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Donnerstag, 12. September 2024

Family Recipe (A Texas Chainsaw Massacre Fanfilm)


Originaltitel: Family Recipe
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Gus Trapani

Inhalt:

Zwei freunde, deren Auto auf der Straße stehen geblieben ist, weil das Benzin leer war, geraten an zwei Hinterwäldler, die ihnen nach dem Leben trachten. Es kommt zum Kampf um das nackte Überleben. 

Review:

Eine meiner absoluten Horror-Highlights und favorisierten Horror-Serien ist die von THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE! Es gibt meiner Meinung nach fast keine bessere ausser den üblichen Verdächtigen wie HELLRAISER, NIGHTMARE ON ELM STREET und diverse andere bekannte Horror-Stars. Auf Platz 1 hat es bei mir Leatherface geschafft. Leatherface ist nahezu schon eine Naturgewalt, die nicht so einfach tot zu kriegen ist und rückblickend auf sämtliche erschienene Filme kann man sagen, das der Kult um Leatherface unsterblich ist. 

So sah es auch Gus Trapani, der sich an die Arbeit gemacht hat, einen knapp 23-minütigen Kurzfilm zu drehen um Leatherface einen abgrundtiefen Tribut zu zollen und ihm ein kleines, aber feines Filmchen zu widmen. Für einen Fanfilm mit einer so kurzen Laufzeit hat der Film enorm viel Spaß gemacht und Trapani wusste was er zu tun hatte. Die Geschichte dreht sich um zwei Freunde deren Auto auf der Landstraße stehen geblieben ist. Die Jungs marschieren zur Tankstelle, werden aber vom "Besitzer" gefangen genommen, denn im Hintertürchen wartet Leatherface, um das Familienrezept am laufen zu halten. Es kommt zum Kampf um Leben und Tod. 

Gleich zu Beginn des Filmes wird man mit der handwerklichen Spezialeffekte-Kunst bekannt gemacht, die jedem Indie-Regisseur die Augen nässen dürfte. Selten hat man solche guten Masken, Horror/Splatter-Requisiten und eine Kulisse gesehen. Und das alles für einen Film, der nicht mal eine halbe Stunde geht? Respekt! Der Film nimmt auch schnell fahrt auf und man ist schon ordentlich gefesselt von dem Treiben auf dem Bildschirm. Auch Leatherface´ Erscheinung gibt mächtig Vollgas und man darf sich mit einigen Anspielungen auf die Originale konfrontiert betrachten. 

Dank eines dunklen Filters kommt eine dreckige Atmosphäre auf, wie man sie aus den Originalen schon kennt. Also es dann außerhalb der Metzgerkammer ins Finale geht wird man als Zuschauer noch damit verwöhnt, das der Filter ins gelbliche abdriftet und weitere traditionsgemäße Tributes gezollt werden. Ein herrlicher Horror-Traum schlechthin, bei dem der Regisseur als auch die Darsteller ihr Bestes gegeben haben und ihre Liebe zum Original unter Beweis gestellt haben. Hier galt nicht etwas zu machen, damit was gemacht wurde, hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. 

Fazit: Geil! Geil! Geil! Und zur Nachahmung empfohlen...zumindest die Produktion eines Filmes, bei dem man sein ganzes Herzblut rein steckt. Und ich kann mit höchster Sicherheit sagen, dass dieser Film JEDEM Texas Chainsaw Massacre-Fan definitiv gefallen wird, denn hier treffen Können samt einer guten Maske und einwandfreie Spezialeffekte aufeinander, wie man es nicht oft innerhalb der Independent-Szene sieht! Respekt und Grüße an Gus Trapani! 

Offizieller Stream zu Family Recipe:


Ausschnitte:







 

Dienstag, 27. August 2024

Des Töchterleins Leid


Originaltitel: Des Töchterleins Leid
Herstellungsland: Schweiz, Frankreich
Erscheinungsjahr: 2023/2024
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Es war der letzte Wunsch der Mutter, dass Vater und Tochter ihre Differenzen begraben und wieder miteinander auskommen. Ein gemeinsames Wochenende im Ferienhaus der Familie soll die beiden wieder zusammenbringen. Wenn plötzlich ein Reisender auftaucht, ändert sich die Dynamik der Gruppe.

Review:

Juval Marlon´s Schaffen verfolge ich schon seit längerer Zeit. Um genau zu sein seit 2015, als ich damals die VHS-Veröffentlichung von TORTURE FETISH in den Händen hielt, aber damals keinen VHS-Recorder zur Hand hatte, um die VHS abzuspielen. Via Toxic Filth war es mir irgendwann dann doch möglich endlich in den Genuss von TORTURE FETISH zu kommen. Bis 2018 war es dann recht still um den Schweizer Newcomer, bis in diesem Jahr TORTURE FETISH 2 erschien. Das Jahr darauf wurde die Untergrund-Szene mit dem kontroversen Film STURMGEWEHR belohnt, der es hierzulande sogar geschafft hat, beschlagnahmt zu werden. Dann wurde es wieder 3 Jahre still um Juval, bis es dann jährliche Produktionen gab, die bis heute anhalten. 

Sein neuester Streich, der 2023 produziert wurde trägt den Namen DES TÖCHTERLEINS LEID und man kann sich in etwa vorstellen, um was es thematisch gehen könnte. Eine Tochter, der mit Sicherheit nichts gutes widerfährt und exakt das trifft hier auch zu. Inhaltlich erzählt uns der Film die Geschichte von einem Vater (Gespielt von Jörg Wischnauski) und seiner Tochter(Violetta Sangue), deren Verhältnis zueinander nicht gerade das einfachste war und ist. Der letzte Wunsch der Verstorbenen Frau/Mutter war, das die beiden wieder zueinander finden und ihr Verhältnis zueinander aufbauen und man alte Geschichten hinter sich lässt. Es wäre an dieser Stelle interessant zu wissen gewesen, wie es zu diesem "Bruch" zwischen Vater und Tochter kam. So weiß man nur, das der Vater eher freigeistig unterwegs war und wohl nicht bereit dafür gewesen schien, eine Tochter groß zu ziehen. 

Sie verabreden sich auf ein Wochenende, was in einer ländlichen Gegend in einem Ferienhaus statt finden soll und erhoffen sich dadurch, ihre Streitigkeiten nieder zu legen, was nur bedingt funktioniert. Grund hierfür ist, das sich der Vater im Vorfeld über seine Tochter informiert und heraus gefunden hat, das sie beruflich dem horizontalen Gewerbe nach geht. Nichts was man als Vater gerne über seine Tochter erfahren will, aber so ist es nun mal. Während ihres Wochenendtrips kommt es immer mal wieder zu kleinen Streitigkeiten, woraufhin sich die Tochter in den Wald zurück zieht, um runter zu kommen und auf einen Fremden (Gespielt von Günther Brandl) trifft, der sich scheint´s verlaufen hat. Nach langem betteln, bekommt er die Chance mit ins Ferienhaus zu kommen, was damit endet, das alle drei sich abends etwas betrinken und Spaß haben. So ´gezwungen´ harmonisch wie es ist, endet das Wochenende in einer dramatischen Wandlung, aus der nur zwei lebend heraus spazieren. 

Hier geht es dieses mal nicht so drastisch zu, wie man es aus anderen Filmen von Juval kennt. Ich würde den Film eher als ein Drama bezeichnen, der ab dreiviertel des Filmes mit gut portioniertem Horror aufwartet und ein kontroverses Thema aufgreift, was in der Gesellschaft zwar streng tabuisiert wird, es aber immer wieder mal die Realität ist, bei der die Dunkelziffer bestimmt höher liegen dürfte, als an die Öffentlichkeit kommt. Für den Film sprechen die schönen Bilder, die die Kamera eingefangen hat. Gut kombiniert wurde das ganze mit musikalischer Aufwertung, die aus den Händen von Timo L. Klein und Juval selber stammt und sich nicht nur zum Film schön anhört, sondern ich mir auch mal so anhören würde, wenn es mir nach einer meditativen Auszeit beliebt. 

Sehr freut war ich über die Anfangssequenz, in der der deutsche Untergrundregisseur Rene Wiesner zu sehen ist, der sich das Töchterlein für seine privaten Zwecke "ausleiht", zumindest im Film, nicht privat, falls das einer falsch verstehen möge. Ebenfalls war Rene auch als Assistenz in der Regie beteiligt, was die Produktionsgeschichte abrundet, da ich eh der Ansicht bin, dass es sich immer lohnt, wenn Untergrund mit Untergrund zusammen arbeitet! Ein großes Lob an dieser Stelle auch an Violetta Sangue. Sie scheint ein Neuling in der "Branche" zu sein, weist aber mit einem gehörigen Schauspieltalent auf, was man so auch nur selten sieht, weil es oft der Fall ist, das Neulinge ziemlich emotionslos agieren, was dem Filmvergnügen selber manchmal einen kleinen Abbruch tut und man sich fragt, ob die Darsteller wirklich Lust auf ihre Rolle haben oder nur mit machen, um hinterher posaunen zu können, sie haben in einem Film mit gespielt. Auch was ihre Rolle anbetrifft gehört viel vertrauen zu sich selber als auch zu dem Produktionsteam dazu, was in dem Fall männerdominiert war. Respektable Leistung!

An dieser Stelle noch etwas Promotion für die kommenden Veröffentlichung zu DES TÖCHTERLEINS LEID: UncutTV hat sich mit Black Lava Entertainment zusammen getan und releasen im 3. Quartal dieses Jahres den Film in Hartboxen und Mediabooks. Mehr als nur geil, wobei für mich nur bedingt interessant, da ich bis auf das Töchterlein die dazu gehörigen Filme, die im Mediabook dabei sind schon seit Anfang an in der Sammlung habe. Nicht uninteressant sind die Releases aus dem Grund für mich, weil von Juval und Rene die Kurzfilme DIE SCHÄNDUNG & EMANZIPATION & MÜßIGGANG und zwei Interviews dabei sind! EINÖDE DER PEINIGER & TODESMARSCH ANCH CHIASSO dienen für mich eben als zusätzliches Extra, falls mal meine alten DVDs nicht mehr laufen sollen, wie sie sollen. Dennoch starke Releases, bei der eins davon seinen Weg in meine Sammlung finden wird!

Grüße übrigens an Martin Trafford, der sich erkenntlich gezeigt hat, das Filmposter zu entwerfen. Ebenfalls ein respektabler Artworker, der aus der Szene nicht mehr weg zu denken ist. 

Da die Erlaubnis seitens der Labels gegeben ist, hier ein paar zusätzliche Bild-Informationen als auch Werbungen zu den kommenden Releases: 

Mediabooks:


Große Hartbox:
 

Zu bestellen bei: 


Sonntag, 24. März 2024

Genefood Maniacs


Originaltitel: Genefood Maniacs
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Heiderose Hoja

Inhalt:

Der habgierige Unternehmer Carlos Kümmelsack wendet sich an die durchgeknallte Professorin Dr. Margarethe Witchybitchy, die für ihn genmanipulierte Gurken züchten soll, die den Markt dominieren. Das Projekt geht schief und schon bald fangen die Gurken an, mit ihren Konsumenten ins Gespräch zu kommen und sie auch anzugreifen … Nur der Hippie-Nachzügler Kunigunde kann aus dem Dilemma helfen.

Review:

Ein Unternehmer namens Kümmelsack, dessen einzigstes Ziel es ist, aus allem Kapital zu schlagen, begibt sich zu der Professorin Margarethe Witchybitchy. Der Auftrag lautet, dass sie genmanipulierte Gurken züchten  soll, um den Gemüsemarkt zu beherrschen. Nichts leichter als das für die verrückte Professorin, worauf sie sich gleich ans Werk macht. Doch das Projekt geht schief und gerät schnell ausser Kontrolle, in dem die Gurken anfangen zu reden und Leute zu attackieren. Das ruft das Hippiegirl Kunigunde auf den Plan, die sich der Gurkengefahr entgegen stellt. 

Bei manchen Filmen ist es traurig, das die nicht bekannter sind, weil es soll Ausnahmen geben, die trotz ihres Mini-Budgets Potenzial haben und zur mehrmaligen Sichtung einladen. Das Filmprojekt entstammt der Niedersachsener Independentfilm-Gruppe Utopian Pictures, was 2005 gegründet wurde und bis 2019 mehrere Kurzfilme veröffentlicht hat.GENEFOOD MANIACS war das sechste Filmprojekt und lief damals auf dem dritten Indigo Filmfest und wurde von den Machern auf gebrannten DVDs vertrieben. 

Thematisch passt das ganze zu einem Trashfilm dieser Art und wurde auch sehr gut umgesetzt. Auch hat nichts gefehlt, denn der Anteil an Komödie und trash ist ausgewogen und macht auch viel Spaß. Obgleich die Darsteller keine oscarreifen Darbietungen abliefern, passt das "Können" in den Film und lässt ihn nicht zu einem Werk verkommen, bei dem  man sich bis zum Ende durch kämpfen muss. Interessant ist, das es eine Frau war, die auf dem Regiestuhl saß: Heiderose Hoja, die inzwischen mit Lars Kelich verheiratet ist und er selber auch kein Unbekannter in der Indie-Szene ist. 

Gedreht wurde überwiegend im Freien oder im Gewächshaus, was zeitgleich das Labor der Professorin war. Die Umsetzung, das man die Gurken zum sprechen brachte war sehr gelungen, sowie auch die Angriffe der Gurken, wobei man sieht, das die in die Kamera gehalten werden. Trotzdem nice! Eventuell lässt sich die DVD noch auf der Wordpress-Seite von Utopian Pictures bestellen, ob sie noch aktiv sind, ist mir nicht bekannt. Wünschenswert wäre es, denn der Film ist definitiv einer der besseren Film, die ich bisher aus der Amataursparte gesehen habe. Man sollte nur keinen Splatterfilm erwarten, eher eine geniale Trashkomödie. 



 

Samstag, 23. März 2024

Harry Pottwal und der Trichter der Breiten


Originaltitel: Harry Potter und der Trichter der Breiten
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Hannes Graubohm

Inhalt:

Harrys Onkel und seine Tante machen sich Sorgen. Ständig liegt Harry besoffen im Wandschrank und so beschließen die beiden ihn auf ein Internat für schwererziehbare Kinder zu schicken. Am nächsten Morgen kommt ein freundlicher Mann namens Hagrid vorbei um Harry abzuholen. Ihm wird vorgeschwindelt das er jetzt auf eine Zauberschule kommt und so macht sich Harry voller Vorfreude auf den Weg zur Harald Juhnke Schule und erlebt dort zusammen mit Ron Presley und Hermine Ranger aufregende Abenteuer.

Review:

Der Titel gebende Harry Pottwal ist ein 17-jähriger Junge, dessen Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit es ist, sich zu besaufen und scheint auch sonst geistige Probleme zu haben. Das macht sich auch bemerkbar, weil er ernsthaft an Zauberei glaubt. Sein derzeitiger Wohnort ist bei seinen Verwandten Onkel Horst und Tante Betty, die sich entschlossen haben, Harry in eine Schule für schwererziehbare zu schicken, weil sie mit ihm nicht mehr fertig werden. Um ihn nicht zu ängstigen, sagen sie zu Harry, das er auf eine Zauberschule kommt. Harry ist begeistert und wird von Hagrid, einem Mitarbeiter der Zauberschule geholt. Was allerdings keiner weiß: Es handelt sich um keine normale Schule, in die Harry kommt. 

Das schöne am deutschen Amateurfilm ist, das man immer mal wieder kleine Überraschungen erlebt, so wie auch in diesem Fall. Mir war zwar bekannt, das es sich um keinen Splatterfilm handelt, sondern eher um eine Komödie. Zwar bin ich nicht unbedingt komödien-affin, aber fühlte mich dank des 2006 erschienen Werkes von Chillmeister Productions bestens unterhalten. Der kluge Kopf wird sich sicherlich schon denken können, das es sich bei dem Film um eine Parodie von Harry Potter handelt. Ich selber habe nur ein oder zwei Verfilmungen von Harry Potter gesehen, was aber schon ewig her ist, so kann ich nicht genau sagen, was genau auf die Schippe genommen wird. Zumindest erscheinen hier Harrys Freund Ron und Hermine, aber ganz anders wie man die beiden sonst kennt. 

Technisch ist der Film auf Amateurniveau, was sich an den Kostümierungen bemerkbar macht. Fake-Bärte, langweilige Klamotten usw. Am witzigsten ist der Hauptcharakter Harry Pottwal anzusehen, der einen Zauberhut und einen Umhang trägt, dazu noch die runde obligatorische Brille des Originals. Auch sonst geht es hier trashig zur Sache und kombiniert das ganze Spektakel mit einer ordentlichen Portion Humor. Harrys neue Schule, die auch als Harald Junke Schule bekannt ist, entpuppt sich für ihn selber als das reinste Paradies, weil es Alkohol in reichlichen Mengen gibt und man sich den Tag damit vertreibt, den ganzen Tag zu saufen und dummes Zeug zu reden. 

Wer in den Besitz des Filmes kommen sollte, braucht keine geradlinige Story erwarten, denn die gibt es fast nicht. Aber braucht ein Film dieses Formats eine Story? Ich denke nur bedingt! Denn der Kernpunkt des Filmes ist Spaß, nichts anderes. Und den gibt es hier zuhauf. Die ganzen Slapstick-Einlagen sind einfach nur köstlich und entlocken jedem Zuschauer ein grinsen, definitiv. Wer auf der Suche nach einem funny Trash-Film aus deutschen Landen ist, ist bei HARRY POTTWAL UND DER TRICHTER DER BREITEN bestens aufgehoben. Aktuell ist der Film auch auf Youtube in voller Länge zu sehen, wer nun scharf darauf ist, sich das recht amüsante Filmchen anzuschauen. 



 

Montag, 22. Januar 2024

Violent Shit


Originaltitel: Violent Shit
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Andreas Schnaas

Inhalt: 

Der vom Teufel besessene junge Karl tötet seine Mutter und verbringt sein Leben in der Anstalt. 20 Jahre später bricht er aus und wird zum Karl the Butcher. Er jagt mit seinem Hackebeil alle, die ihm über den Weg laufen. Die Freddys und die Jasons können wieder zurück zum Mainstream, hier spricht und spritzt die Blutfontäne...! 

Review:

VIOLENT SHIT hat seine Lover und Hater, das steht ausser Frage. Jedoch scheint es, als ob die Hater überwiegen, weil man mehr negative Kritiken findet als positive, somit will ich dem ganzen mal etwas Gegenwind bieten, in dem ich mich zu diesem herrlich splattrigen Schundfilm aus der Führung von Andreas Schnaas äußere. Wenn man Jörg Buttgereit´s NEKROMANTIK außen vor lässt, könnte man 1989 als das Geburtsjahr des deutschen Amateursplatterfilms bezeichnen, denn exakt in dem Jahr sind mehrere Amateursplatterfilme erschienen, die den Fokus auf Splatter, hohe Gewalt und literweise Blut setzten. Bei allen Filmemachern handelte es sich um blutjunge Kerle die einen auf Lucio Fulci, Herschell Gordon Lewis und diverse weitere große Regisseure machen wollten. Einer davon war der damals 21-jährige Andreas Schnaas, der neben Olaf Ittenbach zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, das er seine Spuren in der Untergrund-Filmszene hinterlassen würde mit seinem Langfilm-Debütwerk. 

Die Handlung die VIOLENT SHIT ist schnell erzählt: Ein kleiner Junge namens Karl Berger ermordet seine Mutter, die ihn jahrelang missbraucht hat, mit einem Fleischerbeil, nachdem er von ihr Schläge bekommen hat, weil er zu spät nach Hause gekommen ist. Zwanzig Jahre nach diesem Vorfall wird Karl von der Polizei an einen unbekannten Ort transportiert, aber schafft es zu flüchten, nicht ohne das er vorher seine Chauffeure zu töten. Bewaffnet mit einem Fleischerbeil flieht er in die Wildnis und beginnt eine blutige Mordserie im Land zu hinterlassen , verstümmelt seine Opfer und frisst Teile von ihnen gelegentlich. Nach einem Ohnmachtsanfall erscheint ihm in Gedanken auch sein perverser Vater, der via Dämon in Karl eingefahren ist, bevor er seine Mutter abgeschlachtet hat. 

Interessanterweise war VIOLENT SHIT der erste Direct-to-Video-Horrorfilm in der Bundesrepublik Deutschland. Der große Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, und US-amerikanische Videotheken rissen sich um den Film, als auch der Rest von Europa. Es gab aber auch Schattenseiten zu bekunden, weil der Film sofort nach seiner Veröffentlichung verboten wurde. Verstehen kann ich es nur bedingt, schließlich war man zu der Zeit noch etwas unpässlich was Filme mit einem derart hohen Gewaltanteil betraf. Wo die Handlung eher aufhört, geht das Spezialeffektegewitter bei VIOLENT SHIT schon ordentlich los. Jeder schauspielerische Neuzugang findet alsbald seinen Tod auf grauenvolle Art und Weise und Karl tobt sich richtig aus und alles natürlich so blutig-splattrig wie möglich. Man sollte bei allem um der Welt keine Hollywood-Produktion erwarten, sondern einen old schooligen Shot-On-Video-Splatterfilm, der einfach nur abgedreht und eine abnormale Splattergranate ist wie es sich gehört. 

Was ich im privaten immer wieder betone, ist, das man aufhören sollte, Indie-Regisseure schlecht zu machen, wenn man vorher schon weiß, das man mit Low Budget-Filmen nichts anfangen kann. Was Andreas Schnaas hier abgeliefert hat ist für mich als Freund alter Amateursplatterfilme nach all den Jahren immer noch ein Hochgenuß und wird sich vermutlich bis an mein Lebensende nicht mehr ändern. Die primitive und stumpfe Machart machen verdammt nochmal Spaß und bieten mir persönlich eine größere Unterhaltung als so mancher Mainstreamschrott ala Marvel und Co. Glücklicherweise lief es für Andreas so gut, das er nochmal zwei Teile drehte und diverse andere Filme, über die man sich streiten kann, ob sie gut oder schlecht sind. An dieser Stelle einen dicken Stinkefinger an die ganzen Hater des Low Budget-Films! Lang lebe der Untergrund! VIOLENT SHIT gehört definitiv zu den geilsten Indie-Splatterfilmen, die jemals gedreht wurden.



 

Donnerstag, 18. Januar 2024

Knochenwald 3 - Sudden Slaughter


Originaltitel: Knochenwald 3 - Sudden Slaughter
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Utz Marius Thomsen

Inhalt:

Eine Gruppe von Möchtegern-Okkultisten erweckt bei einem Ritual, dass "nur" als Spaß gedacht war, versehentlich den toten Massenmörder Mike Mansfield zum Leben. Der als "Knochenwaldschlächter" bekannt gewordene Mansfield ist darüber keineswegs erfreut, da er letztendlich im Tod seinen Frieden gefunden hatte. Dieser Friede wurde ihm nun genommen und er kennt nur noch eins: WUT! Unaufhaltsam macht er sich auf den Weg, um grausame Rache an der Okkultistengruppe zu nehmen. Doch damit nicht genug. Dennis Craven, der einzig Überlebende von Mike Mansfield`s Gemetzeln, ist selbst vollkommen durchgedreht und zur totalen Killerbestie mutiert. Für eine Flasche Alkohol, geht er über Leichen um der Realität und seiner grausamen Existenz zu entfliehen. Da bietet sich eine Party, welche die Okkultisten mit ihren Grufti-Freunden feiern wollen, ja geradezu an.. Acid Arafat, ein bis über beide Ohren mit Drogen zugedröhnter Freak und Gastgeber der Party, hat für viele verrückte Gäste gesorgt, um die wohl asozialste Party im Norden Deutschlands zu starten. Nur zu blöd, dass sich zwei Massenmörder vorgenommen haben "mitzufeiern", die garantiert niemand auf die Gästeliste gesetzt hat.

Review:

KNOCHENWALD 3 - SUDDEN SLAUGHTER ist der dritte Teil der sagenumwobenen Knochenwald-Trilogie von Utz Thomsen und auf das Gesamtpaket bezogen stellen die drei Filme weitere Kultfilme dar, die die deutsche Amateursplatter-Szene geboren hat. Passend zum Thema Beschwörungen, habe ich mir den Film heute noch raus gesucht, weil zu den ersten beiden Teilen schon eine Review am Start ist und mir nur eine zum dritten Film gefehlt hat. Inhaltlich hat sich die Sachlage in so weit verändert, das es um eine Gruppe von Leuten geht, deren Hobbys Metal, Okkultismus, Horrorfilme und Party machen zu sein scheint. So findet alsbald ein Ritual statt, bei dem man den Serienkiller Mike Mansfield wieder zum Leben erwecken will, was auch bestens gelingt. Was sie jedoch nicht wissen, dass sich ein zweiter Killer in der Gegend rum treibt und er sich mit Mike Mansfield verbündet und gemeinsam auf die Jagd nach Menschenfleisch geht. 

Der Film ist eine Mischung aus Komödie, Splatter und Horror, ganz klar. Allzu ernst nimmt er sich nicht, hat trotzdem ein paar ernstere Szenen aufzuweisen. Es gibt viele Kills, die blutig geraten sind und für eine Amateurproduktion gut umgesetzt wurden. Man knüpft geschichtlich bei Teil 2 an und zeigt ein paar Rückblendungen, damit man schnell wieder im Bilde ist, worum es geht. Bemerkenswert ist, das die Filme von Anfang bis Ende der Trilogie immer besser werden. Meiner Ansicht nach bestünde genug Potenzial seitens Utz, nochmal einen drauf zu legen, die Kamera in die Hand zu nehmen und etwas neues zu kredenzen, denn im Allgemeinen hat man wahrlich schon schlechte Filme innerhalb der Szene gesehen, und ebendiese Filmemacher machen immer weiter, während man von Könner leider nichts mehr hört. 

Eine Menge Spaß machen mitunter die Anspielungen auf diverse Horrorfilme bzw. das Genre, man merkt nur zu gut, das es sich um Horrorfans handelt, die ihr Hobby lieben. Auch schauspielerisch setzt man hier im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen noch eins drauf und kann mit mehr Können punkten. Klar, bisher ist noch kein Gelernter vom Himmel gefallen, aber man verspürt hier eine sichtliche Steigerung. Splattereffekte gibt es auch hier wieder einige zu sehen und die sind durchaus sehenswert. Wenn man bedenkt, dass das Budget nur 1000 Euro betragen hat, kann sich das Gesamtwerk definitiv sehen lassen. Es wird gemetzelt, Köpfe zermatscht, Herzen raus gerissen, Hirne dürfen auch nicht fehlen, selbst ein Fick mit einer Machete durfte nicht fehlen. Alles in allem alles was ein KNOCHENWALD-Film braucht. 

Fazit: Unterm Strich ein kleines und feines Meisterwerk von einem wahren Genie der Szene, von dem man nichts mehr groß hört. Wollen wir mal hoffen, dass es innerhalb der kommenden Jahre noch zu einem Projekt kommt und kräftig gesplattert wird. Einige Fans würden sich darüber freuen, inklusive mir. Bei einer Laufzeit von 90 Minuten vergeht die zeit wie im Flug und man wird bestens unterhalten. Voraussetzung ist natürlich, das man sich mit dieser Kategorie Filme beschäftigt und auch ein Faible dafür hat. 





 

Mittwoch, 29. November 2023

Sommerkälte


Originaltitel: Sommerkälte
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Dorian Valentino

Inhalt:

Ein Mann, einsam und sozial isoliert, begibt sich auf die Suche nach seinem verlorenen Kind. Der Glaube gibt ihm Hoffnung. Doch schon bald muss er erkennen, dass ihm Gott selbst in diesen schweren Zeiten nicht zur Seite steht. Allein gelassen. Allein mit seinem Fleisch, in einer Welt aus Trümmern. Nur der Tod bleibt stets sein treuer Begleiter. Träume von Dauer verzehren den Augenblick. Der Mann tritt seine letzte Reise an.

Review:

Von UltraVisual Films erschien heute die limitierte Retro Edition zu dem deutschen Untergrundfilm SOMMERKÄLTE. Wie mir bekannt ist, war der Film ein eher gesuchter Titel, da eher damals 2016 in einer Mini-Auflage veröffentlicht wurde und seitdem nie wieder, so mancher darf sich auf diese Veröffentlichung freuen, weil besonders das Poster mit dem Artwork von Timur Güler wunderschön geworden und künstlerisch auf höherem Niveau anzusiedeln ist. Ich selber habe den Film nie so wirklich auf dem Schirm oder auf meiner Suchliste gehabt, weswegen mir die Veröffentlichung gerade recht kam und ich ein Label wie UltraVisual Films gerne unterstütze. Aber kann der Film überhaupt was? Zumal es ein Blindkauf war und mir auch der Name Dorian Valentino nichts sagte, wohl aber der Name Thomas Goersch. 

Ich bin intuitiv an den Film so ran gegangen, das ich einen Film erwartete, der ziemlich große Einflüsse von Marian Dora haben dürfte, wie Recht ich doch hatte. Der Unterschied an der Sache ist: Es gibt nicht diese Dora-typischen Bilder, bei denen sich manchem der Magen umdrehen würde, aber es herrscht vom Klanggebilde und dem melancholisch-depressiven Gesamtkonstrukt eine gewisse Dora-Aura, die ich sehr begrüßte. Die Geschichte erzählt uns vom Leben eines jungen Manns, der sein Kind verloren hat und quasi Wege aus der Trauer sucht und sie so "verarbeitet", in dem er Puppen verstümmelt und vergräbt. Zeitgleich versucht er auch an seinem Glauben fest zu halten, der im weiteren Verlauf bricht und ihm der Tod als eine bessere Glaubens-Alternative erscheint, auf den er metaphorisch in Form eines Mannes trifft und ihm auch folgt. 

Wie schon die Klänge ein Schmaus für das stilvolle Ohr sein dürfte, ist es auch die philosophische Ader in Form von Sätzen, die man zu hören bekommt. Es ist keiner dieser Filme, in denen Dialoge vorkommen, sondern das gesprochene Wort eines Sprechers aus dem Off führen den Zuschauer durch den Film und das Leben des Hauptprotagonisten. Leider gibt es auch einen Kritikpunkt zu vermerken und zwar gab es auch Opfer zu bekunden, die nicht hätten sein müssen: Tiere. Man kann darüber streiten ob man Insekten für einen Film töten darf oder nicht, ich meine, bei einer Nacktschnecke, die eh nur Schaden anrichten ist es mir egal, aber bei einem Igel sehe ich da schon eher Probleme, da hätte es auch eine Tierleiche von der Straße getan, ehrlich gesagt, in frühen Morgenstunden findet man davon genug.

Fazit: Bis auf den Igel, der sein Leben lassen musste, kann man den Film durchaus empfehlen, wenn man auf ein philosophisches Untergrund-Drama steht und keine Ekelfilm erwartet, nur weil sich der Regisseur Dorian Valentino nennt. Mein Gefühl sagte mir schon die ganze Zeit, das sich das Pseudonym von Meister Dora vermutlich ableitet, ich kann mich aber auch täuschen. Sehr schön anzusehen war der pure Nihilismus und der Abfall vom Glauben zu Gott, den ich auch als einen Kritik an die Gesellschaft bezeichnen würde, den der Film damit aussprechen will. Eventuell hätte man hier mit Sepia-Filtern arbeiten können, um dem Film eine gewisse zusätzliche Atmosphäre verleihen zu können, dennoch spreche ich dem Regisseur mein vollstes Kompliment für sein Debüt aus. 



 

Donnerstag, 16. November 2023

Fuck the Devil 2: Return of the Fucker


Originaltitel: Fuck the Devil 2: Return of the Fucker
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Michael Pollklesener

Inhalt:

Der Fucker ist zurück!

Review:

Yeah, der Fucker ist zurück und nachdem er erstmal gestorben ist, nachdem ihm der Kopf abgehackt wurde, macht sich der kopflose Körper auf, um seinen Kopf zu suchen und ihn sich wieder drauf zu setzen um das Treppenhausmassaker fortzusetzen. Verantwortlich für das Auferstehen eines "neuen" Fuckers ist dieses mal eine NIGHTMARE ON ELM STREET-Kassette, die sofort einen Deadite los lässt und in den Fucker einfährt um erstmal Freddy Krueger zu killen. Anschließend geht es dann auch schon los, mit der üblichen Dezimiererei wie wir sie schon beim Fucker-Debüt bewundern durften. Der einzige Unterschied: Hier geht es noch derber zur Sache und es gibt stellenweise Szenen, die eindeutig von NIGHTMARE ON ELM STREET inspiriert sind. Ansonsten spricht für den Film, das er nahezu schon professionellere Züge aufzuweisen hat als sein Vorgänger. Nicht dass ich den ersten Teil nicht feiern würde, ich liebe ihn sogar, aber hier gibt es definitiv mehr Action, was sich auch in der Laufzeit von einer knappen dreiviertel Stunde bemerkbar macht. 

Was mir sehr im Kopf geblieben ist, ist der hammergeile Titeltrack, der sich auch im Menü der Bluray befindet. Nur schade, das man ihn auf Youtube nicht findet oder sonst keine Ergebnisse zu finden sind, wer für den track verantwortlich ist. Gespielt wird der Fucker logischerweise von Michael Pollklesener selber, der in seiner Rolle als Fucker bestens auf geht. Man darf bloß keinen höherwertigen SOV-Film erwarten, denn das ist er nicht in dem Sinne, was man darunter versteht, aber es ist eine absolute Trashgranate mit vielen Horroreinlagen die bestens zu amüsieren wissen und einen Heidenspaß machen, wenn man diese Art von Filmen mag. Was eventuell für manchen Zuschauer monoton wirken könnte, dass der Film keine Handlung anzubieten hat. Die einzigste Handlung besteht darun, das wir einen jungen Kerl mit einer "Alten Sack"-Maske zu Gesicht bekommen, der jeden tötet, der seinen Weg kreuzt. 

Fazit: Amateursplattersammler, SOV-Enthusiasten und Untergrundfilmfans sollten einen Blick riskieren und den Film bestenfalls nicht mehr aus der Hand geben. Klar, ich kann diesbezüglich auch nur von mir reden, denn Geschmäcker sind verschieden. Aber wenn FUCK THE DEVIL schlechter Geschmack ist, dann bin ich froh drüber, den schlechtesten Geschmack ever zu haben. Denn wenn es darum geht, schaue ich nach wie vor immer noch lieber Filme an, die von Fans für Fans gemacht wurden, ohne das ein hochgradigst finanzieller Hintergrund dahinter steckt. Und wer der deutschen Sprache mächtig ist, sollte sich die Filme allein schon wegen der geilen Synchronisation anschauen! :D DON´T FUCK WITH THE FUCKER!


 

Fuck the Devil


Originaltitel: Fuck the Devil
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Michael Pollklesener

Inhalt:

Ein bösartiger Geist, der in einer VHS-Kassette von „Evil Dead 2“ gefangen ist, nimmt Besitz von einem kleinen Jungen und schickt ihn auf einen blutigen Amoklauf.

Review:

1990 in Deutschland: Ein noch junger Michael Pollklesener, der zudem Horrorfan ist, kommt auf die Idee in die Stapfen seiner Vorbilder zu treten und einen Film zu machen. Zu einer zeit, in der in Deutschland eine kleine Welle los getreten wurde, in dem junge, fast schon kinderhafte Filmemacher die Kameras in die Hand genommen haben um drauf los zu filmen, eine Story einzubauen und aus dem bisschen Taschengeld was man bekommen hat, die Spezialeffekte zu kaufen. Es war die Liebe zum Horrorfilm der sämtliche Leute voran getrieben hat und kleine, aber feine Klassiker erschaffen haben. 1990, da fallen mir auf Anhieb neben Michael noch die Namen Maik Ude, Andreas Schnaas, Olaf Ittenbach oder Andreas Bethmann ein, die zu der Zeit schon den ersten Film im Kasten hatten, teilweise schon ein Jahr früher.  Umso schöner ist es natürlich, das manche Filme nicht in Vergessenheit geraten und quasi in einer Premium-Version neu aufgelegt werden, wie FUCK THE DEVIL 1&2!

Es handelt von einer verfluchten Evil Dead 2-VHS, deren böser Geist in den den Körper von Michael einfährt. So kommt es schließlich, dass er sich mordend und metzelnd durch das ganze Haus bahnt und vor nichts und niemanden Halt macht. Es war schon von Anfang, als man das Kleinkind auf dem Bildschirm sah, dass es den Film nicht lange überleben würde, denn man wollte wahrscheinlich für einen kleinen Skandal sorgen, der zu der Zeit noch funktioniert hat im Gegensatz zu heute, wo nahezu jeder schon abgestumpft genug ist bei solchen Szenen. Insgesamt ist FUCK THE DEVIL ein wahrhaftiger Amateur-Horror-Trasher der den einen langweilen wird, aber dem harten Kern des Amateursektors sehr gefallen dürfte, mich mit eingeschlossen. Der Film hat diese endlos geile 90er Jahre-Amateurfilm-Atmosphäre, die einem Film aus dieser zeit einen unglaublichen Charme verleiht!

Sehr cool kommt das Casio-Geklimper rüber, der im Hintergrund spielt, weil es irgendwie Musik ist, die einem noch anfängt zu gefallen und man sich komplett in den Film fallen lassen kann. Sehr schön ist auch die Idee dahinter, dass TANZ DER TEUFEL ein Einfluss zu dem Geschehen war. Die Szene als der Deadite durch die Bude geistert und das Geräusch dabei, bei dem der Geräuschemacher kurz selber nicht ernst bleiben konnte sind wahre Perlen für die Ohren und zeigen nur auf, wie viel Spaß beim drehen herrschte. Die Kills sind billig, aber fallen dezent blutig aus, insbesondere beim letzten Opfer geht es dann ans Eingeweide anstatt ans Eingemachte. ;) Die Effekte sind allesamt handgemacht, sehen aber nicht echt aus, was dem Film aber keinen Zacken aus der Krone bricht. Vorab-abschließend sollte man noch erwähnen, dass die Szenen aus TANZ DER TEUFEL 2 im Fernsehen zu sehen sind, geblurrt wurden, um damit rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg zu gehen.

Fazit: Einer meiner deutschen Untergrund-Lieblinge endlich in einer vernünftigen Veröffentlichung, die uns AGFA & Bleeding Skull! zur Verfügung gestellt haben. Wenn ich dran denke, dass es vielleicht noch mehr Filme aus dem deutschen Sektor treffen könnte, wird mir ganz warm ums Herz. FUCK THE DEVIL ist definitiv einer der Knaller der 1990er, den man in seiner Sammlung haben sollte. So wie die Bluray heute eingetrudelt ist, habe ich sofort alles stehen und liegen lassen um in den Genuss dieses Kleinods zu kommen, was mir bis vor vielen Jahren nur als eine Bootleg-DVD vorlag. 







 

Donnerstag, 2. November 2023

Abnormis


Originaltitel: Abnormis
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Maik Ude

Inhalt:

Es war ein schöner Sommertag und die hochschwangere Eva wollte sich nur beim Shoppen amüsieren. Sie ahnte nichts von dem Alptraum, der ihr bevorstand. Von ihrem Freund betrogen und von einem Wahnsinnigen verschleppt erleidet Eva Höllenqualen. Gefoltert, vergewaltigt und zu Tode gepeinigt kann ihre geschundene Seele keine Ruhe finden. Der Durst nach Rache treibt sie aus dem Reich der Dämonen zurück in die Welt der Lebenden und jeder wird seine Schuld mit Blut bezahlen.

Review:

Der Maik ist ja einer, den ich fast schon als einen Guerilla-Regisseur bezeichnen würde mit der Begründung, das er in seinen Blütenjahren einfach gemacht hat, worauf er Bock hatte, ganz egal, was böses Zungen im Anschluss krähen mögen. Das ist einer der Punkte die bei mir Sympathie erwecken. Mit der Butcher-Trilogie hat er ebenfalls 3 kultige Untergrundfilme erschaffen, die auch noch heute nichts von ihrer Wirkung auf mich einbüßen. Es sind einfach noch Filme, die ich mit dem deutschen Untergrund wohlwollend verbinde und nach all den Jahren immer noch Spaß machen. Und ebenso verhält es sich auch bei und mit Abnormis, wobei man Abnormis bspw. nicht unbedingt mit dem Butcher vergleichen kann, weil Abnormis eher ein Konglomerat aus zwei verschiedenen Subgenres des Horrorfilms bildet: Torture Porn und Dämonenhorror. 

Die Geschichte, die den Film aus macht ist nicht unbedingt das, was man als hochgradig durchdacht bezeichnen könnte, in diesem Fall braucht es das auch nicht. Es dreht sich lediglich nur um einen Typen, der seine schwangere Frau betrügt, die beiden im Folterkeller eines Irren landen und gefoltert werden. Währenddessen sorgt sich die "Neue" um ihren neuesten Fang und schaltet einen Privatdetektiv ein, der auch nicht gerade das gelbe vom Ei ist. So fahren die beiden, inklusive Schuldner des Detektivs zu dem Haus um den Freund zu suchen und landen geradewegs in der Hölle, da sich die Betrogene nach ihrem Tod zur Aufgabe gemacht hat, sich an jedem in Dämonenform zu rächen. 

Im Jahre 2010 war die Torture Porn-Welle noch voll am laufen und warum hätte man es sich nehmen lassen sollen, auch im Independent-Bereich diesbezüglich einen Beitrag zu liefern? Funktioniert hat das ganze wunderbar und man hat als junger Gorehound einen derben Hammerschlag ins Gesicht abbekommen, wenn man sich Abnormis damals besorgt hat. Die technische Umsetzung lässt keine Wünsche offen, insbesondere was den Gewaltanteil betrifft, gibt es für all jene die Bock auf ein Gore- und Splatterfest haben die volle Dosis. Nicht unbeachtet lassen sollte man auch Sven Spannagel, der seine Rolle als Irrer authentisch spielt und man sich ebensolche Typen vorstellt. 

Sehr geil fand ich auch die Rolle des Detektivs, bei dem der Film erst recht in Fahrt kommt und zu einem Spaß für jeden mit einem stumpfen Humor hat. Es sind oftmals die Dialoge die einen zum grinsen anregen, aber auch die Situation an sich, in der er sich befindet. Blaschke ist im Verlauf des Filmes der zweite Star auf dem Bildschirm, der den Irren zweifellos ablöst, das ganze Geschehen aber nicht weiter uninteressant macht. Die einzigsten Probleme hatte ich eher mit der Schwangeren, die eigentlich nur dazu dient, um die Brutalität angemessen hoch zu jagen, speziell bei einer besonderen Szene des Filmes. Ihre Rolle als Dämonin spreche ich ihr trotzdem nicht ab, weil ab da erst der atmosphärische Teil aufkommt. 

Unterm Strich sei einfach gesagt, dass man sich ABNORMIS nicht entgehen lassen sollte, wenn man Freund des deutschen SOV-Geschnörkel ist und auch was mit härterem Inhalt anfangen kann. Eigentlich nur schade, dass seitens AbsurdProuktion nichts mehr kommt. 

 


 

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso


Originaltitel: Todesmarsch nach Chiasso
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Todesmarsch nach Chiasso vermischt Fiktion mit Realität. Es geht vor allem um den deutschen Darsteller Marco Klammer und ein fiktives "Ich". Er teilt Gedanken, Gefühle und Überzeugungen, die zeigen, wie jemand versucht, mit dem Verlust eines Seelenverwandten umzugehen.

Review:

Freundlicherweise wurde mir ein Screener zum kommenden Film TODESMARSCH NACH CHIASSO zur Verfügung gestellt, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann, was der Schweizer Untergrund-Regisseur dieses mal auserkoren hat, auf die Menschheit los zu lassen. Ich für meinen Teil bin sehr überrascht gewesen, dass es sich dieses mal um keinen Spielfilm in diesem Sinne handelt, sondern eher um eine Dokumentation. Die inhaltliche  Idee dahinter war, dem Zuschauer Einblicke in die seelische Welt von Allrounder Marco Klammer zu bieten, aber auch sein fiktives "Ich" teil haben zu lassen. 

Gemischt wird die Doku mit Interviews mit Marco Klammer als auch der Darstellerin, Isabelle Fitzgerald, die schon längstens mehr keine Unbekannte in der Untergrund-Szene mehr ist. Den Großteil der Doku begleiten wir Marco durch seine innere Welt, in der er über sich und seiner Vergangenheit erzählt, aber auch seine Meinung zu diversen anderen Dingen wieder gibt, die ihn so beschäftigen. Man mag bei manchen seiner Meinungen wahrscheinlich nicht immer im Einklang sein oder sie gar verstehen, jedoch kann ich dem meisten perfekt nach empfinden, warum und wieso. 

Bei den Interviews mit Isabelle hat sich heraus gestellt, dass sie eine ganz andere Sichtweise zum Thema Tod hat, die ich sehr begrüßenswert finde, insbesondere zu der Thematik, was Energien betrifft. Man sollte diesbezüglich schon mit esoterischen als auch ´parawissenschaftlichen´ Thematiken bewaffnet sein, um dem ganzen folgen zu können. 

Es gibt immer wieder kurze Einspiel-Szenen, die Marco Klammer bei diversen Tätigkeiten zeigen, die sich an der Thematik von Selbstmord, Frauenschändung, Mord und dergleichen anlehnen. Insbesondere sind Frauen die Opfer von Marco, deren Leben durch seine Hand bzw. Taten zeitig enden. Passt natürlich zu den Dingen die ihm vorgeworfen werden, er sei ein Misogynist. Meine persönliche Meinung zu den Vorwürfen ist, dass seitens der Leute viel zu schnell vorverurteilt wird und gleich die wildesten Gerüchte in die Welt gesetzt werden, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen. ich würde es eher so betiteln, das Frauen viel dazu beigetragen haben, das Marco eine gewisse Portion Misstrauen gegenüber Frauen an den Tag legt, was bei diversen Vorkommnissen kein Wunder darstellt, aber das soll und muss jeder für sich selber entscheiden. 

Sehr schön empfand ich die Idee, dass man den Film hauptsächlich der verstorbenen Schauspielerin Shivabel Coeurnoir widmet, die die Hauptakteurin in Marian Dora´s DAS VERLANGEN DER MARIA D. war, aber auch in wenigen  anderen Untergrund-Produktionen zu sehen war. So gibt es auch zwischendurch auch mal Ausschnitte, in denen sie zu sehen ist und auch reichliche Worte seitens von Marco, bei dem sich heraus kristallisiert, das zwischen den beiden eine gewisse Art von Seelenverwandtschaft bestand und er an ihrem Tod sehr zu nagen hat, was von meiner Seite aus auf vollstes Verständnis stößt. 

Fazit: Eine Dokumentation, die sehr an Werke von Untergrund-Dokumentarfilmer Rene Wiesner erinnert, dessen Arbeiten ich im übrigen genau so sehr schätze. Trotz das TODESMARSCH NACH CHIASSO kein Spielfilm ist, gibt es hier recht krasse Szenen zu sehen, die womöglich nicht jedermanns Sache sein werden, aber wer sich mit Juval´s Filmen beschäftigt, weiß auch, dass sie inhaltlich nicht für die breite Masse gedacht sind. Zum anderen gibt es viele Einblick in zwei Größen der Untergrundfilm-Szene, die durchaus sehr informativ sind und Zugänge zu den Personen erschaffen, die sie natürlich sympathisch machen, je welcher Denkweise man in seinem Leben nach geht. 

Beziehen kann man die DVD bei uncuttv.at, die in einem Schuber mit einem Artwork von dem Künstler Martin Trafford veröffentlicht wird und auf 500 Stück limitiert sein wird. Also lieber zu früh zugreifen anstatt im Nachhinein zu rumheulen. Es lohnt sich definitiv, insbesondere wenn man einen guten Bezug zum deutschen Untergrund hat. Veröffentlichungstermin ist der 31.Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso Bestell-Link:





 

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Dark Harvest


Originaltitel: Dark Harvest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Paul Moore

Inhalt:

Eine Gruppe Teenager begibt sich auf die geerbte Familienfarm und wird dort von einer mörderischen Vogelscheuche angegriffen.

Review:

Wenn ein Film in der IMDB eine 2,7 hat, dann bin ich in den meisten Fällen schon auf das schlimmste vorbereitet und erwarte auch nichts (großartiges). Natürlich freue ich mich dann umso mehr, wenn der anscheinend schlechte Film von mir mehr als nur 2,7 Punkte bekommen würde. DARK HARVEST würde von mir sogar eine 6 von 10 bekommen, zudem hätte er locker potenzial für mehr Punkte, aber das liegt wohl eher daran, das in dem Punkt der Gorehound aus mir spricht, der sich nicht zufrieden geben kann, wenn die Ladung dennoch passt. 

Die Geschichte behandelt den jungen Sean, der ein Bauernhaus in West Virginia erbt, dessen Vorfahre wohl ein Heidenspaß hatte, Leute umzubringen und sie als Vogelscheuchen einzusetzen. Sean weiß natürlich nichts von der Vorgeschichte, zumal er von seinem "Vater" adoptiert wurde, aber lässt sich drauf ein, mit seinen Freunden dort hin zu fahren. Als sie ankommen, werden sie von drei mörderischen Vogelscheuchen angegriffen.

Eins ist sowas von sicher: Auch wenn es sich um eine Independent-Produktion handelt, gehört DARK HARVEST aus dem Jahre 2004 zu den weitaus besseren Filmen zum Thema Vogelscheuchenhorror, als das, was ich bisher gesehen habe. Der Film hat seine guten Momente, ganz klar und ein wirklich großes Lob geht an die Vogelscheuchen, die von der Maske her sehr geil und gruselig aussehen, aber auch dieses geile schrille Geräusch, wie sie irgendwelche Kreaturen manchmal machen, machen. Am ehesten erinnerte mich das Geräusch an das Gekeife dieser Dämonen an Ittenbach´s CHAIN REACTION. 

Große Höhepunkte von den Darstellern braucht man nicht erwarten, aber man hat schon mit Sicherheit weitaus schlechteres gesehen, wogegen ich die Darsteller mal in Schutz nehme, da sie ihr bestes gaben. Auch die Spezialeffekte waren sehr gut, kein CGI, sondern handgemachte Slashereffekte rundeten den Film, wenn sie auch nicht allzu oft vorhanden waren, was dem Film die letztendlich Würze gegeben hätte, die er brauchte, um eine Liga höher zu spielen. Im Abspann werden noch ein paar Deleted Scenes mit eingebaut und gerade da waren Szenen dabei, die man besser hätte in den Film eingebaut, weil sie blutig und handgemacht waren. Auch der Score trägt dazu bei, dass der Film eine gruselige, als auch bedrohliche Atmosphäre beibehält. 

Ja, es ist eher leichte Horrorkost, die Paul Moore einem hier verabreicht, aber wem das reicht, kann sich mit DARK HARVEST zufrieden geben. Ich hab mir schlimmeres bzw. schlechteres vorgestellt und bin mit dem Endergebnis zufrieden. Wenn die Nachfolgerfilme, THE MAIZE und SKARECROW in dieselbe Kerbe einschlagen, dann gebe ich mich mit der Trilogie zufrieden, einen guten Anfang hat sie mit DARK HARVEST schon gemacht. 



 

Dienstag, 3. Oktober 2023

Return of the Scarecrow


Originaltitel: Return of the Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Walter Lodes III

Inhalt:

„Return of the Scarecrow“ ist eine Horrorkomödie aus den 80er-Jahren, die von einer ländlichen Legende über eine böse Vogelscheuche erzählt, die schläft, bis ihr Böses nicht mehr eingedämmt werden kann, dann erwacht und immer wieder zurückkehrt, um ihren unheiligen Schrecken zu entfesseln. Doch ein schiefgelaufener Hinterwäldlerstreich hat zu einer Verwechslung und einer Nacht geführt, die eine Gruppe ahnungsloser Camper und Städter niemals vergessen wird.

Review:

Nein, es handelt sich um keinen Nachfolger von einem bereits erschienenen Vogelscheuchenhorrorfilm, sondern stellt einen eigenständigen Film dar, der von Walter Lodes III produziert und geführt wurde. Lodes III, der sich bisher nur auf mehrere Kurzfilme beschränkte, schuf 2017 seinen ersten Langfilm und hat sich auf das Thema mordende Vogelscheuchen beschränk. Dass das Budget begrenzt war, merkt man in jeder Minute des Films, weil er nahezu ausschließlich nur bei Nacht abspielt und das im Endeffekt nur nervig ist für jeden Film, wenn man etwas geboten bekommen will. 

Wie oft ich dieselbe Storyline schon gesehen oder gehört habe, lässt sich schon gar nicht mehr aufzählen, denn beim Drehbuch hat man sich recht wenig Mühe gegeben: Eine gruppe Freunde macht einen Ausflug, landet in einer Kneipe, in der vom Barkeeper eine Gruselgeschichte über eine Vogelscheuche erzählt wird, sie sich im letzten Jahrhundert ereignet haben soll. Nachdem die Gruppe jegliche Warnungen ausschlägt, geht es weiter zum Ort des Geschehens und wie man sich denken kann, lässt die Vogelscheuche nicht lange auf sich warten und murkst alle ab. 

Als Horrorfilm vermarktet, fällt man nur zu gerne drauf herein, wenn man das Wort "Scarecrow" im Filmtitel liest. Was es aber in Wirklichkeit ist, eine Horrorkomödie mit schlechten Darstellern, zu wenig bis keinen vorhanden Spezialeffekten, die dem Film noch einen Punkt verschaffen würden. Einen punkt vergebe ich allerhöchstens an die Vogelscheuche, die, wie man es so kennt, ziemlich nett gestaltet ist. Mehr ist nicht drin und bestenfalls lässt man auch hier die Finger. 



 

Amityville Scarecrow 2


Originaltitel: Amityville Scarecrow 2
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Adam Cowie

Inhalt:

Seit den Ereignissen des ersten Films ist ein Jahr vergangen, und die Überlebenden stehen kurz davor, das Lager wieder zu eröffnen. Doch etwas Unheimliches lauert. Und es ist nicht alles so, wie es scheint.

Review:

AMITYVILLE SCARECROW 2 macht allein schon aus dem Grund mehr Spaß, weil hier Camp-Slasher-Elemente mit eingebaut wurden und nicht auf diesen Zug aufspringt, eine Geisterhaus-Geschichte zu erzählen, wie man es sonst kennt, wenn das Wort Amityville im Titel steckt. Es handelt sich lediglich um eine Fortsetzung des ersten teils, die die Geschichte weiter führt. 

Ein Jahr nach den Vorfällen in dem geerbten Camp sind die Töchter drauf und dran, das Camp auszubauen und zu wiedereröffnen, doch spielt auch hier wieder ein Antagonist in Firm einer Vogelscheuche mit, die das Unterfangen behindern will. 

Was diesen Film hier besser macht als den ersten Teil ist das anständige Drehbuch. Die Geschichte ist zwar nicht neu, aber inhaltlich hat man es drauf abgesehen, einen netten Indie-Camp Slasher zu kredenzen, der den Film sehenswerter macht. Gerade die Slasher-Elemente gehen hier etwas härter zur Sache und wie könnte es auch anders sein? Auch für das männliche Auge wurde vorgesorgt und ein paar Nudie-Elemente mit eingebaut. Und was ganz wichtig ist: Es gibt auch mehr Einsätze von der Vogelscheuche, die ihr Geschäft ordentlich verrichtet und nicht ganz unzimperlich ist. 

Keine Sorge, es kein neuer Höhepunkt im Horrorgenre, aber wenn man auf Independent Steht, ein sehenswerter Film, der seine Momente hat, mehr aber auch nicht. Nach allem was ich bisher im Vogelscheuchenhorror gesehen habe, aber einer der etwas besseren Filme, dem man ruhig eine Chance geben kann. 


 

Amityville Scarecrow


Originaltitel: Amityville Scarecrow
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Jack Peter Mundy

Inhalt:

Nach dem Tod ihrer Mutter finden sich zwei Schwestern als Besitzerinnen eines geschlossenen Sommercamps wieder. Bald erfahren die Schwestern die dunklen und tödlichen Geheimnisse, die sich vor vielen Jahren im Sommercamp ereigneten. Und die Legende von...Der Vogelscheuche.

Review:

Anhand des Filmtitels sollte man schon vorgewarnt sein, dass das ein Film ist, der nicht zu gebrauchen ist. Könnte man meinen. Ausnahmsweise haben wir es aber doch mit einem etwas "besseren" Vertreter zu tun, als man meinen könnte, denn als Familiendrama gepaart mit Vogelscheuchenhorror geht der Film locker durch und schafft es sogar, in die Kategorie "Halbwegs sehenswert" seinen Platz zu finden. Englischkenntnisse um mitzukommen, vorausgesetzt, andernfalls eine ordentliche Inhaltsangabe aus dem Internet fischen und schon macht der Film halbwegs Spaß. 

Die Storyline kennt man vermutlich aus dem realen Leben wie sie sich so oft abspielt: Frau ist verheiratet, aber der Typ verliebt sich in die Schwester und heiratet sie. Der familiäre Haussegen hängt demnach schiefer wie schief. Dennoch kommt es zu einem Zusammentreffen beide Parteien samt Töchter, weil geklärt werden muss, wie es mit dem Campingplatz der Mutter weiter geht. Achja, dann gibt es noch eine Vogelscheuche die auch noch was zu sagen hat, fertig ist der Film. 

Jack Peter Mundy ist zwar nicht das größte Licht am Filmehimmel, aber man merkt, das er versucht hat, sich halbwegs Mühe zu geben, etwas brauchbares für die Nachwelt zu hinterlassen. Die Story ist einfach, die Umsetzung ebenso, aber nichts besonderes. Wer besseres gewohnt ist, würde die Darsteller vermutlich als schlecht bezeichnen, doch ich habe schon wesentlich schlechteres gesehen, daher ein Gnadenpunkt meinerseits für die Darsteller. 

Leider lässt der Gewaltanteil sehr zu wünschen übrig, was aber schon vorhersehbar war. Ein großes Minus ist das Tempo des Filmes, eine knappe Stunde lang muss man sich mit den innerfamiliären Problemen rumschlagen bis die Vogelscheuche endlich auftaucht und die Meute etwas aufwirbelt. Und da hilft nur eins: Trotz den Umständen zusammen halten und überleben oder abnippeln. Man entscheidet sich logischerweise für´s Erste und schafft es auch teilweise zu überleben. Kann man sich anschauen, stellt aber nichts verpflichtendes dar. 


 

Montag, 2. Oktober 2023

Husk - Erntezeit!


Originaltitel: Husk
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Brett Simmons

Inhalt:

Als ein Paar Jugendliche durch eine abgelegene Gegend fahren, werden sie von wild gewordenen Krähen angegriffen, so dass die Teens mit ihrem Auto vom Weg abkommen, und durch den Unfall das Bewusstsein verlieren. Als sie aufwachen, ist einer von ihnen verschwunden. Da sie von endlosen Maisfeldern umgeben sind, haben die Teens Probleme damit ihren Freund wiederzufinden. Sie entdecken ihn schließlich in einem Farmhaus, in dem er sich eine Vogelscheuchen-Maske näht. Und dass obwohl er tot ist! Die Teens versuchen herauszufinden was mit ihrem Freund los ist, allerdings lauern in den Maisfeldern noch große Gefahren.

Review:

HUSK begann 2003 mit der Produktion eines Kurzfilms, der 2005 beim Sundance Film Festival uraufgeführt wurde und dort großen Anklang fand. So wurde das Drehbuch kurzerhand an After Dark geschickt, damit im Nachhinein ein Langfilm daraus entstand, der für um die 380.000 Dollar produziert wurde und sich auch sehen lassen kann. Ich habe schon schlechtere Filme für mehr Budget gesehen, so brauch sich HUSK nirgends verstecken vor anderen. Auffällig war der Drehstil, der mich an Michael Bay´s TEAS CHAINSAW MASSACRE erinnerte, ob das eine Hommage an den Film war, ist mir nicht bekannt.

Es beginnt mit einer Gruppe Freunden in der Blüte ihres Lebens, die einen Ausflug an einen See machen wollen, es aber zu einem Unfall kommt, als sich eine Krähe verirrt hat und frontal in die Frontscheibe des Autos klatscht. In der verlassenen Gegend wird es erstmal schwer Hilfe zu suchen, doch in dem Maisfeld an der Straße entdeckt man kurzerhand ein Farmhaus. Doch man ist nicht allein, wie bald fest gestellt wurde und auch sonst geschehen unheimliche Dinge, die bald im Tod diverser Mitglieder der Gruppierung münden. 

Sehr zuvorkommend ist, dass der Hauptmörder hier eine Vogelscheuche ist. Man spürt das Unbehagen, wenn die Gruppe durch die Maisfelder wandert und die Vogelscheuche auftaucht. Das Tempo des Films ist absolut perfekt für den Aufbau und die Entwicklung der Geschichte. Nach und nach erfahren wir mehr über das Haus und seine Bewohner und seine makabre Geschichte. Und ich kann versprechen, dass das Ganze sowohl spannend als auch wirklich beängstigend ist.

Ein weiteres Lob ist die Laufzeit des Filmes von um die 80 Minuten, so wird er nicht in die Länge gezogen, was zu einer schnellen Langeweile führt, sondern baut sich rasant auf und es geht auch schnell los. Wie schon angesprochen, gibt es "Parallelen" zu TEXAS CHAINSAW MASSACRE, sprich: Die Location, das obligatorische Windrad, aber auch die Getöteten, die an einer Nähmaschine sitzen mit Nägeln in den Fingern und sich "Masken" nähen, sehr geil und tadellos umgesetzt, ohne auf computeranimierte Effekte zu setzen. Für einen Independentfilm, schafft es HUSK gut zu unterhalten und stellt ausnahmsweise keinen Griff ins Klo im Bezug auf Vogelscheuchenhorror dar!