Posts mit dem Label Romanze werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Romanze werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 15. September 2024

Hetzjagd ohne Gnade


Originaltitel: La Città gioca d'azzardo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Sergio Martino

Inhalt:

Luca Antieri, von Beruf 'Falschspieler', verdient sich in Mailand seinen Lebensunterhalt mit gezinkten Karten. In einem renommierten Casino gewinnt er mit lockerer Hand eine hohe Geldsumme und zieht dabei besonders die Aufmerksamkeit des Inhabers auf sich. Luca bekommt ein Angebot das er nicht ablehnen kann: Er soll die Umsätze des Casinos verdoppeln. Das Spiel ist einfach, nicht jedoch die Beziehung zu Marie-Luisa, die Freundin von Kurano, in die sich Luca nach kurzer Zeit verliebt. Kurano ist der Sohn des Casinobesitzers und eine gewalttätige, tickende Zeitbombe die genug von der Bevormundung seines Vaters hat und dessen Geldgeschäfte neu organisieren will. Es kommt zur unvermeidbaren Auseinandersetzung zwischen Luca und Kurano. Luca werden die Hände zertrümmert...mit letzter Kraft kämpft er um alles, was für ihn noch eine Bedeutung hat: Marie-Luisa und ihre gemeinsame Zukunft!

Review:

Der Name Sergio Martino hat mir im voraus schon verraten, wie hoch der Unterhaltungswert von HETZJAGD OHNE GNADE werden würde. Ist Martino mir nicht unbekannt und konnte mich schon mit seinen Werken DIE INSEL DER NEUEN MONSTER oder DIE WEIßE GÖTTIN DER KANNIBALEN beeindrucken. HETZJAGD OHNE GNADE ist einer von mehreren europäischen sogenannten Heist-Filmen, die sich um Gaunereien und um die Planung, Durchführung und Folgen eines bedeutenden Raubüberfalls geht. Zu den traditionellen Hauptzutaten gehören hier ein romantischer Held mit Charaktertyp, der als sozialer Bandit agiert, eine vom eigenen Kerl unterdrückte Frau und moralisch verdorbener Kerl, der als Gegenspieler des Helden fungiert. 

In der Hauptgeschichte sehen wir den Trickspieler Luca Altieri, der bei illegalen Pokerspielen in Mailand teil nimmt und für den Besitzer der Spielhalle die Kundschaft ausnimmt und zehn Prozent Anteil bekommt. Als er sich in die Frau des Sohnes des Besitzers verliebt, hat der Sohn natürlich was dagegen und plättet Luca die Hände, was zur Folge hat, das er nicht mehr vernünftig mit den Karten umgehen kann. Das hat zur Folge, das sich Luca diese Sache nicht gefallen lässt und alles dran setzt Maria Luisa aus den Fängen des narzisstischen Kerls zu befreien und mit ihm die letzte Rechnung begleicht. 

Die Regie seitens Martino lässt sich als durchaus solide bezeichnen, was zur Folge hat, das der Film, der eine Laufzeit von über eineinhalb Stunden aufweist recht flott vorüber sind, ohne das man es merkt. Ein großer Vorteil ist, das dezente Prisen komödialen Inhalts sich perfekt mit den Action. und Thrillerszenen verbinden und ein anschauliches Werk dabei raus kommt, was unterhaltsam ist. Mit Luc Merenda in der Hauptrolle funktioniert der Film sehr gut, da er besagte komödiale Elemente sehr gut hin bekommt, ohne ins lächerliche abzudriften. Zeitgleich schafft er es auch, romantische Spielereien zu präsentieren, die nicht ins kitschige verfallen. 

Sehr zuvorkommend ist auch die Kameraführung, besonders bei den Pokerspielen, die "Flagge" zeigen, wenn sich die Einsätze erhöhen und zur Spannung beitragen. Selbiges gilt auch für die Darstellerriege, die für ihre Rollen bestens platziert wurden und mit ihrem Können den Film am Leben erhalten, ohne das es zu Schläfrigkeiten kommt. Ganz besonders sticht Dayle Haddon als einzige anwesend Frau hervor, die mit ihrer Schönheit vermutlich nicht nur Merenda in ihren Bann gezogen hat und durch ihr schauspielerisches Auftreten für die nötige Dramatik sorgt, die es zu bestaunen gibt. 

Fazit: Auch wenn manche Kritiken zu dem Film eher negativ ausfallen, würde ich das glatte Gegenteil behaupten. Es mag sein, das er seine Ecken und Kanten hat und man sich fragt, was er genau sein will. Ob eher ein Krimithriller im Zocker/Casino-Milieu oder eine Romanze mit etwas Biss, das mag jeder für sich selber entscheiden. Sehenswert ist der Film definitiv, nicht zuletzt wegen des bezaubernden Soundtracks von Luciano Michelini. 


 

Dienstag, 28. November 2023

Guinea Pig 6 - Mermaid in a Manhole


Originaltitel: Ginî piggu: Manhôru no naka no ningyo
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Hideshi Hino

Inhalt:

Ein Maler mittleren Alters hat seinen Nachbarn, ein Pärchen, das zusammen lebt, mitgeteilt, dass seine Frau verstorben ist. Das Pärchen macht sich darüber Gedanken, wie der Künstler das wohl verkraftet. Der hält sich immer wieder in der Kanalisation in Okinawa auf, die mit Spielsachen und anderen Dingen gefüllt ist. Und dort vegetiert eine Meerjungfrau, die eine enge Bindung mit dem Künstler aufnimmt. Dieser hilft der Meerjungfrau aus der Kanalisation, und bringt sie innerhalb seines Hauses in einer Badewanne die mit Wasser gefüllt ist unter. Die Meerjungfrau sagt dem Künstler, er sei seine Bestimmung, ein Bild von ihr zu malen. Der Maler beginnt damit, aber die Meerjungfrau leidet bei jedem Pinselstrich, denn während dieses künstlerischen Prozesses geschieht auch ein qualvoller Prozess für sie. Auf ihrem Körper entstehen schmerzhafte Ekzeme, die aufplatzen, aus ihnen quillt auch Farbe. Die Meerjungfrau erklärt dem Künstler, dass sie sieben Farben im Körper habe, mit denen er sie malen soll. Der Maler und sein Objekt leiden, aber beide haben sich dazu entschieden, dass das Bild gemalt werden muss. 

Review:

Der fünfte Teil ist mit Sicherheit einer der sehenswerteren Teile der Serie, aufgrund der Spezialeffekten die hier zum Einsatz kommen. Er erzählt die Geschichte eines  Malers, der in seiner Vergangenheit eine wunderschöne Meerjungfrau im Fluss sah. Einige Jahre nach diesem Ereignis, trifft er erneut auf dieses seltsame Wesen, das verletzt wurde und irgendwie in die dunkle Kanalisation gelangte, wo der Maler auf verschiedene Objekte seiner Vergangenheit traf. Der Mann bringt Syrena zu sich nach Hause, um ihre Wunden zu versorgen. Dort angekommen beschließt er, sie zu malen. Leider führt die sich entwickelnde Krankheit dazu, dass sie vor seinen Augen zerfällt und stirbt. Der Maler versucht immer wieder, Syrena zu retten, doch als fieses Ungeziefer aus ihrem geschwürigen Körper zu kriechen beginnt, scheint das Schicksal der Frau besiegelt.

Man hat sich glücklicherweise von dem ganzen Comedy-Schrott verabschiedet, der in so einer Serie meiner Meinung nach nichts zu suchen hat. Gut, HE NEVER DIES bildet das Glanzbeispiel, das man Gesplatter und etwas Comedy miteinander verbinden kann, die Teufelsdoktorin aber das Beispiel, das man sowas nicht wirklich braucht, aber das mag jeder für sich selber entscheiden. Hier ging man den Weg Fantasy-Elemente mit einzubauen und das gelang den Machern definitiv. Für die Regie war der Horrormangazeichner Hideshi Hino tätig, der sein Können bzw. seine Vision bestens umsetzen konnte. Das Drehbuch entstammt aus einem seiner eigenen gezeichneten Mangas, was ich persönlich sehr genial finde, dazu würde mich der Manga interessieren. 

Was den Film ausmacht ist seine psychedelische Atmosphäre, die er aufzuweisen hat. Alles wirkt so surreal und nicht von dieser Welt, am meisten die Meerjungfrau selber, die eher wie eine Ekelversion von Arielle aussieht und und im Laufe des Films schafft, Ekelgefühle hervorzubringen. Die Geschichte vermischt Traum und Realität, Blut und Romantik zu einem perfekten Konglomerat, der ihn zu seinem sehr sehenswerten Beitrag in der Serie macht und man auch nicht wieder vergisst, trotz der teilweise ekligen Szenen, die er zu bieten hat.