Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Bruno Mattei, Gilbert Roussell
Inhalt:
Trotz ihres Entkommens aus dem Gefängnis bringt ein korrupter Staatsanwalt die Reporterin Emanuelle zurück hinter Gitter. Inhaftierte wie Wärterinnen machen es der dunklen Schönheit nahezu unerträglich. Als vier Schwerverbrecher, darunter auch ein ehemaliger Bekannter, in das Gefängnis eingeliefert werden, reißen diese die Führung an sich und nehmen Emanuelle zusammen mit ein paar anderen Frauen als Geiseln. Es wird gemordet und vergewaltigt. Wer wird das Gefängnis, umzingelt von Polizei und Scharfschützen, lebend verlassen?
Review:
Böse Zungen behaupten, das LAURA 2 - REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS nicht an seinen Vorgänger ran kommt. Ob das so ist, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden. Ich selber kann dem nur wenig zustimmen, weil ich beide Filme total mag und jeder für sich etwas eigenes an sich hat, was die Filme sehenswert macht. War der erste Teil noch eine gewalttätige, fast schon frauenfeindliche Spazierfahrt durch die Hölle eines Frauengefängnisses, bekommt man beim zweiten Teil eher actionhaltigere Kost geboten, die mit viel Thrill gewürzt ist und weitgehendst auf Frauenfolter verzichtet. Ob es das ist, was manchen Zuschauer vielleicht so gestört hat? Hätte Bruni Mattei wieder denselben Inhalt verfilmt, wäre nichts anderes als ein Klon des ersten Teils heraus gekommen, daher bin ich froh drum, das man sich geschichtlich auf etwas anderes fest legte, das Schauspiel aber im selben Gefängnis statt findet und sich auch die selben Darsteller eingefunden haben wie im ersten Teil.
Emanuelle findet sich in einem korrupten Gefängnis wieder, in dem die Wärter den psychotischsten Gefangenen erlauben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und es auf sich nehmen, denen, die sich widersetzen, gewaltsamen Strafen zu auszusetzen. In diesen Schnellkochtopf kommen vier männliche entkommene Sträflinge, die vergewaltigen, morden, Geiseln nehmen und sich auf erschreckend grausame Spiele mit den Frauen einlassen, während sie gleichzeitig versuchen, mit der Polizei draußen über eine Flucht zu verhandeln.
Der Film hat einfach alles, was ich an so manchen italienischen Exploitation-Produktionen liebe: Herrliche Dialoge, einen einwandfreien Score und Top-Darsteller, die ich schon seit Jahr und Tag gerne im Italo-Kino sehe und bestaune. Hier kommt noch die Action dazu, die den Film zu einem sehenswerten Stück macht, der im ersten Drittel mehr aus einem Frauengefängnisfilm besteht, bis die werten Herren unter dem Kommando von Crazyboy steht auftauchen und Chili auf das Essen bringen. Sehr amüsant war die Darstellung von Crazyboy, der von Laura Gemser´s Ehemann Gabriele Tinti gespielt wurde und seine Rolle erschreckend gut spielt. Er hat mich sehr an Helmut Berger in DER TOLLWÜTIGE ERINNERT und diese Rolle als auch den Film finde ich extremst geil! Auch eine alte Bekannte ist hier wie schon im ersten Teil als höhere Bedienstete zu sehen: Lorraine De Selle. Wer jetzt an DIE RACHE DER KANNIBALEN denkt, liegt genau richtig.
Schauplatz des ganzen stellt wie im Vorgängerfilm dasselbe Gefängnis dar und ist nicht minder räudig oder gar besser geworden, im Gegenteil. Die Wärterinnen sind immer noch gleich sadistisch, manche Insassinnen weiterhin widerwärtige Biester, wer hier jedoch fehlt, ist Emanuelle´s Zellengenossin Pilar. Ausgerichtet für die Drive In-Heroes der 1980er Jahre, stellt der Film einer der besseren Mattei-Filme dar und insgesamt einer der besseren Women in Prison-Filme, die aus dem europäischen Raum stammen. Mit einem Zähneknirschen wird der Zuschauer vermutlich fest stellen, das Laura Gemser hier eher züchtig ans Werk geht, was der Krone keinen Zacken raus bricht, dafür ließen sich ihre Mitinsassinnen nicht lumpen. Für die musikalische Untermalung hat wieder mal Luigi Ceccarelli gesorgt, dessen Score ich hier sogar besser finde als im ersten Teil.
Fazit: Ich denke, ich kann bei meinem Fazit für beide Filme sprechen. Klare Fälle von sehenswerten Frauengefängnis-Filmen, der erste eher auf Gewalt gegen Frauen bedacht, der zweite eher ein Mix aus allem inklusive Crime-Action, damit man sich nicht den gleichen Film zweimal hintereinander anschauen muss. Das Ehepaar Gemser/Tinti kann man sich immer wieder in ihren Filmen anschauen und man stellt fest, das es zu keinen Verlusten ihres Charmes kommt. Nicht umsonst stehen Laura 1 und 2 auf meiner Rangliste in puncto WIP-Exploitation weit oben innerhalb meiner Top Ten.