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Donnerstag, 29. August 2024

Taro! Tokyo Demon War


Originaltitel: Taro! Tokyo makai taisen
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Teruyoshi Ishii

Inhalt:

Basierend auf dem japanischen Volksmärchen Momotaro schildert es die Aktivitäten von Schülern der Mittelstufe, die mit der Verschwörung einer neuen religiösen Bewegung konfrontiert werden.

Review:

Im Rahmen meiner Suche nach Tokusatsu-Filmen, die man rezensieren kann bin ich auf den unbekannten Film TARO! TOKYO DEMON WAR aus dem Jahre 1991 gestoßen. Fündig wurde ich auf Youtube, wo er inklusive englischer Untertitel zur Verfügung steht, falls sich einer für den Film interessieren sollte. Die Geschichte beruht auf einer japanischen Sage, bei der es um einen jungen Kerl namens Momotarō geht, der die Welt vor dem Bösen als auch vor diversen Ungeheuern rettet oder gegen sie kämpft. Hört sich fast schon wie das Grimm´sche Märchen "Von einem der auszog das Fürchten zu lernen" an, nur mit dem Unterschied, das Momotarō aus einem Pfirsich schlüpft und von den Eheleuten, die den Pfirsich finden, groß gezogen wird. 

Bei meinen Recherchen wird der Film als Horror-Fantasyfilm bezeichnet. Meines Erachtens würde ich das Horror weg lassen und eher auf einen Jugend-Fantasyfilm tippen, der mit etwas Abenteuer und Mystery garniert ist. Die Story erzählt die Geschichte eines Jungen namens Taro, der bei einer Idol-Show vorspricht. Er selber zweifelt an sich, aber eine Art Sekte will ihm unter die Arme greifen und bietet ihm die Chance auf einen Plattenvertrag. Beim Grundtakt den er ihrerseits hört, verfällt er in eine Art Trance und redet in einer unbekannten Sprache. Nach und nach stellt sich heraus, das eine Verschwörung im Gange ist, bei der um eine uralte Rasse zum Vorschein kommt, gegen die Momotarō am Ende kämpfen muss, um die Welt zu retten. 

Nun, so genial wie das Filmposter ist, so mager ist der Film um ehrlich zu sein. Man muss sich über eine Stunde durch den Film kämpfen, bis es zum Finale mit dem Monster kommt. Davor geschieht erst mal nicht viel. Die einzige Ausnahme ist eventuell die Szene mit diesen kleinen Minischweinchen ie aber sehr kurz gehalten ist. Der große Showdown folgt gegen Ende, als sich Momotarō mit der Kreatur messen muss, die wie eine Spargelversion des Wishmasters aus sieht. Der Film scheint eher gemacht worden zu sein, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, was auch in Ordnung war, wenn man mit diesem Wissen an den Film ran geht. 

Veröffentlicht wurde der nur in Japan auf VHS, wie ich heraus finden konnte. Netterweise wurde der Anzug des Monsters von Shinichi Wakasa, der bei mehreren GODZILLA-Filmen der Millenium-Reihe für die Spezialeffekte verantwortlich war. Die Gesamthöhe des Anzugs betrug 3 Meter und sah optisch nicht schlecht aus, wie schon angemerkt, sehr Wishmaster-ähnlich, aber leider viel zu kurz im Film zu sehen. Da hätte gerne mehr gehen können. Alles in allem war mir der Film eine Sichtung wert, weil es ein sehr unbekanntes Stück japanischen Zelluloids ist und Tokusatsu-Fans gerne mal einen Blick riskieren können. Nur der englische Filmtitel ist sehr trügerisch, denn eine satte Dämonenaction sucht man hier vergebens. 


 

Sonntag, 31. Dezember 2023

RawHead Rex


Originaltitel: RawHead Rex
Herstellungsland: Irland
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: George Pavlou

Inhalt:

Tom Garron bricht ein Siegel, das seine Vorfahren wohlweislich über Jahrhunderte nicht angerührt haben. Kurz darauf überfällt die Bewohner des sonst so verschlafenen Städtchens unbeschreibliches Grauen. Rawhead Rex, ein Dämon, der seit Ewigkeiten in der Tiefe der Hölle eingeschlossen war, wütet erbarmungslos in seiner unbändigen Gier nach Blut. Der Historiker Howard Hallenbeck will das Geheimnis ergründen. Der Schlüssel des Terrors liegt in der Dorfkirche. Doch können die Bewohner das Rätsel lösen und die Bestie aus der Urzeit stoppen? 

Review:

Lange genug habe ich mir das Spezialereignis aufgehoben, was Wicked Vision dieses Jahr raus gehauen hat: RAWHEAD REX in HD! Die Ankündigung war für mich eh schon der Knaller schlechthin, so war die Uhr gestellt bis es mit dem Vorverkauf los ging und ich mir die CMV Version bestellte. Nach Ankunft beschloss ich, das ich mir den Film bis Silvester aufhebe, um das alte Jahr mit ein paar coolen Filmen abzuschließen und einer davon war RAWHEAD REX! Es gibt die einen, die hassen den Film, weil er ihnen nicht gefällt, und dann gibt es einschließlich mir, die Gegenseite, die den Film extremst feiert. Ursprünglich aus einer Kurzgeschichte von Clive Barker über eine monströse heidnische Gottheit, produzierte man 1986 den irischen Fantasy-Horrorfilm unter der Regie von George Pavlou. Die Zusammenarbeit zwischen Barker und Pavlou kam zustande, weil man zuvor schon an TRANSMUTATIONS gearbeitet hat. 

Der Schriftsteller Howard Hallenbeck macht mit seiner Frau Elaine und seinen Kindern Urlaub in Irland auf dem Land. Er nutzt den Aufenthalt, um diverser Legenden und Mythen nachzugehen, die er in seinem nächsten Buch beschreiben will. Daher besucht er eine ländliche  Kirche, wo er ein paar antike Gräber fotografiert. Zeitgleich versuchen drei Bauern eine Steinsäule auszuheben, die auf einem Feld steht. Nachdem die Säule draussen ist, lassen die Folgen nicht lange auf sich warten und eine große Dämonenkreatur entschwindet der Erde und geht auf die Jagd nach Menschen. 

Die Kurzgeschichte zu diesem Film ist mir leider nicht geläufig, der Film natürlich umso mehr, weil ich hörte, dass sich die Monster vom Aussehen her unterscheiden sollen. Mir persönlich sagt das Monster im Film dennoch zu, weil es mich an einen wild gewordenen germanischen Berserker erinnert, wenn man den Erzählungen glauben schenken mag, was man über Berserker so hört.  Wenn Sie auf kitschige Spezialeffekte der 1980er Jahre steht, wird die Szenen von Rawheads Werdegang und seinem Ableben lieben, definitiv. Es ist eine Mischung aus Horror, Slasher, Fantasy und Folklore, die hier miteinander kombiniert wurden. Clive Barker selbst mag den Film nicht so, wie ich gelesen hab. Kann man verstehen oder auch nicht. Als alter Retro-Horrorfan sagt er mir in allen Belangen zu!

Eine gute Arbeit kann man auch den Darstellern zuweisen, die so agieren, wie sie zu agieren zu haben. Manchmal wirkt es eher wie in einem Trashfilm, was sich dann abwechselt zu einem ernsterem Horrorfilm. Was man hier leidlich vermissen wird, sind blutige Gore-Effekte. Es wird zwar ein paar mal etwas blutiger, aber im gesamten hat man sich eher darum bemüht, keinen großen Ärger mit den Zensurbehörden zu bekommen, was ich schade finde, denn ein kleines, fieses Splatterfest hätte dem Film sicherlich gut getan. Man bei RAWHEAD REX eher von einer Genre-Kuriosität sprechen anstatt von einem handfesten Klassiker, weil er einer der aussergewöhnlichsten Oben ohne-Szenen beinhaltet, die es in den 80ern gab und das Ende auch verwirrend sein kann. Nichts desto trotz gehört der Film in eine gut sortierte Horrorfilm-Sammlung.




 

Freitag, 29. September 2023

Gakidama


Originaltitel: Gakidama
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Masayoshi Sukita

Inhalt:

Ein Reporter macht sich auf den Weg in den Wald, um ein seltsames Phänomen zu untersuchen, und bekommt am Ende etwas mehr, als er erwartet hatte, als er von einem alten mythischen japanischen Geist namens Gakidama infiziert wird.

Review:

GAKIDAMA basiert auf der gleichnamigen Novelle des japanischen Okkult-Autors Baku Yumemakara aus dem Jahre 1985. Produziert nach dieser Geschichte bekommt es der westliche Zuschauer mit einem knapp 55-minütigen Film zu tun, der eine Mischung aus einem Cronenberg-Film und den Gremlins/Ghoulies sein könnte gepaart mit einer Dosis japanischer Folklore. Ein Gakidama, auch Hitodama genannt, bezeichnet in der japanischen Folklore Feuerbälle, sprich: einen Geist, was wir gemeinhin als Irrlicht kennen. 

In der Verfilmung handelt es sich um einen Reporter der auf paranormale Aktivitäten spezialisiert ist und mit einer Kamera bewaffnet allerlei Orte bereist um Fotos zu machen, wenn er Wind davon bekommt oder beauftragt wird. Hier geht es in den Wald um besagte Hitodama zu fotografieren und tatsächlich taucht auch eins auf und wandert in den Körper des Reporters. Wieder zuhause wird er tagelang von einem totalen Hunger übermannt und isst mehr als das was normale Menschen essen würden. Was er nicht weiß: Der Hunger kommt nicht von ungefähr, da er den Gakidama ohne sein Wissen in seinem Magen heranzüchtet und das kleine Kerlchen gut genährt sein will, bevor es aus dem Mund seines Wirts geboren wird. 

Tja, wie man sich wahrscheinlich schon denken kann, wenn man sich die Geschichte durch liest, hat man sich hier von Ridley Scott´s ALIEN-Filmen beeinflussen lassen und alles im Gesamten auch gut umgesetzt. Sehr zuvorkommend-widerwärtig wurde auch die Geburt des kleinen Monsters umgesetzt, die via Mundhöhle statt findet und dort eine kleine, in einer schleimigen Hülle, Kreatur raus geschleudert wird. Frisch auf der Welt geht dann der Terror des kleinen Biests auch schon los, wobei insbesondere die Frau des Reporters zu leiden hat, die sich mit dem Gakidama rumärgern muss und zu guter letzt als Brutstätte dient, man will sich schließlich fortpflanzen.  

So weit, so gut, was aber nicht geklärt wird, wer dieser seltsame Typ mit Hut die ganze Zeit ist, der den Gakidama fängt, bevor es wieder abhauen kann. Bleibt auch bis zum Ende ungeklärt, leider. punkten kann der Film mit seiner gruseligen Atmosphäre, die er zu bieten hat und insbesondere dem Gakidama selber, was eine liebevoll angefertigte kleine Kreatur aus Gummi ist, die sogar imstande ist wie ein Frosch zu hüpfen und wie eine Spinne an Wände rumkrabbeln kann. Man hat sich schon Gedanken gemacht, dem Zuschauer in der kurzen Zeit, in der der Film läuft, was zu bieten. Heutzutage ist das natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, weil es nur noch um´s Geld geht anstatt Liebe zum Detail in einen Film dieser Art zu stecken.