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Montag, 27. März 2023

Champagner für Zimmer 17


Originaltitel: Champagner für Zimmer 17
Herstellungsland: Deutschland/Italien/Schweiz
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Erwin C. Dietrich

Inhalt:

Eher durch Zufall kommt die Münchner Kriminalpolizei auf das Schönheitsinstitut "Elisabeth", das von einer ehemaligen Prostituierten geführt wird. Die Nachforschungen ergeben, dass der Kosmetiksalon nur als äußerliche Kulisse für einen international agierenden Callgirlring dient. Eine der Angestellten ist Ursula Kossek, die Ehefrau eines der Ermittler, die aus Frustration dieses ausschweifende Leben führt und eines Tages verschwindet. Unterdessen versucht die Polizei die Mädchen zum Sprechen zu bringen. Doch wer sich der Polizei anvertraut, stirbt. Während die Ermittler weiter nach der verschwundenen Ursula suchen, beginnt auch eine Jagd auf den ominösen Hintermann. Die Spur führt in das italienische San Remo...

Review:

Romane von Heinz G. Konsalik haben mir in den meisten Fällen schon immer bestens gefallen, weil es leicht verdauliche und trockene Kost ist. Da darf man dann auch nicht allzu verschrocken sein, sich auch mal eine Verfilmung anzuschauen die auf einem von ihm geschriebenen Illustriertenroman basiert, zudem auch noch Erwin C. Dietrich den Film geleitet hat. Kenner werden schon Bescheid wissen was das heisst. Auch hier bekommt man es mit leichter als auch seichter Kost zu tun. Denn Dietrich ist einer der wichtigsten Filmemacher des europäischen Exploitationfilms.

Champagner für Zimmer 17 ist ein kurzweiliger Erotikkrimi von 1969, der 2014 von dem Filmklassiker-Label Pidax veröffentlicht wurde. Es dreht sich um einen Callgirl-Ring der unter dem Deckmantel eines Schönheitssalons Frauen aus dem horizontalen Gewerbe anbietet. Dann und wann verschwindet eine der Damen, die übrigens die Frau eines der Polizisten ist, spurlos und eine Fahndung nach der Gesuchten als auch dem Hintermann des Callgirlrings beginnt.  

Der Film bietet eine ausgewogene Mischung aus Erotik und Krimi. Man sollte hier keinen Sexfilm erwarten, wie diverse Nachkömmlinge aus den goldenen 70ern, weil die erotische Dosierung hier sanft eingesetzt wird ohne abzudriften. Ich mag diesen Mix sogar total, weil die Story dahinter auch nicht zu kurz kommt. Der Film spielt im alten München und wird begleitet von Bildern wie es damals ausgesehen hat. Man bekommt sofort Lust eine Reise zurück in die Zeit zu machen, weil es sehr nostalgisch auf gebaut ist. 

Die kleineren Kinos waren zu der Zeit damals allesamt ausverkauft, die größeren Kinos trauten sich wohl nicht wirklich dran, vermutlich auf Grund der erotischen Szenen die der Film dar bietet. 1975 erschien eine Nachverfilmung unter dem Namen HEISSER MUND AUF FEUCHTEN LIPPEN, der mir zwar aktuell unbekannt ist, aber auch schon notiert ist. Was mir zudem noch etwas Kopfschütteln bereitete ist die Altersfreigabe, eine FSK 16-Freigabe wäre da durchaus drin gewesen. Krimiklassiker-, Konsalik- und Dietrichfans dürfe gerne einen Blick riskieren, langweilig wird es mit diesem Film definitiv nicht.