Posts mit dem Label Serienkiller werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Serienkiller werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 7. März 2024

Schlachtfest des Teufels


Originaltitel: Schlachtfest des Teufels
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Jochen Taubert

Inhalt:

Bei einer Hochzeit hat die schwangere Braut eine Frühgeburt. Viele Jahre später kommt es zu einer blutige Mordserie, denn das Kind von damals, inzwischen durch furchtbare Misshandlungen körperlich und geistig geschädigt, beginnt einen grausamen Rachefeldzug. Das "Schlachtfest des Teufels" beginnt.

Review:

Eine Frau feiert ihre Hochzeit und bringt zur gleichen Zeit ihr Kind auf die Welt, weil sie eine Frühgeburt erleidet. Nach vielen Jahren beginnt in der Stadt eine plötzliche Mordserie, denn das Kind, was damals bei der Frühgeburt auf die Welt kam, wurde über die Jahre schwer misshandelt und zieht hier seinen Rachefeldzug durch bis zum bitteren Ende. 

Wenn man sich die Filmographie von Jochen Taubert näher anschaut, dann stellt man fest, das es einen Film gibt, der noch nicht auf DVD veröffentlicht wurde. Die Frage ist immer das Warum? Durch einen glücklichen Zufall bin ich dem Film habhaft geworden und konnte mir selber ein Bild machen, weil das einer der Filme ist, der mich von allen Taubert-Filmen am meisten interessiert hat, aufgrund seiner "Unzugänglichkeit", weil bisher nur eine VHS von Astro veröffentlicht wurde und die auch so gut wie nie irgendwo auftaucht. Zwischendurch hat man aber das Glück, das man nach etlichen Jahren in den Genuss kommt, den Film zu sehen, von dem man es am wenigsten dachte. 

Man sieht dem Film die Herkunft sofort an. Gedreht wurde mit der üblichen technischen Ausstattung die um die Jahrtausendwende beim Stadtlohner Filmteam angesagt war. Man sollte das nicht als schlechte Kritik betrachten, ich habe kein Problem damit, wenn ein Film etwas billiger aus sieht. Frank Reglinski ist einer der Darsteller, den man in vielen Taubertfilmen gesehen hat und auch kennt, ebenso Jochen Taubert selber gibt sich hier die Ehre und fungiert als Darsteller. Erwarten braucht man keine Höchstleistungen, denn es wurde bewusst im Amateurbereich agiert, um dem Film seine gewisse Portion an hanebüchenen Trash zu verleihen. 

Kommen wir zu dem Punkt, wovon ich glaube, dass das der Grund ist, warum der Film nicht mehr veröffentlicht worden ist. Insbesondere in der heutigen Zeit, könnte der Film manche Gemüter etwas zu sehr erhitzen. Die Darstellung eines behinderten Kerls der zeitgleich auch ein Serienkiller ist mag nicht jedem gefallen und in gewissen Kreisen für Aufschreie sorgen. Man kann dazu stehen wie man will, aber meiner Meinung nach hört sich das ganze auch einer gewissen Fuck You-Attitüde an, die sagen soll, das es den Machern egal ist, was andere über ihre Produktionen denken, denn im Vordergrund steht der Spaß. 

Fazit: Jochen Taubert´s Filme mag man oder man mag sie nicht, etwas dazwischen gibt es nicht. Ich gehöre zu der Kategorie, die seinen Filmen noch was abgewinnen können, weil sie manchmal einen derart bescheuerten Humor beinhalten, der auf der anderen Seite schon wieder geil ist. Gefällt nicht jedem, ist mir auch bewusst und klar, daher zwinge ich keinem Filme dieses Formats auf. Mit einer knappen Laufzeit von 62 Minuten war der Film in Ordnung, hatte einige schwarzhumorige Bretter die mich zum lachen brachten und auch sonst gewohntes Trashfeuerwerk aus Stadtlohn.


 

Freitag, 6. Oktober 2023

Michael, Sammler


Originaltitel: Michael, Sammler
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Michael ist ein Sammler von wahren Kriminal-Erinnerungsstücken und makabren Relikten. In diesem Dokumentarfilm lädt er ein Team ein, seine einzigartige Sammlung zum ersten Mal zu präsentieren.

Review:

Auf der Welt gibt es inzwischen für alle möglichen Dinge Sammler. Briefmarken, Autos, Bücher, Filme, Cds, alles nichts neues. Dann gibt es noch Sammler, die ziemlich ungewöhnliche Dinge sammeln wie Neil Scallan, der dafür bekannt ist die größte Monopoly-Sammlung zu besitzen oder der Italiener Eduardo Flores, der sich darauf spezialisiert hat "Bitte nicht stören"-Schilder zu sammeln und um die 15.000 verschiedene Beispiele solcher Schilder in der Sammlung aufweisen kann. Aber es geht noch skurriler: Der australische Bibliothekar Graham Baker sammelt seinen eigenen Bauchnabelplüsch, den er produziert und inzwischen eine Menge beisammen hat nach 30 Jahren. 

Und dann gibt es noch Sammler wie Michael. Michael sammelt verschiedene Dinge, die einmal, großteils berühmten, Serienmördern gehört haben. Ob es der Pyjama von Aileen Wuornos ist, Gemälde von John Wayne Gacy oder Briefe von Ted Bundy. Michael hat alles möglich, was man sich vorstellen kann und das ist noch nicht mal das Ende der Fahnenstange: Des Weiteren befinden sich in seiner Sammlung echte menschliche Knochen wie eine komplette Skelettbrust oder diverse Totenschädel, die er selbstverständlich alle legal erworben hat und in altmodischen Vitrinen zur Ausstellung in seinem Keller lagert. 

In dieser Dokumentation von Untergrund-Genie Rene Wiesner bekommt man einen Einblick in die vielleicht morbideste Sammlung Deutschlands, aber auch in das Leben des Besitzers, der der Kernpunkt in der Dokumentation darstellt. Michael gibt Einblicke warum er gerade für solche Dinge interessiert ist und präsentiert auch zwischendurch Teile aus seiner Sammlung und gibt Erklärungen dazu ab. Auch erklärt er warum er ausschließlich nur mit amerikanischen Serienmördern in brieflichen Kontakt trat und warum er niemals zu europäischen Mördern Briefkontakt halten würde, sehr interessant das Ganze, wenn man sich darüber genauer Gedanken macht. 

Dem Hobby nach könnte man meinen, das Michael irgendein verrückter Heavy Metal-Freak oder etwas in der Richtung ist. Nein, das ist er nicht, weder verrückt, noch ein langhaariger Zottel, sondern ein normaler Kerl, wie man sie tagtäglich auf der Straße sieht. Jedoch hat er auch neben dem ganzen ein musikalisches Hobby: Deutschen Rap unter dem Namen Norman Gein. Macht ihn natürlich für mich sympathisch, weil ich auch viel im deutschen Rap höre.

Wenn man sich mit den Werken von Rene Wiesner auseinander gesetzt hat, weiß man, dass seine Thematiken von morbider Natur geprägt sind, die zudem ohne große Ausbeutung des Themas vonstatten gehen und sehr objektiv sind, so dass sensationslüsterne Leute hier eher auf Granit beißen würden. Sehr schmeichelnd für die Ohren ist auch die Musik die im Hintergrund läuft, die trotz des Themas sehr beruhigend wirkt und das ganze perfekt untermalt. Wer sich mit dem Thema True Crime und den klassischen Serienkillern im privaten gerne auseinandersetzt, für den ist dieser Dokumentarfilm Pflicht, weil sie trotz einer Laufzeit von 50 Minuten fesselnd, informativ und spannend ist. 


 

Donnerstag, 24. August 2023

Helter Skelter - Die Nacht der langen Messer


Originaltitel: Helter Skelter
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Tom Gries

Inhalt: 

In der Nacht vom 8. zum 9. August werden fünf Menschen, darunter Sharon Tate, die hochschwangere Frau von Regisseur Roman Polanski, auf grausame Weise ermordet. Der Polizei gelingt es jedoch nicht, Licht ins Dunkel zu bringen - bis Staatsanwalt Vincent Bugliosi sich des Falls annimmt und auf Charles Manson und seine "Familie" stößt. 

Review:

Der Fall Charles Manson dürfte einer der bekanntesten und aufrüttelndsten Fälle in der Serienkiller-Geschichte Amerikas oder gar der ganzen Welt sein. Was wurde dazu alles geschrieben, besungen, gesagt und manchmal auch verfilmt oder das Thema anderweitig behandelt, die Facette ist riesengroß und es hat sich um Charlie schon lange ein Kult gebildet, den manche verstehen und andere sich darüber nur den Kopf schütteln. ich gehöre zu dem Kreis, der Charlie in seiner Insgesamtheit als eine Kultfigur bezeichnen würde, weil er in mehreren Punkten eine einmalige Person darstellt. Allgemein habe ich ein großes Faible für Serienkiller, weil die Faszination darüber sehr groß ist und auch der psychologische Charakter hinter solchen Fällen eine große Rolle spielt, das andere ist eben die Faszination für das Böse als auch das Morbide, was hinter solchen Themen steckt. 

Zu den bisher gesehenen Verfilmungen über Charles gehören das 1997er Horror-Drama THE MANSON FAMILY, was ich uneingeschränkt empfehlen kan, wenn man auf den Spuren Mansons ist und der durchschnittliche Film THE HAUNTING OF SHARON TATE, der auch sehenswert ist, da er sich hauptsächlich nur um den Mord an Sharon Tate befasst, aber jetzt nicht das non plus ultra darstellt. Gestern hat sich nach ewigem Hin und Her an Gelegenheiten ereignet, dass ich samt meinem ´Gegenstück´ in den Genuss des 1976er Films HELTER SKELTER - DIE NACHT DER LANGEN MESSER gekommen bin. Was die Fassung betrifft, handelte es sich um die 1994 ausgestrahlter ´SAT.1-Fassung´, die eine Laufzeit von 175 Minuten aufweist und nach all den Jahren die beste Fassung im deutschsprachigen Raum ist, weil sie nahezu ungeschnitten ist. 

Der Film basiert auf dem Buch "Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson: Eine Chronik des Grauens" des Staatsanwalts Vincent Bugliosi, der damals für den Fall verantwortlich war. Das Buch selber ist ein dicker Schinken, bei dem man auf jeden Fall eine Weile braucht, bis man es durch hat und auch günstig zu bekommen ist. Der Film selber ist in einem dokumentarischen Sil gedreht und zeigt den Film in Episoden mit Polizisten, Kriminellen, Zeugen und Opfern und spiegelt schließlich das komplexe Geflecht aus Hinweisen und Hinweisen sowie Fehlern und Siegen wider, das zu Mansons Verurteilung führte. Auch wenn man erst denken könnte, dass er sich von der Länge der Laufzeit zieht, ist der Film kurzweilig und spannend gehalten, was unter anderem auch den Darstellern geschuldet ist, die sehr authentisch ihre Rollen spielen, insbesondere Steve Railsback, der seine Rolle als Charles Manson sehr gut verkörpert. 

Man könnte sich vorstellen, das HELTER SKELTER einen Horrorfilm darstellen könnte, dennoch wird man mitunter enttäuscht sein, wenn man dieser Vision nach geht, denn auch wenn der thematische Inhalt genug Charakter für einen Horrorfilm hat, bleibt sich der Film die ganze Zeit über selber treu und reißt einen in einen Strom aus juristischem Drama mit Thriller-Elementen gespickt, der versucht den Fall aufzuklären, nachdem am Anfang ziemlich viel schief ging, es Entlassungen auf Bewährungen gab, die Arbeit der Polizei mehr schlecht als Recht war und die Manson Family tun und lassen konnte, was sie wollte. 

Was mich sehr angesprochen hat, waren die Tiraden von Charles, als er dazu befugt war, seine Aussage zu machen: Man kann ihm wohl schlecht absprechen, dass er mit seiner Meinung, dass es die Welt ist, die ihn geformt hat, nicht Unrecht hat. Ein jeder von uns ist nur das Produkt seiner eigenen Vergangenheit und individuell läuft sie bei dem einen so, beim anderen so. In Charles Fall, liebte es die Welt, einen Hippie zu hassen, weil dieses Hippie-Dasein ein Zeichen dafür war/ist, auf mitunter friedliche Weise gegen das Establishment zu sein und freigeistig zu leben, doch wer mit freiem Geist durch die Welt geht, wird alsbald viele Gegner vor sich haben, insbesondere Gegner aus dem Kreis des Systems, was ich selber nur zu gut kenne, weil ich von diesem System genau so wenig halte und eher mein eigenes Ding durch ziehe.

HELTER SKELTER hat es in bei mir geschafft auf den erste Platz unter den Charles Manson-Verfilmungen zu rutschen, weil ich nicht davon ausgehe, dass das noch zu toppen wäre, ganz gleich wer sich an dieser Thematik versuchen würde. Wünschenswert wäre, wenn in diesem Leben eine komplett ungeschnittene Fassung offiziell erscheinen würde, weil ich bei dieser Fassung ein paar Schnitte fest stellen konnte und der Film auch laut der IMDB von über 3 Stunden hat und da wäre es interessant zu wissen, was da noch alles entfernt wurde, grad bei der einer Verhandlungsszene merkt man den Schnitt total, als Charlie sich über den Richter äußert und es dann zu einem schlechten Schntt kommt. Alles in allem ein Top-Film, der mehr als sehenswert ist. 


 

Montag, 17. April 2023

Galerie des Grauens


Originaltitel: Gallery of Horror
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: David L. Hewitt

Inhalt:

Episodenhorror: 1. Einem Ehepaar wird ein Haus vermacht - auf diesem liegt allerdings ein uralter Fluch. 2. Skrupellose Wissenschaftler erwecken als Experiment eine Leiche wieder zum Leben, allerdings war der Tote ein Serienkiller. 3. Der Kampf Graf Draculas gegen einen Werwolf. 4. Ein toter erwacht wieder zum Leben um Rache an seiner Frau zu nehmen. 5. Ein Vampir durchstreift das London des frühen 19. Jahrhunderts, immer auf der Suche nach Opfern um seinen Blutdurst zu stillen.

Review:

Die Schreckensgallerie des Doktor Terror, wenn ich es nicht besser wüßte, dürfte das einer der ersten Anthologie-Horrorfilme sein, die damals produziert wurden. Man berichtige mich, wenn ich damit falsch liege. Ich kann mit Episodenhorrorfilmen durchaus sehr viel anfangen, weil sie zumeist kurzweilig und interessant für mich sind, aber auch Spaß machen. Geschuldet ist diese Vorliebe Filmen wie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT, GESCHICHTEN DIE ZUM WAHNSINN FÜHREN oder der besten Horrorserie ever: GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Produziert wurde der Film 1967 mit einem kleineren Budget in den Vereinigten Staaten. 


Es werden dem Zuschauer 5 Geschichten präsentiert, die allesamt mit dem Thema Grusel, Horror, Flüche, diverse Figuren aus der Welt des Horrors zu tun haben. Umrandet wird jede Geschichte von einem Sprecher, der in ein paar Sätzen dem Zuschauer nahe bringt, was einem im folgender Sequenz erwartet. 

In der ersten Geschichte dreht es sich um ein Paar, was ein Schloß gekauft hat. Was sie nicht wissen, ist, dass das Schloss mit einem Fuch verbunden ist, der in einer verhexten Uhr steckt

In der zweiten Story geht es auf Vampirjagd. Leider ist vieles vorhersehbar, weswegen es keine großen Überraschungsmoment gibt, aber dennoch unterhaltsam.

Geschichte Nummer Drei hat mir von allen am besten gefallen. Es zeigt auf, was passieren kann, wenn man seinen Mann für jemanden anderen umbringt. Man kehrt als Untoter einfach zurück und nimmt fürchterliche Rache.

Die vierte Geschichte ist sehr an Frankenstein angelehnt, aber meines Erachtens der größte Heuler unter allen 5 Geschichten. 

Bei Nummer Fünf bekommen wir einen etwaigen Dracula-Aufguss präsentiert, der annehmbar war, aber das Rad nicht neu erfunden hat. 

Die Geschichten beruhen auf den Comics die den Namen "Creepy" von Russ Jones tragen die ab den 1964ern im Warren Publishing Verlag erschienen sind. Wie der Film zu manchen schlechten Kritiken gekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Zugegeben, man hätte stellenweise mehr draus machen können, aber aus atmosphärischer Sicht ist er doch ganz charmant und perfekt für einen Gruselabend gemacht. Es ist der Charme eines Gruselhorrorfilms aus den 60ern der den Film aus macht. Ich fand den Film im Gesamten recht unterhaltsam und habe es genossen dem Treiben zuzuschauen. 



 

Samstag, 25. März 2023

Found - Mein Bruder ist ein Serienkiller

 


Originaltitel: Found
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Scott Schirmer

Inhalt:

Der zwölfjährige Marty führt ein tristes Leben als einsamer Außenseiter. Er hat nur einen einzigen Freund, wird von seinen Eltern vernachlässigt und sein älterer Bruder Steve lässt sich viel zu selten blicken. Zurückgezogen malt er in seinem Zimmer Superhelden-Comics und schaut Horrorfilme. Eines Tages entdeckt er schockiert, dass Steve ein blutiges Geheimnis vor ihm verbirgt. Ein abgetrennter Kopf im Wandschrank seines Bruders ist der traumatische Beweis für dessen abgründiges Doppelleben. Doch schon bald erfährt Steve von Martys Entdeckung - Mit grausamen Konsequenzen für den kleinen Bruder und die gesamte Familie... 

Review:

Found ist ein amerikanischer Horrorthriller der dem Low Budget-Bereich anzusiedeln ist. Der Film basiert auf dem Roman FOUND  von Todd Rigney, der zudem auch anderweitige morbide Geschichten verfasst hat. Zur Auswahl gibt es untote Prostituierte die in verlassenen Motels hausen, streitsüchtige Vorstadt-Müllmonster oder schlecht gelaunte Stressabbauer die tödliche Rache ausüben. Wer mit derartigen Romanen was anfangen kann, sollte sich mal umsehen. Doch nun zum Film. 

FOUND ist ein Coming of Age-Film, der sich um den jungen Marty dreht, der es in dieser Welt garantiert nicht einfach hat. Von den Mitschülern ständig gemobbt, meidet er soweit den Kontakt zu anderen bis auf seinen besten Freund und seine Familie. Recht schnell findet er in der Tasche seines großen Bruders immer wieder abgetrennte Köpfe von Schwarzen und stellt fest, dass sein Bruder ein Serienmörder ist. So nimmt das Schicksal seinen Lauf und es kommt zu einem finsteren Ende nahezu aller Beteiligten.

Scott Schirmer hat hier durchaus ein fettes Brett abgeliefert, was zu unterhalten vermag. Oftmals bekommt man Mitleid mit dem jungen Marty und freut sich für ihn, dass er zumindest zu seinem großen Bruder einen guten Draht hat, trotz des dunklen Geheimnisses. Der Film wirkt zudem sehr realistisch und nicht übertrieben, weil er einfach die "Gefahr" zeigt, dass ein Jeder von uns ein Serienmörder sein könnte, ohne das wir es merken. Die überzeugende Schauspielleistung er Darsteller tun ihr übriges. Ein recht lustige, aber auch gruselige Tatsache der Realität ist: Im Schnitt haben wir es in unserem Leben um die 36 mal mit einem (potentiellen) Mörder zu tun. 

Der Film beinhaltet einige blutige und verstörende Szenen, die zu gefallen wissen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass es sich bei den beiden Brüdern Um eingefleischte Horrorfans handelt. Ein Schelm wer Böses denkt, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, dass diverse Amokläufer hierzulande begeisterte Ballerspiel-Fans waren. Am verstörendsten war das nahe Ende, als es den eigenen Eltern durch den großen Bruder an den Kragen geht. Achtung Spoiler: Erst wird der Vater mit der Schaufel erschlagen, anschließend ist die Mutter mittels Vergewaltigung und anschließendem Kill dran, was aber nur im Off passiert, aber zu hören ist. 

Es hat schon Charakter, wenn man bedenkt, dass das große Vorbild eines kleinen Jungen ein brutaler Mörder ist, der nicht mal vor seinen eigenen Eltern in einem drastischen Ausmaß zurück schreckt. Aber wie es so schön heisst: Man kann einem nur vor den Kopf schauen, nicht in den Kopf. Und was man aus wenig Geld hier gezaubert hat, ist definitiv ein 10/10er-Film der sich gewaschen hat und bei manchem Zuschauer Spuren hinterlassen könnte. Somit sind die Resonanzen zu FOUND mehr als verdient. 

In Australien wurde FOUND wegen "längerer und detaillierter Darstellungen sexualisierter Gewalt" verboten. Eigentlich kein Wunder, wobei ich von Zensur nach wie vor immer noch nichts halte. In Großbritannien fielen dem Film ganze 98 Sekunden zum Opfer, was auch nicht gerade besser ist. In Deutschland sieht es auch nicht anders aus, somit war hierfür ein Griff nach Österreich von Nöten, wen man auf deutschen Ton bestand. Von meiner Seite aus gibt es zu diesem sensationellen Machwerk eine klare Empfehlung, denn man hat es nicht immer mit einem günstig produzierten Film zu tun, der so sehr zu gefallen vermag. 



Montag, 27. Juni 2022

Ed Gein - The Wisconsin Serial Killer


Originaltitel: In the Light of the Moon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Chuck Parello

Inhalt:

Nach dem Tod seiner Mutter leidet Edward Gein unter Schizophrenie. Ihre imaginäre Erscheinung bringt ihn dazu, "unzüchtige" Frauen in sein Haus zu verschleppen und dort zu ermorden. Als ihm schließlich die Polizei auf die Schliche kommt kann Ed sich an nichts erinnern. In seinem Haus bietet sich den Beamten ein Bild des Schreckens... 

Review:

Ed Gein ist wahrhaft einer der bekanntesten und zugleich speziellsten Serienkiller aus Amerika. Er inspirierte Film wie Psycho, TEXAS CHAINSAW MASSACRE oder die HANNIBAL LECTER-Filme. Zudem hat er in der Pop-Kultur neben anderen Serienkillern wie Charles Manson, Albert Fish, John Wayne Gacy oder Richard Ramirez eine größere Fangemeinde. Wie könnte es dann auch nicht anders sein, dass es auch Filme über ihn gibt. Zum anderen den Horrorfilm ED GEIN - DER WAHRE HANNIBAL LECTER mit der Horrorfilm-Legende Kane Hodder, was auf drastischere Effekte aufgebaut ist, dann gibt es noch ED GEIN: THE WISCONSIN SERIAL KILLER, was auf weniger Brutalität setzt, dafür aber umso authentischer produziert wurde. 

Ed war eine eher jämmerliche Gestalt, die stark von seiner tiefenreligiösen Mutter beeinflusst wurde und demnach alles sexuelle verabscheute, da sollte es nicht verwunderlich sein, dass sich bei Ed ein misogyner Charakter auftat, gepaart mit diversen anderen krankhaften Zügen wie Nekrophilie, Grabräuberei und dem hang aus Leichenteilen Haushaltswaren zu erschaffen. Im Film wird das alles ziemlich realistisch dargestellt und man hat das Gefühl live am Geschehen dabei zu sein. ED GEIN: THE WISCONSIN SERIAL KILLER ist kein Horrorfilm, wie man es erwarten könnte, denn Potenzial dazu hätte er definitiv. Es ist eher ein autobiographischer Psychothriller, der auf die psychischen Hintergründe setzt anstatt auf heftige Gore-Szenen. 

Der Film wurde sehr atmosphärisch gedreht und und verzichtet darauf, Ed Gein als einen geisteskranken Irren darzustellen, sondern als das was er in der Wirklichkeit war: Ein armer Mann, der zu dem gemacht wurde, was er war. Leider ist der Bekanntheitsgrad des Filmes recht klein, denn er hat definitiv das Zeug dazu, einer größeren Masse bekannt gemacht zu werden, vor allem, weil es sich um einen der interessantesten Serienkiller aller Zeiten dreht. 




Sonntag, 26. Juni 2022

7th Day

Originaltitel: 7th Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Jason Koch

Inhalt:

Allen Dean ist eigentlich ein eher unscheinbarer Zeitgenosse, ein Mensch wie man ihm selbst jeden Tag begegnet und das macht ihn umso erschreckender! Allen hat nämlich ein dunkles Geheimnis: Er ist ein brutaler Serienmörder, der das Töten so sehr liebt, dass er loskommen wird. Er sieht sich selbst als Superstar, berühmt gemacht durch seine blutigen Taten, die er dem Zuschauer gerne näher bringen möchte.

Review:

Serienkillerfilme gibt es eine Menge und nachdem was ich bisher gesehen habe wie zum Beispiel die beiden Ed Gein-Verfilmungen, GACY oder HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER, war 7TH DAY einer der brutalsten und perversesten Filme de ich auf dem Bildschirm hatte. In 7TH DAY dreht es sich um den allein lebenden Allen, der einen schlechten Job in der Küche hat und in seinem Privatleben dem Töten von Menschen fröhnt. Als ob das nicht alles wäre, werden die Leichen zusätzlich noch von ihm sexuell missbraucht und ab und zu mal gegessen, man will ja so wenig Spuren wie möglich hinterlassen. Zeitgleich versucht er das Herz seiner Arbeitskollegin Denise zu gewinnen, was jedoch alles vergeblich ist.

Der Film erzählt die Geschichte aus Alens perspektive und man er fährt so einiges aus seiner Vergangenheit, die auch nicht gerade besser verlaufen ist, da sie eine Mischung aus Leiden und inzestuösen Beziehungen zwischen seiner Mutter und seinem Bruder und anderen Typen ist, die seine Mutter pflegte. Das Drehbuch war super geschrieben und die Umsetzung dazu war einfach fantastisch, weil man eine geschickte Symbiose aus Splatterfilm und Psychothriller erschaffen hat, wie es nur wenige schaffen. Allem voran spielt Mark S. Sanders seine Rolle sehr authentisch, dass man fast schon glauben mag, dass das was auf dem Bildschirm passiert, wie ein Videotagebuch ist, was 7 Tage eines Mörders repräsentiert.

Wer einen nervenzerfetzenden Film sehen will, der teilweise unter die Gürtellinie geht, ist bei 7TH DAY sehr gut aufgehoben. Mitunter setzt der Film auf sehr verstörende Momente, die einem zum Nachdenken anregen, denn dass was man zu sehen bekommt, passiert wirklich und entspringt nicht nur der Fantasie eines Regisseurs, sondern spiegelt die Realität wieder, wie sie oftmals ist. Unverblümt, authentisch, aus den tiefsten Tiefen des menschlichen Bewusstseins entsprungen und doch so realistisch wie es nur wenige schaffen, es so auf die Leinwand zu bringen.