Posts mit dem Label Roger Corman werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Roger Corman werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!






 

Mittwoch, 10. Mai 2023

Bloodfist Fighter


Originaltitel: Bloodfist
Herstelungsland: USA, Philippinen
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Terence H. Winkless

Inhalt:

Jake Rave kriegt plötzlich einen Anruf, dass sein Bruder tot sei. Sein Bruder soll ,in Manila, tot aufgefunden worden sein. Daraufhin fliegt Jake nach Manila. Dort findet er heraus, dass sein Bruder bei einem Turnier mitgemacht hat und jemanden während einem Kampf getötet hat. Der Mörder von Jakes' Bruder soll angeblich mitkämpfen. Als Tage später das Turnier wieder von neu beginnt, nimmt Jake teil und hofft so den Mörder seines Bruders zu finden.

Review:

Der pensionierte Kickboxer Jake erfährt von der Polizei aus Manila, dass sein Bruder ermordet wurde und unternimmt alles menschenmögliche um so schnell wie möglich mit dem Flugzeug dort hin zu kommen, weil er das Ziel verfolgt, den Mörder seines Bruder zu finden und auf Rache zu sinnen. Da sich die Polizei nicht wirklich um den Fall kümmert, mischt er sich unter die Einheimischen und lernt einen Kickboxer und seine Schwester kennen, bei denen er unterkommen kann. Nach einigen Recherchen findet er raus, das sein Bruder in einem Untergrundkampfturnier beteiligt war und dort sein Mörder zu suchen ist. So lernt er auch Kwong kennen, der selber Spieler und ehemaliger Kämpfer ist und Jake trainiert, um ihn für seinen Kampf fit zu machen. 

Nach dem großen Erfolg von BLOODSPORT mit Jean Claude Van Damme, gab es so einige filmische Mitspieler in der Martial Arts-Actionfilm-Liga, die dasselbe Ziel hatten und an dem Erfolg teil nehmen wollten. Einer der ersten Filme, der bei dem ganzen Treiben entstand, war BLOODFIST FIGHTER, der ganz dreist einfach den Namen in den Titel nahm, um dem Käufer zu suggerieren, dass es sich um einen zweiten Teil oder gleichartigen Film handeln könnte. Fans von 80er-Trashern dürfte der Film anhand der Umsetzung definitiv gefallen, weil er seine Momente hat, die ein dezentes Lächeln nicht unterdrücken können, auch inhaltlich geht man in ein eher trashiges Niveau ein.

Eine sehr gute Auswahl hat man bei der Wahl des Hauptdarstellers und des Produzenten getroffen, Don Wilson war der Auserkorene, der als Hauptdarsteller fungierte und zu der Zeit noch ein eher kleines Licht in der Filmwelt war. Was für ihn spricht, war und ist seine Fähigkeit des Kickboxens, was er auch im Real Life betreibt. Leider kann ich nicht sagen, ob seine Kampfkunst Over the Top oder mittelmäßig ist, weil ich mich damit nicht wirklich aus kenne. Als Produzent ist B-Movie-Kultproduzent Roger Corman verpflichtet worden, der wie gewohnt manierliche Arbeit geleistet hat. 

Bisher mangelt es in Deutschland an einer Veröffentlichung, die erstens: Ungekürzt und zweitens zumindest auf DVD erschienen ist, somit muss man bis auf weiteres mit der MGM-VHS vorlieb nehmen und darf hoffen, dass sich nach der Listenstreichung 2016 irgendwann mal was tut. Ein weiterer Punkt wäre, dass der Film noch 7 Nachfolger mit sich gezogen hat, in denen bei den meisten Don Wilson zu sehen ist, und auch da noch ziemliches Flachland in puncto Veröffentlichungen herrscht. So bleibt es bis auf weiteres still um die Reihe, obwohl die Filme an sich gar nicht allzu schlecht sind, insbesondere der erste Teil.



 

Freitag, 21. April 2023

Creature from the Haunted Sea


Originaltitel: Creature from the Huanted Sea
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Ein Agent folgt dem Verbrecher Renzo auf Schritt und Tritt. Als Matrose getarnt arbeitet er auf einem Schiff, auf dem Renzo sich mit anderen Gesellen zusammen tut, um Kubaner und kubanische Wertsachen zu schmuggeln. Renzo verschweigt seinen Kumpanen jedoch eine Kleinigkeit: Er hat es nur auf einen Schatz abgesehen, und um diesem auf richtigem Kurs näher zu kommen, erfindet er ein Seeungeheuer. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn in den Weiten des Meeres lebt wirklich eine solche Kreatur... 

Review:

Es gibt die Art Filme, bei denen der Satz „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss“ Bestand hat und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA ist einer davon. Der Hauptgrund bei Corman-Filmen ist der, dass ich sein Schaffen mag, insbesondere seine Tierhorror-Heuler, die Liebhaber und Hasser haben. Aber auch diverse frühere Werke sind bei mir gern gesehene Gäste auf der Flimmerkistenleinwand. Wenn man sich mit seiner Filmographie auseinandersetzt, sieht man, dass Roger ein richtiges Arbeitstier bis ins hohe Alter ist. Wie es aber manchmal so ist, können nicht alle Werke eines Regisseurs bzw. Produzenten gut sein und dieses fiese Kuschelmonster ist eines davon. 


Der Film stellt eine Parodie für Monsterfilme, Gangsterfilme und Spionagefilme dar und wird oftmals als Horrofilm vermarktet, was er aber nicht ist, ich würde ihn nicht mal als Horrorfilm durch gehen lassen, eventuell mit winzigen Elementen davon, aber eher mehr als eine Komödie. Es dreht sich um ein paar Gangster, die einen kubanischen Schatz ausserhalb Kubas schmuggeln wollen, einem geheimen Spion, ein paar Gehilfen die auf hoher See sind. Der Gangsterboss will das ganze kostbare Gut natürlich unter seiner Hand wissen und erfindet die Geschichte zu einem Seemonster, um sich von ein paar Kubanern erlösen. Was er aber bis dato noch nicht weiß: Sie sind nicht allein auf oher See und ein übelst fieses Seeungeheuer wartet schon auf sie. 

Innerhalb von 5 Tagen wurde der Film gedreht und fertig produziert, man schaffte es selbst Einheimische zu verpflichten, die sich für 1 Dollar die Stunde vor die Kamera treten, sehr löblich, finde ich. Die Kreatur, die wohl das Markenzeichen des Filmes ist, tritt leider dezent zu wenig auf, von der hätte ich nur zu gerne mehr gesehen. Sie bestand aus einem Neoprenanzug, etwas Moos, Tennisballaugen (Scheint wohl damals üblich gewesen zu sein) und Pfeifenreinigern für die Krallen. Wer die Serie Malcolm Mittendrin kennt, wird sich definitiv an das Monster erinnern, denn das bleibt einem ewig im Gedächtnis erhalten. 

Beworben wurde der Film 1961 als wahrer Thriller, was dem Film aber den Todesstoß versetzte, weil sich die Kinobesucher verarscht vorkamen. Man hätte ihn schon damals als eine Horrorkomödie bewerben sollen, weil es dem zu dieser Zeit näher gekommen wäre. Aus heutiger Sicht ist der Film wohl der größte Schmu, aber dennoch ein wichtiger Vertreter des B-Movie-Universums, zu dem Corman viel dazu beigetragen hat, worauf man als Freund dieses skurrilen Genres zudem auch Stolz sein kann, denn ohne diese Filme gäbe es vermutlich viele Filme heute nicht. Auch wenn ich den Film mehr schlecht als recht empfand, spreche ich ihm seine Daseinsberechtigung nicht ab und hoffe insgeheim auf eine deutsche Veröffentlichtung dazu, allein schon aus dem Grund, weil ich mir im Laufe meines Lebens eh jeden Corman-Film in die Sammlung stellen will, ob deutschsprachig oder nicht. 


 

Montag, 17. April 2023

Das Vermächtnis des Professor Bondi


Originaltitel: A Bucket of Blood
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1958
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Der arme Walter Paisley wäre für sein Leben gern ein angesehener Künstler, doch leider fehlt ihm dazu jegliches Talent, was seinen Bildhauerambitionen nicht entgegen kommt. Folglich muß er seine Brötchen auch als Gehilfe und Tellerwäscher in dem Künstlercafe "Yellow Door" verdienen, wo er von Literaten, Malern und anderen Künstlern stets umgeben ist. Als er eines Nachts versehentlich die Katze seiner Vermieterin umbringt, weiß er sich nicht anders zu helfen, als sie mittels Ton und Gips in ein Kunstwerk zu verwandeln - das im Cafe am nächsten Tag wie eine Bombe einschlägt. Doch der Erfolg hat seine Schattenseiten, denn ein Undercover-Cop-Duo auf der Jagd nach Heroin führt schließlich zu einer ersten menschlichen Leiche, die ein noch gefeierteres Schaustück abgibt. Und plötzlich sieht sich Walter in der Lage, irgendwie noch mehr Leichen zu produzieren, damit er seinen Künstlerplatz an der Sonne behalten kann.

Review:

DAS VERMÄCHTS DES PROFESSOR BONDI ist eine Horrorkomödie aus der Schmiede des B-Movie-Masterminds Roger Corman, den ich im übrigen sehr verehre und ihn als als einen göttlichen Auswuchs in der B-Film-Welt betrachte! Entstanden ist der Film 1959 in der Zeit der Beatnik-Kultur der 50er Jahre. Nur mit einem Budget von 50.000 Euro ausgestattet, wurde der Film in nur 5 Tagen produziert und abgedreht und beinhaltet die Geschichte eines jungen Mannes, der gerne jemand wäre, aber zu diesem Zeitpunkt ´nichts´ ist, bis es ihm mehr oder weniger aus Zufall gelingt, aus sich selber einen großen Namen als Bildhauer zu machen. Das Geheimnis dahinter ist, dass seine Modelle im wahrsten Sinne mit inbegriffen in seinen Künsten sind, was erst viel später ans Tageslicht kommt.

Der Film war Corman´s erste Zusammenarbeit mit Charles Griffith in puncto Comedy, was danach folgte waren Filme wie EIN KLEINER HORRORLADEN und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA. Ich würde den Film eher weniger als einen Horrorfilm bezeichnen, weil in der heutigen Zeit versteht man unter Horrorfilmen möglicherweise was anderes, das andere ist, dass der Komödienanteil zu hoch ist, wenn dann würde ich den Film eher als eine Gruselkomödie bzw. eine makabere Komödie bezeichnen, wenn man sich auf den Inhalt beschränkt.

Der Erfolg des Films beruht auf einer perfekten Balance zwischen den Talenten, die dazu beigetragen haben, und der Tatsache, dass Corman im Wesentlichen ein Regisseur war, dessen Ehrgeiz es war, sein Vermögen durch primitive Kunst zu machen. Abgesehen von seinen Poe-Adaptionen ist dies zweifellos eines der bessere Werke des Regisseurs. Obwohl es im Film kaum einen sympathischen Charakter gibt, gibt es viele interessante, was es einfacher macht, sie als Menschen zu erkennen. Im Grunde ein smarter Film von Corman, aber nicht sein berühmtester bei seiner nahezu unzähligen Auswahl an Filmen. 


 

Freitag, 24. Februar 2023

Gesandter des Grauens


Originaltitel: Not Of This Earth
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Roger Corman

Inhalt:

In der Nachbarschaft zieht der seltsame Mr. Johnson (Paul Birch) ein, ein stets im Anzug gekleideter Mann, der zu jeder Zeit eine Sonnenbrille trägt. Was keiner weiß ist, daß Mr. Johnson ein Außerirdischer ist, der für seine sterbende Rasse dringend Blut sammeln muß und sich auf der Erde bedienen will. Natürlich fallen die blutleeren Opfer schon bald auf - eine neue Art von Vampir ist in der Stadt...

Review:

Der Gesandte des Grauens ist ein früher Klassiker von Roger Corman aus dem Jahre 1957. Inhaltlich geht es um einen Außerirdischen, der auf die Erde kommt, um das Blut der Menschen zu testen, ob es für die Bewohner auf Davanna nützlich sein könnte, weil die Davannaer nach einem Atomkrieg an einer unheilbaren Blutkrankheit leiden. Jedoch bleibt es nicht ewig verborgen, dass mit Mister Johnson, dem Ausserirdischen etwas nicht stimmt und ein Katz und Maus-Spiel beginnt. 

Ich mag die Handlung von diesem Film sehr. Es geht um einen Außerirdischen, der auf die Erde kommt und Menschen tötet, aber anstelle des üblichen Gemetzels tötet dieser Außerirdische nicht nur Menschen, um sie zu töten oder ihren Planeten zu übernehmen, er versucht, seinen eigenen Planeten zu retten . Ich habe einfach das Gefühl, dass er sich von den anderen Science-Fiction-Filmen der damaligen Zeit abhebt, wenn es um antagonistische Motive geht. 

Der ganze Film hat eine Art düstere Atmosphäre. Manchmal fühlt es sich eher nach Noir als nach Science-Fiction an. Es funktioniert aber. Dabei nimmt sich der Film nicht immer ernst. Ein großes Lob verdienen die Darsteller des Filmes, insbesondere Paul Birch, der seine Rolle als Alien sehr gut meistert. Auch sein Auftreten als eine Art MEN IN BLACK kommt gut an und wirkt für damalige Verhältnisse ziemlich gruselig. Die Regenschirm-Monster-Szene ist wirklich der einzige urkomische, ungewollt lustige Moment. Man kann sogar die Schnur auf dem Regenschirmmonster sehen. Sozusagen ist dieses Monster der erste Facehugger der Filmgeschichte, Hut ab in diesem Fall. 

GESANTER DES GRAUENS sei jedem empfohlen, der auf B-Movies oder Science Fiction-Filme der 50er Jahre steht und kein Problem damit hat, dass er in schwarzweiß ist. Mit seiner Laufzeit von  nur 67 Minuten ist er auch extrem kurzweilig und gut geeignet, als kleiner Trash-Snack für zwischendurch. 





Dienstag, 28. Juni 2022

Frauen hinter Zuchthausmauern


Originaltitel: Women in Cages
Herstellungsland: Philippinen/USA
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Gerardo de Leon

Inhalt:

Daß sie das Liebchen eines ausgemachten Gangsters ist, merkt Carol "Jeff" Jeffries (Jennifer Gan) leider erst, als ihr Freund Rudy ihr vor einer Razzia eine Ladung Rauschgift untergeschoben hat, damit er blütenrein dasteht. Da sie sich auf den Philippinen befinden, bekommt Carol zehn Jahre Zuchthaus aufgebrummt und der Name "Hell Prison" bürgt nicht gerade für einen angenehmen Aufenthalt. Während sie sich nur langsam an den Gedanken gewöhnt, daß Rudy sie benutzt hat und keine Hilfe zu erwarten ist, muß sie sich sowohl den sadistischen Attacken der lesbischen Aufseherin Alabama (Pam Grier) erwehren, wie auch den Mordanschlägen ihrer Mitinsassin Stoke, die von Rudy gegen Drogen angeworben wurde, die Mitwisserin aus dem Weg zu räumen. Doch schließlich erweist sich der Folterraum im Keller des Gefängnisses auch als Möglichkeit für eine Flucht...

Review:

FRAUEN HINTER ZUCHTHAUSMAUERN ist ein frühes Beispiel dafür, wie weitere Frauengefängnisfilm der 70er auszusehen haben  und aussehen werden. Ein gutes Jahrzehnt ging die Welle, bis sie schließlich in den 80ern so langsam, aber sich wieder aufhörte. Gedreht wurde FRAUEN HINTER ZUCHTHAUSMAUERN von dem legendären Filmemacher Roger Corman, der schon vor 1971 eine beachtliche Filmographie hatte und die auch danach nicht enden wollte. Wer Corman-Filme kennt, wird daher auch wissen worauf er sich einlässt, es sind B-Movies der Extra-Klasse.

FRAUEN HINTER ZUCHTHAUSMAUERN stammt aus einer vergangenen Zeit in denen Filme noch Filme waren. Mir gefallen Filme aus den 70ern total, weil sie einfach noch Charme haben und man in vielerlei Hinsicht auf Handarbeit gesetzt hat. Leider war der Exploitationfilm nach den 70ern einfach nicht mehr dasselbe, dennoch gibt es auch hier großartige Ausnahmen die die Regel bestätigen. Allem voran muss an dieser Stelle angesprochen werden, dass insgeheim Pam Grier den Film zu einer Perle des WIP-Kinos macht. 

Das Drehbuch von James Watkins & David R. Osterhout ist eine Menge Spaß voller unterhaltsamer Charaktere und obwohl die meisten vielleicht nicht viel Tiefe haben, tragen sie zum größten Teil zum Film bei. Die Handlung ist ziemlich anständig und ich bezweifle, dass die Leute in Filmen wie FRAUEN HINTER ZUCHTHAUSMAUERN nach einem tiefen und kraftvollen Plot suchen, aber alles in allem ist es ein ziemlich gut geschriebener Exploitation-Film.

Die Menge an Gewalt und Erotik wurde hier wohldosiert, dass man nicht zu viel und nicht zu wenig zu sehen bekommt. Man hat also dezent gewürzt, obwohl man es auch anders und drastischer kennt. Ich habe Pam zwar bereits erwähnt, aber hier verdient eine nochmals eine Menge Lob. Dies ist vielleicht nicht Pam Griers bester Film, aber es kann argumentiert werden, dass dies eine ihrer besten Leistungen ist. Sie ist eine großartige und atemberaubend schöne Schauspielerin und es ist eine Freude, sie hier zu beobachten. Insgesamt ist Frauen hinter Zuchthausmauern ein solider Film, obwohl er nicht der erstklassigste aus dem Genre ist, ist er dennoch nicht mehr weg zu denken und ein klares Muss für alle WIP-Fans da draussen!

Freitag, 17. Juni 2022

Der Mann mit den Röntgenaugen

Originaltitel: X
Herstellungsland: USA
Herstellungsjahr: 1963
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Der Wissenschaftler Xavier (Ray Milland) arbeitet an einer Substanz, die, auf die Augen aufgetragen, es ermöglicht in einem anderen Spektrum zu sehen. Er stellt bald fest, daß man auch durch andere, feste Objekte sehen kann. Als ihm die Mittel gekürzt werden, testet er die Droge an sich selbst. Der fortschreitende Gebrauch befähigt ihn allerdings weiter zu sehen, als es irgendjemand je getan hätte, hinter das Gefüge unserer Realität...

Review:

Ich möchte nicht extra erwähnen müssen, dass ich soweit eingefleischter Fan von Roger Corman´s Werken bin, er ist und bleit für mich immer noch die Nummer 1 unter den B-Movie-Machern und hat sich definitiv in der Filmbranche einen Namen gemacht, ob man ihn hasst oder liebt, aber da muss sich jeder eingestehen, dass der Mann eine Legende ist, und genau so legendär sind teilweise seine Filme die er produziert hat, seien es alte Klassiker oder manche seiner trashigen Creature Feature-Produktionen wie PIRANHACONDA oder die SHARKTOPUS-Filme, geiler geht´s nicht, sofern man für derartige Filme ein Faible hat.

Mit dem Mann mit den Röntgenaugen wurde in den 60ern ein megaumwerfender Film erschaffen, der durch die Blume das Thema psychedelische Substanzen beinhaltet und perfekt umgesetzt wurde. Klar, Röntgi ist kein Film der das Thema LSD zum Thema macht, aber man merkt dass der Film eindeutig von der ganzen Thematik geprägt ist, unter anderem auch, weil zu der Zeit ein gewisser Ex-Harvard-Dozent namens Timothy Leary von sich reden machte anhand seiner "Forschungen" die er betrieben hat. Kenner wissen Bescheid! :D

Eines der Elemente was den Film so eindrucksvoll macht, ist die Art und Weise wie sie so effektiv vermittelt werden und ihren Mindtrip ohne sonderlich große Spezialeffekte durchgeführt werden. Während Corman die erwarteten Überlagerungen, Lichtreflexe und andere einfache fotografische Effekte verwendet, um die Welt so zu visualisieren, wie Dr. Xavier sie jetzt sieht, ist es der Dialog, der den wirklichen Freak-out hervorruft.

Die ganze Laufzeit über schafft man es nur schwer sich von dem Geschehen abzuwenden, weil es durch und durch spannend und interessant bleibt und selbst wenn man tricktechnisch zu der damaligen Zeit nicht auf dem technischen Stand wie heute war, bleibt man dennoch fasziniert, wie man den Film damals umgesetzt hat. Ein großes Lob gebührt auch Ray Milland, der sehr authentisch rüber kommt und seine Rolle als Dr. James Xavier exzellent meistert. Da dürfen sich so manche Schauspieler gerne eine Scheibe davon abschneiden.

Die letzten Minuten von DER MANN MIT DEN RÖNTGENAUGEN, in denen sich Religion, Wissenschaft und Philosophie überschneiden, verleihen dem Film einen Höhepunkt, der nicht nur schockierend, sondern auch äußerst intelligent ist, und das Ende mit einer solchen Note zeigen durchaus kreative Risiken, die Corman mit dem Projekt einging. Mit diesem Film hat sich Roger meines persönlichen Erachtens wahrhaftig selber übertroffen und ist mitnichten in meiner Roger Corman-Top Ten, weil es einer der Filme ist, den man sich immer wieder anschauen kann, ohne das er langweilig wird.