Posts mit dem Label Virus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Virus werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 22. Mai 2023

Ebola Syndrome


Originaltitel: Yibola bing du
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Herman Yau

Inhalt:

Kai ist in Hongkong in einem Restaurant angestellt. Als er jedoch von seinem Boss beim Geschlechtsverkehr mit dessen Frau gestört wird, sieht Kai nur einen Ausweg: er tötet die beiden bestialisch, doch die kleine Tochter kann entkommen. Kai flüchtet darauf nach Afrika, wo er wieder einen Job in einem Restaurant annimmt. Als er mit seinem Chef in ein Eingeborenendorf fährt, um dort Schweine zu kaufen, vergewaltigt Kai nebenbei eine Eingeborene. Was er aber nicht weiss: die Frau hat den Virus Ebola. Kai steckt sich natürlich an, merkt aber vorläufig noch nichts. Plötzlich wird er dann krank, wird aber schnell wieder gesund, da er einer der wenigen Menschen ist, die immun gegen das Virus sind. Als er mal wieder beim ficken mit der Frau des Chefs erwischt wird, tötet er beide und verarbeitet sie zu Fleischbällchen, welche er im Restaurant verkauft. Alle Leute, die diese essen, stecken sich automatisch auch mit Ebola an. Das Virus verbreitet sich schnell. Als Kai wegen Mord gesucht wird, reist er wieder nach Hongkong zurück. Doch dort sucht ihn die Polizei auch schon mit Unterstützung der Tochter seines früheren Arbeitgebers.

Review:

Der etwas durchgeknallte Kai ist ein Mörder und Verlierer, der seinen Lebensunterhalt in einem Restaurant verdient, in dem er von der Frau des Besitzers nur umher gescheucht wird und unterbezahlt ist. Nach einer Reise nach Südafrika infiziert er sich mit dem Ebola Syndrom und verbreitet den Virus in Hongkong, mit dem Ziel alles und jeden damit zu infizieren. 

Lange habe ich davon geträumt mir den Film in einer Veröffentlichung in die Sammlung stellen zu können, die mich auch anspricht und seit dem vergangenen Wochenende wurde dieses Kapitel geschlossen. Ich hatte den Film zwar vor etlichen Jahren schon der CAT III-Hartbox von Illusions, aber das war ncht dasselbe wie wenn man ihn in einem Mediabook hat und dazu noch auf Bluray. Nicht dass ich der extremste Mediabook-Sammler bin, aber es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass ein Mediabook inhaltlich schon was hat, insbesondere wenn das Booklet reichlich und informativ ausgestattet ist. So unternahm meine Freundin eine kleine Weltreise zu einem Müller, der das Mediabook noch im Angebot hatte und besorgte ihn umgehend, auch, weil sie mich gefragt hat, was das für ein Film ist und ich mich schon ganz hippelig war, ihn endlich in einer besseren Bildqualität zu sehen. 

EBOLA SYNDROME ist ein mehr als nur genialer CAT III-Kracher aus Hongkong, der seinen Namen alle Ehre macht. Wer auf Hongkong-Filme steht, wird den Film wohl schon kennen, wer nicht, sllte das schnellstens nach holen, sofern man Filme mit der Überschrift "Stumpf ist Trumpf" mag. Ich würde nahezu schon behaupten, dass Herman Yau´s Film der direkte und stetige Mittelfinger zu Wolfgang Petersen´s OUTBREAK - LAUTLOSE KILLER ist, so überdreht ist der Film. Für EBOLA SYNDROME versucht Regisseur Yau, ein gesellschaftliches Statement abzugeben, aber alle zugrunde liegenden Themen gehen im Katalog des Gemetzels und des ungeheuerlichen Chaos verloren. 

Der große Star des Filmes ist definitiv Anthony Wong, den gewiefte Filmfans schon bei THE UNTOLD STORY gesehen und ihn lieb gewonnen haben dürften. Er spielt seine Rolle als nihilistisches Arschloch, dem alles scheißegal ist einfach zu perfekt und sollte er mal nicht in Reichweite der Kamera sein, vermisst ihn und sein Auftreten eher schon als dass man es ohne ihn aushalten würde. Wong spielt die Verkörperung des modernen Neandertalers und das Drehbuch fügt gelegentlich ein oder zwei Momente ein, die uns daran erinnern, dass wir mit diesem gesellschaftlichen Außenseiter Mitgefühl haben sollten. 

Sehr zuvorkommend ist die Filmmusik die von Mak Chun Hung gemacht wurde, denn sie unterstreicht das ganze verrückte Treiben im Film und bindet eine geniale Atmosphäre mit ein, der alles unterstreicht, was sich auf dem Bildschirm gerade abspielt. Oftmals habe ich gehört, das die Dialoge nicht sonderlich zu so enem Film passen, der einfach nur vor Ekelhaftigkeit strotzt, ich wiederum sage aber, dass gerade die Dialoge herrlich dazu passen, weil sie dem Film einen schwarzhumorigen und komödiantischen Stil verpassen, der aufzeigt, dass man den Film nicht allzu ernst nehmen soll, aber dennoch zu unterhalten weiß, ganz klar!