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Sonntag, 8. Oktober 2023

Die Gefangene des KuKluxKlan

Originaltitel: Storm Warning
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1950
Regie: Stuart Heisler

Inhalt:

Marsha Mitchell, ein reisendes Modemodel, macht in einer Stadt im Süden Halt, um ihre Schwester zu besuchen, die ein Ku-Klux-Klan-Mitglied geheiratet hat. Marsha sieht, wie der KKK einen Mord begeht, und hilft Bezirksstaatsanwalt Burt Rainey dabei, die Kriminellen vor Gericht zu bringen.

Review:

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLANS, im Originaltitel auch unter STORM WARNING bekannt, ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahre 1950, der sich der Thematik des KuKluxKlans widmet, zeitgleich aber auch ein Powerfrauen-Film, in dem Ginger Rogers die Hauptrolle spielt. Die 1911 geborene Schauspielerin hat bis zum Dreh des Films schon eine weitreichende Erfahrung in der Schauspielerei gehabt und glänzt hier in einer Rolle, die wie für sie geschaffen schien. Weitere namhafte Darsteller sind Ronald Reagan, der 17 Jahre nach Erscheinen des Films Gouverneur von Kalifornien wurde und es sogar bis zum Amt des Präsident der Vereinigten Staaten in den 1980ern geschafft hat. Eine weitere Berühmtheit des Filmes stellt die Schauspielerin Doris Day dar, deren Namen es bis auf den Walk of Fame geschafft hat. Unter´m Strich ein Film mit einer für damals, hochkarätigen Besetzung. 

Die Geschichte handelt von einer Frau, die ihre Schwester in den Südstaaten besucht und Zeuge eines Mordes seitens des KKKs wird. Bei ihrer Schwester angekommen, fällt sie fast vom Glauben ab, denn einer der KKKler ist der Ehemann ihrer Schwester und ab da geht es dann schon los, spannend zu werden. Marsha Mitchell klärt ihre Schwester auf, was sie gesehen hat und so gerät der Stein ins Rollen, weil es zu einer Gerichtsverhandlung kommt und sie gezwungenermaßen eine Falschaussage tätigt. Doch der Spuk ist trotz des guten Ausgangs für den KKK für Marsha noch nicht vorbei, bis es zu einem Showdown zum Schluss kommt. 

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Klan als korrupte, betrügerische Organisation und nicht als Vehikel des Hasses dargestellt wird. Es gibt auch sehr wenige nicht-weiße Gesichter im Film, was dem Film ein paar negative Kritiken eingebracht hat. Man darf und sollte dennoch nicht vergessen, sofern man sich mit der Materie des Films auseinander gesetzt hat, dass es ein klarer Anti-Klanfilm ist, der aufzeigen will, was der Klan wirklich ist, ohne auf den mit ihm verbundenen Rassismus einzugehen, was eine willkommen Abwechslung ist im Gegensatz zu den meisten KuKluxKlan-Filmen. 

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLAN ist ein klaustrophobischer und düsterer Film und Regisseur Stuart Heisler und sein Kameramann Carl Guthrie machen uns stets die Macht der Masse und die Isolation des Einzelnen bewusst. Aber es ist kein Film, den der Zuschauer so schnell vergessen wird. Wer sich entscheidet, den Film anzuschauen, dem wird die Gewalt der letzten zehn Minuten wahrscheinlich noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben, denn diese Bilder und die klaustrophobische Atmosphäre, die durch den Film erzeugt wird, schnüren einem sprichwörtlich den Hals zu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das war, was die Drehbuchautoren wollten.





 

Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!






 

Mittwoch, 4. Oktober 2023

In den Krallen des Hexenjägers


Originaltitel: The Blood on Satan´s Claw
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Piers Haggard

Inhalt:

Der junge Bauer Ralph Gower gräbt beim Pflügen einen menschenähnlichen Schädel aus, der mit einem Fell überzogen ist. Überzeugt davon, dass er einen Dämon befreit hat, bittet er den Richter des Dorfes um Hilfe. Doch als beide an den Fundort zurückkehren, ist das bizarre Objekt spurlos verschwunden. Fortan geschehen unheimliche Dinge: Die Kinder der Gemeinde verfallen einer okkulten Macht und werden zu fanatischen Jüngern der schönen Angel, die alles andere als himmlische Absichten hat. Mit Hilfe menschlicher Opfer will sie dem Teufel wieder zu seiner monströsen Gestalt verhelfen. Der Richter wird zum unerschrockenen "Hexenjäger" und formiert eine Gruppe tapferer Dorfbewohner, um dem Satanskult und seiner Anführerin ein Ende zu machen. 

Review:

Beim Kauf des Filmes, war ich erst der Ansicht, dass es sich um einen Film über die Hexenverfolgung handeln würde, denn der Titel IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS lässt darauf schließen. Bei der Erstsichtung stellte sich heraus, dass der Film nur bedingt mit der Thematik was zu tun hatte, was aber zu keiner Enttäuschung meinerseits führte, da es einer dieser Gothic-Horrorfime ist, der sich im Mittelalter abspielt und sehr an die großbritannischen Hammer-Filme erinnert die man als Cineast zu schätzen weiß. Sehr interessant ist auch, dass der Film zu einem kurzlebigen Subgenre gehört, gar als das Paradebeispiel dafür gilt, was zum Subgenre des Folk Horrors gehört. 

Die Story des Filmes ist zudem auch wie geschaffen, für einen Film der das mysteriöse behandelt: In eine englischen Dorf entdeckt Ralph Gower einen schrecklich deformierten Schädel, der nicht ganz menschlich aussieht. Aus Angst vor dem Übernatürlichen bittet er den örtlichen Richter um Hilfe, doch seine Entdeckung ist verschwunden. Zeitgleich bekommen Teile der Bevölkerung fellige große Flecken auf der Haut und es scheint, als ob hexenhafte Rituale abgehalten werden von einer gewissen Angel Blake. 

Wynne-Simmons schafft ein herausragendes historisches Stück, indem er dem Drehbuch zu IN DEN KRALLEN DES HEXENJÄGERS ein wesentliches Maß an historischer Tiefe verleiht. Jedes Detail im Film schafft es, eine Authentizität zu vermitteln, die niemals nachlässt. Die harte Realität des Lebens in der Zeit, die der Film nachahmt, wird selbst in den unbedeutendsten Aspekten gut dargestellt. Es gibt zum Beispiel eine Szene, in der ein Arzt einem Fieberkranken mitteilt, dass er eine Vene öffnen will, um die Krankheit auszubluten. Obwohl das heute ziemlich verrückt klingt, war es im 17. Jahrhundert gängige Praxis. Durch die starke Betonung der Genauigkeit bis ins kleinste Detail gelingt es Haggard, den Betrachter in einen anderen Zeitrahmen zu versetzen.

Die trübe, aber auch unheilvolle Atmosphäre kann der Glanzarbeit des Kameramanns zugeschrieben werden. Es gibt keine Szene in der mal die Sonne scheint, sondern es ist schon der Standard, das dauerhaft graue Wolken hängen und dem Gesamtbild eine hoffnungslose Atmosphäre verleihen. Zudem besticht auch der Drehort, der seinen Teil dazu beiträgt, damit man bloß nicht auf die Idee kommt, es gäbe Friede, Freude, Eierkuchen. Und wer weiß, ob im 18. Jahrhundert wirklich alles so schön war, war zu der Zeit die Hexenverfolgung quasi schon vorbei, aber das Misstrauen immer noch groß. 

Freunde des klassischen Okkult-Horrors und der Hammer Studios sollten, wenn nicht schon geschehen dringend ein Auge auf dieses großbritannische Schmuckstück werfen, weil es inhaltlich perfekt in die damalige Zeit passt, als hinter satanischen Riten zeitgleich auch Hexereien gesehen wurden, was nach heutigen Maßstäben Quatsch ist. 


 

Montag, 18. September 2023

Nosferatu - Phantom der Nacht


Originaltitel: Nosferatu - Phantom der Nacht
Herstellungsland: Deutschland, Niederlande, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Werner Herzog

Inhalt:

Wismar im 19. Jahrhundert: Jonathan Harker wird nach Transsilvanien geschickt, um mit einem gewissen Graf Dracula den Kaufvertrag für ein Wismarer Haus abzuschließen. Dort angekommen erwartet ihn das pure Grauen.

Review:

NOSFERATU - PHANTOM DER NACHT ist die zweite Zusammenarbeit von Klaus Kinski und Werner Herzog und stellt laut Herzog eine Hommage an das Original von 1922. Es hört sich für manchen sehr komisch an, wenn man einen altmodischen Film mit dem Stil den man vom Original kennt, neu verfilmen will und so sind Zweifel auch berechtigt, doch wie es nicht anders sein kann, hat es Werner Herzog geschafft ein sehr atmosphärisches Werk zu erschaffen, was mit dem Original mit halten kann. 

Wer das Original kennt, wird mit hoher Sicherheit einige Sequenzen in Herzogs Nachverfilmung wieder erkennen, denn er verwendet teilweise die gleichen Aufbauten und auch das Aussehen der Charaktere hat sich kaum verändert. Der Graf ist immer noch der monströseste und hässlichste von ihnen und kaum der charmante Verführer, den die meisten Leute in den amerikanischen und anderen Hollywood-Interpretationen der Geschichte in ihm erkennen. Kinski spielt den Vampir nahezu im gleichen Stil wie damals Max Schreck, nur mit dem Unterschied,  dass er auch einige Dialoge ausspricht. Aber vor allem ist es immer noch ein Film, bei dem es vor allem auf die Optik und die Atmosphäre ankommt, und im Wesentlichen bleibt der Film dem Original weitgehend treu.

Dennoch war es für mich etwas seltsam zu sehen, dass dieser Film die meiste Zeit offensichtlich in den Niederlanden spielt. Es hat nichts mit der Geschichte zu tun und wurde wahrscheinlich aus Budgetgründen hier gedreht und weil es authentischer alt und englischartiger aussah als alle deutschen Städte, von denen einige auch im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört wurden. Aufgrund der Tatsache, dass der Film größtenteils in den Niederlanden gedreht wurde, sind auch viele recht bekannte niederländische Schauspieler in diesem Film zu sehen, wenn auch in einigen sehr kleinen Rollen. 

Für den musikalischen Anstrich kommt Musik von Richard Wagner, Florian Fricke, Charles Gounod und Popol Vuh zum Einsatz. Besonders die Musik von Popol Vuh ist unverkennbar, wenn man noch den Soundtrack aus AGUIRRE; DER ZORN GOTTES in den Ohren hat, einfach unverkennbar! Herzogs Version von Nosferatu ist, wie ich finde, eine der besten Vampirverfilmungen, die ich bisher gesehen habe, aber nicht die beste. Platz Eins belegt nach wie vor immer noch NOSFERATU IN VENEDIG, der unangefochten auch einer der atmosphärischsten Vampirfilme ist, den die Welt gesehen hat. Dennoch gebührt Herzog auch für seine Version von Nosferatu ein sehr großes Lob und ist mit diesem Film ein weietres mal in die Filmgeschichte eingegangen. 


 

Aguirre, der Zorn Gottes


Originaltitel: Aguirre, der Zorn Gottes
Herstellungsland: Deutschland, Peru, Mexiko
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Werner Herzog

Inhalt:

16. Jahrhundert, Peru, der Amazonas: 
Eine Gruppe von Konquistadoren, darunter der Edelmann Don Lope de Aguirre sind von der spanischen Krone beauftragt worden die legendäre Goldstadt El Dorado zu finden und für Spanien in Besitz zu nehmen. Nachdem die Reise zu Wasser nicht mehr fortgesetzt werden kann und es unter den Konquistadoren zu Streitigkeiten kommt, reißt Aguirre das Kommando an sich. Unter seiner Führung beginnt nun eine apokalyptisch anmutende, groteske Expedition in den Größenwahnsinn der menschlichen Gier und religiösen Übersteigerung im menschenfeindlichen Dschungel des Amazonas.

Review:

AGUIRRE, DER ZORN GOTTES...Was für ein abnormal brachialer Film ist das denn bitteschön? Ich muss zugeben, für dass das ich Kinski feier, kenne ich noch nicht genug Filme mit ihm und habe fest gestellt, dass das dringendst nach zu holen ist, weil ich die Sorge habe, das mir unnötigerweise genug Perlen mit ihm durch die Lappen gehen werden. Über die Person Kinski braucht man wahrscheinlich nicht viel erläutern, wenn man sich mit dem Thema Film beschäftigt, man weiß, dass sich in ihm Genie und Wahnsinn miteinander verbanden, er sozusagen der Prototyp für Genie und Wahnsinn war/ist!

AGUIRRE, DER ZORN GOTTES würde ich als den kraftvollsten Film den ich in meiner ganzen Laufbahn als Filmfan gesehen habe bezeichnen, denn bisher ist mir ein so derartig kunstvolles Werk noch nicht untergekommen und war auf meine Gedanken, Synapsen, meinen Geist und alles was nicht mit den Händen greifbar, aber doch ein Teil von mir ist, ein Anschlag, dem ich nicht entfliehen konnte. Aber es war kein negativer Anschlag, sondern die Gefangennahme in eine surreale Welt mit einem hohen Maß an Filmkunst wie es sie wahrscheinlich viel zu selten bis fast gar nicht gibt. Die größte Veredelung des Filmes besteht darin, dass Kinski eine der Hauptrollen spielt und dem Film den Glanz verleiht, den er hat. 

Die Geschichte ist relativ schnell erklärt: Im 16. Jahrhundert machte sich eine Expedition spanischer Konquistadoren unter der Führung von Gonzalo Pizarro auf die Suche nach dem mythischen El Dorado. Bevor sie alle verhungern, beschließt Pizarro, eine Gruppe von Entdeckern aufzuteilen und weiterzureisen. Wenn sie eine Woche später nicht zurückkehren, gelten sie als verloren. Der Anführer der neuen Expedition ist Pedro de Ursúa, mit Lope de Aguirre als Stellvertreter. Die Entdecker beginnen ihre neue Mission, doch je tiefer die Expedition in den Dschungel vordringt, desto mehr scheitert sie.

Sehr hervorheben muss man, dass das Set ausschließlich nur aus dem Urwald besteht und dementsprechend authentisch ist und realistisch erscheint inklusive den Darstellern samt ihrer Kostüme. Aber auch hier gilt das größte Lob Kinski, der vermutlich zwei Personen spielt: Lope de Aguirre und sich selber, anders kann und lässt es sich nicht beschreiben. Ein weiteres Lob gebührt Werner Herzog, der für die Regie zuständig war und sich trotz den Eskapaden, die er sich mit Kinski gegeben hat, einen absoluten Ausnahmefilm erschaffen hat. Untermalt wird der Film von einem einzigartigen Soundtrack, den ich mir ehrlich gesagt stundenlang anhören könnte und er bestenfalls nie enden sollte. Popol Vuh nennt sich der gute Mann, der hinter dem musikalischen Ambiente befindet und verdammt nochmal, der Mann hat es einfach drauf eine Atmosphäre zu erzeugen wie man es sonst nur aus italienischen Filmen kennt. 

Meine Version des Filmes befindet sich in der Kinski/Herzog-Box auf Bluray und trotz des hohen Preises, für die derzeit gehandelt wird und sie erhältlich ist, empfehle ich jedem, der sich mit der Filmgeschichte auseinandersetzt, sich diese Box zu besorgen, selbst wenn es nur die DVD-Box ist, denn der Inhalt ist derselbe und von den selben und kann einfach nicht bereut werden, weil es sich um höchst brilliante Filme handelt, die jemals geschaffen worden sind, insbesondere AGUIRRE, DER ZORN GOTTES! Da das Punktesystem oftmals nur 10 Punkte vorsieht, würde ich dem Film eine glatte 11/10 geben und das zu toppen wird meines Erachtens schwierig sein, denn bisher hat mich noch kein Film so in den Bann gezogen wie der hier!

Montag, 7. August 2023

Kill, Daddy, Kill aka The Stepfather


Originaltitel: The Stepfather
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Joseph Ruben

Inhalt: 

Ein Wahnsinniger ermordet seine Familie. Er verändert sein Aussehen und ist ein Jahr später schon mit der nächsten Frau zusammen. Diese ist von dem vermeintlichen Vorzeigeamerikaner begeistert, ihre 16- Jährige Tochter traut dem Neuen aber nicht. Der Bruder der damals verstorbenen Ehefrau versucht verzweifelt dem Täter auf die Spur zu kommen. Und er ermittelt Schreckliches!

Review:

Die Erstsichtung meinerseits war damals 2007 auf Tele 5 und wie bei so vielen hat der Film bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Entstanden ist STEPFATHER in der Slasher-Welle der 1980er, als es zum guten Ton gehörte wenn die Messer ausreichend gewetzt wurden, um damit auf die Jagd zu gehen.  Aufgrund ihrer blutrünstigen Anziehungskraft haben sich Slasher als Kassenschlager erwiesen, konnten für so gut wie nichts gemacht werden und erzielten in den ersten Tagen nach ihrer Veröffentlichung fast immer einen Gewinn. Auch wenn es zu dieser Zeit bereits größere Produktionen wie HALLOWEEN, FREITAG DER 13. oder NIGHTMARE ON ELM STREET gab ließen es sich "kleinere Regisseure" nicht nehmen, ihren Beitrag zu leisten. 

Die Storyline ist relativ einfach, aber nicht uninteressant: Nachdem Jerry seine Familie abgeschlachtet und eine neue Identität angenommen hat, beginnt der Kreislauf von vorne, indem er Susan heiratet. Susans 16-jährige Tochter Stephanie ist von ihrem neuen „Vater“ unbeeindruckt. Wie sie ihrem Therapeuten Dr. Bondurant anvertraut, hat er etwas Unheimliches an sich. Der Psychiater nimmt die Behauptungen seines Patienten ernst und betreibt eine kleine Amateurdetektivarbeit. Dies führt dazu, dass er zum Opfer Nr. 1 wird, wenn er der Wahrheit zu nahe kommt. 

THE STEPFATHER als einen reinen Slasher zu bezeichnen, erscheint mir etwas weit her geholt, weil es eher ein Thriller mit ein paar reizenden Kills ist und als Slasher damals vermarktet wurde, was wohl kein Fehler war, denn trotz der relativen Blutleere, hat sich der Film durchaus zu einem kleinen Kultfilm entwickelt, den man sich ansehen kann, ohne hinterher das Gefühl zu haben, das man seine Zeit vergeudet hat. Als Hauptprotagonist um den es geht, konnte man Terry O'Quinn anheuern, dem man seine Rolle als psychopathischen Stiefvater abnimmt. 

Der Vorteil von THE STEPFATHER ist, dass der Spannungsgehalt sehr hoch ist und ach die "Atmosphäre" die von dem Stiefvater aus geht, sehr gruselig ist, am meisten stellen sich einem die Nackenhaare zu Berge, als er gegen Ende nicht mehr weiß, wer er jetzt wirklich ist bzw. als wen er sich ausgegeben hat, so etwas stelle ich mir im realen Leben ziemlich strange vor. Ich kann und werde den Film mit einem guten Gewissen jedem weiter empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat, andernfalls verpasst man mit Sicherheit einen großartigen Film, der zu fesseln weiß.

 



 

Dienstag, 9. Mai 2023

Die Schlangengrube und das Pendel


Originaltitel: Die Schlangengrube und das Pendel
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Harald Reinl

Inhalt:

Der 1801 wegen greulicher Verbrechen gevierteilte Graf Regula wird vierzig Jahre später von einem getreuen Diener wieder zum Leben erweckt, um sich an seinen Richtern und Henkern zu rächen. Um allerdings unsterblich zu werden, braucht er das Blut von dreizehn Jungfrauen. Zwölf hatte er bereits damals "vernascht". Um an sein letztes Opfer heranzukommen, lockt Regula die ahnungslose Lilian von Brabant in seine Gemäuer.

Review:

DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL ist ein deutscher Gruselfilm, nach Art eines Gothic Horrors, der dem Roman Die Grube und das Pendel von Edgar Allan Poe nach empfunden wurde. Verfasst wurde der Roman 1842 und 1843 veröffentlicht. 1967 fasst Harald Reinl den Entschluss, einen Film daraus zu machen und konnte eine Rolle mit einem großartigen Horrorfilm-Star besetzen: Christopher Lee. Demzufolge spielte man auch gleich auf seine Rolle aus diversen Dracula-Filmen mit ihm an, in dem man ihn als "Regula" betitelte. Im Gegensatz zu den Draculafilmen mit Lee, ist DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL ein eher zahmer Horrorfilm, der auch für ein jüngeres Publikum geschaffen ist. 

Die Geschichte hinter Regula ist jedoch eher finsterer Natur: Nachdem er 12 Jungfrauen zu Tode gefoltert hat, steht ihm der Tod zu, in dem er öffentlich viergeteilt wird, verwarnt aber kurz vor seinem Tod Richter,  sich zu rächen. 35 Jahre später erhält ein Anwalt eine Vorladung des angeblich toten Grafen mit dem verlockenden Angebot, Einblick in die unbekannte Familiengeschichte des Anwalts zu erhalten. Gesagt, getan. Man macht sich mit einem "Priester" und zwei Damen auf, die Burg Andomai zu bereiten und es kommt zu seltsamen Vorkommnissen. Der Kutschenführer stirbt an einem Herzinfarkt, die Mädels werden entführt und man steht zu zweit da und macht sich auf den Weg ins Schloss. Und da gehen die Suspektheiten gerade weiter bis man auf Regula höchstpersönlich trifft und es zu einem Kampf um Leben und Tod kommt. 

Der Film ist ein wahnsinnig unterhaltsamer, wenn auch obskurer deutscher Horror, was ich so bisher auch nocht gesehen habe. Mir gefiel die Hammerfilm-ähnliche Aufmachung sehr gut, als auch die wunderschönen Drehorte die sich Reinl dafür ausgesucht hat. Bei der Innenstadt handelt es sich um das bayrische Rothenburg ob der Tauber, an der Grenze zu Baden-Württemberg liegt, das Isartal bei Straßlach ist auch zugegen und was mich besonders freut, das man sich an die Externsteine im Teutoburger Wald ran gewagt hat. Für die Innenaufnahmen diente das Geiselgasteig-Studio bei München. 

Für eine reichlich gruselige Atmosphäre sorgen die Requisiten die hier zum Einsatz kommen: Leichen und Leichenteile die auf Bäumen hängen, Wände voller Totenköpfe, melancholisch anmutende Jungfrauenopfer, viel Rauch innerhalb des Schlosses, Falltüren und ein Diener Regulas als auch Regula selber, die viel Stimmung auf einen Gruselfilm machen. Hinzu kommen, wenn man sich mit Hieronymus Bosch beschäftigt hat, dass die Wandmalereien an das Gemälde "Das jüngste Gericht" angelehnt sind. Ich denke diese Dinge samt die erstklassigen Darsteller machen den Film erst zu dem Vergnügen was er ist, was auch der Kunst des Schauspiels geschuldet ist. Einen Gruselhorrorfilm aus deutschem Lande dieser Art habe ich bislang noch nicht gesehen, weil mir eher Adaptionen mit Vincent Price oder diverse Hammerfilme vertraut sind und ich nicht gedacht hätte, dass es in Deutschland auch solche originellen Filme gibt. 

Auch wenn es scheint, als hätte man es mit einem Vampirfilm zu tun, ist es kein direkter Vampirfilm, man kommt aber nicht drumherum, Einflüsse der Vampirthematik mit einzubringen. DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL hat bei mir definitiv seinen Platz erobert und ist aus meinem Repertoire nicht mehr weg zu denken. Das Schöne an dem Film ist die erfrischende Unvollkommenheit, die zu gefallen wusste und in manchen Teilen ein Begleiter meines Lebens sein, wenn es darum geht, deutsche Urlaubsziele zu wählen. Das nächste angepeilte Domizil werden mit hoher Sicherheit die Externsteine sein, zu denen ich schon länger mal hin wollte und jetzt umso mehr. Chapeau!


 

Samstag, 22. April 2023

Dr. Jekyll & Mr. Hide (1912)

 


Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hide
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1912
Regie: Lucius Henderson

Inhalt:

Dr. Henry Jekyll experimentiert mit wissenschaftlichen Mitteln, um die verborgene, dunkle Seite des Menschen aufzudecken und befreit einen Mörder aus seinem Inneren.

Review:

DR.JEKYLL & MR. HIDE ist die zweite von drei amerikanischen Verfilmungen aus der Nickelodeon-Ära aus dem Jahre 1912 die nach dem Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson verfilmt wurde. Der Roman hat zahlreiche Verfilmungen mit sich gebracht und hält bis in die heutige Zeiten noch an, die letzte Verfilmung liegt zwar aktuell 15 Jahre zurück, jedoch gehe ich davon aus, dass die kommenden Jahre bestimmt noch ein paar Verfilmungen zu dem Thema kommen werden. 

Bei dem 1912 erschienen Film handelt es sich um einen Stummfilm, der von Lucius Henderson geleitet wurde und war deshalb eine kleine Sensation, weil es einer der ersten Filme war, der einen Roman verfilmte. Man munkelt, dass es eine Verfilmung aus dem Jahre 1897 gibt, das ist jedoch unbestätigt, die erste bekannte Verfilmung stammt aus dem Jahre 1908. Die 1912er Version des Filmes ist ziemlich unkompliziert und besteht nur aus kurzen 12 Minuten, die den Kernpunkt des Romans abdecken: Dr. Jekyll probiert ein Serum aus, was ihn in den schrecklichen Mr. Hide verwandelt, der die Stadt terrorisiert und uach vor einem Mord nicht zurück schreckt um am Ende wieder in Dr. Jekyll zurück zu verwandelt werden und sich selber umbringt. 

In Januar-Ausgabe von 1912 der Moving Pictures News meinte die Reporterin Margaret McDonalds folgendes über den Film: "Eine der besten Veröffentlichungen, die die Thanhouser Company je herausgebracht hat, ist die Veröffentlichung von … Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Nichts, was kürzlich veröffentlicht wurde, hat mich stärker beeindruckt als dieses wunderbare Bild ... Für den intelligenten Menschen stellt dieses Bild eine wunderbare Lektion dar. Diejenigen, die mit der Geschichte vertraut sind, aus der der Film gemacht wurde, werden von seiner Reproduktion dreifach beeindruckt sein, wo einen eine verblüffende Moral mit so lebendiger Intensität anstarrt, dass man fast eine stille, kleine Stimme hören kann, die fragt: ‚Bist du das?‘“ 

Beeindruckend ist auch die Rolle des Hauptprotagonisten selber, die von James Cruze gespielt wurde. Sein Auftreten als Dr. Jekyll und Mir. Hide ist sehr symbolisch für den Mann, den er vor und hinter er Kamera gewesen war. Allgemein war er ein sehr talentierter Mann, der auf eine große Filmographie als Regisseur und Schauspieler zurück blicken kann. Nicht umsonst verdient er mit der zeit um die 6000 Dollar in der Woche, was sehr beachtlich war. 


Freitag, 21. April 2023

Creature from the Haunted Sea


Originaltitel: Creature from the Huanted Sea
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Ein Agent folgt dem Verbrecher Renzo auf Schritt und Tritt. Als Matrose getarnt arbeitet er auf einem Schiff, auf dem Renzo sich mit anderen Gesellen zusammen tut, um Kubaner und kubanische Wertsachen zu schmuggeln. Renzo verschweigt seinen Kumpanen jedoch eine Kleinigkeit: Er hat es nur auf einen Schatz abgesehen, und um diesem auf richtigem Kurs näher zu kommen, erfindet er ein Seeungeheuer. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn in den Weiten des Meeres lebt wirklich eine solche Kreatur... 

Review:

Es gibt die Art Filme, bei denen der Satz „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss“ Bestand hat und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA ist einer davon. Der Hauptgrund bei Corman-Filmen ist der, dass ich sein Schaffen mag, insbesondere seine Tierhorror-Heuler, die Liebhaber und Hasser haben. Aber auch diverse frühere Werke sind bei mir gern gesehene Gäste auf der Flimmerkistenleinwand. Wenn man sich mit seiner Filmographie auseinandersetzt, sieht man, dass Roger ein richtiges Arbeitstier bis ins hohe Alter ist. Wie es aber manchmal so ist, können nicht alle Werke eines Regisseurs bzw. Produzenten gut sein und dieses fiese Kuschelmonster ist eines davon. 


Der Film stellt eine Parodie für Monsterfilme, Gangsterfilme und Spionagefilme dar und wird oftmals als Horrofilm vermarktet, was er aber nicht ist, ich würde ihn nicht mal als Horrorfilm durch gehen lassen, eventuell mit winzigen Elementen davon, aber eher mehr als eine Komödie. Es dreht sich um ein paar Gangster, die einen kubanischen Schatz ausserhalb Kubas schmuggeln wollen, einem geheimen Spion, ein paar Gehilfen die auf hoher See sind. Der Gangsterboss will das ganze kostbare Gut natürlich unter seiner Hand wissen und erfindet die Geschichte zu einem Seemonster, um sich von ein paar Kubanern erlösen. Was er aber bis dato noch nicht weiß: Sie sind nicht allein auf oher See und ein übelst fieses Seeungeheuer wartet schon auf sie. 

Innerhalb von 5 Tagen wurde der Film gedreht und fertig produziert, man schaffte es selbst Einheimische zu verpflichten, die sich für 1 Dollar die Stunde vor die Kamera treten, sehr löblich, finde ich. Die Kreatur, die wohl das Markenzeichen des Filmes ist, tritt leider dezent zu wenig auf, von der hätte ich nur zu gerne mehr gesehen. Sie bestand aus einem Neoprenanzug, etwas Moos, Tennisballaugen (Scheint wohl damals üblich gewesen zu sein) und Pfeifenreinigern für die Krallen. Wer die Serie Malcolm Mittendrin kennt, wird sich definitiv an das Monster erinnern, denn das bleibt einem ewig im Gedächtnis erhalten. 

Beworben wurde der Film 1961 als wahrer Thriller, was dem Film aber den Todesstoß versetzte, weil sich die Kinobesucher verarscht vorkamen. Man hätte ihn schon damals als eine Horrorkomödie bewerben sollen, weil es dem zu dieser Zeit näher gekommen wäre. Aus heutiger Sicht ist der Film wohl der größte Schmu, aber dennoch ein wichtiger Vertreter des B-Movie-Universums, zu dem Corman viel dazu beigetragen hat, worauf man als Freund dieses skurrilen Genres zudem auch Stolz sein kann, denn ohne diese Filme gäbe es vermutlich viele Filme heute nicht. Auch wenn ich den Film mehr schlecht als recht empfand, spreche ich ihm seine Daseinsberechtigung nicht ab und hoffe insgeheim auf eine deutsche Veröffentlichtung dazu, allein schon aus dem Grund, weil ich mir im Laufe meines Lebens eh jeden Corman-Film in die Sammlung stellen will, ob deutschsprachig oder nicht. 


 

Montag, 17. April 2023

Galerie des Grauens


Originaltitel: Gallery of Horror
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: David L. Hewitt

Inhalt:

Episodenhorror: 1. Einem Ehepaar wird ein Haus vermacht - auf diesem liegt allerdings ein uralter Fluch. 2. Skrupellose Wissenschaftler erwecken als Experiment eine Leiche wieder zum Leben, allerdings war der Tote ein Serienkiller. 3. Der Kampf Graf Draculas gegen einen Werwolf. 4. Ein toter erwacht wieder zum Leben um Rache an seiner Frau zu nehmen. 5. Ein Vampir durchstreift das London des frühen 19. Jahrhunderts, immer auf der Suche nach Opfern um seinen Blutdurst zu stillen.

Review:

Die Schreckensgallerie des Doktor Terror, wenn ich es nicht besser wüßte, dürfte das einer der ersten Anthologie-Horrorfilme sein, die damals produziert wurden. Man berichtige mich, wenn ich damit falsch liege. Ich kann mit Episodenhorrorfilmen durchaus sehr viel anfangen, weil sie zumeist kurzweilig und interessant für mich sind, aber auch Spaß machen. Geschuldet ist diese Vorliebe Filmen wie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT, GESCHICHTEN DIE ZUM WAHNSINN FÜHREN oder der besten Horrorserie ever: GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Produziert wurde der Film 1967 mit einem kleineren Budget in den Vereinigten Staaten. 


Es werden dem Zuschauer 5 Geschichten präsentiert, die allesamt mit dem Thema Grusel, Horror, Flüche, diverse Figuren aus der Welt des Horrors zu tun haben. Umrandet wird jede Geschichte von einem Sprecher, der in ein paar Sätzen dem Zuschauer nahe bringt, was einem im folgender Sequenz erwartet. 

In der ersten Geschichte dreht es sich um ein Paar, was ein Schloß gekauft hat. Was sie nicht wissen, ist, dass das Schloss mit einem Fuch verbunden ist, der in einer verhexten Uhr steckt

In der zweiten Story geht es auf Vampirjagd. Leider ist vieles vorhersehbar, weswegen es keine großen Überraschungsmoment gibt, aber dennoch unterhaltsam.

Geschichte Nummer Drei hat mir von allen am besten gefallen. Es zeigt auf, was passieren kann, wenn man seinen Mann für jemanden anderen umbringt. Man kehrt als Untoter einfach zurück und nimmt fürchterliche Rache.

Die vierte Geschichte ist sehr an Frankenstein angelehnt, aber meines Erachtens der größte Heuler unter allen 5 Geschichten. 

Bei Nummer Fünf bekommen wir einen etwaigen Dracula-Aufguss präsentiert, der annehmbar war, aber das Rad nicht neu erfunden hat. 

Die Geschichten beruhen auf den Comics die den Namen "Creepy" von Russ Jones tragen die ab den 1964ern im Warren Publishing Verlag erschienen sind. Wie der Film zu manchen schlechten Kritiken gekommen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Zugegeben, man hätte stellenweise mehr draus machen können, aber aus atmosphärischer Sicht ist er doch ganz charmant und perfekt für einen Gruselabend gemacht. Es ist der Charme eines Gruselhorrorfilms aus den 60ern der den Film aus macht. Ich fand den Film im Gesamten recht unterhaltsam und habe es genossen dem Treiben zuzuschauen. 



 

Die Teufelswolke von Monteville


Originaltitel: The Trollenberg Terror
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Quentin Lawrence

Inhalt:

In einer unzugänglichen Gegend in den Schweizer Bergen nistet sich eine außerirdische, tentakelbewehrte Kreatur mit einem riesigen Auge ein, die sich von einer radioaktiven Wolke umgeben läßt und mittels telepathischer Kräfte ihre unmittelbare Umwelt kontrolliert. Eine Telepathin, ein Beauftragter der UN, ein Journalist und Wissenschaftler des örtlichen Observatoriums, die etwas ähnliches schon in den Anden gesehen hat, bemühen sich, den Terror zu stoppen, dem schon viele Bergsteiger zum Opfer fielen... 

Review:

In dem Schweizer Bergdorf Trollenberg, verschwinden auf mysteriöse Weise mehrere Bergarbeiter am Berghang. In der Nähe befindet sich ein Observatorium, was eine seltsame Wolke an den Hängen entdeckt. Seltsam aus dem Grund, weil die Wolke radioaktive Messwerte ausgibt und sich nie bewegt. Anne Pilgrim, eine von zwei englischen Schwestern, die eine übersinnliche Bühnengruppe bilden, erhält eine Vorahnung großer Gefahr, die mit dem Berg verbunden ist. Als die Wolke beginnt, den Berg hinunterzuwandern und unterwegs Menschen tötet, wird den Astronomen klar, dass sie es mit einer außerirdischen Invasion zu tun haben. Die Außerirdischen stammen aus einer sterbenden Welt und haben die Kälte des Berghangs als Umgebung ausgewählt, die ihrem Heimatplaneten am ähnlichsten ist.

DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE ist ein netter, kleiner britischer Beitrag zu den damals beliebten Alien Invasions-Filmen von 1958. Eine zeit in der ebensolche Filme sehr populär waren und im darauf folgenden Jahrzehnt weiterhin kein Halt gemacht wurde, derartige Filme zu drehen. Der Ursprung des Filmes basiert auf einer TV-Serie die den Namen THE TROLLENBERG TERROR trug, einer Serie, die sich auch um Trollenberg, Bergarbeiter und seltsame Phänomene drehte.  Wie auch die Serie inszenierte Quentin Lawrence den Film, zum Teil mit den selben Darstellern aus der Originalserie. Es ist ein offenes Geheimnis, das versucht wurde, die QUATERMASS-Filme der Hammerfilm Studios zu kopieren. 

Der Film selber ist kein großer Garant für hochwertigen Science Fiction aus den 1950ern, weil er das übliche beinhaltet, was man in dem Genre so kennt und eher durchschnittliche Kost ist, die man nicht gesehen haben muss, aber auch nicht zu verachten ist. Es spricht eine gute Inszenierung für den Film, die aus einer ordentlichen Spannung und psychologischen Horror auf zu bieten hat, die gefällt. Gut gewagt war auch der Einsatz von Horroreffekten, die für die damalige Zeit sicher gewagt waren, sprich: Abgetrennte Köpfe waren zu der Zeit noch rar besät. Sehr großartig fand ich das ausserirdische Monster selber um was es hier geht. Ein riesiges ausserirdisches Krakenauge, was der Menschheit zur Gefahr wird. Ich kann mir gut vorstellen, wie das auf die Zuschauer damals gewirkt haben muss, denn man spielt auch mit den Ängsten der Zuschauer. 

Fazit: Nicht zu verachtender B-Movie aus der ersten Welle des Science Fiction, bei der die Kameras drehten wie die Maschinengewehre. John Carpenter schreibt diesem Film die Inspiration zu „The Fog“ zu , in der auch eine geheimnisvolle Wolke mit darin verborgenen tödlichen Monstern zu sehen ist. Heutzutage würde das Augenalien eher lachhaft erscheinen als damals. Dafür ist man dem Film dank seines Charmes verfallen, wenn es los geht. Man sollte über die Effekte hinweg sehen, wenn man den Film nicht kennt und was höherbudgetiertes erwartet. Zum anderen stellen technisches Können und gute Effekte noch keinen soliden Film dar, daher sollte man ab und zu Mängel übersehen können, weil man sonst einen Haufen guter Filme verpasst. 

 

Freitag, 31. März 2023

Der unmoralische Mr. Teas


Originaltitel: The Immoral Mr. Teas
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Der Vertreter Mr. Teas ist ein Durchschnittstyp mit voyeuristischen Neigungen. Er beobachtet manchmal hübschen Damen um nackte Haut zu sehen zu bekommen und stellt sich im Alltag oft die attraktiven Frauen, die er trifft, nackt vor. Seine Besessenheit vom weiblichen Geschlecht bringt ihn mehr als einmal in peinliche Situationen da er oft in seinen Tagträumen schwelgt.

Review:

Der 1959 erschienene Film DER UNMORALISCHE MR. TEAS war in der gesamten Filmgeschichte der erste Spielfilm, bei dem eine nackte Frau auf der Leinwand zu sehen war. Was war das damals für ein Aufschrei, zumal es sich davor noch niemand gewagt hat, derartiges zu zeigen. Russ Meyer hat die damalige Gunst der Stunde genutzt und gewagt, was die kommenden Jahre darauf Kasse machen würde und damit ein komplett neues Genre erschaffen: Den Erotikfilm! Mit einem Budget von 24.000 Euro spielte der Film eine glatte Million Dollar ein. 

Also Hauptdarsteller fungiert Meyer´s Kumpel Bill Teas, der die Rolle nur zu gerne angenommen hat. Über die anderen Darsteller ist soweit nichts bekannt. Der Film scheint wie so eine Art Dokumentation sein zu wollen, die sich zum Teil mit dem Geist des modernen Menschen beschäftigt. Zeitgleich dreht es sich auch um den Alltag von Mr. Teas. Er ist der normale Durchschnittsbürger, der seinem Alltag nach geht, zwischendurch Zahnschmerzen bekommt, von einem kleinen Mädchen geärgert wird oder sich am Stand oder in der Natur aufhält bis hin zum Gang zur Psychologin. 

Was ihn aber wirklich beschäftigt, wie die Damen wohl ohne Bekleidung aussehen und das wird hier eindrucksvoll in ´psychedelischen´ Szenen dargestellt. Es ist eine jugendliche Illustration, wie eine Frau wohl ohne Klamotten aussieht. Wie auch immer, mit einem Drehplan von weniger als einer Woche brachte er den Stein ins Rollen, was zu einem festen Bestandteil der Hollywood-Filme für Erwachsene wurde: Nacktheit auf der Leinwand. Indem er einfach ein paar Damen in ihrem unbekleideten Zustand filmte, erfüllte er ein Bedürfnis, das viele Zuschauer hatten, aber in der feinen Gesellschaft niemals zugeben würden.

Nach dieser ersten Hälfte macht der Hauptdarsteller seinem Namen auf die mildeste Art und Weise alle Ehre, wenn ihm dieser lästige Zahn entfernt wird, dargestellt durch eine Traumsequenz, in der wir sehen, wie ein riesiger Backenzahn entfernt wird. Danach sucht er aktiv nach Frauen, um einen Blick darauf zu werfen, auch wenn der Hauptabschnitt, in dem drei der Frauen, denen er bisher begegnet ist, sich sonnen und in der Nähe seines Angelplatzes herumtollen, eine Traumsequenz ist. Das ist es, was Sie wollten, scheint Meyer zu sagen, und dafür brauchen Sie sich nicht zu schämen. Die Tatsache, dass es ein weiteres Jahrzehnt gedauert hat, bis sich Nacktheit im Mainstream-Kino durchgesetzt hat, könnte jedoch auf etwas anderes hindeuten. 

Im ganzen Film über wird nichts gesprochen, bis auf den Erzähler der aus dem Off ertönt und seine "Weisheiten" zum besten gibt. Etwas monoton wurde es seitens der Musik, weil ständig die gleiche 50er Jahre-Melodie ertönte, die mit der Zeit fast schon nervig wurde. Was bleibt ab Ende noch zu sagen? Jeder der seine favorisierte Darstellerin schon immer mal im Evakostüm sehen wollte, verdankt es Russ Meyer, der diesen Grundstein gelegt hat, der aus heutiger Sicht nicht mehr weg zu denken wäre. 



 

Montag, 27. März 2023

Champagner für Zimmer 17


Originaltitel: Champagner für Zimmer 17
Herstellungsland: Deutschland/Italien/Schweiz
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Erwin C. Dietrich

Inhalt:

Eher durch Zufall kommt die Münchner Kriminalpolizei auf das Schönheitsinstitut "Elisabeth", das von einer ehemaligen Prostituierten geführt wird. Die Nachforschungen ergeben, dass der Kosmetiksalon nur als äußerliche Kulisse für einen international agierenden Callgirlring dient. Eine der Angestellten ist Ursula Kossek, die Ehefrau eines der Ermittler, die aus Frustration dieses ausschweifende Leben führt und eines Tages verschwindet. Unterdessen versucht die Polizei die Mädchen zum Sprechen zu bringen. Doch wer sich der Polizei anvertraut, stirbt. Während die Ermittler weiter nach der verschwundenen Ursula suchen, beginnt auch eine Jagd auf den ominösen Hintermann. Die Spur führt in das italienische San Remo...

Review:

Romane von Heinz G. Konsalik haben mir in den meisten Fällen schon immer bestens gefallen, weil es leicht verdauliche und trockene Kost ist. Da darf man dann auch nicht allzu verschrocken sein, sich auch mal eine Verfilmung anzuschauen die auf einem von ihm geschriebenen Illustriertenroman basiert, zudem auch noch Erwin C. Dietrich den Film geleitet hat. Kenner werden schon Bescheid wissen was das heisst. Auch hier bekommt man es mit leichter als auch seichter Kost zu tun. Denn Dietrich ist einer der wichtigsten Filmemacher des europäischen Exploitationfilms.

Champagner für Zimmer 17 ist ein kurzweiliger Erotikkrimi von 1969, der 2014 von dem Filmklassiker-Label Pidax veröffentlicht wurde. Es dreht sich um einen Callgirl-Ring der unter dem Deckmantel eines Schönheitssalons Frauen aus dem horizontalen Gewerbe anbietet. Dann und wann verschwindet eine der Damen, die übrigens die Frau eines der Polizisten ist, spurlos und eine Fahndung nach der Gesuchten als auch dem Hintermann des Callgirlrings beginnt.  

Der Film bietet eine ausgewogene Mischung aus Erotik und Krimi. Man sollte hier keinen Sexfilm erwarten, wie diverse Nachkömmlinge aus den goldenen 70ern, weil die erotische Dosierung hier sanft eingesetzt wird ohne abzudriften. Ich mag diesen Mix sogar total, weil die Story dahinter auch nicht zu kurz kommt. Der Film spielt im alten München und wird begleitet von Bildern wie es damals ausgesehen hat. Man bekommt sofort Lust eine Reise zurück in die Zeit zu machen, weil es sehr nostalgisch auf gebaut ist. 

Die kleineren Kinos waren zu der Zeit damals allesamt ausverkauft, die größeren Kinos trauten sich wohl nicht wirklich dran, vermutlich auf Grund der erotischen Szenen die der Film dar bietet. 1975 erschien eine Nachverfilmung unter dem Namen HEISSER MUND AUF FEUCHTEN LIPPEN, der mir zwar aktuell unbekannt ist, aber auch schon notiert ist. Was mir zudem noch etwas Kopfschütteln bereitete ist die Altersfreigabe, eine FSK 16-Freigabe wäre da durchaus drin gewesen. Krimiklassiker-, Konsalik- und Dietrichfans dürfe gerne einen Blick riskieren, langweilig wird es mit diesem Film definitiv nicht. 





 


Freitag, 24. März 2023

Die geheimnisvolle Insel


Originaltitel: Mysterious Island
Herstellungsland: Großbritannien/USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Cy Endfield

Inhalt:

Während des amerikanischen Bürgerkriegs flieht eine Gruppe von Leute unter der Führung eines Unionsoffiziers in einem Fesselballon und wird aufs Meer hinausgetragen, bis sie auf einer unbekannten Insel landen. Hier sehen sie sich einer sprunghaft vergrößerten Fauna ausgesetzt: Riesenkrabben, gigantische Bienen und ein Drei-Meter-Hühnchen gefährden die Passagiere. Hinter all dem steckt ein alter Bekannter, der auf dieser Insel ein neues Domizil gefunden hat: Captain Nemo...

Review:

Die geheimnisvolle Insel ist eine unter dem Regisseur Cy Endfield entstandene Fantasy-Abenteuer-Produktion aus dem Jahre 1961. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Jules Verne. Die Geschichte hierzu ist schnell erzählt: Während des amerikanischen Bürgerkrieges fliehen Unionssoldaten aus einem konförderierten Gefängnis mit einem Heißluftballon und landen nach einem schweren Unwetter auf einer unbekannten Insel und bekommen es mitunter mit riesigen Kreaturen zu tun.

Nun, auf Tricktechniker Ray Harryhausen ist Verlass. Wo Harryhausen drauf steht, ist auch Harryhausen drin. Auf der geheimnisvollen Insel tummeln sich allerhand monströser Kreaturen, die mittels geheimer Experimente vergrößert werden. Die Nummer eins ist hier eine riesige Krabbe, gefolgt von einem Riesenvogel, der einen steinzeitlichen Phorusrhacos darstellt. Gefolgt von Riesenbienen macht das junge Liebespaar eine ungewöhnliche Bekanntschaft mit ihnen bis der Rest der Truppe unter Wasser noch zu einem Kampf mit einem riesigen Oktopus eingeladen wird. 

Gedreht wurde der Film in den Shepperton Studios in England. Neben der Stop Motion-Arbeit verwendet die Produktion maßstabsgetreue Modelle und riesige Requisiten wie eine Krabbenschere. Außerdem ergänzen einige schöne matte Gemälde die anständige Arbeit vor Ort in Katalonien, Spanien. Entgegen dem, dass Jules Verne keine Frauen in seinen Romanen erlaubte, stranden auf die Insel im Laufe des Filmes noch zwei Damen, aus dem mit der jüngeren der beiden sich ein Liebespaar ergibt mit einem der Herren. 

Für die Musik war der Komponist Bernard Herrmann verantwortlich, der auch schon in den Filmen Sindbads siebte Reise und Jason und die Argonauten sein Können zum besten gab. 

Freunde von Harryhausen´s Spezialeffekten, Abenteurer und Fantasyfans werden hier bestens bedient, voraus gesetzt man hat keine Abneigung gegen gut gealterte Filme. Die Uraufführung in Deutschland war am 22.12.1961 und hat somit schon ein paar Jahre auf dem Buckel, hat aber noch nichts von seinem Charme verloren. Im Gegenteil, der Film ist im Längen besser anstatt dem, was man einem heutzutage vorsetzt. 

 
 




Mittwoch, 15. März 2023

Don´t Move! Don´t Breathe! Don´t Make A Sound! They´re Coming! Die Geschichte der Reitenden Leichen

 Don´t Move! Don´t Breathe! Don´t Make A Sound! They´re Coming! 

Die Geschichte der Reitenden Leichen


1972 kam ein Film in die Kinos, der damals noch nicht wusste, dass er in der heutigen Zeit einen solchen Kultstatus erreichen würde. Im Originaltitel unter dem Namen LA NOCHE DEL TERROR CIGO (Übersetzt: Nacht des blinden Schreckens), im englischen unter TOMBS OF THE BLIND DEAD und im deutschsprachigen Raum unter DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN bekannt, schrieb der Film samt seinen Nachfolgern Geschichte. 

Zur Vorgeschichte: 

Im Mittelalter versucht eine Gemeinschaft von Tempelrittern im mittelalterlichen Portugal mittels satanischen Ritualen zur Unsterblichkeit zu gelangen. Hierfür war eine Reise in den Orient nötig, um hinter das Geheimnis einer schwarzen Magie zu kommen, auch genannt: Das Geheimnis des Untods. Somit verschreiben sie sich einem luziferianischen Kult, in dem es vonnöten ist das Blut von Jungfrauen zu trinken. Mit der Zeit werden die Templer von den Dörflern "gefangen" genommen und umgebracht, zudem werden ihnen ihre Augen mit Feuer ausgebrannt, damit sie nie wieder was sehen können, selbst nach dem Tod nicht. Das Ganze wird seitens der Dorfbewohner als Fluch vermarktet. Als ob das noch nicht alles ist, werden den Templern nach ihrem Tode die Augen von Krähen heraus gepickt, nur zur Sicherheit. Da de Templer aber hinter das Geheimnis des Untods gekommen sind, ist es ihnen vergönnt, sich jede Nacht aus ihren Gräbern zu erheben und menschliches Blut zu trinken.



Enstanden ist der von Amando de Ossorio spanisch-portugiesische Film unter den Einflüssen von George A. Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD von 1968 und Gustavo Adolfo Bécque´s Kurzgeschichte EL MONTE DE LAS ÁNIMAS aus dem Jahre 1862. In der Geschichte von EL MONTE DE LAS ÁNIMAS dreht es sich um diverse Missgeschicke einer Gruppe von Männern und Frauen, die in einer verlassenen mittelalterlichen Stadt auf einen uralten Fluch stoßen. Der Film gliedert sich in die filmische Kategorie des "Fantaterrors" ein, was in spanischen 1970ern bezeichnend für eine Mischung aus Fantasy und Horror steht.


Der Film sammelt eine Reihe von Einflüssen, die ihm seinen Charakter als einzigartiges Produkt des Horrorkinos verleihen. Es war die damals angewandte Mechanik, dezente blutige Einlagen und eine sanfte Prise Erotik, die den Film zu dem machen was er ist: Exklusiv! Man wertschätzt zudem auch die Einlagen von Bécquers Werke wie Leyendas, insbesondere in der Erscheinung der Templerleichen, die weitgehendst direkt aus den Geschichten von EL MONTE DE LAS ÁNIMAS und EL MISERE extrahiert wurden, um den Filmen den nötigen Schauer zu übertragen. Zusätzlich kommen noch weitere Legenden über den Orden der historischen Templer und eine Prise orientalischer Mystik. 

Gedreht wurde der Film in Portugal und Spanien und das bezeichnende dafür sind die sehr atmosphärischen Orte, die dazu verwendet wurden. In Portugal wurde in Lissabon in de Gemeinden Estoril, Palmela, Sesimbra und Setúbal gedreht. In Spanien weitete man seine Drehorte in Madrid aus. Als Schauplätze des Geschehens dienten dort das Kloster El Cercón. Die Ruine die hierzu verwendet wurde, befindet sich in Valdeiglesias auf dem Templerfriedhof.


Nur ein Jahr später, im Jahre 1973 erschien dann schon der zweite Teil namens EL ATAQUE DE LOS MUERTOS SIN OJOS (Übersetzt: Angriff der augenlosen Toten), und unter dem deutschen Titel DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN. Hier macht sich schon mehr Leben bemerkbar in puncto Darsteller und auch Drehorte. 

Inhaltlich wagen es sich die reitenden Leichen in die Stadt, in der gerade ein großes Fest statt findet. In dem Fest wird das 500. Jubiläum nach der Niederlage gegen die Templer gefeiert. Sehr spannend war der Anfang des Filmes, in dem gezeigt wird, wie es zu dem Sieg gegen die Templer kam und ihnen die Augen ausgebrannt wurden. 500 Jahre später öffnen sich wieder mal die Gräber und sie reiten in die Stadt um Angst, Terror und Schrecken zu verbreiten. 


Obwohl der Film an den Kinokassen weniger Wirkung hatte als sein Vorgänger, war der Film ein kommerzieller Erfolg, der es Ossorio ermöglichte, für einen dritten Teil zu unterschreiben. Ossario ist mit dem zweiten Teil gelungen, einen besseren zweiten Teil eines Filmes zu drehen, als es der erste war. Meine persönliche Meinung ist auch, dass DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN der bessere Teil der ersten beiden ist. Es handelt sich um keine Fortsetzung zum ersten Teil, sondern kann als einen eigenständigen Teil angesehen werden, der jedoch lebendiger ist und auf die Vorgeschichte visuell besser eingeht. 

1974 dann, erschiEn der dritte Teil der Saga um die Templer. Im deutschsprachigen Raum unter dem Namen DAS GEISTERSCHIFF DER SCHWIMMENDEN LEICHEN bekannt, im Original als EL BUQUE MALDITO, was übersetzt "Das verfluchte Schiff" heisst.


 Zwei Models, die sich für eine Werbekampagne auf einem Schiff auf hoher See befinden, verschwinden, nachdem sie eine seltsame, in Nebel gehüllte Galeone ohne Besatzung entdecken. Der Schöpfer der Kampagne und sein Team machen sich auf die Suche nach den Mädchen und finden das Geisterschiff selbst. Nachdem sie an Bord gegangen sind, entdecken sie an Bord die Särge mehrerer Tempelritter, die wieder zum Leben erweckt werden und die ungebetenen Gäste töten.

Der dritte Teil ist wohl der unbeliebteste Teil der Reihe, weil er mit einem sehr kleinen Budget gedreht wurde und dementsprechend nicht viele Schauplätze zur Verfügung standen bis auf ein paar Studiogänge und eine alte Schiffskulisse. Ein weiterer Knackpunkt wird wohl sein, dass es der unblutigste Teil der Reihe ist, was ihn meiner Meinung nach nicht schlechter macht. Der Film kann was und zwar aus dem Grund heraus, dass er sehr atmosphärisch ist und definitiv mit seinen Vorgängern mit halten kann. Was auch nach Beendigung des Filmes auffällt, ist, dass Nacktszenen komplett weg gelassen wurden. 


1975 erschien dann der vierte Teil der Tetralogie unter dem Namen LA NOCHE DE LAS GAVIOTAS, was wiederum übersetzt "Die Nacht der Möwen" heisst, und unter dem deutschen Titel DAS BLUTGERICHT DER REITENDEN LEICHEN. Wie schon bei den drei Vorgängern befand sich auch hier wieder Amando de Ossorio auf dem Regiestuhl. 

Die Handlung beginnt im Mittelalter und zeigt eine Gruppe von Tempelrittern, während sie satanische Opfer bringen. Als nächstes lassen sich in der heutigen Zeit ein Arzt und seine Frau in einer alten Küstenstadt nieder. Von den Einheimischen kalt empfangen, entdecken sie kurz darauf ein seltsames Ritual, das die Einwohner praktizieren und bei dem eine junge Frau geopfert wird. Als Ergebnis dieser Aktion werden die Zombie-Templer wieder lebendig und beginnen, Menschen zu jagen und versuchen, sie zu töten.


Im Nachhinein ist der Film nichts Neues, was seinen Inhalt betrifft und nachdem man sich 3 Teile mit dem nahezu gleichen Inhalt angeschaut hat, möchte man meinen dass der vierte Teil hinterher hinkt. Nein! Tut er nicht! Definitiv nicht! Auch wenn man schon weiß, dass die Reitenden bzw. schwimmenden Leichen-Filme nichts für Splatterfans ist, ist er für Freunde des atmosphärischen Horrors umso mehr was und das ist der Film zu 100%. Auch geschichtlich ist der Film richtig gut geworden und lässt keine Langeweile aufkommen. 

Kommen wir mal zu dem was die Filme insgesamt so sehr atmosphärisch macht: Den Soundtrack! Verantwortlich im ersten Teil hat sich hier Anton García Abril, der auch der Macher des Main Theme-Songs ist, den man in allen vier Teilen benutzte. Der Soundtrack macht einen wunderbaren Job, um die Gefühle von Spannung und Schrecken zu verstärken, die durch die Umgebungen und die Kinematographie, die im Film verwendet werden, erzeugt werden. Antón García Abrils Hintergrund in der Kammer- und Vokalmusik wird im Soundtrack zu DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN deutlich, das Hauptthema des gesamten Films besteht aus eindringlichen gregorianischen Gesängen, alles dunkle Vocals mit einem Hauch von Echo.


Es wirkt dezent verstörend und passt wirklich zur Gesamtatmosphäre des Films. Der Rest des Soundtracks ist eine erstickende und erschütternde Partitur, viele dröhnende Geräusche, unterbrochen von Knallen und Klirren und dem einen oder anderen Schrei. Es wirkt sehr effektiv und völlig anders als viele andere Horror-Soundtracks aus derselben Zeit. Der Soundtrack hat es wirklich geschafft, den Reitenden Leichen-Filmen eine unverwechselbare klangliche Signatur zu verleihen.

Ein weiterer großer Pluspunkt die viel dazu beitragen, dass einem das Gruseln gelehrt wird sind die einmaligen Kostüme und Masken der Templer. Sie erinnerten mich etwas an die Zombiemaskeraden von Andrea Bianchis DIE RÜCKKEHR DER LEBENDEN TOTEN. Vom Style her sind die Templer sehr vermodert, aber eher noch mumifiziert, zumal sie auch ein sehr skelettartiges Aussehen aufweisen. Ihre Umhänge tun ihr übriges dabei. Interessant ist auch die Tatsache dass sie, nachdem sie nichts sehen können, auf ihr Gehör angewiesen sind und ihr Gehör ihnen dabei dienlich ist, an ihr "Futter" zu kommen, sofern es sich nicht gerade leise verhält. 


















Samstag, 25. Februar 2023

Die gnadenlosen Killer


Originaltitel: Ma Barker´s Killer Brood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1960
Regie: Bill Karn

Inhalt:

Kate "Ma" Barker ist vom Leben in Armut angewidert. Sie will mehr! Sie will Reichtum. So erzieht sie ihre vier Söhne zu waschechten Gangstern um mit ihnen Banken zu überfallen. Doch das FBI bleibt ihnen auf den Fersen und hetzt die Familie Baker durch das gesamte Land. Es kommt zum fulminanten Showdown, in dem nur die Tommyguns das Sagen haben! Auf wahren Ereignissen beruhend, schildert dieser Film die Odyssee der Barker Gang bis ins kleinste Detail.

Review:

Es gibt Filme aus dem Repertoire True Crime bzw. Krimi, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie mir so gut gefallen würden. Nicht das ich nichts mit Krimis anfangen könnte, aber mein favorisiertes Genre ist es nicht unbedingt, bin mir aber bewusst, dass es in diesem Spektrum auch gute Filme gibt, geben muss. Die 1930er Verfilmung rund um Ma Barker ist definitiv einer davon. 

Um die alte Lady Ma Barker ranken sich, wie ich meinen Recherchen entnehmen kann viele Mythen. So heisst es, dass sie der Kopf der Bande des Barker/Karpis-Clans gewesen sein soll und und ihre vier Söhne zu Verbrechern erzogen haben soll, zudem soll sie die Organisatorin der ganzen Verbrechen gewesen sein. Karpis schreibt aber in seinen Memoiren, dass sie von den ganzen Verbrechen wusste, aber nie selber dabei gewesen sei. Alles in allem wurde das ganze vom FBI womöglich nur so hin gestellt, dass sie der Kopf der Bande ist, um recht zu fertigen, sie erschossen zu haben, als es kurz vor der Festnahme zu einer Schießerei zwischen Ma Barker und einem ihrer Söhne kam. 

Zu diesem Thema sind auch zwei andere Filme gedreht worden: Einmal PUBLIC ENEMY von Mark Lester und BLOODY MAMA von Altmeister Roger Corman. Die Verfilmung hier, stammt aus dem Jahre 1960 und wurde noch in schwarzweiß gehalten, was dem Film keinen Abbruch tut. Ich finde, das gibt dem Film eher noch die Atmosphäre dazu, weil die ganzen Geschehen in den 1930ern statt gefunden haben. Der Film ist einer dieser vergessenen Filmperlen, die es verdient haben, mehr Beachtung zu bekommen, insbesondere inhaltlich und geschichtlich. 

Sehr gefeiert habe ich Laurene Tuttle in der Rolle der Ma Barker. Man musste einfach ab und zu mal dabei grinsen, wenn man bedenkt, dass eine Frau im nahezu mittleren bis älteren Alter, nachdem ihre Söhne große geworden waren, alles und jeden rumkommandiert, vom dargestellten Charakter mal abgesehen, einfach herrlich. Wer auf True Crime-Verfilmungen steht, sollte hier mal ein Auge riskieren. Ich für meinen Teil werde mich von geschichtlicher Seite definitiv mehr mit Ma Barker befassen, zudem auch, weil auch bekannte Namen wie Machine Gun-Kelly und Dillinger mit am Start waren.