Posts mit dem Label USA werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label USA werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 12. September 2024

Family Recipe (A Texas Chainsaw Massacre Fanfilm)


Originaltitel: Family Recipe
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Gus Trapani

Inhalt:

Zwei freunde, deren Auto auf der Straße stehen geblieben ist, weil das Benzin leer war, geraten an zwei Hinterwäldler, die ihnen nach dem Leben trachten. Es kommt zum Kampf um das nackte Überleben. 

Review:

Eine meiner absoluten Horror-Highlights und favorisierten Horror-Serien ist die von THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE! Es gibt meiner Meinung nach fast keine bessere ausser den üblichen Verdächtigen wie HELLRAISER, NIGHTMARE ON ELM STREET und diverse andere bekannte Horror-Stars. Auf Platz 1 hat es bei mir Leatherface geschafft. Leatherface ist nahezu schon eine Naturgewalt, die nicht so einfach tot zu kriegen ist und rückblickend auf sämtliche erschienene Filme kann man sagen, das der Kult um Leatherface unsterblich ist. 

So sah es auch Gus Trapani, der sich an die Arbeit gemacht hat, einen knapp 23-minütigen Kurzfilm zu drehen um Leatherface einen abgrundtiefen Tribut zu zollen und ihm ein kleines, aber feines Filmchen zu widmen. Für einen Fanfilm mit einer so kurzen Laufzeit hat der Film enorm viel Spaß gemacht und Trapani wusste was er zu tun hatte. Die Geschichte dreht sich um zwei Freunde deren Auto auf der Landstraße stehen geblieben ist. Die Jungs marschieren zur Tankstelle, werden aber vom "Besitzer" gefangen genommen, denn im Hintertürchen wartet Leatherface, um das Familienrezept am laufen zu halten. Es kommt zum Kampf um Leben und Tod. 

Gleich zu Beginn des Filmes wird man mit der handwerklichen Spezialeffekte-Kunst bekannt gemacht, die jedem Indie-Regisseur die Augen nässen dürfte. Selten hat man solche guten Masken, Horror/Splatter-Requisiten und eine Kulisse gesehen. Und das alles für einen Film, der nicht mal eine halbe Stunde geht? Respekt! Der Film nimmt auch schnell fahrt auf und man ist schon ordentlich gefesselt von dem Treiben auf dem Bildschirm. Auch Leatherface´ Erscheinung gibt mächtig Vollgas und man darf sich mit einigen Anspielungen auf die Originale konfrontiert betrachten. 

Dank eines dunklen Filters kommt eine dreckige Atmosphäre auf, wie man sie aus den Originalen schon kennt. Also es dann außerhalb der Metzgerkammer ins Finale geht wird man als Zuschauer noch damit verwöhnt, das der Filter ins gelbliche abdriftet und weitere traditionsgemäße Tributes gezollt werden. Ein herrlicher Horror-Traum schlechthin, bei dem der Regisseur als auch die Darsteller ihr Bestes gegeben haben und ihre Liebe zum Original unter Beweis gestellt haben. Hier galt nicht etwas zu machen, damit was gemacht wurde, hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. 

Fazit: Geil! Geil! Geil! Und zur Nachahmung empfohlen...zumindest die Produktion eines Filmes, bei dem man sein ganzes Herzblut rein steckt. Und ich kann mit höchster Sicherheit sagen, dass dieser Film JEDEM Texas Chainsaw Massacre-Fan definitiv gefallen wird, denn hier treffen Können samt einer guten Maske und einwandfreie Spezialeffekte aufeinander, wie man es nicht oft innerhalb der Independent-Szene sieht! Respekt und Grüße an Gus Trapani! 

Offizieller Stream zu Family Recipe:


Ausschnitte:







 

Mittwoch, 11. September 2024

Zaat

Originaltitel: Zaat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Don Barton, Arnold Stevens

Inhalt:

Der ehemalige Nazi-Wissenschaftler Dr. Kurt Leopold entwickelt in Cypress Groves, Florida aus DNA und speziellen giftigen Abwässern ein Destillat, dass es ihm ermöglichst, Menschen in fischähnliche Wesen zu verwandeln. Natürlich - wie verrückte Wissenschaftler nun mal so sind - probiert er es auch gleich an sich selbst aus und verwandelt sich in eine Mischung aus Mensch und Wels auf zwei Beinen, der fortan der spärlichen Bevölkerung der Gegend, dem Sheriff und diversen Regierungsbeamten ordentlich Stress macht.

Review:

Im Laufe der Jahrzehnte ab den 1950ern gab es eine beachtliche Anzahl Filme, die inhaltlich die Geschichten von humanoiden-tierischen Lebensformen thematisierten. Was sie alle dasselbe an sich hatten? Es waren Monster die meistens aus dem Wasser kamen, in vielen Fällen versteht sich. Los getreten dürfte das ganze das Monster aus DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS haben, etwas früheres fällt mir diesbezüglich auf Anhieb nicht ein. So entstanden immer wieder mal so cineastische Kuriositäten, mal mehr, mal weniger anschaubar. Und manche wurden richtige Trash-Klassiker, nach denen man sich anschließend die Finger leckt. 

ZAAT aus dem Jahre 1971 gehört nur bedingt dazu, ist aber einer der halbwegs besseren Erscheinungen, die ich bisher gesehen habe. Die Story behandelt einen alleinstehenden Wissenschaftler, der hoch hinaus will und eine Formel entwickelt, die es schafft, ihn in einen Fischmenschen zu verwandeln. Seiner Ansicht nach eignet sich niemand besseres als er selber, um sie zu testen, was auch prompt geschieht. Wels-DNA mischt sich mit menschlicher DNA und sorgt dafür, das er einen Feldzug gegen alle unternimmt, die ihn in vergangenen Tagen ausgelacht haben, zudem begibt er sich auch auf die Suche nach Frauenfleisch, um weitere Wesen seiner Art zu zeugen.

Mich hat der Film von seiner Machart und der Umsetzung sehr an den 1960er-Klassiker DER SCHRECKEN AUS DER MEERESTIEFE erinnert, weil der Film ebenfalls sehr günstig produziert rüber kommt, aber nicht uninteressant ist. Ebenfalls steckt auch bei ZAAT, was übrigens der Name dieser Formel ist, die der Wissenschaftler erfindet, ein Mensch in einem Gummikostüm, was sich auf die Jagd macht. Bemängeln muss ich das der Film nicht wirklich ein Reißer wie so mancher anderer Vertreter ist und nicht nur einmal mit Längen zu kämpfen hat, die langweilen. Etwas mehr Action hätte dem Film sicherlich gut getan. 

Das Budget lag bei 50.000 Dollar und Drehzeit belief sich auf 30 Tage. Die Besetzung kann man gerade noch so springen lassen. Für einen derartigen Film zwar ok, aber nichts, was einem im Nachhinein im Gedächtnis bleibt. Nach seiner Veröffentlichung unter mehreren Filmtiteln geriet er eine lange Zeit in Vergessenheit, bis 2012 eine DVD/Bluray-Combo erschien, die inzwischen ordentliche Preise veranschlägt, wenn man die Veröffentlichung sein Eigen nennen will. Fazit: Netter, aber durchschnittlicher Fischmenschen-Monsterfilm, der seine Momente hat und nur für Monsterfilmfans empfehlenswert ist. 



 

Zontar - The Thing from Venus


Originaltitel: Zontar - The Thing from Venus
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Larry Buchanan

Inhalt:

Der Raketenwissenschaftler Curt Taylor (John Agar) startet einen neuen lasergestützten Satelliten in die Umlaufbahn, was seinem Kollegen Keith Ritchie (Tony Huston) gar nicht behagt, da er befürchtet, daß Aliens verhindern werden, daß sich die Menschheit ins All hinaus wagt. Prompt verliert man einige Zeit später die Kontrolle über den Satelliten, der in der Nähe der Kleinstadt Jackson niedergeht. An Bord: das Wesen Zontar, das sofort kleine Symbionten losschickt, die die entscheidenden Personen im weiteren Umkreis über eine Verbindung zur Wirbelsäule kontrollieren sollen. Schließlich muß Taylor einsehen, daß an Ritchies Ideen offenbar etwas dran ist, aber der Kollege ist keine Hilfe, denn er steht mit Zontar in Kontakt und sieht in dem Invasoren eine große Chance für die Erde...

Review:

Als B-Movie-Fan hat man manchmal das große Unglück, über Filme zu stolpern, die einem alles abverlangen. Vor allem Zeit, viel Zeit, die nicht enden zu wollen scheint. Aber man will es nicht anders, so bekommt man es nicht anders. So auch im Fall ZONTAR - THE THING FROM VENUS! Zontar ist eine US-amerikanische Science Fiction-TV-Produktion aus dem Jahre 1967, die von Larry Buchanan gedreht wurde und John Agar und Susan Bjurman in den Hauptrollen beinhalten. Der Film stellt zusätzlich ein schlechter Klon von Roger Corman´s IT CONQUERED THE WORLD von 1956 dar. 

Der geschichtliche Inhalt, der auch nicht gerade besser ist, erklärt sich folgendermaßen: Ein abtrünniger Wissenschaftler kommuniziert mit einer Kreatur von der Venus, die die Menschheit „retten“ will. Der Wissenschaftler ahnt nicht, welches Blutbad seine Bemühungen anrichten werden, den Außerirdischen auf die Erde zu bringen. Nun, wer das original von Corman kennt, wird sich hier dauerhaft gelangweilt vorkommen, weil nahezu 1:1 abgekupfert wurde und wie ein Aufguss daher kommt, der nicht mal im Ansatz versteht, zu unterhalten. 

Ein weiteres Problem an der Sache ist, das der Charme, den man im 1956er Original noch hatte, hier komplett den Bach runter geht und nicht erreicht wird. Ich denke, das einzig sehenswerte sind die Vögel, die eben nicht wie Vögel aussehen sondern nur sowas ähnliches darstellen. Der beste Part während des Films könnte man Zontar zusprechen, der ebenfalls extrem billig aus sieht, aber bei seinen Auftritten trotzdem noch etwas Spaß macht, weil er wie eine sehr schlechte Kopie des Vogelmonster aus DER SECHSTE KONTINENT aussieht, wenn man viel Phantasie hat. 

Fazit: Gnadenloser Z-Movie, der nicht umsonst auf Plex kostenlos zu streamen angeboten wird oder auf 50-Filme-Compilations auf US-amerikanischen DVDs vorzufinden ist. Da kann man sich die drei 3 Euro auf Amazon Prime gleich sparen, denn der Film wird höchstens nur was für hartgesottenste Z-Movie-Fans was sein, zu denen ich mich an dieser Stelle weniger zähle. 



 

Montag, 9. September 2024

Thanksgiving - Es ist angerichtet


Originaltitel: Thanksgiving
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Eli Roth

Inhalt:

Nachdem Unruhen am Black Friday in einer Tragödie enden, terrorisiert ein mysteriöser, vom Thanksgiving-Fest inspirierter Killer die Einwohner von Plymouth in Massachusetts - der Geburtsstätte des berüchtigten Feiertags. Ein Einwohner nach dem anderen muss dran glauben. Wird die Stadt den Killer finden und den Feiertag überleben?

Review:

Was Eli Roth hier wieder auf die Menschheit los gelassen hat, ließ mir von Anfang bis zum Ende das Wasser im Mund zusammen laufen. Die Idee hinter dem Film, die schon in Roth´s Kindheit erste Formen an nahm, entstand 2007 während des Grindhouse Double Features zu PLANET TERROR und DEATH PROOF, in dem man einen Fake Trailer zu THANKSGIVING bastelte. Der Trailer kam beim Volk natürlich so gut an, das es nach einem Spielfilm schrie, was zu der Zeit noch unmöglich erschien, weil die passende Geschichte dazu fehlte. In der Zwischenzeit hat sich Roth eben mit den Produktionen zu INGLORIOUS BASTERDS oder THE GREEN INFERNO beschäftigt und ließ sein Projekt zu THANKSGIVING nebenher reifen. Bis es 2023 veröffentlicht wurde.

Roth hat such in der Horror-Szene der Masse bei vielen Zuschauern und Fans einen Platz im Herzen gesichert, gehört er schließlich zu den Könnern der Filmemacher, von denen man nur selten enttäuscht, so wie auch hier. Man erkennt die starke Inspiration zu den guten, alten 80er-Slasherfilmen, die man liebt und verehrt, wenn man was auf sich hält. Auch in puncto Storyline ließ man sich nicht lumpen und stellt dem Zuschauer John Carver vor, der aus historischer Sicht dafür bekannt war, das er der erste Unterzeichner des historischen Mayflower-Vertrags, der erste Gouverneur der Plymouth-Kolonie und der Mann, der Frieden mit der indianischen Wampanoag-Gemeinschaft aushandelte, war. 

Thanksgiving ist ein amerikanischer Feiertag, traditionell am vierten Donnerstag im November gefeiert, bei dem Familien zusammen kommen, ordentlich gegessen wird, ebenfalls traditionell Truthahn, Kartoffelbrei und Preiselbeersoße. Der folgende Freitag darauf ist der allseits beliebte "Black Friday", an dem viele Geschäfte Rabatte anbieten und die Shoppinglust der Kunden ausreizen. An dieser Stelle sei noch erwähnt, das dafür gesorgt werden will, das die Weihnachtsshoppingsaison eingeleitet werden soll. So beginnt der Film gleich damit, das einkaufswütige Kunden sich um ein Waffeleisen schlagen und es diesbezüglich auch zu Todesfällen kommt. Ja, um ehrlich zu sein, exakt so stelle ich mir manche Leute vor, wenn es darum geht, abzustauben. Seitens Roth aus ein satirischer Blick auf die Konsumkultur, wenn Black Friday eingeläutet wird. 

Aufgrund der tragischen Ereignisse in dem Einkaufszentrum hat sich eine langzeitige Trauer über die Stadt gelegt, bei manchem auch Hass auf ebenjene Anwesenden, die an diesem Tag dabei waren, wenn auch nur anwesend. Das hat zur Folge, das sich einer, der sich besonders davon ge- und betroffen von der ganzen Sache fühlt und macht, auf die Jagd geht. Und an vorderster Opfer-Front stehen natürlich eine Menge Teenager, die dem Killer zum Opfer fallen. Eben eine gesunde Mischung aus allem, denn der Bodycount im Allgemeinen kann sich sehen lassen und es wird nicht gerade zimperlich damit umgegangen, um seinen Schmerz des tragischen Verlustes, über den man erst viel später erfährt, zu kompensieren. 

Garniert wird der Film mit prisenhaften Darbietungen aus Komödie, die aber nie zu sehr ins Gewicht fällt, Mystery, reichlich Horror und einem ordentlichen Thrill, der mich gut gefesselt hat. Ich gebe nur zu gerne zu, das ich mich bei Mainstream-Horror immer wieder mal schwer tue und dem "Subgenre" so gut es geht aus dem Weg gehe, aber ich kenne auch einige Werke von Eli Roth und bin mir um seiner Schaffenskunst als Regisseur bewusst, weswegen ich THANKSGIVING im Hinterkopf behalten habe und froh darüber, dem Film eine Chance gegeben zu haben, denn Enttäuschung sieht anders aus. 

Also große Klasse empfand ich die sportlichen Kills, die der Film zu bieten hat und vieles mal was neues war, aber es auch für manchen hart ins Gericht ging. Ebenfalls geht ein großer Pluspunkt an die Auflösung, wer jetzt nun wirklich der Killer ist. Mein Verdacht lag anfänglich auf zwei Personen, deren Namen ich unerwähnt lasse, um spoilerfrei zu agieren, war zutiefst überrascht, wer denn nun wirklich hinter der Maske steckte und das Gefühl, was ich am Anfang hatte in Sachen "Da geht doch was!", hat sich dann wiederum bestätigt. Solche Filme feier ich, bei dem man am Ende doch noch damit überrascht wird, das der Killer jemand ist, den man am wenigsten auf dem Schirm gehabt hätte. 

Fazit: 2025 soll die Fortsetzung zu THANKSGIVING kommen und ich freue mich schon sehr darauf. So wie es bei HOSTEL der Fall war, war die Fortsetzung HOSTEL 2 ebenfalls ein megageiles Stück Horrorfilm, was bei den meisten gut angekommen ist. So erhoffe ich mir bei der Fortsetzung zu THANKSGIVING eine noch wildere und blutigere Action, die nur zu gerne den Hahn aufdrehen darf. THANKSGIVING an sich sei uneingeschränkt jedem empfohlen, der mit den Arbeiten von Roth im Durchschnitt mehr anfangen kann und Anhänger des Künstlers ist. Eine willkommene Abwechslung im Gegensatz zu manchem Schmodder, den man einem immer mal wieder vorsetzt! 


 

Donnerstag, 5. September 2024

Ameisen - Die Rache der schwarzen Königin


Originaltitel: It Happened at Lakewood Manor
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Robert Scheerer

Inhalt:

Neben Lakewood Manor, einem altehrwürdigen Hotel, wird ein neues Kasino unter der Aufsicht des Vorarbeiters Mike gebaut. Bei der Aushebung des Fundaments zerstört er einen Bau einer Kolonie von Killerameisen. Losgelassen auf die Menschheit, werden die Ameisen todbringend, da sie giftige Insektizide in der Nahrung zu sich genommen haben, die in das Erdreich eingedrungen waren. In einer wütenden Masse wimmelnd, stürzen sich die nun giftigen Ameisen auf ihr nächstgelegenes Opfer - die Einwohner von Lakewood Manor. Nach einer Reihe wilder Angriffe, in denen die Ameisen einige Menschen töteten, gelingt es ihnen, eine Gruppe von Leuten in dem Hotel gefangen zu halten. Die entsetzten Menschen flüchten in das oberste Geschoß des Hotels. Draußen versuchen Polizei und Feuerwehr die Ameisen zurückzuhalten. Sie ziehen einen Graben um das Hotel. Gasolin wird in den Graben gegossen und angezündet. Ein meterhohes Feuer soll die Ameisen fernhalten. Während das Feuer vor dem Hotel wütet, kämpfen die eingeschlossenen Leute um ihr Leben.

Review:

Die goldenen 70er haben nicht nur einmal einwandfreie Tierhorrorfilme hervor gebracht, die bestens unterhalten. Bezieht man sich auf Ameisenhorrorfilme ist auch hier Facettenreichheit geboten. Es scheint, als ob die kleinen unscheinbaren Wesen schon immer das Potenzial hatten, als mordende Monster zu dienen. Die "Hauptschuld" daran trägt der 1954 erschienene FORMICULA; bei dem Riesenameisen die Menschheit bedrohen. Exakt dasselbe Thema wurde dann auch in BIG´s IN DER GEWALT DER RIESENAMEISEN aufgegriffen, der ebenfalls wie die schwarze Königin 1977 erschien. Wer von den beiden zuerst da war, ist mir leider nicht bekannt, tippe aber darauf das es die Riesenameisen waren und man an diesem Erfolg anknüpfen wollte. 

Geschichtlich merkt man dem Film an, das es eine reine TV-Produktion war, dementsprechend hat man sich mit dem Drehbuch nicht so wirklich die Mühe gemacht, etwas investigatives einzubauen. Das Lakewood Manor Hotel, dessen Aussenbereich derzeit renoviert wird, wird zu Beginn Schauplatz eines Todes seitens der Bauarbeiter. Man weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was die Ursache dafür ist. Nach mehreren Angriffen seitens der Ameisen stellt der Bauarbeiterchef fest, das es sich um Ameisen handeln könnte und versucht das an die Öffentlichkeit im Hotel zu bringen. Als er anfänglich noch belächelt wird, gräbt er die Stelle des Unfalls um und sorgt dafür, das Scharen von Ameisen das Hotel überfallen und es zum Kampf ums Überleben kommt. 

Drehbuchautor Guerdon Trueblood scheint wohl ein Faible für Tierhorror zu haben, war das Drehbuch nicht das erste im Bezug zum Thema angriffslustige Tiere im Film und schrieb auch die Drehbücher zu DER WEISSE HAI 3, TARANTELN: TÖDLICHE FRACHT und MÖRDERBIENEN GREIFEN AN. Das Ziel war es nicht, das Genre neu zu erfinden und Dank des Budgets verspürt man die Nähe eines typischen B-Movies, der mit billigen, aber charmanten Effekten arbeitet und eine unterhaltsame Geschichte liefern. Die Botschaft hinter dem Film sollte klar sein: Haltet unsere Umwelt als auch Natur sauber und euch passiert nichts. 

Glücklicherweise gehört der Film zu den Werken, die trotz einer guten Laufzeit von eineinhalb Stunden keine Langeweile aufkommen lassen. Als Zuschauer ist man gespannt auf die nächsten Schritte und fiebert fast schon mit, das alles gut ausgehen möge. Die Musik tut ihr übriges, um den Nervenkitzel zu wahren, wenn eine Front Ameisen durch den Bildschirm krabbelt und man fast schon das Gefühl hat, es krabbelt auf einem selber rum. Seitens Filmjuwelen darf man sich in Deutschland über eine Veröffentlichung auf Bluray freuen, was 2024 erschienen ist und ein liebevolles Kleinod in jeder Tierhorrorsammlung ist.


 

Mittwoch, 4. September 2024

Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland


Originaltitel: Sleepaway Camp 3: Teenage Wasteland
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Michael A. Simpson

Inhalt: 

Maria ist auf dem Weg zum Feriencamp "New Horizons", als sie plötzlich von einem Müllabfuhrwagen überrollt und getötet wird. Angela, die Fahrerin, gibt sich als Maria aus und trifft mit den anderen Besuchern im Camp ein. Niemand weiß, dass Angela "Erzieherin" in einem nahegelegenen Camp war, in dem 13 Besucher auf schreckliche Weise von ihr verstümmelt und ermordet wurden. Niemand ahnt, wieviel Hass sich hinter ihrem lachenden Gesicht verbirgt. Ein abgrundtiefer Hass auf alle Camp-Besucher, die zusammen fröhliche Ferien verleben wollen, aber in Angelas Augen vorlaute und verdorbene Teenager sind, denen man nur mit besonders ausgefallenen "Methoden" den entsprechenden Gehorsam beibringen kann. Und Angela macht sich lächelnd an ihr grausames Werk - bis nur noch zwei Besucher übrigbleiben.

Review:

Während zwischen dem ersten und dem zweiten Teil 5 Jahre lagen, liegt zwischen dem zweiten und dem dritten Teil gerade mal ein Jahr im Bezug auf die Veröffentlichung. Hier führte wie bei Teil 2 Michael A. Simpson Regie, nur merkt man, das es hier mit der Produktion etwas zu schnell von statten ging. Grund dafür ist, das man den dritten Teil zeitgleich mit dem zweiten Teil gedreht hat. Inhaltlich geht es auch hier wieder um dieselbe Thematik: Angela nistet sich in eine Truppe Camper ein, indem sie sich als Maria ausgibt, die sie gleich zu Beginn mit einem Lastwagen tötet und treibt ihr Spiel weiter, in dem sie alle, naja fast alle, tötet. Einen nach dem anderen. 

Als Fortsetzung der Reihe fehlt hier leider das gewisse Etwas, was man auch gleich zu Beginn merkt. Die Darsteller sind nicht das gelbe vom Ei, Pamela Springsteen als Angela hat mir im zweiten Teil auch besser gefallen, aber es gibt einige nette Kills zu sehen, die zudem nicht von schlechten Eltern sind und keine Kopien der Kills aus den Vorgängern sind. Wenn man die Messerattacken beiseite lässt. Man muss den SLEEPAWAY CAMP-Filmen zugutehalten, dass sie oft originelle und grausame Morde hervorgebracht haben, nur sind sie hier nicht sehr drastisch. Da hat mir Teil 2 schon mehr Spaß gemacht. 

Man hätte sich nach dem zweiten Teil eine kleine Pause verschaffen sollen, bevor man an den dritten Film ran geht, das hätte ihm sicherlich gut getan. Was hier an der Story und dem Horror fehlt, wurde damit ausgeglichen, das man etwas beknackten Humor mit eingebaut hat. Alles fühlt sich sehr hastig von der Produktion her an, was einem den Spaß nimmt. So verwundert es wahrscheinlich nicht weiter, das die  Produktionsfirma Double Helix Films nur ein paar Jahre später pleite ging. Eigentlich schade, denn Potenzial wäre da gewesen, nur nicht vernünftig genutzt. 

Fazit des Ganzen: Ein einmaliges anschauen ist definitiv drin und SLEEPAWAY CAMP-Fans werden sich auch amüsieren und unterhalten fühlen. Wer wert auf besseres legt, wird vielleicht enttäuscht darüber sein, das der Film eher wie ein TV-Horrorfilm erscheint, der zumindest gute Kills hat und nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern umgeht. 


 

Sleepaway Camp 2: Unhappy Campers


Originaltitel: Sleepaway Camp 2: Unhappy Campers
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Michael S. Simpson

Inhalt:

In einem Ferien-Camp treibt ein grausamer Mörder sein Unwesen, wobei es immer die unartigen Teenager sind, deren Körper entstellt aufgefunden werden. Als Täter entpuppt sich eine sittenstrenge Aufseherin des Lagers - der Mörder aus dem ersten Teil, der nach einer Geschlechtsumwandlung untergetaucht war. Das Grauen hält erneut Einzug.

Review:

1988 war kein schlechter Jahrgang für Horrorfans. Der Remake von DER BLOB erschien, die HOBOGOBLINS erblickten parallel zu mir das Licht der Welt und Angela Baker kehrte wieder zurück, um sich durch das nächste Campinglager zu morden. Besser hätte es nicht laufen können. Der Film spielt fünf Jahre nach dem original, Angela war in der Zwischenzeit in einer Nervenheilanstalt, bekam reichlich positive Gutachten, das mit ihr alles wieder in Ordnung ist und man vergönnte ihr sogar eine Geschlechtsumwandlung, die sie zu einer hundertprozentigen Frau machte. Im Campinglager ihres Onkels bekam sie eine Einsatzstelle, die sie im Verlauf des Filmes auch verliert und sich auf einen mörderischen Rachefeldzug begibt. 

Als Darstellerin tauschte man Felissa Rose mit Pamela Springsteen aus, die bis zu diesem Zeitpunkt schon Erfahrungen im Filmbusiness als Darstellerin gesammelt hatte und eine gute Figur abgibt. Rose wollte diesen Part leider nicht übernehmen, da sie mit dem schwarzhumorigen Inhalt nicht ganz so einverstanden war.  Im Unterschied zum Original setzt man zwar hier auf etwas mehr Witz, aber auch mehr Brutalität, die dem Film gut getan hat, damit er nicht zu einer reinen Horrorkomödie verkommt und dem Genre eines Campslashers nach wie vor treu bleibt. Netterweise wurden Anspielungen auf ein paar Horrorfilm-Killer mit eingebaut, die da wären Leatherface, Freddy Krüger und Freitag der 13. 

SLEEPAWAY CAMP 2 ist keine ganz schlechte Fortsetzung. Einige der Todesfälle sind recht einfallsreich und der Film wurde zu einer Zeit veröffentlicht, als schwarzer Humor ein Element des Genres war. Außerdem gebührt Pamela Springsteen ein großes Lob dafür, dass sie als Angela alles gegeben hat. Fraglich war zu der Zeit, wie die Geschichte wohl im dritten Teil weiter geht, da ein offenes Ende vorhanden war, bei dem Angela die Flucht gelang und sie mit einem Auto, in dem sie zuvor die Besitzerin gekillt hat, fliehen konnte. 

Fazit zu diesem netten 80er-Slasher-Schmankerl: In den meisten Fällen wird der zweite Teil runter gemacht, aufgrund den komödialen Versatzstücken, die der Film beinhaltet. Meine Meinung ist, das der Film dennoch als sehenswert zu betrachten ist und definitiv Spaß macht und keine Langeweile auf kommt. Ich denke, den Zuschauern hat die großzügige Portion schwarzer Humor nicht wirklich zugesagt, da sie beim Originalfilm nicht wirklich vorhanden war. Nun gut, Geschmäcker sind verschieden. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Empfehlung an alle, die den Film bisher noch nicht gesehen haben.


 

Sleepaway Camp


Originaltitel: Sleepaway Camp
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Robert Hiltzik

Inhalt:

In einem amerikanischen Feriencamp muss eine junge Frau erleben, wie ihr Vater und ihr Bruder einen schrecklichen Unfall erleiden. Acht Jahre später kommt sie aus Zufall an den Ort des Grauens zurück, und plötzlich ereignet sich eine Serie von Morden, der die Kinder des Camps zum Opfer fallen.

Review:

Die Erstsichtung eines in den 1980ern entstandenen Camp-Slashers verlief trotz kleineren Bedenken tadellos und ich bin erfreut, das ich in den Hochgenuss dieses Films gekommen bin, wenn auch zu spät. Fraglich für mich ist, wie der genaue Stand der Veröffentlichungen überhaupt ist, weil es innerhalb von Deutschland nur Bootlegs oder geschnittene Fassungen gibt. Besteht daran kein Interesse, oder gilt der Film als zu langweilig oder was ist da los? Fragen über Fragen, auf deren Antworten ich sicher noch erste Ergebnisse finden werde. 

Der Film selber entstand im Zuge der besten Zeiten für Slasherfilme! Er erzählt die Geschichte eines Mädchen namens Angela, dessen Familie bei einem Bootsunfall um´s Leben gekommen ist. Seitdem wohnt sie bei ihrem Cousin und ihrer Tante, die etwas an der Klatsche zu haben scheint. Geplant ist, das die beiden auf einen Campingurlaub für Jugendliche gehen, um etwas Spaß zu haben. Soweit, so gut. Während der ganzen Sommerferien wird Angela meist nur von den anderen Mädchen und Jungs gemobbt, daraus resultieren diverse Morde, die auf Angela´s Kappe gehen. 

SLEEPAWAY CAMP spielt sich wie der typische Teenie-Horrorfilm ab. An dieser Stelle gilt aber zu beachten, das hier mehr Sympathie herrscht wie bei seinem Vorgänger FREITAG DER 13. Man möge mich nicht falsch verstehen, ich bin FREITAG DER 13. nicht ablehnend gegenüber eingestellt, aber gegenüber SLEEPAWAY CAMP fehlt da einfach der Pfiff, den ich hier ausmachen konnte. Und für eine Low Budget-Produktion hat SLEEPWAY CAMP einfach das gewisse Etwas, was mir bestens gefallen hat. Besonders das Ende war Top, zumal das ab Mitte des Filmes spaßeshalber sogar mein Gedanke war, als Angela angestresst wird, das sie nie mit den anderen Mädchen unter die Dusche geht. 

Wenn man sich für eine deutschsprachige Veröffentlichung/Fassung entscheidet, wird man oftmals aus dem grinsen nicht drum herum kommen, weil die Dialoge teilweise irrwitzig sind, ohne dass sie ins komödiale abdriften. Ebenfalls sind manche Darstellungen ziemlich übertrieben und unfreiwillig komisch, passen aber wie die Faust auf´s Auge. Der einzigste Kritikpunkt den ich habe, wäre, das mir etwas zu wenig Blut geflossen ist. Zwar sind die Kills halbwegs einfallsreich und passen gut rein, aber bei einem Slasher erwarte ich mir dann doch etwas mehr von dem roten Lebenssaft. 

Fazit: Definitiv einer der besseren 80er-Slasherfilme den ich bedingungslos empfehlen kann. Es gibt keinen Grund dem Film keine Chance zu geben, falls man ihn noch nicht kennt, denn bereuen wird man es nicht. Ein cleverer und grausamer Film der gute Tötungsszenen beinhaltet und mit guten Schauspielern aufwartet, die den Film maßgeblich aufgrund ihrer Aktionen aufwertet. Wünschenswert wäre, wenn sich im besten Fall mal ein deutsches Label um den Film kümmert und ihm den notwendigen Glanz eines schönen Releases verleiht, den der Film verdient. 




 

Sonntag, 1. September 2024

Alien: Romulus


Originaltitel: Alien: Romulus
Herstellungsland: USA, Ungarn
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Fede Alvarez

Inhalt:

Im Jahr 2142 arbeiten Terraforming- und Minenkolonisten unter nahezu unmenschlichen Zuständen auf der Kolonie von "Jackson's Stern". Die Waise Rain hofft, nach Erreichen ihrer festgelegten Konzernarbeitszeit in ein anderes System gemeinsam mit ihrem schadensanfälligen Adoptivbruder Andy, einem von ihrem Vater programmierten Syntheten abreisen zu können, wird jedoch dabei vom Konzern Weyland-Yutani betrogen. Um dennoch der Hölle zu entkommen, schließt sie sich einer Gruppe von Freunden an, die gemeinsam mit einem Bergungsshuttle in die Umlaufbahn des Planeten aufsteigen wollen, weil sie ein Raumobjekt entdeckt haben. Ihr Plan ist es, dort alte Cryokammern zu bergen, um die neun Jahre dauernde Hyperschlafphase ins Yvaga-System möglich zu machen. Doch das Objekt entpuppt sich als driftende Raumstation Romulus-Remus, ein aufgegebenes Versuchslabor für Versuche an den Xenomorphen. Als die Gruppe das Raumschiff entert und die Systeme startet, werden auch die schlafenden Aliens wieder erweckt und beginnen Jagd auf das halbe Dutzend Twens zu machen. Für die jungen Leute eines Todesfalle, die noch dadurch erschwert wird, dass die Raumstation sich den zerstörerischen Ringen des Planeten nähert.

Review:

ALIEN: ROMULUS kann was, soviel steht fest. Der neueste Ableger, der von Fede Álvarez geleitet, von Fede Álvarez und Rodo Sayagues geschrieben wurde, kann mitnichten mit den anderen sechs Filmen mit halten. Von Álvarez halte ich persönlich eh sehr viel, da er mit mit der FROM DUSK TILL DAWN-Serie schon einen großen Gefallen erwiesen hat und einen meiner Top Ten-Filme zur Serie umfunktioniert hat, die mir richtig gut gefallen hat.  Selbiges gilt auch für seinen Remake von TANZ DER TEUFEL, der ebenfalls vor 11 Jahren frischen Wind rein gebracht hat und aus einer Horror-"Komödie" einen finsteren Ableger geschaffen hat, der zu überzeugen wusste. 

Der Film spielt bezüglich der Handlung zwischen den Ereignissen des ersten und zweiten Teils, was demzufolge als ein Interquel zu bezeichnen ist. Die Geschichte hierzu ist recht einfach gestrickt und handelt von einem verlassenen Raumschiff, das in der Umlaufbahn eines Planeten auftaucht, auf dem die Hauptprotagonistin Rain und ihre Freunde leben. Ihr Dasein fristen sie in einer Bergbaukolonie, was nicht unbedingt das ist, was sie sich von einem traumhaften Leben vorstellen und entschließen sich, dem Raumschiff einen Besuch abzustatten, um Rest-Treibstoff zu besorgen, was sie für die Reise auf dem Planeten Yvaga brauchen. Jedoch haben sie die Rechnung ohne die Lebensformen gemacht, die ebenfalls auf dem verlassenen Raumschiff verstecken und darauf warten, ihre "Mission" fortzusetzen. 

Die Idee dahinter, die Geschichte zwischen ALIEN und Aliens anzusiedeln finde ich hervorragend, jedoch wird die jüngere Generation sicherlich auf ein paar nicht vorher gesehene "Probleme" stoßen, wenn sie die Erstwerke nicht gesehen haben. Man muss bedenken, dass der Meilenstein des Science Fiction-Films auch schon 45 Jahre auf dem Buckel hat, demzufolge wird man als Neuling die ein oder andere Verbindung übersehen. Auf der anderen Seite bietet der Film dem Zuschauer den notwendigen Kontext, um zu verstehen was wichtig ist, ohne das man die anderen Filme zuvor gesehen haben muss. So blieb zwar die Kreativität etwas auf der strecke, hat dem Film aber nicht geschadet und man wird seine Freude daran haben. 

Bei knapp zwei Stunden bleibt viel Spielraum, aber glücklicherweise wird nicht sehr viel Zeit damit verschwendet, um die Lauflänge damit zu verschwenden, in dem man die Charaktere ewig vorstellt. Das geschieht recht schnell und man baut zügig eine Verbindung zu ihnen auf, bevor man zur eigentlichen Handlung schwappt und das erzählerische Tempo schnell aufholt. Dank der Düsternis, bekommt man das, was man von einem ALIEN-Film erwartet, trotz winziger humoristischer Einlagen bleibt es weitgehend dunkel, dreckig und brutal. So bleibt der Film präzise und franchisegerecht. 

Sehr zufriedenstellend war die Brutalität die ich mir in dem Film erhofft habe. Die Kills sind nicht gerade ohne und teilweise sehr ordentlich. Das beste hat man sich natürlich zum Schluss aufgehoben und war auch meine Hoffnung, das in der Richtung etwas geschieht, was noch einen kleinen Schocker darstellen soll. Nur da gibt es einen kleinen Punktabzug meinerseits, was das Design der Kreatur anbetrifft. Ich hätte mir in diesem Fall eher sowas wie eine Newborn-Version gewünscht wie man sie im dritten Teil, der auch mein Lieblingsteil des Franchises ist, zu sehen bekommt. Hier ist sie mir etwas zu futuristisch als auch zu menschlich angesiedelt, aber nicht unkreativ. 

Fazit: Wir schreiben das Jahr 2024 und Fede Alvarez hat es geschafft, einem beliebten Franchise einen weiteren soliden Beitrag zu kredenzen, den man sich locker öfters anschauen kann, ohne das es langweilig wird. Aufgrund der Ausstattung des Raumschiffs, befindet man sich in einer vertrauten Umgebung, das man sich leicht 45 Jahre zurück versetzt fühlt, als die Reihe los getreten wurde. Für eine leichte Geschichte gab es eine stabile Umsetzung die unterhält und sehr kurzweilig ist und sicher seine Fans bekommen wird. 



 

Freitag, 30. August 2024

Der Teufel tanzt weiter

 


Originaltitel: Night of the Demon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: James C. Wasson

Inhalt: 

In den unheimlichen Wäldern von Sharon Wood sucht Professor Nudge mit seinen Studenten nach einem sagenhaften, grauenhaften Fabelwesen. Bald beginnt eine Reihe von furchtbaren Ereignissen voller Angst und Terror. Es scheint, dass niemand lebend aus den Fängen des Sharon Wood entkommen kann, denn der blutige Terror kennt keine Grenzen.

Review:

Wenn ein Film runter vom Index genommen wird, der zuvor auch noch in Deutschland beschlagnahmt wurde, ist das immer ein gutes Zeichen, das in der aktuellen Bundesprüfstelle nicht mehr geistig umnachtete Sittenwächter sitzen, sondern Leute die mit der Zeit zu gehen scheinen. Bis auf winzige unverständliche Ausnahmen natürlich, über die ich noch immer den Kopf schütteln kann. DER TEUFEL TANZT WEITER trat 1980 in Erscheinung und wurde auch in Deutschland von Westside Video auf VHS veröffentlicht. Wann genau ist mir unbekannt. 1988 erfolgte die Indizierung, 1989 kam die Beschlagnahme. Nach Ablauf von 23 Jahren erfolgte im Jahre 2012 die Neuprüfung, die erfolglos verlief und der Film weiterhin im Giftschrank blieb. Selbiges widerfuhr dem Film auch in Großbritannien, was ihn auf die Liste der sogenannten "Video Nasties" setzte. 

Aus heutiger Sicht wirkt das ganze Verfahren lächerlich, weil der Film an sich mehr Horrortrash als das personifizierte Böse ist, vor dem die Jugend geschützt werden muss. Die Story behandelt einen Professor für Anhropologie, der sich mit seinen Studenten in ein wäldliches Gebiet begibt, um mehreren statt gefundenen Morden nach zu gehen. Es wird gemunkelt, das hinter den Morden ein Bigfoot stecken soll, was das ganze Unterfangen umso spannender macht. Als Zuschauer muss man nicht lange warten, um hinter das Geheimnis zu kommen und es stellt sich heraus, das es tatsächlich ein Wesen ist, was dem Bigfoot sehr ähnlich ist. 

Ich bin wirklich froh, das sich hier in Deutschland jemand die Arbeit gemacht hat, den Film frei zu boxen, weil er ein wahres Trashfeuerwerk vom feinsten ist und der Welt nicht vorenthalten werden sollte. Technisch gesehen vielleicht der reinste Schmu, weil er so gestaltet ist, das die ganzen Geschichten, die die Truppe zu hören bekommt, bildlich nach erzählt wird und sie erst gegen Ende hin die persönliche Bekanntschaft mit dem Bigfoot machen, aber genau das und wie es umgesetzt wurde machen einen großen Spaß. Falls man den Film bisher nicht kennt, sollte man sich keine Hoffnungen machen, das einen ein hyperkrasses Schlachtwerk erwartet, aber es gibt dennoch genug Blut, auch Gedärme und eine fast schon irrwitzige Vergewaltigung zwischen dem Bigfoot und dem Mädchen zu sehen, die ebenfalls Teil der Handlung ist. 

Gespickt wird das ganze mit schrillen, pfiffigen Synthesizer-Tönen, die auf meine Wahrnehmung schrill gewirkt haben, aber bestens zum Film passen. Der Bigfoot selber sieht nicht wirklich aus wie ein Bigfoot und scheint irgendwo mitten im Wald ein Fitnessstudio stehen zu haben. An dieser stelle muss man noch auf die deutsche Synchronisation eingehen, die zum ´davon laufen´ ist! Ich hab schon viele schlechte Synchro gehört und die hier gehört definitiv dazu, aber kann man noch unter dem Slogan "So Scheiße, das es wieder geil ist!" stehen lassen und man wird seine Freude an diesem Schundwerk haben. 

Ursprünglich war geplant, dass das Ende damit endet, das die Studenten mit einem Hubschrauber seitens der Polizei gerettet werden. Der Verleih sah das aber anders, weil er Angst hatte, das sich der Film diesbezüglich schlechter vermarkten ließe, weshalb man sich für das Ende entschieden hat, das alle Studenten von dem Bigfoot gekillt werden. Mit sehr aufschlussreichen Szenen bekommt man das auch geboten was meines Erachtens auch das bessere Ende ist. Alles in allem eine Top-Trashperle aus den 80ern, die es hoffentlich demnächst in die deutschen Kaufhäuser schafft, da sie viel zu schade wäre, wenn sie in Vergessenheit geraten würde! 


Montag, 26. August 2024

Die Gruft des Grauens


Originaltitel: Grave of the Vampire
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: John Hayes

Inhalt:

Es ist Mitternacht als Leslie und Paul die Party einer Freundin verlassen. Ihr Weg führt sie am alten Friedhof vorbei, auf dem sie als Kinder gespielt haben. - Doch plötzlich öffnet sich die Gruft eines Mörders. - Am nächsten Morgen steht die Polizei vor einem Rätsel. Man findet Paul ermordet und Leslie vergewaltigt auf. Leutnant Mason versucht den Fall aufzuklären, doch auch er wird ermordet. Monate später bringt Leslie ihren Sohn James zur Welt. - Jeder, der mit ihm in Berührung kommt, findet ein grausames Ende. Leslie kann es nicht glauben, sie hat einem Vampir das Leben geschenkt.

Review:

In Ausnahmefällen kann es nicht schaden, wenn man vor einem Kauf erstmal auf Streaming zurückgreift, ob es ein Film wert ist, sich ihn in die Sammlung zu stellen. So war es auch bei dem 1972 erschienen Vampirfilm DIE GRUFT DES GRAUENS. Da ich von WMM bisher nur sehr wenig gesehen habe und auch weiß, das es eher so B-Movies sind, bin ich dementsprechend etwas vorsichtig, man kauft die Katze schließlich nicht im Sack. Enttäuscht wurde ich von dem Werk definitiv nicht, auch wenn er sehr blutleer ist, dafür aber mehr von seiner 70er Jahre-Atmosphäre lebt. 

Die Handlung ist schnell erklärt: Ein Pärchen chillt auf dem Friedhof, woraufhin Er seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, dem Sie nur zu gerne zustimmt. Kurz darauf entsteigt ein Vampir, Caleb Croft – im Leben ein Serienvergewaltiger und Mörder, jetzt ein Vampir, aus seiner Gruft und tötet den Kerl und vergewaltigt seine Freundin. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, was sich nur von Blut ernährt. 30 Jahre später ist das Baby zu einem starken, erwachsenen Mann heran gereift und kämpft innerlich mit seinem Schicksal und versucht mit allen Mitteln seinen biologischen Vater zu finden, dem er die Schuld am Tod seiner Mutter gibt. Er wird fündig und es braucht seine Zeit, bis er davon überzeugt ist, das er es auch wirklich ist, bevor er ihm den Garaus macht. 

Von Regisseur John Hayes kam mir bisher noch nicht viel vor´s Auge, die einzige Ausnahme bildet die erste Episode der Horror-Serie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT. bekannt wurde er ab den 70ern für seine B-Movies, Exploitationfilme und paar Erotikfilme, die er drehte. Selbst einen Oscar war er 1959 für seinen Kurzfilm THE KISS nominiert. Für Leute, die eher auf geldschwerere Filme stehen wird der Film eher nichts sein, da er recht unspektakulär daher kommt, weil er so vorhersehbar ist. Darunter leidet eben auch die Spannung und man muss sich manchmal durch den Film ´kämpfen´ anstatt man ihn genießen kann. Nichtsdestotrotz hat er seine Momente und dürfte Freunden des schlechten Geschmacks sicherlich gefallen. 

Die Darsteller wirken etwas hölzern und versuchen aus ihren Rollen wohl das beste draus zu machen, nicht wirklich zum Film beiträgt. Eher hatte ich den Eindruck, das es sich um einen ´misslungenen´ Rachefilm handelt und die Vampirgeschichte zur Nebensächlichkeit verkommt, auch wenn sie immer mal wieder auftritt. Das traurige ist, das der Film einen sehr guten Start hinlegt, aber dann zügig von seinem Tempo verliert, was aber nicht bedeutet das der ganze Film schrottreif ist, sondern eben etwas mehr Würze hätte vertragen können. Aber um ihn einmal gesehen zu haben, reicht es vollkommen. Ob ich mir die DVD noch nachträglich hole, wird sich zeigen. Mehr als 10 Euro würde ich dafür nicht ausgeben.  

Banned & Exposed 200X 2


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Mondo-Shockumentary nach Art von Gesichter des Todes

Review:

BANNED & EXPOSED 200X hat es nach dem sich ziehenden ersten Teil schon besser verstanden zu unterhalten, weil der Fokus hier auf den Tod liegt. Demzufolge passt der Zusatz-Slogan "Too Hot For Cable TV" um Weiten besser als beim ersten Teil, der eher eine Schlaftablette war. Erschienen ist der zweite Teil direkt nach dem ersten Teil im selben Jahr: 2010. Auch hier ist unbekannt, wer hinter dem Projekt steckt, ich gehe mal davon aus, das es irgendeiner war, der zu viel Langeweile hatte und eine Vintage Shockumentary produzieren wollte, die aus aneinander gereihten Aufnahmen diverser anderer Shockumentarys als auch Videos zum Thema Tod besteht. Man hat das Gefühl spätestens dann, als man merkt, das der Beginn einer neuen Szene mit dem abrupten Abbruch des Sprechers endet, auch, weil es von der Stimme her verschiedene Kommentatoren aus dem Off sind. 

Der Film beginnt mit Aufnahmen von einem großen Gebäude, in dem ein Großbrand ausgebrochen ist. Datiert wird das Geschehen mit dem 20. November 1980, bei dem 48 Leute um´s Leben gekommen sind und auch einige aus dem Fenster springen, um den tödlichen Flammen zu entgehen. Anschließend erfolgt ein Vorspann mit folgendem Inhalt: Glücklicherweise sind wir dank medizinischer Technologien in der Lage unser Wissen über den menschlichen Körper unter Mithilfe des menschlichen Körpers zu erweitern. Ich ahnte schon was nun kommt: Eine Autopsieszene, in der im Leib eines Menschenkörpers herum geschnitten und in den Eingeweiden rumflatscht wird. Sehr schön! Für Autopsieszenen war ich schon immer empfänglich, weil es ein hochinteressantes Gebilde ist, wie es in uns wirklich aus sieht. 

In der folgenden Aufnahme bekommt man eine Ranch zu sehen, die Schauplatz mehrere Morde in Mexico war. Dem Kommentator zufolge handelt es sich um den Fund des Opfers Mark Killroy, der Opfer einer satanischen Sekte war, die unter Drogen mehrere Leute getötet hat und Teile der Leichen gekocht und gegessen hat. Mark Killroy wurde damals 1989 entführt, gefoltert und von seinen Peinigern sodomisiert, bevor es mit ihm zu Ende ging. In seinem Fall wurde ihm der Kopf entfernt, das Hirn entnommen und von den Tätern verspeist. Auf einer Ranch wurde er dann dort vergraben, wo schon 14 andere Menschen vergraben wurden. Anführer dieser Sekte war Adolfo Constanzo, der seinen Anhängern erzählte, dass ihnen Menschenopfer Immunität vor den Strafverfolgungsbehörden für ihre Drogenschmuggelaktivitäten gewährten. Der Mord erregte weltweite Medienaufmerksamkeit und löste wegen der ungewöhnlichen Umstände des Verbrechens eine internationale Fahndung aus. Sämtliche Leichen werden dem Zuschauer hier vorgeführt, unter anderem auch Killroy selbst, der ausgegraben wird. 

Nach dem Killroy-Fall erfolgen Aufnahmen aus dem 5-minütigen chinesischen Kurzfilm CHINESE JUSTICE von 1937 von Mink De Ronda. Der Film zeigt die grafischen Details einer authentischen Hinrichtung verurteilter chinesischer Drogenhändler. Viel gibt es nicht zu sehen außer einer Exekution. In der nächsten Aufnahme wohnen wir dem Kameramann bei seiner Reise durch Südamerika oder Afrika bei. Mehrere Leichen liegen auf der Straß als auch in ländlichen Gebieten, es endet damit, das einem Mann in den Kopf geschossen wird. Darauf folgt wieder eine Autopsieaufnahme, in der ein Schädel gehäutet, aufgesägt und das Hirn entnommen wird. Die folgende Aufnahme könnte glatt aus einem italienischen Kannibalenfilm stammen: Eine Gruppe Kannibalen öffnet einen Körper, den Brustkorb, entfernt mehrere Organe, um sie über dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Ob diese Aufnahme real ist oder einem Film entnommen, kann ich nicht sagen, jedoch ist mir die Szene gänzlich unbekannt, daher gehe ich mal von authentischem Material aus. 

Die nachfolgenden Aufnahmen bestehen von einem asiatischen Verkäufer, der Affenköpfe in Aufbewahrungsschüsseln verkauft, Schlangen verkauft, eine Boa constrictor gehäutet und gekocht wird, einem kurzen Kapitel zum Thema Atombomben, bei dem der Fokus auf Hiroshima liegt, Schießereien, Autobomben/Bomben die in Pakistan explodieren, Straßenkrawallen in London in denen Skins und Punks gegen die Polizei kämpfen und dem krönenden Abschluss, bei dem Aufnahmen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gezeigt werden und der Kommentator etwas über die Hintergründe dieser Aufnahmen erzählt. 


 

Banned & Exposed 200X


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Billige Vintage-Shockumentary von 2010

Review:

BANNED & EXPOSED 200X ist ein nur Insidern bekannter Mondofilm, den ich dem Vintage Shockumentary-Genre zuordnen würde, aufgrund seines gezeigten Inhalts. Ich muss zugeben, das es sich um einen sehr obskuren Mondofilm handelt, von dem ich schon etwas mehr erwartet habe, aber nicht, das er eher in die Kategorie "langweilig" passen würde. Aber schließlich ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erschienen ist das rare "Schmuckstück" 2010, jedoch ist unbekannt, wer der Macher der Doku ist, als auch woher die ganzen Aufnahmen stammen. Es sind auf jeden Fall ältere Aufnahmen, die aus den 80ern stammen müssen, denn bei einem Video stand die Jahreszahl 1988 dabei, weswegen ich der Annahme bin, das ich nicht ganz unfalsch damit liege, aus welchem Jahrzehnt sie stammen.

Es beginnt mit einem Ausschnitt zum Thema Frauenboxen, die sich in einem Ring verkloppen. Im nächsten Video darf man zwei Damen betrachten, die oben ohne am Strand liegen, sich sonnen, ihre Busen streicheln, anschließend etwas rumblödeln und mit einem Ball spielen. Sinn und Zweck dieser Aufnahme sind mir unbekannt. ich kann mir vorstellen, dass es sich um private Aufnahmen handelt. Eventuell ein verflossener Ex, der diese Clips zur Verfügung gestellt hat? Nach den zwei Ladies folgt ein Vorspann mit einer Beschreibung folgenden Inhalts: Du wirst gleich einige Ergebnisse der Folgen unsicheren Fahrens sehen. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Unfällen aufgrund des Genusses von Alkohol, Drogen, wenn sie beim Fahren einschlafen oder rücksichtslosem Fahren. 

Man kann sich denken wohin die Reise geht. Es folgen Aufnahmen von Unfällen, kaputten Autos, ein paar wenigen Leichen als auch Leichenteilen. Das ist auch der erste von zwei Parts in dem Film, in dem Shockumentary-Allüren aufkommen. Danach geht es weiter mit dem Thema Tattoos. Der Erzähler erzählt irgendwas über Tattoos und dem Lifestyle der Tattooszene an sich, gefolgt von diversen Aufnahmen von Tätowierten Frauen und Männern und Tätowierern bei ihrer Arbeit manchen Körper zu bebildern. Anschließend geht das ganze wieder von vorne los wie fast zu Beginn des Filmes. 

Es gibt einen FKK-Strand zu begutachten, bei dem das Hauptaugenmerk der Kamera auf barbusige Damen liegt, wieder ein Autounfall, bei dem ein Auto in einen Zug gecrasht und verbrannt ist. Verbrannte Leiche inklusive. Wieder das Thema Tattoos, was mit dem Thema Piercings gewürzt wurde, selbst Einblick in des Weibes gepiercte Scham gibt es zu sehen, was womöglich dazu dienen soll, dem Film einen expliziten Touch zu geben. Eine weitere Aufnahme von zwei Kickboxern und zu guter Letzt eine längere Aufnahme der Unruhen in Los Angeles 1992, als vier Polizisten, die in der kalifornischen Metropole Los Angeles der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, von einem Gericht freigesprochen wurden und die schwarze Bevölkerung diesbezüglich eskalierte. 


 

Samstag, 24. August 2024

Bio-Slime


Originaltitel: Contagion
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: John Lechago

Inhalt:

Als ein zwielichtiger Waffendeal schiefgeht und zwei Menschen ums Leben kommen, bringt eine verzweifelte junge Frau einen Aktenkoffer aus Edelstahl mit einer tödlichen biologischen Lebensform in ein altes, heruntergekommenes Wohnhaus. Das Gebäude ist voller Süchtiger, Alkoholiker und Pornodarstellerinnen und wird zu einem wahren Schlachtfeld für die triefende Monstrosität und ihre lovecraft´schen Tentakeln. Jetzt müssen sich die Abschaums zusammenschließen, um den klebrigen Ansturm aufzuhalten, während sie nach einem Fluchtweg aus dem Gebäude suchen. Kann die Gruppe lange genug am Leben bleiben, um dieses unbekannte Wesen zu besiegen, oder ist für die Menschheit alle Hoffnung verloren?

Review:

So kurz vor dem Mittagessen noch schnell geschaut, wessen Film ich mich annehmen kann und überglücklich darüber, welche Auswahl ich getroffen hab. BIO-SLIME aus dem Jahre 2010 war meine Wahl, weil sich der Titel halbwegs interessant angehört hat und ich eh auf schleimiges zeug abfahre. Was hier aber kredenzt wurde, schlägt dem Fass in positiver Hinsicht den Boden aus: Hier wurden mehrere Genreklassiker des Science Fiction und Horror in einen Topf geworfen, ordentlich rum gerührt und fertig war der Bioschleim. TANZ DER TEUFEL, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT, ALIEN-DIE WIEDERGEBURT und DER BLOB standen hier Pate und John Lechago hat es tatsächlich hin bekommen, einen geilen Sci Fi-Horrorfilm raus zu boxen, der auch noch Spaß macht. 

In nur 12 tagen wurde der Film abgedreht, während die Post Produktions-Phase etwas zwei Jahre ging. Die Handlung erinnert sehr an TANZ DER TEUFEL: Mehrere Personen sind in einem Haus bzw. einer Wohnung eingesperrt, während sich vorerst ein Killerschleim auf den Weg macht, jeden zu killen, den es findet. Doch im Haus selber existiert noch ein Vater-Alien, auch "Gestaltwandler" genannt, von dem aus der ganze Terror aus geht. Hier heisst es entweder zusammen halten oder sterben. Ende der Geschichte. 

Der Schwerpunkt, der den Film sehenswert macht sind die Spezialeffekte. Ich sage mal, das grobe 75-80% der Effekte handgemacht sind und der Rest computergeneriert ist. Demzufolge wird der Großteil des Budgets von 50.000 Dollar in die Spezialeffekte geflossen sein. Und ja, die können sich wirklich sehen lassen. Es gibt viel Schleim als auch viel Tentakelaction zu bestaunen, was sehr an die Alien-filme erinnert. Apropos Alien: In einer Szene gibt es eine "Räumlichkeit", in der eine der Personen von Tentakeln gefesselt ist und eine gut gemachte Kopie des Kokon-Raumes aus ALIEN-DIE WIEDERGEBURT ist, bei der auch der Gestaltwandler an sich zum ersten mal zu sehen ist, der sich mit der Gefangenen unterhält. Und yes, selbst das Design des Gestaltwandlers sieht fantastisch aus!

Hier und da kommt mal kurzzeitig Langeweile auf, weil der Zwischentalk recht irrelevant ist, aber das geschieht selten. Auch muss man nicht ewig warten, bis der Film los legt und darf sich schon im ersten Viertel daran erfreuen, dass der Killerschleim zuschlägt und es auch herrliche Wandlungen gibt, in dem der Schleim eine der Ladies "frisst" und sie sich wieder zu einer Schleimkreatur "Zusammenfügt", nackt natürlich, denn das Auge isst schließlich mit. Leider bisher nicht in deutscher Sprache erschienen, aber nicht wirklich tragisch, denn man kann sich oftmals denken, von was die reden und man kommt trotzdem gut mit. Klipp und klare Empfehlung meinerseits, wer Fan von den oben genannten Filmen ist! So muss Low Budget aussehen und nicht anders!



 

Bikini Bloodbath Christmas


Originaltitel: Bikini Bloodbath Christmas
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Im wahren Weihnachtsgeist legen die Mädchen ihre Rivalität und ihren Selbsterhaltungstrieb beiseite und laden alle zu einer großen Weihnachtsfeier ein. Auf mysteriöse Weise verschwinden Menschen auf der Party zu Tode. Wer könnte sie töten? Es könnte jeder auf der Party sein! Wer wird leben? Wer wird sterben? Von wem werden die Oberteile abfallen? Und vor allem: Wer wird den epischen Eierlikör-Wrestling-Kampf gewinnen?

Review:

Ho Ho Ho, hier kommt der Weihnachtsmann oder was? So oder so ähnliche dürften die Macher Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour gedacht haben, als sie das Drehbuch geschrieben und Regie geführt haben. Beide saßen auch hier auf dem Regiestuhl wie sie es schon bei den Vorgängerfilmen getan haben und man fragt sich ernsthaft, ob es pure Absicht ist, das man die Filme so schlecht produziert hat oder ob da was anderes dahinter steckt. Hatte ich bei den Vorgängerfilmen noch etwas Freude daran, besonders bei BIKINI BLOODBATH, ist hier die Luft endgültig raus. Da retten auch die Ladys hier nichts mehr, sind sie noch so schön anzuschauen. 

Der thematische Schwerpunkt wird auf die Weihnachtszeit verlegt, sonst bleibt alles weiterhin bestehen, wie man es schon kennt. Inklusive Weiberparty, bei der irgendwann der Killerkoch auftaucht. Normal müsste er doch tot sein, wurde ihm bei BIKINI BLOODBATH CAR WASH die Rübe abgeschlagen, aber er schafft es immer wieder sich aus den Gräbern zu erheben. Hat System nach Art von Michael Myers, ganz klar. 

Zur Handlung lässt sich folgendes sagen:  Die Bikini-Bloodbath-Mädchen sind zurück und arbeiten nun in einem Marihuana-Kaufhaus namens „Snotlocker“, während sie sich ständig mit ihren christlichen Rivalen auf der anderen Straßenseite herumschlagen, die im „The Underground Deli“ arbeiten. In der Zwischenzeit ist Chefkoch Death wieder einmal aus dem Grab zurückgekehrt, um an den Feiertagen für Chaos zu sorgen!

Lange Rede, kurzer Sinn: Man muss die ersten beiden Teile nicht kennen, um dem hier folgen zu können. Aufgekochter Brei, der nicht mehr schmeckt, aber es dennoch halbwegs "wert" war, ihn aus Komplettierungsgründen anzuschauen. War ehrlich gesagt hart, durch zu halten, trotz einer Laufzeit von etwas über 70 Minuten und bin froh, das ich die Trilogie durch habe. 


 

Freitag, 23. August 2024

Bikini Bloodbath Car Wash


Originaltitel: Bikini Bloodbath Car Wash
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour

Inhalt:

Eine Gruppe heißer College-Mädchen beschließt, Geld und Hülsenfrüchte zu sammeln, indem sie Bikinis für eine Autowaschanlage anziehen. Doch ein verrückter Koch lauert auf der Straße und will sich einen Teil des Erlöses sichern.

Review:

Lange ist es her als ich den ersten Teil gesehen habe. Sehr lange! Zumal es den ersten Teil auch auf deutsch gibt, die Nachfolger leider nicht mehr, was bei den Filmen aber eh nicht tragisch ist. Wenn man den ersten Teil kennt, weiß man nur zu gut, was einen erwartet: Heiße Bikini-Babes, den Killerkoch und ein Haufen dummer Sprüche, mehr nicht. Erschienen ist der Film 2008 unter der Regie von Jonathan Gorman & Thomas Edward Seymour, die schon für den ersten Teil auf dem Regiestuhl saßen. Interessanterweise konnte man auch hier wieder Debbie Rochon verpflichten, die keine Unbekannte im Independent-Sektor ist. Müsste sie nicht eigentlich seit dem ersten Teil tot sein? Naja, totgesagte leben länger. 

Die Handlung ist nichts, was einen vom Hocker reisst: Ms. Johnson hat die glorreiche Idee einen Car Wash mit den Girls zu eröffnen, bei dem sie eben in den titelgebenden Bikinis die Autos waschen und das Geschäft läuft nicht schlecht. Bei einer Mädelsparty fangen die Damen an Gläserrücken zu spielen und genau deswegen schaffen sie es, den Killerkoch, der schon tot ist, wieder zu erwecken in dem er aus dem Grab steigt und seiner Verpflichtung, dem killen mit dem Hackebeil, nach kommt. 

Zugegeben, man braucht schon eisenharte Nerven, wenn man sich den Film vornimmt, denn er ist alles andere als spannend und ein reiner Geekfilm vor dem Herrn. Aber so dämlich wie er auch ist, so witzig ist er auch, da er keinen wert darauf legt irgendeine Art von Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen. Es ist zwar eine Horrorkomödie, aber eher noch eine Parodie auf alles Horrorkomödien, die man so kennt und in den meisten Fällen besser sind. 

Unter´m Strich liegt der halbwegige "Erfolg" des Filmes vermutlich auch nur darin begründet, das die Mädels nett anzusehen sind und im schlimmsten Fall noch der Killerkoch sehenswert ist, der leider viel zu selten auftritt. Blutiges Slashergematsche wird man hier nicht wirklich finden, dafür reichte das Geld wohl nicht. Somit hätten wir einen klaren Viel Bier, wenig Hirn-Film, den man sich einmal und nie wieder anschaut. 



 

Gorotica


Originaltitel: Gorotica
Herstellungsland: UK
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Hugh Gallagher

Inhalt: 

Neil und Max sind Bankräuber. Max verschluckt ein teures Juwel, wird angeschossen und stirbt. Neil rennt mit Max weg und trifft die Nekrophilie Carrie.

Review:

Was die "Gore-Trilogy" von Hugh Gallagher betrifft, hat sich Hugh nicht gerade mit Ruhm bekleckert. GOREGASM und GORE WHORE haben mir absolut gar nicht gefallen, weswegen ich zu den beiden Filmen auch nichts schreibe, weil ich meine Zeit nicht dafür verschwende zu Filmen was zu schreiben, die mir nicht gefallen haben. Wäre auch irgendwie auch mies gegenüber dem Filmemacher, der seine Werke wohl mag und ungern negative Kritiken darüber sehen will. Bei GOROTICA sieht das ganze schon wieder anders aus, besonders weil der Film inhaltlich meinen Nerv getroffen hat: Es kommt das Thema Nekrophilie zum Einsatz, für das ich eh eine Schwäche habe, denn wie heißt es so schön? Dead Girls Don´t Say No, in einem Fall wie diesem hier wären es eben Boys! 

Erschienen ist GOROTICA im März 1993 und war eine Directo to Video-Produktion. Der Film erzählt die Geschichte von zwei Räubern, die in den Besitz eines Diamanten kommen und von einem Polizist verfolgt werden. Im Eifer des Gefechts verschluckt Max den Diamanten und wird anschließend von dem Polizisten erschossen, der sogleich Max ins Jenseits folgt. Neil steht jetzt unter Druck, weil er den Diamanten braucht, da er Teil eines Auftrags ist. So lernt er die Nekrophile Carrie kennen, zu der die Leiche verschleppt wird. Hier kommt eins zum anderen. Carrie vergnügt sich mit der Leiche von Max, während Neil schauen muss, wie er aus seiner verzwickten Situation entkommt und das Geschehen nimmt seinen Lauf. 

Man sieht dem Film an, das er mit wenigen Mitteln und noch weniger Geld gedreht wurde, aber reichlich Spaß bei der Sache vorhanden war. Es stecken so manche Verrücktheiten als auch Parallelen zu Nekromantik drin, die einfach nur Spaß machen. Sehr cool fand ich Carrie: Ihr war es am liebsten die ganze Zeit halbnackt bis nackt durch die Bude zu rennen, und wenn mal bekleidet, dann nur in einem Lack und Leder-Outfit, was ebenfalls sehr freizügig war. Neil kam mit seiner Situation gar nicht klar, umso weniger als er sah, was Carrie mit der Leiche seinen Komplizen so trieb. Und von Max bekommt man so gut wie nichts mit, ausser dass er eben nur tot rum liegt und für Carrie herhalten muss. Und einmal sogar für einen Kerle, den sich Carrie besorgt hat, um wohl Kasse damit zu machen, in dem sie den Kerl den toten Max besteigen lässt. 

Dem Filmtitel nach könnte man ein Gore-Spektakel erwarten, aber enttäuschenderweise gibt es das nicht. Die Provokation liegt hier mehr auf dem sensiblen Thema der Nekrophilie, die eindrucksvoll präsentiert wird. Mit einer Laufzeit von etwas über einer Stunde wird es hier auch nicht langweilig, denn es ist stetig was los und bleibt unterhaltsam. Man sollte natürlich kein Highlight erwarten, allein schon wegen dem VHS-lastigen Bild, aber Untergrund-SOV-Exploitationfans werden hier bestens bedient.