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Dienstag, 3. September 2024

Der Tod - Eine Glorifikation des Vergänglichen

Der Tod - Eine Glorifikation des Vergänglichen

Immer mal wieder kommt die Frage auf, warum ich mir Filme aus dem Subgenre der Schockdokumentationen anschaue, in Fachkreisen auch "Shockumentary" genannt. Und genau so oft, wie diese Frage auf den Tisch kommt, erfolgen zum größten Teil auch die dämlichsten Kommentare, über die ich mir nur den Kopf schütteln kann, weil sie nur so von Vorurteilen strotzen, die ich gegenüber meiner Person für ungerechtfertigt halte, da ebensolche Kommentatoren nicht viel über mich wissen außer das, was ich von mir preis gebe und Vorurteile wohl zum Steckenpferd solcher Leute gehören. Muss man nicht verstehen, will ich auch nicht, weil es nur Zeitverschwendung wäre, darüber nachzudenken oder zu forschen, warum es zu manchen Vorurteilen kommt. 


Der Tod nimmt in unserer Gesellschaft einen wichtigen Platz ein. Ob verstörend oder faszinierend, es ist ein Thema, das regelmäßig aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Dimensionen diskutiert wird. Manchmal direkt mit Gesundheit, Sicherheit oder sogar Kultur verbunden, entwickeln sich der Tod und seine Wahrnehmung gleichzeitig mit unserer Gesellschaft. Die Moral ändert sich, ebenso die Lebensweise, und der Umgang mit dem Tod eines Menschen wird je nach Territorium und Generation unterschiedlich gehandhabt. Die Erwähnung des Todes in den Nachrichten, aber auch seine unterhaltsame Darstellung in Filmen oder Videospielen, das Thema Suizid, der digitale Tod oder auch Nachrichten sind allesamt Gespenster, die es in diesem Sinne zu untersuchen gilt.

Der Tod ist ein Konzept, das manchen Menschen vielleicht düster vorkommt, das aber mehr als fasziniert. Viele Menschen haben eine Leidenschaft für den Tod, makabre Nachrichten, Serienmörder oder andere unglückliche Ereignisse. Tatsächlich sind unsere Gefühle von Schmerz und Vergnügen neurologisch miteinander verbunden. Aus psychologischer Sicht kann uns ein tragisches Ereignis noch lebendiger und glücklicher machen, nicht persönlich betroffen zu sein. Auch ein starkes Mitgefühl für das Opfer und seine Angehörigen drängt uns manchmal dazu, uns für eine Untersuchung zu interessieren und diese zu verfolgen, die manchmal mehrere Jahre dauern kann.

Bringen wir die Hintergründe als auf den Punkt! Zeit meines Lebens war ich immer schon sehr von allem angetan, was ins Morbide geht, das Thema Horror beinhaltet, demzufolge auch der Tod eine Rolle spielt. Wie es bei so vielen Horrorfans der Fall war, kommt man zeitig mit Horrorfilmen in Kontakt. Für die einen ist es Unterhaltung, für die anderen Hobby, für mich beides, was mir nach all den Jahrzehnten, denen ich mich dafür interessieren konnte, immer noch einen großen Spaß macht. Horrorfilme sind für mich persönlich ein gutes Ventil um abzuschalten oder um der Realität zu entfliehen, da sie mir manchmal zu stressig ist, besonders im Bezug auf den Umgang mit Menschen. Fakt!

Im Laufe meiner jungen Jahre suchte ich mir immer was härteres, um mich selber zu erproben, wie weit ich gehen konnte, wie viel meine Psyche aushält, was ebenfalls bei vielen anderen der Fall war und ist. Sonst hätten wir in der heutigen zeit nicht so eine großartige Untergrund-Szene, die sehr facettenreich gestaltet ist und hier und da mal mit fragwürdigen Produktionen glänzt. Aber auch dort gibt es schwarze Schafe, auf die ich später noch eingehen will. Als ich das erste mal von GESICHTER DES TODES hörte, wurde ich sehr aufmerksam, galt der Film zu der Zeit noch in mehreren als Ländern verboten, die zu sehenden Aufnahmen alle als echt, demzufolge der perfekte Film, um seine Grenzen auszutesten. Gesagt, getan. Film wurde besorgt und sich ran gesetzt, um mit den lebensbeendenden Schauerlichkeiten der Welt konfrontiert zu werden. 

Mit hat dieses Werk besonders gut gefallen, weil es das Thema Tod ordentlich ausbeutet, was zur Folge hatte, das er einer der anrüchigsten Filme der Filmgeschichte wurde, der seine Liebhaber und Hasser hatte. So stieg ich weiter in die Welt der Shockumentarys ein und man kam nicht drum herum, auch mit dem Thema Mondofilm konfrontiert zu werden, denn nichts anderes ist eine Shockumentary, so auch GESICHTER DES TODES. Einen passenden Artikel darüber habe ich ebenfalls schon veröffentlicht, zu lesen hier: Mondo Cinema - Der ungeliebte kleine Bruder der Welt der Cineastik.

Mit der Zeit stieg das Interesse am Tod immer mehr, besonders kulturell als auch was darüber hinaus geht. Dieses Thema ist nach wie vor immer noch ein großes Tabuthema in der Gesellschaft, dem die Leute am liebsten entfliehen würden. Naja, nicht alle. In manchen Kulturen dieser Welt, hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die Toten zu ehren und dem Tod ein oftmals buntes Gesicht zu geben. Beispiele gefällig? 

In Mexiko pflegt man einen sehr offenen Umgang mit dem Tod und "befeiert" ihn unter dem Namen Dia de los Muertos. Dieses Totenfest findet vom 31. Oktober bis zum 2. November statt. Die Menschen bemalen sich, werden quasi zu "lebenden Toten", es wird reichlich gegessen, getanzt und geschmückte Totenköpfe bebildern den Tag. Eines meiner favorisierten Feste, um die Toten zu ehren. 

In Japan wird das Obon-Fest gefeiert, was im Uli und August statt findet. Dem religiösen Verständnis nach, kehren an diesen Tagen die Seelen der Verstorbenen heim, was dahingehend ausufernd zelebriert wird mit Festmahlen, Laternen die an den Häusern aufgehangen werden, um die Seelen der Verstorbenen nach Hause zu geleiten. Am letzten Abend des Festes werden Laternen angezündet, die in den Gewässern schwimmen und einen wunderschönen Anblick zur Folge haben. Selbiges gleichnamiges ´Laternenfest´ wird auch auf Hawaii praktiziert. 

Im Christentum gedenkt man den Toten am 1. November an Allerheiligen. Alljährliche "verpflichtende" Friedhofsbesuche sind zugange und man gedenkt den Verstorbenen. Für mich als Nicht-Christ zwar eher unrelevant, aber sollte dennoch angesprochen werden, auch wenn man es schon kennt.


Auf Madagaskar geht es schon makaberer zur Sache. Hier wird alle paar Jahre das Famadihana-Fest gefeiert, bei dem die Gebeine der toten aus ihren Gruften hervor geholt werden. So haben die Nachkommen die Möglichkeit ihre Ahnen ´kennen zu lernen´, es wird dabei gelacht, geweint, getanzt und natürlich auch gegessen. Die Gebeine werden in neue Gewänder eingewickelt, bevor sie wieder zurück in ihre Gruften gebracht werden. Sehr stilvoll finde ich, das auch Touristen herzlich eingeladen sind, um an dem Fest teil zu nehmen. Voraussetzung ist: Es muss mitgetanzt werden. 

Am 5. oder 6. April wird in China das Quingming-Fest gefeiert. Dieses fest fällt auf den 106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender und beinhaltet die Säuberung der Gräber, man verbrennt Totengelder, verziert die Gräber mit Nahrungsmittel, Blumen und Gegenständen, die den Verstorbenen zu Lebzeiten gefallen haben. Zu den Hauptspeisen, die an diesem Tag gegessen werden, gehören hauptsächlich Kaltspeisen. 

Ebenfalls am 1. November wird auf den Philippinen das Todos los Santos-Fest gefeiert. Hier wird direkt an Ort und Stelle, wo die Verstorbenen liegen, das Grab geschmückt, gefeiert und gegessen. Auch gesungene Lieder dürfen an dieser Stelle nicht fehlen und es wird sogar kampiert, wo sich die Vorfahren befinden. 

Auch in Nepal wird das Fest der Toten außerordentlich schön zelebriert, es trägt den Namen Gai Jatra. Der Legende nach wurde von König Pratap Malla während seiner Herrschaft von 1641 bis 1671 das fest ins Leben gerufen. Sein noch sehr junger Sohn Chakravartendra Malla verstarb viel zu früh, was die Königin in tiefste Trauer stürzte. So begann der König mit dieser Tradition, um  seinem Sohn beim Aufstieg ins nächste Leben zu helfen und die trauernde Königin und die Familien derer aufzumuntern, deren Angehörige gestorben waren.

In Indonesien mumifizieren die Bewohner bestimmter Provinzen die Verstorbenen, bevor sie ihre Beerdigung durchführen. Ihre Angehörigen leben dann weiter, als ob der Verstorbene noch am Leben wäre: Sie reden mit ihnen, kleiden sie an, geben ihnen Essen, bieten ihnen sogar eine Zigarette an. 

In Ghana werden Beerdigungen mit Tanz gefeiert, auch bei bestimmten Völkern müssen die Särge die Persönlichkeit, Leidenschaften oder sogar den Beruf des Verstorbenen repräsentieren: Flugzeuge, Fische, Boot.

Wer bis hierhin meinen Beitrag aufmerksam verfolgt hat, wird fest stellen, dass das Thema nicht nur durch seine Morbidität interessant für mich ist, sondern das Gesamtthema drumherum für mich sehr reizend ist. Darüber hinaus stößt man jedoch unweigerlich auch auf Thematiken, die sehr dunkel und ein Aufbruch in die tiefen menschlichen Abgründe sind. 

Seit mehreren Jahren entwickelte sich ein starkes Interesse an diverse Serienkiller. Hier ist die Palette groß. Interessant für mich sind für mich in den meisten Fällen nur die ganz ´stilvollen´ als auch kreativen Mörder, die die Welt hervor gebracht hat. Seien es nekrophile, kannibalistische oder sadomasochistische Täter. Umso schrecklicher und/oder ungewöhnlicher ihre Taten, um größer die Faszination. Bildende Beispiele bilden an dieser Stelle folgende Serienkiller als auch "Geisteskranke": 

Mein All Time-Favorite Edward Theodore Gein, auch bekannt unter dem ´Kürzel´ Ed Gein, geboren am 27. August 1906 in La Crosse, Wisconsin; gestorben am 26. Juli 1984 in Madison, Wisconsin). Bekannt geworden dadurch, das er mehrere Frauen umgebracht hat und aus diversen Körperteilen Haushaltsgegenstände kreiert hat, Gräber als auch Leichen geschändet hat, Leichen gestohlen hat und psychisch gesehen ein einzigartiges Individuum eines Serienmörders war, mit dem die Welt als auch die US-amerikanische Gesellschaft jemals konfrontiert wurde. 

Charles Manson, geboren am 12. November 1934 in Cincinnati, Ohio als Charles Milles Maddox; gestorben am 19. November 2017 in Bakersfield, Kalifornien. Bekannt geworden durch seine Manson Family, die sich in den 1960ern gründete und durch den Konsum psychedelischer Substanzen, diversen Morden, unter anderem an Sharon Tate und sexuellen Ausschweifungen auffiel. 

Richard Ramírez, geboren am 28. Februar 1960 in El Paso, Texas; gestorben am 7. Juni 2013 in Greenbrae, Marin County, Kalifornien. Zwischen 1984 und 1985 ermordete er 13 Menschen, darunter vergewaltigte er 11 von ihnen. Zu seinen weiteren Taten gehören Entführungen und Einbrüche, die für gewöhnlich nachts statt fanden, was ihm den Titel des ´Night Stalker´ einbrachte. 

Carl Taenzler, der am 8. Februar 1877 in Dresden unter dem Namen Carl vo Cosel geboren wurde; am 23. Juli 1952 in Tampa verstarb. Seine Bekanntheit erlangte er dadurch, das er die Leiche seiner Geliebten Maria Elena Milagro „Helen“ de Hoyos, bei sich Zuhause behielt und alles daran setzte, ihre Verwesung hinaus zu zögern. Sehr pikant an seinem Fall: Er hatte auch Geschlechtsverkehr mit der Toten. 

Andrei Romanowitsch Tschikatilo, geboren am 16. Oktober 1936 in Jablotschnoje, Oblast Sumy, Ukrainische SSR, Sowjetunion; gestorben am 14. Februar 1994 in Nowotscherkassk, Russland. Bekannt wurde er durch den Zusatztitel Der Ripper von Rostow bzw. Bestie von Rostow. Nachweislich hat er 53 Menschen umgebracht, seinen eigenen angaben zufolge waren es aber 56. Zu seinen opfern gehörten hauptsächlich Frauen und Kinder, die er vergewaltigte, Augen ausstach, Geschlechtsteile abschnitt und/oder die Bäuche aufschlitzte. Auch hier sehr pikant: Er aß teile seiner Opfer. 

Armin Meiwes, geboren am 1. Dezember in Essen, Deutschland erreichte Bekanntheit durch den aufsehenerregenden Fall des von ihm betriebenen Kannibalismus. In einem Chat für Kannibalen hatte er Kontakt zu einem Mann namens Jürgen Brandes, der sich anbot, von Meiwes töten und essen zu lassen. Meiwes sitzt bis heute noch im Gefängnis. Ob er jemals in die Freiheit entlassen wird ist ungewiss. Von den Medien bekam er den Titel "Kannibale von Rothenburg".


Dennis Andrew Nilsen geboren am 23. November 1945 in Fraserburgh; gestorben am 12. Mai 2018 HMP Full Sutton, Pocklington, East Yorkshire. Ein eher "unbekannterer", aber nicht uninteressanterer Fall der schottischen Kriminalgeschichte. Nilsen wurde dafür bekannt, weil er sich Kerle ins Haus geholt hat, die er umbrachte, die Leichen tage- als auch wochenlang bei sich versteckte und Sex mit ihnen hatte. Auch gehörte ein gesellschaftlicher Umgang mit den Leichen zu seinem Repertoire. Grund könnte seine "Isolation" von der Gesellschaft sein. 

Albert Fish geboren am 19. Mai 1870 in Washington, D.C. als Hamilton Howard Fish; verstorben am 16. Januar 1936 in Sing Sing, Ossining war einer der perversesten Serienkiller der US-amerikanischen Geschichte. Er selber war Vater mehrerer Kinder, war aber auch psychisch sehr gestört. Als „Vampir von Brooklyn“ und „Grauer Mann“ erlangte er Bekanntheit, weil er ein kleines Mädchen getötet und gegessen hat. Auch war er sehr sadomasochistisch veranlagt. 

François Bertrand, gelebt in der Zeit von 1823–1878 in Frankreich, war ein Sergeant der französischen Armee, der unter dem Namen "Vampir von Montparnasse" bekannt wurde. Seine Spezialitäten waren nekrophile Taten, wegen denen er 1849 verhaftet wurde. Er exhumierte die Leichen seiner "Opfer", zerstückelte sie und masturbierte darauf. Seine Erfahrung mit der Leiche eines 16-jährigen Mädchens beschreibt er folgendermaßen: Ich bedeckte ihn mit Küssen und drückte ihn wild an mein Herz. Alles, was man mit einer lebenden Frau genießen kann, ist nichts im Vergleich zu dem Vergnügen, das ich erlebte. Nachdem ich es etwa eine Viertelstunde lang genossen hatte, zerschnitt ich den Körper wie üblich und riss die Eingeweide heraus. Dann begrub ich die Leiche wieder.

Letztendlich könnte ich dieser Liste noch ewig weiter führen, aber das würde vermutlich den Rahmen sprengen. Auch ist immer noch nicht erklärt, was genauer gesagt, Shockumentarys mit den ganzen Dingen zu tun haben. Im Grunde gar nichts, aber das hintergründige Interesse am Tod ist immer noch dasselbe. In Fachkreisen gibt es dazu einen Begriff: Thanatophilie. Kennen gelernt habe ich den Begriff in einem Roman von Simon Beckett. Welcher es genau war, kann ich nicht mehr sagen, empfehle jedoch seine David Hunter-Reihe, da sie im speziellen sehr informativ in puncto forensische Anthropologie ist und man viel zum Thema lernen kann. Im Roman wird Thanatophilie als ein "krankhaftes Interesse am Tod" beschrieben, im Internet als eine erotisierende, in manchen Fälle eine sogar stark erotisierende Neigung zu Tod und Sterben. Lässt man den erotischen Aspekt außen vor, würde ich die zweite Beschreibung eher geltend machen, was meinen Fall betrifft. 

Ich kann beim besten Willen nicht sagen, woher das Interesse daran kommt, weil es schon sehr, sehr früh im Alter von 9-10 Jahren bei mir los ging und es auch keinen bestimmten Hintergrund dafür gab. Zu der Zeit wurde ich mit keinem Todesfall konfrontiert, auch sonst war meine Kindheit bis auf das übliche was wohl jedes Kind bis es in die Pubertät kommt, durch macht, gut behütet. Hervorzuheben sei an dieser Stelle eventuell, das mich mein Opa oft auf den Friedhof zu seiner in den 1960ern verstorbenen Frau mit nahm, um Grabpflege zu betreiben und der Friedhof mich ebenfalls mit einer starken Faszination beflügelte. Man mag mich nicht falsch verstehen, ich bin weder ein Gothic noch hab ich meine Zeit damit vertrieben, nachts oder am Tage auf Friedhöfen rumzulungern. Derartiges erscheint mir eh zu klischeehaft und gehörte auch nicht zu meinen Freizeitgestaltungen, ein gewisses Wohlfühlbefinden, wenn ich doch mal an Ort und Stelle war, lässt sich jedoch nicht abstreiten. Vielleicht ist es einfach diese ruhige Stille, die mir an solchen Orten gefällt. Selbiges würde ich jedoch auch an sogenannten Lost Places empfinden, die ebenfalls Orte der Vergänglichkeit und Ruhe sind und ein charmantes Mysterium inmitten einer schnelllebigen Gesellschaft bilden. 

Doch zurück zum Thema. Im Laufe der Jahre hat sich im Untergrund eine kleine Szene gebildet, die sich an Mixtapes zu erlaben scheint. Im Speziellen sind es Gore-Compilations, die aus mehreren Videos bestehen, die Morde, schwere Unfälle, verstümmelte Leichen und vieles mehr präsentieren. Teilweise auch gemixt mit pornographischen Fetisch-Videoclips als auch Tierquälereien. An dieser Stelle will ich erwähnen, das ich alles andere als davon angetan bin, wenn man zum Spaß Tiere quält oder extra für derartige Mixtapes produziert. Nicht nur einmal wünschte ich mir, dass exakt solchen Leuten dasselbe widerfährt, was sie Hunden, Katzen, Affen und anderen Tieren antun, nur um ihre eigene Wertlosigkeit, die sehr hoch zu sein scheint, zu kompensieren. Ich denke, das der "Erfinder" derartiger Mixtapes Thomas Cinema war, der früher einen Gruppenblog auf Facebook führte und die extremsten Filme präsentierte und 2013 mit seinem Mixtape MOST DISTURBED PERSON ON PLANET EARTH reden von sich machte. Insgesamt gibt es fünf Teile und bis heute habe ich noch keinen Teil davon gesehen, weil mich "Filme" dieser Art schlichtweg nicht interessieren und ich von Thomas ebenfalls nicht viel halte. Eventuell ist es die Suche nach Anerkennung, die er anderweitig nicht bekommt. Auch sonst habe ich bisher nur sehr wenige Mixtapes gesehen, ich glaube bisher waren es nur zwei. Was aber nicht heißt, das ich keine besitze. Tatsächlich befinden sich in meiner Sammlung mehrere Mixtapes, aber nur um des sammeln des obskuren "Films" Willen, mehr nicht. 

Anders sieht es bei Shockumentarys aus. Im besonderen Vintage Shockumentarys, die es in den USA als auch Japan zuhauf gab und in den 1980ern/1990ern produziert wurden. Die Facette als auch die Auswahl ist groß und ein guter Grund danach zu suchen, ist, weil es sich zum Teil um extreme Raritäten handelt die auf VHS veröffentlicht wurden und es immer wieder eine Freude an der Jagd ist, sie zu suchen und zu finden. Wenn man dann auf ein Exemplar stößt, vergeht es einem auch gleich wieder wenn man die Preise sieht, die man für so manche VHS berappen müsste, wenn man sie sein Eigen nennen will. Hohe dreistellige Beträge sind keine Seltenheit. 

Oft kommt auch mal die Frage oder eher die Aussage auf, das man sich die Filme zur Unterhaltung anschaut. Kann davon unterhalten werden, wenn man sich Aufnahmen von Tragödien, Morden, Unfällen, seltenen Krankheiten und dergleichen ansieht? Das will mal dahin gestellt sein. Der eine empfindet bei der Sichtung vielleicht mehr Unterhaltung, der andere weniger. Es kommt immer auf den Zuschauer an sich an. In gewisser Weise empfinde ich durchaus eine "Unterhaltung" dabei, weil es meinen Durst nach "Wissen" stillt, das man nicht alltäglich zu sehen bekommt. Eine Freude im Sinne von Freude am Leid der anderen verspüre ich zumindest nicht, denn es gibt nichts erfreuliches daran, wenn ein Mensch zu Tode kommt. Es hat eher etwas mit Voyeurismus zu tun und es kann sicherlich niemand abstreiten, das er nicht selber schon ´geglotzt´ hat, wenn sich beispielsweise auf der Autobahn oder sonst wo ein Unfall oder eine Katastrophe ereignet hat. Am Ende fühlt man sich bei derartigen Ereignissen froh, das es einen nicht selber getroffen hat und man wünscht den Opfern solcher Ereignissen, ob Unfälle, Katastrophen oder ähnlichem, nur das Beste. Vor allem viel Kraft! Auch kann es nicht schaden, wenn man mit solchen Bildern konfrontiert wird, ob auf dem Bildschirm oder in der Realität, den Opfern einen gewissen Respekt entgegen zu bringen. Alles andere wäre meiner Meinung nach pervers!

Es gibt aber auch Shockumentarys, die eine ganz andere Sichtweise des Todes präsentieren. Hier gehört zum Repertoire nicht das Aufzeigen von schweren Unfällen, Morden, Exekutionen und dergleichen, sondern eher kulturelle Aspekte des Todes. Wie schon weiter oben zu lesen war, haben andere Kulturen einen anderen Umgang mit dem Thema Tod und integrieren ihn in das Leben, in die Gesellschaft, in die Kultur. Im Bereich des Independent-Films tut sich diesbezüglich einer hervor, dessen Werke ich nach wie vor immer noch sehr bewundere und mir seine Filme in puncto Mondofilme der Neuzeit exakt das geben, was ich mir von einem Film dieser Art erwarte: Schöne Aufnahmen, interessante Themengebiete, so wenig bis gar keine Kommentare  wie möglich. Die Rede ist von Rene Wiesner. Auch er scheint ein großes Interesse am Thema Tod zu haben, verpackt es aber nicht in reißerischen Schockdokumentationen, sondern besucht höchstinteressante Orte in der Welt, in denen man mit dem Tod anders umgeht wie hierzulande. Speziell in Thailand steht man mit dem Tod in einem gänzlich anderen Kontext, der hier vermutlich unvorstellbar wäre, weil man immer noch sehr verklemmt auf dieses Thema reagiert, was ich sehr schade finde, denn ich denke, manches wie man es in Thailand mittels Museen praktiziert, hätte im westlichen Teil Europas sicherlich seine Erfolge dazu beizutragen, den Gevatter so zu akzeptieren wie er ist und ihn nicht als das "Böse" anzusehen, wie er dargestellt wird. 

Abschließend sei gesagt, das es mehrere Gründe hat, warum ich mich für Shockumentarys interessiere. Die unsterbliche Faszination des Todes, das Sammeln von seltenen Medien, das Interesse an Filmen, die schockieren, gar schockieren wollen, vielleicht auch um sich selber zu desensibiliseren. Man mag es mir zum Vorwurf machen oder auch nicht, im Kern wird es an meinem Hobby nichts ändern, weil es mich nach all den Jahren stets mit Freude erfüllt, etwas zu besitzen oder vor Augen geführt zu bekommen, was der Rest der Gesellschaft womöglich nie zu sehen bekommt. 


Dienstag, 27. August 2024

The Gruesome Gore Collection


Originaltitel: The Gruesome Gore Collection
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: Unbekannt
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Shockumentary über Verkehrsunfälle, Autopsien und mehr

Review:

Auf meiner Tour durch meine Shockumentary-Sammlung bin ich heute auf ein extrem prachtvolles Stück gestoßen, was mir seit langer, langer Zeit den Atem geraubt und den Verstand durchgewirbelt hat. Diese aussage sollte man nicht so verstehen, dass es der Inhalt ist, der mich euphorisch stimmt, in diesem Fall ist es eher das Gesamtprodukt. Von wem diese Shockumentarys genau produziert wurde, ist mir gänzlich unbekannt, bis auf den Namen derer, die hinter der Veröffentlichung stecken: Dead Planet Entertainment. Der Name verspricht sehr vieles und mit gutem Gewissen kann ich behaupten, das dieses Versprechen auch eingehalten wurde. 

Ich tendiere darauf, das es sich bei THE GRUESOME GORE COLLECTION zwar um ein Mixtape handelt, wie es Hardcore-Insider in diesem ungewöhnlichen Kulturkreis sicher bestens kennen, jedoch wäre es das erste Mixtape, was meine Sinne berührt und mich in eine komplett andere Welt verschlungen hat. Der Film beginnt mit Aufnahmen eines schweren Unfalls, bei dem das Opfer im wahrsten Sinne des Wortes zerrissen wurde. Bei der zweiten Aufnahme kommt ein sehr spezielles religiöses Thema zum Einsatz, für das ich mich schon seit Längerem interessiere: Die tibetanische Himmelsbestattung. Eine Bestattungsform, bei der die Toten im wahrsten Sinne des Wortes den Geiern zum Fraß vor geworfen werden. Der buddhistische Glaube besagt diesbezüglich, das die Geier die Toten ins Bardo tragen, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt. Eine sehr schön als auch seltene Art der Bestattung im östlichen Teil der Welt.

Zu den restlichen Aufnahmen gehören weiterhin schwere Verkehrsunfälle, bei denen die Verstorbenen schwer zugerichtet sind. Auch ein paar operative Aufnahmen haben es mit rein geschafft, hauptsächlich welche, bei denen der Fuß operiert werden muss, Schienen zum Einsatz kommen, die mittels Bohrmaschine und Schrauben den Fuß zusammen halten, eine Autopsie-Aufnahme, bei der ich mich frage, was dafür verantwortlich ist, das von dem Verstorbenen das Gesicht so aufgequollen ist. Bekanntlich heißt es, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Hier kann man sagen, dass das schockierendste zum Schluss kommt und dem Zuschauer, wenn in diesem Metier unerprobt ist, die Faust richtig ins Gesicht schlägt. Die Aufnahme zeigt die Autopsie eines Neugeborenen, dessen Oberkörper schon komplett aufgeschnitten ist und in den Eingeweiden etwas gesucht wird. Sehr hart anzusehen und nicht ohne nachträglicher Wirkung auf die Mentalität. Komplett alle zu sehenden aufnahmen entstanden im asiatischen Raum, oftmals deute ich die Herkunft auf Thailand, da manche Polizisten thailändische Schriften auf ihren Uniformen tragen und andererseits auch Indien, weil bei einem Unfallhelfer ein tätowiertes Hakenkreuz auf dem Arm zu sehen ist, was allgemein als Zeichen für Glück in der Gegend bekannt ist.

Während der Sichtung ertappte ich mich oft dabei, wie ich Vergleiche mit der Shockumentary FACES OF GORE anstellte, da mir viele Aufnahmen in der Art und Weise, was für welche es sind, bekannt vor kamen. Was hier jedoch fehlt ist der sarkastisch-komödiale Off-Kommentar eines Sprechers, der seinen ´Blödsinn´ zum besten gibt. Der oder die Macher hinter diesem Film haben sich dazu entschieden einen wunderschönen Spundtrack einzubauen, der auf melancholische Klaviermusik basiert und dezente Ambient-Töne mit bringt, um das Geschehen ´abzumildern´, und dafür verdienen die Macher meinen höchsten Respekt, weil es den Film ruhiger und sanfter macht und einen gewissen Respekt an die Toten zollt, die hier zu sehen sind. Aufgrund der Schönheit und Wahl der Musik habe ich sie aus dem Video extrahiert und auf Youtube hoch geladen, denn so eine akustische Schönheit sollte nicht irgendwo im Untergrund versauern. 

Mein Fazit: Shockumentary ist nicht gleich Shockumentary und Mixtape ist nicht gleich Mixtape. In den meisten Fällen sind Mixtapes nur dazu gedacht, möglichst viele schockierende Video in schnellen Abständen zu präsentieren, um den Zuschauer möglichst bei Laune zu halten oder zu flashen. Hier bewegt sich die Kamera langsam, aber auch nah an das Geschehen ran, ohne das es zu einer Reizüberflutung kommt, die man nicht so schnell verarbeiten kann. Unabhängig von den Aufnahmen gebührt den Machern der Musik ein großes Lob, weil sie mich sehr angesprochen hat und ich allgemein auf melancholische Musik stehe und mir der Soundtrack zu diesem Film sehr gut gefallen und ein großes Vergnügen bereitet hat. 

Soundtrack auf Youtube:


Ausschnitte aus dem Film: 









Montag, 26. August 2024

Banned & Exposed 200X 2


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Mondo-Shockumentary nach Art von Gesichter des Todes

Review:

BANNED & EXPOSED 200X hat es nach dem sich ziehenden ersten Teil schon besser verstanden zu unterhalten, weil der Fokus hier auf den Tod liegt. Demzufolge passt der Zusatz-Slogan "Too Hot For Cable TV" um Weiten besser als beim ersten Teil, der eher eine Schlaftablette war. Erschienen ist der zweite Teil direkt nach dem ersten Teil im selben Jahr: 2010. Auch hier ist unbekannt, wer hinter dem Projekt steckt, ich gehe mal davon aus, das es irgendeiner war, der zu viel Langeweile hatte und eine Vintage Shockumentary produzieren wollte, die aus aneinander gereihten Aufnahmen diverser anderer Shockumentarys als auch Videos zum Thema Tod besteht. Man hat das Gefühl spätestens dann, als man merkt, das der Beginn einer neuen Szene mit dem abrupten Abbruch des Sprechers endet, auch, weil es von der Stimme her verschiedene Kommentatoren aus dem Off sind. 

Der Film beginnt mit Aufnahmen von einem großen Gebäude, in dem ein Großbrand ausgebrochen ist. Datiert wird das Geschehen mit dem 20. November 1980, bei dem 48 Leute um´s Leben gekommen sind und auch einige aus dem Fenster springen, um den tödlichen Flammen zu entgehen. Anschließend erfolgt ein Vorspann mit folgendem Inhalt: Glücklicherweise sind wir dank medizinischer Technologien in der Lage unser Wissen über den menschlichen Körper unter Mithilfe des menschlichen Körpers zu erweitern. Ich ahnte schon was nun kommt: Eine Autopsieszene, in der im Leib eines Menschenkörpers herum geschnitten und in den Eingeweiden rumflatscht wird. Sehr schön! Für Autopsieszenen war ich schon immer empfänglich, weil es ein hochinteressantes Gebilde ist, wie es in uns wirklich aus sieht. 

In der folgenden Aufnahme bekommt man eine Ranch zu sehen, die Schauplatz mehrere Morde in Mexico war. Dem Kommentator zufolge handelt es sich um den Fund des Opfers Mark Killroy, der Opfer einer satanischen Sekte war, die unter Drogen mehrere Leute getötet hat und Teile der Leichen gekocht und gegessen hat. Mark Killroy wurde damals 1989 entführt, gefoltert und von seinen Peinigern sodomisiert, bevor es mit ihm zu Ende ging. In seinem Fall wurde ihm der Kopf entfernt, das Hirn entnommen und von den Tätern verspeist. Auf einer Ranch wurde er dann dort vergraben, wo schon 14 andere Menschen vergraben wurden. Anführer dieser Sekte war Adolfo Constanzo, der seinen Anhängern erzählte, dass ihnen Menschenopfer Immunität vor den Strafverfolgungsbehörden für ihre Drogenschmuggelaktivitäten gewährten. Der Mord erregte weltweite Medienaufmerksamkeit und löste wegen der ungewöhnlichen Umstände des Verbrechens eine internationale Fahndung aus. Sämtliche Leichen werden dem Zuschauer hier vorgeführt, unter anderem auch Killroy selbst, der ausgegraben wird. 

Nach dem Killroy-Fall erfolgen Aufnahmen aus dem 5-minütigen chinesischen Kurzfilm CHINESE JUSTICE von 1937 von Mink De Ronda. Der Film zeigt die grafischen Details einer authentischen Hinrichtung verurteilter chinesischer Drogenhändler. Viel gibt es nicht zu sehen außer einer Exekution. In der nächsten Aufnahme wohnen wir dem Kameramann bei seiner Reise durch Südamerika oder Afrika bei. Mehrere Leichen liegen auf der Straß als auch in ländlichen Gebieten, es endet damit, das einem Mann in den Kopf geschossen wird. Darauf folgt wieder eine Autopsieaufnahme, in der ein Schädel gehäutet, aufgesägt und das Hirn entnommen wird. Die folgende Aufnahme könnte glatt aus einem italienischen Kannibalenfilm stammen: Eine Gruppe Kannibalen öffnet einen Körper, den Brustkorb, entfernt mehrere Organe, um sie über dem Feuer zu grillen und zu verspeisen. Ob diese Aufnahme real ist oder einem Film entnommen, kann ich nicht sagen, jedoch ist mir die Szene gänzlich unbekannt, daher gehe ich mal von authentischem Material aus. 

Die nachfolgenden Aufnahmen bestehen von einem asiatischen Verkäufer, der Affenköpfe in Aufbewahrungsschüsseln verkauft, Schlangen verkauft, eine Boa constrictor gehäutet und gekocht wird, einem kurzen Kapitel zum Thema Atombomben, bei dem der Fokus auf Hiroshima liegt, Schießereien, Autobomben/Bomben die in Pakistan explodieren, Straßenkrawallen in London in denen Skins und Punks gegen die Polizei kämpfen und dem krönenden Abschluss, bei dem Aufnahmen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald gezeigt werden und der Kommentator etwas über die Hintergründe dieser Aufnahmen erzählt. 


 

Banned & Exposed 200X


Originaltitel: Banned & Exposed 200X
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Billige Vintage-Shockumentary von 2010

Review:

BANNED & EXPOSED 200X ist ein nur Insidern bekannter Mondofilm, den ich dem Vintage Shockumentary-Genre zuordnen würde, aufgrund seines gezeigten Inhalts. Ich muss zugeben, das es sich um einen sehr obskuren Mondofilm handelt, von dem ich schon etwas mehr erwartet habe, aber nicht, das er eher in die Kategorie "langweilig" passen würde. Aber schließlich ist auch nicht alles Gold was glänzt. Erschienen ist das rare "Schmuckstück" 2010, jedoch ist unbekannt, wer der Macher der Doku ist, als auch woher die ganzen Aufnahmen stammen. Es sind auf jeden Fall ältere Aufnahmen, die aus den 80ern stammen müssen, denn bei einem Video stand die Jahreszahl 1988 dabei, weswegen ich der Annahme bin, das ich nicht ganz unfalsch damit liege, aus welchem Jahrzehnt sie stammen.

Es beginnt mit einem Ausschnitt zum Thema Frauenboxen, die sich in einem Ring verkloppen. Im nächsten Video darf man zwei Damen betrachten, die oben ohne am Strand liegen, sich sonnen, ihre Busen streicheln, anschließend etwas rumblödeln und mit einem Ball spielen. Sinn und Zweck dieser Aufnahme sind mir unbekannt. ich kann mir vorstellen, dass es sich um private Aufnahmen handelt. Eventuell ein verflossener Ex, der diese Clips zur Verfügung gestellt hat? Nach den zwei Ladies folgt ein Vorspann mit einer Beschreibung folgenden Inhalts: Du wirst gleich einige Ergebnisse der Folgen unsicheren Fahrens sehen. Jedes Jahr sterben viele Menschen an Unfällen aufgrund des Genusses von Alkohol, Drogen, wenn sie beim Fahren einschlafen oder rücksichtslosem Fahren. 

Man kann sich denken wohin die Reise geht. Es folgen Aufnahmen von Unfällen, kaputten Autos, ein paar wenigen Leichen als auch Leichenteilen. Das ist auch der erste von zwei Parts in dem Film, in dem Shockumentary-Allüren aufkommen. Danach geht es weiter mit dem Thema Tattoos. Der Erzähler erzählt irgendwas über Tattoos und dem Lifestyle der Tattooszene an sich, gefolgt von diversen Aufnahmen von Tätowierten Frauen und Männern und Tätowierern bei ihrer Arbeit manchen Körper zu bebildern. Anschließend geht das ganze wieder von vorne los wie fast zu Beginn des Filmes. 

Es gibt einen FKK-Strand zu begutachten, bei dem das Hauptaugenmerk der Kamera auf barbusige Damen liegt, wieder ein Autounfall, bei dem ein Auto in einen Zug gecrasht und verbrannt ist. Verbrannte Leiche inklusive. Wieder das Thema Tattoos, was mit dem Thema Piercings gewürzt wurde, selbst Einblick in des Weibes gepiercte Scham gibt es zu sehen, was womöglich dazu dienen soll, dem Film einen expliziten Touch zu geben. Eine weitere Aufnahme von zwei Kickboxern und zu guter Letzt eine längere Aufnahme der Unruhen in Los Angeles 1992, als vier Polizisten, die in der kalifornischen Metropole Los Angeles der Misshandlung des Afroamerikaners Rodney King beschuldigt worden waren, von einem Gericht freigesprochen wurden und die schwarze Bevölkerung diesbezüglich eskalierte. 


 

Dienstag, 6. August 2024

Grausames Afrika aka Africa segreta


Originaltitel: Africa segreta
Herstellungsland: Italien, Afrika
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio

Inhalt:

Dokumentarfilm über Französisch-Äquatorialafrika, einschließlich Sequenzen über die Beschneidungsriten Erwachsener im Bariba-Stamm, das Auspeitschen junger Peuls, eine geheime Zuflucht im Dschungel, das Tätowieren Neugeborener im Haussa-Stamm, die Riten des muslimischen Tabaski-Stammes, Blutriten.

Review:

Uiuiui, was mir da wieder mittels einer virtuellen Brieftaube ins Haus geflattert ist, lässt mich zittern und beben wie schon lange nichts mehr. Im Rahmen meiner Lebensaufgabe, alle möglichen italienischen Mondofilme zu Gesicht zu bekommen als auch zu archivieren wurde mir der Film GRAUSAMES AFRIKA aus dem Jahre 1969 zugespielt. Sehr gut! Denn der Volksmund besagt: Wer suchet, der findet und wie man mich soweit kennen dürfte, suche ich solange bis ich am Ziel angekommen bin und wenn Jahre dahin ziehen! Über einen italienischen Sammler ist mir dieses seltene Schmuckstück in die Hände gelangt, weswegen ich nicht lange gewartet habe, mir den Film anzusehen, sind doch die Macher hinter diesem Kleinod niemand geringeres als die Herren Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio. 

In Deutschland lief der Film am 31. Juli 1970 in den deutschen Kinos, jedoch wie es scheint, nur in der geschnittenen Fassung von 98 Minuten. Leider fehlen auch meiner vorliegenden Fassung mehrere Minuten, was man, wenn man gut aufpasst, dann merkt, wenn der Sprecher auf einmal einen "Cut" hat und es in die nächste Szene geht. Dafür muss man auch nicht der italienischen Sprache mächtig sein, um dieses Debakel zu vernehmen. Aber sei´s drum, besser als nichts. Die ungekürzte Fassung dauert, wie ich bereits ermitteln konnte ganze 103 Minuten, ob ich an diese Fassung jemals ran kommen werde, ist derzeit noch Zukunftsmusik, aber noch ist das Kapitel AFRICA SEGRETA noch abgeschlossen. Bis auf weiteres.

Interessant zu wissen sind die Ursprünge des Filmes laut Aussagen von Guido Guerrasio. Der Vater der Castiglioni-Brüder war Lieferant von Schreibmaschinen des italienischen Vertriebs Cineriz. Beide Söhne hatten eine große Begeisterung für den afrikanischen Kontinent, was soweit ging, dass sie sich einfach das (väterliche oder eigene) Motorrad nahmen und auf und davon fuhren. Ihren Freundinnen schickten sie eine Postkarte mit der Aufschrift „Wir sind in Alassio“ oder „Wir kommen in einer Woche zurück“. In Wirklichkeit waren alle drei bereits in Afrika: Castiglioni Alfredo, Castiglioni Angelo und Pellini Oreste. Das Material für den Film entstand während einer dieser Reisen. Nach Beendigung des Drehs, präsentierte Guerrasio den Eheleuten Angelo Rizzoli und seiner Frau, die sich bei der ersten nackten Eingeborenen mit einem Gute Nacht-Abschied verabschiedete. 

Die große Frage bis hierhin lautet vermutlich, was denn der Film beinhaltet? ich würde sagen: Eine ganze Menge. Wobei manches durchaus nahezu schwer verdaulich ist und eine Erzürnung auf die Lebensform Mensch hervor ruft, besonders in den Fällen, in denen Tiere zu rituellen Zwecken bei vollem Bewusstsein die Kehle durch geschnitten wird. Nicht weiter verwunderlich, warum diverse Veganer fast schon militant auftreten. Zu den weiteren Aufnahmen gehören die Schlachtung mehrere Hühner, um sie an ein Krokodil zu verfüttern, was in einer Art Höhle lebt und wohl als "Haustier" dient, die Tätowierung eines Babys was wenige Tage alt ist auch nicht gerade ohne als auch die "Verschönerung" eines Gebisses mit Hammer und Mini-Meisel! Weitere Highlights die es wohl heute nicht mehr so zu sehen gibt wären die stundenlangen Selbstgeißelungen der jungen Teuls, eine Tam Tam-Scheidung, ein Harem von um die 50 Frauen, die Beschneidung von Erwachsenen und diversen weiteren Riten, von denen man zu der zeit vermutlich nur gehört hat. 

Alles in allem ist die angegebene Punktzahl von 6,7/10 in der IMDB nicht ungerechtfertigt. Im Laufe meines sammlerischen Daseins habe ich schon viele Mondofilme gesehen und da gab es viel Gutes als auch viel Schrott. GRAUSAMES AFRIKA kann man definitiv in die höhere Liga einordnen, der zwar eher das Weltfilmphänomen aufgreift, sich aber doch eher auf die anthropologischen Aspekte konzentriert. Eine Veröffentlichung wird man leider vergebens suchen, denn bisher ist der Film auf keinem Medium erschienen soweit mir bekannt ist. Ob es jemals was geben wird ist fraglich. Meine Hoffnung ist aufgrund der Tatsache, das er es in die deutschen Kinos geschafft hat, auch hier recht groß, im Besonderen wenn der Name Cargo Records fällt, denen man so manchen Mondofilm verdanken kann, der sonst in irgendwelchen Archiven verrottet wäre.





 

Dienstag, 20. Februar 2024

Death File: Black


Originaltitel: Desu fairu: Black
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review: 

Waren die Schauplätze im gelben Teil noch in Thailand, hat es den Death File-Helikopter im schwarzen Teil nach Brasilien verschlagen. Nach São Paulo, um genau zu sein. Begleitet unter bewaffnetem Polizeischutz reist man mit einem Auto durch die brasilianische Stadt und filmt allerlei obskures Zeug. Den Tatort eines Selbstmordes, bei dem sich der Selbstmörder im wahrsten Sinne das Hirn raus geblasen hat. Anschließend fährt man weiter. Man hält bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs seitens der Polizei, bevor es dann weiter geht, um irgendeinen Typen zu interviewen und noch eines Leichenhalle besucht. Der erste wirkliche Dampfhammer für manchen Zuschauer wird sein, als man den Leichnam eines Embryos filmt. Aufgrund Verständnisprobleme kann ich nicht sagen, um was es genau geht. Nach einem Kaffee am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Japan. 

Weitere Beiträge sind Damen, die auf einen Teller kacken und der "Gaumenschmaus" von einem Typen am Tisch gegessen wird. Zum Austausch gibt es für sie seinen Urin im Glas serviert. Ein Typ, der auf dem Dach steht und springen will/wird. Leider geht der Schnitt in die nächste Szene, so weiß man nicht, wie die Geschichte endet. Der nächste Schnitt führt uns durch die Welt der Missbildungen bei Babys, ein alter Bekannter aus dem roten Teil ist auch nochmal zu sehen. Sehr bizarr bisher, das ganze. Und so geht´s dann weiter mit Heroinschmugglern, Selbstmörder, Leute die von einem Aufzug zerrissen wurden usw. Tatsächlich ist der ganze Film mit dem gelben teil gleich zu setzen, da er inhaltlich sehr ähnlich von den Aufnahmen ist. 

Erschienen ist die VHS in Japan 1994 zum Auftakt des fünfjährigen Jubiläums der DEATH FILE-Serie. Der schwarze Teil ist der dritte Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE. Trotz des ganzen Inhalts sollte man auch diesen Teil der Serie nicht als direkte Shockumentary betrachten, sondern sich einen ordentlichen Teil Mondo dazu denken, denn es gibt wahrhaftige härtere Dokumentationen dieser Art. Ich denke der Film ist auch eher was für Mondofans, denn Gorehounds werden hier nur teilweise bedient, was schnell zu Enttäuschungen führen kann. Trotz allem ein weiterer erstklassiger Film, der wohl nur eine kleinere Zielgruppe anspricht. 

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe. 


 

Montag, 19. Februar 2024

Death File: Red


Originaltitel: Desu fairu: Red
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Mondo der DEATH FILE-Serie

Review:

Zugegeben, Cover machen bei einem Mondofilm schon viel aus und umso drastischer die Abbildungen, umso besser gefällt es dem Sammler. Unangefochten stehen bei mir die Cover der farbigen Trilogie der Serie ganz oben, weil sie zum einen total heavy sind, aber zum anderen die Realität so widerspiegeln, wie sie eben ist. Das andere ist, das es sich bei den DEATH FILE-Filmen um stellenweise begehrte Sammelobjekte handelt, besonders bei Untergrund- und Sickofans. Es ist halt was anderes, wenn man exotische Untergrundfilme in der Sammlung stehen hat, von denen der spießige Bürger vermutlich nie was gehört hat. Am 21.4.1992 wurde der neunte Beitrag der DEATH FILE-Serie in Japan auf VHS veröffentlicht. Über einen Zeitraum von drei monatlichen Abständen erschien jeweils ein Teil der Trilogie, exakt fünf Jahre nach der Veröffentlichung von DEATH FILE. Anlass die Trilogien zu veröffentlichen war der fünfte Jahrestag der Serie. 

Inhaltlich hat mir DEATH FILE: RED weniger gefallen, weil er ziemlich blutarm und weniger schockierend war, wie man es sonst kennt. Es lässt sich aber nicht abstreiten, das die Schockwirkung andernorts wunderbar funktionierte. Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum gerade bei der Autopsie-Szene Innereien verpixelt sind, der ganze Rest nicht. Was auf den Zuschauer vermutlich schockierend wirken dürfte, sind die Aufnahmen der Hungersnöte in Afrika, verschiedene Arten von Missbildungen bei Neugeborenen. Besonders hervor sticht das Baby mit der seltenen Ichthyose-Erkrankung, was zu der Zeit versucht wird, am Leben zu erhalten. Mir selber ist eine ähnliche Aufnahme aus den 1990ern nicht unbekannt, weil es damals in den frühen 1990ern eine Reportage über die Krankheit gab, die abends im Fernsehen lief. 

Weitere Aufnahmen beschränken sich auf Politiker(?) die sich stressen, Kriegen, die Vorbereitung als auch Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu, einem rumänischen Politiker, die benannten Autopsien, ein Interview mit einer Blinden usw. Das ganze ist aufgeteilt in exakt einer Stunde Laufzeit, wobei für mich persönlich nur die etwas "anstrengenderen" Videos interessant waren. Begleitet wird man von Kommentaren aus dem OFF, wobei alles auf japanische gesprochen wird und ich somit nicht weiß, was genau gesagt wird und ob der Kommentar eher sarkastisch oder ernst ist. 

Fazit: Vermutlich einer der schwächeren Teile der Serie. Ich habe bisher noch nicht alle gesehen, werde das aber je nach Lust und Laune nach holen. Bis auf ein paar interessante Szenen, hat der Film nichts allzu wichtiges zu bieten und kann getrost als Sammlerstück gelten, bei dem man inhaltlich nichts verpasst hat. 


 

Donnerstag, 18. Januar 2024

Dog Dick aka White Trash Holocaust


Originaltitel: Dog Dick
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: James Bell

Inhalt:

Dies ist eine Sammlung von Filmmaterial, das verdorbene Hinterwäldler zeigt, die ihren Alltag leben und sich mit Tierquälerei unterhalten. Ursprünglich mit dem Titel „White Trash Holocaust“ betitelt, handelt es sich um einen echten James-Bell-Klassiker: „Dog Dick“.

Review:

DOG DICK, ein Filmtitel bei dem man vermutlich erst an was anderes denkt, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Zum Glück hat DOG DICK von James bell nichts mit irgendwelchen zoophilen Praktiken zu tun, sondern beleuchtet eher das Vorstadt-Leben von ein paar Assis i, US-Bundesstaat Michigan. Zutreffender ist in diesem Fall eher der Beiname WHITE TRASH HOLOCAUST, denn exakt das trifft es auf den Punkt, was der Zuschauer dieses Filmes hier zu sehen bekommt. In Deutschland gibt es zum Beispiel diese Hartz4-Serie "Hartz und herzlich", DOG DICK ist die krassere Version davon, definitiv. Die Produktionszeit für den 50-minütigen Film dauerte drei Jahre und in der Zeit hat James Bell Personen bei ihrem Alltag gefilmt und sich weitgehendst darauf beschränkt, möglichst runter gekommene, körperlich eingeschränkte und von Drogen zerfressene Leute zu filmen. In welchem Bezug er zu den Personen steht, ist mir unklar. 

Was den Film zu einem cineastischen Kuriosum macht ist der Inhalt bestehend aus mehreren Szenen des Alltags besagter Personen: Eine Frau, die versucht einen nicht flugfähigen Vogel zum fliegen zu bringen, um ihn danach zu töten um Aussagen wie "Nur der Stärkere überlebt" zu bringen, ein übergewichtiges und wie es scheint, geistig zurück gebliebenes Kind, was sich lieber damit beschäftigt in der Wohnung rum zu hüpfen, Jugendliche, die Tierkadaver verstümmeln, diverse Messie-Wohnungen in denen der Siff schon steht und zwischendurch besoffene Typen, die öffentlich auf der Straße rumpöbeln. Man kann Mitleid empfinden mit solchen armen Kreaturen, sich seinen Teil denken oder sie einfach für ihre, teilweise Blödheit, hassen. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Meiner Meinung nach könnte DOG DICK perfekt dazu dienen, als Lehrvideo für angehende Misantrophen zu fungieren. 

Eine Handlung wird man hier vergebens suchen, weil das Ziel, was James bell verfolgte, war, eine Art Schockdokumentation über den weißen Abfall Amerikas zu machen. Wenn man sich den Film anschaut wird man durchaus eine gewisse Faszination aufbringen können, weil man einfach nicht glauben kann, was man gerade sieht und exakt das die Faszination ausmacht, warum man nicht weg schauen will. Mir stellt sich nur noch die Frage, was uns der Regisseur mit diesem Film sagen will? Ging es darum,. der Welt zu zeigen, in was für einem Dreckhaufen wir eigentlich leben oder wollte er für sein Debüt einfach ein kontroverses Thema benutzen und inhaltlich das ganze bebildern? Geschafft hat er es auf jeden Fall, keine Frage. Für mich als Fan von manchen Schockdokumentationen war DOG DICK so oder so ein Erlebnis, wobei mir zeitgleich auch bewusst ist, das es eben solche Ghettos gibt mit solchen Leuten. 

Fazit: Kein Film, den ich dringend empfehlen würde, weil solche Filme nur für ein kleines Publikum gemacht sind und ebensolch ein Publikum sich eher im cineastischen Untergrund befindet anstatt im Mainstream oder der Mitte davon. Wer nicht gerade in dieser "Heile Welt-Bubble" lebt, wird bestens Bescheid wissen, das es auf der Welt Plätze gibt, die menschenunwürdig, runtergekommen und alles andere als das sind, wo man gerne leben möchte. So kann und darf man froh sein, wenn es einem halbwegs gut geht und man noch Herr seiner Sinne ist und sein Leben soweit im Griff hat. Aus Sicht eines Filmfans mit anstößigen Inhalt gebe ich eine klare Empfehlung für DOG DICK raus!


 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Dimensione Violenza


Originaltitel: Dimenione Violenza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Mario Morra

Inhalt:

Einem Kameldieb wird die Hand abgeschlagen. Im Amazonas-Gebiet wird vom Hubschrauber aus Jagd auf Indianer gemacht. Auf den Philippinen lässt sich ein religiöser Fanatiker selbst ans Kreuz nageln. In Indien ziehen sich Fakire Fleischerhaken durch die Haut und lassen sich daran aufhängen – nur um zu demonstrieren, dass sie keinerlei Schmerz fühlen. In einem Bauernhaus in Süditalien entdeckt die Polizei ein misshandeltes 22jähriges Mädchen, das von ihrem grausamen Vater neun Jahre lang angekettet in einem völlig verdreckten Zimmer dahinvegetierte. Beispiele von unglaublichen Gräuel- und Gewalttaten, von menschlichen Abartigkeiten und Verbrechen, die der Filmemacher Mario Morra hier zu einer schockierenden Dokumentation zusammengestellt hat. Ein Film, der aufrüttelt und erschüttert. Ein schonungslos offener Film über die Gewalt auf unserem Planeten. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE der Mondo-Urväter Gualtiero Jacopetti & Franco Prosperi, schossen weitere und ähnliche Ableger im Mondo-Genre wie die Pilze aus dem Boden. Zwar war der Mondofilm an sich zu der zeit nicht neu, aber noch eher handzahm, bis man sich wagte, verstörendere Bilder zu präsentieren, was den Machern schließlich zu dem Erfolg verhalf. Zur damaligen Zeit stellten Naturvölker und ihre Rituale als auch Menschen auf der ganzen Welt mit ihren zum Teil seltsamen Praktiken, Faszinationen und Anschauungen den Vordergrund des Mondofilms dar, bis mit GESICHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die immer krassere Formen annahm und im Untergrund in weiten Teilen verbreitet ist. Ein großer Glücksfall für den Mondofilm war das Aufkommen des VHS-Marktes, was es den Filmemachern ermöglichte, verstörendere Szenen zu zeigen, die man in Kinos nicht wirklich gezeigt hätte. So spielten auch Indizierungen und Beschlagnahmen eine weitere Rolle, die den Film an sich zu einem Must See gemacht haben, insbesondere wenn er beschlagnahmt war. 

Mario Morra ist innerhalb der Filmbranche kein Unbekannter, fing seine Karriere als "Filmschaffender" schon in den 1950ern als Schnittassistent an. Unter anderem war er auch für den Schnitt bei MONDO CANE 2, MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT und vielen weiteren italienischen Spielfilmen tätig. Seine ersten Gehversuche als KO-Regisseur begannen mit DER LETZT SCHREI DES DSCHUNGELS bis er 1984 seinen Erstversuch wagte und DIMENSIONE VIOLENZA drehte. Der Film schlägt in die selbe Kerbe wie seine italienischen Brüder: Bizarre Rituale, Verstümmelungen an jungen Mädchen in Afrika, Religiöse Fanatiker (Unter anderem einer, der sich wahrhaftig ans Kreuz nageln lässt), Jagden auf Tiere, eine Opferung an Haie in dem man Ziegen ins Meer wirft, Kulte, die sich gegenseitig zum Wohle der Seele erniedrigen und vieles mehr, was den Zuschauer schockieren dürfte...sollte...wird! Begleitet werden die Szenen von einem sarkastischen Off-Kommentar, in der deutschen Fassung von einem der Synchronsprecher von Bud Spencer gesprochen, bei dem man sich manchmal fragt, ob er seine Aussagen ernst meint. 

Für die akustische Unterhaltung seitens von Musik, gibt es Daniele Patucchi auf die Ohren, um manche Szenen vermutlich etwas abzumildern, da sie visuell doch sehr brutal sind und nichts, was man im Alltag zu sehen bekommt. Genau solche Probleme, was eine Veröffentlichung im Ausland anbetrifft, gibt es auch in Deutschland. Hier bisher nur auf VHS erschienen, ist mir noch eine LaserDisc aus Hong Kong bekannt, die vermutlich noch seltener sein dürfte und 1988 von Winson Entertainment Co. Ltd. in Hong Kong veröffentlicht wurde. Zumindest sieht sie vom Design her schöner aus wie die VHS, aber das ist natürlich Geschmackssache, welche Veröffentlichung man schöner findet. 

Fazit: Es mag Leute geben, die sich fragen, warum man solche Filme schaut. Ich würde es, was mich betrifft, auf Interesse und Faszination an dem ganzen Verborgenen bezeichnen, was man eben nicht jeden tag zu sehen bekommt. Vor der Realität kann man die Augen leider nicht verschließen. Es ist auch ein gewisser Nervenkitzel dabei, wenn man sich eine Schock-Dokumentation anschaut, aber mehr auch nicht. Was DIMENSIONE VIOLENZA betrifft: Gewiss einer der besseren Mondofilme, den ich in all den Jahren gesehen habe. Klar, es spielt auch eine Rolle, das man versteht um was es geht, ansonsten dennoch ein Top-Mondo, den ich nach bisherigen Mondos die ich kenne, mit Mondo Diavolo vergleichen würde. Somit hat sich die Suche und der Erwerb meiner VHS definitiv gelohnt!