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Dienstag, 22. August 2023

Le vergogne del mondo


Originaltitel: Le Vergogne Del Mondo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Guiseppe Scotese

Inhalt: 

Mondofilm über den Hunger der Welt

Review:

Das schöne am Sammeln von Filmen, meinerseits insbesondere Mondofilmen ist, dass man immer wieder was neues findet, wo man nie zuvor was davon gehört hat geschweige denn geahnt hätte, dass mancher Film mal in der Sammlung wandert. Seit Jahren versuche ich schon, einen Mondo nach dem anderen zu ergattern, in welcher Form auch immer, um mir ein Bild davon zu machen und mir Wissen anzueignen, sofern man von manchen Inhalten davon reden kann, sich Wissen anzueignen, ist doch allseits bekannt, dass es in Mondofilmen nicht unüblich ist, dass manche Informationen nur dazu dienen, den Film reißerisch zu gestalten. Braucht es wirklich noch Beispiele? Ich denke nicht, das Internet ist glücklicherweise voll genug davon, damit ein jeder selber nachforschen und suchen kann. 

Mit LE VERGOGNE DEL MONDO ist mir mal wieder ein ganz spezieller Fang gelungen, weil der Film eine wahrhaftige Seltenheit darstellt, von der ich bis vor kurzem nicht mal zu träumen gewagt hätte, ihn jemals zu Gesicht zu bekommen. Wie könnte ich denn auch, war mir die Existenz dessen auch unbekannt und nur durch einen glücklichen Zufall samt zur richtigen Zeit am richtigen Ort war es mir vergönnt, dem Film habhaft zu werden. Ich liebe meine Beziehungen, die ich so pflege, weil sie mir öfters mal ein paar Goodies an Land spülen und mir unbewusst dabei verhelfen, mein Mondo-Archiv zu erweitern, was inzwischen schon zu einer "Lebensaufgabe" geworden ist. 

Der Name Giuseppe Maria Scotese wird vermutlich nur eingefleischten Italo-Filmfans und Mondokennern ein Begriff sein, war es doch kein unfleißiger Filmemacher, der schon bei Filmen wie LSD - PARADIES FÜR 5 DOLLAR, CANNIBALI DOMANI und EIN MÄDCHEN KÄMPFT SICH DURCH DIE GRÜNE HÖLLE die Finger im Spiel hatte. 1968, in der Zeit der großen italienischen Mondowelle, stand auch ihm der Sinn danach einen Mondofilm zu machen, der sich mit dem Thema des Welthungers auseinandersetzt. Ein Thema was bis heute noch aktuell ist und sich seitdem auch nichts geändert hat, trotz Spenden die immer mal wieder zum Aufruf kommen und ich persönlich bezweifel, dass das Geld auch wirklich an die Stellen wandert, wo es hin gehört. 

Scotese und sein Co-Drehbuchautor waren offensichtlich mehr daran interessiert, Aufnahmen zu machen, die in den heruntergekommenen und von Rassismus, Armut und Hungersnot geprägten Gebieten der Welt geprägt waren. Hauptsächlich finden die gezeigten Aufnahmen in der dritten Welt statt, insbesondere dem afrikanischen Kontinent, der aufzeigt wie es um die Menschen dort bestellt ist. Von damals bis heute hat sich die Lage kaum geändert und es herrscht nach wie vor noch eine großer Armut als auch Hungersnot, wie hier bildhaft dargestellt wird. Aus dem Off ertönt ein Kommentator, der die Szenen kommentiert und seinen geistigen Ausfluss dazu gibt. Leider war es mir nicht verständlich, was genau gesagt wurde, weil mir der Film nur im italienischen Originalton vorlag, aber man kann es sich vermutlich denken in welche Richtung es geht. 

Mit einer Lauflänge von 95 Minuten heisst es durch halten, auch wenn man kein Wort versteht. Der ganze Film hat einen starken Rotstich, was wohl dem Alter und der damaligen Aufnahmetechnik geschuldet war und es bis dato auch keine bessere Version oder Veröffentlichung von dem Film gibt. Es kann gut sein, dass er damals auf VHS veröffentlicht wurde, jedoch ist mir keine Veröffentlichung bekannt, auch Recherchen im Internet ergaben keine Ergebnisse, ausser einen Eintrag bei der IMDB und einer Movieposter-Seite. Für mich als Sammler diverser Mondofilme dennoch interessant, weil der Film eine absolute Seltenheit in einer Welt voller Pseudoraritäten, wie sie oft angepriesen werden, Stichwort: Diverse Mediabooks und sonstigem Schmu! ;)