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Dienstag, 6. August 2024

Caged Fury - Bestien hinter Gittern


Originaltitel: Caged Fury
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Bill Milling

Inhalt:

Die hübsche "Kat" aus Utah will in Los Angeles ihr Glück finden. Unterwegs trifft sie auf die gleichgesinnte Wanda, die in Hollywood einen Fotografen kennt. Der verschafft den Mädchen einen Termin bei einem zwielichtigen Besetzungsbüro. Als "Kat" wenig später von den Vietnamveteranen Victor und Dirk vor einer Vergewaltigung bewahrt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Kat und Wanda werden wegen angeblicher Prostitution verurteilt und im Frauengefängnis den brutalen Gelüsten der lesbischen Direktorin und ihrer Helfershelfer ausgeliefert.

Review:

Schon länger keinen WIP-Film mehr gesehen, weswegen ich mich entschieden habe, mal einen Blick auf BESTIEN HINTER GITTERN, auch bekannt als CAGED FURY zu werfen. Ich meine, ich kannte den Film schon aus grauer Vorzeit, weil mir ein paar Passagen bekannt vor kamen, aber geschadet hat es mir nicht, mir den Film nochmal anzuschauen, um darüber etwas zu schreiben. Die Geschichte ist in derartigen Filmen schon lange nichts neues mehr: Eine Frau kommt unschuldig in den Frauenknast und muss sich dort drin allem möglichen aussetzen wie lesbischen Gefängnisleitungen, sadistischen Wärtern und manchmal auch rotzfrechen Mitgefangenen. In diesem Fall wird das ganze gemixt mit etwas Horror und Trash. Und selbstverständlich darf auch hier ein großer Hauch an Erotik nicht fehlen, man will schließlich dem Zuschauer was bieten. 

Der Film ist nicht zu verwechseln mit dem 1983er-Film CAGED FURY, der hierzulande auch unter dem Namen Camp der verlorenen Frauen bekannt ist. Regie führte der Adult Video-Regisseur Bill Milling, dessen Handschrift man allein schon daran erkennt, das die Mädels nahezu alle aus einem Pornofilm stammen könnten. Dementsprechend nicht weiter verwunderlich, das die Chefin des Gefängnisses einen Faible für die jungen Biester hat und auch so mancher Wärter, im Besonderen Gregory Scott Cummins alias Spyder gerne mal Hand anlegt, wo sie nicht hin gehören....im offiziellen Sinne. Aber kann man es ihm verdenken? Eher nicht! Was ihn trotzdem zu einer widerlichen Person macht, ist sein sadistisches Auftreten, für das man ihn ab dem ersten Zeitpunkt hasst, als er das Bild betritt. 

Die Idee, dass das Gefängnis gar nicht existiert und nur dazu dient, um die Gefangenen weiter zu verkaufen und ein Jeder, seien es die Aufseher, die Richterin, die die Ladies verurteilt als auch der Staatsanwalt alle mit drin in diesem verschwörerischen Komplott stecken, macht das ganze interessant und hebt sich von manchem Vertreter dieses Genres reichlich ab. Nur gut, das zum Schluss hin eine Revolution ausbricht, an der auch der Kampfsportler Dirk Ramsey nicht ganz unbeteiligt ist, weil er sich, wie auch immer er das geschafft hat, Zugang in das Gefängnis verschafft, was zudem mitten in der Stadt ist und es bisher keiner bemerkt hat, das dort was nicht stimmt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Für Trash- als auch WIP-Fans ist der Film herrlichste Kost die auch Spaß macht. Wer einen tiefgründigeren Film sucht, wird hier vergebens danach suchen. Dennoch gebührt dem Film alleine schon wegen den bezaubernden Darstellerinnen einen Blick. Ab der ersten Minute wird schon klar in welche Richtung es geht, denn bekanntlich isst das Auge mit. Bisher gab es in Deutschland nur eine Auswertung auf VHS, während man in Übersee schon einen Schritt weiter ist und Shout Factory das Spektakel auf Bluray veröffentlicht hat. 


 

Dienstag, 13. Februar 2024

Chained Heat - Das Frauenlager


Originaltitel: Chained Heat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Paul Nicholas

Inhalt:

Frauen landen im Gefängnis und erleben die Hölle auf Erden. Hilflos sind sie den Demütigungen der erbarmungslosen Aufseher ausgesetzt und werden zu Opfern rivalisierender Mitgefangener. Terror und Mord gehören ebenso zur Tagesordnung wie Drogenhandel und Aggression. Mit Linda Blair ("Der Exorzist") und Sybil Danning, zeichnet der Regisseur Paul Nicolas ein schonungsloses Bild des amerikanischen Strafvollzugs, bei dem das Gesetz der Gewalt regiert und Menschen zu Unmenschen werden lässt. Hier wird die Zivilisation mit Füßen getreten, bleibt das Recht auf der Strecke.

Review:

CHAINED HEAT ist mit Abstand einer der besten, wenn nicht gar der beste Frauengefängnisfilm den es gibt. Es war das Jahr 1983, als man annahm, dass das Women in Prison-Genre schon lechzend am Boden vor sich hinvegetiert. Die 70er waren vorbei und dementsprechend auch die Hochzeit des WIP-Movies. Doch in den 80ern gab es dann nochmal so eine kleine Welle Mitte der 80er Jahre und ein paar Exemplare durften das Licht der Welt erblicken. CHAINED HEAT ist einer dieser Filme der nahtlos vollgestopft ist, mit all den Eigenschaften und Kriterien die ein gesunder WIP-Film haben sollte. Dampfende Duschen, ein perverser Gefängnisdirektor der mehr Abschaum als Mensch darstellt, Gefängnisunruhen, Wärter die vergewaltigen und ein ordentlicher Spritzer Erotik. Als exquisiten Bonus wurden noch reichlich Drama- und Thriller-Elemente mit rein gestreut, um dem Film einen zusätzlichen Pfiff zu geben. 

Die Geschichte handelt von Carol, die zum ersten mal in den Un-Genuß von gesiebter Luft kommt. 18 Monate lautete das Urteil. Unglücklicherweise gerät sie in ein Gefängnis, was von zwei machtgeilen Personen geführt wird: Der Direktor, der in seinem Büro Sexfilme mit den gefangenen dreht oder sie vergewaltigt und zudem im Drogenhandel involviert ist und die Wärterin, ebenfalls im Drogenhandel mitmischt. So ist die Luft in den Zuchthausmauern von Grund auf schon dick genug. Zusätzlich muss sie sich noch gegen die Knastlöwin behaupten, die den Handlanger für den Direktor spielt. Jedoch gibt es von der Gegenseite Freundschaft für sie. Im Allgemeinen spitzt sich die Lage im Gefängnis zu und es kommt zu Morden und einer Revolte der gefangenen Frauen. 

So erfolgreich der Film an den Kinokassen war, so undurchsichtig ist der Wille der Labels den Film zu veröffentlichen, denn bislang gab es noch nicht viele Veröffentlichungen, die brauchbar wären. Viele geschnittene Versionen, R-Ratings usw. sind als das Leid der Veröffentlichungspolitik zu beklagen. Ob und wann da jemals was vernünftiges heraus kommt, steht in den Sternen. Gedreht wurde das Schmuckstück von dem deutschen Regisseur Paul Nicholas, der bis dato zwar schon Erfahrungen hatte, aber bis zu diesem Zeitpunkt erst einen Film gedreht hatte. 

Für viele Zuschauer wird es damals das Highlight gewesen sein, das Exorzistenmädchen Linda Blair eine der Hauptrollen in dem Film hat. Zusätzlich noch mit Sybil Danning an der Seite kann des was werden. Hier wurden zwei Stars zusammen geführt, die man aus heutiger Sicht wohl aus dem ein und anderen Horrorfilm der 1980er kennt und nun in einem Exploitationfilm dieser Güte? Alle Achtung! CHAINED HEAT ist ein typischer Film, den man sich leicht auf dem Titelbild der Grindhouse-Kinos auf der 42nd Avenue in New York vorstellen kann. Er spiegelt seine Zeit wider: Das sehr schmierige Thema verdrängt dennoch die schäbigeren Seiten des Genres. 


 

Dienstag, 23. Januar 2024

Deported Women of the SS Special Section


Originaltitel: Le Deportate della sezione speciale SS
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Rino Di Silvestro

Inhalt:

Eine Gruppe Frauen wird mit einem Zug zu einem KZ irgendwo in Deutschland gebracht. Dort angekommen werden die sie sofort konfrontiert mit der menschenverachtenden Behandlung der Mitgefangenen und müssen bald am eigenen Leib Folter und Demütigung ertragen. Die Misshandlungen unterliegen der Willkür der lesbischen und sadistischen Aufseherin. Oberkommandant Erner versucht indessen seine Jugendliebe Tanja zu erobern, diese befindet sich unter den Gefangenen und schmiedet bereits einen grausamen Racheplan.

Review:

Die italienische Filmindustrie ist nach wie vor faszinierend und bietet besonders in den Jahrzehnten der 1960er bis in die 1980er eine Menge Film, die für Genrefans interessant sind und für jeden was dabei haben, ohne Zweifel. Als in den 1970ern das Subgenre des Naziploitation "erschaffen" wurde und die großen Vorzügler dieses Genres, DER NACHTPORTIER, ILSA - SHE WOLF OF THE SS oder SALON KITTY die Grundlage bildeten, folgten besonders in Italien, aber auch in internationalen Kreisen eine Menge Nachzügler, die quasi an dem Erfolg ihrer Väter anknüpfen wollten und selber eine ordentliche Menge an Filmen produzierten. Am meisten waren es die Italiener, die einen Schwung voller Filme aus dem Bereich produzierten und vielen Exploitationfans die Zeit damit versüßten, in dem man sie in die Zeit des dritten Reiches entführte und es filmisch ausbeutete. 

Einer der ersten Naziploitationfilme, wenn nicht gar der erste italienische davon ist Rino Di Silvestro´s DEPORTED WOMEN OF THE SS SPECIAL SECTION aus dem Jahre 1976. Silvestro hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon zwei schmuddelige Klassiker gedreht: MÄDCHEN IM KNAST von 1973 und DIE LIEBESENGEL von 1974. Mit seinem dritten Film wollte er in provokanteres Gewässer fahren und das gelang im schließlich auch, denn die Thematik über das dritte Reich zieht nach wie vor immer noch und in Kombination aus einem Frauenfolter/Frauengefängnisfilm und eben dieser Thematik, dürfte das sicherlich eine Menge Kinobesucher angezogen haben. Inhaltlich behandelt der Film die Geschichte von mehreren jungen Frauen, die mit einem Deportationszug in ein Konzentrationslager gebracht werden, und dort den Wärtern und den Truppen des Kommandanten als Spielgefährten für ihre teils sadistischen Triebe dienen. 

Ansprechend ist, das der Film realistisch genug ist, um den Zuschauer mitzureißen, ohne das man zu sehr abdriftet, in exzessiven Sadismus zu verfallen. Jedoch hätten die Folterungen gerne etwas expliziter dargestellt werden können, um dem ganzen noch mehr Biss zu verleihen. Im anderen Fall hält man sich mit der Erotik in soweit zurück, das es hier auch nie zu viel wird, sondern ein ausgeglichenes Schauspiel an Nacktheit gibt, ohne in einen direkten Erotikfilm zu verfallen. Hier gilt eben: Die Dosis macht das Gift und Silvestro hat von allem etwas in den Film gebaut, das es man niemals überdosiert wird. Schreckliche Experimente, zu krasse Folterungen oder Erotik sucht man hier vergebens, wenn man sich den Film unter dem Vorwand anschaut, etwas Action in den Bereichen zu bekommen. 

Fazit: DEPORTED WOMEN OF THE SS SPECIAL SECTION ist definitiv einer der besseren Naziploitationfilme, die das verrufene Subgenre zu bieten hat. Dank der grandiosen Darsteller und der Grindhouse-Atmosphäre würde ich den Film jedem empfehlen, der sich mit dem Thema beschäftigt oder mal Lust auf einen reizenden Exploitationfilm hat, der nicht zu sehr ausbeuterisch daher kommt. Innerhalb Deutschlands gibt es bisher keine deutschsprachige Veröffentlichung, weswegen man auf Importe zurück greifen muss. Belächelnd muss ich noch anmerken, das man sich trotzdem Mühe gab, ein paar deutsche Wörter hervor zu bringen, aber es schriftlich bei dem Wort "Strafblock" gleich wieder verkackt hat in dem man den Strafblock mit "Strafeblock" ausschildert. Halb so schlimm, über sowas sehe ich gerne drüber weg wenn das Gesamtpaket stimmt. 



 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Bruno Mattei, Gilbert Roussell

Inhalt:

Trotz ihres Entkommens aus dem Gefängnis bringt ein korrupter Staatsanwalt die Reporterin Emanuelle zurück hinter Gitter. Inhaftierte wie Wärterinnen machen es der dunklen Schönheit nahezu unerträglich. Als vier Schwerverbrecher, darunter auch ein ehemaliger Bekannter, in das Gefängnis eingeliefert werden, reißen diese die Führung an sich und nehmen Emanuelle zusammen mit ein paar anderen Frauen als Geiseln. Es wird gemordet und vergewaltigt. Wer wird das Gefängnis, umzingelt von Polizei und Scharfschützen, lebend verlassen? 

Review:

Böse Zungen behaupten, das LAURA 2 - REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS nicht an seinen Vorgänger ran kommt. Ob das so ist, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden. Ich selber kann dem nur wenig zustimmen, weil ich beide Filme total mag und jeder für sich etwas eigenes an sich hat, was die Filme sehenswert macht. War der erste Teil noch eine gewalttätige, fast schon frauenfeindliche Spazierfahrt durch die Hölle eines Frauengefängnisses, bekommt man beim zweiten Teil eher actionhaltigere Kost geboten, die mit viel Thrill gewürzt ist und weitgehendst auf Frauenfolter verzichtet. Ob es das ist, was manchen Zuschauer vielleicht so gestört hat? Hätte Bruni Mattei wieder denselben Inhalt verfilmt, wäre nichts anderes als ein Klon des ersten Teils heraus gekommen, daher bin ich froh drum, das man sich geschichtlich auf etwas anderes fest legte, das Schauspiel aber im selben Gefängnis statt findet und sich auch die selben Darsteller eingefunden haben wie im ersten Teil. 

Emanuelle findet sich in einem korrupten Gefängnis wieder, in dem die Wärter den psychotischsten Gefangenen erlauben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und es auf sich nehmen, denen, die sich widersetzen, gewaltsamen Strafen zu auszusetzen. In diesen Schnellkochtopf kommen vier männliche entkommene Sträflinge, die vergewaltigen, morden, Geiseln nehmen und sich auf erschreckend grausame Spiele mit den Frauen einlassen, während sie gleichzeitig versuchen, mit der Polizei draußen über eine Flucht zu verhandeln.

Der Film hat einfach alles, was ich an so manchen italienischen Exploitation-Produktionen liebe: Herrliche Dialoge, einen einwandfreien Score und Top-Darsteller, die ich schon seit Jahr und Tag gerne im Italo-Kino sehe und bestaune. Hier kommt noch die Action dazu, die den Film zu einem sehenswerten Stück macht, der im ersten Drittel mehr aus einem Frauengefängnisfilm besteht, bis die werten Herren unter dem Kommando von Crazyboy steht auftauchen und Chili auf das Essen bringen. Sehr amüsant war die Darstellung von Crazyboy, der von Laura Gemser´s Ehemann Gabriele Tinti gespielt wurde und seine Rolle erschreckend gut spielt. Er hat mich sehr an Helmut Berger in DER TOLLWÜTIGE ERINNERT und diese Rolle als auch den Film finde ich extremst geil! Auch eine alte Bekannte ist hier wie schon im ersten Teil als höhere Bedienstete zu sehen: Lorraine De Selle. Wer jetzt an DIE RACHE DER KANNIBALEN denkt, liegt genau richtig.

Schauplatz des ganzen stellt wie im Vorgängerfilm dasselbe Gefängnis dar und ist nicht minder räudig oder gar besser geworden, im Gegenteil. Die Wärterinnen sind immer noch gleich sadistisch, manche Insassinnen weiterhin widerwärtige Biester, wer hier jedoch fehlt, ist Emanuelle´s Zellengenossin Pilar. Ausgerichtet für die Drive In-Heroes der 1980er Jahre, stellt der Film einer der besseren Mattei-Filme dar und insgesamt einer der besseren Women in Prison-Filme, die aus dem europäischen Raum stammen. Mit einem Zähneknirschen wird der Zuschauer vermutlich fest stellen, das Laura Gemser hier eher züchtig ans Werk geht, was der Krone keinen Zacken raus bricht, dafür ließen sich ihre Mitinsassinnen nicht lumpen. Für die musikalische Untermalung hat wieder mal Luigi Ceccarelli gesorgt, dessen Score ich hier sogar besser finde als im ersten Teil. 

Fazit: Ich denke, ich kann bei meinem Fazit für beide Filme sprechen. Klare Fälle von sehenswerten Frauengefängnis-Filmen, der erste eher auf Gewalt gegen Frauen bedacht, der zweite eher ein Mix aus allem inklusive Crime-Action, damit man sich nicht den gleichen Film zweimal hintereinander anschauen muss. Das Ehepaar Gemser/Tinti kann man sich immer wieder in ihren Filmen anschauen und man stellt fest, das es zu keinen Verlusten ihres Charmes kommt. Nicht umsonst stehen Laura 1 und 2 auf meiner Rangliste in puncto WIP-Exploitation weit oben innerhalb meiner Top Ten. 




 

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle


Originaltitel: Violenza in un carcere femminile
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Mattei als Vincent Dawn

Inhalt:

Zusammen mit einigen anderen weiblichen Häftlingen wird die schöne Laura, verurteilt wegen Prostitution und Drogen-Besitz, in das berüchtigte Gefängnis von Santa Caterina gebracht. Sehr schnell merkt Laura, dass sie in eine Hölle der Grausamkeiten und des Sadismus geraten ist: Vergewaltigungen, Schlägereien, Intrigen und Verrat stehen auf der Tagesordnung. Die Vorgänge im Gefängnis werden immer grauenvoller. Als man entdeckt, dass Laura eine Journalistin ist und Informationen nach draußen gibt, will man sie ermorden! Doch kurz vorher gelingt es Laura aus dem Gefängnis zu entfliehen. Doch sie kann den Verfolgern nicht entkommen. Unter strenger Bewachung wird sie zusammen mit ihrem Fluchthelfer Dr. Morin in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht. Hier erlebt Laura eine Überraschung.

Review:

Wie schade es doch ist, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, um zumindest so manchen Vertreter meines favorisierten Subgenres, dem Frauenknastfilm, im Kino anzuschauen. Bestenfalls in einem runtergekommenen Bahnhofskino, was sehr zum Flair der Filme passen würde. Sehr gut in diese Bahnhofskinowelt passen natürlich auch sämtliche Filme mit der Exploitation-Queen Laura Gemser, zu der es unter ihrem "Künstlernamen" eine ganze Serie gibt. Ob man LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE dazu gehört, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Es besteht das Gerücht, das der Film nichts mit der eigentlichen Reihe zu tun hat und von den Verleihern als einen Black Emanuelle-Titel ausgegeben wurde, um kräftig Kohle zu machen. Klar, dumm ist die Idee nicht, der Name Black Emanuelle ist unter Kennern ein beliebter Filmtitel, bei dem man nicht weit gehen muss, wer hier an vorderster Front steht in der Schauspielerei. 

Zur Handlung: Die Fotojournalistin Emanuelle gibt sich als Drogendealerin aus und lässt sich in ein Gefängnis einsperren, um über die Gewalt zu berichten, der die Insassen ausgesetzt sind. Als sie entdeckt wird, muss sie schlimme Zeiten durchmachen, zum Beispiel wird sie angegriffen und in Einzelhaft gesperrt, wo sie von einem Rudel Mäuse angegriffen und verletzt wird. Folter und Vergewaltigungen durch Insassen und des Direktors stehen in der Hausordnung der Haftanstalt und vieles mehr. Aber dank der Hilfe des inhaftierten Dr. Moran wird es mit der Opferbereitschaft einiger Insassen gelingen, die Gewalt anzuzeigen und die Verantwortlichen verhaften zu lassen.

Wie man bestimmt schon weiß, braucht man von einem Bruno Mattei-Film keine Hochglanzarbeit erwarten, denn im Grunde sind es Schundfilme, die mit kleinem Budget gedreht wurden, gespickt mit ein paar nackten Frauenleibern und so etwas wie einer Story. Ob man seine Filme mag, bleibt jedem selber überlassen. Ich mag seinen Stil, Filme zu machen. Man muss auch sagen, das er in den 1970ern und 1980ern oftmals den richtigen Riecher hatte, sich an ein Subgenre zu haften und etwas zu kredenzen. Bei dem Film handelt es sich um einen Exzess aus Gewalt, Perversität, Psychoterror, Drama, Gefängnisfilm und einem guten Schuss Erotik. Mattei zielte darauf ab, das Women in Prison-Genre neu zu beleben, nachdem die Hochzeit dessen in den 1970ern war und allmählich zu Ende gegangen ist. 

Man erkennt die Unterschiede, die man aus einem Joe D´Amato-Film kennt ganz deutlich: Fallen bei einem D´Amato die Hüllen noch und nöcher, hält man sich hier zurück und richtet den Fokus auf die Gewalt, denen die Frauen innerhalb dieser Zuchthausmauern ausgesetzt sind. Das Set an dem gedreht wurde passt haargenau wie die Faust aufs Auge. So stellt man sich in seinen dunkelsten Träumen wohl ein Gefängnis vor: Kalt, roh, dreckig, von Gott verlassen. Dazu gesellen sich noch dementsprechende Charaktere, die das Leben da drin nicht einfacher machen. Und der Bodensatz der Menschheit geht hier bis zu einer höheren Stelle des Gefängnisses: Der Direktion. Man denkt sich auch nur, was das alles für ein perverser, missratener Haufen ist und wünscht ihnen nach Abschluss des Filmes alles erdenklich schlechte während ihres Gefängnisaufenthalts. 

Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich mit diesem Subgenre bzw. dem Genre des Exploitationfilms beschäftigt, wird den Film vermutlich schon kennen, andernfalls gilt Nachholbedarf. Auch punktet Luigi Ceccarelli mit einem beeindruckenden Score, der für diese Zeit im italienischen Film typisch ist und hier sehr gut passt, um manche Spannungslöcher auszustopfen und mittels der Musik manchen Szenen Spannung zu geben. Schade, das solche Filme heutzutage nicht mehr möglich sind. Umso erfreulicher ist es dann, wenn sich Labels solchen Perlen annehmen.



 

Sonntag, 31. Dezember 2023

Pridemoore - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Reform School Girls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Tom DeSimone

Inhalt:

Jenny, die einzige Überlebende eines Raubüberfalls, landet im Frauenzuchthaus. Dort machen die Starken den Schwachen das Leben zur Hölle. Als sadistische Wächterin regiert Edna mit eiserner Faust. Die Oberaufseherin ist felsenfest überzeugt, ihre Gefangenen auf den rechten Weg zu führen - auch wenn sie auf halber Strecke krepieren. Misshandelt und völlig geschwächt landet Jenny auf der Krankenstation. Doch als der Selbstmord ihrer einzigen Freundin einen Aufstand der Gefangenen auslöst, setzt sie mit letzter Kraft alles auf eine Karte. 

Review:

Nach 31 Jahren, fand das Index-Leiden von REFORM SCHOOL GIRLS ein Ende, nachdem sich das deutsche Label Wicked Vision dafür eingesetzt hat, das der Film vom Index runter kommt und im November 2023 erstmalig auf HD in Deutschland veröffentlicht wird. Die Indizierung des Filmes wurde auf zweimal aufgeteilt. Die Erstindizierung fand am 31.10.1987 statt, nach der 25 Jahre-Ablauffrist wurde der Film am 28.09.2012 nochmalig folgeindiziert. Was das über unsere Zensurpolitik aussagt, muss ich nicht extra erwähnen, insbesondere wenn man sich den Inhalt des Filmes anschaut: Satirischer Frauengefängnisfilm, der mehr wie eine Action-Komödie rüber kommt als ein bierernster Frauengefängnisfilm, wie man es aus dem Subgenre des Exploitationfilms sonst kennt. 

Was den Inhalt betrifft: Jennifer, die einen netten Eindruck macht landet dank eines Überfalls seitens ihres Freundes in einer Besserungsanstalt für "schwererziehbare" Mädchen bzw. kriminelle Mädchen. Als ein Gefängnis kann man es nicht direkt bezeichnen, vom Alltag her durchaus. Der Alltag beschränkt sich darauf, das die Mädels den ganzen Tag in Unterwäsche in einem großen Raum lungern, auf dem Feld arbeiten und einer Oberaufseherin unterstellt sind, die jenseits von Gut und Böse ist. Jedenfalls kein Vergleich zu den Aufseherinnen, die man sonst aus dem Genre kennt. Jennifer muss sich mit ihren Freundinnen gegen andere behaupten, insbesondere gegen Charlie und ihren Mädchen, die vor nichts zurück schrecken, um den anderen das Leben zur Hölle zu machen, zumal sich auch Charlie unter einer Decke mit der Oberaufseherin befindet. 

Eins muss man Tom DeSimone lassen, auch wenn ich mit seinen Schwulenpornos nichts anfangen kann, hat er bei manchen Filmen doch den richtigen Riecher bewiesen und beste Exploitation-Unterhaltung raus gehauen. Erst kürzlich wurde ich mit SAVAGE STREETS bestens unterhalten und mit REFORM SCHOOL GIRLS geht es hier weiter. Mich hat es erst abgeschreckt, als ich hört, das der Film eher satirisch auf das WIP-Genre sein soll, aber als großer Fan des WIP-Genres wollte ich dem Film dennoch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht. Klar, mir fehlten durchaus die Spannungseinlagen, aber ich will mich nicht beschweren. Der Film punktete bei mir auf jeden Fall mit den grenzwertigen Dialogen, der gediegenen Brutalität, die nicht zu exzessiv wurde und dem B-Movie-Faktor, den er hat. 

Interessant für Unwissende, insbesondere Punkrockfans dürfte sein, das die Sängerin der Plasmatics, Wendy O. Williams, hier eine der Hauptrollen hat und zwar die von Charlie. Entweder scheint sie eine gute Schauspielerin zu sein oder sie gibt sich im Film genau so, wie sie es in ihrem Leben auch tat, denn ihre Kontroversen sprechen Bände und machen sie durchaus sympathisch. Nur mit der Musik selber kann ich nichts anfangen, Punkrock war noch nie mein Ding, jedoch haben die Tracks, die man während des Filmes zu hören bekommt, Ohrwurmcharakter, weil sie extremst rotzig sind und bei mir ankommen. Mir war die Band namentlich zwar bekannt, aber nie wirklich interessant, jetzt natürlich umso mehr. 

Fazit des ganzen: Respekt an Wicked Vision für den großartigen Einsatz und zum Film kann man nur sagen: Man sollte sich selber ein Bild davon machen. Hartgesottene WIP-Fans werden unter Umständen enttäuscht sein, sollten jedoch trotzdem einen Blick riskieren, weil man genug WIP-Elemente eingebaut hat, die das WIP-Herz höher schlagen lassen, versprochen. Nur die Rolle von Sybille Danning fand ich im Bezug, das sie religiösen Quatsch von sich gibt, etwas unpassend, als Direktorin der Anstalt macht sie ansonsten eine gute Figur. 




 

Montag, 20. November 2023

K3 - Prison of Hell


Originaltitel: K3 - Prison of Hell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt:

In dem Gefängnis K3 werden die dort gehaltenen Frauen vergewaltigt und gefoltert. Die hauseigene Ärztin ist mit der Situation nicht einverstanden und flieht deshalb mit zwei anderen Frauen in den Urwald. Doch ein Kommando von Wärtern ist ihnen auf den Fersen. 

Review:

Von X-Rated erschien kürzlich die auf 66 Stück limitierte große Hartbox zu K3 - PRISON OF HELL, der ja schon seit Jahren OOP ist und bei manchen ein gesuchter Titel zu sein scheint. Nicht umsonst werden auf Filmundo derzeit die großen Hartboxen, die der Erstauflage von 2009 entsprechen, für einen Preis von einmal 300 Euro und einmal knapp 700 Euro verkauft. So erschien es mir ratsam bei der 66er-Auflage nicht lange zu warten und eine ein zu tüten. Es scheint sich um den Nachfolgefilm von NOTGEILE KNASTJULEN ZUR UNZUCHT ERZOGEN und KNASTJULEN 2 - ZUR SAU GEMACHT zu handeln, denn der alternative Titel von K3 lautet unter anderem: Knastjulen 3 - KAUDALE IMPRESSIONEN INHAFTITERT MUNDFOTZEN; dementsprechend werde ich auf die beiden benannten Titel im WEITEREN Verlauf meines Sammlerdaseins verzichten, weil mir PRISON OF HELL nur bedingt gefallen hat und ich meine Erwartungen etwas zu hoch angesetzt habe, nachdem ich dem euphorischen Review in der OFDB gefolgt bin. 

Der Film stellt eine Art Hommage an die ganzen Frauengefängnisfilme dar die man kennt und dementsprechend wird auch hier agiert. Nur leider wird hier mehr wert auf pornographisches Material gelegt, was zur Folge hat, das die Handlung viel zu kurz kommt. Ich war sogar zu Beginn des Filmes guter Dinge, weil es mich sehr an das PRISON ISLAND MASSACRE von Bethmann erinnert hat, aber selbst da ging es nicht so zu wie bei K3 und hatte weitaus mehr Handlung. Schade eigentlich. Dennoch gibt es ein kleines Trostpflaster zu vermelden: Wenn man sich nach über einer Stunde durch gequält oder durch gespult hat, gibt es reichliche Splatteraction aus der Hand des deutschen Splatterpapstes Olaf Ittenbach. Und ja, das war soweit auch der Hauptgrund meiner Sichtung, weil Ittenbach einer der besten Special Effects-Macher ist, den man kennt. 

Was den Film aus macht sind die reichlichen Vergewaltigungen, die abgrundtiefe Misogynie, in der man schier ersäuft, reichlich nackte Haut und ein interessantes Set, wobei das Set ausserhalb der Gefängnismauern ansprechender ist.  Von den Darstellern braucht man wohl sicherlich nichts erwarten, da sie weitgehendst alle aus der Pornobranche kommen, mit Ausnahme von Thomas Kercmar, den man in diversen Amateursplatterfilmen gesehen hat und Doktor Bertucci. Trotz allem hat mich der Film weniger überzeugt, weil ich schon besseres vom X-Rated-Boss gesehen habe, bspw. ROSSA VENEZIA ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, der zwar auch explizites Material beinhaltet, aber auch eine Top-Story samt Umsetzung und viel Abwechslung. Aber gut, es kann nicht jeder Film eines Regisseurs gleich gut sein, zwischendurch darf es auch mal Aussetzer geben. Ein paar Pluspunkte gibt es dennoch zu vergeben und die beschränken sich auf die letzte halbe Stunde des Filmes. 



 

Sonntag, 16. April 2023

Frauengefängnis USA


Originaltitel: Vendetta
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Bruce Logan

Inhalt:

Die junge Bonnie erschießt in Notwehr einen Vergewaltiger und wird anschließend wegen Totschlags zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis herrschen schreckliche Zustände und Bonnie wird nach einer Konfrontation mit der Oberaufseherin ermordet, ihr Mord wird vertuscht. Bonnies Schwester Laurie durchschaut das Ganze und lässt sich selbst in das Gefängnis einliefern um Rache zu nehmen. 

Review:

Yeah, endlich mal ein Women in Prosin-Movie bei dem nicht nur nacktes Geleibe und endlose Lesbensex-Szenen im Vordergrund stehen, sondern knallharte Catfights und dementsprechende Härte. Die Frage hinter dem Film ist, wie weit man gehen würde, um einen geliebten Menschen Todes zu rächen? Selbstjustiz ist in Deutschland eh ein schwieriges Thema, besonders im filmischen Bereich, weswegen es so hin und wieder mal zu Zensurmaßnahmen kam. Jedoch nicht bei FRAUENGEFÄNGNIS USA, der bisher immer noch nicht amtlich auf digitalem Wege veröffentlicht wurde und nur eine VHS von Vestron Video kursiert. 

Bei FRAUENGEFÄNGNIS USA, der unter dem Originaltitel VENDETTA bekannt ist, wohnen wir Laurie bei, deren Schwester ins Gefängnis kmmt und während ihrer Haft von einer Horde wild gewordenen Weibern umgebracht wird. Somit entschließt sie sich, sich selber einbuchten zu lassen um Rache an allen aus zu üben, die an dem feigen Mord beteiligt waren. Und ihr Plan geht durchaus auf. Eine nach der anderen fällt ihr zum Opfer und bekommt die Antwort auf ihre Art von Gerechtigkeit, nach dem die Behörden es nicht weiter interessiert, wie Bonnie wirklich gestorben ist. 

FRAUENGEFÄNGNIS USA geht mit einer ziemlichen Härte voran, wie ich sie in den WIP-Filmen die ich bisher gesehen habe, nicht kannte. Es ist in den meisten Fällen des Filmes ständig was los, entweder gibt es Schlägereien und/oder Kämpfe unter den Frauen, mal wird eine Hand mit dem Fleischklopfer zertrümmert oder es gibt was auf die Ohren mit den Hanteln. Sehr reizend waren zudem die hoch gestylten 80er Jahre-Frisuren, die einen sofort in die Zeit zurück reisen ließen. 

Zusammenfassend kann ich dem Film jedem nahe legen, der mit WIP-Actionfilme mehr anfangen kann und weniger wert drauf legt, erotisches ´Gesabbel´ vor der Linse zu haben. Für mich persönlich war es eine willkommene Abwechslung zu dem, was ich sonst aus dem Genre kenne und hoffe auf eine zeitnahe digitale Veröffentlichung in deutschen Landen, weil er jetzt definitiv in meiner Top Ten der Women in Prison-Filme gelandet ist!


 

Freitag, 14. April 2023

Angels Behind Bars - Die Hölle hinter Gittern des Cineversums


Der Women In Prison-Film, auch genannt: Frauengefängnisfilm, ist ein Subgenre des Exploitationsfilms, deren Entstehung im frühen 20. Jahrhundert begann und bis heute noch anhält. Zu den Inhalten solcher Filme gehören in den meisten Fällen inhaftierte Frauen, die sexuellem und körperlichem Missbrauch ausgesetzt sind. Die Haupttäter hierfür sind oftmals männliche und weibliche sadistische Gefängnisleiter, Wärter oder andere Gefängnisinsassen. Ein weiteres stichhaltiges Merkmal stellen in diesem Genre Akteure dar, die lesbischen Sex miteinander haben, auch hier sind es in den meisten Fällen die Insassinnen. 


Ursprünglich sind Women In Prison-Filme als erotische bis pornographische Filme gedacht, deren Inhalt fiktiver Natur ist. Filme dieses Genres beinhalten eine Mischung aus erotischen Abenteuern der Frauen im Gefängnis, Thriller, Drama oder in Ausnahmefällen Elemente des Horrorfilms. Das flexible Format und die Lockerung der Filmzensurgesetze in den 1960er Jahren ermöglichten es Filmemachern, extremere Fetische wie Voyeurismus Leibesvisitationen, Gruppenduschen, Catfights), sexuelle Fantasien (Lesbismus, Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei), Fetischismus (Knechtschaft, Auspeitschung, Erniedrigung) und Sadismus (Schläge, Folter, Grausamkeit) darzustellen.


Die meisten Filme über Frauen im Gefängnis verwenden die gleichen Standardcharaktere und Formeln die die Situationen betreffen. Zu den Charaktern der Insassinnen zählen, dass sie oft sarkastische Prostituierte, manipulative Verräterinnen oder eine aggressive Lesbe sind. Die weiblichen Kriminellen sind meist hypersexualisiert und fetischisieren homosexuelle Beziehungen. Die Autoritätsperson des Gefängnisses ist normalerweise eine sadistisch-grausame Frau, die selbst eine Variation der traditionellen Gefängnislesbe ist. Zu den häufigsten Szenen, die in einem Frauengefängnisfilm vorkommen, gehören folgende:

- Weibliche Gefangene werden zur Strafe mit einem Feuerwehrschlauch besprüht
- Selbstmord oder Tod einer Nebenfigur 
- Schläge durch Wachen
- Kämpfe zwischen den Gefangenen auch Catfights genannt (manchmal unter der Dusche oder im Schlamm, oft nackt)
- Eine restriktive/unbequeme Kleiderordnung haben, z. B. Barfußlaufen und/oder das Tragen knapper, freizügiger Gefängnisuniformen.
- Weibliche Gefangene, die zu Zwangsarbeit verurteilt werden (z. B. Fußböden schrubben, Kokosnüsse hacken oder Erdlöcher graben, manchmal nackt)
- Lesbische Sexszenen zwischen Gefangenen und den Wachen, Vergewaltigung oder Zwangsprostitution der weiblichen Gefangenen durch männliche Wachen
- Ein "Willkommens"-Ritual, das Gruppendurchsuchungen, das Aufgeben persönlicher Besitztümer oder das Duschen beinhalten kann (alles unter Beobachtung von sexuell benachteiligten weiblichen Insassen)
- Ein unschuldiges Mädchen (oder eine Gruppe) wird in ein Gefängnis oder eine Besserungsanstalt geschickt, die von einem männlichen oder lesbischen Wärter geleitet wird (der möglicherweise auch einen Prostitutionsring für Insassen leitet, wie in DAS FRAUENLAGER aus dem Jahre 1983.


Die Erzählung gipfelt in einer Art Rebellion, die einen Kampf, einen Ausbruchsversuch oder eine Naturkatastrophe wie einen Gefängnisbrand oder ein Erdbeben beinhalten kann. Die Geschichte endet dann mit einer Aufstands- oder Fluchtsequenz, in der die Schurken getötet und der Gefangene befreit wird. Gelegentlich ist ein neuer Insasse ein Undercover-Reporter, der Korruption untersucht, wie in BARE BEHIND BARS oder ein Regierungsagent, der geschickt wird, um einen politischen Gefangenen zu retten. Am häufigsten wird die Gefangene mit einem Mann (einem Liebhaber, Vater oder Priester) wiedervereinigt, der sie zum Guten führt, damit sie ihr Leben mit familiären und heterosexuellen Beziehungen wieder aufbauen kann.


In der Stummfilmzeit wurden nur wenige Frauen in Filmen als Hauptprotagonistinnen in Krimidramen gezeigt. Ein Stummfilmstar, der solche Rollen perfektionierte, war Priscilla Dean, vor allem in THE WICKED DARLING von 1919 und OUTSIDE THE LAW von 1920. Aber erst in den 1930er Jahren begann Hollywood, Filme zu drehen, die teilweise in Frauengefängnissen spielen, wie UP THE RIVER von 1930, LADIES THEY TALK ABOUT von 1933, GANOVENBRAUT von 1933 oder GIRLS ON PROBATION von 1938. Frauengefängnisfilme entwickelten sich in den 1930er Jahren als Melodramen, in denen jungen Heldinnen über das Gefängnis der Weg in ein rechtschaffenes Leben gezeigt wurde. Unter dem Einfluss von Pulp-Magazinen und Taschenbüchern wurden sie in dieser Zeit zu beliebten B-Movies. Erst in den 1950er Jahren, beginnend mit der Veröffentlichung von VERLORENE FRAUEN von 1950, SO JUNG UND SO VERDORBEN, ebenfalls von 1950, REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS von 1955 und THE WEAK AND THE WICKED von 1954, dass ein ganzer Film in einer Frauengefängnis gedreht wurde. Es wurden mehrere Filme über weibliche Gefangene gedreht, die während des Zweiten Weltkriegs von Deutschen und Japanern interniert wurden, darunter 2000 WOMEN von 1944 und DREI KEHRTEN HEIM von 1950.


Der Film, der das Genre in eine neue Richtung lenkte, war Jesús Francos 1964 entstandene DER HEISSE TOD, der 1969 in den USA ein großer Kassenerfolg wurde. In diesem Jahr gehörte LOVE CAMP 7 auch zu den ersten reinen Exploitation-Filmen, der die Frauencharaktere in Frauengefängnis- und Naziploitationfilmen beeinflusste. Von 1979 bis 1986 lief das erfolgreiche Frauengefängnisdrama PRISONER im australischen Fernsehens mit 692 Folgen. 1999 wurde die beliebte TV-Serie BAD GIRLS im britischen Fernsehsender ITV veröffentlicht. BAD GIRLS wandte sich vom üblichen Gefängnisdrama ab, das zuvor produziert wurde, um eine andere Perspektive auf das Leben und die Sexualität von Frauen im Gefängnis zu zeigen. Der Soziologe Didi Herman erklärt: Im Gegensatz zu anderen Mainstream-Fernsehprodukten, die möglicherweise lesbische oder schwule Charaktere in einem vorherrschenden Kontext der Heteronormativität haben, stellt BAD GIRLS lesbische Sexualität als normal, wünschenswert und möglich dar. Eine Reihe der Frauengefängnisfilme sind nach wie vor von der BBFC im Vereinigten Königreich verboten . Darunter sind LOVE CAMP 7 und FRAUEN FÜR ZELLENBLOCK 7 mit der Begründung, dass sie erhebliche Szenen sexueller Gewalt enthalten.


Wenn wir einen Blick auf den amerikanischen Kontinent werfen, kommen ziemliche viele Frauengefängnisfilme zum Vorschein. Traditionelle Beispiele wären MÄDCHEN HINTER GITTERN von 1982, DAS FRAUENLAGER von 1983, DIE STRAFE DES SCHWEIGENS von 1995, CAGED HEARTS von 1995, BAD GIRLS DORMITORY von 1985, UNDER LOCK - HÖLLE HINTER GITTERN von 1995 oder CAGED FEAR - EXZESSE IM FRAUENKNAST aus dem Jahre 1991. In CHAINED HEAT 2 - EXZESSE IM FRAUENGEFÄNGNIS von 1993 und RED HEAT - UNSCHULDIG IN KETTEN von 1985 werden amerikanische Touristen im Ausland eingesperrt. In beiden Filmen geht es um unschuldige Frauen, die in ausländische Gefängnisse geworfen und dort sadistischen Wärtern und brutalen Vergewaltigungen ausgesetzt werden. Mainstream-Gefängnisfilme ohne Exploitation-Inhalt, die sich mit dem Thema befassen sind die Mini-Serie BANGKOK HILTON von 1989 und BROKEDOWN PALACE von 1999, die beide in Thailand spielen und sich auf Frauen konzentrieren, die wegen Drogenschmuggels inhaftiert sind. Auch PRISON HEAT, der in der Türkei spielt, handelt von vier unschuldigen amerikanischen Frauen, die fälschlicherweise wegen Kokainbesitzes ins Gefängnis gesteckt werden.


DAS ZUCHTHAUS DER VERLORENEN MÄDCHEN von 1994 ist einer der bekannteren Frauengefängnis-Filme und hat aufgrund seines augenzwinkernden Ansatzes und der Besetzung der Horrorikone Barbara Steele als Aufseherin eine Kult-Anhängerschaft. Der Regisseur des Films, Jonathan Demme war 1972 auch Co-Autor von THE HOT BOX, in dem es um weibliche Gefangene geht, die sich befreien und eine Rebellion gegen ihre Entführer beginnen. In den 2000er sind Filme entstanden, die die klassischen Frauengefängnisfilme der 70er Jahre parodieren oder ihnen huldigen, wie Cody Jarretts SUGAR BOXX (2009) und Steve Baldersons Stuck! (2010). Beide Filme ahmen klassische Frauengefängnisfilmen nach, indem sie typische Frauengefängnis-Filmfiguren, vorhersehbare Szenen und insgesamt ähnliche Handlungen enthalten.


Italienische Exploitation-Regisseure haben Dutzende von Frauengefängnisfilmen mit weitaus deutlicherem Sex & Gewalt-Anteil produziert als die US-Amerikaner. Da hätten wir zur Auswahl Bruno Mattei´s LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE von 1982 oder Szenarios wie AUSGESTOSSEN - FRAUEN IM ZUCHTHAUS (1984) oder CAGED WOMEN - GEPEINIGT UND GEQUÄLT IM FRAUENZUCHTHAUS (1991). Hinzu kommt noch das beliebte Genre des Naziplitation was sich auf das gleiche Thema der gefangenen Frauen konzentriert, die in Kriegsgefangenenlagern misshandelt werden. Viele dieser Filme wurden Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre produziert, als die Branche immer weiter wuchs. Bekannte Vertreter hierzu wären SS CAMP 5: WOMEN´S HELL (1977), HELGA - SHE WOLF OF SPILBERG (1977), SS HELL CAMP (1977) oder LOVE CAMP 7 (1969), der den US-amerikanischen Film ILSA - SHE WOLF OF THE SS (1975) inspirierte. 


Auch im asiatischen Bereich wurden eine Vielzahl von verschiendenen Frauengefängnisfilmen produziert und auf die Menschheit los gelassen. Der Missbrauch chinesischer Frauen in japanischen Internierungs- oder Kriegsgefangenenlagern während des Zweiten Weltkriegs wird in einer Reihe von Hongkong-Filmen dargestellt. Paradebeispiele sind DAS BAMBUSCAMP DER FRAUEN (1973), STRAFLAGER DER GESCHÄNDETEN (1976) oder COMFORT WOMEN (1972). COMFORT WOMEN basiert auf wahren Begebenheiten. Chinesische Prostituierte wurden während des zweiten Weltkrieges von japanischen Soldaten entführt und für brutale wissenschaftliche Experimente im berüchtigten medizinischen Lager der Einheit 731 eingesetzt. A CHINESE TORTURE CHAMBER STORY (1994) und seine Fortsetzung basieren auf historischen Aufzeichnungen der chinesischen Qing-Dynastie. Das Thema Sex „gilt in der traditionellen chinesischen Gesellschaft meist als Tabu“, was die Filmbranche in China skandalös und bei vielen verpönt macht.


Eines der sehr frühen Beispiele des Genres in Japan begann mit DEATH ROW WOMAN, einem Noir-Drama, das 1960 vom Meister des Japano-Horrors, Nobuo Nakagawa gedreht wurde, obwohl sich die Handlung nicht vollständig auf das Gefängnis konzentriert. Danach wurden Frauengefängnisfilme oft zu einer Serie gemacht, die auf beliebten Charakteren aus Manga-Comics wie PRISONER MARIA (1995) und der JOSHU SASORI-Serie basiert, die vor allem durch die Meiko Kaji-Filme bekannt sind. Viele japanische Filme beinhalten Themen von Rache und Vergeltung mit einer Heldin, die sich an den Drogen- oder Prostitutionssyndikaten rächt, die für ihre Inhaftierung verantwortlich sind.


In dem Film SASORI VOL.1 - SCORPION (1972) kann der Zuschauer viele lebensechte Szenen von gefangenen Frauen sehen, weil japanische Regisseure ´natürlich aussehende Geschichten´ vorgeben wollen,  um die Realität der Situation zu verbessern. Viele japanische Filme enthalten diese ´natürlich aussehenden Geschichten´, weil sie auf Lebensereignissen wie den Internierungslagern basieren. 

Das Subgenre ´Jungle Jail Movie´ hat Filme, die in fiktiven Bananenrepubliken spielen, die von korrupten Diktatoren in Südamerika oder Südostasien geführt werden. Die meisten davon wurden auf den Philippinen gedreht, wo die Produktionskosten niedrig sind. Hier wird eine Gruppe jugendlicher Gefangener in einem Gefangenenlager mit Palisaden zusammengetrieben und als Sklavenarbeiter eingesetzt, um Aufgaben wie das Schneiden von Zuckerrohr oder das Graben in einem Steinbruch zu erledigen. Diese Filme beinhalten normalerweise eine Revolutionsnebenhandlung mit politischen Gefangenen, die von anderen Insassen in einem klimatischen Überfall befreit werden, bei dem die Bösewichte getötet werden. Die Schauspielerin Pam Grier spielte in mehreren philippinischen Dschungelfilmen wie Roger Corman´s THE BIG DOLL HOUSE (1971) und seiner Fortsetzung THE BIG BIRD CAGE (1972) mit. Jesus Francos SADOMANIA - HÖLLE DER LUST (1981) zeigt Szenen wie Gladiatorenkämpfe auf Leben und Tod und Gefangene, die wie Tiere in einem von Alligatoren verseuchten Sumpf gejagt werden.


Zu den verwandten Genres gehört der Nunsploitationfilm, der zeitgleich mit dem Frauengefängnisfilm entstand und sich aus den gleichen Grundelementen zusammen setzt. Die Geschichten spielen in isolierten Klöstern, die Gefängnissen ähneln, in denen sexuell unterdrückte Nonnen zu zügellosem Lesbentum und Perversität getrieben werden. Die Mutter Oberin ist normalerweise ein grausamer und korrupter Aufseher-ähnlicher Martinet. Die Nonnen werden wie Sträflinge behandelt, Regelbrecher werden ausgepeitscht oder im Stil der Inquisition gefoltert. Das hinzugefügte Element religiöser Schuld bringt Szenen des Masochismus und der Selbstgeißelung mit sich.


Zudem hat sich der Frauengefängnisfilm auch in andere Bereiche und Filmgenres wie Horror und Science-Fiction ausgeweitet. Ein bemerkenswerter europäischer Horror-Hybrid ist der spanische Film DAS VERSTECK von 1969. Ein Psychokiller lauert in einem Haus für widerspenstige Mädchen auf, das von einer harten Disziplinarin geführt wird. Dieser bahnbrechende Film hat viele andere beeinflusst, insbesondere SUSPIRIA von Dario Argento. 

Die Filme GEHIRNWÄSCHE (1979) und Hellhole (1985)  sind zwei Beispiele für eine Reihe von Horrorfilmen, in denen verrückte Wissenschaftler an Gefangenen experimentieren. WEREWOLF IN A WOMEN´S PRISON (2006) schöpft aus dem Genre der Monsterfilme. In CAGED HEAT 3000 (1995) spielt Lisa Boyle als Insassin in einem Asteroidengefängnis. Der Film enthält futuristische Akzente wie elektrische BH-Quälerei und elektrische Stromstöße mit dem Elektro-Viehstock. GEFANGENE IM WELTRAUM (1986) ist eine von mehreren Low-Budget-Weltraumsagas, die in der Zukunft spielen. HELL MOUNTAIN (1998) und CHAINED RAGE: SLAVE TO LOVE (2001) spielen beide in einer barbarischen postnuklearen Welt, in der Sklaven gezwungen sind, in den Minen zu arbeiten.


Abschließend kann man sagen, dass die Welt des Filmes ein wahrhaftiges Universum ist, was nahezu unendlich viele Vertreter verschiedener Genres und Genrebeiträge mit sich bringt. Eins meiner persönlichen, favorisierten Genres ist der Exploitationfilm in nahezu all seinen Facetten, die dieses Genre mit brigt. Seien es nun Frauengefängnisfilme, Naziploitationfilme oder viele weitere -ploitation-Vertreter. Umso schöner ist es, wenn in der heutigen Zeit zwischendurch ma derartige Beiträge an Land gespült werden wie zum Beispiel JAIL BAIT - ÜBERLEBE IM FRAUENKNAST. Denn eins ist gewiß: Die Zeit des ausbeuterischen Films ist noch lange nicht vorbei.