Posts mit dem Label Facebook werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Facebook werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 31. März 2023

20 Stabs of Borderline


20 STABS OF BORDERLINE
mit 
Madman Marv

Nachdem Madman Marv 2015 die deutsche Untergrund-Szene mit seinem Erstlingswerk DAS SCHWÄBISCHE SÄGEWERKMASSAKER ´erschüttert´ wurde, ließ er recht lange auf sich warten und produzierte 4 Jahre darauf die nächsten Fun-Splatterfilme, um zu zeigen dass der süddeutsche Untergrund noch lange nicht ausgestorben ist! 2023 veröffentlichte er sein neuestes Machwerk HILLBILLY HOLOCAUST und sprengte alles bisher da gewesene um ein weiteres mal. Zurecht, wie ich finde, somit wird er sich eisern den 20 STABS OF BORDERLINE stellen und mir Rede und Antwort stehen.

Zu seiner Filmographie gehören bisher:

Das schwäbische Sägewerkmassaker (2015)
Die dämonische Mörderoma (2019)
Das schwäbische Sägewerkmassaker 2 (2019)
Hillbilly Holocaust (2023)

Vielen Dank das du dich bereit erklärst ein paar Fragen zu beantworten, stelle dich doch bitte erstmal den Lesern vor, wer du bist und was du genau machst. 

In der Szene bekannt als Madman Marv produziere ich seit 2015 trashige Amateursplatterfilme. Los ging es im September 2015 mit "Das schwäbische Sägewerkmassaker" und über die Jahre kamen eine Fortsetzung und mein erster Langfilm "Die dämonische Mörderoma" hinzu. Dieses Jahr wurde mein vierter Film "Hillbilly Holocaust" nach 1 1/2 Jahren Arbeit endlich fertiggestellt und wir alle sind sehr stolz auf das Ergebnis. 

Wie bist du zu so einem überzeugenden Horrorfilmanhänger geworden, der du heute bist?

Ich hatte bereits als Kind Bücher über Geister, Mysterien und Aliens. Diese Themen hatten mich schon sehr früh fasziniert. Noch bevor ich Horrorfilme geschaut habe, begann ich dann damit Romane von Stephen King zu lesen, horrorlastige Videospiele wie DOOM, DOOM 2 und Parasite Eve zu spielen. Natürlich hat man auch ab und zu, wenn man die Gelegenheit hatte, einen Gruselfilm im Fernsehen angeschaut.....so hat sich das nach und nach immer weiter entwickelt.

Was waren deine ersten Horrorfilme und ab welchem Alter ca.?

Mein aller erster Horrorfilm war "In der Gewalt der Riesenameisen" welchen ich im Alter von ca. 8 Jahren im Fernsehen sah. Etwas später dann Der Exorzist, Predator, Alien, Stephen King Verfilmungen und andere. 

Wie entstanden die Ideen zu deinen Filmen, insbesondere zu deinem Debütfilm? Gibt es Vorbilder?

Die Ideen zu meinen Filmen stammen im Grunde sehr oft aus Genreklassikern wie Evil Dead, Texas Chainsaw Massacre, Toxic Avenger, The Beyond und was weiss ich nicht alles. Vieles sind eindeutige Anspielungen auf andere Filme, welche ich einfach über alles liebe. Gerade bei Sägewerkmassaker 1 hatten wir ja diese typische 0815 Slasher-"Story" die eigentlich keine ist. Ein Maskierter tötet einen nach dem anderen.....fertig. Vorbilder waren hier tatsächlich die Knochenwald Filme von Marius Thomsen, die Henker Filme von El Excremento und auch Violent Shit. 

Gab es Schwierigkeiten bei der Produktion deiner Filme?

Bisher zum Glück nie wirklich. Klar gehen mal Dinge schief und man muss umdisponieren, aber bisher konnten wir die Probleme immer lösen. 

Wie lange dauerte die Realisierung deiner Filme von der Idee bis zur Fertigstellung?

Völlig Unterschiedlich. Als Beispiel: Sägewerkmassaker 1: 
4 Wochen Vorbereitung, 1 Tag Dreharbeiten. 
Hillbilly Holocaust: 2 1/2 Jahre Vorbereitung, 1 1/2 Jahre Dreharbeiten. 

Wie wurden die im Film vorkommenden Personen gefunden und ausgewählt?

In meinen Filmen haben bisher nur Freunde und Bekannte mitgespielt, und das soll auch so bleiben. Wenn die Chemie stimmt und du Bock hast, bist du dabei lautet meine Devise.

War das Filmen in größeren Höhen bei Hillbilly Holocaust schwierig?

Mit einer Drohne war das kein Problem :) Auch wenn die Bedienung manchmal etwas schwierig war. im Wald etc. läuft man eben schnell Gefahr einen Ast oder ähnliches zu rammen. Hierbei ein großes Lob an meine Drohnenpiloten Zwenner und Joe!

Wie wurden die Drehorte bestimmt?

Ich kenne mich in der Gegend in der gedreht wurde sehr gut aus und wusste demnach wo wir interessante und vor allem ruhige Orte finden. Mir war wichtig dass wir ungestört arbeiten können. Daher waren es meistens abgelegene Plätze im Wald und auch bei mir im Haus (Hütte der Hinterwäldler). 

Wer gab den Filmen die Titel?

Die Idee kam von Zwenner und wurde von mir als gut befunden. Ich hatte Anfangs den Titel "Opening to Hell" im Sinn, aber Hillbilly Holocaust klingt einfach besser ;)

Welche Szenen waren am schwierigsten zu realisieren?

Das brennende Wohnzimmer. Das waren 8 Stunden Aufbau für paar Sekunden Film. An dem Tag hat es geschneit und ich musste draussen einen komplett überdachten Unterstand aufstellen. Unter diesen wurde dann der Teppich gelegt, mit allem drum und dran. 

Was waren die besten Erlebnisse bei den Drehs, was die schlechtesten?

Im großen ganzen lief der Dreh sehr gut. Nur einmal hat uns das Wetter alles versaut und immer wieder gingen Effekte schief. Ist in den Outtakes auf der DVD gut zu erkennen. Alles in allem waren es aber ausnahmslos spaßige, wenn auch anstrengende Tage. 

Wessen Idee war es Walter White in die Vermisstenliste aufzunehmen? 

Meine ;) Die Herrschaften aus Beim Sterben ist jeder erste  und Blair Witch Project sind auch dabei wie du sicher erkannt hast. 

Wurden bei den Dreharbeiten gegenüber dem Drehbuch spontane Veränderungen vorgenommen?

Ein Drehbuch gab es nicht. An der Grundstory hat sich während der Drehphase nichts geändert, einige Szenen wurden improvisiert und viele Ideen kamen im Verlauf der Dreharbeiten hinzu bzw. wurden verworfen. 

Wie wurden die Filme finanziert?

Die Filme hab ich komplett selber finanziert.

Was hat dir, zum Schluss, besser gefallen als in der Vorstellung?

Eigentlich alles!

Sind noch mehrere Filmprojekte geplant?

Ja, aktuell zwei, aber genaueres wird noch nicht verraten.
 
In Hillbilly Holocaust kommt man in den Genuß von Grindcore, aber auch experimentieller Musik von Musica Non Grata. Was für Musik hörst du privat so?

Ich höre generell sehr viel Metal, vor allem Death/Black/Stoner/Doom, aber auch X andere Genres. Hier alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. 

Wo siehst du die Independentfilm-Szene in 20 Jahren?

Na, ich hoffe doch dass sie weiterhin existiert und noch einige schöne Filmperlen erscheinen! 

Abschließend gehören dir die letzten Worte!

MORE SPLATTER, LESS BULLSHIT!

Facebook

Instagram

Merchandise

 

Dienstag, 7. März 2023

Unfriend

 


Originaltitel: Friend Request
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Simon Verhoeven

Inhalt:

Hunderte von Freunden auf Facebook, chatten, posten, kommentieren, liken - das Leben besteht heute zunehmend aus der Bewegung in den sozialen Netzwerken. Das geht auch der Psychologiestudentin Laura so, die sich aber mit den modernen Medien gut arrangiert hat. Als sie die Freundschaftsanfrage einer unscheinbaren Kommilitonin namens Marina annimmt, ahnt sie nicht, was sie sich aufhalst. Marina mag sonst keine FB-Freunde haben, aber sie wühlt sich durch Lauras Vergangenheit und interessiert sich für seltsame Details. Als sie sich selbst zu einer Party einlädt und Laura sie schließlich "entfreundet", wird es immer unheimlicher. Lauras Freunde müssen Alpträume ertragen und kommen nach und nach ums Leben - und die Studentin wird immer einsamer. Die einzige Rettung gegen die dämonische Macht scheint zu sein, Marinas Herkunft aufzuklären...

Review:

In den letzten Jahren warteten viele Regisseure mit sogenanntem Social Media-Horror auf, die allein deswegen schon interessant sein dürften, weil Social Media eine wichtige Bedeutung in den letzten Jahrzehnten bekommen hat. Was wäre die heutzutage Zeit ohne soziale Medien? Nie war es leichter Mit Freunden, Bekannten, Kollegen usw. in Kontakt zu bleiben, nahezu alles und jeden am privaten Geschehen teil nehmen zu lassen oder Freund- und Bekanntschaften in die ganze Welt zu knüpfen. So war es schließlich nur noch eine Frage der Zeit, bis soziale Medien ihren Weg in die Filmindustrie gefunden haben. Wie viele davon was taugen oder nicht, soll jeder für sich selber entscheiden. Mein persönlicher Favorit diesbezüglich ist definitiv UNFRIEND aus dem Jahre 2016.

Inhaltlich haben wir es mit einem Mischmasch aus Thriller, Drama und Horror zu tun. Es dreht sich um eine Aussenseiterin namens Marina, die absolut keine Freunde hat weder im Real Life noch im Internet. Bis sie auf Laura stößt, die mit über 800 Freunden auf Facebook punkten kann. Marina bildet sich ein, nachdem Laura ihre Freundschaftsanfrage angenommen hat, dass sie nun auch zum Zirkel von Lauras Freunden gehört und fängt an ihr maßgeblich nachzustellen, bis Laura sie wieder entfreundet. Allmählich geschehen suspekte Dinge, Lauras Freunde werden immer weniger und manche sterben urplötzlich auf suspekte Weise.

Auf dem Regiestuhl haben wir einen Deutschen namens Simon Verhoeven. Ich selber tu mich oftmals schwer, mir deutsche Produktionen anzusehen, wenn sie nicht gerade aus dem Independent Horror-Bereich kommen, jedoch hat mir die Thematik zu dem Film gefallen und neben so Gurken wie UnNKNOW USER  1 & 2 oder CAM stellt UNFRIEND für mich eine großartige Abwechslung dar, weil die Gesamtumsetzung einfach passt. Man erfindet da Rad nicht neu, aber Verhoeven hat es geschafft, einen unterhaltsamen Film an den Mann zu bringen, der sehr kurzweilig ist. 

Gedreht wurde mit recht jungen Darstellern, die mir namentlich nicht näher bekannt waren, ihre Arbeit aber vorzüglich gemacht haben. Auch sehr geil waren die Animationen auf dem Profil der Protagonistin Marina, es waren sehr düster-depressive Animationen die mich sehr angesprochen haben, weil sie doch recht gruselig waren und ein Abbild der Seele von Marina angezeigt haben. 

Gedreht wurde der Film in Kapstadt, Südafrika, unter dem Namen UNKNOWN ERROR. Glücklicherweise besann man sich darauf, den Filmtitel zu ändern um etwaige Verwechslungen mit UNKNOWN USER auszuschließen, was wohl auch besser war. Denn wo UNKNOWN USER einen zu Tode langweilt, unterhält UNFRIEND komplett. Eine dezente sozialkritische Kompetenz ist dem ganzen nicht von der Hand zu weisen und zeigt nur auf, das sich das wahre Leben nicht im Internet abspielt, sondern in der Realität, was insbesondere bei Jugendlichen Heranwachsenden oftmals vergessen wird.