Frauen müssen hier buchstäblich mit den Fäusten ums nackte Überleben kämpfen. Während Onkel Tommy - unwissend über die Zustände - verzweifelt versucht, fünf Millionen Dollar Kaution aufzutreiben, scheinen Mallorys Tage gezählt, denn neben den anderen Insassen haben auch alle Wärter ein Auge auf sie geworfen... 

Review:

JAILBAIT 2 ist der etwas "schlechtere" Nachfolger des erstklassigen Films JAILBAIT - ÜBERLEBEN IM FRAUENKNAST. Vom Inhalt her recht ähnlich, schlägt die Umsetzung leider nicht in die selbe Kerbe, zumal dieser Film auch nichts mit dem vermeintlichen ersten Teil zu tun hat. Hier dreht es sich um die junge Mallory, die nach einer Körperverletzung gegenüber der Anführerin einer Mobbing-Gang in ein Mädchen-Zuchthaus kommt um resozialisiert zu werden. Doch hier herrschen andere Regeln: Vergewaltigung, Korruption und Kämpfe sind hier an der Tagesordnung. 

Man erfährt auch nicht viel über Mallorys Vergangenheit wie zum Beispiel wer ihre Mutter ist bzw. was mit ihr passiert ist, wer ihr Vater ist oder was der Grund war, dass ihr Onkel (Gespielt vom Regisseur selber) ihr Vormund ist. Auch sonst erfährt man im Film nicht viel über andere Charaktere, weswegen sie in der Anstalt sind usw. Die Darsteller wirken meiner Meinung nach untertalentiert, die einzigste Ausnahme bildet Mallorys Zellengenossin, die ihr anfänglich dezent feindlich gegenüber ist, sich aber im Laufe des Films mit ihr anfreundet und es zwischen den beiden eine nette Lesbenszene gibt. 

Apropos Erotik: Zu sehen gibt es hier nur hier und da mal was, aber das war es dann auch. Auch vom Gewaltgrad hat man hier mehr eingespart, somit muss man nicht verstehen, wieso das Label die Veröffentlichung als "sehr harte Uncut-Fassung" betitelt, denn hart ist was anderes. Für eine Einmalsichtung geht dieser unterdurchschnittliche Neuzeit-WIP-Heuler in Ordnung, jedoch als Sequel zum ersten Teil taugt der Film nichts.