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Dienstag, 30. Januar 2024

Dead Baby Mutilation


Originaltitel: Dead Baby Mutilation
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Heroinjunkie zerstückelt totes Baby in der Badewanne

Review:

2015 wollte der Schweizer Juval Marlon ins Filmgeschäft einsteigen und dreht seinen ersten fünf-minütigen Sicko-Kurzfilm DEAD BABY MUTILATION. Tatsächlich geht der Film in eine eher experimentelle Schiene und ist komplett in schwarzweiß gehalten, um so etwas wie eine Atmosphäre aufkommen zu lassen. Es beginnt mit einem Typen, der sich eine Spritze Heroin(?) ansetzt und ins Bad geht. In der Badewanne befindet sich ein totes Baby, was von dem Typen zerstückelt wird und anschließend Teile der Babyleiche frisst. Fertig ist der Film. 

Bei dem Titel könnte man eher davon ausgehen, das es sich um einen Track von Cannibal Corpse handelt anstatt eines Films. Wohl falsch gedacht. Was ich mir vorstellen kann, was aber nicht sein muss, das hier Einflüsse aus El Gore´s Snuff Tape-Erstlingen vorhanden sein könnte. Der Grindcore-Track zu Beginn des Filmes, alles findet im Bad in einer Badewanne statt, hat mich doch sehr daran erinnert. Inhaltlich wird der Kurzfilm nicht jedermanns Sache sein, wer trotzdem auf kontroverses Filmgut steht, sollte nach Thomas Binder´s BABY BUTCHER Ausschau halten. Zu finden ist DEAD BABY MUTIALTION als Bonusfilm auf der DVD von TORTURE FETISH.



 

Montag, 22. Januar 2024

Blutgericht der Zombies


Originaltitel: Blutgericht der Zombies
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Robert Kletschka, Stefan Schipke

Inhalt: 

Siehe Review

Review:

BLUTGERICHT DER ZOMBIES scheint wohl eine Hommage an George Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD & DAWN OF THE DEAD zu sein, weil der 10-minütige Horror-Kurzfilm komplett in schwarzweiß gehalten ist. Entstanden ist er 2001 unter der Regie von des Produktionsteams Moonlight Production und verläuft komplett dialoglos. Die erste Hälfte findet im Wald statt, in dem ein Junge von einem Zombie angegriffen wird und selber zu einem Zombie wird, während es im Mittelteil zu einem Machetenangriff auf einen Zombie kommt, bevor das letzte Drittel wieder im Wald statt findet und es dort nochmal zu einem Machetenkill gegen einen Zombie kommt. Unterlegt ist der Film soundtechnisch mit düsteren Klängen, um eine ebensolche Atmosphäre aufkommen zu lassen und einem schauerlichem Geschrei was von einem Art Monster kommen könnte.






 

Donnerstag, 4. Januar 2024

Die verlorene Welt


Originaltitel: The Lost World
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1925
Regie: Harry O. Hoyt

Inhalt:

Professor Challenger, von einer Expedition in das Amazonasgebiet zurückgekehrt, behauptet, dass es dort prähistorische Tiere gebe. Die Londoner Wissenschaftler, allen voran sein Kontrahent Summerlee, glauben ihm nicht. Man beschließt, gemeinsam in das geheimnisvolle Land zu reisen. Der junge Journalist Ed Malone, der Adlige Abenteurer Lord Roxton und die Tochter eines bereits verschollenen Forschers schließen sich an. Nachdem die Helden durch ein Missgeschick auf einem von der übrigen Welt abgeschnittenen Plateau gefangen sind, begegnen ihnen alle Arten von Dinosauriern: Pteranodons, Brontosaurier, Trachodons, Allosaurus, Triceratops. Nachts fällt eines der Monster über die Expedition her.

Review:

Das ist er wohl, der Urzeit-Ur-Kultfilm schlechthin der das Thema Dinosaurier beinhaltet und mit bahnbrechenden Stop Motion-Effekten aufwartet, die in ferner Zukunft noch Geschichte schreiben sollen. Unter der Regie von Harry O. Hoyt, adaptierte man den Film nach einem Roman von Sir Arthur Conan Doyle den wohl bekanntesten Dinosaurierfilm der Frühzeit der Filmgeschichte. Im Jahr 1998 wurde „The Lost World“ von der Library of Congress als „kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutsam“ eingestuft und zur Aufbewahrung im National Film Registry der Vereinigten Staaten ausgewählt. Aufgrund seines Alters ist der Film mittlerweile gemeinfrei und für jedermann verwendbar, wie es ihm beliebt. 


Die Geschichte behandelt eine Gruppe von Wissenschaftlern, einem Jäger, einem Redakteur, der Tochter des vermissten Maple White und zwei Dienern, die ins Amazonasgebiet reisen, um zu beweisen das es auf einem bestimmten Plateau noch lebende Dinosaurier gibt. Nach ihrer Ankunft, geraten die Abenteurer durch ein Missgeschick auf einen von der Restwelt abgeschnittenen Teil des Plateaus und treffen auf eine Menge Tiere längst vergangener Zeiten. 

Das Bestiarium des Filmes ist groß, sehr groß sogar und übertrifft so manchen Dinosaurierfilm, wie man sie heute kennt. In vielen Fällen gehörte es zum guten Ton, wenn man zumindest einen Tyrannosaurus Rex, einen Triceratops und einen Pteranodon vorzuweisen hatte, hier bekommt es zusätzlich noch einen Allosaurus, einen Toxodon, Brontosaurier, Edmontosaurier und vieles mehr zu Gesicht, was den Film zu einer Ausnahmeerscheinung auf dem Dinosaurier-Sektor macht und oftmals Blockbuster wie die Jurassic Park-Filme übertrifft. Leider wird man den Film vermutlich nie so sehen, wie er ursprünglich geplant war, weil es mehrere Schnittfassungen gibt und die Produzenten nicht mehr leben.  Heutzutage gibt es Versionen, die so viele Sequenzen wie möglich aus all diesen verschiedenen Drucken kombinieren, die im Laufe der letzten Jahrzehnte entstanden sind, aber immer noch wenige Minuten von der ursprünglichen Kinofassung entfernt sind.

Es muss das Publikum damals wirklich beeindruckt haben, zu sehen, wie all diese Dinosaurier auf der Leinwand herumliefen, kämpften, interagierten und so weiter. Vor KING KONG gab es DIE VERLORENE WELT, und es lässt sich nicht leugnen, dass der Film aufgrund seiner Wirkung nach wie vor ein historisch wichtiger und revolutionärer Film ist. Es war wie JURASSIC PARK der 1920er Jahre. Für seine Zeit war dieser Film offensichtlich ein großes Kinoerlebnis. Es ist der erste Film überhaupt, der Stop-Motion-Effekte für seine Kreaturen verwendet. Ob man heute das Publikum mit dieser Art von Filmen beeindrucken kann, darüber lässt sich streiten. Nostalgie- und Monsterfilmfans werden eher darauf anspringen, da man eben mit solchen Filmen zum Teil auch aufgewachsen ist und man sich nur zu gerne an die zeit zurück erinnert, als ebensolche Filme an den Wochenenden noch im öffentlichen Fernsehen liefen. 




 

The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots


Originaltitel: The Execution of Mary Stuart, Queen of Scots
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1895
Regie: Alfred Clark

Inhalt:

Dieser Kurzfilm, einer der ersten, bei dem Kameratricks zum Einsatz kamen, zeigt die Hinrichtung von Maria, der Königin von Schottland.

Review:

Immer mal wieder nehme ich mir zwischendurch vor, in die Geschichte des Films zurück zu blicken, weil mich das Thema so sehr fasziniert und ich auch etwas darüber wissen bzw. lernen will. Am meisten gefallen mir zu dem Thema eben das Produkt an sich am besten: Der Film. Heute habe ich mich dazu entschieden, nach dem ersten Film zu suchen, der Spezialeffekte benutzt. Darauf gekommen bin ich, weil ich nach dem ersten Film suchte, der Stop Motion-Effekte benutzte. Stop Motion ist zwar erst durch Ray Harryhausen so richtig bekannt worden, aber eben nicht der Erfinder dieser einzigartigen Art Spezialeffekte zu machen. Tatsächlich war es der 18-sekündige Kurzfilm THE EXECUTION OF MARY STUART aus dem Jahre 1895, damals benannte man die angewandte Tricktechnick noch Stop-Trick. Und hey, inhaltlich geht der Film definitiv als Horrorfilm durch, denn er zeigt das, was der Filmtitel vermuten lässt. 

Produziert wurde der Film von Grammophon-Erfinder Thomas Alva Edison und von Alfred Clark inszeniert. Man vermutet, das der Film sogar der erste Film war, bei dem ausgebildete Schauspieler eingesetzt wurden. Inhaltlich gibt es nicht viel zu erzählen: Man bekommt einen Henker und einige Zuschauer zu sehen und Mary Stuart, gespielt von Robert L. Thomas, der der Kopf mit einer Axt abgehackt wird. Ehrlich gesagt, das Endprodukt sieht gut aus und weiß zu gefallen und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man das ganze schon fast für echt halten. Was als Opfer gedient hat, war eine Schaufensterpuppe, die gezielt zum Schnitt zum Einsatz kam. Aufgrund des Alters ist der Film inzwischen gemeinfrei und jeder kann über ihn verfügen wie er will. 

Wie man sich vermutlich selber schon denken kann, steht eine Geschichte wie man es heute kennt, eher im Hintergrund und für die damalige Zeit war es gang und gebe, Ereignisse auf Film zu produzieren, so auch hier. Die Geschichte hinter der "Story" ist die Hinrichtung der ehemaligen Königin von Schottland, Maria Stuart, im Jahre 1587, nach dem sie mehr als 18 Jahre in Gefangenschaft war. Einen Kontext sucht man in dem Werk zwar vergebens, aber für den Zuschauer im Jahre 1895 dürfte der Film ein sehr ungewöhnliches als auch fast schon gruseliges Erlebnis gewesen sein, in ein Kinetoskop zu schauen und eine Enthauptung zu sehen. 

Der Film hat einen melancholischen Stich, der gleich zu Beginn schon Spannung erzeugt, nach der gewaltvollen Mitte, endet er ruhig und triumphal . Regisseur Alfred Clark war zum Zeitpunkt der Produktion gerade mal 21 Jahre alt. Es ist ihm gelungen einen kleinen, aber feinen und vergessenen Meilenstein zu erschaffen, dessen Inhalt, der Spezialeffekt das Tor zu neuen Pforten eröffnete, an dem man sich in heutigen Tagen reihenweise ergötzen kann. Für mich persönlich ist die Stoptrick/Stop Motion immer noch die schönste Art eines Spezialeffekts in einem Film. 


 

Mittwoch, 6. Dezember 2023

Mudhoney


Originaltitel: Mudhoney
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Es ist das Jahr 1933, mitten in der Depression und der Prohibition. Calif, ein Fremder mit einer Knast-Vergangenheit, kommt auf dem Weg von Michigan nach Kalifornien nach Spooner, Missouri. Er heuert bei Lute Wade an, um etwas Reisegeld zu verdienen, gerät jedoch in eine schlimme Familiensituation: Lutes Tochter ist mit Sidney verheiratet, einem nichtsnutzigen Betrunkenen, der das ländliche Äquivalent eines Bordells besucht und seine Frau schlägt. Er wartet darauf, dass Lute alles tut, um sein Geld zu bekommen. Als Sidney und ein örtlicher verrückter Prediger eine Verleumdungskampagne gegen Calif inszenieren, fällt es ihm schwer, seine Vergangenheit und seine wachsende Zuneigung zu Sidneys Frau zu verbergen.

Review:

Weltwirtschaftskrise 1933 USA: Der Umherziehende Calif McKinneys kommt auf seiner Durchreise nach Kalifornien in die Kleinstadt Spooner in Missouri. Dort arbeitet er via Gelegenheitsarbeit bei Lute Wade um ein paar Groschen in der Tasche zu haben. Mitbewohnt wird das haus noch von Hannah und ihrem dauerbesoffenen und prügelnden Mann Sidney, der Hannah regelmäßig verprügelt und sich anderweitig mit anderen Frauen vergnügt. Zwischenzeitlich fängt Kalif mit Hannah was an, was Sidney missfällt und er in der Stadt gegen Kalif hetzt und auch den Pseudopriester diesbezüglich involviert. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, brennt Sidney die Farm nieder um gegen Kalif anzustacheln. Doch wie es so in den meisten Fällen ist, gewinnt am Ende die Gerechtigkeit. 

MUDHONEY wurde nach einem Roman namens Streets Paved with Gold“ von Friday Locke produziert und ist bisher das längste, aber auch das durchschnittlichste Werk von Russ Meyer. Was war passiert? Wenn man die vorherigen Filme von Russ Meyer kennt, stellt sich einem die frage, wie so ein Film zustande kommen kann. Die Antwort dazu lautet, dass Meyer in eine Frau verliebt war und er die Produktion zu einem Glücksspiel gemacht hat. Man kann MUDHONEY dennoch nicht unterstellen, das er schlecht geworden ist, für einmal anschauen reicht es durchaus, aber es ist nicht das, was man sonst so kennt. 

Thematisch dreht sich das meiste hier um häusliche Gewalt. So gibt es mitunter einige Szenen, die recht unschön sind, wenn man weiß, das solche Dinge jeden Tag irgendwo auf der Welt passieren und von der Darstellung bei MUDHONEY gar nicht so weit her geholt ist. Auch gab es recht groteske Auftritte von manchen Darstellern, insbesondere von Maggie und Injoys, einem Mann, der im Bordell wohnt und ständig ohne guten Grund lacht. Glücklicherweise tauchen die beiden nicht allzu oft auf. MUDHONEY greift einige düstere Themen auf, aber die Einbeziehung mehrerer Charaktere, die als komische Erleichterung zu fungieren scheinen, lässt den Film etwas uneinheitlich wirken. Aber das Storytelling ist ziemlich gut und man kann wirklich sehen, wie Meyer als Regisseur wächst.

Fazit: Wenn man sich alle Russ Meyer-Filme vornehmen will, kommt man um MUDHONEY nicht drum herum. Man sollte aber nichts gravierendes erwarten. Die Handlung ist es vielleicht wert, aber mehr auch nicht. 



 

Motorpsycho


Originaltitel: Motorpsycho
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Eine Motorradgang rast durchs Land und tyrannisiert die Bewohner. Nur der beherzte Tierarzt Maddox, dessen Frau schwer zugerichtet ins Krankenhaus eingeliefert wird, heftet sich an die Fersen der Gang. Von einem Schlangenbiss geschwächt, stellt Maddox den blutrünstigen Anführer der Bande in einem einsamen Canyon.

Review:

MOTORPSYCHO wurde vor den grandiosen Satansweibern von Tittfield gedreht und produziert und beschränkt sich auf ein Bikertrio, die vergewaltigend und mordend durch die Gegend zieht. Anführer der Bande ist ein ehemaliger Vietnam-Veteran, die einen sichtlichen Schaden vom Krieg davon getragen hat. Nachdem sie die Frau eines Tierarztes vergewaltigen und von einer ehemaligen Dirne den Mann töten, beschließen der Tierarzt und die Dirne auf die Jagd nach den drei Verbrechern zu gehen. 

Nachdem Meyer´s Filme auf heftigen Widerstand in der Zensurpolitik stießen, entschloss er sich einen aktionsorientierteren Film zu schaffen. Inhaltlich gelungen ist der Film an sich schon, jedoch gefällt mir der Nachfolgefilm um drei verbrecherische Stripperinnen um Längen besser, was nicht bedeutet, dass MOTORPSYCHO eine Gurke ist, er ist auf seine eigene Art und Weise gut und geht als Bikersploitation-Film perfekt durch. Veröffentlich während Meyer´s Gothic-Jahre stellt MOTORPSYCHO eine grausame Beschreibung der amerikanischen Gesellschaft, verloren zwischen zunehmender Gewalt und dem Kampf der Vietnam-Veteranen dar. 

Sehr bedacht wurde hier das Budget gehandhabt, wo Meyer mal wieder bewiesen hat, das man auch mit wenig Geld etwas größeres bzw. unterhaltsames erschaffen kann. Man muss dem Film auch zugute halten, das er einen exzellenten Soundtrack aufweist, der zum Film passt und die Wahl der Darsteller, sei es männlich oder weiblich, perfekt in das geschehen passt. Wer natürlich auf der Suche nach einem freizügigeren Meyer-Film ist, sollte bei MOTORPSYCHO das Weite suchen, weil es hier rein gar nichts zu sehen gibt und so mancher Freund der Busomanie am Ende enttäuscht sein dürfte. 

Fazit zu dem ganzen: MOTORPSYCHO kann man durchweg als guten Begleitfilm zu den Satansweibern von Tittfield durchgehen lassen und sollte man sich als erstes anschauen, wenn man bei den Satansweibern einen Bezug zu Haji und der Wüste haben will. Empfiehlt sich zumindest es so zu machen. Auch wenn es hier keine Krawallnudel ala Tura Satana zu bestaunen gibt, hat der Film dennoch einiges zu bieten und vermag dem Zuschauer zu gefallen. 



 

Die Satansweiber von Tittfield


Originaltitel: Faster, Pussycat! Kill! Kill!
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Drei Stripperinnen, die ein junges Mädchen als Geisel genommen haben, treffen auf einen verkrüppelten alten Mann, der mit seinen zwei Söhnen in der Wüste lebt. Als sie erfahren, dass er eine Summe Geld versteckt hat, beginnen die Frauen, ihn in eine Intrige zu verwickeln.

Review:

Nach Sichtung dieses Filmes ist mir klar, woher die der Einfluss auf den 2009 erschienen Neo-Exploitationfilm BITCH SLAP stammt. DIE SATANSWEIBER VON TITTFIELD dienten als nahezu exakte Vorlage zu dem Streifen und könnte als die Ur-Version durchgehen, die jedem Exploitationfan Spaß macht. Der Film ist eine Fortsetzung des Meyer-Films MOTORPSYCHO, bei dem die Geschlechterrollen nur getauscht werden und hier drei knallharte Frauen den Ton angeben und es sich nicht leugnen lässt, das sie ihre Arbeit bestens verrichten. Aus Gründen der niedrigen kosten von 45.000 Dollar wurde der Film in schwarzweiß gedreht, büßt aber nichts von seiner Originalität ein. Interessant ist die Aussage der feministischen Filmkritikerin B. Ruby Rich, die den Film in den 1970ern als frauenfeindlich darstellte, ihn aber in den 1990ern feierlich lobte. 

Das größte Plus in dieser Produktion machte wohl Tura Satana, die bisher in der Filmwelt eher unbekannt war und hier einen kleinen Durchbruch in ihrem Bekanntheitsgrad erlangte, sie ist es auch, die den Film aufgrund ihres Daseins lebhaft macht und einige spektakuläre Szenen aufzuweisen hat, die dem Film den nötigen Kick geben, weiterhin gebührt Lori Williams ein großes Lob, die mit ihrer großen Klappe, dem Film einen frechen Touch verleiht. Viele betrachten den Film als einen Höhepunkt in der Karriere Meyers, was man durchaus so unterschreiben kann, weil er damit einen Kultfilm des Exploitationgenres geschaffen hat, wie es zu der Zeit nur wenige gab. 

Die Geschichte um drei Stripperinnen, die man eher als Rowdys bezeichnen könnte und in der Wüste auf einen alten Krüppel samt seinen Söhnen inklusive Geisel treffen scheint erstmal nichts besonderes, jedoch bringen sie in Erfahrung, das in der Gegend eine Menge Geld versteckt sein muss, weswegen man versucht Intrigen zu schaffen, die jedoch nicht ganz gelingen wollen. Mich persönlich hat die Familie um den alten Krüppel eher an die Texas Chainsaw Massacre-Familie erinnert, weil mit dem größten und stärksten Sohn was nicht zu stimmen scheint und sein Bruder als der normalste durch gehen kann. 

Im Verlauf des Filmes bildet sich bei jedem der Beteiligten eine Ein-Mann/Frau-Gruppierung, bei dem alle anfangen verrückt zu werden und anfangen, gegeneinander zu kämpfen. Es ist eine sehr schnelle Geschichte voller Ereignisse, die schwer zusammen zu fassen ist und in der staubigen Wüste Amerikas spielt, die Russ Meyer so am Herzen liegt. Es ist ein Film, der angesichts des hektischen, manchmal sogar übertriebenen Tempos nie müde wird. Zusammenfassend ein wahres Meisterwerk, das eine ganze Reihe von Kuriositäten mit sich bringt, die den Streifen noch legendärer und kultiger machen. Wer ihn also noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nach holen, denn auch ich habe das ganze viel zu lange aufgeschoben und bereue es es inzwischen, nicht schon vor über zehn Jahren damit angefangen zu haben, mich mit den Russ Meyer-Filmen zu beschäftigen, obwohl das schon seit damals mein Plan war, aber wie es manchmal ist. 




 

Dienstag, 5. Dezember 2023

Lorna - Zuviel für einen Mann


Originaltitel: Lorna
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Lorna ist seit einem Jahr mit Jim verheiratet, aber sexuell immer noch nicht zufrieden. Während Jim im Salzbergwerk arbeitet, wird sie von einem entflohenen Sträfling vergewaltigt, verliebt sich jedoch in ihn. Unterdessen machen Jims Freunde ihm wegen Lornas angeblicher Untreue das Leben schwer, ohne zu ahnen, wie nah sie am Ziel sind. Der Ärger beginnt, als Jim früher von der Arbeit nach Hause kommt, weil ihr Jubiläum ist.

Review:

LORNA ist der erste Film, bei dem Russ Meyer einen ernsteren Gang wagte und sich von den Komödien entfernte, um einen dramatischen Film zu machen, der einen gewissen Thrill zum Schluss hin beinhaltet. Gleichzeitig verbindet er mit der Story auch eine Romanze, die mit Gewaltspitzen gespickt und für den damaligen Zeitgeist durchaus sexploitativ verarbeitet, aber immer noch zurückhaltend produziert wurde. LORNA war der erste von drei Filmen, die Meyer mit Lorna Maitland drehte und bis zu diesem Punkt sein teuerster Film. Ursprünglich war die Rolle von Lorna Maria Andre angeboten worden, jedoch war Meyer mit ihrer Brustgröße nicht einverstanden, weswegen Meyer´s Frau und Geschäftspartnerin Barbara Ann Popejoy entdeckt, die den Künstlernamen Lorna Maitland erhielt, gecastet wurde und die Rolle dann auch bekam. 

Zum Zeitpunkt des Drehs war Maitland schwanger und gab das Baby auch nach der Geburt zur Adoption frei. Der Film wurde im September 1963 zehn Tage lang in Schwarzweiß gedreht, hauptsächlich auf der kleinen Hauptstraße, die durch Locke, Kalifornien, verläuft. Bei Erscheinen des Filmes waren die Aufschreie nicht weit und in Maryland, Pennsylvania und Florida wurde der Film strafrechtlich aufgrund von Obszönitäten verfolgt. Dem Erfolg schadete das ganze jedoch nicht und der Film spielte fast eine Million Dollar ein. Meyer konnte es den Ausstrahlungen in diversen Auto- und Bahnhofkinos verdanken, das der Film so viel Geld einspielt, selbst in manchen Arthouse-Kinos hatte der Film ein paar Auftritte. 

Die Geschichte ist zwar nicht gerade das heißeste Eisen, aber wirkte auf mich sehr unterhaltsam: Der liebende Ehemann, die Frau, die aus ihrem Trott der Ehe raus will, Freunde des Ehemannes, die sich über ihn  lustig machen und hänseln, das seine Frau ihn betrügt, während er auf der Arbeit ist und ein geflohener Sträfling, der sich Lorna schnappt und sie ihm verfällt. Zum Schluss hin kommt es zum erbitterten Kampf zwischen Sträfling und Ehemann, bei dem Lorna samt dem Sträfling ihr Leben lassen müssen. Sowas nennt man im schlimmsten Fall höhere Gerechtigkeit. 

Das Schauspiel als auch die Dialoge empfand ich als sehr unterhaltsam und die Zeit verging wie im Flug, war das der erste Film von Meyer der Spielfilmlänge aufweisen konnte und ebenso schnell wieder vorbei war. Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass das bisher der beste Russ Meyer-Film ist, den ich bisher gesehen habe, wobei ich noch ziemlich am Anfang seines Schaffens stecke und noch viele weitere Filme kommen. Anders als das Filmplakat vermuten lässt, ist es auch kein Film, der durchdringend nur aus Erotik besteht, denn der hält sich sehr stark zurück und bietet nur sehr wenige erotische Versatzstück, die auch vollkommen reichen und den Fokus auf die Dramatik und Moral hinter der Geschichte richten. 


 

Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!






 

Samstag, 22. April 2023

Dr. Jekyll & Mr. Hide (1912)

 


Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hide
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1912
Regie: Lucius Henderson

Inhalt:

Dr. Henry Jekyll experimentiert mit wissenschaftlichen Mitteln, um die verborgene, dunkle Seite des Menschen aufzudecken und befreit einen Mörder aus seinem Inneren.

Review:

DR.JEKYLL & MR. HIDE ist die zweite von drei amerikanischen Verfilmungen aus der Nickelodeon-Ära aus dem Jahre 1912 die nach dem Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson verfilmt wurde. Der Roman hat zahlreiche Verfilmungen mit sich gebracht und hält bis in die heutige Zeiten noch an, die letzte Verfilmung liegt zwar aktuell 15 Jahre zurück, jedoch gehe ich davon aus, dass die kommenden Jahre bestimmt noch ein paar Verfilmungen zu dem Thema kommen werden. 

Bei dem 1912 erschienen Film handelt es sich um einen Stummfilm, der von Lucius Henderson geleitet wurde und war deshalb eine kleine Sensation, weil es einer der ersten Filme war, der einen Roman verfilmte. Man munkelt, dass es eine Verfilmung aus dem Jahre 1897 gibt, das ist jedoch unbestätigt, die erste bekannte Verfilmung stammt aus dem Jahre 1908. Die 1912er Version des Filmes ist ziemlich unkompliziert und besteht nur aus kurzen 12 Minuten, die den Kernpunkt des Romans abdecken: Dr. Jekyll probiert ein Serum aus, was ihn in den schrecklichen Mr. Hide verwandelt, der die Stadt terrorisiert und uach vor einem Mord nicht zurück schreckt um am Ende wieder in Dr. Jekyll zurück zu verwandelt werden und sich selber umbringt. 

In Januar-Ausgabe von 1912 der Moving Pictures News meinte die Reporterin Margaret McDonalds folgendes über den Film: "Eine der besten Veröffentlichungen, die die Thanhouser Company je herausgebracht hat, ist die Veröffentlichung von … Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Nichts, was kürzlich veröffentlicht wurde, hat mich stärker beeindruckt als dieses wunderbare Bild ... Für den intelligenten Menschen stellt dieses Bild eine wunderbare Lektion dar. Diejenigen, die mit der Geschichte vertraut sind, aus der der Film gemacht wurde, werden von seiner Reproduktion dreifach beeindruckt sein, wo einen eine verblüffende Moral mit so lebendiger Intensität anstarrt, dass man fast eine stille, kleine Stimme hören kann, die fragt: ‚Bist du das?‘“ 

Beeindruckend ist auch die Rolle des Hauptprotagonisten selber, die von James Cruze gespielt wurde. Sein Auftreten als Dr. Jekyll und Mir. Hide ist sehr symbolisch für den Mann, den er vor und hinter er Kamera gewesen war. Allgemein war er ein sehr talentierter Mann, der auf eine große Filmographie als Regisseur und Schauspieler zurück blicken kann. Nicht umsonst verdient er mit der zeit um die 6000 Dollar in der Woche, was sehr beachtlich war. 


Montag, 17. April 2023

Das Vermächtnis des Professor Bondi


Originaltitel: A Bucket of Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Der arme Walter Paisley wäre für sein Leben gern ein angesehener Künstler, doch leider fehlt ihm dazu jegliches Talent, was seinen Bildhauerambitionen nicht entgegen kommt. Folglich muß er seine Brötchen auch als Gehilfe und Tellerwäscher in dem Künstlercafe "Yellow Door" verdienen, wo er von Literaten, Malern und anderen Künstlern stets umgeben ist. Als er eines Nachts versehentlich die Katze seiner Vermieterin umbringt, weiß er sich nicht anders zu helfen, als sie mittels Ton und Gips in ein Kunstwerk zu verwandeln - das im Cafe am nächsten Tag wie eine Bombe einschlägt. Doch der Erfolg hat seine Schattenseiten, denn ein Undercover-Cop-Duo auf der Jagd nach Heroin führt schließlich zu einer ersten menschlichen Leiche, die ein noch gefeierteres Schaustück abgibt. Und plötzlich sieht sich Walter in der Lage, irgendwie noch mehr Leichen zu produzieren, damit er seinen Künstlerplatz an der Sonne behalten kann.

Review:

DAS VERMÄCHTS DES PROFESSOR BONDI ist eine Horrorkomödie aus der Schmiede des B-Movie-Masterminds Roger Corman, den ich im übrigen sehr verehre und ihn als als einen göttlichen Auswuchs in der B-Film-Welt betrachte! Entstanden ist der Film 1959 in der Zeit der Beatnik-Kultur der 50er Jahre. Nur mit einem Budget von 50.000 Euro ausgestattet, wurde der Film in nur 5 Tagen produziert und abgedreht und beinhaltet die Geschichte eines jungen Mannes, der gerne jemand wäre, aber zu diesem Zeitpunkt ´nichts´ ist, bis es ihm mehr oder weniger aus Zufall gelingt, aus sich selber einen großen Namen als Bildhauer zu machen. Das Geheimnis dahinter ist, dass seine Modelle im wahrsten Sinne mit inbegriffen in seinen Künsten sind, was erst viel später ans Tageslicht kommt.

Der Film war Corman´s erste Zusammenarbeit mit Charles Griffith in puncto Comedy, was danach folgte waren Filme wie EIN KLEINER HORRORLADEN und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA. Ich würde den Film eher weniger als einen Horrorfilm bezeichnen, weil in der heutigen Zeit versteht man unter Horrorfilmen möglicherweise was anderes, das andere ist, dass der Komödienanteil zu hoch ist, wenn dann würde ich den Film eher als eine Gruselkomödie bzw. eine makabere Komödie bezeichnen, wenn man sich auf den Inhalt beschränkt.

Der Erfolg des Films beruht auf einer perfekten Balance zwischen den Talenten, die dazu beigetragen haben, und der Tatsache, dass Corman im Wesentlichen ein Regisseur war, dessen Ehrgeiz es war, sein Vermögen durch primitive Kunst zu machen. Abgesehen von seinen Poe-Adaptionen ist dies zweifellos eines der bessere Werke des Regisseurs. Obwohl es im Film kaum einen sympathischen Charakter gibt, gibt es viele interessante, was es einfacher macht, sie als Menschen zu erkennen. Im Grunde ein smarter Film von Corman, aber nicht sein berühmtester bei seiner nahezu unzähligen Auswahl an Filmen. 


 

Die Teufelswolke von Monteville


Originaltitel: The Trollenberg Terror
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Quentin Lawrence

Inhalt:

In einer unzugänglichen Gegend in den Schweizer Bergen nistet sich eine außerirdische, tentakelbewehrte Kreatur mit einem riesigen Auge ein, die sich von einer radioaktiven Wolke umgeben läßt und mittels telepathischer Kräfte ihre unmittelbare Umwelt kontrolliert. Eine Telepathin, ein Beauftragter der UN, ein Journalist und Wissenschaftler des örtlichen Observatoriums, die etwas ähnliches schon in den Anden gesehen hat, bemühen sich, den Terror zu stoppen, dem schon viele Bergsteiger zum Opfer fielen... 

Review:

In dem Schweizer Bergdorf Trollenberg, verschwinden auf mysteriöse Weise mehrere Bergarbeiter am Berghang. In der Nähe befindet sich ein Observatorium, was eine seltsame Wolke an den Hängen entdeckt. Seltsam aus dem Grund, weil die Wolke radioaktive Messwerte ausgibt und sich nie bewegt. Anne Pilgrim, eine von zwei englischen Schwestern, die eine übersinnliche Bühnengruppe bilden, erhält eine Vorahnung großer Gefahr, die mit dem Berg verbunden ist. Als die Wolke beginnt, den Berg hinunterzuwandern und unterwegs Menschen tötet, wird den Astronomen klar, dass sie es mit einer außerirdischen Invasion zu tun haben. Die Außerirdischen stammen aus einer sterbenden Welt und haben die Kälte des Berghangs als Umgebung ausgewählt, die ihrem Heimatplaneten am ähnlichsten ist.

DIE TEUFELSWOLKE VON MONTEVILLE ist ein netter, kleiner britischer Beitrag zu den damals beliebten Alien Invasions-Filmen von 1958. Eine zeit in der ebensolche Filme sehr populär waren und im darauf folgenden Jahrzehnt weiterhin kein Halt gemacht wurde, derartige Filme zu drehen. Der Ursprung des Filmes basiert auf einer TV-Serie die den Namen THE TROLLENBERG TERROR trug, einer Serie, die sich auch um Trollenberg, Bergarbeiter und seltsame Phänomene drehte.  Wie auch die Serie inszenierte Quentin Lawrence den Film, zum Teil mit den selben Darstellern aus der Originalserie. Es ist ein offenes Geheimnis, das versucht wurde, die QUATERMASS-Filme der Hammerfilm Studios zu kopieren. 

Der Film selber ist kein großer Garant für hochwertigen Science Fiction aus den 1950ern, weil er das übliche beinhaltet, was man in dem Genre so kennt und eher durchschnittliche Kost ist, die man nicht gesehen haben muss, aber auch nicht zu verachten ist. Es spricht eine gute Inszenierung für den Film, die aus einer ordentlichen Spannung und psychologischen Horror auf zu bieten hat, die gefällt. Gut gewagt war auch der Einsatz von Horroreffekten, die für die damalige Zeit sicher gewagt waren, sprich: Abgetrennte Köpfe waren zu der Zeit noch rar besät. Sehr großartig fand ich das ausserirdische Monster selber um was es hier geht. Ein riesiges ausserirdisches Krakenauge, was der Menschheit zur Gefahr wird. Ich kann mir gut vorstellen, wie das auf die Zuschauer damals gewirkt haben muss, denn man spielt auch mit den Ängsten der Zuschauer. 

Fazit: Nicht zu verachtender B-Movie aus der ersten Welle des Science Fiction, bei der die Kameras drehten wie die Maschinengewehre. John Carpenter schreibt diesem Film die Inspiration zu „The Fog“ zu , in der auch eine geheimnisvolle Wolke mit darin verborgenen tödlichen Monstern zu sehen ist. Heutzutage würde das Augenalien eher lachhaft erscheinen als damals. Dafür ist man dem Film dank seines Charmes verfallen, wenn es los geht. Man sollte über die Effekte hinweg sehen, wenn man den Film nicht kennt und was höherbudgetiertes erwartet. Zum anderen stellen technisches Können und gute Effekte noch keinen soliden Film dar, daher sollte man ab und zu Mängel übersehen können, weil man sonst einen Haufen guter Filme verpasst. 

 

Mittwoch, 12. April 2023

Die Nackte und der Satan


Originaltitel: Die Nackte und der Satan
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Victor Trivas

Inhalt:

Professor Dr. Abel ist das Unmögliche gelungen. Er hat es geschafft, den abgetrennten Kopf eines Hundes für 4 Monate am Leben zu erhalten. Als der Prof. verstirbt, sieht sein ehemaliger Assistent Dr. Brandt darin die Chance, auch den Kopf von Abel am Leben zu erhalten. Doch das ist ihm nicht genug. Nur wenige Zeit später setzt er den Kopf der deformierten Schwester Irene, auf den Körper der schönen Stripperin Stella. Wie lange wird er diesen Wahnsinn noch fortsetzen?...

Review:

Deutschland im Jahre 1959. Der Krieg war knapp 15 Jahre vorbei und Deutschland im Wiederaufbau auf allen Ebenen. Dazu gehört auch die Filmindustrie, die in Ost und West unterteilt war. Und was für den Westen diesbezüglich sehr problematisch war, ist die Tatsache dass der größte Teil der Filminfrastruktur des Landes, die legendären UFA-Studios, in Ostdeutschland lag. Nichtsdestotrotz hat sich die westdeutsche Filmindustrie in den 1950ern langsam, aber stetig erholt und konnte mit so manchem Film aufwarten den man hierzulande als Heimatfilm verstand. Nur um nichts i eine falsche Richtung zu lenken, es gab Ausnahmen, die alles andere als Heimatfilme waren und ein sehr ´expressionistisches´ Beispiel ist DIE NACKTE UND DER SATAN. 

Produziert wurde der Film von der deutschen Trashfilmlegende Wolfgang C. Hartwig, der zu dieser Zeit noch eine sehr kleine Filmographie vorweisen konnte und vermutlich noch nicht wusste, dass sie in den kommenden Jahren noch viel größer werden würde. Einen großen Einfluss zu seiner siebten Produktion war das amerikanische Horrorkino, insbesondere die Thematik des verrückten Wissenschaftlers. Frankenstein lässt grüßen. Für die Rolle des verrückten Wissenschaftlers Dr. Ood konnte man Horst Frank an Land ziehen, der seine Rolle ausgezeichnet beherrscht und man sie ihm sofort ab nimmt. Ich gestatte mir zudem die Bemerkung, dass auch wohl seine markanten Gesichtszüge einen Teil dazu beigetragen haben in die Rolle eines Wahnsinnigen zu schlüpfen. Weitere zu bezeichnenden Darsteller wären das 1950er Sexsymbol Christiane Maybach und die erst 20-jährige Stuttgarterin Karin Kernke, die hier ihren ersten Auftritt hatte. 

Stellenweise hat der Film bizarre Szenen und das waren mit Verlaub die, in denen der abgetrennte Kopf spricht, der mit Schläuchen am Leben erhalten wird. Die Klänge die bei den Szenen im Hintergrund laufen tun natürlich ihr übriges um die Bizarrheit zu untermauern. Wenn ich denke, dass das ein Film aus einem längst vergangenen Jahrzehnt ist, stellt sich mir die Frage, wie er wohl damals bei den Leuten angekommen ist. Die meisten werden sicherlich wegen dem irreführenden Titel in die deutschen Kinos geströmt sein, denn weder ein nackter Leib och einen Satan wird man hier zu Gesicht bekommen. Vielleicht war es aber auch die Storyline zu dem Film, die ich sogar sehr reizend finde und ich bisher nur aus MARS ATTACKS kannte. Ob DIE NACKTE UND DER SATAN hier wohl Pate stand?

Lange Rede, kurzer Sinn: DIE NACKTE UND DER SATAN ist ein exzellentes Stück deutscher Eurohorror-Geschichte und hat mich sehr beeindruckt. Dass der Film in schwarzweiß gedreht worden ist, stört mich recht wenig, sondern gibt dem Film eine gruselige Atmosphäre die ich nicht missen wollen würde. Und wenn man bedenkt was es heutzutage auf dem deutschen Filmmarkt so gibt, dann halte ich mich doch lieber nach wie vor an deutsche Film die vor der Jahrtausendwende erschienen sind, da macht man definitiv nichts kaputt, am wenigsten seine Zeit. 


 

Freitag, 24. Februar 2023

Gesandter des Grauens


Originaltitel: Not Of This Earth
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Roger Corman

Inhalt:

In der Nachbarschaft zieht der seltsame Mr. Johnson (Paul Birch) ein, ein stets im Anzug gekleideter Mann, der zu jeder Zeit eine Sonnenbrille trägt. Was keiner weiß ist, daß Mr. Johnson ein Außerirdischer ist, der für seine sterbende Rasse dringend Blut sammeln muß und sich auf der Erde bedienen will. Natürlich fallen die blutleeren Opfer schon bald auf - eine neue Art von Vampir ist in der Stadt...

Review:

Der Gesandte des Grauens ist ein früher Klassiker von Roger Corman aus dem Jahre 1957. Inhaltlich geht es um einen Außerirdischen, der auf die Erde kommt, um das Blut der Menschen zu testen, ob es für die Bewohner auf Davanna nützlich sein könnte, weil die Davannaer nach einem Atomkrieg an einer unheilbaren Blutkrankheit leiden. Jedoch bleibt es nicht ewig verborgen, dass mit Mister Johnson, dem Ausserirdischen etwas nicht stimmt und ein Katz und Maus-Spiel beginnt. 

Ich mag die Handlung von diesem Film sehr. Es geht um einen Außerirdischen, der auf die Erde kommt und Menschen tötet, aber anstelle des üblichen Gemetzels tötet dieser Außerirdische nicht nur Menschen, um sie zu töten oder ihren Planeten zu übernehmen, er versucht, seinen eigenen Planeten zu retten . Ich habe einfach das Gefühl, dass er sich von den anderen Science-Fiction-Filmen der damaligen Zeit abhebt, wenn es um antagonistische Motive geht. 

Der ganze Film hat eine Art düstere Atmosphäre. Manchmal fühlt es sich eher nach Noir als nach Science-Fiction an. Es funktioniert aber. Dabei nimmt sich der Film nicht immer ernst. Ein großes Lob verdienen die Darsteller des Filmes, insbesondere Paul Birch, der seine Rolle als Alien sehr gut meistert. Auch sein Auftreten als eine Art MEN IN BLACK kommt gut an und wirkt für damalige Verhältnisse ziemlich gruselig. Die Regenschirm-Monster-Szene ist wirklich der einzige urkomische, ungewollt lustige Moment. Man kann sogar die Schnur auf dem Regenschirmmonster sehen. Sozusagen ist dieses Monster der erste Facehugger der Filmgeschichte, Hut ab in diesem Fall. 

GESANTER DES GRAUENS sei jedem empfohlen, der auf B-Movies oder Science Fiction-Filme der 50er Jahre steht und kein Problem damit hat, dass er in schwarzweiß ist. Mit seiner Laufzeit von  nur 67 Minuten ist er auch extrem kurzweilig und gut geeignet, als kleiner Trash-Snack für zwischendurch.