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Samstag, 10. Februar 2024

Das ist Amerika


Originaltitel: This is America
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Romano Vanderbes

Inhalt:

Dokumentarfilm über bizarre und ungewöhnliche Praktiken in den USA.

Review:

Ich denke, ich brauche ab sofort keine einleitenden Worte mehr verlieren, was ein Mondofilm ist, wer die Vorreiter sind usw. Kommen wir doch gleich zur Sache und betrachten uns dieses räudige Stück Zelluloid und finden heraus was es damit auf sich hat. DAS IST AMERIKA ist zweifelsohne von dem italienischen Ur-Mondofilm MONDO CANE inspiriert worden, merkt man dem Film an, lässt sich definitiv auch nicht leugnen. Was DAS IST AMERIKA von anderen Mondofilmen unterscheidet: Es wird hier nicht darauf angelegt, so viele schockierende Szenen aus aller Welt zu zeigen, sondern eher die skurrileren Teile und Bereiche der Zivilisation der Vereinigten Statten von Amerika, Kurz: USA, zu präsentieren, von denen es so einiges gibt. 

Veröffentlicht wurde der Film 1977 in Amerika, erlangte jedoch 1978 in Europa größere Aufmerksamkeit. Die europäische Erstveröffentlichung fand zuerst in Finnland statt, anschließend Holland, Deutschland, Tschechien, Italien, Dänemark usw. Die Fassungen scheinen wohl unterschiedlich gewesen zu sein, denn die US-Fassung geht ca. 97 Minuten, dann gibt es eine spanische DVD mit einer Laufzeit von knapp 102 Minuten und die mir vorliegende deutsche VHS-Fassung, die ca. 90 Minuten aufweist. Leider sind die deutschen Fassungen gekürzt worden bis auf die Kinofassung, die 1978 ausgestrahlt wurde und die sogar mit einer Laufzeit von 105 Minuten angegeben wird. Leider existiert das Video-Label Starlight nicht mehr, ansonsten hätte man dort eventuelle Anfragen nach Informationen schicken können. 

Doch nun zum Film: Aufgebaut ist er wie ein klassischer Mondofilm und zeigt uns allerlei amerikanische Kuriositäten von denen es eine Menge gibt: Ein Autorennen, was viermal unterbrochen werden musste, weil es exakt 4 Unfälle bei diesem Wettrennen gab. Wenn man bei Vernunft ist, wird man fest stellen, das sowas höchstutopisch ist. Ansonsten zeigt uns der Film unterschiedliche Formen von Schönheitswettbewerben, bei denen die indianischen Mädchen in traditioneller indianischer Kleidung unterwegs sind, während amerikanische Frauen eher das Nacktsein bei solchen Veranstaltungen bevorzugen. Therapien gegen ungesunden Junkfood-Konsum, ob diese Mittel wirklich so funktioniert haben, lass ich mal dahin gestellt. 

Eine Drive In-Kirche soll es wohl auch im Amerika der 1970er geben, als auch diverse Anhänger des Satanismus, wobei das nicht neues in der heutigen Zeit. Bordelle mit älteren Damen für ältere Herren, eine Dildofabrik deren Firmenboss wohl einen zu gesunden (schwarzen) Humor zu haben scheint, männliche Go Go-Tänzer, Prostituierte, Sexualtherapien, Schlamm-Catchen mit Frauen, die weitgehend nur noch die Scham bedeckt haben bei ihrer Schlammschlacht, es wird auch über die "Gesundheit" von Hot Dogs Ansprache gehalten, ein Bestattungs-Drive In gibt´s auch zu sehen, Einsichten in das Leben eines polygamen Kerls, der mit seinen ganzen Verheirateten Frauen in einer Wohnung chillt bis hin zu Leuten, die sich selber einfrieren lassen. Man merkt, die Palette ist groß!

Im Jahre 2024 wird solch ein Mondofilm wie DAS IST AMERIKA es einer ist, vermutlich keinen mehr vom Hocker reißen. Damals konnte man mit manchen Dingen, die hier gezeigt werden, noch schockieren. Heute wäre sowas nicht mehr möglich, es sei denn man verschließt die Augen vor der hiesigen Welt. Zusätzlich muss natürlich dazu gesagt werden, das man manchen Szenen anmerkt, das sie extra für den Film gestellt wurden. Aufgrund der deutschen Synchronisation kann man den Film auch nicht mehr allzu ernst nehmen, dafür klingt der Sprecher eher wie aus einer Komödie. Sehr ansprechend ist das 70er Jahre-Feeling, den der Film innehat. Ein klarer Fall von einem Retro-Mondo der Extraklasse, der zudem gar nicht mal so langweilig oder schlecht ist, sondern dank seinem Trashfaktor, der all die Jahre gereift ist, ein cooler und kurzweiliger Film, der das Mondoherz höher schlagen lässt. 

Als kleines Extra, habe ich mich mal auf die Suche gemacht und auch einige interessante Filmposter, VHS-Cover usw. ausfindig machen. Das ganze hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich die Bilder und Erlaubnisse zur Nutzung zusammen hatte, freue mich aber, sie endlich zur Verfügung zu stellen. 

                 Weitere Titel: 

               - Jabberwalk 
       - Crazy Ridiculous American People
               - L´Amerique En Folie
               - L´Amerique Interdite 
       - Ta Amerika
       - La Locura Americana
               - Questa E´ L´America
               - Ez Amerika 
               - Tämä On Amerikka 
               - Taková je Amerika

Dänisches und amerikanisches Filmplakat

Französische Filmplakate

Tschechisches Filmplakat

Finnische VHS

Französische VHS

Holländische VHS

Spanische Betamax (In meinem Besitz)

Tschechische VHS 

Italienische VHS

Argentinische VHS

Französische VHS




















 

Mittwoch, 31. Januar 2024

Komm nach Wien, ich zeig dir was!


Originaltitel: Komm nach Wien, ich zeig´ dir was!
Herstellungsland: Österreich, Deutschland
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Rolf Thiele

Inhalt: 

Mizzi – dies ist der Name des ewig Weiblichen in Gestalt einer vorgeblich „typischen“ Wienerin, die über die Jahrhunderte durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste so manches Mal den Lauf der Geschichte gelenkt oder beeinflusst hat. Mizzi, das ist in dieser Zeitreise jedes Mal eine andere, hübsche Wienerin, die in jeder der Episoden mit vollem Körpereinsatz das Ihre tut, um die martialischen „Herren der Welt“ zu becircen, auf das diese sich mehr der Liebe in den Boudoirs als dem Krieg auf dem Schlachtfeld und der Eroberung hingeben mögen.

Review:

Es ist schon schade, was im Zeitalter von High Definitin, revolutionärer Technik und dem Aufstieg modernerer Medien und Abstieg alter Medien alles in Vergessenheit gerät. Wenn sich weiterhin keiner darum kümmert, das manche Filme nochmal neu aufgelegt werden, gelten sie irgendwann mal als filmhistorische Museumsstücke, die nur noch exzessiven Sammlern bekannt sind, die sich thematisch mit solchen Schmuckstücken auseinandersetzen. Einer von vielen Filmen ist die deutsch-österreichische Softie-Schmuddel-Komödie KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! aus dem Jahre 1970. Regie zu dieser erotisch-komödiantischen Revue ist Rolf Thiele. Ex-NSDAPler, studierter Philosoph und Soziologe, Mitgründer der Filmaufbau GmbH Göttingen, deren Ziel es war/ist, in einer Zeit (Nachkriegszeit) der materiellen und geistigen Trümmer zum Neuaufbau der Kultur in Deutschland beizutragen.

Im Sommer 1969 entstand der Film in den österreichischen Städten Wien, Salzburg, Mauterndorf und am Attersee. Für das Drehbuch zeichnet sich der Autor Joachim Fernau verantwortlich, der auf Grund seiner Vergangenheit als Kriegsberichterstatter der Waffen-SS, ein umstrittenes Dasein führte. Inhaltlich führt uns der der Sprecher Dietmar Schönherr durch die geschichtlichen Episoden, die Hauptprotagonistin Mizzi während des Filmes durchläuft. Mizzi stellt die menschliche Verkörperung der "typischen" Wienerin dar, deren Einfluss durch die gesamte Epoche der österreichischen als teilweise deutschen Geschichte geht. Durch Charme, Liebreiz und Verführungskünste hat sie oftmals den lauf der Geschichte beeinflusst und gelenkt, was hier in erotischer Absicht zur Schau gestellt wird. 

Es beginnt zur Zeit der römischen Herrschaft über Mitteleuropa zur Zeit der Spätantike, bevor es in die Zeit der Pest und Verwüstung weiter geht. Anschließend führt die Zeitreise in die Zeiten des Wiener Kongresses in den Jahren 1814/1815, Sigmund Freud bekommt man zu Gesicht bevor es in die dunkle Geschichte Europas über geht und Mizzi es mit dem deutschen Reichskanzler Adolf Hitler zu tun bekommt, der bekanntlich österreichischer Herkunft ist. Abschließend endet die Reise in der Nachkriegszeit in der Mizzi die Ereignisse, die zur Wiedererlangung der österreichischen Souveränität im Jahre 1955 führen, beiwohnt. 

Ich muss zugeben, ich habe mich mit der Geschichte Österreichs noch nie befasst, aber fand diese Art von geschichtlicher Unterhaltung nicht schlecht, besonders von der Umsetzung her. Innerhalb der geschichtlichen Episoden in denen sich Mizzi befindet, bekommt man eher das Gefühl, sich einen historischen Film anzuschauen anstatt eines Erotikfilms. Denn Erotik wird hier nur leicht dosiert eingesetzt, da  hat man schon wesentlich erotischere Filme aus den 1970ern gesehen. Für die Bauten und Kostüme war Maleen Pacha zuständig, die sehr detailgetreu gearbeitet hat und  einem das Gefühl eines historischen Films gegeben hat. Die Kino-Uraufführung fand am 4. Februar 1970 in Stuttgart statt, was mich als gebürtiger Oberschwabe besonders freut, wenn ein uralter Film im schönen Baden-Württemberg uraufgeführt wurde. 

Etwas schmunzeln musste ich als die Epoche des zweiten Weltkrieges im Film angebrochen ist, weil Hitler höchstpersönlich zu sehen ist und von Achim Hammer dargestellt wurde. Man kann dem ganzen durchaus einen satirischen Aspekt vorwerfen, weil böse Zungen behaupten, man hätte im Bezug auf die Thematik der Türkenbelagerung und des dritten Reiches eine bestimmte Botschaft dahinter gehabt, was aber absoluter Blödsinn ist. 

Leider hat es KOMM NACH WIEN, ICH ZEIG DIR WAS! nie  weiter als auf VHS geschafft. Die einzigsten bekannten Video-Kassetten die bekannt sind, sind VHS der Labels Atlas Video, Famous Er und Monte Video. Wie es bei unserem österreichischen Nachbarland mit Veröffentlichungen aus sieht, weiß ich nicht. Fazit zu diesem Schmankerl aus einer wundervollen Zeit des deutschen Films: Es ist kein Meilenstein und auch kein Ernst Hofbauer-Film, aber für ein einmalige Sichtung, durchaus interessant. Wer hier einen Erotikfilm sucht, der an andere Klassiker aus diesem Jahrzehnt anknüpfen kann, wird hier am Ende wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, denn allzu schmutzig geht es hier nicht zu und macht nur einen kleinen Teil dessen aus, als was der Film bezeichnet wird. 




 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Dimensione Violenza


Originaltitel: Dimenione Violenza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Mario Morra

Inhalt:

Einem Kameldieb wird die Hand abgeschlagen. Im Amazonas-Gebiet wird vom Hubschrauber aus Jagd auf Indianer gemacht. Auf den Philippinen lässt sich ein religiöser Fanatiker selbst ans Kreuz nageln. In Indien ziehen sich Fakire Fleischerhaken durch die Haut und lassen sich daran aufhängen – nur um zu demonstrieren, dass sie keinerlei Schmerz fühlen. In einem Bauernhaus in Süditalien entdeckt die Polizei ein misshandeltes 22jähriges Mädchen, das von ihrem grausamen Vater neun Jahre lang angekettet in einem völlig verdreckten Zimmer dahinvegetierte. Beispiele von unglaublichen Gräuel- und Gewalttaten, von menschlichen Abartigkeiten und Verbrechen, die der Filmemacher Mario Morra hier zu einer schockierenden Dokumentation zusammengestellt hat. Ein Film, der aufrüttelt und erschüttert. Ein schonungslos offener Film über die Gewalt auf unserem Planeten. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE der Mondo-Urväter Gualtiero Jacopetti & Franco Prosperi, schossen weitere und ähnliche Ableger im Mondo-Genre wie die Pilze aus dem Boden. Zwar war der Mondofilm an sich zu der zeit nicht neu, aber noch eher handzahm, bis man sich wagte, verstörendere Bilder zu präsentieren, was den Machern schließlich zu dem Erfolg verhalf. Zur damaligen Zeit stellten Naturvölker und ihre Rituale als auch Menschen auf der ganzen Welt mit ihren zum Teil seltsamen Praktiken, Faszinationen und Anschauungen den Vordergrund des Mondofilms dar, bis mit GESICHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die immer krassere Formen annahm und im Untergrund in weiten Teilen verbreitet ist. Ein großer Glücksfall für den Mondofilm war das Aufkommen des VHS-Marktes, was es den Filmemachern ermöglichte, verstörendere Szenen zu zeigen, die man in Kinos nicht wirklich gezeigt hätte. So spielten auch Indizierungen und Beschlagnahmen eine weitere Rolle, die den Film an sich zu einem Must See gemacht haben, insbesondere wenn er beschlagnahmt war. 

Mario Morra ist innerhalb der Filmbranche kein Unbekannter, fing seine Karriere als "Filmschaffender" schon in den 1950ern als Schnittassistent an. Unter anderem war er auch für den Schnitt bei MONDO CANE 2, MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT und vielen weiteren italienischen Spielfilmen tätig. Seine ersten Gehversuche als KO-Regisseur begannen mit DER LETZT SCHREI DES DSCHUNGELS bis er 1984 seinen Erstversuch wagte und DIMENSIONE VIOLENZA drehte. Der Film schlägt in die selbe Kerbe wie seine italienischen Brüder: Bizarre Rituale, Verstümmelungen an jungen Mädchen in Afrika, Religiöse Fanatiker (Unter anderem einer, der sich wahrhaftig ans Kreuz nageln lässt), Jagden auf Tiere, eine Opferung an Haie in dem man Ziegen ins Meer wirft, Kulte, die sich gegenseitig zum Wohle der Seele erniedrigen und vieles mehr, was den Zuschauer schockieren dürfte...sollte...wird! Begleitet werden die Szenen von einem sarkastischen Off-Kommentar, in der deutschen Fassung von einem der Synchronsprecher von Bud Spencer gesprochen, bei dem man sich manchmal fragt, ob er seine Aussagen ernst meint. 

Für die akustische Unterhaltung seitens von Musik, gibt es Daniele Patucchi auf die Ohren, um manche Szenen vermutlich etwas abzumildern, da sie visuell doch sehr brutal sind und nichts, was man im Alltag zu sehen bekommt. Genau solche Probleme, was eine Veröffentlichung im Ausland anbetrifft, gibt es auch in Deutschland. Hier bisher nur auf VHS erschienen, ist mir noch eine LaserDisc aus Hong Kong bekannt, die vermutlich noch seltener sein dürfte und 1988 von Winson Entertainment Co. Ltd. in Hong Kong veröffentlicht wurde. Zumindest sieht sie vom Design her schöner aus wie die VHS, aber das ist natürlich Geschmackssache, welche Veröffentlichung man schöner findet. 

Fazit: Es mag Leute geben, die sich fragen, warum man solche Filme schaut. Ich würde es, was mich betrifft, auf Interesse und Faszination an dem ganzen Verborgenen bezeichnen, was man eben nicht jeden tag zu sehen bekommt. Vor der Realität kann man die Augen leider nicht verschließen. Es ist auch ein gewisser Nervenkitzel dabei, wenn man sich eine Schock-Dokumentation anschaut, aber mehr auch nicht. Was DIMENSIONE VIOLENZA betrifft: Gewiss einer der besseren Mondofilme, den ich in all den Jahren gesehen habe. Klar, es spielt auch eine Rolle, das man versteht um was es geht, ansonsten dennoch ein Top-Mondo, den ich nach bisherigen Mondos die ich kenne, mit Mondo Diavolo vergleichen würde. Somit hat sich die Suche und der Erwerb meiner VHS definitiv gelohnt! 






 

Montag, 1. Januar 2024

Blutspur ins Totenreich


Originaltitel: La Casa de las sombras
Herstellungsland: Argentinien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Ricardo Wullcher

Inhalt:

Audrey geht nachts alleine durch die Straßen, als sie von fern eine Stimme angstvoll um Gnade flehen hört. Plötzlich erscheint vor ihr am oberen Absatz eines Treppenhauses eine Frauengestalt, die erschossen zusammenbricht, noch bevor sie etwas sagen kann. Audrey wird in einen rätselhaften Mord verwickelt, der 23 Jahre zurückliegt. Die Mächte des Jenseits benutzen sie als Botschafterin...

Review:

heute habe ich mal meinen Videorecorder in Beschlag genommen und ihn quasi defloriert mit, indem ich ihn in Erstbetrieb genommen habe, nachdem er jetzt mehrere Wochen unbenutzt hier stand. Den ersten Film, den ich mir ansehen wollte, war BLUTSPUR INS TOTENREICH des argentinischen Regisseurs Ricardo Wullicher. Der Film ist hierzulande als auch weltweit ein eher unbekannter Vertreter des Myster/Horror-Genres, der in seinem Heimatland nie veröffentlicht wurde und nur im dortigen Kabelfernsehen gelaufen ist, das war´s dann aber auch. In Deutschland, Spanien und Holland wurde in den 1980/1990ern eine VHS veröffentlicht, alle drei ungekürzt, mit schlechter Bildqualität inklusive. So stellt die VHS zwar eine extreme Rarität dar, inhaltlich jedoch nicht wirklich zu gebrauchen. 

Der Film handelt von einer Waise namens Audrey, die eines nachts "Zeugin" eines Mordes wird. Der Haken an der Sache: Der Mord liegt schon 23 Jahre zurück. So wird Audrey quasi als Medium seitens der Mächten der Astralwelt benutzt, um den Geist der Ermordeten in Audrey zu installieren, was zur Folge hat, das Audrey allmählich glaubt, dass sie besessen ist. 

Das Problem an dem Film ist die wirre Erzählweise und die langatmigen Szenen, die hier viel zu oft auftreten und zu lang sind. So kommt beim Zuschauer schnell mal Langeweile auf und man kämpft sich mehr durch den Film anstatt das man sich unterhalten fühlt. Ein weiterer Nachteil sind die Rückblenden, die den Film auch nicht besser machen, aber immerhin etwas Gruselatmosphäre aufkommen lassen, wenn die geisterhaften Erscheinungen auftreten. Was man aber anrechnen kann, das eine sanfte Gothic-Atmosphäre vorzuweisen ist. Die Hauptdarstellerin Leonor Manso hatte beim Dreh das vergnügen, dass sie die Rolle als Audrey, zeitgleich auch die Rolle der ermordeten Catherine Webster bekam, die sie ausserordentlich gut meistert. 

Fazit: Man hat bei dem Film nichts verpasst, wirklich nicht. Es ist unersichtlich, warum der Mörder, den man nicht zu Gesicht bekommt, Audrey nicht gleich umbringt, wenn sie schon da ist, auch geht man nicht wirklich auf die Charaktere ein, um ihnen eine Persönlichkeit zu geben. Von Ricardo Wullicher habe ich heute das erste mal was gehört und wird vermutlich auch das letzte mal sein, da seine Filmographie auch nicht wirklich was aufzuweisen hat, was mich ansprechen würde. SO verschwindet meine VHS wieder in der Sammlung und bleibt eben als eine Seltenheit bestehen, um die sich keiner scheren wird. 








 

Montag, 4. September 2023

Twilight (Fanzine)


Im Rahmen meiner Suche nach neuem Lesestoff für meine Zeitschriftensammlung (Ja, ich sammel auch Zeitschriften aus den Bereichen Horror, Splatter und sämtliche Lucy´s Rausch-Ausgaben) bin ich auf auf ein Magazin gestoßen, wovon ich noch nie was zuvor gehört und gesehen habe: Die TWILIGHT. Es handelt sich um die Nachfolgezeitschrift der FANTASTIC MOVIE NEWS, die, wenn man sich nach der Erscheinung der TWILIGHT orientiert, in den frühen 1990ern erschienen ist. Von der FANTASTIC MOVIE NEWS sind laut Editorial bis dato nur 4 Ausgaben erschienen, bevor man sich dazu entschlossen hat aus persönlichen Gründen auf zu hören und sich der TWILIGHT zu widmen. Erschienen ist die Erstausgabe im Oktober 1992 und war für 7 Deutsche Mark erhältlich und erschien laut Cover alle 3 Monate. Für mich schon ein Grund mehr, danach zu forschen, ob noch mehr Ausgaben erschienen sind und wo ich ihnen habhaft werden kann, denn der Inhalt spricht mich total an. 


Inhaltlich haben sich die Twilighter reichlich Mühe gegeben um dem Horror-, Splatter- und Science Fiction-Fan das Futter zu geben, nach dem er schreit. Kino News-Berichte über Alien 3, Die Jagd auf einen Unsichtbaren oder Friedhof der Kuscheltiere 2 gibt es zu lesen, auch sehr ansprechend ist seitenlange DIE DEUTSCHEN VIDEO NEWS-Ecke, und als ob das nicht reicht gibt es für die Uncut VHS-Sammler zudem noch einen Bereich der sich DIE NIEDERLÄNDISCHEN VIDEONEWS nennt, man merkt, man hat an alles gedacht, waren die Zeiten für Horror- und Actionfans damals auch ziemlich hart, was ungeschnittene Veröffentlichungen anbetraf. Was natürlich auch nicht fehlen durfte, waren Bereiche die sich DIE SPECIAL MOVIES, in dem Paganini Horror, Dämonen 3, Braindead, diverse Asiafilme samt Amateursplatterfilme wie Violent Shit usw. besprochen und angekündigt wurden, Lesercharts waren auch vorhanden, die sich zu der Zeit seitens der Redakteure wie folgt aufgelistet waren: 

Platz 1. Hellraiser 2 - Hellbound
Platz 2. Tanz der Teufel
Platz 3. Chucky - Die Mörderpuppe
Platz 4. Friedhof der Kuscheltiere
Platz 5. Geisterstadt der Zombies (Damals noch unter dem Titel ÜBER DEM JENSEITS bekannt)
Platz 6. Das Ding aus einer anderen Welt
Platz 7. The Dead Pit
Platz 8. Class of Nuke em´ High
Platz 9. Black Past
Platz 10. Return of the Living Dead 2


Was mich sehr zum schmunzeln brachte, war ein Bericht der damals für Wellen schlug. In den 90ern gab es auf RTL Plus die Sendung Hildes wilde Horrorshow, in der so mancher Horrorklassiker ausgestrahlt wurde. Hilde war sozusagen das deutsche Gegenstück zu der US-amerikanischen Stilikone Elvira und moderierte die Filme erst an bevor sie abliefen und am 7. August 1992 um 23:30 Uhr hat es sich dann zugetragen, das der Sender den damals beschlagnahmten Horrorfilm DAS BÖSE zeigte, in der ungeschnittenen Fassung. Bei mir klingelte es da sofort in Sachen ARTE & Street Trash, war ich doch damals einer der glücklichen, die sich Street Trash damals auf ARTE rein gezogen haben! Auf jeden Fall gab es seitens der damaligen Bundesjugendministerin Angela Merkel, damals 38 Jahre alt und genau so bescheuert wie heute, einen Riesenaufschrei, dass so was nicht sein darf, sich potentielle Vergewaltiger darauf berufen fühlen könnten, dass  es keinen Hemmungen kommen könne, wenn man Sex und Gewalt miteinander verknüpfe usw...Wie man sieht, gehörte es damals schon zum guten Ton, sämtliche Horrorfans als potentielle Vergewaltiger, Mörder usw. in der Gesellschaft zu bezichtigen.


Auf was ich in persönlicher Sache noch gerne eingehen würde, wäre eine Werbeanzeige zu einem meiner unbestrittenen Lieblingsfilmen aus dem Hause Ittenbach, damals auch unter dem Firmennamen IMAS bekannt. Yeah, was waren das für räudige Zeiten wenn man sich die Preise für manche VHS anschaut, und wenn es noch Extras wie Shirts und Aufkleber dazu gab, leerte sicher Kontostand womöglich rasend schnell und man überlegte sich zweimal, für welches Video man sauer verdientes Geld ausgibt. Ich muss ehrlich sagen, die Werbeanzeige ist geil geschrieben und ich hätte mir die VHS zu 100% geholt, weil sich der Inhalt böse angehört hat und hätte ich zu der Zeit BLACK PAST gesehen bzw. besessen, wäre es ein Pflichtkauf meinerseits gewesen! Aber im Jahre 1992 war ich grad mal erst 4 Jahre alt, somit musste ich noch etwas reifen. 


Nun denn, für mich als interessierter Horror- und Splatterfan ist so was immer wieder aufs Neue interessant und schön zu lesen, wie es damals ab ging und und wie schwer es manchmal war, so manchen Horrorfilm vor die Linse zu bekommen. Ich würde viel darum geben, die damalige Zeit mit zu bekommen zu haben, aber so gibt es dank mancher Fanzines eine kleine Zeitreise zurück in die 90er, der Video-Ära schlechthin, die ich nur so am Rande dank Mutter mit bekommen habe, die mir dennoch so manche coole Geschichte aus ihrer Jugend erzählen konnte was Horrorfilme betrifft. Ein weiteres großes Plus ist, dass man nach wie vor immer mal wieder auf Filmtitel in solchen Magazinen stößt, von denen man noch nie was zuvor gehört und gesehen hat und so was ist für mich pures Gold!!












 

Samstag, 29. April 2023

Die Schlamm-Babies


Originaltitel: Delta Pi
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Kevin Brodie

Inhalt:

Um aus ihren ewigen Geldnöten herauszukommen, beschließt eine Gruppe von Studentinnen, gegen Profis in Las Vegas einen Schaukampf im Schlamm-Catchen auszutragen. Durch viele Zufälle gewinnen sie den Kampf, werden jedoch um ihr Geld betrogen. Nun beginnt eine atemlose Jagd, bei der einiges auf der Strecke bleibt und die zum glücklichen Happy-End führt. 

Review:

Sechs Mädchen aus der Delta Pi-Studentenverbindung schwimmen gerade in Geldsorgen weil sie für einen Kredithai Geld auftreiben müssen um sich ein Haus zu kaufen. So schlägt ihre Hausmutter Maxi vor, in Las Vegas bei einem Schlammcatchen anzutreten, jedoch sind ihre Gegner kampferprobte Frauen, die sich nicht allzu leicht unterbuttern lassen. Als sie jedoch trotzdem gewinnen, wird ihnen das Geld streitig gemacht, aber die Mädels geben nicht auf um es zu bekommen. 

Joa, ich in kein großer Fan von Komödien, weil ich die meisten schlichtweg einfach nicht witzig finde, sondern eher grenzdebil. Insbesondere was Komödien ab den 2000ern betrifft, kann man mich jagen, die wohl größeren Ausnahmen bilden Filme wie die AMERICAN PIE-Filme, NICHT NOCH EIN TEENIEFILM oder diverse Produktionen aus der Asylum-Schmiede. Zu den ganz großen Ausnahmen gehören jedoch Komödien aus, die in den meisten Fällen vor den 90ern erschienen sind wie zum Beispiel die urkomischen SCHLAMM-BABIES! 

Es ist einer dieser Filme die man sich nur zu gern anschaut, weil sie einfach nur bekloppt sind, aber man dennoch mitfeiert auf Grund der Dialoge, die Handlungsstränge und dem ganzen Auftreten der Darsteller. Zudem sind auch manche Einfälle um den Film abzurunden recht witzig wie beispielsweise das Kaninchen was auf Marihuana steht und dauerhigh ist. Die glänzendste Rolle hat hier definitiv Ruth Gordon, die mit ihren 88 Jahren noch recht fit rüber kommt und sich dem ganzen Schabernack herrlichst hin gibt, nur schade, dass sie ein Jahr nach der Veröffentlichung des Filmes dahin schied, denn irgendwie schließt man sie ins Herz. 

So wie mein Recherchen ergeben haben, scheint der Film wohl weltweit noch nicht auf DVD erschienen zu sein, sondern bislang nur auf VHS, was ich dezent traurig finde, weil es einer der Filme ist, der bestimmt seine Anhängerschaft finden würde, wenn er bekannter wäre. So ist und bleibt er nur ein weitaus unbekanntes Kleinod aus der Welt der US-Komödien in einer großen Filmwelt, in der der Film wohl nur bei Insidern bekannt ist und anderweitig weiter in Vergessenheit gerät.