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Freitag, 4. August 2023

Die Klette


Originaltitel: Un Detective
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Romolo Guerriri

Inhalt:

Privatdetektiv Stefano Belli soll dem englischen Photomodell Sandy die Aufenthaltsgenehmigung entziehen und sie nach London zurückschicken, weil sie, nach Meinung des reichen Anwalts Fontana, seinen Sohn Mino finanziell ausnimmt. Dann geschieht ein Mord! Hat Sandy ihn begangen? War es Mino? Und welche Rolle spielt seine äußerst attraktive Stiefmutter Vera? Um das Gestrüpp der Lügen zu durchdringen und dem Täter auf die Spur zu kommen, muß sich Belli mitunter ziemlich unfeiner Methoden bedienen. Immer tiefer zieht es ihn in den Dschungel der italienischen Unterwelt der Via Vento Wie eine Klette hängt er sich den Verdächtigen an die Fersen.

Review:

Nachdem ich am italienischen Poliziotti-Genre zwischenzeitlich Blut geleckt habe, erschien es mir nahezu schon als eine Lebensaufgabe mich weiter und näher an diesem mir bisher vorbei gegangenen Genre zu beschäftigen und mir nach und nach ein paar Vertreter dieses Genres einzuverleiben. Den Anfang machte vor ein paar Monaten meine persönliche Nummer Eins, die den Namen DER TOLLWÜTIGE trägt und meine Erwartungen sind demnach recht hoch angesetzt, nochmal in den Genuss eines Filmes dieser Art zu kommen. Jedoch gehe ich auch realistisch an die Sache ran und weiß, dass nicht alle gleich gut sein werden und es mitunter ein paar Filme gibt, die mich nicht allzu vollständig befriedigen werden. 

DIE KLETTE stammt aus dem Jahre 1969 und wir begleiten den Ermittler Beli, der von Franco Nero gespielt wird, bei einem Fall, bei dem es aufzuklären gilt, wer den ´Betrüger´ Romanis umgebracht hat. Des weiteren wird er mit dem Auftrag seitens des Anwalts Fontana anvertraut, das Model Sandy Bronson des Landes zu verweisen, weil sie ihm ein Dorn im Auge ist, da sie mit seinem Sohn zusammen ist und scheinbar nur auf Kohle aus ist, so verschlägt es Belli an mehrere Fronten innerhalb seiner Ermittlungen. 

Was ziemlich auffällig ist, wäre, das Belli mit seinen Zeugen ziemlich unliebsam vor geht. Wenn er nicht die gewünschte Antworten bekommt, dann hagelt es einfach mal ein paar Schellen, bei Leuten die nicht gleich spuren wie er will, ebenso, so muss das Lebe als italienischer Bulle wohl das ´schönste´ sein was es gibt. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass er in seinen Ermittlungen gründlich genug vor geht, um an sein Ziel zu kommen und sich alles und jedem anhaftet, um von A nach B zu kommen. Somit kreuzen eine Menge Individuen seinen Weg, von der geheimnisumwitterten, jüngeren Frau des Anwalts, über eine heroinsüchtige Sängerin (Die einen guten Monatslohn hat) bis hin zu zu Leuten die mit dem Mordfall wenig zu tun haben. 

DIE KLETTE basiert auf den Roman Macchie di belletto von Ludovico Dentice, was 1968 erschienen ist und wurde am 6. September 1969 der Öffentlichkeit vorgeführt. Der Name Belli wird 1973 in dem Film HIGH CRIME nochmals verwendet, jedoch liegt der Unterschied darin, dass er nicht den korrupten Polizisten spielt, wie man ihn hier sieht. Sehr auffällig ist, dass das Drehbuch derart verworren geschrieben wurde, das man stellenweise gut aufpassen muss, um noch mit zu kommen. Man wird schnell ins Getümmel geworfen, ohne das es eine Einleitung gibt und die Charaktere folgen Schlag auf Schlag. 

Nichts destotrotz ist DIE KLETTE ein Top-Film aus den späten 1960ern, der es trotz allem vesteht zu unterhalten. Ein großes Plus meinerseits ist, dass man bis zum Ende am rätseln ist, wer es nun gewesen sein könnte und wenn man schon denkt, dass es nun raus ist, gibt es eine Wendung, die man eventuell vermutet hätte, aber sich nicht sicher ist ob es das nun war. So bleibt es den ganzen Film über spannend bis zum Finale. Für Fans des Genres ein originelles und angenehmes Werk, was Beachtung verdient hat und nicht in Vergessenheit geraten sollte.